1837 / 163 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gekommen if, wo es angemessen seyn moͤchte, einen Antrag in Bezug auf jene Resolutionen zu machen, da dieselben Ew. Herrlichkeiten noch nicht mitgetheilt, da noch keine Schritte zu diesem Zwecke ge— than worden, und da das Unterhaus noch nicht danach gehan⸗ delt hat. Ich nehme mir daher die Freiheit, die ernstliche Hoff⸗ nung auszusprechen, daß der edle und gelehrte Lord sich bewe⸗ gen lassen werde, seinen Entschluß noch einmal in Erwägung zu ziehen und seinen Antrag für jetzt zurück zu nehmen“ Nachdem sich der Herzog von Richmond und Lord Lynd⸗ hurst ganz in derselben Weise geaͤußert hatten, nahm Lord Denman das Wort und sagte: „Als der edle Lord gegenuber die Hoffnung aussprach, daß ich eine so wichtige Frage nicht ohne die reiflichste Erwaͤgung zur Sprache bringen wurde, ver⸗ sicherte ich ihm schon damals, daß ich ihr die Erwägung, die er wuͤnsche, gewidmet habe, und ich erlaube mir, dem edlen Lord jetzt zu erwidern, daß die Betrachtungen, die derselbe jetzt an⸗ gestellt, so gewichtig und bedeutungsvoll, wie sie ohne Zweifel sind, schon lange vorher, ehe ich von meinem Antrage hier An⸗ zeige machte, mein Gemuͤth beschaͤftigt haben. Ich hielt es aber für ein geringeres Uebel, wenn ich von dem Vorgefallenen einige Notiz nahme, als wenn ich die Sache unbeachtet und nberichtigt voruͤbergehen ließe. (Hort, hoͤrth Mylords, ich kann nicht mit rechter Ueberzeugung sagen, daß ich es fuͤr bes⸗ ser hielte, fuͤr jetzt eine unmittelbare Beachtung eines mir so Aberaus wichtig scheinenden Gegenstandes aufzugeben (hoͤrt, hört!, und obgleich diese Resolutionen Euren Herrlichkeiten nicht tnitgetheilt worden, obgleich das Unterhaus keine Schritte in Folge derselben gethan, so glaubte ich doch, da es Gebrauch ist, Sie Beschluͤsse des andern Parlamentshauses auf die Tafel dieses Hauses zu legen, und besonders da die Resolu⸗ tionen sich nicht auf die Privilegien des Unterhauses beschraͤn⸗ ken, sondern gleiche Privilegien fuͤr beide Haͤuser in Anspruch Kehmen, ich war, sage ich, deshalb der Meinung, daß diese Um⸗ stände mir wohl eine passende Veranlassung gaͤben, diese Sache Eryren Herrlichkeiten zur Erwägung vorzulegen. Mylords, ich betrachte mich in gewisser Hinsicht als unter einer Anklage, ja, ich glaube sagen zu können, als unter einer Verurtheilung be⸗ findlich. (Hort, hort) Ich bin eines Verfahrens beschuldigt, das man als vorschnell und ungehoͤrig schildert, weil ich einen Ausspruch gethan habe, dessen Zuruͤckhaltung ich, als einer der Zeschworenen Richter des Landes, fuͤr eine Verletzung meiner Pflich⸗ ten gehalten haben wuͤrde. (Großer Beifall) Mein Verfahren ist als übereilt dargestellt worden, weil ich das Gesetz nach mei— nem guten Gewissen angewandt habe. Mylords, ich habe kei⸗ nen Grund gefunden, in Folge irgend einer Ditkussion, die mir zu Ohren gekommen, meine damals abgegebene Meinung zu aͤndern, und ich beharre noch dabei. Sobald man mich uͤber— zeugt, daß sie unrichtig ist, bin ich gern bereit, sie fahren zu lassen; aber so lange mir mein Gewissen sagt, daß sie wohlbe— gründet ist, werde ich bis auf den letzten Augenblick meines Le bens daran festhalten. (Beifall.) Ich glaubte allerdings, daß es sich fuͤr Jemand in meiner eigenthuͤmlichen Lage ieme, von einer Beschuldigung, daß ich vorschnell und ungehoͤrig zu Werke gegangen sey, Notiz zu nehmen. Es ist keinesweges mein Wunsch, aus freien Stuͤcken hier als Censor des Unterhauses aufzutreten; wenn ich aber solche Nesolutionen angenommen sehe, und wenn ich finde, daß die Neigung, diesen Resolutionen beizustimmen, zunimmt, so glaube ich wohl keinen Tadel zu verdienen, daß ich diesen wich⸗ tigen Gegenstand vor Ew. Herrlichkeiten zur Sprache bringe. Es ist fuͤr mich sehr schwierig, Mylords, den Eindruck zu be⸗ kämpfen, der unter Ew. Herrlichkeiten vorzuherrschen scheint. éHoͤrt, hort! Ich habe dem edlen Lord gegenuber CEllen— borough) fuͤr seine Bemerkungen zu danken, und was der edle Herzog (von Richmond) aͤußert, das werde ich gewiß stets mit der groͤß⸗ ten . aufnehmen. Auch dem edlen und gelehrten Lord (Lynd⸗

hur st) mut ich fuͤr die Art und Weise, wie er seine An sicht aus gesprochen

hat, Dank sagen. Es scheint unter Ew. Herrlichkeiten die Mei⸗ nung vorzuwalten, daß dieser Gegenstand nur im dringendsten Nothfall zur Sprache zu bringen sey. Ich erlaube mir jedoch, zu erklären, daß ich zwar den mir ertheilten Rath befolgen will, baß ich aber deshalb die von mir gemachte Anzeige einer Mo⸗ tion, deren Einzelheiten verhältnißmäßig unbedertend sind, nicht zurücknehme, sondern mir fuͤr eine spätere Zeit, wenn andere Porfälle ein solches Verfahren erheischen möchten, das Recht vorbehalte, diese Sache wieder vor Ew. Herrlichkeiten zur Sprache zu bringen. Ich moͤchte gern einen andern Tag nennen, auf den ich meinen Antrag zu verschieben wuͤnschte; man sagt mir aber, daß am Donnerstag unmoͤglich ein volles Haus hier zu erwarten sey, und es liegt mir daran, daß diese Angelegenheit von einer bedeutenden Anzahl Ew. Herrlichkeiten in Erwaͤgung gezogen werde. Am Freitage werden Ew. Herrlichkeiten mit einer sehr wichtigen Bill beschaͤftigt seyn, und am Montage wird bekanntlich die Gegenwart der Richter in Westminster⸗Hall er⸗ fordert; am Dienstage aber konnte mein Antrag diskutirt wer⸗ den, und ich will ihn also auf diesen Tag verschieben, indem ich mir das Recht vorbehalte, die Aufmerksamkeit Ew. Herrlich⸗ keiten, wenn ich es fuͤr angemessen halte, darauf hinzulenken.“ Das Haus vertagte sich hierauf bis zum Donnerstage.

London, 7. Juni. Die Herzogin von Kent gab vor⸗ estern Abend im Kensington-Palast ihr zweites Konzert in die⸗ ser Saison, zu welchem an 300 Personen vom höheren und nie— deren Adel eingeladen waren. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung kam am Schluß wei⸗ ter nichts von Interesse mehr vor, außer daß zwei von Herrn O Connell vorgeschlagene unbedeutende Amendements zu Klau— seln der Irlaͤndischen Armen ⸗Bill respektive mit 70 gegen 27 und mit 66 gegen 15 Stimmen verworfen wurden. Die Aus— schuß⸗Verhandlungen uͤber diese Bill wurden noch nicht been— digt und sollen am Freitage fortgesetzt werden. r Sir R. Peel ist durch einen Gich tan fall seit einigen Tagen verhindert worden, im Unterhause zu erscheinen; er befindet sich sedoch schon in der Genesung und denkt noch im Lauf dieser Woche seinen Parlamentssitz wieder einnehmen zu konnen. ; Die Times ist erfreut daruͤber, daß das Nesultat des Att⸗ woodschen Antrages in Bezug auf das Circulationsmittel des Landes von neuem den Entschluß des Unterhauses bekraͤftigt habe, keine abermalige Veränderung in dem Geld⸗System vor⸗ nehmen zu wollen. So lange, meint das genannte Blatt, das Parlament fest bei diesem Entschluß verharre, sey nicht zu zwei— feln, daß das Staatsschiff auch die furchtbarsten Stuͤrme noch eine Zeit lang aushalten werde; wenn aber jemals die Absicht des Herrn Attwood und ähnlich denkender Herren durchginge, die ein Unrecht durch ein anderes gut machen wollten und, weil man vor einigen Jahren gegen die Schuldner ungerecht verfah⸗ ren sey, jetzt gegen die Gläubiger Ungerechtigkeit forderten, dann würde jeder Habenichts von Spekulant dem zahlungsfähigen Kaufmanne gleichgestellt und aller Handel in Schwindeiel ver—

wandelt werden. Am Montage machten ver Lorh Mayer und mohrere anders

656 ;

Herren, als Deputirte des Vereins, der dem her ge von Wel⸗ lington eine Reiter⸗Statue errichten lassen will, Letzterem ihre Aufwartung und überreichten ihm eine Adresse, worin im We— sentlichen gesagt ist, daß die Kaufleute, Banquiers, Handels⸗ leute und andere Einwohner von London es dem Herzoge fuͤr das große Interesse, welches er fuͤr die Befoͤrderung der glaͤn⸗ enden Verschoͤnerungen der Stadt London, besonders der an die

Tondon-Bruͤcke stoßenden Theile der Stadt, gezeigt habe, schul—

dig zu seyn geglaubt, ihm ein Monument in der unmittelbaren Nähe jener großen Werke und im Mittelpunkt der Hauptstadt

zu setzen. Der Herzog antwortete, daß er sich durch diese Ehre

sehr geschmeichelt fuͤhle, daß er als Minister des verewigten Koͤnigs es fuͤr seine Pflicht gehalten habe, der Stadt London bei der Vollendung der herrlichen London⸗-Bruͤcke und der Zu— gaͤnge zu derselben alle mogliche Unterstuͤtzung zu gewähren, und daß es ihn sehr freue, sich dadurch die Zufriedenheit der Londo— ner City erworben zu haben. In ihrem Boͤrsenbericht sagt die heutige Times, daß die Bekanntmachung des Verhältniffes der Aktiva und Passiva der drei großen Amerikanischen Haͤuser, die ihre Zahlungen haben einstellen müssen, die Handelswelt sehr beruhigt habe, wenn auch freilich die Realisirung der darauf begruͤndeten Hoffnungen noch sehr von dem Handelszustande in Amerika abhängen mässe, der sich jedoch wohl nun, hachdem bereits an 300 Fallissements dort stattgefunden, nicht noch mehr verschlimmern durfte.

De utschland.

Hannover, 19. Juni. Durch ein Gesetz vom 5ten d. M. ist die ausnahmsweise bisher noch gestattete Durchfuhr des aus— landischen Salzes durch die Landdrostei-Bezirke Osnabruͤck und Aurich vom J. Juli d. J. ab gleich wie im uͤbrigen Theile des Koͤnigreichs verboten.

Dresden, 7. Juni. Gestern wurden in der katholischen Kirche die Exequien fuͤr den vor einem Jahre verstorbenen Koͤ⸗ nig Anton, in Gegenwart der hierzu von Pillnitz hereingekom⸗ menen Königlichen Familie, gehalten. Die dabei vorgetragene Messe war von Naumann. ö

Der Herzog von Lucca hat, wie es heißt, fuͤr seine Schwe— ster, die Prinzessin Louise, Gemahlin des Prinzen Max . der noch in Florenz bei seiner Tochter sich aufhält kuͤrzlich das Gut Weistrup, 2 Stunden von hier, in herrlicher Gegend ge— legen, fuͤr 140,000 Rthlr. mit allen darin befindlichen Kun st⸗ schaͤtzen, die der bisherige Besitzer, ein Herr von Krause, darin aufgestellt, angekauft.

Man glaubt, daß mit dem Schlusse des Oktobers die Land⸗ tags-Sitzungen erst endigen konnen, welche alsdann gerade ein Jahr gedauert haben werden.

Die Direction des Frauen⸗-Vereins eine Zahl achtbarer Damen aus allen Staͤnden hat kuͤrzlich im hiesigen Tage⸗— blatte die Fruͤchte ihrer Wirksamkeit von Ostern iSäß bis 1837 vorgelegt, und dadurch von neuem bestaͤtigt, daß beim ernsten Willen und beim Zusammenwirken Vieler, viel geschehen kann. Der Verein hatte in dieser Zeit eine Einnahme von 3686 Rthlr. 6 Pf. Dazu steuerten die Koͤnigl. Familie 1106 Rthlr., aus⸗ waͤrtige Verwandte derselben 121 Rthlr., die Theater Kasse 100 Rthlr, das Publikum durch unmittelbare Beiträge 616 Rthlr. 22 gGr. Durch Legate gingen 70 Rthlr., fuͤr den ersten, von der Prinzessin Amalie dem Vereine überlassenen Band ihrer Beiträge zur Deutschen Schaubuͤhne, 268 Rthlr. ein, und aus dem Verkaufe der Weihnachts-Geschenke, mit Einschluß des Entré⸗-Geldes bei ihrer Ausstellung und Verleosung der noch übrig gebliebenen, wurden 950 Rthlr. geloͤst. Diese bedeutende Einnahme setzte die Direction in Stand, verschaͤmte Arme zu speisen, ehrbare Wöchnerinnen zu unterstuͤtzen und besondere Aufmerksamkeit den bestehenden 6 Klein⸗Kinder⸗Bewahranstalten zu widmen, in welcher durchschnittlich taglich 130 Kinder Auf— sicht und Pflege genießen. :

Bei der Ausstellung der Duͤsseldorfer Gemaͤlde im verwi— chenen Winter ist eine so bedeutende Summe eingegangen, daß nach Bestreitung der sehr betraͤchtlichen Kosten, doch noch die Summe von 562 Rthlr. S8 gGr, haar, als ein Beitrag zur Kuͤnstler⸗Wittwen⸗Kasse, dieser gezahlt worden ist. .

Dresden, 10. Juni. (Leipz. Ztg.) Geitdem die erste Kammer am 5. Juni die Berathung uͤber den Entwurf einer neuen Kreistags-Ordnung beendigt, und denselben unter mehre— ren beschlossenen Abänderungen durch 26 gegen 6 Stimmen an⸗ genommen hatte, haben auch in der zweiten Kammer wiederum verschiedene wichtige Berathungen stattgefunden. Bekanntlich hatte sich schon fruͤher diese Kammer fuͤr die Oeffentlichkeit der Verhandlungen im Falle der Anklage eines Miaisterial-⸗Vorstan⸗ des erklärt, während in der ersten Kammer ein entgegengesetzter Beschluß gefaßt wurde. Im Laufe dieser Woche hat sich, nach einer abermaligen langen Berathung, die zweite Kammer fast mit derselben Mehrheit und nur mit Ausnahme von 19 Stimmen, entschlossen, auf ihrer fruͤhern Ansicht zu beharren Am 8. Juni begann in der zweiten Kammer die allgemeine Debatte uͤber den Gesetz⸗ Entwurf, bie Aufhebung der Bannrechte betreffend, und wurde auch am 9. Juni mit Lebhaftigkeit fortgesetzt. Daß es wuͤnschenswerth sey, die Bannrechte aufgehoben zu sehen, dafuͤr erhoben sich sehr viele Stimmen. In wiefern aber eine Ent⸗ schaͤdigung fuͤr die Aufhebung einzelner Bannrechte, insonder⸗ heit des stadtischen Bierzwanges zu gewaͤhren sey, dies wurde, mit Ruͤcksicht auf §. 31. der Verfassungsurkunde, vornaͤmlich Ge⸗ genstand der Besprechung. Die meisten Städte standen hier dem platten Lande gegenuber. Sich zu den Beschluͤssen der ersten Kam— mer hinneigend, hatten die staͤdtischen Abgeordneten Roux und Atenstaͤdt ein Separat-Votum abgefaßt, und wenn sich auch Manche von der gedachten Entschaͤdigung uͤberhaupt nicht zu viel versprachen, so stellten sie sich doch auf einen uͤber Son⸗ der⸗Interessen schwebenden Punkt; sie schlossen sich an das Prin⸗ zip der Heilighaltung des Rechts an, dessen Daseyn sie in dem vorliegenden Falle nicht bezweifelten. Dieses Prinzip habe man auch am verwichenen Landtage hinsichtlich der Tranksteuer⸗Frei⸗ heit der Ritterguͤter streng befolgt, und seine Verletzung könne fuͤr die Zukunft zu bedenklichen Konsequenzen fuͤhren. So ver⸗ einten sich bei der Abstimmung mehrere Nittergutsbesitzer mit den staͤdtischen Abgeordneten, und mit 36 gegen 33 Stim— men wurde die von der Mehrheit der Deputation angedeutete Frage verneint: „Ob die Kammer damit einverstanden sey, daß fuͤr Aufhebung des stadtischen Bierzwanges eine Entschaͤdi— gung nicht verabreicht werde?“ a,,,

Weimar, 10. Juni. Des Großherzogs Königliche Hoheit ist am Sten d. M. nach Altenburg abgereist. .

München, 7. Juni. (Baher. Bl.) Die Kammer der Abgeordneten vereinigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit den beiben Beschluͤssen er Kammer der Reichsraͤthe hinsichtlich des von den Herren Loͤsch und Stöcker vorgeschlagenen Antrags auf Abschaffung des Lotto und ruͤcksichtlich der durch Freiherrn von Holzschuher in Anregung gekommenen genaueren gesetzlichen Regulirüng des Rechtsverhältussses der Verschollenhelt. Einen

wenn wir von der Berathung und Beschlußfassung der

wichtigen Theil der heutigen Tages⸗Ordnung bildete die Er an aus Besorgniß, es moͤchten auch andere Gemeinden fuͤr tung der gutachtlichen Berichte des zweiten Ausschusses uͤhe niche fromme Zwecke gleiche Unterstuͤtzungen fordern, die der Kammer vorliegenden Nachweisüngen von den Staats. atholische Kirchen- Gemeinde zu Wiesbaden ohne Hulfe lassen nahmen und, deren Verwendung in den Verwaltun sia hole; ich bin vielmehr der Meinung, daß es einer Deputirten⸗ 1832s, 183353. und 183413. Diese Berichte stimimmn zerfammlung nicht wohl ansteht, daß sie durch kleinliche Ruck, Allgemeinen darin uͤberein, daß sie der Richtigkeit der betrt chten sich aͤngstigen und einschüchtern laßt und da kargt, wo den General- Finanz, Rechnungen und der, glänzenden Res woch den höchsten und heiligsten Interessen ihrer Mirburger derselben mit dem Ausdrucke gebuͤhrender Anerkennung gedes nd Mitchristen gilt. Mich duͤnkt, die Beruͤcksichtigung meines Auf die hierbei von dem Ausschusse bezuͤglich einzelner Pen] Bunsches muüsse zur Beruhigung einer jeden Gemennde der bei⸗ nen begutachteten besondern Antraͤge werden wir zuruͤckkon en christlichen Konfesstonen dienen, die, wenn auch nicht in leichen, doch in ähnlichen Verhaͤltnissen, wie die katholische zu Biesbaben, sich befindet. Nochmal wiederhole ich es, daß ich, hne Ruͤcksicht auf Konfession, gerne meine Hand zur Unter ätzung einer jeden Gemeinde biete, die so begruͤndete Anspruͤche „f den oͤffentlichen Fonds macht, wie die, fuͤr welche ich heute . as Wort ergriffen. Leid thut es mir indessen, daß man die Hanau, S. Juni. Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit der Kt on mir vorgebrachten, fuͤr die katholische Gemeinde zu Wie s⸗ vorgestern hier eingetroffen war, ist gestern auch Se. . den sprechenden Gründe wohl auch beruͤhret, nicht aber ge— Hurprinz und Mitregent hier angekommen. Unter dem Zunz sitiget hat.“ Die Diskussion über diesen Gegenstand wurde einer großen Menschenmenge brachten gestern Abend die Mu dieser Sitzung nicht beendigt, sondern auf die naͤchste ver⸗

hier garnispnirenden Linten⸗Infanterie⸗-Regiments dem Kur koben. eine herrliche Abendmusik und exekutirten hierauf im Vereine Frankfurt a. M., 9. Juni. Se. Köoͤnigl. Hoheit Tambours des Regiments einen großen Zapfenstreich. r Prinz Wilhelm von Preußen (Bruder Sr. Maß. des Kö— Morgen ließ Se. Hoheit das Regiment die Revue passrr 9 ist nebst Familie gestern in Homhurg angekommen. Der welchem Ende dasselbe um 7 Uhr in großer Galla nat mo6prinz von Schweden, nachdem er vier Tage hier verweilt, Kesselstaͤdter Haide ausgeruͤckt war. Gegen halb 9 Uhr h die Sehenswurdigkeiten unserer Stadt in Augenschein ge⸗ Se. Hoheit, von einem zahlreichen Gefolge umgeben, zu) mmen, ist am Dienstag nach Bad Ems abgereist, wo' er nur a Zeit verweilen wird. Wir sahen diese Woche auch den

daselbst ein und wurde von den in Parade aufgestellten u mit einem dreimaligen, unter dem Rauschen der Reg hig Und die Herzogin von Anhalt-Bernburg, und den Fur musik ausgebrachten Hurrah begrüßt. Nachdem Se... n Reuß Loben tein. Senn acht Tagen hat sich die Zahl die Truppen einge Evo utionen hätte ausfuͤhren lassen, l Fier durchäom5menden Fremden außerordentlich vermehrt. dieselben mit echt militairischer Haltung voruͤber und a Witterung hat sich etwas gebessert, ist aber fuͤr die vorge— sierauf unter Bezeugung hoͤchster Zufriedenheit mit hn e Jahreszeit noch keineswegs zu loben. Obst und Wein kungen von dem Durch, Regenten ntlassen. Das noch sehr' zurück, so wie lain, ahe Feldfruͤchte. Gestern Wetter beguͤnstigte das militairische Schauspiel. e Pbizirte der Königl. Preußische General von Bardeleben die war große Tafel bei Sr. Hoheit, wozu die höͤhern Ci Sachsenhausen stationirten Preußischen Truppen⸗Abtheilun⸗ Militair⸗Behoͤrden eingeladen waren. Nachmittags ver I. Nachdem un' der Bundes Prasidial, Gesandte, Cin sch zur. Feier der zlnwesenhelt Sr. Hoheit viele Peru] i anch, Vellinghausen, wieder hier eingetroffen ist, erwartet dem Civil- und Militairstande zu fröhlichen Kreisen n mn, daß die laͤngst obschwebende Frage vön der Fortdauer der helmsbad. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent e ccupation oder Abberufung der hier garnisonirenden Bundes— 7 Uhr Abends nach Fulda ab. bben chestens zur, definitiven Entscheidung kommen duͤrfte. Wiesbaden, 5. Juni. (Frankf. Journ.) Di Se. Hoheit der Kurprinz von Hessen hatte in diesen Tagen handlungen unserer letzten Landes Deputirten⸗Versammun Hanau eine Zusammenkunft mit dem Kurfuͤrsten. Se. scheinen nun nach und nach in einzelnen Protokollbogen il. Hoheit ist darauf nach dem Bade Kissingen und Se. Hoh. staͤndig im Druck. Aus denselben läßt sich noch manche Kurprinz uͤber Fulda nach Kassel gereist. Mit den An⸗ ausfinden, was fuͤr die Landes-Bewohner von Interesss enhsiten unserer Taumis-⸗-Eisenbahn geht es nicht zum Be— duͤrfte. So erfahren wir unter Anderem daraus, daß in! n, die Actien fallen täglich im Cours ünd es hat sich seit 14 der letzten Sitzungen des Monats April der Deputirte C tzen ein Weichen von circa 20 pCt. ergeben. den Antrag stellte, daß die Ministerial⸗Verordnung wegen! ö,,

rufung der , und Kronenthaler wieder aufgehoben we ; Madrid, 31. Mat. In einem hiesigen Blatte liest

moge. Eine sehr interessante Diskussion entspann sich in .

Sitzung vom 2. Mai bei der fortgesetzten Berathung des J u: „Es wird versichert, daß 650 Mann von der Avantgarde genz⸗Etats Herzogl. Landes-Regierüng, Kapitel „Landesben er Karlistischen Armee in einen Hinterhalt hineingelockt und sen.“ Herr Praͤsident Schuͤtz hielt nämlich einen ausfuhrlt zwungen worden sind, die Waffen niederzulegen. Das Armee— Vortrag uͤber die Nothwendigkeit der Erbauung einer hr Harp des Don Carlos war zu weit entfernt, um dem Vortrabe schen Kirche zu Wiesbaden und uͤber die Villigtest der ln Hülfe zu kommen. Die Desertion der Navaresen waͤhrt katholischen ad er n! zur endlichen Beseitigun be rt, denn sie lieben es nicht, anders als in ihrem Lande und Nothwendigkeit durch einen Zuschuß aus Staatsmitteln behisß ir dessen Vertheidigung zu kaͤmpfen.“

za, seyn. Mit diesem Vortrage Lrklaͤrten sich die] In einem von Franzöfischen Blättern mitgetheil⸗ putirten Kunz, Hoöͤchst, Wagner, Duͤringer, Mole R Scheiben aus Madrid, vom 31. Mai heißt es: „Irri, tts einverstanden. Dagegen gaben die Deputirten C hren ist als tapferer und wardiger Patz? gestorben. Er dik⸗ Friedemann, Schott und Baldus abweichende Meinungen in einen detalllirten Bericht aber Sar Gefecht bei Huesca, uͤber an den Tag. Der Dep. Gieße bemerkte unter Ande ist ein? starke inner? Blutvergießung ihn toͤdtete. Der heneral Conrad vollendete die durch dies traurige Ereigniß

„Wer in dieser Versammlung moͤchte nicht mit mir wuͤns daß dem Nothstande in einer Angelegenheit, die jedem als eerbrochene Depesche, und meldet in einer vertraulichen Rote de Regierung, datz er zwar die Absicht gehabt, wieder über

eben so dringende, wie heilige erscheint, bald auf eine wis

Weise abgeholfen werde? Wer mochte nicht gerne den Th nn Gallego zu gehen, um sich auf die Brucke von Saragossa her geruͤckt sehen, der auch die letzte Erinnerung an jenes hid das Ebrsthal stuͤtzen zu koͤnnen, da er jedoch dem sterben, genswerthe Ereigniß, das so viele schoͤne Hoffnungen vernicht 9 Irribarren eidlich versprochen habe, die jetzige Stellung schwinden laͤßt. Aber, sowie dieser Wunsch aus aufrichti cht zu verlassen, so glaube er, es sey seine Pflicht, die Ver—⸗ Thetlnahme an den; Wohle einer ansehnlichen Gemeinde herftrkuügen abzuwarten, die ihm Buerens und Villapadierna zu⸗ geht, so verkenne ich doch keineswegs die mancherlei Unzut hren wurden. Diese beiden Generale können uber dh n . lichkeiten, welche die Durchfuͤhrung des eruirten Votschlages ifanterie, 3 0 Pferde und 4 Kanonen disponiren; da indeß beifuͤhren wuͤrde. Es mag seyn, daß in anderen Laͤndern m größte Theil dieser Torps aus wenig disziplinirten Rekru— namentlich in England und Frankreich, Kirchen aus Staatem fn besteht, so durfte diese Verstaͤrkung kaum bie Verluste der erbaut werden; in unserem Nassauischen Vaterlande ist constluni mee in bem Gefechte bei Huesca erfekzen, welches die nis en maͤßig das Kirchen- von dem Staats-Vermoͤgen strenge gesch ] hei tapfere Generale und eine große Anzahl tuͤchtiger Offiziere Die beiden Landes-Kirchen haben ihre Lokal- und Central Cin kostet hat. Die Niederlage bel Huesca ist uͤberhaupt fuͤr un⸗ Fonds, aus welchen sie ihre Ausgaben bestreiten. Wenn die Nenn fe Truppen weit wichtiger in moralischer als in materieller einzelnen Kirchen nicht ausreichen, so treten bekanntlich die d nsicht, und man muͤßte sich wundern, daß die Karlisten so Gemeinden durch Steuer⸗Erhebung ins Mittel, oder die ig Vortheil daraus ziehen, wenn nicht bekannt waͤre, daß lichen Zuschuͤsse werden aus den resp. allgemeinen S Kanze Bepoͤlkerung von Aber⸗Aragonien in Masse sich erho⸗ Fonds geleistet. Die strenge Scheidung ist bisher not peum sich dem Einfall der Karlisten zu widersetzen. (23) Diese umgangen, aus der Landes-Steuerkasse ist noch nie eine g haunischen Guerillas beunruhigen die Karlistische Expedition Gemeinde unterstuͤtzt worden, selbst in dem Falle nich sehr, daß Don Sebastian genoͤthigt ist, starke Kolon— eine solche wegen ihres Unvermoͤgens, eine unbrauchbe zur Herbeischaffung, von Lebensmitteln abzusenden. dene Kirche herzustellen oder eine neue aufzufuͤhren, ga Regierung beschaftigt sich mit kleinlichen Intriguen, Wünsche und zu ihrem großen Nachtheile, einer and tt alle Krafte zur Vernichtung des Feindes zu vereinigen nachbarten zugetheilt werden mußte. Sollte nun die Ü die, eiferfüchtigen Nebenbuhler zu versshnen. Infante, Trennung des Kirchen- vom Staats-Vermögen ignorirt n eicher in der That Minister ist, seitdem Almodovar krank ist, so wuͤrde dies einen Akt der Constitutions-Verletzung in er sich krank stellt, soll sehr geneigt seyn, den General Espar⸗ Und welche Folgen wuͤrde die eine Ausnahme von der o durch Draa zu ersetzen. Man glaubt, daß dieser Gegen⸗ henden Ordnung herbeiführen? Dieselben, welche die 1 i so wie die Frage uͤber die Gesetzlichkeit von Espartero's chung von einem in der Staats-Verfassung gegründete! n an die Vewohner der Baskischen Provinzen mor— zip noch immer herbeigefuͤhrt hat, eine unendlich r . den geheimen Sitzung der Cortes zur Sprache kommen Uinzutraͤglichkeiten und Verlegenheiten aller Art. Ich ku . , de, vill man wissen, daß Fragen über die Ereignisse her, wenn ich meiner Ueberzeugung folge, und einem n i. . über die Verwendung der Kirchen Gefaͤße Leiter kann ich mich in dieser verehrlichen Versammlunz h ein eiter gerichtet werden wurden. Es soll nicht die hingeben, in den vorhin laut gewordenen Wunsh ssi , ,,. seynz diese kostharen Gefäße einzuschmel⸗ bedingsweise einstimmen, und diese Bedingung kann „Sondern nur, sie als Pfand fuͤr einen Geldvorschuß zu ver⸗ andere seyn, als diese, daß es der Negierung möge, dem katholischen, wie dem evangcelischen 9 Kirchen⸗Fonds eine namhafte Summe zu uͤberweisen, Ii. Bestimmung, daß dieselbe zur Erbauung solcher , wendet werde, zu deren Errichtung die resp. Kirchen nit keine Mittel haben. Der Deputirte Friedemann hr daß das verehrliche Mitglied, welches so eben gespro n g selbe Ansicht ausgedruͤckt habe, welche er schon in gg zial⸗Ausschusse bei dem Regierungs—⸗ Exigenz⸗Etat ge ö Praͤsident Schuͤtz: „Ich bin weit entfernt, Alles, ö. zwei verehrlichen Mitglieder vorhin vorgetragen, ing g . stellen * wollen. Eben so wenig vermag ich, ben,, J Bibliothekar an der vereinten genen Wort fuͤr Wort zu folgen; daher ich nur dar . anberg, Geheime Hofrath Dr. darauf erwidere: Ich kann es als eine Verfassung s M. die Jubelfeier seines S0jaͤhrigen letzung nicht betrachten, wenn es der Versamm une n 4 welcher des Königs Masestat ihm als ein Zei— sollte, den. von mir ausgesprochenen Wunsch der 63 : : 7. chster Huld den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse ur Beruͤcksichtigung zu empfehlen und wenn diese ih git en dem 9 ah hatten. Die Insignien diefes Ordens wu, ati! Fuͤr billig und recht halte ich es / daß 6. 1 41 J , ilar sammt einem ratusationsschreiben des Wirk⸗ Umstaänden jedem andern das werde, was ich fuͤr mi Demen. Stggts, Ministers, Freiherrn von Altenstein

ĩ i Signer * . spruch nehine, Das möchte ich nicht unterschrelten/ durch den Regierungs Veyosimaͤchtigten, Geh. Regie /

mer uͤber diesen umfassenden Gegenstand zu berichten

werden. ; . . Darmstadt, 19. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der

herzog haben einen Beitrag von 600 Fl. zu dem Goethe mal in Frankfurt a. M. bewilligt.

enden.“

Inland.

rungs⸗Rath Dr. Deibruͤck, überreicht. Um 2 Uhr fand, dem jetzt 72jährigen Jubilar zu Ehren, im Gasthofe zum Kronprin⸗ zen ein Festmahl statt, an welchem auch der Praͤsident der Kö— niglichen Regierung zu Merseburg, Herr von Meding, Theil nahm, und spaͤt am Abend brachten die Studirenden dem Ju— bilar einen glänzenden Fackelzug.

Man schreibt aus Eilenburg unterm 31sten v. M.: „Nachdem des Koͤnigs Majestaͤt die hiesige Schuͤtzen⸗Gilde auf deren allerunterthänigstes Anfuchen mit einer Fahne zu begnadigen geruht, wurde diese bei dein Auszuge zum Pfingstschteßen am 16ten d. M. feierlich eingeweiht. Die Schützen Gilde bildete zu diesem Behufe auf dein Marktplatze vor dam Rathhause ein Viereck, in welchem die Koͤniglichen und staͤdtischen Behoͤrden sich versammelten. Hier wurde in der Einweihungs⸗Rede von dem Bürgermeister Grunner der ehrfurchtsvollste Dank fuͤr das Koͤnigliche Geschenk ausgesprochen und auf die ernsten Bedeu— tungen desselben, treue Anhanglichkeit an Se. Majestaͤt und das erhabene Regentenhaus, Vaterlandsliebe und buͤrgerlichen Ge— meingeist hingewiefen und hierauf von dem Kreis⸗Landrathe von Pfannenberg unter Beifuͤgung eindringlicher Worte der Ermahnung dem Allverehrten Landesvater ein dreifaches Lebe⸗ hoch gebracht. Hiernächst defilirten die Schuͤtzen im Parade⸗ marsch, und das nun folgende Schuͤtzenfest ward unter zahlrei⸗ cher Theilnahme mit allgemeiner Freude begangen.“

. Am Ften d. M. fand in Stargard die von dem Ver— eine zur Verbesserung der Pferde?, Rindvieh- und Schafzucht in Hinterpommern veranstaltete Thierschau und Tages darauf das Wettrennen statt. Bei ersterer wurden fuͤr Fuͤllen zwei Preise von 10 und 5. Rthlr., fuͤr Ochsen ein Preis von 15 Rihlr. und fuͤr Schafboͤcke zwei Preise von 30 und 20 Rthlr. zuer⸗ kannt. Der Regierüngsrath Graf von Ißtzenplitz, der auch diesmal, wie stets, den fuͤr den besten Schafbock bestimmten Preis erhalten hatte, erklaͤrte sich zur Annahme der Prämie nur unter der Bedingung bereit, daß der Bock dagegen von dem Vereine angenommen und unter die Actiongire verloost wuͤrde, was von dem Vereine dankbar acceptirt wurde. Die Preise fuͤr die als die besten anerkannten mit Kränzen geschmuͤckten Schau⸗ thiere wurden den Eigenthümern in Gezenwart' Sr. Koͤniglichen Hoheit des Kronprinzen, welcher bei der Durchreise nach Pyritz die sammtlichen zur Schau bestimmten Thiere in Augenschein nahm, ausgezahlt. Das Richter-Amt bei dem Pferde— rennen am gien hatten Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, welcher inzwischen von Pyritz nach Stargard zur Truppen⸗Inspection zurůüͤck⸗ gekehrt war, der Herr General⸗Lieutenant von Ruͤchel⸗Kleist und der Herr Ober⸗Praͤsident von Bonin uͤbernommen' In dem er sten Ren⸗ nen (um den von Seiner Königl. Hoheit versiehenen Ehrenpreis, 5 Friedrichsd'or Einsatz, Meile, doppelter Sieg) siegte von den angemeldetön 3 Pferden der dreijaͤhrige braune Hengst „Anton“, dem Herrn von der Osten auf Plathe gehörig, beim ersten Laufe in 6 Minuten 3 Sekunden; beim zweiten ging er nur uͤber die Bahn, da die andern Pferde zuruͤckgezogen wur—⸗ den. Zwischen beiden Laͤufen fand das zweite, und zwar das Rennen mit Bauerpferden statt, in welchem der Bauer Ganz⸗ kow aus Stavenhagen den ersten Preis von 25 Rthlr. und der Bauer Nickel aus Rehwinkel den zweiten Preis von 18 Rthlr. gewann. Zum dritten Rennen (fuͤr Pferde in Hinterpommern oder der Neumark gezogen, eine halbe Meile, doppelter Sieg, der Sieger erhält 400 Rthlr.) waren 35 Pferde gestellt. Sieger blieb der dreijährige Schimmelhengst „Sivas“ des Freiherrn Senft von Pilsach auf Gramenz. Zwischen bei— den Laͤufen fand das vierte Rennen, ein Unterschrifts-Rennen (um den von Herrn von Waldow auf Steinhoͤfel gestifteten, in einer silbernen Schaale bestehenden Preis, M Meile, einfacher Sieg, Pferde jeden Standes und Alters) statt, in welchem ein Pferd des Herrn von Ploͤtz auf Stuchom siegte. Im fünften Rennen (Pferde aller Lander, Meile, doppelter Sieg, 16 Frd'or Einsatz, der Sieger erhaͤlt den von der Stadt Stargard ausgesetzten Becher, die Einsaͤtze und eine Zulage von 100 Rthlr. vom Vereine) liefen 4 Pferde, von denen der fuͤnfsaͤhrige braune Hengst „Luminary“ des Herrn G. Lichtwald in Neu-⸗Branden⸗ burg den Sieg errang. Zum sech sten, ebenfalls einem Un— terschrifts⸗Rennen (vom Herrn von Waldow proponirt, untrai⸗ nirte Pferde, Vollblut ausgeschlossen, Herren reiten, „Meile, einfacher Sieg, 3 Frdor. Einsatz), waren 8 Pferde angemeldet. Fuͤnf Pferde gaben das Rennen schon vor dem Distanzpfahl auf; Sieger blieb ein Pferd des Lieutenant von Mitzlaff aus Lands— berg a. 8d. W. in 5 Minuten 18 Sekunden.

Zu dem am 14ten d. in Stertin beginnenden Wollmarkte waren am 12ten bereits bebeutende Quantitäten Wolle eingegan⸗ gen und auf den Verkaufeplaͤtzen gelagert; auch hatten sich schon mehrere fremde Kaͤufer eingefunden; ein Geschaͤft war aber noch nicht gemacht worden. Die Zuführen dauerten ununter— brochen fort und es hatte allen Anschein, daß die Quantitaͤt der zum Verkauf zu stellenden Wolle diejenige des Vorjahres uͤber⸗ ireffen wuͤrde. Eine naͤhere Mittheilung müssen wir uns bis morgen vorbehalten.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

D n e , . D en k male.

In der Preußischen Staats-Zeitung Nr. 158 hat ein Kunst⸗

freund die Monumente, welche man Goethe zu Ehren in Franffurt a. M zu errichten gedenkt, zur Sprache gebracht. Es fey anch einem Anderen erlaubt, einige Worte unseren Deutschen Kunsifreunden aus Herz zu legen. Es muß auffallen, daß man von Mainz, von Stuttgart und jetzt auch von Frankfurt aus sich an Ausländer wendet, um Deutsch⸗ lands berühmten Männern Statuen zu errichten, während die Bild— hauer in Deutschland selbst größtentheils unbeschäftigt sind. Hier in Berlin hat nur Herr Profeffor Rauch Aufträge, zum Theil für Se. Maj. den König von Bayern. Aber die Herren Prof. Tieck, Wich— mann und Andere sind ganz ohne Arbeit; denn das Modelliren von Bildnissen nach Todtenmasken, welches etwa vorkommen mag, ist wohl nicht zu den erfreulichen Künstler⸗Beschäftigungen zu zählen. Db an anderen Orten Deutschlands, München ausgenommen, die Bildhauer mehr Aufträge haben, ist billig zu bezweifeln. Von den uns als sehr talentvolle Männer befannten von Launiz in Frankfurt 4. M, von Scholl in Mainz, Klüber in Wien, Henschel in Kassel fehlen uns alle Nachrichten über ihre Beschäftigung.

Fragen wir nach den Gründen, weshalb man sich an Ausländer wendet, um Deutschlands berühmten Männern Monumente zu er⸗ richten, so scheinen in Main; und Stuttgart ökonomische Rücksichten vorgeiwaltet zu haben; ohne Zweifel aber hätte man auch in Deutsch⸗ land Künsiler gefunden, die ünter ähnlichen Bedingungen, wie Thor— waldsen, die Modelle zu den Bronce-Statuen Guttenberg's und Schiller's ausgeführt haben würden. Bes der reichen Stadt Frauk⸗ furt a. M. lassen sich dergleichen Gründe nicht vermuthen; es ist also hier der berühmte Name, den man sucht, wenn' man will, der be⸗ rühmtesie.

Aber Thorwaldsen hatte in Rom, bevor er das Modell seines Jason vellendet hatte, nur ziemlich unbeachtete Arbeiten ausgeführt. Er war im Begriff, nach Kopenhagen zurückzugehen, und waͤre dies gescheben, so würde wahrscheinlich auch fein Jason unbeachtet geblse— ben sepn, wenn nicht ein Engländer, Herr Sope, die Ausführung sn

Marmor begehrt und so Thorwaldsen in den Stand t hätte, i Rom zu bleiben, andere Arbeiten zu unternehmen . gleich die allgemeine glufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dieses erste Werk, welches glücklicherweise einen Gönner fand, war also ugleich der Keim, aus welchem Thorwaldsen's spätere mit Recht gepriesene Ar⸗ beiten hervorgingen, von denen als die glänzendste das Relief „der nnn Alexander's“ anzusehen ist. Es ist wohl nicht nöthig, noch andere, selbst nahe liegende Besspiele anzuführen, wie ein bis dahin unbeachtet gebliebenes Talent durch einen nicht gehofften bedeutenden Auftrag sich schnell entwickelte und zu Ehren und Ruhm gelangt ist. lleberall muß ein Werk ja das erste gewefen seyn.

Es sey erlaubt, noch einige Worte über die Art und Weise hin— ful fügen, wie die Modelle zu den Statuen Guttenberg's und Schil— er's in Rom entstanden sind. Zu der Statue Guttenberg's hatte Thorwaldsen einen kleineren Entwurf, vielleicht achtzehn Zoll hoch, ziemlich flüchtig modellirt. Nach diesem Entwurf hat einer seiner Schüler, Herr Biffen, ein Däne, das große Modell zum Bronzeguß ausgeführt. Es ist uns nicht zu Ohren gekommen, daß Thorwald⸗ sen selbst an diesem Modelle gearbeitet häite. Herr Bissen ist seitdem nach Kopenhagen zurückgekehrt, wo er einige Reliefs gemacht hat, welche gelobt werden.

b nun der Entwurf zu der Statue Schiller's in größerem Maß⸗ stabe modellirt war, ist uns unbekannt; das große Modell aber ist von einem jungen Manne,, Namens Matthie, ausgeführt, welcher fril⸗ her ein Pensjonair der Königl. Akademie der Künste zu Berlin war. Auch bei dieser Ausführung im Großen haben wir nicht gehört, daß Thorwaldsen selbst Hand angelegt hätte.

Wir wollen Thorwaldsen:s Ruhm nicht schmälern, ihm gern die Palme als dem größten, talentvollsten jetzt lebenden Bildhauer in Europa zugestehen; aber wir können nicht umhin, daran zu erinnern, daß auch nicht alle seine Arbeiten gelungen sind. Sein Monu— ment des Papstes Pius VII., in St. Peter aufgestellt, hat in Rom selbst sehr vielen Widerspruch gefunden. Das Modell der Statue des Fürsten Schwarzenberg, in modernem Kostüm, wurde gar nicht in Marmor ausgeführt. Die Bildhauer-Arbeiten an dem Denkmale des Herzogs von Leuchtenberg zu München haben nur theilweise an— gesprochen, um nicht mehr zu sagen. Die Statue des Copernicus zu Warschau, das einzige bis jetzt von Thorwaldfen auf einem freien Platze aufgestellte Denkmal, hat durchaus mißfallen.

Um erweisen, daß die Kunstwerke, die in Rom sehr gerübmt werden, nicht immer un ferm Publikum in gleichem Maße zusagen, brauchen wir unsere Landsleute nur an einige Gemälde zu erinnern, die der Kunst-Verein in Rom bestellt hatte, und an andere von dort“ her bekannt gewordene Bilder.

Es wäre daher wohl zu wünschen, daß der Deutsche Patriotis— mus, welcher sich gegenwärtig regt, um das Andenken unserer großen Männer zu ehren, sich dieserhalb auch an Deutsche Künstler wendete, und zwar um so mehr, als auch der glänzendste Rame nicht im= mer für das Gelingen eines Kunstwerks n kann. F.

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Pa— ris am 5. Junt wurde ein Schreiben des Herrn Berthellot mit— getheilt, worin derselbe seine Freude darüber zu erkennen giebt, daß Herr Pentland sich mit der Sichtbarkeit des Piks von Teneriffa in gewisser Entfernung von der Südküste der Insel beschäftigt habe. „Ich wußte bereits“, heißt es in vem erwähnten Schreiben, „daß man die Spitze des Piks von der Rhede von Santa CErnz erblicken kann und ich glaube, dies durch die Kupferplatte Rr. 16 meines, ge⸗ meinschaftlich mit Herrn Webb herausgegebenen Werkes bis zur Evi⸗ denz dargethan zu haben. Eine ähnliche Ansicht hatte schon Herr Bory de Saint Vincent im Jahre 1804 aufgenommen. Der Theil meines Werkes, worin ich die Frage behan ole, die wider mctüen Willen zu so heftigen Debatten Anlaß gegeben, stimmt vollkommen mit der genannten Platte überein. Ich habe gesagt und behaupte es noch, daß der Pik an allen Punkten der Sildkilste, vom Hafen⸗ damm von Santa Eruz bis zum Hafen von Santjago, und felbst mehrere Lieues ins Meer hinaus, wegen der dazwischen liegenden Berge nicht sichtbar ist Wenn ich die Fahrt des Herrn Pentland längs der Südküste von Teneriffa richtig versianden habe, so befand er sich am 14. März um 2 Uhr Nachmittags vor der Rhede von Santa Eruz, eine Meile (Mille) seewärts von dem Hafendamm. Er siellte seine Beobachtungen in 22, 28, 30 und 32 Meilen Entfer— nung von, der Vertikale des Piks an und fah stets die Spitze des Kegels über den Bergen der Cañados. Ich bin weit entfernt, die Versicherungen des Herrn Pentland in Zweifel zu ziehen; auch ist die Differen; zwi⸗ chen unseren Angaben leicht zu erklären, denn er sah vom hoben Meere aus, was ich am Lande nicht sehen konnte. Wäre er näher an der Küste gewesen, so würde er meiner Ansicht seyn, und hätte er, wie ich, die steile Südküste längs der ungeheuren Böschung, welche dieselbe begränzt, durchlaufen, fo würden ihm die Berge ebenfalls den Anblick des Piks entzogen haben.“ In einer früheren Sitzung war es bei Erörterung der Streitfrage zwischen den Herren von Buch und Berthellot ) zur Sprache gekommen, daß, einem Journal zu⸗ folge, Herr Tardien, wescher die schöne Buchsche Karte von Teneriffa gestochen, erklart haben soll, daß Herr von Buch ihm nur unvoll— kommens Entwürfe zu Anfertigung der Karte übergeben babe. Zur Widerlegung dieser Behauptung überfandte Serr Tar⸗ dien der Akademie ein Schreiben, worin es unstr Anderem heißt: „Als ich, den erwähnten Ärtikel las, begab ich mich sogleich in das Büreau des Journals mit einer Widerlegung, die in sehr gemäßigten Ausdrücken abgefaßt war, damit die Aufnabme nicht verweigert würde. Ich konnte indeß einen ganzen Monat lang, un— geachtet aller Bemühungen, weder die Aufnahme meiner Widerle— gung erlangen, noch auch den Ramen des Verfassers jenes verleum— derischen Artikels erfahren. Andere Journale, an die ich mich wandte, weigerten sich ebenfalls, meine Rechtfertigung aufzunehmen, um nicht mit jenem Blatte in einen Streit verwickelt zu werden, und als dies bald darauf, unterdrückt wurde, so mußte ich darauf verzichten, Ge— rechtigkeit für jene Verleumdung zu erhalten— Jetzt, da das Schrei— hen des Herrn Pentland von neüem die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand gelenkt hat, glaubte ich vor der Akademie die in dem mehrmals genaunten Journal mir in den Mund gelegte Acußerung zurickweisen zu müsseu. Ich versichere Jhnen, daß ch die Karerunh Teneriffa nach einer eigenhändig von Herrn von Buch angefertigten Zeichnung gestochen habe. Dieser Gelehrte hat feine Entwürfe an Ort und Stelle gemacht und sie in Londo Diese Arbeit kostete ihm drei Monate, und er b r Sauberkeit und übertroffen werde

1g

Jabres,

r om seit 1802 in Alais

seinem Sohne fortgesetzten

ugen ergeben sich folgende Re—

April beträgt für Alas, nach

s C. (4 196,6 R.) in dem gegen⸗

25 C. (Oo, R.); doch unterscheider

ou den Jahren 1813 und 1825, wo ste 4 118

und von dem Jabre 1816, wo sie 4 110,z.: G.

Cb Vn R.) betrug. Am höchsten war die mittler! Temperatur in

den Jahren 1814, nämlich 4 180,3 C. ( 1272 R). 1819 gleich

Hör C Che 150,2 R) und iso gleich R 17776. ( 130

R.). Das Minimum der Temperatur nr am 11. April 1837, näm-

lich O0,s C. (— O', R.) z im Jahre 1869 siel das Thermometer

nur bis 4 18 C. - Oo, s R.) und im Jabre 1822 bis auf 20,3,

C. (K 20,2 R.). Der Reif. weicher i April dieses Jabres den

Maulbeerbäumen so großen Schaden gethan bat, brachte das Ther;

mometer in freier Luft nie bis auf 09. Das Maximum der Tempe.

ratur war am 30. April dieses Jahres, nämlich 2850,06. =*. 2050

) Wem das bisber hierüber Verhandelte noch nicht genügen

sollte, um sein Urtheil in dieser Streitfrage festzustellen, den derwen.

sen wir auf den „Kritischen Wegsweisen mn Gebiete der Landkarten Funde, Bd. VII, Stück 6 und *. pag. 213. ö