vom nicht weißen
Steuer, als die Steuer von 135 Fr. Jahres an zu er—
Rohzucker schon vom J. August dieses heben und letztere allenfalls bis zum 1. August 1838 nur auf 10 Fr. . In dem entgegengefetzten Sinne aͤußerte sich Herr Vivien. Er war der Meinung, daß das Gesetz viele der Fabrikanten zu Grunde richten wuͤrde, vorzuͤglich wenn man die Steuer schon nach 2 Monaten eintreten lassen wollte. Die Witterung, fuͤgte er hinzu, sey bisher ohnedies den Feldarbeiten so uͤberaus unguͤnstig gewesen, und er könne sonach die Kammer nicht dringend genug ersuchen, der bedraͤngten Lage der Acker⸗ bauer nicht noch neüe Lasten , , Der . ster habe zu Anfang der gegenw rtigen Debatte erklaͤrt, daß es ihm schon genuͤgen wurde, wenn man in dem Gesetz⸗ Entwurfe das Prinzip der Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers auf— stellte; jetzt habe man ihm schon mehr als dieses, nämlich einen bestimmten Steuersatz bewilligt; in demselben Maße naͤhmen aber auch seine Forderungen zu. Herr Mauguin gab dage—⸗ gen seine Verwunderung daͤruͤber zu erkennen, daß gerade Herr Vivien sich in dieser Weise aͤußere, da er es doch gewe— sen, der am meisten dazu beigetragen habe, daß der Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers vor der Entlastung des auslaͤndischen der Vorzug gegeben worden sey. Auch Herr von Haubersaert bekämpfte den obigen Antrag des Finanz-Ministers, der seiner⸗ seits bei demselben beharrte. Als es zuletzt zur Abstimmung kam, sprach sich jedoch die Majorttaͤt, nach den Vorschlaͤgen des Herrn Vivien, dahin aus, die Patentsteuer erst mit dem 1. Ja⸗
nuar 1838 und die Fabrications-Steuer mit dem' l. Juli 1838
ins Leben treten zu lassen,
Fr, so daß der Satz von ĩ5 Fr. und 18 Fr. erst von diesein letzteren Zeitpunkte ab eintreten soll. Preogosition hervor, auch den Eingangszoll vom Kolonial⸗-Zucker
und zwar letztere fuͤr die Zeit vom
L Juli 1838 bis 1. Juli 1839 nur mlt resp. 10 Fr. und 12 zuͤgli trage des Lord Howick gemäß, angenommen wurde.
Jetzt trat Herr Toussin mit der
vom 1. Juli 1838 ab um 10 Fr. fuͤr die 100 Kilogramme zu
ermäßigen. Mehrere Deputirten äußerten sich zu Gunsten die⸗ ses Borschlages, andere bekaͤmpften ihn. Derselbe wurde indeß zuletzt verworfen. Nachdem hierauf auch noch die letzte Be⸗ timinung des GesetzEntwurfes, wodurch die im Artikel 3 des
Gesetz Entwurf mit 1865 gegen 132 Stimmen durch. Der Koͤnig hat in Fontainebleau, auf den Vorschlag des See⸗Ministers, mehrere Befoͤrderungen in dem Marine / Corps
ist mit seiner ahnlichen Motion im Unterhause noch nicht her⸗ vorgetreten), uͤberreichte der Bischof ven Exeter eine Petition des Stadtraths von Macclesfield, worin um Aufhebung oder bedeutende Aenderung des jetzigen Armen⸗B.esetzes gebeten wird, und trug bei dieser Gelegenheit auf die , von Akten⸗ uͤcken an, aus denen hervorgehen sollte, daß die Armen in den rbeitshäusern vom sonntaͤglichen Gottesdienste abgehalten wur⸗ den. Lord Melbourne uͤnd der . von Richmond be— haupteten, daß in den Arbeitshaͤusern selbst hinreichend fuͤr den Gottesdienst gesorgt sey und daß die Bewohner derselben des halb nicht auszugehen brauchten; indeß hatte der Erstere gegen den Antrag nichts einzuwenden. ᷓ Oberhaus. Sitzung vom 2. Juni. Lord Denman zeigte an, daß er an einem der nächsten Abende einen Antrag in Bezug auf die von dem Unterhause angenommene Resolu—⸗ tion uͤber die Nicht-Verantwortlichkeit des privilegirten Verle⸗ gers der Parlaments-Debatten machen werde. Bekanntlich ist jene Resolution durch eine Entscheidung des Lord Denman her⸗ beigefuͤhrt worden. Trotz der Verwerfung der zweiten Klausel der Dubliner Polizei-Bill verstand sich Lord Duncannon heute doch dazu, den Ausschuß uͤber diese Bill, die er deswegen hatte zuruͤcknehmen wollen, fortzusetzen, und die saͤmmtlichen uͤbrigen Klauseln derselben wurden von den Lords fehr guͤnstig aufgenommen. — Unterhaus. Sitzung vom 30. Mai. Die Frage, ob der privilegirte Drucker der parlamentarischen Debatten für de— ren Inhalt dem Publikum verantwortlich gemacht werden konne, wurde mit 126 gegen 36 Stimmen verneint, indem die auf diese Angelegenheit bezuͤgliche Resolution der Kommission, dem An— Der Ge⸗ neral-Fiscal erhielt sodann Erlaubniß, eine Bill zur Ver— besserung der Falliten⸗Gesetze einzubringen, und auf den Antrag von Lord J. Russell wurde Ausschuß über die verschiedenen Bills zur Aenderung der Kriminal⸗-Gesetze gehalten. Die Bill
in Betreff der Schatzkammerscheine passirte.
zung kam wenig Interessanles vor.
Gesetzes vom 25. April 1833 bewilligte Tara-Verguͤtigung von mit Hinsicht auf die Verschiebung des ministeriellen Antrages
2 pCt. aufgehoben wird, angenommen worden, ging der ganze . feehobe 3 r . sen, was mit der Irlaͤndischen Zehnten-Bill geschehen solle, de⸗
Sitzung vom 1. Juni. In dieser Siz—
Unterhaus. . Lord Stanley wuͤnschte
in Bezug auf die Verpachtung der Kirchen-Laͤndereien zu wis—
ren zweite Lesung auf den 9ten festgesetzt sey, wenn die Debatte
uber jenen auf den 8. Juni ausgesetzten Antrag mehrere Abende
unterzeichnet. Unter Anderen sind der Contre⸗Admiral Baron
von Mackau zum Vice⸗Admiral, und der Schiffs-Capitain Ba— ron de la Susse zum Contre⸗Admiral ernannt worden. Sämmtliche Minister und Deputirte, mit Ausnahme der Herren Montalivet, Salvandy und Dupin, sind gestern Abend von Fontainebleau wieder in Paris eingetroffen. Die Pferde vor dem Wagen, in welchem die Herren . und Sauzet saßen, gingen auf dem Ruͤckwege von Herr Humann sprang aus dem Wagen, Erde und verletzte sich die Schulter. Herr Sauzet blieb ruhig sißzen und kam unbeschadigt davon. Der Courrier frangais sagt: „Man beschaͤftigte sich
heute in dem Konferenz-Saale und selbst auf den Baͤnken der Deputirten⸗Kammer damit, den Grund aufzusuchen, warum nicht eine große Deputation der Kammer nach Fontainebleau
eingeladen worden wäre. Man behauptete, daß der Praͤsident und das Buͤreau wohl die Majoritaäͤt, aber nicht die ganze Kam⸗ mer repraäsentirten; um diese zu repraͤsentiren, haͤtte es einer durchs Loos erwaͤhlten Deputation bedurft. Aber eben die Be—⸗ sorgniß, daß das Loos Mitglieder treffen koͤnnte, die dem Koͤnige unangenehm waren, soll die Hauptveranlassung zu der Vernach— lässigung dieser Form gewesen seyn.“ :
Ein Deputirter bemerkte gestern in der Kammer, daß seit drei Tagen weder der Konig, noch irgend ein Mitglied der Koͤ— niglichen Familie, noch ein Minister, noch der Commandeur der Militair⸗Division, noch der Ober⸗Befehlshaber der National⸗ Garde, noch der Polizei-Praͤfekt in Paris anwesend gewesen wären, und daß doch die Ruhe nicht allein keinen Augenblick gestoͤrr worden, sondern im Gegentheil niemals groͤßer gewe— en sey.
35 Charte de 1830 erklärt das Geruͤcht, daß das Ge⸗ halt des Barons Pasquier als Kanzler von Frankreich vermehrt werden wurde, fuͤr ganz ungegruͤndet.
Im Jour nal du Havre liest man: „Meunier besindet sich noch immer im hiesigen Stadt ⸗Gefaͤngnisse. Keines der Amerikanischen oder Französischen Schiffe, die im Begriff sind, nach den Vereinigten Staaten abzusegeln, will ihn an Bord nehmen, da die ubrigen Passagiere erklaͤren, daß sie auf keinen Fall gemeinschastlich mit diesem Menschen reisen wuͤrden. Die Behörde hat nunmehr bei dem Ministerium angefragt, auf welche Weise sie Meunier nach dem Orte seiner Bestümmung schaffen solle.“ ;
Den letzten Nachrichten aus Algier zufolge, scheint man sich noch immer der Hoffnung hinzugeben, daß es gelingen werde, den Frieden mit Abdel-Kader zu Stande zu bringen.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗ Verhandlungen. Ober⸗ haus. Sitzung vom 1. Juni. Der Graf von Ri⸗ pon beantragte die Vorlegung eines vom 10. Oktober 1836 datirten Schreibens von dem Secretair des Gouverneurs von Vandiemensland an Oberst Arthur, welches einen statistischen Bericht uber den Zustand jener Kolonie im Vergleich mit dem Zeitpunkt enthielt, wo jener Gouverneur zuerst in die besagte Kolonie kam. Er legte großes Gewicht auf dieses Dokument, da jetzt die Abschaffung der Todesstrafe so sehr in Anregung ge— kommen sey, und da sich der Zustand jener Kolonie so ganz ver⸗ aͤndert habe, indem ein großer Theil ihrer jetzigen Bevölkerung aus frrigelassenen Straͤflingen und deren Nachkommen bestehe. Der Lord las sodann mehrere Dokumente vor, um zu zeigen, wie sehr sich die Bevölkerung, die Manufakturen und die Woll⸗ Ausfuhr von Vandiemensland in den letzten zehn Jahren ver⸗ mehrt haͤtten. Auch erwaͤhnte er der Verbesserung der Fische⸗ reien und der Unterrichtsmittel fuͤr Straͤflinge und Freie. Die Zahl der Kirchen, sagte er, sey in größerem Verhaͤltniß gestie⸗ gen, als die Zahl der Einwohner, und in Folge der Einfuͤhrung einer wirksamen Polizei hätten die Verbrechen sehr abgenommen. Der Redner wollte nicht sch ließen, ohne des Oberst Arthur ruͤhmend zu gedenken, unter dessen Verwaltung jene Verbesserungen in der Kolanie stattgefunden, der seine schwierige Pflicht aufs tuͤchtigste erfuͤllt habe, und den man nicht anders als einen einsichtsvollen und menschenfreundlichen Gouverneur nennen konne. Lord Gle⸗ nelg, der Kolonial⸗Secretair, hatte gegen die Vorlegung des gewuͤnschten Dokuments nichts einzuwenden und gab ebenfalls
dem Oberst Arthur ein sehr ehrenvolles Zeugniß. Nachdem dar⸗ auf Lord Brougham angezeigt hatte, daß er am naͤchsten fhia in Bezug auf den Zustand
Montage dem Hause einen Vor 13Zuf der öoͤffentlichen Angelegenheiten machen werde (Herr Roebuck
ontainebleau durch. siel aber dabei zur
fortdauern sollte, worauf Lord J. Russell erwiderte, er wuͤrde in diesem Fall die Zehnten-Bill bis zum folgenden Montage aussetzen. Auf Herrn Hume's Erinnerung, daß seine Motion auf Verleihung des Wahlrechts an alle Hausväter auf den 8. Juni notirt stehe, erklaͤrte Lord J. Russekl, daß er, falls er zu
viel Zeit hinnaͤhme, die Motion wegen der Kirchen⸗Pachtungen wei⸗
ter hinaussetzen wuͤrde. Dann entspann sich eine Debatte uͤber einen von Herrn Dun combe gegen den bisherigen Gouverneur von Vandiemensland, Oberst Arthur, gerichteten Antrag, auf Ernen⸗ nung einer Kommission zur Untersuchung der Verwaltung dessel⸗ ben, weil auf ihm der Vorwurf laste, daß er sich Grausamkeit gegen Soldaten und Ueberschreitung seiner Befugnisse gegen Offiziere habe zu Schulden kommen lassen. Lord How ick, der Kriegs⸗-Secretair, widersetzte sich der Motion, und sie wurde zuletzt mit 81 gegen 34 Stimmen verworfen. Herr Borth⸗ wick trat sodann noch mit einem Antrag in Betreff eines Na— tional ⸗Unterrichts-Systems hervor, das Haus beschloß aber schon kurz . 9 Uhr mit 36 gegen 34 Stimmen, die Sitzung auf— uheben. ; Unterhaus. Sitzung vom 2. Juni. Sir G. Sin— clair klagte sehr uͤber die Verzögerung der Vorlegung des Bud—⸗ gets, die gerade durch die Handels / Kalamitaͤten in welche Sache sich, wie er überzeugt sey, das Haus endlich weroe mischen muͤssen — hoͤchst wuͤnschenswerth geworden sey. Er machte eine furcht⸗ bare Schilderung von dem allgemeinen Nothstande, bei welchem die Ausgabe von Einpfund-Noten zur Nothwendigkeit werden durfte. Lord J. Russꝙisell meinte dagegen vielmehr, daß sein sehr ehrenwerther Freund, der Kanzler der Schatzkammer, sehr verständig gehandelt habe, indem er das Budget noch ausgesetzt. Er ruͤckte Sir G. Sinclair seine „reinen patriotischen Beweg⸗ gruͤnde“ (großes Gelaͤchter) vor, aus welchen er gleichwohl nur Unruhe im Lande und Unzufriedenheit zu erregen bemuͤht sey, indem er Besorgniß vor noch weiteren Unfaͤllen errege. Aller— dings halte er (der Minister) den jetzigen Zustand der Handelsgeschaͤfte fuͤr sehr beachtenswerth, doch glaube er nicht, daß die Verwjckelum gen und Verlegenheiten den von 1826 erreichten. (Hoͤrt hört! hort) Herr Richards vertheidigte die Ansicht des Sir G. Sinclair mit großer Waͤrme und Heftigkeit; dagegen nahmen Major Beauclerk und Herr Robinson die Sache leichter, und Sir G. Sin⸗ clair korrigirte sich einigermaßen, wogegen Oberst Sibthorpe wieder in denselben Ton einstimmte. Hierauf kam die Frage wegen des „Vixen“ zur Sprache, bei welcher Gelegenheit Lord Palmerston die Erklarung abgab, daß die Verhandlungen uͤber die Sache zwischen der Russischen und der Britischen Regierung u Ende seyen, und daß das Resultat derselben, welches den hedern des „Vixen“ mitgetheilt worden, darauf hinauslaufe, daß nach voller Erwaͤgung der Sache die Regierung sich nicht fuͤr berechtigt halten koͤnne, fernere Anforderungen in dieser Be⸗ ziehung an die Russische Regierung zu machen. Die betreffen⸗ den Schriften erbot er sich vorzulegen, nur nicht das Gutachten des Königlichen Advokaten, weil dies ungebraͤuchlich sey. Sir Stratford Canning fragte, ob die Grunde des Königlichen Advokaten aus jenen Schriften ersichtlich seyn wurden. Lord Palmerston:; „Das wird sich aus diesen seibst zeigen.“ Lord San don wollte wissen, ob die Regierung dieselben Zoll ⸗Repres⸗ salien gegen Spanien ergreifen werde, wie sie löͤblich erweise ge⸗ gen Portugal gethan. Lord Palmer ston: „Die beiden Faͤlle sehen sich nicht ganz ähnlich. Nur wenn die jetzigen Unterhand⸗ lungen den sehr zu hoffenden guten Ausgang nicht nehmen, wird man so etwas in r n f zu ziehen haben.“ (Man erwartete, daß das Haus bis 11 Uhr usschuß üͤher die Irlän⸗ dische Armen-Bill halten und dann noch die Geburts; und Trauungs⸗Registrirung vornehmen werde.)
London, 2. Juni. Se. Majestaͤt der Koͤnig besindet sich bereits wieder ganz wohl und wird heute in der Stadt erwar— tet. Das Lever, welches gestern im St. James ⸗Palaste statt⸗ finden sollte, ist jedoch bis zum 10. Juni ausgesetzt worden.
Gestern Nachmittag kamen die Prinzen von Hohenlohe vom e rent oh an '. . sich sogleich nach Windsor um Besuch bei ren Majestäten. .
; Der Herzogin von Kent und ihrer Tochter, der Prinzessin Victoria, werden noch fortwaͤhrend Gluͤckwuͤnschungs, Adressen auf Anlaß der Muͤndigkeits-Erklaͤrung der Letzteren uͤberreicht. Bemerkenswerth ist die Antwort der Herzogin auf die Adresfe, welche ihr der Lord⸗Mayor und die Aldermen von London überbrachten. „Wenn ich meinen eigenen Gefuͤhlen nachge⸗ ben wollte“, sagte sie, „so wuͤrde ich mich jeder anderen Ant—
wort enthalten, als Ihnen die Versicherung zu geben, daß
Herz von Dankbarkeit erfuͤllt ist. Der Lenker aller menschs Ereignisse hat mich weit uͤber meine Verdienste belohnt, er mich in dieser Zeit, welche meinen muͤtterlichen Gefühl theuer ist, so vielfältige Aeußerungen der Hingebung fut ren König, der Hoffnung und des Vertrauens zu meinem g und der Billigung der Art und Weise, in welcher ich es gen habe, hat vernehmen lassen. Es draͤngt mich, nech ti Worte hinzuzufuͤgen, da, was ich bei dieser Gelegenheit zu den Ohren Mancher gelangen kann, die ein lebhaftes R esse an dem Ereignisse nehmen, zu dem Sie mir. Glut schen, und da dies vielleicht der letzte öffentliche Att. mneinm bens ist. Ich uͤbergehe die fruͤhere Zeit meiner Verbin mit diesem Lande. Ich will nur kurz bemerken, daß die haͤltnisse meines verstorbenen Gemahls und meine Pflichten noͤthigten, in Deutschland zu residiren. Dessenungeachtet
der Herzog von Kent, obgleich ihm dies sehr wenig zusagt
ich, obgleich ich persoͤnlicher Gefaͤhrdung dadurch aut wurde, nach England zuruͤck, damit unser Kind als Brih boren und erzogen werde. Wenige Monate nachher wun und mein Kind des Gatten und Vaters beraubt. Wir allein, fast ohne Freunde, fast unbekannt in diesem Land. konnte sogar die Sprache des Landes nicht sprechen. ungeachtet blieb mir kein Zweifel uͤber meine Pflicht. J meine Heimath, meine Verwandten, alle meine ubrigen) ten auf, um mich der Pflicht zu widmen, welche fortan dn zige Zweck meines Lebens seyn mußte. In der Ausuͤbunz Pflicht wurde mir die Unterstuͤtzung des Landes zu Theil. Es mir sein Vertrauen, und die Regentschafts⸗Bill gab mir den leh⸗ weis dieses Vertrauens. Unter Umstaͤnden von großer Schw habe ich mich aller Verbindung mit irgend einer der Pn im Staate enthalten; wenn ich dies aber auch gethan h habe ich doch nie aufgehoͤrt, meiner Tochter ihre Pflicht Herz zu legen, damit sie sich durch ihr Betragen die J und Zuneigung des Volkes erwerben koͤnne. Ich habe lehrt, daß darin ihre erste Pflicht auf Erden als die scherin eines constitutionnellen Staates bestehe. Die Prinzes dem Alter gelangt, daß ich berechtigt bin, es auszusprech wie großer Zuversicht ich darauf rechne, daß sie im Stam wird, ihre geheiligte Pflicht zu erfuͤllen, sobald ihr diesile! erlegt werden mag; denn da sie mit allen Klassen der Ci schaft in Verbindung steht, so muß sie einsehen, daß, sen Religion, Kenntniß und Freiheitsliebe in einem Lande n tet sind, die Bevoͤlkerung desselben um so ruheliebender,/ striöser und wohlhabender seyn werde, und daß der Scht Freiheit des Volks auf gleicher Stufe mit dem Wunsch der Erhaltung der constitutionnellen Praͤrogative der Kroh hen muͤsse.“
In Irland gehen jetzt die Sammlungen fuͤr die O Cg Rente vor sich. Nach Angabe der Dub lin Evening * eines dem Herrn O'Connell befreundeten Blattes, sollen in Distrikte von Cork allein mehr als 6000 Pfd., und inn n Kirchspielen von Dublin uͤber 1600 Pf. zu diesem Zwecke genommen worden seyn. J .
Die Hof-Zeitung meldet nun, daß durch einen Geht raths⸗Befehl vom 2). Mai die den Britischen Unterthany theilte Erlaubniß, in den Dienst der Königin Christine zu hn noch auf ein Jahr weiter, naͤmlich bis zum 10. Juni verlaͤngert worden. ;
* Hof⸗-⸗Zeitung vom 30sten v. M. zeigt auch gl an, daß, in Folge einer Vorstellung des Britischen Scan bei der Pforte, die letztere einen Firman an den Pascha Aegypten erlassen habe, durch welchen demselben befohlen we den Verkauf auslaͤndischen Kaffee 's in Aegypten, sofern der in anderen Theilen des Tuͤrkischen Reiches gestattet ist, mehr zu behindern.
hr ö Theater war gestern Abend ein großer Bal Kostuͤmen zum Besten der nothleidenden Weber von Spital Die Prinzessin Auguste, der Herzog von Cumberland, die zogin von Kent und die Prinzessin Victoria sahen der Fest keit aus der Koͤniglichen Loge zu. ; 9
Madame Schroͤder⸗Devrient hat ihre Differenzen mit Direktor des Drury Lane⸗-Theaters beigelegt und tritt wieder
Ein eifriger Verehrer der Madame Vestris hat uf Londoner Boͤrse uͤber 5000 Pfd. Sterl. zusammengebtacht, sie ihr zu überreichen und sie dadurch von einem Bankeron retten. . . Aus Manchester bringt die Times wiederum heirsst Nachrichten. „Mie“, heißt es darin, „war in Manchestet, es der Marktplatz der Baumwollen⸗Manufaktur geworden, in solchem traurigen Zustande, als jetzt. Es ist nußzlas, weitläuftige, spezielle Erzählung zu machen, denn in det kann man nur sagen, daß alle Geschäͤfte ganzlich daneben Die Weber, die noch Arbeit haben (zum Theil nur den Tag lang) erhalten natuͤrlich geringeren Tagelohn, un noch geringeren, als jemals in den traurigsten Zeiten Gloucester hat dieser Tage ein angesehenes Haus, d. saͤchlich Getraidehandel betrieb, fallirt, wobei sehr di Handelsleute leiden; uͤberhaupt soll es bei dem Bin redlich zugegangen seyn. Der Leeds⸗Mercury berih im Laufe der letzten Woche die Wollen⸗Preise durch Aenderung erlitten haben. Aus Bradford meldet dasseh⸗ dagegen, daß es dort am Wollen⸗Markte traurig auesch Geschaͤfte lagen ganzlich danteder, und wenn es spo sl, meint der Briefsteller, wuͤrden die Fabrik⸗Herren nicht n Stande seyn, selbst auch nur den wenigen Arbeitern, die s behalten haben, fernerhin Arbeit zu geben. .
Von der Bank ist angezeigt worden, daß sie ien wohnlichen Vorschuͤssen auf Wechsel, die nicht über 6 laufen haben, zu 5 pCt., gegen Ruͤckzahlung vor dem 1 in Summen von nicht unter 2000 Pfd., auch ferner ben
Der Courier hat ein Schreiben uͤber England mit Frankreich erhalten, haͤlt es aber nicht der Din, dasselbe zu publiziren, weil, wie er sagt, schon mehrn Erfolg der Versuch gemacht worden, die Franzoͤsische ', zu einer Aenderung ihres desfallsigen Beschlusses zu . weil ihr jetziges Handels-System in der That bereits sinniger sey, als das Englische. 9
Zeitungen aus Canton vom 18. Januar meldch unn Statthalter wieder einen Bericht uͤber die Opium n den Kaiser erstattet, dieser aber den Befehl, die gie Zuszutreiben, erneuert hatte. Gleichwohl imelbet . Current, daß vom April 1836 bis zum , 9 17, 287, Kisten Opium, zum Werth von ,, ö. im Handel abgesetzt worden. Der Begehr nach Bri . .. nufakturwaaren und nach Baumwolle war sehr bescht J ordinairen . Mittel- Sorten des Thees scheinen allen zu wollen. ,, ? Min hat Briefe aus Havana, wonach die A New-⸗Porker Blattern, daß dort ein Dutzend der vor
Bebrauch
zuser ihre Zahlungen eingestellt haͤtten, sich als vollkommen
egruͤndet zeigt, Nur zwei oder drei kleinere Häuser waren dlesen Fall gekommen.
Die ungluͤcklichen Nachrichten uͤber den Zustand der Han⸗ 8⸗Verhältnisse in New⸗York, welche das zuletzt angelangte ketschiff Noscoe“ (es hatte bekanntlich New⸗Hork am ien M. verlassen) uͤberbracht hat, haben waͤhrend der letzten Tage ße Aufregung unter den hiesigen Kaufleuten verursacht. Eine auptfrage war die, oß die Bank von England auch jetzt noch die letzt von ihr unterstuͤtzten drei Amerikanischen Haͤuser halten rde, oder nicht. Vorgestern, gestern und heute fanden Deli— ationen unter den Bank-Direktoren uͤber diese Angelegenheit tt, und heute, nachdem die Sache von allen Seiten erwogen rben war, sind dieselben mit 13 gegen 11 Stimmen zu dem schlusse gekommen, daß jenen drei Haͤusern keine Unterstuͤtzung hr gegeben werden duͤrfe. Demgemaͤß haben heute, nach An—
des Courier, die Herren Wiggin und Eompagnie (mit
Ibo Pfd., Wildes und Compagnie (mit 690, 066 fd.) und ssoön und Compagnie (mit 1,266,006 Pfd.) ihre Zahlungen stelen muͤssen. Der „Courier“ vertheidigt die Maßregeln
Bank, welche natuͤrlich schon aus dem Grunde, weil
Fall jener Haͤuser den Fall mehrerer anderen nach ziehen muß, viele Feinde gefunden hat. Er macht
erklich, daß es sehr thoͤricht seyn wuͤrde, wenn man behaup— wollte, die Bank habe ihre Unterstuͤtzung fortsetzen müssen, on aus dem Grunde, weil sie einmal angefangen habe, jene zuser zu unterstuͤtzen. Als dieselben ihre fruͤhere Unterstuͤtzung der Bank bezogen, sey diese ihnen in der Voraussetzung
gisossen, daß sie vollkommen solvent und im Stande seyen, der Zeit ihre Fonds in Amerika und anderwäͤrts zu reali⸗
n Es könne seyn, daß sich dies auch jetzt noch thun lasse; bie neuen Verwickelungen der Amerikanischen Verhaltnisse,
denen die letzten Nachrichten Kunde geben, das Fallissement hrerer Hauser in Amerika, an deren Solvenz kein Zweifel hegt worden war, die Furcht vor noch erfolgenden Fallisse⸗ nts, durch welche dann der Rembours der den unterstuͤtzten bufern aus Amerika zukommenden Fonds von Tag zu Tag öblemgtischer werden wuͤrde, und besonders auch der Umstand, mehrere neue Gesuche wegen Unterstuͤtzung zu erwarten
sren, wenn jenen drei Haͤusern ihre Gesuche bewilligt wuͤr⸗
habe die Majorität der Bank-Direktoren bewogen, sie ab⸗ läglich zu bescheiden. Aus Valparaiso vom 26. Februar wird gemeldet: . sitischer 33 ist nichts Interessantes vorgefallen. Die tpette „Valparaiso“ ist mit dem Admiral Blanco von Callao pickgekehrt, die „Aquiles“ sollte nach Guayaquil gehen, um n Monteagudo“ abzuloͤsen, die hier herauflommen soll. Ein jaicht sagt, daß der von Rocafuerte mit Peru geschlossene uiat verworfen, Ersterer abgesetzt sey, und daß Flores an der hyitze der Regierung stehe, welcher die Absichten Chili's zu UÜligen scheint und vielleicht unterstuͤtzen wird. Hier ist Alles 1htz; die Regierung erlaͤßt gute Gesetze. Die Expedition hretet langsam vorwärts, und es scheint noch ungewiß, ob sie hethaupt stattfinden wird.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 1. Juni. Se. Maj. der Koͤnig wird n Laufe der naͤchsten Woche die angekuͤndigte Reise nach den stovinzen antreten. Se. Maj. begeben sich am Dienstage nach n Loo und am folgenden Tage nach Zwolle, setzen darauf am Donnerstage die Reise nach Lecuwarden fort und gehen sodann sch Gröningen und Assen, um uͤber den Loo und Utrecht hier⸗ nn zuruͤckzukehren.
Der Graf du Chastel und der General-Lieutanant Baron Fagel sind zu Oberstallmeistern und der Fluͤgel⸗Adjutant Ba⸗ n von Omphal ist zum Vice⸗Oberstallmeister des Koͤnigl. Hau⸗ s ernannt worden.
Deutsch land. Ludwigslust, 1 Juni. An dem Vermaͤhlungstage Ihrer
hoheit der Prinzessin Helene wurden unter die hiesigen Armen
ib Rthlr. und Unter die Armen zu Grabow 405 Rthlr. ausge⸗
slt, welche die Prinzessin vor ihrer Abreise von hier fuͤr die
ürftigen bestimmt hatte. Karlsruhe, 1. Juni.
. (Karlsr. Ztg.) In der Sitzung k zweiten Kammer wurde
uͤber den Entwurf des neuen Foll=
hesetzes berathen und dasselbe mit einigen unbedeutenden Mo—
fkkationen einstimmig angenommen.
Oesterreich.
Wien, 31. Mai. (Schles. Ztg.) Das Namensfest jr. Majestät des Kaisers ist gestern nach dem ausdruͤcklichen bunsche Sr. Maj. ohne Gepraͤnge nur durch kirchliche Andach⸗ Eefeiert worden; bie ganze Garnifon rückte zu einem Hoch— fie mt, und in allen Pfarrkirchen wurde Hochamt und Te m abgehalten. Im Lustschloß von Schoͤnbrunn war Mit— hö große Famillentafel, an welcher smmiliche Mitglieder der Jtiser- Familie Theil nahmen. — Mit Anfang des Monats l werden JJ. M M. eine kleine Reise nach Linz und Salz⸗ ig unternehinen und Ihre Maj. die Kaiserin hierauf einige t die Bäder von Ischl gebrauchen. Se. Durchl. der Hof⸗ d Staats tanz ler Fuͤrst Metternich wird JJ. MM. auf dieser Fcursion bis Ober⸗Oestreich begleiten und sodann von einem n , wn. zum Besuch seiner Besitzungen in Boͤhmen
n.
Im Schlosfe von Schoͤnbrunn ist die Frau Herzogin von e . mit Mat emoiselle, n fm! von geen, a n, n sie ,, ö gs von Angouleme und des Herzogs 7 3 g 2 letztere bereits in Kirchberg angelangt in ahn Gen , von Berry eine Visite in Graͤtz abgestattet ö ö. e. eingetroffen. Nach kurzem Aufenthalt da⸗
t werden diese erhabenen Gaͤste ihre Reise nach Kirchberg
sttsetzen. Graf Apponi, ist hier einge⸗
an nser Botschafter in Paris, fen.
Der paͤpstliche Nuntius, Fuͤrst Altieri 1 i paͤpst velcher bek . einigen Monaten hier verweilt, hat . . i Echwarzenberg schen Palais am Rennwege aus seinen Ben Einzu durch die Kaͤrnthnerstraße, Graben, Kohlmarkt, na in sein Palais am Hofe gehalten. Die Hofchar⸗ n reichster Galla, so wie die Botschafter Rußlands, Eng⸗ 9 Frankreichs und der Türkei, alle in sechsspaͤnnigen Galla⸗ . erhoben den Glanz dieses, wie gebraͤuchlich, prachtvollen . Morgen wird Se. Majestaͤt der Kaiser von Schoͤn— ö u *. Stadt kommen, um von dem Nuntius in feierli⸗ 6 enz seine Beglaubigungs . Schreiben in Empfang zu
Es existirt kein Zweisel m ehr, daß derjenige her , eile e, Gegen wehr sich seln ö .
irchen erschossen, der berůchtigte Sobry war. Meh⸗
haben.
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rere Mitglieder der Raͤuberbande, welche seitdem der Gerech—⸗ tigkeit in die Haͤnde fielen, sollen dies betheuert haben. Der Leichnam Sobris soll deshalb wieder ausgegraben und dadurch die Identitat vollkommen bestätigt worden seyn. — In der Ge⸗ gend des Plattensee sollen mehrere Individuen, welche sich durch Hehlerei und den Verkauf geraubter Gegenstaͤnde kompromit⸗ tirten, verhaftet worden seyn. Vermuthlich wird, dem publizirten Standrechte gemaͤß, auch über diese die Todesstrafe verhängt.
Wien, 2. Juni. (Wiener Ztg.) Gestern Mittag ist der Apostolische Nuncius von dem zum Audienz⸗Lommissair be⸗ nannten Kaiserl. Kaͤmmerer, Fuͤrsten von Paar, zur offentlichen Antritts⸗Audienz bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser uͤnd Könige im feierlichen Zuge nach Hofe abgeholt, daselbst von den K. K. Abersthofaͤmtern empfangen und zur Audienz in den Ceremonien⸗ Saal eingefuͤhrt, nach der Audienz aber wieder zum Orte des Empfanges zuruͤckbegleitet worden.‘ Unmittelbar darauf geruh—⸗ ten Ihre Majestaͤt die Kaiserin, dann Ihre Majestaät die Kai— serin Mutter, hierauf Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl mit Hoͤchstseiner Durchlauchtigsten Gemahlin, endlich Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig den Apostolischen Nun⸗ cius in Hoͤchstihren Appartements zu empfangen und demselben nach dem bestehenden Eeremoniel die Audienzen zu ertheilen.
Se. Maj. der Kaiser haben den Hofrath und zweiten Pro—⸗ tokollfuͤhrer der Staats Konferenz, Paul Kiß von Nemeskẽer, zum Gouverneur von Fiume und des gesammten Ungarischen Kuͤsten langes, und den Hofrath, Freiherrn Von Mednyanszky, zum Vice ⸗Praͤsidenten der Koͤnigl. Ungarischen Hofkammer ernaunt.
Der bekannte hiesige Arzt, Br. Malfatti, ist mit dem Praͤ⸗ dikate „Edler von Monteregio“ in den Adelstand erhoben worden.
Spanien.
Madrid, 23. Mai. In dem heutigen Español liest man; „Man ist Jedermann Gerechtigkeit schuldig. Wir wollen die Englische Regierung nicht mit Lobpreisungen uͤberschuͤtten, und wir sind weit entfernt, zu glauben, daß der uns geleistete Beistand aus reinem Intereffe für unsere Sache entsprungen sey, ja, wir sind im Allgemeinen mit dem Benehmen jener Re— gierung nicht zufrieden; aber zu gleicher Zeit zollen wir der Loyalitaͤt, womit die Englischen Truppen die unfrigen bei ver— schledenen Gelegenheiten unterstuͤtzt haben, unseren lauten Bei— fall. San Sebastian, Bilbao, Malaga und neuerdings Barcelona bezeugen die Wahrheit dieser Behauptung. Ja, die Britifche Flagge hat neben der Flagge Isabella's j. gekämpft, um sie zu beschuͤtzen, nicht aber, um sie zu verdraͤngen, wie einige aus⸗ waͤrtige Blaͤtter behaupteten. ihrem Posten geschlafen? Gewiß nicht. Diese Eifersucht ist ebenso laͤcherlich, wie die Protestationen gegen eine Franzoͤsische Cooporation, die, wenn sie zur Ausfuhrung gekommen waͤre, von einigen Nationalitaͤts-Putitanern als eins Schande fuͤr un⸗ ser Vaterland wuͤrde betrachtet worden seyn. Die Franzoͤsische Cooperation allein kann uns retten, aber die partielle Unter—⸗ stuͤtzung, die uns bei mehr als einer Gelegenheit von Englischen Truppen zu Theil geworden ist, war uns von ungemeinem Nutzen, und verdient unsere ganze Dankbarkeit.“
Barcelona, 21. Mat. Der Baron von Meer hat nach⸗ sehendes Circular-Schreiben an die Civil⸗Administratoren der Provinz gerichtet:
Mein Herr! Se. Excellenz der Minister Staats⸗-Secretair hat mir folgendes Schreiben uͤbersandt: „„Excellenz! Die Regierung Ihrer Majestät der Königin hat die Nachricht von den blutigen Sce nen und der Unordnung, deren Schauplatz Catalonien seit einem Mo nate gewesen ist, mit lebhaftem Schmerze empfangen. Sie ist em⸗ pört Über die Kühnheit der Ruhestörer, die ohne Zweifel der reich⸗ sten und industriösesten Provinz Spaniens den Untergang geschworen Die Regierung hat auch mit Betrübniß die verbrecherische Adresse der National-Garde einiger Städte Cataloniens gelesen. Je⸗ des Wort dieser Adresse ist eine Beleidigung für den Thron, ünd jede Zeile eine Drohung gegen die Anhänger und Verthei— diger desselben. In der Ueberzeugung, daß die erste Pflicht der Völker in dem Behorsam gegen die Gesetze besteht, ohne welchen nur Anarchie entstehen würde, ist die Regierung Ihrer Majestät ent= schlossen, sich um jeden Preis Gehorsam zu verschaffen, und sie rech⸗ net deshalb auf Ihren Eifer und Ihre Ergebenheit für die Sache, die wir vertheidigen. Ihre Majestät wollen, daß unverzüglich und ohne weitere Instructiönen abzuwarten, die National⸗Garde in ganz CLatalonien aufgelöst werde. Die Regierung wird später cine spezielle Reorganisation für diese Provinz anbefehlen, und Ihre Majestät auto—⸗ risirt Sie, diejenigen Mäßregeln zu ergreifen, die Sie zar vollstän⸗ digen Erreichung des genannten Zweckes sür die angemessensten hal⸗ ten. Genehmigen Sie u. s. w. Madrid, den 18. Mai 1837“ ** „Ich, übersende Ihnen eine Abschrift dieser Depesche, damit Sie die nöthigen Maßregeln ergreifen und die Befehle Ihrer Majestät in Betreff, der Entwaffnung und Auflösung der Raltonal-Garde in Ih⸗ rem Distrikt innerhalb vierzehn Tagen von dem Empfange diẽfes Schreibens an, in Ausführung bringen. Sie sind, im Falle es nö— thig seyn sollte, autorisirt, die bewaffnete Macht zu Hülfe zu rufen, und wenn eine solche nicht da seyn sollte, so haben Sie sich an den unmittelbaren Ehef Ihres Ortes zu wenden. Sollte Ihnen Wider— stand geleistet werden, fo können Sie so verfahren, wie gegen die Feinde des Thrones Isabella's II. Unterlassung oder Schwäche von Ihrer Seite wäre in diesem Falle ein Vergehen, von dem ich die Regierung Ihrer Majestqt in Kenntniß setzen müßte und für das Sie zur Verantwortlichkeit gezogen werden würden. Gott erhalte Sie ü. s. w. Calaf, den 259. Mai 1837.
Baron von Meer.“
— Nach Berichten des Englischen Courier aus San
Sebastian vom 25. Mai hatte der Britische Commissair im Spanischen Hauptquartier, Oberst Wylde, am Tage zuvor einen vergeblichen Verfuch gemacht, die Offiziere der Britischen Legion zum Verbleiben im Spanischen Dienste nach Ablauf ihrer Ea— pitulationszeit (10. Juni) zu bewegen. Die Offiziere verlang⸗ ten vor Allem vollstaäͤndige Entrichtung der ihnen schuldigen Soldruͤckstaͤnde. Eben so ungluͤcklich fiel ein Versuch mit den Soldaten vom l sten Regimente der Legion, den Schuͤtzen und der Artillerie aus; nur zwei Individuen erklärten sich bereit, noch laͤnger zu bleiben. Mit großer Erbitterung sprechen sich die Berichte vom Kriegs-Schauplatze uͤber die unerklaͤrliche Saumseligkeit des Ober⸗-Befehlshabers der Nord⸗Armee, Espar⸗ tero's, aus, welcher am 26sten bereits seit 2 Tagen an der Spitze von 20,000 Mann in Hernani stand, ohne auf die drin⸗ genden Vorstellungen von Evans und Wylde zu hoͤren, welche von ihm verlangten, daß er vorruͤcken solle, um Tolosa zu nehmen und Irribarren zu Huͤlfe zu kommen. In einem von der Mor⸗ ning Chroniele mitgetheilten Briefe aus Bahyonne werden die Gruͤnde namhaft gemacht, durch die er seine Zoͤgerung zu beschoͤnigen suche. Zuerst behauptete er, es fehle an Lebensmlt⸗ teln; sie wurden innerhalb vierundzwanzig Stunden angeschafft; dann fehlte es ihm an Munition; in sechs Stunden war er aus den Magazinen zu San Sebastian versorgt; dann verlangte er Bagage / Pferde und Maulefel; auch diese kamen ihm in mög— lichst kurzer Zeit zu; nun, nachdem er alle Vorwaͤnde erschoͤpft
zu haben schien, erklaͤrte er schriftlich den Behoͤrden von Gus— puzcoa, daß das Eisen in dieser Provinz zu dem Beschlagen sei⸗
Haben die Englaͤnder etwa auf
ner Pferde nicht gebraucht werden könne, und daß er daher mit Eisen aus Frankreich versehen werden muͤsse. Waͤhrend Espar⸗ tero zögerte, hatte Guibelalde 2000 Mann in Tolosa zusam⸗ mengebracht, und Zarategui nebst anderen in Navarra zuruͤckge⸗ lassenen Karlistischen Befehlshabern hatten die staͤrksten Paͤsse
besetzt.
Portugal.
Lissabon, 25. Mai. Das Diario do Governo vom 23sten enthaͤlt die Anzeige, daß, da die Koͤnigin den sechsten Monat ihrer Schwangerschaft glücklich uͤberstanden habe, dem Patriarchen, als dem Ober Kapellan des Koͤniglichen Hauses, der Befehl ertheilt worden sey, die üblichen Gebete pro felici bartu am 27sten, 28sten und 29sten in saͤmmtlichen Kathedralen und Kirchen des Koͤnigreichs anzuordnen.
Dem Cor reio, einem Oppositions⸗ Journale, zufolge, herrscht unter den Lissaboner Kaufleuten große Besorgniß in Beireff des Britischen Geheimeraths-Befehls, welcher die hohere Besteue⸗ rung Portugiesischer Schiffe und Guͤter, als Repressalien gegen den hohen Portugiesischen Tarif, befiehlt. Der Eorreio leitet das ganze Unheil von der September⸗-Revolution her.
nter den Franzoͤsischen Kaufleuten in Lissabon soll große Geld⸗Bedraͤngniß herrschen. Eine Versammlung von zehn der angesehensten Franzoͤsischen Haͤuser, welche zu dem Zwecke ge⸗ halten wurde, um Lem Uebel abzuhelfen, hat zu keinem Resul⸗ tate gefuͤhrt. Türkei. :
Die neueste in Berlin eingegangene Nummer der Tuͤcki⸗ schen Zeitung Tekwimi Wekafi vom 7. Sefer (12. Mai) berichtet über die schon fruͤher durch ein Extra- Blatt ) ange⸗ kuͤndigte Abreise des Sultan's nach Warna. Die ganze vierte Folio⸗-Seite der Zeitung ist, wie dies zuweilen geschieht, wenn es an Stoff gebricht, unbedruckt gelassen, und die meisten Ar⸗ tikel betreffen Amts-Veraͤnderungen von geringem Belang, oder Neparaturen gottesdienstlicher Gebäude im Osmanischen Reiche. Wir theilen die zwei erheblichsten dieser Artikel mit:
„Tahir Bei Efendi, Inspektor der Großherrlichen Kuͤche und der Zoͤlle fuͤr die Lebensmittel, welche in Konstantinopel ein⸗ gefuͤhrt werden, hat, als Seine Hoheit am 2 sten des vorigen Monats, um, einem schoͤnen herkoͤmmlichen Brauche gemäß, dem Pfeil. Schießen beizuwohnen, auf dem Gk⸗Meidan (Pfeil⸗ Platze) sich eingefunden hatte, an dem erwahnten Orte einen Fußfall vor Sr. Hoheit gethan, und bei dieser Gelegenheit ein mit Brillanten besetztes Bildniß des Großherrn empfangen.“
„Dem bisherigen Scheich der heiligen Orte (Mekka und Medina), Hasis Issa Agha lag es ob, alle Angelegenheiten der— selben ins rechte Beleis zu bringen und fuͤr die Ruhe und Sicherheit ihrer Bewohner Sorge zu tragen. Insonderheit hatte er pflichtmaͤßig daruͤber zu wachen, daß die frommen Stif⸗— lungen an den erwähnten Orten zweckmaͤßig verwaltet wuͤrden. Nachdem nun Seine Hoheit Kunde davon erhalten, daß der genannte Agha schon seit einiger Zeit die Unterhaltung der hei—⸗ ligen Gebäude nicht mit dem erfoͤrderlichen Eifer sich angelegen seyn ließ, und auch in den uͤbrigen Geschaͤften seines Amtes saumselig war: so hat Hoͤchstdersesbe den Hafis Issa Agha die⸗ ses Amtes zu erledigen und dasselbe dem In Brussa wohnhaf⸗ ten vormaligen Kasiasker, Derwisch Muhammed Pascha, zu übertragen geruht. Derwisch Muhammed ist von Bruffa nach Konstantinopel berufen worden, und hat am 13. Muharrem seine Bestallung empfangen. Se. Hoheit will, daß der neue Scheich von Mekka auf einer großherrlichen Fregatte nach Alexandrien abgehe: ihn begleitet ein Miralai der Garden, der ee ch den Auftrag hat, den bisherigen Scheich nebst dessen Bruder Ali Agha nach Damaskus, als dem Orte ihres kuͤnfti⸗
gen Aufenthalts, zu eskortiren. Dem Pascha von Aegypten ist angezeigt worden, daß er fuͤr die weitere Reise des Derwisch Muhammed bis an den Ort seiner Bestimmung Sorge zu tra— . habe. Am 17. Muharrem ist dieser Würdentraͤger zur
udienz gezogen und mit dem seinem neuen Amte zukommen den Abzeichen begnadigt worden.“
— Das Giornale del Lloyd austriaco meldet nach Briefen aus Smyrna vom 6. Mai: „Vom 29. April bis zum 3. Mai sahen wir mit großer Bestürzung, wie die Pest⸗ faͤlle unter den Griechen, Tuͤrken, Juden und Armeniern im Zunehmen waren. Man behauptet, dazu haͤtte der Andrang des Volkes in die Kirchen, aus Anlaß der eben eingefallenen Oster⸗ feiertage der Griechen, dann das Umziehen einiger aus den an— gesteckten Doͤrfern angekommenen Schaͤfheerden hauptsaͤchlich bei⸗ getragen. Gluͤcklicher Weise jedoch hielten die Fortschritte dieser Geißel in den letzten drei Tagen inne, und die Krankheit kehrt zu ihrem urspränglichen Gange zurück Einige Englische Kauf⸗ leute sind, in Begleitung eines aus London angekommenen In⸗ genieurs, auf einer Griechischen Goelette abgesegelt und fuͤhren einen Tauch. Apparat mit sich, durch welchen man hofft, 40 Ellen tief in's Meer steigen und daselbst vier Stunden lang verweilen zu koͤnnen. Dieser besteht aus einer Kleidung von wasserdichtem Stoffe, mit einem von Glaͤsern umgebenen Helme, an welchem ein lederner, zum Zufuͤhren der Luft bestimmter Schlauch ange⸗ bracht ist; sie wollen sich dessen beim Sammeln der Wasser⸗ schwaͤmme bedienen.“
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Aus Vera⸗Cruz und M Nachrichten vom 13. und 11. A von Vera-Cruz enthaͤlt d verungluͤckten Feldzuge in T Er giebt zu, daß e durch die Texianer a lon, der im Gefechte ist, befand sich zur Ze lette, und die uͤbri
Der Cen sor s von seinem Dokumenten.
irgend ten⸗Wahl, in Mexiko stattfand, so viele aus den versch den General Bustamente ausgesprochen, gesichert schien. Die Einfuͤhrung des neuch am 19. April stattfinden. Man glaubte, Bustamente's Pebraza als KriegsMiniste je als Finanz⸗ Minister, und Canedo, der jetzt Gesandter in Lima ist, oder Santa Maria, der Gesandte in Madrid, als Minister des aus waͤrtigen Departements ihren Sitz nehmen wuͤrden. Die Be— dingungen einer Anleihe von 2, 006, 006 Dollars, welche mit dem Hause Rubio (Lizardi) abgeschlossen worden war, hatten die
) Dieses Extra⸗Blatt ist uns nicht zugekommen.
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