1837 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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eine Stellung erhaͤlt, wird Konstantinopel Bis zur Ernennung seines Nachfolgers wird Herr v. Fuhrmann, welcher aus Italien hier erwartet wird, die Geschafte der Rus⸗ sischen Botschaft leiten.

. Berichte aus Konstantinopel vom 23. Mai enthalten folgende aͤltere Nachrichten uͤber die Reise des Sultans ): „Wie bereits gemeldet, war der Sultan am 30. April in Varna angekommen. Nachdem die Fregatte „Nusretie“, an deren Bord sich Se. Hoheit befand, Anker geworfen hatte, bestieg dieser Monarch, nebst mehreren Personen seines Gefolges, in Uni⸗ form die große Barke des Kapudan⸗Pascha, um sich ans

Land zu begeben, wo Se. Hoheit vom Ayan, von den Imams und den angesehensten Mohammedanischen Einwohnern der Stadt, so wie vom Griechischen und Armenischen Klerus, die sich nebst einer zahllosen Volksmenge am Ufer versammelt hatten, empfangen wurden und unter allgemeinem Jubelruf Ih— ren feierlichen Einzug in die Stadt hieiten. Der Sultan Je— sichtigte die dortige hne Kaserne, das Krankenhaus und. das Arsenal und verfügte sich sodann in den Palast des Pascha, der zu seinem Empfang in Bereitschaft gesetzt worden war. An den nächstfolgenden Tagen nahm der Sultan die Festung und die Übrigen oͤffentlichen Anstaiten und Gebaͤude in Augenschein. Von Varna reiste der Sultan nach Schumla, wo er am Aten d. M. um 1 Uhr Nachmittags anlangte. In dieser Stadt so—⸗ wohl als in Varna und den übrigen Ortschaften, welche der Sreßherr durchreiste, theilte er betrachtliche Summen unter die Armen, Wittwen und Waisen, ohne Unterschied der Religion, aus, so daß diese Reise, deren Kosten durchgehends aus“ der Privat⸗Kasse des Monarchen bestritten werden, als eine wahre Wohlthat fuͤr die nothleidenden Bewohner jener Gegenden be— trachtet werden darf. Der Sultan hielt an alle Orts, Obrigkei— ten und Oberhäupter der verschiedenen Nationen in Schumla eine denkwuͤrdige Anrede, die einen neuen Beweis seiner beson— dern Sorgfalt fuͤr das Wohl seiner Unterthanen und nament— lich der Raaja s liefert. Folgendes ist der wesentliche Inhalt der von dem Sultan an den Pascha, die Ulema's und die übri— gen Tuͤrkischen Chefs und Notabeln gehaltenen Anrede:

„Das Glück, die Wohlfahrt und die Ruhe aller Meiner Unter— thanen überhaupt, ohne Unterschied der Religion, sind jederzeit Mein erster Gedanke, und alle Meine Sorgfalt stets richtet gewesen. Zu diesem Ende habe Ich die aktive Armer und die Landwehr organisiren lassen und opfer beträchtliche Summen für den Ban und die Ausbesserung der Festungen Meines Reiches. Ich will, daß Ihr sorgfältig und ohne Ünterlaß für das Wohl Mesnct Unterthanch, ohne Unterschied der Religion, wachet. Meine Anwe— seuheit in dieser Stadt hat keinen anderen Zweck, als den, die Be⸗ festigung arbeiten selbst in Augenschein zu nehmen, den Zufsand Mei— ner Unterthanen mit eigenen Augen zu sehen, und Eüch persönlich Meine Befehle zu wiederholen, und es ist Mein Kaiserlicher Wille, daß Ihr Euch streng und gewissenhaft danach richtei. Indem ich ven Meinen Unterthanen spreche, meine Ich nicht bloß die Bewohner dieser Stadt, sondern die Bewohner Meines ganzen Reiches, ohne Unterschied der Weligion. Thut daher Wünsche für die Wohlfahrt und den Ruhm Meines Reiches und unserer Religion, so wie für die Erhaltung Meiner Tage.“ An die Griechischen, Armenischen und jüdischen Raaja's sich wendend, sprach der Sultan: „Ihr habt so eben die Befehle vernommen, die Ich in Eurer Gegenwart den Dberhbäuptern dieser Stadt ertheilt habe. Ihr seht, daß Ich durch⸗ aus keinen Unterschied zwischen Euch und den Muhamedaänern, die Religion anggenommen, mache. Ihr seyd Alle Meine Unterthanen, und Euer Glück liegt Mir eben so ani Ferzen, wie das der Ptuha— medaner; seyd daher gehorsam, zahlt die Steuern, die auf Reinen Befebl erhoben werden, und beter zu dem Allmächtigen für den Ruhm und die Wohlfahrt Meines Reiches, so wie für die Erhaltung Mei— ner Tage. Fehlt Euch etwas? Bedürfen Eure Kirchen der AÄus— besserung? Ihr seyd hier Alle in Meiner Gegenwart versammelt; wenn Ihr etwas nöthig habt, so richtet Euer Gefuch an Said Pascha, dem Ich Meine Befehle ertheilt habe.“

Aehnliche Reden und Aufforderungen wurden uͤberall an die Muhamedanischen Ortsbehörden und Vorsteher der ver— schiedenen Nationen gerichtet. Am Sten kam Se. Hoheit in Silistria an, wo Sie bald darauf den beiden Hospodaren der Wallachei und Moldau Audienz ertheilten. Am 11ten hatten letztere ihre Abschieds⸗Audienz, bei welcher sie vom Sultan mit Harwani's (Ehrenmaͤnteln) und reich mit Brillanten verzierten Dosen und Shawls beschenkt wurden. Einige Offiziere ihres Gejolges erhielten die Decoration des Nischani Iftihar. Am 121en verließ der Sultan Silistria, um sich am Bord des Oester⸗ reichischen Dampfschiffes „Pannonia“ nach Rustschuk zu be⸗ geben. Wahrend der Fahrt erhob sich ein Sturm, der mit solcher Heftigkeit wuͤthete, daß die „Pannonia“ ihren kleinen Mast verlor. Dieses Dampfschiff kam jedoch gluͤcklich an dem Orte seiner Bestimmung an, und der Sultan gab dem Capi— tain desselben, Johann Clician, uͤber die von ihm an den Tag gelegte Geschicklichkeit und Unerschrockenhelt seine besonder? Zafriedenheit zu erkennen. Mittlerweile war der K. K. Feld,

marschall⸗ Lieutenant und kommandirende General im Banat, Graf von Auersperg, in Giurgewo eingetroffen, um den Sul— tan von Seiten Sr. Maj. des Kaisers, seines Herrn, zu bewill⸗ kommnen und haite (wie schon fruͤher in unseren Blattern be—

) Wir geben diese Berichte nachträglich, weil uns das Blatt des Oesterr. Beobachters, welches dieselben enthält, nicht zur rechten Zeit zugekommen ist.

naͤchstens verlassen.

auf dieses Ziel ge⸗

richtet wurde) am 15ten die Ehre, sich in einer von Sr. Hoh. ertheilten Audienz dieses hohen Auftrages zu entledigen. Die in Bucharest residirenden General⸗Konsuln und Agenten von Oesterreich, Rußland, Frankreich, England und Preußen hatten gleichfalls die Ehre, dem Sultan während seines Aufenthaltes in Rustschuk vorgestellt zu werden. Wegen der in Wiodin herr— schenden Pest hatte Se. Hoh. das Vorhaben aufgegeben, die Stadt zu besuchen und gedachte daher, am 17ten uber Tirnowa und Asrianopel die Ruͤckreise nach der Hauptstadt anzutreten. Dem Vernehmen nach, soll der Sultan fich bereits in Adriano pel befinden, und in acht oder zehn Tagen in der Hauptstadt eintreffen.

Tripolis, 27. April. Ein hoͤchst widriges, immer noch anhaltendes Ereigniß, der Ausbruch der orientalischen Pest, hat hier alle Geschäfte gelähmt, und besonders diejenigen des Kara⸗ wanenhandels, da fast alle Kaufleute des Innern von Afr (ka, die sich hier befanden, der Krankheit unterlagen. Diese fatale Seuche hatte sich hier seit beilcufig 40 Jahren nicht mehr gezeigt, und wurde uns nur durch die beständigen Zufuhren von Oshani— schen Truppen und Effekten eingebracht. Die Anzahl der in Stadt und Land in diesen vier Monaten Gestorbenen berechnet man auf 40,900 Seelen, worunter 260 Europäer. Dies ist auf eine Bevoͤlkerung von 50 bis 60, 000 eine unerhörte Zahl.

J nig nd.

Berlin, 16. Juni. Der Koͤnigl. Bayersche Konsul, Kauf⸗ mann Morgenstern zu Magdeburg, feierte unlaͤngst daselbst das Erinnerungsfest seiner S0sährigen kaufmaͤnnischen Thaͤtigkeit, bei welcher Gelegenheit er dem Buͤrger⸗-Reitungs / Institute der Stadt ein Geschenk von 1000 Rehlr' machte.

Am 14ten d. sind zum Wollmarkte in Stettin ferner

429 Cir. 39 Pfd. feine, 1276 Ctr. 87 Pfd. mittel- und 9 Etr. 26 Pfd. ordinaire Wollen, zusammen 1716 Ctr. 2 Pfd. einge— gangen. Das ganze hiernach bis zum 14ten Abends zum Ver— kauf. gekommene Quantum stellt sich mithin auf 23,0890 Ctr. S3 Pfd. Im Laufe des Tages wurde nicht unbedeutend gehan⸗ delt und ein starkes Drittheil des vorhandenen Woll Quantums geraͤumt. Mit den Preisen, namentlich der Mittel⸗ Gattungen, war es aber am Nachmittage noch gedruͤckter als am Vorinit⸗ tage; die Käufer wollten fuͤs Kammwolle, die am Vormittage mit 55 —– 60 Rtihlr. pr. Ctr. bezahlt war, nur wenig uͤber 59 Rthlr. bewilligen, und mehreres wurde in diefer Weise vertauft. Die feineren Gattungen blieben eher preishaltend. Am 15ten fand ein lebhafter Verkauf statt, so daß bis zum Mittage der gloͤßere Theil der vorhandenen Wolle als verkauft anzunehmen ist, doch blieben die Preise fortwaͤhrend gedruͤckt und schienen sich noch mehr zum Sinken zu neigen. Ein öffentlicher Bericht, den die in Tilsit, zur Linde— rung des Nothstandes in der dortigen Niederung zusamme nge tretenen Manner: der Landrath Ferne, Buͤrgermeister von Goͤll—⸗ nitz, Prediger Lambert und Ober-Post-Direktor Nernst, uͤber die bei ihnen eingegangenen milden Beitrage zum Belaufe von 5796 Rthlr. unterm Sten c. erstattet haben, schließt mit folgen den Worten: „Wir hofften, dahin zu gelangen, auf ein ertrun⸗ kenes Pferd 16 Rihlr., auf eine Kuh 5 Rehlr., auf ein Schaf oder Schwein 1 Rthlr., auf einen Morgen voͤllig versandeten Landes 2 Rihlr., auf einen Morgen verlorener Wintersaat 1 Rthlr. verguͤten zu koͤnnen; die eingegangenen offiziellen Nachweisungen erheben aber den Schaden zu einer solchen Hohe, daß es uns mit der obengedachten Summe nur möglich gewesen ist, bis etwa auf den dritten Theil jener, schon ganz niedrig angenommenen Saͤtze zu kommen, mithin auf ein Pferd 3 thlr., auf eine Kuh 1 Rthlr, 2c. zu bewilligen, und es sind noch alle Grund— besitzer ausgeschlossen worden, die mehr als 2 Hufen haben, so Beduͤrftige auch unter ihnen sich befinden. Außer diesen Ent— schaͤdigungen fuͤr Vieh und Land haben wir indeß zur Anschaf⸗ fung von Brod, Brodgetraide und Salz so start? Summen an die Herren Landraͤthe vertheilen koͤnnen, daß Gottlob! wenigstens kein Mensch eigentlich hat hungern dürfen; wie es aber mit diesen armen Leuten fuͤr den Herbst und Winter werden soll, daran koͤnnen wir nur mit der bangsten Besorgniß denken. So tief als der Pflug gegangen, ist das lockere fruchtbare Erdreich und mit ihm die Wintersaat weggeschwemmt, nur an wenigen Stellen in der sogenannten hohen Niederung kann etwas geackert und hin und wieder Vieh ausgetrieben werden, an den meisten Orten ist dies unmoͤglich, well die anhaltend sehr nasse Witte⸗ rung das Wasser im Memelstrom wieder um 6 Fuß hat steigen gemacht. Dadurch ist das Elend in der tiefen Niederung, die wieder 3 Fuß unter Wasser gesetzt ist, auf den höoͤchsten Gipfel gebracht worden. Alle Vorräthe sind aufgezehrt, alles Stroh von den Daͤchern verfuͤttert, selbst der größte Grundbesitzer des Kreises hat zu diesem letzten Mittel seine Zuflucht nehmen müs— sen, und eiskalter Regen fällt Tag und Nacht auf obdachlose Menschen und Thiere herab! Es mag wohl an wenig Stellen auf Erden so viel Mangel und Noth auf einen so kleinen Raum zusammen gedrängt seyn! Darum duͤrfen wir nicht müde wer, den, unsere wiederholten herzlichen Bitten um Hülfe in die weite Ferne zu senden.“

1837. 15. Juni.

Luftdruck. .... Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsãättigung

Wolkenzug ...

335,45“ Par. 4 1*00R. 4 1209 R. S6 pCt. bezogen. NW.

Meteorologische Beobachtung. Morgens 6 Uhr.

Nachmittagt

Abends ] 2 Uhr.

10 uhr. Beobachtung

336,21 Par.

1240 R.

4 1000 R. S0 pCt.

heiter. W.

336,01 Par. 4 18,29 R. 4 9, 10 R. S0 pCt. heiter. WNW. W

Niederschlag 0O.

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83 4. Den 16. Juni 1837.

Amtlicher FEormd e- un d Ce J 0 e , . tel

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Er. Cour. Brief.

Brief. Gel4d.

Auellwarme 7.20 Fluß wärme 14180 z Boden warme 12 90 Aut dünstung O az /

Nach einmalige

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Allgemeine

ßische Staats-Zeitung.

ö Nachtkalte⸗ . 8 go 3 Tag es mit rel: 338 a0 Par.. 14,006 R.. 0 30 R.. 720

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St. · Schuld. Seh. Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeh Kurm. ObI. m. I. C. Nm. Int. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do. Elbinger do. Dana. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

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Bank- Actien 1359 1388. Engl. Russ. —. 3 281 /. Neue Anl. 22*.

e Eörsen. Amsterdam, 11. Juni. Sehuld 317... 5, do. —.

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krankfurt a. M., 13. Juni.

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loose zu 109 lz nl. 100 (3. holn. li

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Ge. Majestt der Konig hasen dem Diakonus Norgarb

Schippenb il den Roten Adler-Orden vierter Klasse zu ver— eruht.

64 i g, der Konig haben den bisherigen Kammer—

schs⸗Assessor Becker zum Stadigerichts⸗Ralh und Mit-

Reder Kriminal-Deputation des hiesizen Stadbtgerichts zu

men geruht.

Bekanntmachung.

Di planmäßige Ziehung der 9) Serien, welche die am 16. r d. J. und an den darauf solgenden Tagen zur Aus oo „lommenden 00h Seehandlungs Prämien Scheine enthal⸗ „wird am 1. Juli d. J. Vormittags neun Uhr im großen sserenz Saale des Seehandlungs⸗Gebaudes stanifinden, wevon das dabei betheiligte Pubskum hiermit in Keuntaiß setzen. Berlin, den 18. Mai 1837.

General ⸗D rect on der Seehand ungs-Socheetat. (gez.) Kayser. Wentzel.

Angekommen: Der General-Major und Diretor der r Meant ur-Examinations Kommission, von Selasinsky,

n

o.

Loͤwe wird am

1 acte.

von

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 17. Juni. Diana, Lustspiel in 3 Abth., nach dem Spanischen des Augustin Moreto, von West. (Herr Direktor Lebruͤn, Stadt⸗Theater zu Hamburg: Perin, Sonntag, 18. Juni. Singspiel in 2 Abth., mit Tanz. Schlusse der Oper eine Arie aus der pn

Im Schauspie hause:

als Gastrolle.) Im Opernhause:

Musik von Boieldieu. (

Sanin di Castiglia, von Donizetti, singen.) Hierauf: Geburtstag, Divertissement in 1 Im Schaumpielhause: 2) Keitly, ou: Le retour en Suisse, vaudevilles a 2 actes. 3) La fille de Dominique, vaude visse en L acte, In Charlottenburg: Hierauf: Die drei Gefangenen, Lustspiel in 5 Dupaty, von P. A. Wolff. (Neu einstudirt.)

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 17. Juni. Ein Fehltritt. Drama in? Akten nach Seribe, von Lebruͤn. (Dlle. Wilh zu München: Leonie, als Gastrolle.) Hierauf: Der Scha ber. Komische Operette in 1 Akt., J. R. v. Seyfried.

Akt, von Hoguet. 1) Le rève du Märi, comédi

Das war ich! Lustspiel in 1

Abih., frei

tusik von Mehul.

Dom

Johann von Path

elmi, vom Hof ⸗Theate

frei nach dem Franzoͤsischen

Munster.

Abgereist: Der Koͤnigl. Schwedische außerordentliche sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Frei⸗ A d 'WOhsson, nach Tepiutz.

Dl

Zeitungs⸗Nachrichten.

.

Rußland.

St, Petersburg, 10. Juni. Ueber die Reise Sr. Kai— Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers gehen fortwährend Ar] erfreulichsten Nachrichten ein. Die Nordische Biene nach det daruͤber Folgendes: „Am 27. Mai, Morgens um 7 Uhr,

ie Se. Kaiserl. Hoheit von Kostroma nach Wjatka ab. Die erischen Aussichten auf beiden Seiten des Weges, die neue kur und ein anderes Volksleben zogen die beständige Auf— lsan ket und Wißbegierde des hohen Reisenden auf sich. äh erste Nachtlager war in Makarjeiv an der Unsha, wo der konfolzder um 10 Uhr Abends eigtraf. Am anderen Tage, kantags den 28 Mai, setzte Se. Kaiserl. Hoheit, nach gehal— im Gottesdienste, die Reise fort und hielt das zweite Nacht⸗

Du

E ll

tz gil

Zu Lande:

Allgem

Bekanntmachungen.

Rothwend iger Verkauf. q Civil Senat des K. Db er z Landesgerichts, u Marienwerder.

Das zur Jol von Tucholkaschen Liquidattons⸗ Masse gehbrig gewesene Rittergut Junkerhoff Rr. 72. im , . Kreise, abgeschaͤtzt auf 7805 Thlr. 21 r 7 vf, zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedin⸗ gungen in der Registratur einzusehenden Tare und mittelst Adiudtcations⸗Bescheid vom 1. Juli v. J. für 3201 Thlr. zugeschlagen, soll am 30. September 1837, Vermittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle resubhastirt werden.

Die Erben des eingetragenen Glaͤubigers Probstes

29

eine

Actie angeordnet, scheinen demnach

Bekanntmachung.

gemacht, daß der zum Verkaufe des adlichen Guts Brausen auf den 2ssten d. M. austehende Licitations Termin aufgehoben ist. Marienwerder, den 10. Juni 1837. Civil⸗ Senat des Königs. Sber⸗Landesgerichtts.

—i

te Einzahlung auf die Actien der Leipzig-Dresdner Eisenbahn⸗ In Gemäßheit des §. X. fernere Einzahlung auf die Actien der Leipzig⸗ Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie von Zehn Thalern pro und werden die Inhaber von Interims⸗ aufgefordert, die Einzahlung spätestens den 309. Juni 1837, Abends ? J im Büreau der Compagnie hierselbst wiederholt daran erinnert wird, daß im llnterlassungs⸗ fall der im 5. 5. der Statuten aller Rechte und des bereits gezahlten Einschusses un⸗ abänderlich eintreten muß.

Wir ersuchen übrigens, Johann v. Ciechoeli werden hierzu öffentlich vorgeladen Interimoͤscheine felbige it

solge geordneten Verzeichnisse in zwei Exemplaren zu

begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, zu wel⸗

chen unser Kassirer, Herr Bader,

Ven dem unterzeichneten Civil⸗Senate wird bekannt tigt ist, während unser Comptoirist, Herr Heineken, solche contrasigniren wird.

Leipzig, den 15. April 1837. Leipzig-Dresdner Eisenbahn Compagnie. Gustar Harkort, Vorßtzender. Karl Tenner,

einer Anzeiger fuͤr die Preußis Literarische Anzeigen. Plan von Berlin und naͤchster Umgegend,

Gezeichnet und ge—

Preis 15 sgr.

Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz Rr. 2.

Compagnie.

ir ferm der. Stgfüten wird hiermit sauber gestochen und illuminirt.

stöͤchen von C. F. Wolff.

hr

zu seisten, indem name niich in nber Enslinschen

Breite Straß Veriust Breite Straße

ausgesprochene oder

. **4 nem

nach der Nummern. Vaterlande in Hinsicht auf Natur, Erdbeschreibung, Gesetzgebung,

von uns ermäch⸗

Magdeburg.

Bevollmächtigter. meine Bauschule Nr. 12, ist

,, Erschienen und in allen Berliner

Nr. 23, ist die dritte Lieferung der

Preußischen National- Eneyklopaͤdie,

bei Einreichung mehrerer Wörterbuch alles Wissenswerthen aus

Verfassung, Kultur, Wissenschaft, Literatur, Kunst, Industrie, Handel und Civilisation, zu haben.

In den neu erschienenen drei Lieferungen, von wel— chen jede 10 sgr. kostet, sind 1037 Artifel enthalten. Die vierte Lieferung wird Ende d.

Bei George Gropius in Berlin, Königl. allge— so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezichen:

chen

Buchhandlungen, Ferd. Müller),

dem Preußischen

große Gerste 29 Sgr. 5 Pf.; Hafer 24 Eingegangen sind 21 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (w 1 Riblr. 26 Sgr. und 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.; 3 Sgr., auch ] Rihlr. 38 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 9 kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr. 3 Pf.: Erbsen, schlechte Sorte, Son Wispel 8 Scheffel.

Das Faß von 200 Quart na Richter gegen bagre Zahlung un Branntwein 18 Rthlr., auch 17 Rthir; Kartoffel-Brauntwen! Rthlr., auch 15 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 15. Juni iszè?.

er an den Ufern des Flusses Wet'uga, auf dem Gute der tehesitzerin Schadowskol. Den 29. Mai verließ Se. Kai— Hoheit das Kostromasche Gouvernement, reiste dann eine

Roggen 1 Rthlr. ? Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. Hecke von 100 Werst durch das Wologdasche Gouvernement,

Sgr. 5 Pf., auch 20

9 Pf., auch 21 1 Rihlr. 19 Sgr.

Mittwoch, den 14. Juni iz.

Das Schock Stroh? Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 6 Nthlr. Sgr.; der Ceutner Heu 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 25

Sgr. Branntwein ⸗Preise vom 9 bis 15. Juni 1837.

Kartoffel⸗Preise.

Der Scheffel Kartoffeln 16 Sgr. 3 Pf., auch 10 Sgr.

Redacteur Ed. Cotteæl eme r, mm.

Gedruckt bei A. W. Sayn

Staaten.

Einige Notizen über das nordafrikanische Kssh, land und insbesondere über die Regentst y Algier und die Stadt Constant? ne. Ns

einem Grundriß von Constantine. 10 sgr.

Das seit 1834 in Köln wöchentlich zweimal erscheisen

s mn n.

Organ für Handel und Gewer

nebst Beilagen, den Verhandlungen des

ner Gewerb⸗Vereins und Lithographie

ist, wenn es regelmäßig am Tage der Ausgabe k der Post versandt werden soll, von den Herren . nenten vor Anfang des neuen Semesiers (1. Illh be den Post-Aemtern ihrer respektiven Wohnnet zu

ebe Heschic Leben, Geschichte, bestellen und kostet, auf diese Weise bezogen, in

Herrn Ludw. und Achen,

M. ausgegeben. d

T F. Rub ach. vom ganzen Jahrgang 1836, noch einzelne

jen Preußischeun Staate 3 Thlr. 12 fr. hab r lich, auf deni Wege des Buchhandels, erpedirt i Kohnen's Buchhandinng in ?

6 Thlr. 20 sgr. jährlich. In Folge verschiedener Anfragen bemerken wir von dem ersten Semester diefes Jahres, wie

. abgeliefert werden können durch

die Redaction.

eißer) 1 Rtblr. 27 Sgr. 6 Pf., auch Roggen 1 Ribht

Eingegangen sih

ch Tralles a pCt. oder 40 d sofortige Ablieferung: Kn

Exemplin

Sarsichte um 8 Uhr Atends Die Graͤnzen des Wjukaschen Gou— nements und kam um 2 Uhr nach Mitternacht in erwunsch⸗ Wontseyn in Or off an. Den 30. Mai, um 9 Uhr Mor— f, verließ S. K. H., nach gehaltenem Gottesdienste, Or loff kam um 3 Uhr Nachmittags in Wjitka an, wo Hoͤch stder⸗ H vom Bischofe in der Kathedrale empfangen wurde. Nach Tafel besuchte S. K. H. die Ausstelluns der Handwerks⸗ Febrik-Erzeugnisse und wohnte um 9 Uhr Abends einem der Wjatkaschen Kaufmannschaft dem hohen Gaste gegebe— Balle bei. Am 31. Mai besuchte S. K. H., nach dem fange der Gouvern'ments- Beamten, der Geistlichkeit und Kaufmannschaft, das Köster, das Gymnasium, die wohlthaͤ— n Anstalten, die Schule für die Kinder der Kanzleidiener, Frand⸗Kommando und das Gefaͤngniß. Am letzten Abend Uwesenheit des Großfuͤrsten in Wjatka wurde eine Fahrt [n Fusse Wjatka bis zur Stelle des alten Chlypoff ge⸗

Pf Ey

Frankreich.

Paris, 12. Juni. Der Koͤnig musterte gestern in Ver— Es die zahlreichen Bataillone der National, Garde, die sich allen Punkten des Dep irtemenis dort eingefunden hatten,

gimenter der dasigen Garnison und endlich die Zöglinge Muitair. Schule ven St. Cyr. Hiernächst ließ er letztere reren, und uͤberreichte ihnen eigenhändig eine Fahne, wobei e in folgender Weise anredete: „Ich erfuͤlle etzt das Ih⸗ erth eilte BVersprechen, indem Ich der Miltair⸗Schule die ie ne übergebe, die sie durch ihr Betragen, durch ihren Fleiß, ch ihren Patriolismus und durch den guten Geist, der be erlt, so wohl vei dient hat. Das Vergnuͤgen, welches bei eberreichung derselben empfinde, wird noch dadurch ehrt, daß es im lngesichte dieses Monuments geschieht, in chem Ich selbst Sie herumgefuͤhrt habe, um Ihne! jene im— rende Vereinigung der großen Erinn rungen unserer Geschichte . Ruhmwurdigkeilen Frankreichs zu zeigen. Lassen Sie in [6 diese Vorbilder auf der Bahn le en“ die sich vor Ihnen , Farben eroͤffnet, deren Anblick stets einen so * Eindruck auf die ganze Nation macht, und die wir so * Kewesen sind, vor siehen Jahren wieder anzunchmen. erden, gleich Ihren Vorgängern, die Ehre der' dreifarbi— 1. aufrecht zu erhalten wissen, und sollten Sie dieselbe n, ö Frankreich von neuem aus Ih— . ei ier tgenossen meine. Jugend im Jahre

Nous entrerons dans la carripre and nos ainés u'y seront plus. Nous Y liguverons leur poussière . ö. l'exemple * leurs vertus. neben so eölen Bei prelen folgen; Sie werden si

ine n dsischzn Namens würdig jeigend und uberall, wo 3.

e des Vaterlandes Sie zu' feiner Vertheidigung ruft,

bi gall⸗ siht⸗

noch

allch

Berlin, Sonntag den 181 Juni

8 2 H— ————— ——

werden Sie bereit seyn, Ihr Blut fuͤr die Ehre fuͤr die Frei— heit und fuͤr die Sicherheit Frankreichs zu vergießen!“

Der Koͤnig und die Königliche Famllie werden morgen aus Versarlles und Trianon hierher zurückkehren.

Sowohl die Pairs, als die Deputirten-Kammer hielten heute, nach Beendigung der Festüchkeiten in Versailles, wieder eine oͤffentliche Sitzung. Die gepflogenen Debatten wa— ren indessen fur das Ausland ohne Interesse— In der Pairs⸗ Kammer wurden zwei Finanz ⸗Gesetz Entwuͤrfe fast einstimmig angenommen. Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich mit zwei Gesetz⸗ Entwuͤrfen über die Verbesserung verschiedener Hafen. Es würden zu diesem Behufe 1,985, 000 Fr pro 1837 und 3,920, 000 Fr. pro 1838 bewilligt. Ein dritter GesetzEnt⸗ wurf uͤber eine Summe von 409,900 Fr. zur Ausbaggerung des Hasens von Fecamp ging ebenfalls mit großer Stimmen⸗ Mehrheit durch.

In der vorgestrigen Vorlesung des Herrn Saint-Marc— Girardin fanden einige sehr unangenehme Sioͤrungen statt. Der Saal, in welchem der Professor über Franzoͤsische Literatur liest, ist nur von mäßiger Größe, und sein Auditorium hatte schon zu verschiedenenmalen den Wunsch geäußert, daß ein groͤßeres Lo⸗ kal gewaͤhlt werden moͤchte, was aber Herr Girardin bestaͤndig ablehnte. Vorgestern wurden die Reclaͤmationen lebhafter als semals, und der Professor wies seine Zuhoͤrer etwas derb zur Ruhe, worauf sich unter den Studirenden ein wahrhafter Sturm von Pochen und Pfeifen erhob, so daß sich Herr Saint-Marc— Girardin genoͤthigt sah, seine Vorlesung abzubrechen und sich zu entfernen. Herr Girardin hat erklärt, nichtsdestoweniger am kuͤnftigen Freitag seine Vorlesung in demselben Saale wieder halten zu wollen; sollte er diesen Vorsatz ausfuͤhren, so wuͤrde ihn die bewaffnete Macht dabei unterstuͤtzen müssen.

Man schaͤtzt die Zahl der Personen, die sich vorgestern und gestern von Paris nach Versailles begeben haben, auf 200,000.

Bei dem Diner in Versailles sind 10, 000 Porzellan-Teller und 6000 Paar Messer und Gabel gebraucht worden; uͤber 1000 Bedienten warteten auf.

Der berühmte Irlaͤndische Dichter Sir Thomas Moore ist mit seinem Sohne in Paris eingetroffen.

Der General Evans ist hler angekommen und wird nach kurzem Aufenthalt seine Reise nach London fortsetzen.

Heute sind hier nachstehende ielegraphische Depeschen einge⸗ gangen: „Bayonne, 19. Juni, 2 Uhr. Einem aus Mon— zon vom Sten d, datirten ossiziellen Wülletin des Generals Hraa zusolge, waren die Karlisten in der Nacht zuvor uber die Einca gegangen, um auf Graces zu marschiren. Eines ihrer auf dem rechten Ufer gebliebenen Bataillone ist gaͤnzlich aufgerieben wor, den; da aber der Feind alle Barken auf dem linken Ufer be⸗ halten hatte, so sahen die Christinos sich genoͤthigt, die Schiff⸗ bruͤcke von Monzon kommen zu lassen. Der Baron von Meer ist nach Lerida zuruͤckgekehrt, da er nicht zeitig genug in Fons eintreffen konnte, um den Uebergang der Karlisten zu verhin⸗ dern.“ „Narbonne, 11. Jüni, 6 Uhr Morgens. Man schreibt aus Seu d'Urgel vom 9ten, daß die Navarresischen Kar⸗ listen Ager und die, Gegenden zwischen Balaguer und Tremp besetzt halten.“ Das Journal des Däbats bemerkt hierzu: „So hat also die Karlistische Armee den Ueber— gang uͤber die Cinca auf Fahrzeugen bewerkstelligt, und alles Material und Gepaͤck uͤbergesetzt, ohne daß weder der General Orga noch der Baron von Meer sich ihr widersetzt haͤtten. Wir hofften, daß während der acht Tage, wo der Feind unbeweglich in Barbastro stehen geblieben war, jene beiden Generale Zeit gehabt hatten, ihre Sireitkraͤfte zu sammeln, und besonders daß sie uͤbereinstimmend handeln wurden. Aber statt dessen hat sich der Baron von Meer von der Cinca entfernt, trifft dann nicht zur rechten Zeit ein und kehrt endlich nach Lerida zuruͤck, gerade in der entgegengesetzten Richtung von dem Wege, den die Kar— listen eingeschlagen haben. Asso immer Fehler, und niemals ein Zusanmenwirken zwischen den Armee Corps der Koͤnigin. Alle Welt beklagt es, daß der Krieg so schlecht gefuͤhrt wird, und man kann die Generale nur durch die eben so beunruhi— gende Vermuthung entschuldigen, daß der Feind durch die Ver— einigung der Catalonischen Insurgenten mit den Navarresischen ein großes numerisches Uebergewicht erlangt habe.“

Der Messager enthält folgendes Schreihen aus Pau vom 7. Juni: „Ich habe Briefe vom 5ten d. M. aus Huesca, welche nur so viel besagen, daß die Karlisten uberall in der Ge gend von Barbastro umherstreifen, ohne belaͤstigt zu werden. Die naͤchsten Vorposten der Christinos vom Eorps des Generai Oraa stehen an der Bruͤcke von Castejon del Puente, zwei Stun⸗ den von Barbastro. Der Uebergang uͤber die Einca und folg⸗ lich der Eingang in Catalonien steht der Karsistischen Expedition noch offen, und wenn sie doch noch in Barbastro verweilt, so geschieht dies wohl nur, weil sie ihre Rechnung dabei findet. Auch läßt Alles glauben, daß sie ihren Zweck leichter erreichen werde, als man denkt, und wenn sie einmal sich mit den Cata⸗ loniern, mit Serrador, Cabrera, Tena und anderen Anfuͤhrern vereinigt hat, so bildet sie eine wahrhaft furchtbare Macht, wie denn die Karlisten auch selbst sagen: „„In vierzehn Tagen haben wir 30,000 Mann beisammen.““ Die Nachrichten aus Navarra lauten nicht weniger beunruhigend. Briefe aus St Jean Pied de Port vom gestrigen Tage versichern, daß Garcia mit sechs Bataillonen sich in Eilmaͤrschen nach Aragonien begebe, ohne Zweifel, um sich mit Don Carlos zu vereinigen. Ist dies wahr, so ist allein die schaͤndliche Uathätiakeit Espartero's Schuld daran, daß die Karlisten, nachdem die Koͤnigin ihre besten Ge— nerale und eine große Zahl tapferer Soldaten verloren hat, den⸗ noch ihren Zweck erreichen. Die Karlisten werden ruhig in Tatalonien einruͤcken, wenn es noch nicht geschehen ist, und den Beweis liefern, daß sie tuͤchtiger sind, als die Buͤlletin⸗Schrei⸗ ber der Koͤnigin.“

An der heutigen Boͤrse ging der Cours der 3proc. Franzoͤ⸗ sischen Rente auf 7. 96 zurück, und alle anderen Fonds folg— ten dieser Bewegung. Die Krankheit des Königs von England und das Geruͤcht, daß die Bank der Vereinigten Staaten von

„Gretry!/, Capitain Dam, von Antwerpen, Fahrt nach Lissabon,

1837.

Nord Amerika ihre Zahlungen in Papier leisten wolle, floͤßten den Spekulanten Besorgnisse ein. z den an der Böoͤrse die Tauben erwartet, die gewohnlich Nach⸗

richten aus London vom vorhergehenden Tage bringen; diesel⸗ ben waren aber am Schlusse der Boͤrse noch nicht eingetroffen.

Mit großer Ungeduld wur—⸗

Niederlande. Am sterdam, 11. Juni. (H amb. Korr.) Die Belgische Brigg wurde am 8ten d. auf der als sie auf der Hoͤhe von Lillo wie gewohnlich die Belgische Flagge gestrichen und die weiße aufgezogen hatte,

von dem Kommandanten der Hollaäͤndischen Escadre angerufen,

mit dem Befehle, beizulegen., Zu gleicher Zeit näherte sich eine Kriegs⸗ Sloop der Brigg. Der Capitain war ganz erstaunt über diese vermeintliche Verletzung der freien Scheldefahrt. Bald zeigte es sich was die Hollaͤnder im Sinne hatten. Ein Offizier mit vier Mann gingen, mit Krabbern versehen, an Bord des „Gretry“ und kratzten die Malereien herunter, womit der Vor⸗ dersteven dicht an dem Kabelgat versehen war. Capitain Dam mußte sich dies gefallen lassen. Als er aber seine Besorgniß äußerte, daß die Bleibedeckung beschaͤdigt werden konnte, gaben die Hollaͤnder sich damit zufrieden, daß die Belgischen Natlonal⸗ farben mit einer dicken Lage Theer uͤberstrichen wurden, wobei der Offizier dem Capitain bemerkte: da, wo die Flagge des nigreichs der Niederlande wehe, durften die revolutionairen Far— ben nicht geduldet werden.

Die Holländische Haͤringsflotte zählt in diesem Jahre 116 Fahrzeuge, die am naͤchsten Donnerstag aussegeln werden. Es befinden sich darunter acht sogenannte Haͤringsjäger.

Belgien.

Bruͤssel, 12. Juni. Der Koͤnig wird heute von Paris zuruͤck erwartet; die Königin aber will noch einige Tage langer im Schoße ihrer Familie verweilen.

Der Indicateur erklaͤrt die von einigen Blaͤttern gege⸗ bene Nachricht, daß die Herzogin von Orleans sehr bald eine Reise nach Bruͤssel machen werde, fuͤr ungegruͤndet.

Die Verordnungen in Betreff des Waaren, Transports auf den Eisenbahnen sind fertig und werden dem Köͤnige gleich nach seiner Ruͤcklehr zur Unterschrift vorgelegt werden.

Die Union wird mit dem 15ten d. durch ein neues Blatt unter dem Titel, „le Conservateut“ ersetzt werden. 29

Der Tenorist Chollet, der zur Wiederherstellung seiner Ge⸗ sundheit Paris auf einige Zeit verlassen hat, ist vorgestern in Bruͤssel angekommen; man spricht auch davon, daß Dlle. Pre⸗ vost, Dlle. Mars und Herr Nourrit zu Gastvorstellungen auf dem hiesigen Theater erwartet wuͤrden.

Deutschland.

Hannover, 10. Juni. Das Köoͤnigl. Ministerium hat durch ein Schreiben vom 29. Mai der allgemeinen Stände⸗ Versammlung die neue Organisation der Konsistorien mitgetheilt. Es heißt darin: Bei dem mannigfachen Zusammenhange der kirchlichen Verwaltung mit der weltlichen ist es die Absicht, eine moͤglichst nahe Verbindung der evangelischen Konsistorien mit den Landdrosteien eintreten zu lassen. Zu dem Zwecke hat Se. Majestät der Koͤnig beschlossen, neben jeder Landdrostei ein evan— gelisches Konsistorium zu errichten oder beizubehalten, dessen Wirkungskreis sich uͤber den ganzen Landdrostei⸗Bezirk erstrecken, und welches der Regel nach unter dem Vorsitze des Landdrosten, vorausgesetzt, daß dieser sich zur evangelischen Kirche bekennt, aus, einer nach dem Bedurfnisse der verschiedenen Bezirke zu bestimmenden Zahl von geistlichen und weltlichen evangelischen

Mitgliedern bestehen soll, welche letzteren, so weit als thunlich,

aus oer Zahl der Regierungsraͤthe genommen werden sollen. Außer einem fuͤr jedes dieser Konsistorien zu ernennenden Se—⸗ cretair soll das ganze uͤbrige Dienstpersonal' fuͤr die Landdrostei und das Konsistorium gemeinschaftlich seyn.

Kassel, 14. Juni. (Kafs. Ztg.) In der gestrigen Siz⸗ zung ertheilte der Herr Landtags- Kommissar Antworten der Staats⸗Regierung auf mehrere staͤndische Ersuchen. Es wurde sodann, nachdem Herr Nebelthau eine Anfrage in Betreff der an Se. Hoheit den Kurprinzen und Mitregenten gerichteten Adresse gestellt, und der Herr Landtags / Kommissar über diese nicht vorher angekündigte Frage nicht instruirt zu seyn erklart hatte, zur Berathung des Militair⸗Etats uͤbergegangen. Nach einer lebhaften Debatte uber die Frage, ob uͤberhaupt eine Pausch⸗ summe fuͤr den Militair⸗Etat zu bewilligen sey, wurde diese mit 26 Stimmen bejaht, und die Pauschsumme selbst, nachdem alle Anträge auf Verwilligunng einer hoͤheren Summe verworfen worden waren, nach dem Antrage des Herrn Eberhard auf 680, 0600 Rthlr. festgesetzt. Der Regierungs- Kommissar, Herr Oberst Schmidt, erklaͤrte. „Nur mit Bedauern könne das Kriegs⸗ Ministerium wahrnehmen, wie in Beziehung auf den Militair— Etat verfahren worden, da auf diesein Wege niemals ein Ab— kommen in dieser Angelegenheit zu erlangen stehe. Das⸗— selbe habe den Militair-Etat in“ aller Spezialität mitge⸗ theit, und konnte deshalb erwarten, daß di? Bewilligung speziell fuͤr die Titel ausgesprochen, oder die Einwendun⸗ gen, welche man machen zu muͤssen glaubte, vollstaͤndig geaͤußert werden und die darauf vom Kriegs⸗Ministerium mitgetheilt werdenden Gruͤnde gehoͤrige Wuͤrdigung finden wurden. Statt dessen habe man vorgezogen, die Bewilligung durch eine Pausch— summe auszusprechen und sey, obgleich das Kriegs Ministerium erklaͤrt, daß dieses dann kein minderer, als der im heute uͤber⸗ gebenen Abschluß ausgedruͤckte Betrag seyn koͤnne wenn näm— lich durch die Pauschsumme die Sache erledigt seyn solle mit dem Betrag soweit heruntergegangen, daß es eine völlige Un⸗ moͤglichkeit seyn werde, die Beduͤrfnisse des Militair · Etats damit zu befriedigen. Die weitlaͤuftigen Verhandlungen haͤtten dem⸗ nach zu jenem Ziel, die Sache zu erledigen, keineswegs gefuͤhrt, sondern nur ein Hinderniß fuͤr die Zustandebringung des Fi—⸗ nanz Gesetzes geschaffen.“ Seine Excellenz der Kriegs. Mini⸗

ster und Herr Oberst Schmidt verließen den Saal. Es trat