1837 / 169 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ortschaften der Kreise Reichenbach, Schweidnltz, Nimptsch, Muͤnsterberg, Strehlen, Breslau, auch in Breslau selbst einige, vorgekommen. Ueberall sind die Vorkehrungen dagegen im Gange. So wie fruͤher, ist es aber auch setzt noch nicht gelun⸗ gen, weder den Ursprung, noch den Verlauf der Krankheit ge⸗ nau zu ermitteln. Allerdings scheinen innere körperliche Zu— staͤnde haͤusig die erste Veranlassung des Erkrankens des Ein— zelnen zu seyn; indessen geht die Krankheit doch oft auf die Umgebungen des Kranken uͤber. Warum aber gerade dieser oder jener Ort von der Krankheit besonders stark befallen wird, und der Nachbarort, bei gleicher Lage von selbiger befreit bleibt, hiervon laͤßt sich der Grund nicht ermitteln, sobald man Anstek⸗ kung nicht als Ursache gelten lassen will.“

Aus Muͤnster geht uns folgender landwirthschaftlicher und gewerblicher Bericht zu:. „Auch in Westphahlen ist seit Anfang dieses Monats endlich die so lange ersehnte wärmere Witterung eingetreten, wonach die Winterfruͤchte, die eine un⸗ guͤnstige Aerndte besorgen ließen, sich erholt und ein besseres Ansehen gewonnen haben. Die Sommersaat konnte bisher auf schwerem Boden und niedrigen Aeckern gar nicht bewerkstelligt werden, so wie die Aussaat des Buchweizens und das Pflan⸗ zen der späten Kartoffeln meistens noch zuruͤckstehet; da uͤber— dies die Gartenfruͤchte noch sehr im Ruͤckstande sind, so zeigt sich schon jetzt in manchen Gegenden Mangel an Lebensmitteln. Dem bisherigen Mangel an Viehfutter ist dagegen durch den ersten Kleeschnitt und die Benutzung der Weiden einigermaßen abgeholfen worden. In Bezug auf die Einfuͤhrung des Sei— denbaues verdient bemerkt zu werden, daß bei der Kreisstadt Borken eine oͤffentliche Maulbeerbaumschule angelegt worden ist, an welcher sich fast alle Gemeinden des Kreises betheiligt und dadurch den Grund zu einem wichtigen Industriezweige gelegt haben. Der Herzog von Croy zu Duͤlmen beabsichtigt, etwa 090 Morgen Land zum Betriebe einer auf der Karthause im Bau begriffenen Runkelruͤbenzucker-⸗Fabrik mit Runkelruͤben be⸗ pflanzen zu lassen. Die Gemeinden Rhede, Dingden und Liedern haben sich vereinigt, um durch Bewilligung von Praͤ— mien auf die Anschaffung besserer Zuchtstiere und dadurch auf Verbesserung der Hornviehzucht zu wirken. Bei der in diesem Fruͤhjahr abgehaltenen ersten Stierschau sind den Eigenthuͤmern der angekoͤhrten Zuchtstiere Prämien von 10 und 5 Rthlr. gezahlt worden. Die Ibbenbürenschen Steinkohlengruben sind im erwuͤnschten Betriebe und die Eisenhuͤtte Westphalia, die bei gutem Absatze ihrer Fabrikate 200 Handarbeiter beschaͤftigt, hat den Hochofen wieder angeblasen. Auf der St. Antoni Eisen⸗ huͤtte zu Ostenfeld ist, neben dem Hochofen, auch der Cupolofen im Gange, und hat diese Eisenhuͤtte in neuerer Zeit auch eine

Lehmformerei in Betrieb gesetzt, in welcher Kesselrõhren, Ma⸗ schinentheile und sehr schoͤne Oefen nach allen Mustern verfer⸗ tigt werden. Auch die Bandfabrik von Niedieck und Funke zu Stromberg, welche neben vielen armen Kindern 45 Arbeiter be⸗— schäftigt, ist, wie die Nesselwebereien zu Vreden und Epe, in vollem Betriebe.“

Die in Trier gegruͤndete Sonntags⸗Freischule fuͤr an⸗ gehende Handwerker zählt gegenwärtig an 90 Eleven, von wel— chen durchschnittlich 70 bis So an jedem Sonntage von 9 bis 11 Uhr den Unterricht im Linear- und Handzeichnen, und von 11 bis 12 Uhr in der Mathematik genießen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Stettin. Am 18. Juni fand auf dem hiesigen Schlosse unter dem Vorsitz des Herrn Ober-Präsidenten von Bonin die General⸗ Versammlung der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alter⸗ thumskunde statt, zu welcher sich die in Stettin anwesenden Mitglie⸗ der zahlreich . atten. Nächst der Berathung allgemeiner Angelegenheiten und einiger, von einzelnen Mitgliedern der Versamm— lung gemachten Vorschläge, erstattete der Secretair des Stettiner Ausschusses der Gesellschaft, Herr Oberlehrer Hering, in einem aus⸗ führlicheren Vortrage Bericht über das, was im letzten Jahre zur Förderung der Zwecke des Vereins, der gegenwärtig 3567 Mitglieder zählt, geschehen sey, und zeigte die für die Sammlungen erworbenen Gegenstände vor. Unter . erregten besondere Aufmerksamkeit ein altes, sehr gut erhaltenes Camminer Missale auf Pergament, huld— reichst geschenkt von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen; außer mehreren werthvollen Druckschriften, Zeichnungen u. f. w., einige äl⸗ tere Manuskripte über Pommersche Geschichte; ein von dem Herrn Maler Bagemihl in Stettin sauber gemaltes Pommersches Wap— penbuch, ferner viele werthvolle Münzen, unter welchen zwei in Pom⸗ mern gefundene Römische Silbermünzen mit dem Brustbilde des An— tonin und der Faustina, welche die Gesellschaft ebenfalls ihrem er⸗ habenen Protektor, dem Kronprinzen Königl. Hoheit, verdankt. An den Jahresbericht knüpfte der Secretair einige Worte der Erinne— rung au das für Pommern theils durch den Tod seines letzten Her— zogs, Bogislav XIV., theils durch die verwüstenden Kämpfe des Kai⸗ selichen Generals Gallas und des Schwedischen Feldmarschalls Baner während des dreißigjährigen Krieges unglücksreiche Jahr 1637. Die Feier wurde beschloffen durch ein zahlreich besuchtes Mittags⸗ mahl in dem heiteren Lokale der Casino-Gesellschaft im hiesigen Bör⸗

senhause.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 51135659. S0 do. 9879. Kanx- Bill.

223.. 30½ Span. 2255. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —.

Preuss. Präm. Sch. 11135. Foln. —. Oesterr. Met. 997 3.

Antwerpen, 12. Juni. Passivs Ausg. Sch. —. inel. 73/6. Neue Anl. 22, Frankfurt a. M., 15. Juni. 4

Oeasterr. 23 Met. 10, . 1021 9. A0) 99 l/. 993. 2146 Sola. Br. 1960 2a1u.υη,‚. 210. Bank- Actien i ęs8. io3?. artial ]

111162. G. Loose zu 500 Fi. 11356. 11319. Loose zu 190 H. 2 Br. Ereuss. Präm. Seh. 6387s. 63562. do. AG Anl., 109. G6. Holn. Loh

oz i. 63 . Hamburg, 16. Juni.

Bank-Actien 1360. 1357. Engl. Russ. 105. SMC Fort. ,

30½ 28164. Neue Anl. 21. . London, 13. Juni.

Cons. 39,9 Belg. 1003.9. Neue Anl. 221,9. Pansin. Ausg. Sch. —. 21,6 G Holl. 53. S0 992/93. Sp Port. 1. a8 3M, 29. Engi. Russ. Bras. Sau. Columb. 22. 211.

Peru 1616. Chili —. Paris, 13. Juni. 5 oV Rente fin cour. 198. 88. 3 fin cour. 78. —. Neap. fin cour. 965. 65. 3 , Span. Rente 22,9. Portug. 24. Wien, 13. Juni.

Passive 83s. d o Met. 105. MMυ 100. 366 7623, Bank-Actien 13769, 9. Neue Anl. 57A 17632.

Königliche Schauspiele.

Montag, 19. Juni. Im Schauspielhause: Der s Ehemann, TLustspiel in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen Mazeres. (Herr Baison: Chevalier Oscar v. Beaufort, Gastrolle.) Hierauf: Eine , und sein Herz, Lustspiel Abih,, nach Scribe. (Herr Baison: John Gripp.)

Dienstag, 20. Juni. Im Opernhause: Robert der Tn Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von J. Meyerbeer.

Im Schauspielhause: Pour la premiere reprèése nh de Mr. Bercour, premier amoureux du théätre 1Impérial gais de Moscou: 1) Le gardien, vaudeville en 2 actes, Serihe. 2) Etre aimé ou mourir, vaudeville en 1 acle, Serihe. (Dans la premiere pièce Mr. Bercour remph röle de Daniel, et dans la seconde, celui de Fernand,

Mittwoch, 21. Juni. Im Opernhause: Er mengt) Alles, Lustspiel in 5 Abth., von J. F. Junger. (Herr La Piumper, als Gastrolle.) . Der Soldat aus Liebt, tomimisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet.

Koöͤnigsstädtisches Theater. Montag, 19. Juni. Zu ebener Erde und erster Stoc Redacteur Ed. Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayn ü

21,5) O) . *

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen

an den Herrn Justiz⸗Rath Clement zu Frankfurt

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Da die Final⸗Theilung des Nachlasses des am 13. September 1831 zu Bieberteich ab intestato verstor⸗ benen Gutsbesitzers und Lieutenant a. D. Johann Carl Heinrich Kuhlwein bevorsteht, so werden alle unbe⸗ kannten Erbschafts⸗Glaͤubiger hierdurch aufgefordert, ihre Anspruͤche binnen dret Monaten nachzuweisen, widrigenfulls nach erfolgter Theilung sich dieselben nur an jeden Erben nach Verhaͤltniß feines Erbtheils halten können.

Frankfurt a. d. O., den 7. April 1837.

Koͤnigl. Preuß. Pupillen⸗-Kolleginm.

6676 Zur Liquidatien aller und jeder Forderungen und Ansprüche an das von dem Pensionar Emil von Mei⸗ bem an den Pensionar Kuß gegenwärtig überlassene und eedirte Pachtrecht von Russow, nebst Pachtvor— schnß und Inventarium, sind Termine auf 16. Juni, 7. und 28. Juli d. J., Morgens 160 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte anbe— raunt, zu welchen etwa vorhandene Gläubiger uh a na praäcclusionis et perpetui silentiw mit Sem Be⸗ merken hierdurch vorgeladen werden, daß zur Publica⸗ tion des Präclusip-Abschiedes der 18. August d. J. bestimmt worden ist. Fatum Greifswald, den 19. Mai 1837. Königl. Prenß. , . von Pommern und Rügen. v. Möller, Praeses.

Free l a m g Die unbekannten Erben des im Jabre 1829 zu Koschätz verstorbenen Tabacks⸗-Planteurs Carl Frie⸗ beich Aßmuß werden hiermit aufgefordert, in termino den 32 Dezember ., Vormittags 11 uhr, ihr Erbrecht nachzuweisen, da sonst der Nachlaß als herrenloses Gut Fisco wird zugesprochen werden. Jastrow, den 3. Maͤrz 1837. Königl. LZand⸗ und Stadtgericht.

Bekanntmachung. In der Gemeinheitstheilungssache der zum Dorfe , Landsberger Hreise gehörigen Grund stuͤcke aben sich 1) der Martin Gaͤbert im Bauerhofe Nr 8, die Gebrüder Wilhelm und Johann Dreykandt im Bauerhofe Nr. S6 und Freigute Nr 2, 3) der Martin Thiele im Bauerhofe Nr. 5, der Christian Foͤllmer im Bauerhofe Nr. 9, 5) der Martin Dreykandt im Bauerhofe Nr 12, der Carl Dreylandt im Bauerhofe Nr. 11, 7) der Martin Teichert im Kossaͤtenhofe Nr. 20, 3) der Gottlieb Hoͤhne im Freigute Nr. 18, 9) der Johann Hanff im halben Freigute Nr. 19, 10) der Gottlob Ehelt im Besitze der Haferwiese Nr. 8, 115 . Gottlieb Behrendt im Besitze der Haferwiese Nr. 10, als Eigenthümer der benannten Grundstuͤcke bisher nicht ausreichend legitimiren konnen. Dies wir hlerdurch öffentlich bekannt gemacht und alle dieje— nigen, welche dabel ein Interesse zu haben vermei⸗ nen, aufgefordert, sich in dem zu Loppow im Schul⸗ zengerichte daselbst am 15. Juli 1837, Vormit⸗ tags neun uhr, anstehenden rn, , = Termine unter e, , der Beweismittel person. ich zu melden, widrigenfalls sie den abgeschlossenen Nézeß gegen sich gelten lassen müssen ünd mit kei⸗ nen Tinwendungen dagegen gehbrt werden sollen. Landsberg a d. W, den 134. Mai 1837. Im Auftrage der K (General⸗Kommission zu Soldin. Der ODekonomse⸗Kommissiong⸗Rath Kuhlmay.

Ein Tausend Thaler Belohnung.

Im Auftrage des Handlungshauses Lieben Königs

warter in Hamburg zeigen wir hierdurch an:

1) Daß die in der Bekanntmachung vom 13. Juni 2er, als in dem Zeitraume vom 3. bis den 26. Mai 2. c. als gestohlen angezeigten Münzen, außer 714 Dukaten, in Türkischen Arties und Rupien bestanden haben; beides Goldmünzen in der Größe eines Dukaten, die aber dünner als diese, Rech⸗ sibersenden oder wer pn lich hierher Kakteen, Uw l, e dier

er außerdem sich und seinen Miterben rücksichtlich und fo manches

der Erbtheile sehr schaden wurde; jeden Leser dieser Schlafrocksgedanfen in einer Pantoffelsprache milh

Zeilen aber bitte ich im Falle der Bekanntschaft mit

meinem Bruder bescheidentlichst, ihm das Obige ge⸗

faͤlligst zu notificiren oder dessen jetzigen Aufenthalt mir mit einigen Worten brieflich wissen zu lassen.

Dewitz bei Leipzig, am 30. Mai 1837.

Friedrich Ferdinand Schurath.

nenpfennigen ähnlich sind und als Gepräge die Gestalt eines Drachen mit einer Türkischen Um⸗ schrift führen. ö

2) Daß für die Wiederherbeischaffung des sämmitlichen gestohlenen Gutes obige Belohnung von 1000 Thlr, so wie für die Herbeischaffung eines Theiles dessel— ben, eine diesem Betrage verhältnißmäßig ange—⸗ messene Belohnung zugesichert wird.

Berlin, den 172. Juni 1837.

Reunte Einzahlung

auf die Actien der Leipzig-Dresdner

Eisenbahn⸗Compagnie. ö Unerwartet dessen, was über die gleichzeitig beabsich⸗ tigte Emission neu zu creirender Aclien noch veröffent— licht werden soll, wird hiermit in Gemäßheit des §. à. der Statuten eine fernere Einzahlung auf die Actien der Leipzig Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie von Thalern pro Actie angeordnet, und werden die In von Interimsscheinen demnach aufgefordert, die Einzah lung, deren Beginnen noch dürch die Leipziger Zeitung bekannt gemacht werden wird, spätestens den 25. Augnst 1837, Abends 7 Uhr, im Bürean der Compagnie hierselbst zu leisten, indem wiederhalt daran erinnert wird, daß im Unterlassungs— falle der im 5. 5. der Statuten ausgesprochene Ver— lust aller Rechte und des bereits gemachten Einschus— ses unabäuderlich eintreten muß. Wir ersuchen übrigens, bei Einreichung mehrerer Interimsscheine selbige mit einem nach der Nummern— folge geordneten Verzeichnisse in zwei Exemplaren zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, zu wel— chön unser Kassirer, Herr Bader, von uns ermäch— tigt ist, während unser Compteoirist, Herr Heineken solche contrasigniren wird. Leipzig, den 8. Juni 1837. . Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. Gustav Harkort, Vorsitzender. Carl Tenner, Bevollmächtigter.

Das Oder⸗ und Forststraßen⸗Ecke Nr. Al zu Frank⸗ furt an der Oder belegene Haus, drei Etagen hoch, mit zehn Fenstern Front zur Seite der Oderstraße und sechszehn Fenstern Front zur Seite der Forst— straße, soll Theilungs halber aus freier Hand, mit dem Beding der Uebergabe zum zeiten April 1838 verkauft werden.

Das Haus besitzt schoͤne hochgewolbte durchweg⸗ laufende helle Keller, in welchen bis jetzt noch ein großes Wein Geschaͤft von den Eigentbuͤmern dessel⸗ ben betrieben wird. Parterre, zur Seite der Oder⸗ dsstraße, sind drei große Meßgewblbe, zur Seite der Forsstraße Wohnzimmer, auch helle und schoͤne Re⸗ misen. Belle⸗, so auch die zweite Etage, enthal⸗ ten große und hohe Zimmer nebst Saͤlen.

Das Grundstäck empsiehlt sich nicht nur zur mes⸗ sentlichen Benutzung, zur Fortsetzung eines Wein⸗

Orts gelegen ist.

Auskunft und der Kau an die Eigenthüͤmer „Geer & Hammach er“ oder und Rom, Athen und Konstantinopel, ihre tausend,

an der Oder zu wenden.

Meinen Bruder, den Schlossergesellen Friedrich schreiten der Kultur, Wilbelm Schurath aus Dewi bei Leipzig, des⸗ Tage, die Erfindung, die Industrie, die Spennsnen sen Aufenthalt mir unbekannt ist, bitte ich dringend, die Geschäftsthätigkeit, daz bunte Wechseln der B mir gerichtliche Vollmacht zur Regulirung des Rach⸗ gebenheiten und Ereiguisse, die tragischen ünd di us lasses unsers kurzlich verstorbenen Vaters sogleich zu gen Berührungen der Menschen, welche dieses Id

Staaten.

Notizen und Artikel von der ganzen bewohnten sind noch von keiner Zeitschrift übertroffen worden bei ist es nicht etwa das Theater, welches vohm chend besprochen wird, es ist das Leben, das Fin der herrschende Geist nns

ieblings-Lektüre aller Stande erheb ournal entbehrlich machen, das

seine verkehrten Ansichten hinter dem regen Vorwü schreiten der Welt einher schleppt.

Für Preußen und namentlich für Berlin, Brel Achen, Köln, Königsberg, Danzig dürfte diese g schrist einen wesentlichen Reiz bieten. Unaufhörlich strebt, die besten Korrespondenten und Mitarbeiter diesem herrlichen Staate zu erlangen, bezahlt die

Gebrüder Veit C Comp. Jägerstraße Nr. 38.

Scenen aus

Bunte Bilder aus der J

ratis und ohne Modenbilder zugelegt wird. iese Idee ist äußerst anziehend. ten Wien und bildlich dargestellt.

stellend.

nicht anziehen!

werden.

Leben gerufen, hervorgehen.

ums. Von

Literarische Anzeigen.

Wien. , Kaiserstadt. 851

So ist eine neue Beigabe von werthvollen illu— minirten Kupfern und Stahlstichen betitelt, welche der beliebten Wiener Theater-Zeitung in gegenwärtigem Jihrganß in großer Anzahl

rn ö erringerung der andern aber isherigen ausgezeichneten Kostüme⸗- und

seine Tages-Erscheinungen Der Ausläuder sieht sich gewisser aarchie immer festeren Fuß zu, fassen. maßen in die Mitte dieser großen Stadt versetzt, und

der Inländer erhält eine Zeitung in Bildern, die in— tereffantesten Momente aus der schönen Residenz dar— Scenen aus Wien, von Künstler-Hän— den entworfen und von einer gewandten Dichterfeder mit einem phantasiereichen, witzigen, eft satyrischen Terte begleitet, wen wird ein hes Unternehmen

Es soll Wien in Miniatur den Lesern vorgezanbert Heute ein Abend bei Strauß; morgen ein . Fest im Tivoli; jetzt ein Wiener Lebensbild, dann wie- durchaus prächtig illuminüirt. der ein Witz aus dem Volke; heute das bunte Gewühl im Prater, die Equipagen-Schau in der großen Kasta— nien-Allee; morgen das bunte Gewühl im wunder— schönen Volks-Garten; ferner eine ergötzliche Prome⸗ nade, dann wieder ein Ball im Sperl. Hier ein neues imposantes Gebände, dort ein Wettrennen; bald ein lusti⸗ ges Ereigniß, bald ein drolliges Quidproquo. Wien, dieses originelle heitere Wien, auf eine eben so neue als anziehende Weise vor den Blik— ken der Beschauer und Leser auftauchen, und da diese Bilder aus den Händen der beiden akademischen Küust— ler Schöhler und Geiger als Originale kommen, so werden sie nicht etwa als geschmacklose radirte Mürn—⸗ berger Blätter, nein als werthvolle Zeichnungen und Kupferstiche, durch Talent, Fleiß und Originalität ins

Die Wiener Theater-Zeitung betreffend, so verdient sie auch ohne diese neue Gratis-⸗Zu⸗— abe die allgemeine Beachtung des gebildeten Publi⸗

n zu Jahr hat sie sich zwar in der

Gunst der Leser gesteigert, Am meisten hat sie jedoch in dem gegenwärtigen Jahrgange gewonnen. Novellen und Erzählungen, ihre historischen Mitthei⸗ . 9 egn Geschäͤfts, sondern auch zur Anlage eines Gasthofs, lungen und zeitgemäßen, Darstellungen, ihre humorisii= schen und saiyrischen Mittheilungen haben den Beifall

da in den Hintergebduden Stallung vorhanden und

dasselbe in dem besten und lebhafiesten Theile des der gesammten Deutschen Lesewelt erhalten. An ge⸗ diegenen Korrespondenz-Machrichten ist gewiß lein

Kauflustige werden gebeten, sich wegen naͤherer ähnliches Journal reicher, ihre Berichte aus Paris Bedingung bis ult. Jult . und London, Mailand und St. Petersburg,

daction für werthvolle Beiträge mindestens ein Ha rar von sechs Dukaten in Gold für den Druckbeg des Formats ihrer Blätter. Ausgeschlessen hiervon breite Theater- und Bücher⸗Recensionen, weitschwel Concert-Anzeigen und Gedichte. Jedoch Novellen, zählungen, zeitgemäße Aufsätze, Schilderungen! dem Leben, der Geselligkeit, des Verkehrs, Tages- vitäten, Ansichten, Bemerkungen von Interesse, richte über alle Zweige der Wissenschaften und Kür werden gewünscht und sind immer willkommen. So hofft die Wiener Theater Zeitung, das nalblatt flir Kunst, Literatur, Muüsik, Mode un selliges Leben, ihr Glück immer fester zu beg

und als ein Journal aus der greßen Kaiserstad

Die Leser erhal- ein Blatt, das von jeher das Ausland ernstha

Auge hatte, auch außer den Gränzen der Oesten Dlese Zeitung erscheint wöchentlich, fünf R groß Qnart auf dem feinsten Italienischen papier. Alle Wochen liefert sie ein meisterlich, denbild, dergleichen wohl in Deutschland .

lichen eriftiren? Alle Monate ein theatiz Kostüinebild, Gruppen und Tahleaux den

testen Darstellungen der Wiener Bühnen. Dihh nen aus Wien erscheinen insbesondere imjt 15ten jedes Monats. Diese sämmtlichen n sind in Kupfer und Stahl gestochen n

Man abonnirt bei allen Löblichen Post-Aemeh ganz Deutschland, vorzüglich in Berlin, Bressun, . Ic. Bis zur Desterr. Gränje wird diese Zei Erlag von 24 Fl. Conv. Münze (16 Thalern Sit ganzjährig, 12 Fl. (8 Thalern) halbjährig, hej bezogen. Wer ganjjährig abonnirt und den 6 direkt nach Wien an das Comptoir der Them tung (Ranfesteingasse Nr. v2tz) einsendet odet ah erhalt 2 meisterliche theatralische Kostümebildet, einzeln auf 10 Thaler zu stehen kommen, gralit

So wird

So eben erschien in meinem Verlage: Herrmann Schmidt, Neneste Berliner Ballermusiß für das Pianoforte, III. Hent, eule 1ẽ Clara · Walzer, 1 Husaren- Galopp, 1 M derinnen - Walzer und 1 Contretanz aus dem pantgmimischen Ballet: her Liehe, vom Königl. Balletmeister Iloguet. t Früher erschien daselbst: 1. Hest. Der . abend. 11. Hest. Der Marquis von Cu

2 2 n 9.4 loritz Westphal, Breite Sh e . (Auch sind die Eunßlisrhen durchbroeh pierwanren wieder angekommen.)

Ihre

e nn, . erlin

23 Span. Anl. 193,9. 191 ½. 21/4 On Holl. S185. dl ;

Allgemeine

t Staats⸗

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Friedrich ist Han von hier abgereist. zessin 5 rich ist nach

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung ju Gumbinnen ist der Pfarrer Maletkus zum Pfar⸗ an der evangelischen Kirche in Borzymmen, Kreises Lyk d der Pfarrer Sezesny zum Pfarrer an der evangelischen the in Rydzewen, Kreises Löoͤtzen, ernannt worben; *!*“ ju Stralsund ist der Kandidat Ferdinand Siegfried (s zum Prediger in Pinnow und Murchim ernannt worden

Iugekomm en: Se. Excellenz der General, Lieutenant Commandeur der Jten Division, von Thile II., von Mag—⸗ lug. . Der Pair von Frankreich, außerordentliche Gesandte und ollmaͤchtigte Minister Sr. Majestaͤt bes Koͤnigs der Franzo⸗ am hiesigen Hofe, Bresson, von Paris.

Abgereist: Se Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche eime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und ,. Minister am hiesigen Hofe, von Ribeaupierre

k eck. ö

Der Geheime Legations⸗Rath, außerordentliche Gesandte d bevollmaͤchtigte Minister am König!. Sieilianischen Hofe n Kuͤster, nach Schlesien. Der Cech fte tr ger Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Fran— n am Koͤnigl. Schwedischen Hofe, Bulle cocg, nach Stock Mm. . 5

Zeitungs-Nachrichten. .

Frankreich.

Paris, 14. Juni. Der Koͤnig und die Koͤnigliche Familie b gestern Abend von Versailles wieder hier eingetroffen. Heute ßinnen in Paris die von der Munizipalitaͤt zur Feier der imählung des Herzogs von Orleans angeordneten Festlich kei⸗ „Die Straßen sind schon jetzt (i] Uhr) mit Neugierigen sefüllt, und besonders strömt die Menge nach den Elyfaͤischen bern und nach dem Margfelde, um die Vorbereitungen zu bestlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Das Werter ist fetzt zwar schoͤn; aber der Zustand der Atmosphaͤre laͤßt be—⸗ chten, daß der heutige Tag nicht ohne Gewitter vorübergehen . ö 1 1 . zu bedauern, als bei den heu— l en, mehr als bei allen fruͤher de e Wette nin . . das schoͤne Wetter Der Koͤnig der Belgier ist gestern nach Bruͤssel zuruͤckge⸗ rt. Die Koͤnigin wird wahrscheinlich noch bis gegen Ende Nonats hier verweilen. ö In der heutigen Sitzung der Deputirten-Kammer le zunaͤchst Herr Mathieu den Bericht uͤber den Gesetz— wurf wegen der Anlegung einer Eisenbahn von Paris nach suen, Havre und Dieppe auf das Buͤreau des Praͤsidenten der. Es wurde beschlossen, sich mit diesem Gesetz⸗Entwurfe ch dem Budget zu beschäftigen, was einer Vertagung der batte bis zur naͤchsten Session gleichkommt. Den Rest der kung füllten die Berathungen Über einen aus 12 Artikeln ehenden Gesetz-Entwurf, in welchem die Regierung eine mme, von überhaupt 48,70, 000 Fe. zur Verhefferung der öffffahrt auf verschiedenen Fluͤssen verlangte. Es befindet sich nter eine Summe von 7,6060, O09 Fr. zu Verbesserung der sffahrt auf der Maas von Sedan? bis zur Belgischen sne und eine andere von 18,R700,0900 Fr. zur Anlegung e Kanaͤle laͤngs der Marne; den einen? von Maus Shallifer, den anderen von St. Dizier bis Dizy. Kommissien trug darauf an, jene Summe von 18,700, 00 m 7 Millionen zu ermäßigen und den zweiten der gedach anäle nur von Vitry bis Dizy zu fuͤhren. Nach einer äͤuftigen Debatte wurde dieser Vorschlag auch angenommen. I Sto issan t fragte bei dieser Gelegenheit, wie es mit der 91 9 eines Kanals zur Verbindung der Seine mit dem 6 . von Ange ville war der Meinung, daß ein 33 n wenigstens 106 Millionen Fr. kosten würde, und . 6 dawider. Der Graf Iaubert behauptete ; cht 2 ein Unternehmen dieser Art von der hoͤch— 1 . fan, Len ran siwg Haider aus Deutschland sey mn könne M!! . zeitig genug Hand ans Werk n au, Heer, 3 istdent forderte seinerseits die Depu— , n mn. ine, zu bleiben und. wohl zu bedenken, L Gere slnner n, gegenwärtigen Session noch zu viel an— Ihen be e. zu erledigen habe, als daß sie sich noch mit , igen koͤnnte, die gar nicht auf der Tagesordnung en. Hiernach wurden vorläufig für die Verhesser difffahrt' auf der Senne 1öor urstg fur, die Berbesserung der ,, n. eine 5,179, 006 Fr. bewilligt, d. i. 3, 936,900 ger, als die Regierung verlangt hatte. Dage vur⸗ auf den Antrag des Grafen Jaubert, „669, 0s n,, n, Fed. n Jaubert, 3, 609, 000 Fr. fuͤr die der Earn, nd den Rhone votirt. Für die Verbesse⸗ hifffahrt auf der Yonne wurden 1,050, 000 Fr, auf harente 1, 0b, 000 gr auf der Dordogne 2,109,036 dein Lot . 0b ho 6 r Dordogne 2,409,000 Fr., hint ot bb, 00 Fr, und auf dem Tarn *,106, 000 Fi qa. gt. Der ganze Gesetz Entwurf, der sich, nach den ver⸗ 1. Abzuͤgen und Zulagen, nur noch auf 40 ro, oh Fr. „Ling zuletzt mit 1895 gegen“ A im . i h , mn, 389 gegen 42 Stimmen durch. enen , ,, die nicht zu den Versailler Festlich⸗ mern ,, ö ,, burdo . SDernar di, Berryer, Blin⸗-de⸗ n, vsn Bryas, Buon; Calemard⸗de/ Lafayette Cordier,

zrmeni z enin, Deshermeaux, Dupont (vom Eure, Departement),

; - . Dugatzs, Dvosier, Faure, Fitz⸗James, Gardes, 3. Pages, Gras Préville, von Grasfet, von Hautpoult,

zennequin, von Laboulie, Legendre, Georges Lafayette Mathieu DVerin, von Ranchin, Raybaud, Roussille, v. Sainte nac; Salverte, Saint-Horrent, Thevenin und Thiars. Die nachbenannten . waren zwar eingeladen, hatten sich aber nicht eingefun⸗ , . . Bousquet, Bureauy⸗ de ⸗-Puzy, Chapuis—⸗ . ,, ecjobert, Demar gay, Larabit, Laffitte, Levaillant

ö. Wahrend die Oppositions-Blatter ihre Freude daruͤber nicht verbergen konnen, daß der König in seiner Anrede an die Zoͤg⸗ linge der Militair⸗ Schule von Saint-Cyr eine Strophe aus dem revolutionairen Liede „la Marseillaise“ eingeflochten hat (. das vorgestrige Blatt der Staats⸗Zeitung), aäͤußert sich der Temps . folgendermaßen: „Jenes Cltat sagt unsern eigenen Sünnungen wohl zu; aber wir haßen sowohl gegen das Land dessen Freiheiten wir bestaͤndig vertheibigen werden, als gegen die Regierung, der wir unsern Beistand leihen, das Recht er⸗ langt, aufrichtig seyn zu durfen. Jene poetischen Eingebungen fahren eine wirkliche Gefahr mit sich. Wenn die Jugend es sich in den Kopf setzte, jene darseillaise, unsern Natlonsial- Ge— ang, ernsthaft zu nehmen; wenn sie es versuchte, des⸗ sen , . Vorschriften in Ausuͤbung zu bringen, was . 6 wohl aus der Regierung werden? Wozu also auf 26 Weise Ideen anregen, die man ersticken mußte, wenn sie aufteimen und Fruͤchte tragen wollten? Es liegt in biesem Be⸗ nehmen eine Art von Unvorsichtigkeit. Man will Alles verge⸗ ben und Alles vergessen; dann muß man sich aber auch vorse⸗ hen, daß man nicht neuerdings zu bestrafen und zu verzeihen habe. Die Marseillaise und alle jene Lehrsaͤtze einer unbeschränk— len Freiheit, die im Juli 1839 erwachten, haben die traurigen Juni⸗Tage herbeigefuͤhrt. Man hoͤre auf, dasjenige zu saͤen was man nicht aͤrndten will. Die Emeuten waren nur zu oft

nichts Anderes, als die Ausfuͤhrung dessen, was man so oft ge⸗

hort hatte. Was uns betrifft, so ziehen wir nuͤtzliche?

allen klingenden Worten und . , , wunschten, daß man jungen Leuten die Marscillaise nicht Sor; saͤnge, weil sie die in derselben enthaltenen heftigen Lehren leicht woͤrtlich nehmen koͤnnten; aber eben so sehr wuͤnschten wir, daß man geheiligte Rechte unangetastet ließe. Also keine Marseil⸗ V , . .

Hestern Abend durchzogen etwa zwanzig ju di Straße St. Jacques unter . . Mr e n fr ö 3. in nach jeder Strophe den Ruf: Es lebe der König! er⸗

Der im Departement der auswärtigen Angel gestellte Herr Theramen von , ein lle , gr,, en, hat bei Gelegenheit der Einweihung des National⸗Museums in BVersailles das Ritterkreuz der Ehren⸗Legion erhalten.

Die hiesige Sparkasse hat in der vergangenen Woche an neuen Einzahlungen, inklusive der von dem Herzoge von Orleans geschenkten 40,000 Fr., die Summe von 475, 5615 Fr. erhalten Die Rückzahlungen beliefen sich auf 357,000 Fr. Die zu den Bagnos verurtheilten Verbrecher werden vom . Juli d. J. an auf eine von der früheren Weise sehr abwei⸗ chende Art nach den Orten ihrer Bestimmung transportirt werden. Vorgestern wurden dem Minister des Innern die zu diesem Behufe eingerichteten Wagen gezeigt. Die Wagen sind ganz verschlossen und inwendig so eingerichtet, daß jeder Straͤf⸗ ling abgesondert in einer besondern Zelle angekettet sitzt. Die Luft wird von oben zugelassen. Auch das Anschmieden der Straͤflinge in dem Hofe des Gefaͤngnisses hoͤrt auf, so daß die Verbrecher bis zu ihrer Ankunft im Bagno den Augen des 6 , entzogen bleiben. j z

Die Eharte de 1830 enthalt eine, dem Anscheine n aus amtlicher Quelle geschoͤpfte Mittheilung uͤber . . . reich mit Abdel⸗ Kader abgeschlossenen Traktat. Nechstehendes ist ein Auszug aus derselben: „Der Feiede zwischen Abdel Kader und Frankreich ist unter ehrenvollen Bebingungen abge⸗— schlossen worden, die wir unseren Lesern mittheilen werden so⸗ bald die Ratisication erfolgt ist. Der General Sugenud hat eine seltene und edle Selbstverleugnung bewiesen. Obgleich er ein geschickter, gluͤcklicher und tapferer Krieger ist, so hat er s doch vorgezogen, Frieden zu schließen und er hat nichts un— erlassen, um diesen Zweck zu erreichen, sobald er sich uͤberzeugt hatte, daß das beste Mittel, die Zukunft unserer Kolon?t zu sichern, ihre Entwickelung zu begünstigen und ihre Wohl— fahrt zu verbuͤrgen, darin bestehe, daß man mit dem aus⸗ gezeich netsten Repräͤsentanten der Arabischen Nation in gutem Vernehmen lebe. Die Regierung theilte diese Ansicht, deren Richtigkeit wir spaͤterhin, nachdem die Bedingungen des Trak— tats bekannt geworden, einsehen werden. Was wir indeß schon heute sagen muͤssen, ist, daß Abdel⸗-Kavber ernstlich gesonnen zu seyn scheint, in gutem Vernehmen mit uns zu leben, unsere Niederlassungen nicht mehr zu beunruhigen, unsere Herrschaft nicht mehr zu bekaͤmpfen und unserer Verbindung mit den ein⸗ heimischen Staͤmmen keine Hindernisse mehr in den Weg zu egen. Die Hartnäckigkeit selbst, womit er fich lange Zeit den Friedens-Bedingungen widersetzt hat, giebt einen Beweis von dem Geiste, der ihn beseelt, und zeigt, wie ihm darum zu thun ist, sich seine Macht füͤr die Zu— kunft zu sichern. Dies hat ohne Zweifel zu dem vor einigen Tagen verbreiteten Gerüchte Anlaß gegeben, daß die Unterhandlungen mit dem Emir abgebrochen worden whaͤren Die Unterhandlungen waren aber nicht abgebrochen, ihr Erfolg schien nur einen Augenblick zweifelhaft; denn es ist weit schwie⸗ riger, mit den Arabern zu unterhandeln, als sie, wenn sie den Kampf. angenommen, zu desiegen. Die Schaͤrfe ihres Geistes ihr Mißtrauen bei ihren Unterhandlungen mit Christen, taufend gligios und nationale Vorurtheile, die Nothwendigkeit, durch Mittelsmaͤnner zu unterhandeln, haben die Schwierigkeiten noch bedeutend vermehrt. Die Festizkeit des Generals Bugeaud unterstutzt durch eine imposante Stellung, hat indeß endlich alle diese Hindernisse uͤberwunden, und nach vie seim Hin- und Herlaufen

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zwischen beiden Lagern wurde ihm der Vertrag uͤberbracht, der mit dem Siegel des Emirs . war, da die ae. niemals unterzeichnen. Der General Bugeaud ließ darauf dem Abdel⸗ Kader eine Zusammenkunft fuͤr den folgenden Tag, drei Lieues von dem Franzoͤsischen und fechs bis sieben Lieues von dem Ara— bischen Lager, vorschlagen. Da dieser Vorschlag angenommen wurde, so begab sich der General Bugeaud am folgenden Tage um 9 Uhr mit einigen Truppen und mehreren Offizieren, die ihn zu begleiten verlangt hatten, an den bestimmten Ort, wo man indeß den Emir noch nicht fand. Man erklärte sich dies naturlich dadurch, daß er von seinem Lager sieben Lieues zuruck⸗ zu legen habe, waͤhrend der Franzoͤsische General sich nur drei dieues von dem Gros seiner Armee zu entfernen brauchte. Um 2 Uhr Nachmittags erschienen endlich mehrere Araber, mit denen man in den letzten Tagen unterhandelt hatte, und die eine Art von Entschuldigung uͤberbrachten. Der Emir, hieß es, sey krank ge⸗ worden, er habe das Lager erst spaͤt verlassen u. s. w. Endlich erschien ein anderer Araber und forderte den General Bugeaud . etwas weiter vorzugehen, er werde dann Abdel Kader ald begegnen. Es war fast 5 Uhr, und der General, welcher die Truppen wieder in das Lager zuruͤckzufuͤhren wuͤnschte, be⸗ schloß, in Begleitung seines Generalstabes vorwärts zu gehen. Nachdem man etwa eine Stunde lang in einem Engpasse mar— hirt , erblickte man endlich in einem halgrunde die in Ziemlich guter Ordnung aufgestellte Arabische Ar— nee In, diesem Augenblicke kam der Haͤuptling des Ulassah⸗Stammes, Buhamedy, auf den General Bugeaud zu und sagte, Abdel Kader befinde sich auf einem Huͤgel, auf den 5 mit dem Finger hinwies, und er wolle ihn hinführen. Der Feneral befand sich mit seinem Gefolge mitten unter den feind— lichen Vorposten, und als Einige in dem Gefolge zu zögern schienen, 60 . ein Kabyle; „Seyd ruhig, fürchtet 6 nicht.“ „Ich habe keine Furcht“, erwiderte der General, „ich bin es gewohnt, Euch zu sehen; aber ich finde es unbescheiden von Deinem Haͤuptling, daß er mich so lange warten und so weit herkommen laßt.“ „Nun, da ist er“, versetzte der Kabyle, Ihr, werdet ihn sogleich sehen.“ Man mußte indeß noch fast eine Viertel stunde marschiren, bis man endlich das Gefolge des Emir erblickte, welches sich der Suite des Generals Bu⸗ geaud von der Seite her naͤherte. Es war ein imposanter An⸗ blick; man zaͤhlte 150 200 Marabout. Haͤuptlinge, deren auf⸗ fallende Gesichtsbildung durch ihr herrliches Kostüͤm noch mehr hervorgehoben wurde. Abdel⸗-Kader ritt ein schoͤnes schwarzes Pferd, das er mit einer wunderbaren Gewandtheit tummeste. Um das Ceremoniel abzukürzen und zu zeigen, daß er durch—⸗ aus kein Mißtrauen hege, sprengte der General Bugeaud auf ihn zu, fragte, oh er Abdel⸗Kader sey und reichte 9 die Hand, die der Emir herzlich schuͤttelte. Der eneral Bugeaud schlug darauf vor, abzusteigen, was der Emir e il g e n , , iseit 66 6 der General that ; usi n ierauf zu spi machte aber einen solchen Laͤrm, daß gie , nn wurde, so daß der General den Emir bitten mußte, sie schweigen , . * che 1 . 1 begann. Abdel⸗ . ich; sein Mund i roß, die Zaͤ schlecht und nicht sehr weiß, die ag und e . 3 fastanienbraun seine Zuge verrathen eine vielleicht affek⸗ tirte Devotion, sein Anzug unterscheidet sich nicht von dem der gemeinen Araber. „Weißt Du auch“, begann der Ge— neral Bugeaud, „daß wenige Generale gewagt haben wuͤrden den Vertrag auf sich zu nehmen, den ich mit Dir abgeschlossen habe Ich habe mich nicht gescheut, Deine Macht zu vergroͤ⸗ ßern, weil ich uͤberzeugt bin, Du wirst die bedeutende Stellung welche wir Dir einraäͤumen, benutzen, um das Loos der Arabi schen Nation zu verbessern, Frieden und gutes Einverstaͤndniß mit Frankreich zu unterhalten.“ „Ich danke Dir fuͤr Deine gute Gesinnung fuͤr mich; mit Gottes Willen werde ich der Araber Gluͤck foͤrdern; sollte der Friede einmal ebrochen wer⸗ den so bin ich gewiß nicht schuld daran.“ „Was das anbe⸗ trifft, so habe ich bei meinem Koͤnig gut gesagt fuͤr Dich.“ ,. wagst Du nichts; wir Araber haben eine Religion und itten, die uns die Pflicht auflegen, Wort zu halten; ich habe meine Zusage noch nie gebrochen.“ „Darauf zaͤhle ich und darum biete ich Dir auch meine Freundschaft an.“ „Die ist mir willkommen; nur müßt Ihr Franzosen Euch vor Rankemachern huͤten.“ Wir lassen uns von Niemand leiten und lenken; nur wenn der Vertrag nicht eingehalten wuͤrde und ein auffallend feind⸗ liches Verfahren einträte, liefe der Friede Gefahr.“ Nach einer kurzen Pause fragte der General Bugeaud weiter: Hast Du befohlen, daß die Handels⸗Verhaͤltnisss mit Algier und un⸗ seren anderen Staͤdten wiederhergestellt werden, wie sie fruͤher waren? „Nein! das wird erst geschehen, wenn Du mir Tre— mecen zuruͤckgegeben hast.“ „Du weißt, daß ich das erst thun kann, wenn mein König den Vertrag gutgeheißen hat.“ „llsc tannst Du nichts far Dich thun“ **, h, gan unterhandeln und einen Traktat abschließen; aber die * , . neren ü en se ,. eigenen Interesse; ; mich, so köoͤnnte nach mir (in ande; rer General den Vertrag aufloͤsen; 9 hn . 863 Koͤnig gutgeheißen, so mussen ihn meine Nachfolger im Kommando so gut halten wie ich.“ „Wenn Du mir nicht Dre mecen, giebst, so ists kein Friede, sondern nur ein Waffen stillstand.“ „Der aber Dir zu gut kommt, denn so lange er dauert, zerstoͤre ich keine Feldfruͤchte“ „Du magst nach Gut⸗ y r re , . jetzt, wo Frieden seyn soll, i efugniß ertheilen, nur magst; uns Arabern ah i ,,

es doch nie an Getraide!“ Nicht alle Araber denken wie Du; Einige haben mir k daß ich ihre Aerndten nicht zerstoͤrt habe.“ Abdel / Kader la! chelte verächtlich und fragte dann, in wie viel Zeit die Ratifi⸗ cations-Urkunde eintreffen könne. „In drei Wochen.“ 6 „Das ist lange!“ Da naͤherte sich ein Hauptmann' oder Adjutant des Arabers und sagt?: „Drei Wochen ist zu lange;

wir warten nur hoͤchstens vierzehn Tage!“ Bugeaud fragt