1837 / 160 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten haben dagegen Reclamationen stattgefunden, doch der Brief⸗ steller, ein Polizei⸗Chef unter dem Ministerium Perier, der wohl gut unterrichtet seyn duͤrfte, hat sich nur zu der Erklarung be— reit finden lassen, daß sein Brief nicht fuͤr die Oeffentlichkeit bestimmt gewesen sey. Wenn nun auch wirklich mehrere Haͤu— ser ganz feiern, und selbst Kommissionen nur gegen augenblick⸗ liche Baarzahlung annehmen, so ruhen doch die wenigsten Fa— brikanten gaͤnzlich, vielmehr wurden verhaͤltnißmaͤßig in keinem Jahre so viel neue Dessins und Muster gemacht, als gerade jetzt, und so vier Proben nach Paris gesandt. Es giebt Häuser, die noch heute mehrere Hundert Webstuͤhle beschäftigen. Unter den Failliten ist bis jetzt nur die eines Nismer Fabrikanten zu nen— nen. Zwar erwartet man, wenn auch nicht alsbald, doch gegen Ende Juni mehrere Zahlungs-Einstellungen; im Allgemeinen aber ist man uͤber den ersten Schreck hinweg, und auch hier heißt es: Zeit gewonnen, Alles gewonnen. Die 8 in die Sparkasse 6 in den letzten Wochen die Rückzahlungen wieder um ein Drittel uͤberstiegen, woraus man nicht auf großere Arbeitsthätigkeit, sondern nur auf größeres Vertrauen in die Regierung schließen kann. Aus dem Süden wird gemeldet, daß die Seidenwürmer noch sehr weit zuruͤck seyen, die seit einigen Tagen eingetretene guͤnstige Witterung aber eine gluͤckliche Aerndte

erwarten lasse.

Großbritanien und Irland.

Parlaments Verhandlungen. Unter⸗ haus. Sitzung vom 2. Junt. Als im Ausschuß uͤber die Irlaͤndische Armen-Bill die 36ste Klausel an die Reihe kam, die den Kommissarten die Befugniß ertheilt, Arbeitshäuser anzukaufen, bauen und erweitern zu lassen, und Grundstuͤcke, jedoch nicht uͤber 12 Acres, zu miethen, um dergleichen Arbeite häuser darauf zu bauen, so wie die verschiedenen Kirchspiels⸗ Unionen mit den zu den Zwecken des Gesetzes noͤthigen Geld— summen zu besteuern und diese Abgaben zu erheben, schlug Herr Barron die Weglassung der Worte „doch nicht uͤber 12 Acres“ vor, und Lord J. Russell sagte, er wolle auf Beibehaltung der⸗ selben nicht gerade bestehen. Herr O Connell aber meinte, es muͤsse durchaus eine gewisse Anzahl von Aeres festgesetzt werden, uͤber welche die Kommissarien nicht hinausgehen durften. Herr Lynch wollte diese Zahl auf 50, Herr Lennard auf 20 be— stimmt wissen, Herr O Brien dagegen war mit Herrn Bar— ren der Meinung, daß man es den Kommissarien uͤberlassen muͤsse, wie viel Land ste zu einem Arbeitshaufe miethen woll— ten, um es von den Bewohnern desselben bebauen zu lassen. Herr Hume hielt den Plan, die Armen mit dem Landbau zu beschaͤftigen, fur ganz unzweckmaäßig; ahnliche Versuche, sagte er, seyen in Holland gemacht worden, aber stets sehlgeschlagen; er hoffte daher, man werde den Kommissarien nur den An— kauf von so viel Land gestatten, als noͤthig ware, das Arbeits⸗ haus mit dem zu versehen, was es an Gemuͤse und sonstigen Garten- Erzeugnissen bedürfe. Herr Serope fand ge— rade das Gegentheil, indem es ihm unmöoͤglich schien, die Ar⸗ men anders, als mit Landbau, angemessen zu beschaͤftigen; doch schlug er vor, die Zahl der Acres auf 160 zu beschränken. Ca— pitain Jones machte dagegen bemerklich, daß nach den Bestim— mungen der Bill die Armen nur gensthigt werden koͤnnten, innerhalb des Arbeitshauses zu arbeiten; wollte man also das Amendement des Herrn Barron annehmen, so muͤßten erst noch andere Klauseln in die Bill aufgenommen werden. Herr Bar— ron sagte hierauf, es handle sich darum, ob die Leute in den Arbeitshaäͤusern muͤßig gehen oder beschaͤstigt werden sollten; wenn das Letztere nicht geschähe, so wuͤrde kein Armer das Arbeits— haus wieder verlassen, um sich durch Arbeit einen ungewissen Lebehsunterhalt zu verschaffen. Herr S. Crawford glaubte, daß dem Armen nicht zu helfen seyn wuͤrde, wenn man nicht das Armen Gesetz so einrichte, daß es auf die Gutsherren zuruͤck— wirke, die an der Armüth im Lande schuld seyen, und die man dahin bringen muͤsse, die Armen zum Besten des Landes und ihrer selbst zu beschaͤftigen. Sir 8 Graham erinnerte daran, daß der Versuch, die Armen mit Landbau zu beschäftigen, schon in den Kolotieen gemacht worden und gänzlich verungluͤckt sey. Auch in England habe im Jahre 1819 Herr Sturges Bourne eine Bill eingebracht, um die Kirchspiels-Aufseher zu ermaͤchti⸗ gen, Land zur Beschäftigung der Armen zu pachten; er selbst habe damals jene Maßregel unterstuͤtzt, aber er koͤnne versichern, daß in allen am besten verwalteten Englischen Kirchspielen biese den Aufsehern ertheilte Befugniß zu nichts genuͤtzt, und daß die angelegten Meiereien wieder verlassen worden. Er halte daher zwölf Acres fuͤr vollkommen hinreichend und werde sich jedem Vorschlage zur Vermehrung dieser Quantitat wider⸗ setzen. Lord J. Russell erklärte nun auch, daß es ihm lieber seyn wurde, wenn die Klausel unverändert bliebe, und das Bar— ronsche Amendement wurde demnächst mit 71 gegen 3 Simmen verworfen. Herr Richards beantragte ein Amendement, wo⸗ nach es den Armen erlaubt werden sollte, des Nachts die Ar— beitshäuser zu verlassen, wie es von der Dubliner Bettelei⸗Ge— sellschaft bei ihrem Unterstuͤtzungs-⸗System mit Erfolg angeord— net sey; die Armen arbeiteten namlich den Tag uͤber in dem allgemeinen Arbeitshause und erhielten des Abends ein jeder 1 Penny, um die Miethe fuͤr ihr Nachtquartier damit zu bestreiten. Herr O Connell verlachte diesen Vorschlag, indem er sagte, das ehren⸗ werthe Mitglied fuͤr Knaresborough scheine eine Art von Klubhaͤu⸗ sern fuͤr die Armen errichten zu wollen, in denen sie Fruͤhstuͤck und Mit⸗ tag erhalten sollten, und die sie dann verlassen koͤnnten, um den Abend anderswo zuzubringen. (Gelaͤchter. Hierauf entgeg⸗ nete Herr Richards: „Der ehrenwerthe und gelehrte Herr sellte diese Sache nicht so leichtfertig behandeln, da er den Aermsten seiner Mitunterthannen so sehr verpflichtet ist. (O, o!) Er hat die Gewohnheit, sich starker und ungehobelter Aus—⸗ drücke zu bedienen; ich werde mir das aber nicht gefallen las— sen, und wenn auch der ehrenwerthe Herr die Sache spoͤttisch behandelt, so wird das Land ihm doch darin nicht beistimmen. Dem Lande sind sein Benehmen und seine Sprache in die— sem Hause zuwider. Der ehrenwerthe Herr mag immerhin annehmen, daß ich in der Sache, auf die ich das Haus auf— merksam zu machen wuͤnschte, ganz unbewandert sey; er mag sich immerhin erdreisten, unter dem Einsluß irgend eines Ge— läßdes, das er gethan, Worte zu gebrauchen...“ Hier wurde der Redner vom Sprecher zurechtgewiesen, weil er sich unpar⸗ limentarischer Ausdrücke bebiene, worauf der Erstere sowohl das eben Gesagte als auch sein Amendement zuruͤcknahm, weil Lord J. Russell erkiärte, er werde sich demselben aufs entschiedenste widersetzen, da es nichts mehr und nichts weniger bezwecke, als daß dem Armen in Irland außerhalb des Arbeitshauses Unter— stuͤtzung zu Theil werden sollte, was er durchaus fuͤr un— heilbringend halte. Durch diese Erklaͤrung ließ sich jedoch Herr O'Brien nicht abhalten, zu der 42sten Klausel das Amendement vorzuschlagen, daß die Armen-Vorsteher bis zur Errichtung von Arbeitshäusern, oder falls diese fuͤr den durch das Gesetz beabsichtigten Zweck nicht hinreichten, er—

64 *

maͤchtigt seyn sollten, mit Genehmigung des Central⸗Kommissa⸗ riats die ihnen angemessen erscheinende andere Vorsorge fuͤr die Armen zu treffen. Herr Lynch wies auf die Wirkung des fruͤ— heren Armen ⸗-Gesetzes in England hin und zog daraus den Schluß, daß die Unterstuͤtzung der Armen außerhalb der Ar— beitshäuser die groͤßten Mißbraͤuche herbeigefuͤhrt habe; auch in Irland, sagte er, habe er die Folgen davon gesehen, denn im Jahre 1826 seyen dort viele Feisenen aus den milden Fonds unterstuͤtzt worden, die nicht den geringsten Anspruch darauf ge— habt hatten. Herr Ward gab zwar die uͤblen Folgen je— nes Systems in England zu, meinte aber, in Irland waͤre die Sache eine ganz andere, weil die Lage der Irlaͤndischen Armen von der Lage der Englischen sehr verschieden sey; in England bedurften wenig Gesunde und Arbeitslustige der Unter— stuͤßung; daher habe man hier das Arbeitshaus-⸗System als Probierstein der wahren Huͤlfslosigkeit annehmen koͤnnen; in Irland aber, wo keine Arbeit zu bekommen, wo die Huͤlfslosig⸗ keit des Volkes allgemein und furchtbar sey, beduͤrfe es eines solchen Probiersteins nicht, und man brauche daher dort die Ge⸗ waͤhrung von Beistand nicht auf die Mauern des Arbeitshauses zu beschraͤnken. Lord Clements behauptete, es halte in Irland nicht sowohl schwer, Arbeit zu finden, als Geld, um die Arbeit J bezahlen, und er glaubte nicht, daß die Schwierigkeit durch

esteuerung des Grund und Bodens zu Gunsten der Armen u heben seyn wuͤrde; indeß, wenn auch das vorgeschlagene Ar— eitshaus-System nur einem kleinen Theil der Noth des Volkes abhelfen wurde, so glaube er doch, daß das Haus fuͤrs erste nichts weiter thun koͤnne. Herr Wakley, das radikale Mitglied fuͤr Finsbury, sagte, er wuͤrde gern fuͤr das Amendement stim— men, aber leider gehe es nicht weit genug; bei den naͤchsten all⸗ gemeinen Parlaments Wahlen werde man unfehlbar die Frage an die Kandidaten richten: „Wollen Sie fuͤr die Aufhebung der Bill zur Rerbesserung der Englischen , , . stim⸗ men?“ und dies bloß deshalb, weil durch diese Bill die Unterstuͤtzung außerhalb der Arbeitshaͤuser verweigert werde. Das werde sich aber das Land auf die Länge nicht ge⸗— fallen lassen, und das Prinzip sey ja schon umgestoßen, indem Jedermann zue, daß ärztliche Huͤlfe dem Armen auch außer— halb des Arbeitshauses gewährt werden muͤsse; wenn man aber das Prinzip in einer Hinsicht verletzen duͤrfe, so tauge es nichts; die Aufhebung desselben werde daher den ehrenwerthen

Mitgliedern, davon konnten sie uͤberzeugt seyn, mit einer Ge— walt aufgedrungen werden, der sie nicht wuͤrden widerstehen koͤnnen, und noch vor dem Schlusse dieser Session werde sie ernstlich zur Sprache kommen. Herr Shiel hielt es jedoch fuͤr gefaͤhrlich, wenn man gleich vorweg das Prinzip der Unter— stuͤtzung außerhalb der Arbeitshaͤuser zulassen wollte. Warum wolle man sich gleich in Extreme stuͤrzen, aus denen spaͤter zuruͤckzukommen unmoͤglich seyn wuͤrde? Man solle lieber mit einem einsichtsvollen System der Unterstuͤtzung innerhalb der Arbeitshäuser, wie das Ministerium es vorschlage, beginnen, und wenn sich dies als unzureichend erweise, koͤnne man nach zwei oder drei Jahren immer noch andere Maßregeln treffen; der ehrenwerthe Herr (Wakley) habe, von der eigentlichen Frage abschweifend, auf den Zustand der Dinge im Lande hingewiesen und das Haus durch die Andeutung in Besorgniß versetzt, daß man vor dem Ende dieser Session noch drei oder vier Abende uͤber die Aufhebung der Akte zur Verbesserung der Armen⸗Ge⸗ setze zu debattiren haben wuͤrde; darum konne er (Herr Shiel) nicht umhin, mit Hamlet auszurufen: „Die Zeit ist aus den Fugen! Schmach und Gram, daß er zur Welt, sie einzurichten, kam!“ (Großes Gelaͤchter) Lord John Russell gab zu bedenken, daß diesesBill nur erst ein Versuch, daß ein Armen-Gesetz in Irland noch etwas ganz Neues sey, und daß man daher bei der Gewaͤhrung der Unterstuͤtzung mit großer Behutsamkeit zu Werke gehen muͤsse; den Armen⸗Vorstehern also die Befugniß zu ertheilen, nach ihrem Gutachten auch außerhalb der Arbeitshaͤuser Unterstuͤtzung zu gewaͤhren, wuͤrde hoͤchst gefaͤhrlich seyn, denn sie wuͤrden nicht immer mit gesun— dem Urtheil verfahren koͤnnen, sie wuͤrden wider ihren Willen zu Maßregeln gezwungen werden, die für Irland von den trau— rigsten Folgen seyn koͤnnten; die Zahl der Irlaͤndischen Armen werde auf 2, 300,000 veranschlagt, und wenn man daher außer— halb der Arbeitshaͤuser Unterstuͤtzungen bewilligen wollte, so wuͤr—⸗ den die Mittel unmoglich fuͤr die Zahl der Huͤlfesuchenden hin— reichen; der Vorschlag des Herrn O'Brien wuͤrde fuͤr jeden Einwohner Irlands ein unbedingtes Recht auf Unterstuͤtzung auf— stellen; man wuͤrde dann auch das Recht der Armen, sich zu verheirathen, anerkennen und so dem Eigenthum des Landes die Last aufbuͤrden muͤssen, sie und ihre Familien von Geschlecht zu Geschlecht zu unterstuͤtzen; genug, Niemanden wuͤrde man Un— terstuͤtzung verweigern konnen, wenn sie als ein absolutes Recht betrachtet wuͤrde; die Folge der Aufstellung eines solchen Grund satzes wuͤrde aber die Uebertragung des Eigenthumsrechts von den jetzigen Besitzern auf die Irländischen Armen seyn, ein Grundsatz, dem er nimmermehr seine Zustimmung geben könne. Herr O Connell aͤußerte sein Bedauern uͤber diese Erklaͤrun⸗ gen des Ministers und behauptete, derselbe habe nicht ein ein⸗ ziges Argument beigebracht, das zur Annahme der Klausel in ihrer urspruͤnglichen Gestalt bewegen koͤnnte. „Ich werde da— her“, fuhr der Redner fort, „fuͤr das Amendement meines ehrenwerthen Freundes, des Mitgliedes fuͤr Limerick, stimmen, weil ich es, mit Hinsicht auf Irlands Lage, als am besten dazu geeignet ansehe, den Zwecken der Menschenfreundlichkeit zu die⸗ nen und die Ruhe und gesellschaftliche Ordnung jenes Landes zu befoͤrdern. Man braucht nicht Arbeitshaͤuser oder vielmehr Gefaͤngnisse zu errichten, um die Irlaͤnder zur Arbeit zu spornen; diesen ist von selbst daran gelegen, Arbeit zu bekommen. Diese Bill, die von Englischen Mitgliedern in der Absicht unterstuͤtzt wird, Irland zu beruhigen, wird, weit entfernt, Ordnung und Ruhe u begruͤnden, nur Erbitterung und agrarische Unruhen verur— achen. Wird es etwa ein Trost fuͤr das Volk seyn, daß man es in Arbeitshäuser einsperren will? Wenn man das glaubt, so richte man deren doch gleich genug ein, man baue gleich 600 statt 100 Arbeitshaͤuser. Eine Million Geldes wird jetzt aus wohlthaͤtigem Antrieb unter die Irlaͤndischen Armen vertheilt;

diese Bill aber wird aller freiwilligen Wohlthätigkeit ein Ende

machen und das Uebel, uͤber das man klagt, nur noch verschlim— mern. Ich muß es auch bedauern, daß diese Bill eingebracht worden, ohne daß man sie vorher irgend einem Irländischen Mitgliede mitgetheilt hat.“ Es wurde hierauf zur Abstimmung geschritten und das Amendement des Herrn O Brien mit 138 gegen 50 Stimmen verworfen. Die Fortsetzung dieser Aus— schuß⸗Verhandlungen ward dann auf Montag Abend bestimmt.

Belgien. Bruͤssel, 5. Juni. Der Russische Oberst von Wolkoff,

und besichtigte namentlich unsere Kanaͤle, uͤber deren Ein tungen er sich sehr beifaͤllig aussprach.

Dänemark.

Kopenhagen, 5. Juni. Vom Capitain von Raeder zur Subscription auf ein Werk fuͤr das Dänische Militairiy eingeladen worden, welches ausfuhrlich die Organisation Heeres, die Bezahlung, Verpflegung, Bekleidung, Armin und Ausruͤstung u. s. w, das Sanitaͤtswesen, das Befoͤrderun wesen und die Rechtspflege in 8 Kapiteln behandeln soll.

Verfasser hebt in der Einladung zur Subscription hervor, das Militairwesen Dänemarks in inlaͤndischen und ausland Zeitschriften oft auf eine wenig befriedigende und unrichtig; sichten verbreitende Weise behandelt werde. Sey die Din Armee auch nicht so organisirt und ausgeruͤstet, wie mo wuͤnschen muͤsse, so brauche sie sich doch nicht zu ver leu und jedenfalls sey es nicht moglich, bestehenden Mängeln helfen, wenn man nicht im Stande sey, einen Ueberblick

das Bestehende zu erhalten.

Deutschland.

Kassel, 6. Juni. Se. Hoheit der Kurprinz und R gent ist heute nach Hanau abgereist.

In der heutigen Sitzung der Staͤndeversammlung vn digte der Staats-Minister Hassenpflug die Vertagung der e deversammlung, vom 1. Juli an, durch folgende Eröoͤfß⸗ „In Folge besonderen allergnadigsten Befehls Sr. Hohe Kurprinzen und Mitregenten habe ich der hochansehn Staäͤndeversammlung zu verkuͤndigen, daß Se. Hoheit die H Entschließung gefaßt . vom 1. Juli d. J. an den g wärtigen Landtag auf die Zeit von drei Monaten zu verh Se. . hegen hierbei die Erwartung, daß die Bearheh aller Vorlagen hiernach eingerichtet und mithin, mit 3u setzung aller anderen Geschäfte, die gesammte Thaͤtigkeit de ledigung des Budgets und aller darauf bezuͤglichen Gegen zugewendet werde, so daß das Finanzgesetz, dessen Vorla Entwurf unverweilt erfolgen wird, noch vorher zu Stan bracht werden koͤnne. Zugleich habe ich hiermit die W des Gesetzes uͤber die Auseinandersetzung der Lehens-, M und anderen gutsherrlichen Verhaͤltnisse, sowie die Abloͤsun damit zusammenhaͤngenden, aus der Leibeigenschast herrssrend Lasten, desgleichen uͤber die Abloͤsung durch den Betechtign und uͤber die Rechtsverhaltnisse der der Abloͤsung unterworfen Guͤter und Grundstuͤcke hiermit bewerkstelligen wollen.“

Schweiz.

Basel, 31. Mai. Folgende Notizen uͤber das in den! ren 1835 und 1836 uͤber den Franzoͤsischen Graͤnzposten zu! Louis expedirte Transitgut koͤnnen einen Begriff geben von Wichtigkeit des Handels zwischen der Schweiz und den V nigten Staaten:

1835. 1836,

Seidenstoffe Netto 55,174 Kil. 65,187 Seidenbaͤnder mit Kartons und Spulen * 151,425 Baumwollenzeuge, gedruckt und gestreift gewoben 5 Gedruckte und gestreifte Tuͤcher » Mousselines aller Art in Stuͤk⸗ ken oder fagonnirt, mit Kar⸗ tons 225,030 5 2686, 06] Die Seidenstoffe sind hauptsaͤchlich aus dem Kanton Zuͤn die Seidenbänder aus dem Kanton Basel und die Baumwoh Gewebe aus dem Kanton St. Gallen. Im Jahre 1836 gip 28,536 Ballen Baumwolle, im Gewicht von 4,626,703 Kil als Transitgut durch St. Louis.

Der Königl. Großbritanische Gesandte in der Schwei an den Vorort das Ansuchen gestellt, ihm, zu Handen des nats der Universität in London, alle Statuten, Verordnung Gesetze und Regulative, so wie die Kataloge der Studien Kw der Schweizerischen Hochschulen mitzutheilen, weshalb der ho Vorort an die betreffenden Staͤnde die geeignete Einladung

gehen ließ.

132, 26 *

z359, 3

327,8; ** 115,03]

67,501 *

Jteta li en.

Rom, 25. Mai. (Hann. Ztg.) Das Beispiel der len in Deutschland entstandenen Kunst⸗Vereine veranlaßte Jahre 18390 eine Anzahl Kuͤnstler und Kunstliebhaber, auch in Rom einen Verein zu gruͤnden und mit den jaͤhrlichen traͤgen von sechs Scudi fuͤr jede einzelne Actie einen Fon bilden, der die Mittel zu einer jahrlich zu haltenden Ausstellung, so wie auch zum Ankaufe ausgezeichneter Atht die zur Verloosung an die Actionaire bestimmt werden se darboͤte. Das Geschaͤft wurde mit so vielem Eifer ben daß Unterschriften bis zum Betrage von etwa 20060 Se sammelt wurden und wenige Wochen nach dem Zusamm— der Theilnehmer eine Ausstellung zu Stande kam, zu der Senator Rom's, Prinz Orsint, ein Lokal im senanst Palast auf dem Kapitol eingeraͤumt hatte. Dieser Anfm! glaͤnzender, als man erwartete, und Kuͤnstler und Lich schmeichelten sich mit einer noch besseren Zukunft. Ih hörte dieser Wahn bald auf, und mußten die Fi mer des Vereins nur zu schnell zu der Ueherzenh gelangen, daß sich in Rom dem gluͤcklichen Fortgange einer chen Unternehmung, welche einen liberal gemeinnuͤhigeh rakter hat, unuͤbersteigliche Hindernisse in den Weg stellen es entweder an dem stets zur Hemmung einer jeden freit! wickelung bereiten Geiste der Regierung oder an dem klisn Egoismus der Nation scheitern muͤsse. Die Regierung ihre Theilnahme nur dadurch, daß sie die ausgestellten einer Censur unterwarf und hierzu einen hochgestellte laten deputirte, der denn auch gleich bei der Aut des ersten Jahres mehrere Bilder als gegen die Sitten verstoßend, ausmerzte, wie zum Beispiel Ar einer Fledermaus reitend nach Shakespeare von dem hm ten Englischen Maler Severn; eine schlafende Nymss Lonstantin u. A. m. So wollte er auch politische Veh in anderen Arbeiten erkennen, da denn auch das Dilin⸗ Roͤmischen Dame, eine Arbeit des bekannten Malers 9. weggenommen werden mußte, indem der Censor im 9 eines darauf befindlichen Papageys die Farben der Ci schen Republik angedeutet glaubte. In ahnlicher Weist oh man mit den Werken der Bildhauerkunst, so daß . schon mehrere der Kuͤnstler abgeschreckt, sich alu i ß h Gesellschaft zurückogen. Im zweiten Jahre verlor so ö das Ausstellungs Lokal auf dem Kapitol, und sah sich gen ih Naum dazu aus eigenen Mittein zu miethen, wodurch den ßere Theil der Fonds, die zu Ant uf der ausgestellten y werke verwandt werden konnten, in Anspruch genommen,,

der, wie Belgische Blaͤtter berichten, im Auftrage seiner Re⸗ gierung reist, befindet sich seit einigen Tagen hier in Bruͤssel

Endlich bewilligte die Regierung, der ble Bispositson ile

Bös, 5o R.

aroͤßere Anzahl oͤffentlicher Gebäude mit Kloͤstern und Palaͤsten erfüllten beren Regierung, zusteht, ein Lokal welches die Gesellschaft jedoch,

und großer Räume in dem Rom, als irgend einer an— ; ö del popolo, s ̃ a es hinsichtlich d ngenuͤgend war, auf eigene Kosten , ö, ö odurch sie abermals eine nicht unbetrachtliche Cinbuße litt. Dieses gegenwaͤrtig nun stabile Lokal besteht aus wei Saͤlen, welche ein ziemlich gutes Licht erhalten, und em jetzigen Beduͤrfnisse des Vereins, der sich auf die Halfte er ursprünglichen Actien reduzirt sieht, genuͤgen, da fast kein Historienmaler, kein Bildhauer von nur einiger Bedeutung mehr ü den ausstellenden Theilhabern gehort, und der jedesmalige katalog in hoͤchstens 2oJ0 Nummern eine Anzahl Portraits aandschaften und Genrebilder enthaͤlt, die dem Ganzen den Schein wer Kunsthandlung, aber keineswegs einer nur einigermaßen ser Vedeutung und Anzahl der hier sich aufhaltenden Kuͤnstler Fer Nationen entsprechen den Ausstellung geben. Die Einnahme än ungefaͤhr 1000 Scudi bestehen mat, wird nun durch un⸗ zehige Administrations⸗Kosten bedeutend verkuͤrzt, so daß hoͤch⸗ as zwei Drittheile der Summe zu Ankaͤufen übrig bleiben her welche dann nicht der Werth der kaͤuflichen Gegenstande, ndern das Loos oder auch die Willkuͤr der oligarchisch kon⸗ uirten Direction entscheidet, die jetzt, da fast kein Fremder on Bedeutung daran Theil nimmt, groͤßtentheils in die Haͤnde zn Italiünern übergegangen ist. Es ist nach diesem Allen nicht chrscheinlich, daß dieses Institut in dieser Weise noch lange schen konne, und ist es allerdings auch fehr die Frage, ob es n charakter des hiesigen Kunstlebens angemessen ist, sich sol⸗ Ie Mittel zur Beföoͤrderung der Kunst in Rom zu bedienen het und erfahrene und mit den hiesigen Verhaͤltnissen ver⸗ zt KLuͤnstler waren von jeher gegen diese Einrichtung, und hen es vor, in ihren Ateliers dein Publikum ihre deistungen zuführen, da die Nachbarschaft eines in entgegengesetzten baßpien gearbeiteten Kunstwerkes ohnedies oft den besten H ö. und diejenigen schiefen Urtheile her⸗ ö, denen die Recensionen ner iti H sionen moderner Kritiker nur zu

Spanien.

Vadrid, 18. Mai. Allg. Zeit) Nachdem die Corte bei Tage hindurch ihre Sitzungen eingestellt ö jn dem heftigen uͤber die Rechnungen des Finanz⸗Ministers hobenen Kampfe zu erholen, begann vorgestern ein neuer zen den „Kolossen vom September“ gerichteter Angriff. Der deputirte Herr Fontan hatte naͤmlich (wie bereits erwahnt) muuf angetragen, die Cortes moͤchten den Finanz ⸗/Minister Isodern, binnen einer gegebenen Frist Rechenschaft uͤber den hrauch, den er von dem Vertrauens-Votum gemacht habe zustatten. Dieser Antrag wurde vorgestern zur Dis kussion zelassen, und Herr Fontan entwickelte in seinem Vor— ge, daß Herr Mendizabal nicht nur die ihm ertheilten Be— wgnisse beiweitem überschritten, mehrere Anleihen unternommen Nationalguͤter zum Verkauf gestellt und Zwangssteuern er⸗ hben, sondern sogar die ausdruͤckliche Bedingung, in der ersten titzung Der Cortes Rechenschaft uber die Anwendung des Ver— auens⸗ Votums abzulegen, nicht erfuͤllt habe. Mir seiner be⸗ unten Dreistigkeit erhöb sich darauf der Finanz⸗Minister d erklaͤrte, er sey jeden Augenblick dazu bereit, diese Rechen⸗ ht abzulegen, und habe es eigentlich schon gethan. Um dies

teweisen, ließ er mehrere Stellen aus seiner bei Eroͤffnung

Cortes vorgelegten Denkschrift vorlesen, und behauptete, er i zwar Geld gegen Zinsen und Verpfändung von Staats ieren aufgenommen, dies sey aber keine Anleihe, sondern

ö eine Anticipation. „Ich habe keine der mir eingeräumten

tsuznisse uͤherschritten, fagte er, und nicht die Cortes haben

Negierung, sondern diese hat den Cortes ein Vertrauens ztum zugestanden.“ Diese unvermuthete Auftlaͤrung erregte tes Murren und schallendes Gelaͤchter, welches sich erneuerte oft Hr. Mendizabal sich auf seine Rechtlichkeit berief. Hr pbaro erklaäͤrte sich darauf gegen den Antrag, weil derselbe ht umfassend genug sey; es handle sich um das wichtigste cht der Cortes, naͤmlich den Finanz⸗Minister daruber zur Ver⸗ mwortzung zu ziehen, daß er alle ihm von den Cortes aufer⸗ ten Bedingungen verletzt hahe; er muͤsse deshalb die genauesten hhnungen uͤber alle seine finanziellen Operationen vorlegen stern setzte Hr. Alvaro seinen Vortrag fort. Er behauptete, die von Hrn. Mendizabal in seiner Denkschrist dargelegten anz⸗Operationen nicht zu seinen Gunsten, sondern gegen ihn gten, und genauere Rechnungs⸗Ablage unumgaͤnglich erforder⸗ machten. „Es geht daraus hervor“, sagte er, daß Herr dizabal, ehe er London verließ, mit dein Hause Ardoin n gantratt abschloß, um durch Operationen in Staats / Pa⸗

k Geld aufzutreiben, und daß dieser Kontrakt 32, 775,200

9 einbrachte; hierzu war weder Toreno noch Mendi abal . und wir muͤssen die Bedingungen des Kontraktes .

4 ergiebt sich, daß Mendizabal einen Theil der Eortes-VBons

der fruͤhern constitutionnellen Epoche) zum Belauf von ng, in Umlauf setzte, ohne dazu ermaͤchtigt zu seyr; daß Ardoin noch immer auf widerrechtliche Weise im Besitze der

und daß Mendizabal 20, 40, 000 R. in Staats

e einzig und allein zur Konversion dienen

nzahl von Cortes⸗Bons sind noch in London

soll, die Rechnun echnungen vo

t dem en es sich um die Ehre , .

udget der rtisati . ö er Amor isations. Ka sict

Finanz- Minister muß darüber nur daun fuͤr den Antrag, wenn . ,

an. l erwiderte, di , ,

e, . . enn er nicht am 15. i

,, ö 6 er Hife it 33.

121 e endigt haben. Hr. Alvaro: e d und die Beamten des en, der n d, . , us b echsel zu bedeutenden Summen auf . ö Y ann hal gef gen wurden, und daß eben ro publico) nanz Minister he ahl, sie aus der Staats⸗Kasse nigtel.! 8? ä, bezahlen. Dies ist eine schresende Unge⸗ ange, zus h br , ir zit R 1 n nn, , ne Ehre ee fee ĩ eweise davon vorlege, damit gars bliel Kehtsertigt werde, wenn er es nicht kann“‘ hr e n ein gt, Vehauptung. Darguf rehet⸗ Hr. San; hune großem Nachdruck und unter laute ñ fuͤr eine weitere Ausdehnung des . .

ganze Nation“, sagte er, stimmt fuͤr ihn. So oft wi

. ( i . verlangen, so heißt es, daß wir das er rn e . Ich lasse mich dadurch nicht verblenden, sondern erfuͤlle neine Pflicht als Deputirter. Man lege uns die Rechnungen . und daun werden wir neue Opfer bewilligen.“ «— i . der Praͤsident die Diskussion schließen wollte, widersetzte h . Olozaga, und heute wird sie fortgesetzt werden. Der 3. a ist vorauszusehen; Herr Mendizabal wird abermals mphiren, allein ein solcher Sieg ist schlimmer als eine Nie⸗ derlage, sowohl fuͤr ihn als far die Cortes welche der Nation , Gegenstand des Gelaͤchters und der Verachtung werden. ebrigens heschaͤftigen sie sich nebenbei mit den vorgeschlagenen Zusaͤtzen zu der neuen Eonstitution, welche fast alle beseitigt wer⸗ den. So wurde gestern der Antrag, „Königin der Spanier“ , . 6 zu sagen, verworfen, nachdem

ö 3 .

i e, e fuͤr und der Minister⸗ Praͤsident dagegen

Madrid, 22. Mai. Der Deputirte Osca u ? 6 in den Cortes seinen bereits erwähnten . 6. . bis zum Zusammentreten der neuen Kammern versammelt . sollten. „Seit einem Jahre“, sagte er, „sind in Liria

3 Patrioten ermordet worden ich gestehe, daß es mich nicht so sehr betruͤben wuͤrde, wenn 75,605 Camarillas, 75,000 Mi— . und 700, 009 Personen, die nach Ministerien strebeñ, ge⸗ toͤotet worden waren.“ Der Antrag wurde an die Gesetz⸗ gebungs Kommission verwiesen. Man beschloß darauf . spezielle Kommission zu ernennen, welche untersuchen . . aus den in den aufgehobenen Kloͤstern und aus . irchen weggenommenen Geraͤthschaften und Kostbar— eiten geworden sey. Ein Antrag des Herrn Ca st ro daß die Vor legung der Rechnungen uͤber das Vertrauens Votum binnen e., Frist von acht Tagen geschehen solle, wurde nicht zur

iskussion zugelassen, woruͤber großer Streit und Laͤrm ent— . Darauf wurde folgender Antrag des Herrn Ferrer ver— ker n nc bitte die Cortes, in Gemäßheit des angenommenen . hlages des Herrn Fontan, der Regierung zu sagen, daß sie ,

: auch ablegen soll, den sie von dem Ver trauens⸗Votum gemacht hat.“ err Ea ro zei Antrag in geradem Wr ot ruh d mit 9 . , en. genommenen Beschlusse stehe, kraft dessen diese selbst der Re— , zu jenem Behufe eine Frist festzusetzen haben. Herr

unez rechtfertigte die Mitglieder der Opposition, indem er aus den in der Denkschrift des Finanz⸗Ministers enthaltenen Angaben erwies, daß sich die auswaͤrtige Schuld Spaniens nach Vollendung der durch das Haus Ardoin vorgenommenen Konversion noch um 853 Millionen Realen vermehrt habe. Als mehrere Deputirte darauf erklaͤrten, sie wunderten sich, daß die Regierung nicht selbst eine Frist angebe, binnen deren sie die Rechnungen vorlegen wolle, erwiderte der Minister⸗ Praͤsident: „Die Regierung beobachtet Stillschweigen, weil sie sich selbst erniedrigen wuͤrde, wenn sie auf die Anfragen der Deputirten antwortete. Die Regierung wird Rechenschaft Leuenia) ablegen, aber keineswegs Rechnungen (euentas); denn nur jenes verlangt das Vertrauens ⸗Votum, und die Depu⸗ tirten, welche auf Rechnungen bestehen, betruͤgen das Votum Der Finanz / Minister hat bei Eröffnung der Cortes auf das voll⸗ standigste Rechenschaft über das Vertrauens-Votum abgelegt.“ Endlich ward der . Herrn Ferrer mit 109 Stimmen gegen 7 angenommen. uf diese Weise ist der von den Cortes bereits genehmigte Fontansche Antrag iilusorisch geworden, und es bleibt dem Herrn Mendizabal anheim gestellt, Rechenschaft abzulegen, wann er will. Vorlaͤufig hat er den Herrn Zulueta Praͤsidenten der Spanischen Finanz ⸗Kommission in London, der sich nicht dazu hergeben wollte, seine finanziellen Auftraͤge, insofern sie mit den Interessen Spaniens unvereinbar waren, auszufuͤh⸗ ten, gezwungen, seine Entlassung einzureichen, und dagegen dem Herrn Marliani, dessen finanzielle Geschicklichkeit man zu beur⸗ heilen gelernt hat, jenen einen Mann von Kenntnissen, Unab⸗ haͤngigkeit und Rechischaffenheit erheischenden Posten übertragen.

J nig nb.

Berlin, 10. Juni. Die Posener Zeitu i nach stehenden beiden . ö , . truͤbe auch die Aspecten seyn mochten, unter denen die Zeit un⸗ sers ersten Wollmarktes herannahte, so scheinen doch mit dem wirklichen Eintritte desselben die Aussichten sich immer mehr zu érheitern. Die Besorgniß, daß aus Mangel an Vertrauen die Produzenten unsern Markt nicht zahlreich besuchen wuͤrden hat sich bereits als nichtig erwiesen, indem bis heute Nachmit⸗ tag 5 Uhr bei den hiesigen Stadt-Waagen 3207 Centner ein- gewogen worden, und außerdem circa 3050 Centner bereits au— ßerhalb gewogener Wolle, also zusammen 6207 Eentner einge⸗ . sind und die Zufuhr noch immer ununterbrochen an⸗ . Auch Kaͤufer haben sich bereits in nicht unbetraͤchtlicher Anzahl eingefunden, wiewohl die Mehrzahl derselben wohl er st morgen aus Breslau hier eintreffen kann. Die Ansicht, daß die dermaligen gedruͤckten Wollpreise keinesweges eine Folge des aufgestapelten Ueberflusses an Waare seyen, sondern ihren Grund allein in der auf Alles influirenden verderblichen Han— dels Krisis haben, die jedoch binnen kurzem vorübergehen muß gewinnt immer mehr Boden und laͤßt das Geschaͤft nicht so tief sinken, wie es anfangs den Anschein hatte.“ „Po sen, 7. Juni Bei den Stadtwaagen sind bis heute Nachmittag 5 uhr an Wolle gewogen Nöb Eentner; die außerhalb gewogene hier eingebrachte Wolle beläuft sich auf 6506 Ceniner, und die wegen der Naͤsse noch gar nicht gewogene mag sich auf 2009 Ctr. belaufen, so daß bis jetzt 13 250 Err. zu Markte ge— bracht worden sind. Die Zufuhr dauert noch folt. Das Ge⸗ schaͤft scheint eine immer guͤnstiger Wendung zu nehmen; die Zahl der Käufer mehrt sich von Stunde zu Stunde, und an Kauflust fehlt es nicht. Die Produzenten halten noch zuruͤck indessen sind doch, wie verlautet, schon einige ziemlich bẽtracht⸗ liche Verkaͤufe mit 14 bis 17 pro Cent Verlust gegen die vor— jaͤhrigen Preise abgeschlossen worden.“

Wissenschast, Kunst und Literatur. Vermischte Schriften von Eduard Gehe.

Appun s Buchhandlung. 1857 Bunzlau,

Kürzlich ist der dritte Theil vermischter Schrif von eine

Ver fasser erschienen, dessen schon öfters 1 . 6 gedacht worden; diesmal weist uns aber zugleich noch ein va— a i, Interesse auf diejenige Erzählung hin, die den Haupt⸗ Inhalt. des Bäudchens ausmacht. Es ist eine historische Novelle: die Gründung von Charlottenburg. Ueberaus glilcklich hat der Ver⸗ fasser den Zeitmoment kurz vor dem bedeutungsvollen Tage gewählt,

Friedrich's J. und seiner Köni

. glichen Gemahlin

ö 23 Dir g e egg, ,. i,, feet n , n, ? o eben von Paris zurück ö n⸗

: ö der bedeutendsten Höfe zu dem ch teh nr, gn,

, ni . . hohe das Geheimniß M 4 r

füllt, diesen Moment da ,. , .

geschieht von Seiten des

chen Akademie der Wissen

wo Preußen die Königswürde annahm, und das Leben am Sof

werden uns alle da der Fürstin vorgest orisch und literari

. 1 *.

ingen in den auch dies schon seine großen Schwierigkei. Wo der Verfasser ihren S ' that er es mit

/

cher einen re

Form⸗ . Poetischen

. Gr.

Am 5ten d. M. wurde in Stetti . n d. M. n die am 21. öff

e. Kunst⸗2usstellung geschlossen Es waren k . , . (Bildhauer⸗Arbeiten), Kork 3⸗ aär-⸗-Arbeiten und Tapisserieen, ausgestellt zew a. 6 . ,, mn n,. mehrere von nam g. 2. 3 En Wunstlern, als von Hildebrandt, Kretzschmer un . , fn Düsseldorf, Most in Stettin, . 1g 6 3 „m. von denen, so wie von anderen ausgezeichneten ,. . Sg 9. Quaglio ꝛc. mehrere dem Ver— 8 1. Majestät des Königs, der Prinzen und Pein zessinnen des Königl. Hauses fo wie von Privat Besi er n. : Tön zauseg, so r nat⸗Besitzern, ins besonder don . Rheinisch⸗Westphälischen Kunst⸗Vereine, . . 5m aufe der Ausstellung wurden von Privaten, welche der Mehr⸗ n g. n gan ,, ,. für 2818 Rihlr. Cour. Gemälde . zürde unbedenklich für eine bedentend größere S e e ne n, 5. . die von Nord-Amerika ,. enklich irkende Geldkrise auch hierbei ihren nachtheil Lin⸗ fluß geäußert hätte. Der Verein selbst , , n, Tn. nnn ö . ö. en Künstlern im Ganzen eine Summe J abe h Nihir. aus der diesjährigen Ausstellung vfufließ Wäre der Stettiner Verein nicht daran gebunden a d, n,. . in Breslau und Posen die ausgestellten Sachen vom dten d' M n n ü , n a . die der Kunst und den Künftlern

w l Verbindung zwischen den fünf östlichen Verei Kön ig oberg z Danzig, Stettin, Breslau und 366 sthalte nur er gu wofür ein Geueral⸗Bevollmãachtigter sämmtlicher Vereine wach sam zi sorgen hat, so würde die Stettiner Ausstellung gern bis zu der am . . n St. Königl. Hoheit des Kronprinzen

n em in der Mitte dieses Monats fallenden Woll offen gehalten worden und dadur i r ö manche Einnahme zugeflossen l. V . .

Rom. Den großartigen Eutdecku iäni ; ; 5 ngen Alt⸗Itali tro= 66 in Vulci und Eerveteri treten jetzt are lr It r , , , i gllegenen Orten entgegen welche sich durch die ersten der da⸗ selbst gefundenen Stücke als bedeutender ankündigen, als selbst die n, , . Striche im westlichen Etrurien. Bei Poggio sora. ö unweit . aber, wie erwähn, dieffeits ? gelegenen ecken der Sabina, wurden bereits!

, schõnen und i

x aaler rabe zufällig aufgefunden, v R,, . en ift j das n mdesst

äologi JIustituts dahier Rechenschaft abgelegt , 8 . n . ien fe e fn er n n d ch. Fossati eine fstematische Nachar b 1 diesen Orten veranstaltet und: daselb n m n, en ustaltet st Vasen⸗Malereien entdeckt, di ohne Bedenken für einzig erklärt werden d ö

4 * . 4 . r en.

r rn, ner n dessen 63 . ; ? cen Instituts bemächtigt haben, so beschreib wir mit kurzen Zügen Feine Darstellun ĩ .

kur Dar g, die eben so schön räthselhaft ist. In dem Sonnendisfus erscheint auf del .