1837 / 169 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hierauf: „Kannst Du dem Meere und dem Wind befehlen?“ Abdel-Kader aber brach nun das Gespräch ab mit der Aeuße— rung: „Nun, dann sollen auch die Handels-Verhaͤltnisse nicht hergestell; werden, bis die Genehmigung des Traktats an— kommt.“ Bugeaud hielt nicht fuͤr rathsam, weiter in ihn zu dringen, und erhob sich; Abdel⸗-Kader blieb ruhig sitzen, er schien die Absicht zu haben, den General vor sich stehen zu lassen; Bu⸗ geaud aber sagte ihm, wenn er, Bugeaud, aufstehe, verstehe es sich, daß der, mit welchem er gesprochen, ein Gleiches thun muͤsse, und ohne des Emirs Antwort abzuwarten, nahm er ihn laͤchelnd bei der Hand und zog ihn von der Erde auf zum großen Er— staunen der Araber. Es war spät geworden; man nahm Ab— schied; Bugeaud und die Offiziere, welche ihn begleitet hatten, ritten weg. Sie fanden die Truppen⸗Abtheilung, die uͤber eine Stunde weit Halt gemacht hatte, etwas besorgt, und man uͤber— legte eben, ob man nicht vorruͤcken solle, um auf jeden Fall in der Naͤhe zu seygn. Der General Bugegud schaͤtzt die Zahl der Reiter in Ahdel Kader's Lager auf 16,009, meint aber doch, seine sechs Bataillone Infanterie mit Geschuͤtzen wuͤrden schon mit den Arabern fertig geworden seyn.“

„Der General Aubanal ist gestern Abend in Paris einge⸗— troffen. Er wird, wie es heißt, von dem Kriegs-Minister mit ei— ner besondern Mission an den General Bugeaud abgesandt wer⸗ den. Der Bericht uͤber die Zusammenkunft dieses Generals mit Ahdel⸗Kader (s. oben) ist von dem Publikum nicht sehr guͤnstig qufgenommen worden. Man findet das hochmuͤthige Benehmen des Emirs, das in den Berichte wahrscheinlich eher gemildert als uͤbertrieben worden ist, nicht fuͤr geeignet, Vertrauen zu den friedlichen Gesinnungen des Arabischen Häuptlings zu erwecken. Das Ministerium haͤlt die Bedingungen des Traktats sehr ge⸗— heim, und alles, was die hiesigen Blatter daruͤber mittheilen, duͤrfte noch sehr der Bestätigung bedürfen. Es hat sich sogar bas Geruͤcht verbreitet, der General Bugeaud habe seine In— structionen uͤberschritten und die Regierung wolle den Äbersand⸗ ten Traktat nicht ratificiren. Mit diesem Geruͤchte steht indeß die Erklärung des Conseils-Praͤsidenten in der Deputirten⸗Kam— mer in offenbaren Widerspruch.

Heute ist hier nachstehende telegraphische Depesche aus Fort-les-Bains vom 12ten d. eingegangen: „Am ten stan⸗ den die Navarresen bei Estopian (drei Stunden von Tamarite), und hatten viele Verwundete in Ager zuruͤckgelassen. Eine Di— vsion der Königin stand in Alheda, eine Stunde von Tamarite. Am 19ten war Seu d Urgel noch nicht bedroht. Man schreibt aus Valencia vom 3ten d., daß Cabrera mit 5 bis 606900 Mann bri Caspe über den Ebro gegangen ist. Serrador stand in San— Martro (San Matheo?) und Frayle in der Umgegend von Valencia.“ ;

In dem Mémorial Bordelais vom 10. Juni liest man: „Eg bestaͤtigt sich jetzt, daß in Saragossa eine Karlistische Bewegung stattgefunden hat, und daß viele Einwohner und zwei Stab -Offiziere verhastet worden sind; Letztere deshalb, weil sie bei Unterdrückung dieser Bewegung nicht den gehöͤrigen Eifer gezeigt haben. Die Fremden -Leglon, welche ihres Ansuͤh— rers beraubt ünd bis auf 700 Mann zusammengeschmolzen ist, will den Spanischen Dienst verlassen und begiebt sich nach Ta— rag ona.“ t In einem hiesigen Blatte liest man: „Die Lage der Tippen der Königin von Spanien wird mit jedem Tage be— sorgnißerregender. Die Christinos haben binnen kurzer Zeit 5 Generale verloren, von denen 4 getoͤdtet worden sind, und einer den Dienst der Königin verlassen hat. Der General Evans, der das Englische Huͤlfscorps kommandirte, hat seine Eutlassung genommen, und der Oberst Conrad, der das Fran⸗ zösische Hüsfscorps kommandirte, ist getoöͤdtet worden, so daß jene beiden Legionen als aufgeldst betrachtet werden ksöunen. Die Franzͤsschen Trüppen haben nach dem Tode ihres Anführers nicht länger in Spanien dienen wollen, und sind nach Frank— reich zurückgekehrt. Die Englische Legion, die sich urspruͤnglich auf 12,000 Mann belief, ist durch Verluste in den verschiedenen Gefechten und durch Desertionen auf 1500 Mann zusammen— geschmolzen.“

Die gestern in Paris eingetroffene Nachricht von der Sus— pendirung der Baarzahlungen Seitens der Nord-Amerikanischen Banken hat große Bestürzung unter den Kaufleuten erregt. Mehrere hiesige Banquierhäuser sollen durch Verluste, die sie in den Vereinigten Staaten erleiden, in Verlegenheit gerathen seyn. Sogar die Haäͤuser Rothschild in London und Paris sind nicht ganz verschont geblieben und sollen bedeutende Summen verlie“ ren. Schwerlich dürften diejenigen Häuser, die sich fuͤr die Herren Wells und Comp. verbuͤrgt haben, nach Ablauf ihrer Caution dieseibe erneuern, da das letzte in Havre angekommene Schiff auch fur sie Hiobsposten mitgebracht hat.

Die Boͤrse bleibt heute der Festlichkeiten halber geschlossen.

Großhritanien und Irland.

London, 13. Junt. Der Morning Herald sagt bei allen seinen Nachrichten uͤber das Befinden des Koͤnigs „dem Ver⸗ neh nen nach“ und erklart, er thue dies deshalb, weil es bei Hose gewisse Personen gebe, die sich ihrer kurzen Autorität be— dienten, um, wie ihre r, ,. unter der vorigen Regierung, das Publikum hinsichtlich des Befindens seines Monarchen in Unkunde zu halten; Jemand scheine etwas daruͤber gesagt zu ha— ben, was sie nicht billigten, und daher hätten sie beschlossen, daß gar nichts bekannt werden solle, außer dem Inhalte der nichts— sagenden Bulletins, die unter ihrer Aufsicht ausgegeben wurden. In Windsor war man sehr aufgebracht daruber, daß die Buͤlle⸗ ins nicht dort publizirt, sondern gleich vom Schlosse an den Staats-Secretair nach London geschickt wurden. Der Mayor hat sich deshalb ausdruͤcklich beim Schloß⸗ Hauptmann, Sir F. Watson, beschwert und verlangt, daß die Bulletins im Stadt— hause angeschlagen werden sollten. Die Antwort lautet jedoch abschlägig. Erfreulichere und troͤstlichere Berichte uͤber den Krankheitszustand Sr. Majestat, als die meisten anderen Blaͤt— ter, enthält die Morning Post; sie meint, der vorzuͤglichste, ja vielleicht der einzige Grund zu Besorgniß sey die Schwäche des Königs gewesen, und die im gestrigen Buͤlletin angekün— digte Zunahme an Krästen sey daher sehr beruhigender Art; auch werde berichtet, daß die Handschrift des Königs eben so fest und leserlich sey, als sie immer gewesen.

Die neuen Portugiesischen Minister werden als Versechter ber gemoößigteren Ansichten angesehen; der Finanz⸗Minister hat so art in September v. J. gegen die Revolution protestirt. In— dessen haben sammtliche neüe Minister unter dem 5ten d. ein politisches Gclaubens-⸗Bekenntniß abgelegt, in welchem sie die Aufrechthaltung und Befestigung der am 9. Septbr. v. J. aus— gesprochenen Prinzipien, nämlich constitutlonnelle Reform, gesetz⸗ iche Freiheit, progressive Verbesserung und Sparsamkeit, jedoch mit gehöriger Rucksicht auf Ordnung und Stabilität, fuͤr ihre erste und höchste Aufgabe erklären. Ob der Auszug der 6 700

und da die

Individuen, meist Leute aus der Masse des Volks, aus Lissabon am 13ten v. M. eine bloße Demonstration oder ein fehlgeschla⸗

gener Versuch gewesen, hat man noch nicht ermittelt; so viel aber ist gewiß, daß jener Haufen sich ganz zerstreut hat. In Folge dieses Ereignisses sind aber in Lissabon mehrere Migue⸗ listen verhaftet worden, namentlich der Marquis von Soudas und der alte Oberst Vidigal. An der hiesigen Boͤrse ist von einer neuen Portugiesischen Anleihe von 4 Mill. Pfd. die Rede. Man meint indeß, es durften nur 6 Obligationen zum Belaufe von 2 Mill. ausgegeben und 25 pCt. darauf vorgeschossen werden.

Zwei schoöne Gemälde von Murillo und Rembrandt, welche kuͤrzlich in Yates's Gallerie ausgestellt waren, sind zusammen fuͤr 7000 Pfund Sterl. von der Regierung angekauft und in die Angersteinsche Gallerie gebracht worden, sollen aber nicht eher öffentlich gezeigt werden, als bis die ganze Sammlung in die neue National-Gallerie uͤbertragen seyn wird.

Ueber den Wollen-Verkehr in der vorigen Woche berichtet man von Leeds: „Unser Tuchmarkt ist sehr gedruͤckt gewesen. Die Londoner Fallissements wirkten natuͤrlich entmuthigend, weil man noch nicht wissen kann, wie Leeds am Ende davon bethei— ligt werden wird. Es ist bekannt, daß verschiedene hiesige Häu— ser Verbindungen mit den Amerikanischen in London und deren Freunden in Liverpool gehabt, allein wir hoͤren, daß die Ver— luste nicht schwer seyn werden. Jedenfalls ist die Ungewißheit nun vorbei, und nach wenigen Wochen wird das Vertrauen sich wieder beleben. Die Preise von Tuch und Wolle sind nominell. Deutsche Wolle wird, wie man meint, aller bisherigen Erwar— tung entgegen, ihre Preise behaupten.“ Dagegen lauten die zugleich uber denselben Gegenstand eingelaufenen Berichte aus Bradford, Huddersfield, Halifax, Rochdale, Wakefield, Ponte— frait, Heckmondwyke und York durchaus niederschlagend.

Zu Liverpool ist ein Schiff aus Hamburg mit einer Ladung Heu angelangt, ein Artikel, der vielleicht noch nie vom Konti— nent einge fuͤhrt worden ist.

Aus Liverpool wird vom Sonnabend gemeldet: „Die Firma der Herren Thos. Dixon und Comp., welche am Donnerstage ihre Zahlungen einstellte, wird, wie man erwartet, unverzuͤglich 50 pEt. zahlen. Dieses Haus hofft bald seine Geschaͤfte wie— der anfangen und am Ende alle seine Glaͤubiger zu voll bezah— len zu koͤnnen. Ein Fallissement in Manchester wurde heute angezeigt, das des Hauses der Herren Ramsbotton und Comp., deren Verbindlichkeiten auf 200,900 Pfund geschätzt werden.“

Die Nachricht von der Suspendirung der Baarzahlungen durch die Amerikanischen Banken hat hier in London keinen nachtheiligen Eindruck, ja im Allgemeinen nicht einmal ei— nen solchen Eindruck hervorgebracht, wie ihn doch schon das Umfassende der Maßregel und die, dem Anscheine nach, jetzt wenigstens nicht zu berechnenden Folgen derselben hätten haben muüͤssen. Die Times tadelt diese Apathie entschieden. „Es scheint“, sagt sie, „daß man der Meinung ist, wir werden durch diese Maßregel viel besser gestellt, als wir es vor dem waren. Dies ist eine Art der Folgerung, die sich durchaus nicht begrei— fen noch erkaren läßt, es sey denn durch die Erfahrungslehre, daß Leute, die sich in großer Gefahr befinden, sich gern uͤber die Zukanft und ihre Ergebnisse in Täuschungen verfangen. Vor dem Ereignisse, von welchem wir jetzt Kunde erhalten hahen, wär die Aussicht vorhanden, daß entweder den Amexikanischen Banken baares Geld abgezwungen werden konne, oder daß die Erzeugnisse in Amerika so sehr im Preise fallen werden, um durch den Gewinn darauf den fruheren Verlust zu decken; die erste Erwartung ist aber jetzt ge. us dem Gebiete der Moͤglichkeit verschwunden, S ducenten jekt nicht mehr genoͤthigt seyn werden zu verkaufen, so scheint es mit der andern Hoffnung eben so schlimm zu stehen. Den Amerikanischen Bons, welche an der hiesigen Boͤrse in Umlauf gekommen sind, wird nach der Zeit ihres Erlöͤschens nichts zu substituiren seyn, als anderes Papier, dessen Werth sich nicht auf ein halbes Jahr im Voraus wird bestimmen lassen. Die Sache ist die, daß die Amerikaner sich als zu schlau fuͤr uns gezeigt haben, und daß die Europäer nun sehen koͤnnen, wo sie ihr Geld bekommen werden. Fallisse⸗ ments der Banken in Masse sind nichts Neues, sie fanden im Verhaͤltniß zu der damals existirenden Zahl derselben eben so zahlreich in den Jahren 1814 und 1818 statt; aber der gegen— waͤrtige Fall steht in sofern als einzig in seiner Art da, daß jene Fallissements jetzt das Mittel abgeben muͤssen, um die aus— laͤndischen Gläubiger um ihr Geld zu bringen.“ Der Courier erklaͤrt diese Auseinandersetzung der „Times“ fuͤr eine verleum— derische Beschuldigung, fuͤr welche auch nicht der Schatten einer Begrundung vorhanden sey. Allerdings koͤnnten einzelne Indi— viduen und einzelne Banken solche elende Motive gehabt haben, wie die „Times“ muthmaße, aber im Allgemeinen lasse sich das nicht behaupten. Der jetzige Zustand der Dinge sey offenbar nicht ein Erfolg der Berechnung, sondern der Ereignisse und des fehlerhaften Geld-Systems in den Vereinigten Staa— ten. Der größte Theil der Banken habe seine Noten— Emittirungen uͤbertrieben und dadurch alle moͤglichen tollen Speculationen befördert. Als diese zum großen Theile zu verderblichen Resultaten gefuhrt, seyen natuͤrlich die Banken durch die Ruͤckwirkung betroffen und schlechte sowohl als gute mit Ueberlauf und dem daraus hervorgehenden Verderben be— droht worden. Es sey dies schon das drittemal, daß alle Ban— ken der Union zugleich ihre Zahlungen eingestellt, und wenn das gegenwartige Geld⸗System beibehalten werde, koͤnne es leicht nicht das letztemal sehn. So lange eine jedwede Vereinigung von Individuen, welche den Namen Banquiers zu fuͤhren be— liebten, gesetzlich nach Belieben Noten ausgeben kann, so lange würden ähnliche Verwirrungen nicht ausbleiben konnen. Freier Handel in Bezug auf Banken sey nichts anderes, als die Frei— gebung der Schwindelei. Die Regierungen reservirten sich alle das Recht, Münzen auszugeben, und es sey gar kein Grund vorhanden, weshalb das Papiergeld, das die Stelle der Muͤnzen vertrete, aller Kontrolle uͤbechoben bleiben solle. Daß sich England nicht in demselben Zustande wie die Vereinigten Staaten besinde, verdanke man nur der be— sonderen Handlungsweise der Bank von England und dem Umstande, daß die Hauptstadt vor der Pestilenz einer Masse von Privatbanken durch das Gesetz bewahrt werde. Auch in Ainerika koͤnne nur die Legislatur das Uebel gruͤndlich heilen. Was aher das jetzt ergriffene Palliativ-Mittel der Suspendi— rung aller Baarzahlungen betreffe, so stimmten die bestunter— richteten Kaufleute darin überein, vaß dadurch der Anfang zur Wiederherstellung des Kredits gemacht worden sey, daß allmäͤ— lig Alles in sein fruͤheres Gleis zuruͤckkehren werde und daher auch die Möglichkeit zur Leistung der an Europa schuldigen Verbindlich keiten durch die neue Maßregel näher geruͤckt sey, und um so mehr, weil es dazu nicht sowohl der Sendung von Geld, als vlelmehr der Sendung wohlfeiler Erzeugnisse beduͤrfe, an denen es nicht fehlen werde, sobald der Kredit zuruͤckge⸗ kehrt sey.

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Juni. Unsere Zeitungen theilen he als am Geburtstage des Prinzen Heinrich, die näheren Nach ten uber den Empfang desselben in Batavia mit, wo der z sowohl von den Behörden als von der Bevölkerung auf ehrerbietigste und freudigste begruͤßt wurde. Die „Bell mit welcher der Prinz am 9. Febr. daselbst ankam, ist an Okt. von Holland abgesegelt und hat die Reise mithin in Tagen zuruͤckgelegt, von denen sie 13 Tage in Rio Janesn

brachte, wo der Prinz bekanntlich ebenfalls sehr herzlich nommen worden war.

ö Belgien.

Brussel, 14. Juni. Hier haben bereits die neuen! len zur Repraͤsentanten⸗Kammer stattgefun den. Dieselben auf die Herren Coghen, Meeus, van Volxem, Verhnj— Willmar (Kriegs⸗Minister) und Lebeau (Gouverneur).

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 13. Juni. Se. Maj. der Konig habg die Handels-Verhaͤltnisse, welche zwischen Schweden um! wegen einerseits und Hannover andererseits bestehen, zu tern und zu befestigen, am 16. März durch Ihren Gef am Großbritanischen Hofe, Grafen Bjoͤrnstjerna mit de nannten Koͤnigreich einen Handels- und Schifffahrts⸗Trah geschlossen, der auf ein vollkommenes Reciprocitäts,Sys kommerzieller Hinsicht zwischen beiden Staaten gegruͤnder

Der Großbritanische Botschafter am Kaiserlich Ru Hofe, Lord Durham, ist heute mit dem Dampfschiffe „I von St. Petersburg hier angekommen und wird nach Tagen auf einem Schwedischen Dampfschiffe seine Ri dem Kanalwege durch Schweden nach England fortsetzen

Dem Praͤsidenten im Kammergerichte, Herrn von Bln so wie dem General⸗Soll⸗Direktor, Grafen Posse, ist an Monate Urlaub von ihren Aemtern bewilligt worden, o dem Letzteren, um seine Gesundheit widerherzusiellen.

Das am 10 ten dieses zu Ehren Mozart's gegeben Konzert war außerordentlich zahlreich besucht. Auch de gin und die Kronprinzessin wohnten demselben bei.

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Hannover, 16. Juni. Als einen abermaligen & der Gnade Sr. Maj. des Koͤnigs haben die Koͤnigl. Bihh zu Hannover und die Koͤnigl. Univer sitaͤts-Bibliothek zu ; gen durch das Koöͤnigl. Kabinets-Minssterium jede ein Exs eines wahren Prachtwerkes, naͤmlich einer Englischen setzung des Neuen Testamentes, erhalten. Diese Ucherst ist in groß Quart in zwei Kolumnen ohne Seitenzahlen, weißes geglaͤttetes Pergament ganz mit Gold gedrückt und bewundernswuͤrdiger Sorgfalt ausgesuͤhrt. Die Wahl der pen, zu der Textschrift eiwas fett, zu den Noten sehr st und im vollsten Gleichmaße geschnitten und gedruckt, gen das Lesen ohne alle Anstrengung der Augen, und gewährt h vollkommenen Beweis, daß die Schwierigkeiten des Goldphun und des Pergamentsdrucks nunmehr ganz uͤber wunden ss Das Exemplar der hiesigen Koͤnigl. Bibliothek ist in m Saffian mit reicher und geschmackvoller Vergoldung gebunde und zeichnet sich vor den gewohnlichen Buͤchern durch ne haäͤltnißmaͤßig außerordentliche Schwere aus. Es sind nu Exemplare des Werks gedruckt worden.

Hildburghausen, 17. Juni. Die Dorf-⸗Zeitung h zur Warnung folgenden Vorfall mit: „In Ottenhausen, i Weiler des Bayerischen Land⸗Gerichts Schweinfurt, ware 1. Juni d. J. vier Maurer⸗Gesellen, von denen der den Bau eines Kellers daselbst uͤbernommen und unter! huͤlfe der Andern, leider aber mit allen Maͤngeln aufgts hatte, beschäftigt, das innere Geruͤst wieder herauszunehn Schon ist die Arbeit fast vollendet und die Gesellen am hin Theile des Kellers nur noch mit Herausnahme des letzten gens beschaͤftigt, als mit einemmale ein unbedeutend scheine Brocken Lehmen von der Decke herabfaͤllt, Augenblicks da aber mit einem fuͤrchterlichen Krachen das ganze Gewoͤlhe sammenstuͤrzt und die vier darin arbeitenden Gesellen i seinem Schutt begräbt. Doch Gottes schuͤtzende Hand! auch hier sichtbar und hatte es so zu lenken gewußt, daß der erwahnten Gesellen am rechten und linken hintern des Kellers dort zu liegen kamen, wo die zugleich mit het stuͤrzten Bretter des letzten Bogens durch ihre erhaltene sc Lage eine Hoͤhlung gebildet hatten. Schnelle Huͤlse dun herbeigeeilten Ortsnachbarn brachte drei der Unglüäcklichen und nur mit einigen Verletzungen aus dem Schutt hervo Eine aber, Joseph Schmitt aus Frankenheim, welcher Einsturze mitten im Keller stand, wurde nach einem laͤm siundigen Bemühen todt hervorgezogen. Moͤchte dies rige Ereigniß, herbeigefuͤhrt durch die Hand eines P' gegen welchen auch bereits gerichtliche Untersuchung ist, Manchem zur Warnungstafel dienen und neue Very geben, dem Unfuge der Pfuscherei, welche besonder Lande und namentlich von Maurern und Zimmerleuthn noch in so hohem Grade getrieben wird, kraͤftig entgeghs ken, da durch sie schon vieles Unheil herbeigefuͤhrt wurde,

Muͤnch en, 13. Juni. Der Verfasser einer gelungen trischen Uebertragung der Gedichte Sr. Majestaͤt des J Ludwig in's Englische hat von Seiner Königlichen Hoh!“ Kronprinzen ein kosibares goldenes Medaillon mit Höch Brustbild zum Geschenk erhalten.

Fuͤrst Polignac befindet sich hier im Umgang mit besh ten Personen körperlich und geistig wohl. Es heißt, di zoͤsische Gesandte habe sich geweigert, ihn bei Hofe vohsh und dies werde durch einen Britten geschehen. Il scheint der Fuͤrst sich nicht hier niederlassen, vielmehr, i nicht etwa die Amnestie Frankreichs Thore öͤffnet, nach . dem Geburtslande seiner gegenwärtigen Gemahlin, zur u wollen. / . eit die gin

vit Lan

. . Turin, 19. Juni. Die hiesige Zeitung ben ein brillantes und sehr besuchtes Konzert, das hier ge

sron Paganini (so wird er jetzt von Italiaͤnische annt) zum Besten der Armen . . Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Ita li aͤ⸗ chen Graͤnze vom 5. Juni: „Es haben abermals Verhastun⸗ in Sardinien stattgefunden. Das junge Europa, welches in salonien sich eingenistet, hat seine Emissarien nach Frankreich . Italien ausgeschickt, von denen einige in die Haͤnde der toinischen Polizei fielen. Sie sind den Gerichten uͤberliefert. Polizei wird in ganz Italien streng gehandhabt. Der erd der republitanischen Bewegung war bisher in Catalo— anzutreffen. Die immer steigende Verwirrung in dieser bvinz scheint die Karlisten aufgemuntert zu haben, ihre Haupt⸗ cht dahin zu werfen. Hierzu kommt noch, die Leichtigkeit berücksichtigen, womit die Zufuhr zur Verproviänti— der Karlistischen Armee auf der ausgedehnten Eatalo— chen Kuͤste von der Seeseite aus bewerkstelligt werden kann. der die Spanischen nech die Englischen Wachtschiffe haben bisher Verbindungen hindern koͤnnen, welche die Karlisten uͤber Ea— nien mit dem Auslande unterhielten. Um wie viel schwerer fe es seyn, die Communication mit der See dafselbst zu men, wenn einmel die Karlisten Herren des Terrains ge— den wären! Erreicht der Infant Don Sebastian mit seinem ere die Graͤnze Cataloniens, und setzt er sich in dieser Pro—⸗ pfest, so wird der Krieg einen ganz anderen Charakter an— men; er wird regelmaͤßiger gegen die Christinos gefuͤhrt wer— können; er wird der Karlistischen Armee wirksame Huͤlfs⸗ ung von außen sichern; er wird die republikanische Propa— Na bleßstellen, die inmitten der Karlistischen und Christini⸗ Bewegungen hier allen Anhaltspunkt verlieren muß; er dadlich Sardinien, das bittere Klagen gegen die Madri— Regierung zu fuͤhren hat, bestimmen, sich Genugthuung birschaffen, Und seine Interessen kraͤftiger zu verfechten. Expedition Don Sebastian's war demnach, so glaubt und scht man wenigstens in Turin, von Anfang an auf die . Cataloniens gerichtet, nicht auf einen Zug gegen dr d. ö

Rom, 6. Juni. Dem Anschein nach wird die Theuerung Getraides nun bald voruͤber seyn, da die Aerndte weit besser jfallen wird, als man vermuthete. Man muß der Regierung Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie alles Moͤgliche ge— n, um der bedrängten Lage der Armen durch großartige Un— l6zung zu Huͤlfe zu kommen. So wurde Brod vertheilt,

Baͤckern eine Zulage bewilligt, und endlich die Einfuhr frei 'ͤben, ja ein halber Piaster Praͤmie auf den Rubbio bezahlt, n er aus den Provinzen gebracht wird, wo Getraiße im sufluß ist. Aber die letztere Maßregel scheiterte an der dor nBevdͤlkerung, welche sich der Versendung auf hier mit aller walt widersetzte, fremde Schiffe, welche im Laden begriffen wa⸗ fzuruͤckhielt und die Schiffer mißhandelte, so daß die bewaffnete icht einschreiten mußte. Der Ueberfluß dort ist so groß, daß durch Ausfuhr nach hier kein Mangel zu besorgen war; ja sie hatten her imer geklagt, es fehle ihnen an Gelegenheit, ihr Ge— de abzusetzen. Der Preis dort ist 8 bis 9 Scudi, während hier 14 bis 15 Scudi per Rubbio betraͤgt. Freilich wurde in fruheren Nothjahren der Weizen mit 24 Scudt und daruͤber sahlt. Hier trat aber ein anderer Umstand ein, welcher der betenden Klasse diesmal weher that, als alles Uebrige: die vielen Monaten anhaltend schlechte Witterung, wobei es ft möglich war, eine Arbeit im Freien zu verrichten, so daß Verdienst diesen Leuten gänzlich fehlte. So wie also ihr ser Besitz aufgezehrt war, stellte die Noth sich weit druͤcken“

ein. Die Regierung und manche Munizipal-Behoͤrden der neren Städte trafen so gut als moͤglich Maßregeln, durch schiftigung diesen Leuten zu helfen, was aber doch nicht ver⸗ dein konnte, daß in mehreren Ortschaften die Baͤckerlaͤden lindert wurden.

Neapel, 5. Juni. (Allg. Ztg.) Seit dem ersten dieses pnats ist die hiesige Gemaͤlde⸗Ausstellung im Museo borbonlco Publikum geöffnet. Unter den nicht sehr zahlreichen Pro— ten Deutscher Kunstler zieht das Bild unserer liebenswürdi— Koͤnigin, von Flor, einem Hamburger, die meiste Aufmerk⸗ keit auf sich; sie ist in einem Pupurkleid auf einem Balkone Schlosses sitzend, auf der rechten Seite im Ruͤcken eine gruͤn— jene Gardine, links den Vesuv, den Golf im Hintergrund gestellt. Das Bild kommt in die Königliche Residenz. Am en Donnerstag hatte die an diesem Tage des Jahres uͤbliche große litair Prozesslon statt, bei der sich bei dem herrlichsten Wetter sunzäßlige Menge Menschen einfand. Groß und ergreisend der Moment, ais der stattliche Kardinal⸗Erzbischof und Paͤpst⸗ s-Nuncius an deim San Carlo gegenuber errichteten Altare Ingesichte JJ. MM. und der ganzen uͤbrigen Koͤniglichen ke rnit kräftiger, durchdringender Stimme, unter dem Don⸗ des Geschuͤtzes, das Gebet verrichtete und das Allerheiligste Bolte zur Schau bot, welches sich, gleich den ringsum auf⸗ elten Truppen, wie vom Zauber geruͤhrt, mit entbloͤßtem pte auf die Knie niederwarf. Hinsichtlich der hier herr— nden Cholera ist bisher nichts weiteres Offizielles bekannt nacht worden. Nach, den Aussagen der Aerzte waren alle jenigen, welche jetzt dürch den Tod dahingerafft werden, an siatischen Cholera gestorben; dem leichtesten Durchfall wird dieser Schreckensname gegeben, so daß, wenn dieses System, ; 9j Ruin des Landes ist, hier fortdauert, wir noch lange z. 4 abgespertt bleiben werden. Das arme Sieilien B z darnieder. . Die letzte Nummer des hiesigen Man asd 2. gendes offizielles Eholera Bulletin: Vom ö ni 719 Fälle, wopon 30 gestorben, von ih⸗ . deinen an bis 1. Juni im Ganzen 990 Faͤlle und

. Spanien.

38 238 R . . ids. Juni. Der Deputirte von Jaen, Don Pe— mn fie, . der Spitze einer eigends dazu ernannten , Gi un ͤ . den von den Cortes votirten Constitu⸗ . 3 ine en migung vorgelegt, und dabei folgende 13er 2. . n, gehalten: „Madame. Von den Cor⸗ 6 ,, ö und angenehmen Mission beauftragt, Lee Gran he 3 e Botsch aft mit der politischen Verfas⸗— H 984 onarchie zu uͤberreichen, und uns Ihre nen Tochter egentin des Reichs im Namen Ihrer erha— . , , n, „Uunserer legitimen Königin, Sonna Isa— tupa vi e nl ,,,, . die unvergleichliche Genugthuung, ! drehe neren Re ere der gleichmäß gen Liebe der Spanier fuͤr g un! 0 ö . Ruhm, so wie ihrer aufrichtigen Zunei— 1 ion ir immerwährenden Hingebung fuͤr ihre vortreff— [, im , geben. Die Deputirten der Nation haben

ESinverstaͤndnisse mst der offentlichen Meinung und den

Fortschritten der Staatswissenschaft, geleitet auch durch die Er⸗ fahrung, bemuͤht, den Thron in dem Interesse des Landes zu befestigen, ohne die Rechte des Volkes zu beeinträchtigen. Ew. Majestaͤt Sache ist es jetzt, dieses Pfand der Liebe, der Red⸗ lichkeit, der Einheit und des Friedens, das die Zukunft Ihrer ge⸗ treuen Unterthanen sichern wird, auf eine unvergaͤngliche Weise zu besiegeln. Indem wir Ihnen, Madame, bei dieser feierlichen Gelegenheit unsere Gluͤckwuͤnsche darbringen, bitten wir Sie zugleich um die Erlaubniß, uns der schmeichelhaften Hoffnung hingeben zu durfen, daß wir von Ihrem großmuͤthi⸗ gen Herzen Alles erwarten dürfen, was zu der Wohlfahrt des Landes beitragen kann. Noch eines anderen Auft: ages haben wir uns bei Ew. Majestaͤt zu entledigen: wir sollen Sie nam— lich bitten, einem besonderen Gesetze über die Gerichtshoͤfe die Koͤnigl. Bestaͤtigung zu ertheilen.“

General Evans hat (wie gestern erwähnt) vor seiner Abreise aus Spanien zwei Tagesbefehle an seine Truppen er— lassen. In dem ersten nimmt er von dem Cantabrischen Armee⸗ Corps, welches er bisher befehligte, in dem letzteren von der demselben einverleibten Britischen Legion besonders Abschied. Nachdem er in diesem der juͤng sten Thaten der Legion erwaͤhnt . er kurz die Geschichte dieses Corps folgender⸗

„Wenige Wochen nachdem die Legion im Jahre 1sss rekrutirt worden war, und bevor man daher sagen konnté, daß sie organisirt sey, begann sie ihre nützlichen Dienste dadurch, daß sie Bilbao ent— setzen half. Im Dezember desfelben Jahres leistete ein Detaschement der Legion dem schwach garnisonirten' und eng blockirten San Se⸗ bastian Hülfe. In Vittoria, obgleich mit außerordentlichen Schwie— rigkeiten kämpfend, erhieltet Ihr, den vollkommenen Beifall des Ge— Feral en Chef des Heeres der Königin, bei den von demselben Euch übertragenen Operationen, namentlich in deim Treffen von Alaban. Bei seiner Ankunft, zu San Sebaßian im vorigen Jahre, nahm das Lerps einen ungbhängigeren Charafter au, und sein achmaligen Dperationen zeichneten sich vortheilhaft aus. Am 5 Mai 1836 er— stürmtet Ihr die Linien ven Apete. Am 28. Mai überschrittet Ihr den Urumea und nahmt Passages ein. Am 31. Mai und an' 6. Juni erlitten die Rebellen bedtutende Riederlagen bei einem allge— meinen Augriffe auf un ere Positionen. Am 1. Oktober erlitten sie einen aͤhnlichen Verlust. Am 16. März dieses Jahres wurden die Redouten von Ametza und Garbera mit dem Bajonnette genommen, Am 18 März wurden die Rebellen auf glänzende Weise von den Höhen und aus den Verschanzungen von Srigmendi ver— trieben. Am folgenden Tage, als der Fesnd eine Verstärkung von 11 Bataillons erhalten hatte, ging das am 15ten gewonnene Terrain verloren; und dies war der einzige Unfall, welchen die Legion erlit⸗ len hat. Eures ausgezeichneten Benehmens in din Erfolgen dieses Monats ist bereits Erwähnung geschehen. So ist demnach die Le⸗ gion in acht oder neun Schlachten zugegen gewesen, außer in meh— reren kleineren Treffen von größerer oder geringerer Bedeutung, in welchen der Feind einen großen Theil seiner besten und tapfersten Truppen verloren hat. Ihr fandet San Sebastian durch die Rebel⸗ len ganz eingeschlossen, die Straßen barrikadirt, die Sladt insultirt und selbst durch das Kleingewehrfeuer der Feinde getroffen. Jetzt sind alle wichtigen Positienen der Umgegend, die Hauptquelle) der Macht der Insurgenten, der Herrschaft der Königin wieder unterwor— fen. Der Prätendent, nicht mehr im Stande, sich in diesem Theile des Landes zu halten, sucht einen entfernteren Schanplatz für seine Operationen an dem andern Ende der Pyrenäen; ein letzter und, aller Wahrscheinlichkeit nach, vergeblicher Versuch, da ihn die Uebermacht des Rationalheeres verfolgt. Dieses sind die Refültate, zu deren Erlangung die Legion im Veéeine mit den National-Truppen eifrigst gewirkt hat, und so habt Ihr ehrlich, erfolgreich und unerschrocken Eure Hin— gebung an die geheiligte Sache, der Ihr Euch hingegeben habt, be⸗ zeugt. Der General-Lieutenant bedauert sehr, daß die peremtorischen Verpflichtungen, die ihm als ein Mitglied der Legislatur und in Ve— zug zu seinen Konstitnenten (deren Rachsicht gegen ihn die äußerste Gränze erreicht hat) obliegen, so wie der Zustand seiner Gesundheit, ihm die Möglichkeit rauben, ferner mit desijeuigen seiner Kameraden zu dienen, welche in Spanien bleiben. Er bedient sich daher dieses Tagesbefehles, um allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten der Legion seine dankbarste Anerkennung zu äußern für die Unterstätzung und die Zuneigung, welche er von ' ih— nen genossen hat, für ihre ausgezeichnete Tapferkeit im Felde und für die bewundernswerthe Beharrlichkeit und Kraft mit“ der mitten unter besonders schwieriger und angreifender Pflichterfüllung, vorzüglich die jüngere Mannschaft Entbehrungen ertragen hat, de⸗ nen, wie er glaubt, bisher noch kein Britisches Truppen⸗-Corps aus— gesetzt gewesen ist Keine Truppen irgend eines Landes waren je⸗ mals einem so unedlen Parteihasse ausgesetzt, wie ihn bie Legion zu erdulden hatte. Kein Truppen? Eorps, in wel— chem er (der General) jemals gedient hat, ist ihm einer sol⸗ chen, Behandlung weniger würdig, noch der Achtung würdiger erschienen. Es hat sein schmerjliches Bedauern erregt, daß die si nanziellen Verlegenheiten der Regierung der getreulichen Erfüllung der von derselben gegen die Truppen übernommenen Verpflichtungen o sehr im Wege gestanden haben. Alle ÜUrsachen der Klage, welche diesem Umstande entspraugen, zu beseitigen, ist das unaufhörliche und beharrliche Bemühen des Geuneral-Lieuͤtenant gewesen und er wird auch ferner diesen Zweck, sey es in Madrid oder London, auf jede Weise zu befördern suchen; er hegt in Rücksicht auf das lebhafte In⸗ ,, ö . ünseres eigenen Landes in der Reguli⸗ ung dieser Angelegenheit findet, die Ueberzengun— 5 1 wi r, ,. , findet, die Ueberzengung, daß ihm sein

. Nach dem General Evans darauf als einen Beweis, wie zufrieden die Spanische Regierung mit dem Dienste der Legion sey, der Bildung eines neuen Truppen-Corps dieser Art erwaͤhnt, und zur Widerlegung der gegen die Legion ausgesprengten Ver— leumdungen (das fruher schon erwähnte) Schreiben des Karli stschen Kommandanten von Irun an Don Carlos mitgetheilt hat, durch welches derselbe das humane Benehmen der Englaͤn⸗ der lebpreist, sch ließt er mit der Kundmachung der Ordens— Verleihungen und Beförderungen, welche in der Leglon in Folge der Erstuͤrmung von Irun vorgenommen worden. Unter den Befoͤrderungen findet sich auch die des Obersten A. Jochmus zum Qrigade-General, der, wie zugleich angezeigt wird, von dem General Espartero zum Chef des Generaistabes des jetzt durch den Grafen Mirasol befehligten Kantabrischen Armee— Corps ernannt worden ist.

ö . Lissa bon, 27. Mai. (Allg. Ztg.) Gestern ver lautete, daß, da es Niemanden gelingen wolle, ein Ministerium zusam⸗ men zu bringen, Passos der Koͤnigin eine Liste von Personen, die faͤhig waren, Minister zu werden, vorgelegt habe, um darun= ter eine Wahl zu treffen. Man sprach dann von folgenden Wahlen: Sa da Bandeirg würde Kriegs- Minister bleiben; Joss Passos, Bruder des Ministers Passos Manoel, der bisher Ünter⸗-Staats— Secretair der Finanzen war, soll Minister des Innern werden, während Anselmo Braamcamp die Finanzen, Diaz d' Oliveira die Justiz und Visconde de Riheira Sabrosa das Auswaͤrtige erhielte. Man scheint aber die genannten Herren nicht gefragt zu haben, ob sie die Ernennungen annehmen; bemerkenswerth wuͤůrde es im, iner bleiben, wenn nun zum zweltenmale die Partei der Uitralibe⸗ ralen einen Meuchelmorder ins Ministerium brachte. Der erste war Campos, der vor 1“ Jahren schlecht genug als Finanz⸗Mi— nister filuriren mußte, und in fruͤheren Jahren eines Meuchel— mordes beschuldet worden war. Jetzt waͤre es der Visconde

de Ribeira Sabrosa,

Pizarro genannt, Wundarzt, der ihn Duell herausgefordert, dafuͤr zwar ffen wurde, en. Die

sonst Rodrigo Pint welcher im Jahr 1826 einen . ö wegen Beleidigung im Theater zu einein beim Ausgang aus dem Theater imn eint ge Zeit im Castell saß,

allein bald wieder frei ka

Expedition nach den auswaͤrt

abgesegelt, und gester

ceira“ von den Azo

Jafanterie, welches

den sogleich ausgesch

tiert. Es ist ein schoͤne

risches Ansehen.

Peninsular

; zeich⸗

Post war noch nichts

entschieden. Die Nachricht

, . Evans hat hier große

unter verursacht; sie glauben, daß dami

schon Alles in Spanien gewonnen sey. ? ,

Vereinigte Staaten von Nord-⸗Amerika—

New-⸗Y„ork, 20. Mai. Es ist bereits eines Briefes er⸗ waͤhnt worden, den der Praͤsident der Bank der Vereinigten Staaten, Herr Biddle, an Herrn Adams geschrieben und durch die offentlichen Blaͤtter bekannt gemacht hat, um die Einstellung der Baarzahlungen von Seiten jener Bank zu rechtfertigen. Er beruft sich darin auf die in einem fruͤheren Briefe aufgestellte Tehauptung, daß nur das Beharren bei den verkehrten finan⸗ ziellen Maßregeln der Regierung den jetzigen Zustand der Dinge herbeigefuͤhrt habe, und sieht die jetzt sogar den Banken drö— hende Gefahr als eine Bestätigung seiner Ansicht an. Was nun unter diesen Umstaͤnden die Stellung und die Pflichten der Banken betrifft, so aͤußert er daruͤber Folgendes: .

Alle Depositen⸗ Banken der Regierung der Vereinigten Staa— ten in der Stadt New-Aork haben in dieser Woche ihre Zahlungen eingestellt, die Depositen⸗Banken an anderen Orten sind diesem Bei⸗ spiele gefolgt, welches natürlich durch die mit der Regierung nicht in Verbindung stehenden Staaten-Banken ebenfalls angenommen wor den ist. Ich sage, natürlich, denn es ist gewiß, daß sobald die Banken der Regierung ihre Zahlungen einstellen, alle an⸗ dern Banken ein Gleiches thun müssen und zwar aus folgen— dem Grunde. Der Hauptgläubtger in den Vereinigten Staaten ist die Regierung. Sie erhält für die Abgaben die Roten der Banken in Bezahlung, diese werden bei gewissen Regierungs- Banken deponirt und denselben auf Verlangen jn baarem Gelde ausbezahlt. Wenn nun diese Regierungs-Banken, die Depeositars der Staats-Einnahme, die auf sie von Seiten des Schatzes gezoge⸗ nen Tratten nicht mehr in baarem Gelde honoriren wollen, so kr in demselben Augenblicke auch die Regierung der Vereinigten Staa— len auf, ihre Zahlungen au die Bürger der Vereinigten Staaten in baarem Gelde zu leisten. Da Überdies die Regierung für die Abga— ben nur baares Geld oder die Noten von Banken, welche dieselben in baarem Gelde einlösen, in Zahlung annjmmt, so muß die Regie⸗ rung in dem Augenblicke, wo die Depositen-Banken aufhören, Baar⸗ zahlungen zu leisten, sich weigern, die Noten ihrer cigenen Depesi⸗ ten⸗Banken in Zahlung anzunehmen und kann keine anderen Voten annehmen als die Roten von Banken, welche keine DepositenBanken sind. Auf der einen Seite alfo ist die Regierung verpflichtet, ihre Schulden baar zu bezahlen und hat keine Mittel sich baares Geld zu verschassen, als nur von Banken, welche mit dem Schatze uicht in Verbindung stehen, so daß die Roten dieser Banken sich sämmtlich in den Händen des Schatzes befinden und unmittel— bar zum Gebrauche der Regierung gegen baares Geld eingelöst wer⸗ den müssen, während anf der anderen Seite die Depositen-Banken ihre Schulden den anderen Banken nicht in baarem Gelde entrichten wollen und eben so wenig die Schatzanweisungen in daaren Geld. honoriren. So lange also die Regierung und die Regierungs⸗Ban ken den anderen Banken keine Baarzahlungen leisten wollen? würde es Unverstand seyn, wenn diese jenen Baarzahlungen machen woll ten und da sie nuter Denjenigen, welche sie nicht bezahlen wollen keinen Unterschied statuiren können, so bleibt kein anderer Ausweg über als sich den Regierungsbanken in Bezug auf die allgemeine Sus. pendirung aller Baarzahlungen anzuschließen. Unsere Banken in Philadelphia sahen dies ein; sie hielten es für unnütz, einen so un⸗ gleichmäßigen Verkehr zu unterhalten, bei welchem fie uach New Nork Zahlungen zu leisten hätten, ohne daß New. Nork an Pennsyl⸗ vanien zahlte; denn hätten die Pennsolvanischen Banken gezahlt während die von New-9York ihre Zahlungen einstellten, so würde bald die ge⸗ sammte Staais⸗-Revenue in Pennsylvanische Banknoten umgewandelt und diese natürlich in baarem Gelde eingeläüst worden seyn.“ Herr Bib dle weist nun nach, daß die Bank der Vereinigten Staaten cb gleich kräftig genug, um selbst unter den jetzigen schwöierigen Uunistanden ihre Zahlungen nach wie vor zu leisten, doch durch ihre besondere Stellung und ihre besonderen Pflichten genöthigt worden sew, sich den übrigen Banken anzuschließen, namentlich aus Rücksicht auf das Interesse des Staates Pennsplvanien, dem sie ihr Privilegium verdankt, hanpsfachlich aber weil es in einem Augenblicke, wo der Schatz selbst dadurch, daß die De positen Banken ihre Baarzahlungen suspendirt haben, seines nomi⸗ nellen Ueberflusses ungeachtet, dem Wesen nach bauferott ist, der gan zen ungeschwächten Kraft eines Justitutes, wie die Bank der Berei⸗ nigten Staaten ist, bedarf, um als die Stütze dienen zu könnch, an welcher der Kredit des Landes sich wieder aufrichten kann, namenilich so weit derselbe von der Wiederaufnahme der Baarjahlungen durch die Banken abhängt. „Die Bank der Vereinigten Staaten“ so schließt Herr Biddle seinen Brief, „wird eifrig und aus allen Kraf⸗ ten mit der Regierung, mit den Regierungs Banken, mit allen andl⸗ ren Banken, mit allen denjenigen, welche einen Einfluß darauf üben können auf die Erreichung diefes Zweckes hinarbeiten. Inzwischen liegen den Banken und dem Lande wei große Pflichten ob Die ers betrifft das Ausland, die andere uns selbst. Wir schulden dem rr lande Verbindlichkeiten, welche, keinesweges bedeutend im Berhalin i unseren Ressourcen, doch das Maß unserer gegen ip ärfigenꝰ Zab!⸗

ungsmittel übersteigen. Wir müssen dafür sorgen, daß die eben ae troffene Maßregel nicht den Schein erhalte, als suchten wir er Erfüllung der gegen die Ausländer übernommenen zerbindli keiten ganz zu entgehen. Wir haben die Erzengnisse ihrer Ju. dustrie getragen, gegessen und getrunken, vielleicht haben Wir darin zu viel gethan; das aber ist unsere Schuld, nicht die ih rige. Wir können uns später einschränken, aber das Land sst eutebrt sobald wir die Schuld nicht bis anf den letzten Heller abtragen Die

weite Pflicht betrifft uns selbst. Wir dürfen nse vergessen bas der Schritt, welcher gethan worden, nur durch die übermiegende Nod wendigkeit zu entschuldigen ist. Wir dürfen uscht das Seilmittel in eine Krankheit umwandeln. Es muß nicht den Borwand abgeben für libertrtebene Anleihen oder Roten Emittirungen. Diese sind schon jetzt bedeutend genug, und da wir frelwillig das natůrlichste und am meisten im Gebrauch befindliche Henmniß der zu starken Roten Emittirung, die unmittelbare Umwandelbarkeit derselben in! baare Münze, entfernt haben, so ist es unsere Pflicht, wirksame Vortehrun⸗ gen zu treffen, welche daju dienen können, den Zustand des Geidwe⸗ sens wieder auf seine richtigen Verhältuisse urüczufübren. Das Re⸗ sultat ven diesem Allen ist, daß ein großes Unheil das Land befallen hat. Die Existenz desselben ist an sich nur ein Unglück, seine Fort dauer würde en Vorwurf für das Land seyn, vor welchen All die

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