rolde, von einem Detaschement Garde begleitet, nach den an— deren Plaͤtzen, an denen die Proklamirung noch zu gesche⸗ hen pflegt. Man weiß noch nicht, ob Ihre jetzt regierende Majestaͤt bei dieser Ceremonie heute selbst zugegen seyn wird, weil noch keine Zimmer im St. James Palast fur die junge Koͤnigin eingerichtet sind. Die Herolde und taats⸗ Beamten werden sich daher wahrscheinlich im St. James, Palast versam— meln und sich von da nach Kensington begeben, woselbst dann die erste Proklamirung stattfinden würde. Während derselben werden die Geschuͤtze des Towers und des Parks eine Königliche Salve abfeuern. Sollte die junge Königin aber doch nach dem St. James Palast kommen, so wuͤrde sie um 9 uhr daselbst ein- treffen und dort von den meisten Mitgliedern der Königlichen
amilie, den verschiedenen Beamten der Hofhaltung, den
taats⸗Ministern und anderen angesehenen Personen empfan⸗ gen werden. Sobald Ihre Masjestät sich am Fenster zeigt, verliest der Wappenkönig, an dessen Selte sich der Her⸗ zog von Norfolk, als Graf ⸗Marschall von England, befindet, die Proclamation, welche die förmliche offizielle An— kündigung von dem Abheben Konig Wilhelms Iv. und von der Thronbesteigung der Königin Alexandrine Victoria enthaͤst. Dann begtebt sich der Jug der Herold, Konstabler, Ser gean⸗
ten, Garden und Trompeter, sammtfich zu Pferde, nach Charing⸗ Eroß, wo die Proclamation wieder verlesen wird. Hierauf geht es nach Temple Bar, wo ein Wappen herold, zwischen' wei Trom⸗ petern, voranrettet und nach einer dreimaligen Fanfare an das Thor der City klopft, welchem gegenüber auf der innern Seite unterdessen der Lord ⸗ Mayor und die städtischen Beamten sich aufgestellt haben. Der Marschall der Eith reitet nun unter den Thorweg und fragt: „Wer ist da?“ worauf geantwor⸗ tet wird:; „Der Wappenherold, der um Eintritt in die Eity ersucht, um Ihre Königliche Majestat Alexandrine Victoria als Königin des Vereinigten Königreichs zu proklami⸗ ren.“ Der City-Marschall offer darauf das Thor und fuͤhrt den Herold zum Lord. Mayor, der dem Zuge den Eingang in die City gestattet, woselbst demnächst die Prockamation zum drittenmnlg vzrlesen wird, Dann schließen sich der Lord, Mayor und die Behörden der City dem Zuge an, der sich nun durch Fleetstreet, Ludgate, den St. n , ,. und Cheapside nach dem Kußersten Ende von Wood Street begteßt, wo dre vierte BVerlefüng der Proclamation stattfindet, und wö fich mehrere der Cith⸗ Compagnieen dem Zuge anreihen. Endlich geht es nach der Koͤnig⸗ lichen Börse, und hier wird die Proklamirung zum fetten male vorge⸗ nommen,. Gleich nach der ersten Beendigung dieser Ceremonje im St. James Palast pflegt der neue Souverain dort eine Geheime⸗ raths⸗Versammlung zu halten, in welcher die Geheimen Raͤthe vereidigt werden und der Herzog von Norfolk, als Graf⸗Mar— schall, den Befehl erhaͤlt, alle Klassen der Uinterthanen aufzufor⸗ dern, von einem bestimmten Tage an in geziemender Trauer zu erscheinen. Auch wird in dieser Geheimeraths- Sitzung eine Pto— clamgtion „zur Aufmunterung zu Frömmigkeit und Tugend und . Verhinderung und . des Lasters, der Gott⸗ osigkeit und Unsittlichkeit“ beschlossen, so wie eine an— dere, die allen Personen, welche sich beim Ableben des verstorbenen Königs in Aemtern und Wurden befunden oder an der Staats- Regierung Theil genommen haben, anbeftehlt, ihre betreffenden Functionen auch ferner zu versehen. Dem Vernehmen nach, werden die verschiedenen Theater und offentlichen Vergnuͤgungs- Oerter heute Abend wieder geoͤffnet werden, bis zum Abend des Leichenbegängnisses Sr. Hochseligen Majestaͤt, an welchem sie natürlich alle geschlossen blelben. Ber Tag des Begräbnisses ist hoch nicht bestimmt; wenn man sich aber an das Beispiel beim Ableben Georg's 1. und Georg's IV. haͤlt, so wird es nicht vor drei Wochen stattfinden, ein Zeitraum, der für alle die Vorbereitungen und Veranderungen, die eine so feierliche Ceremonie innerhalb und außerhalb des Königl. Mauso, leums erfordert, kaum hinreicht. Es ist uͤblich, daß nach dem Tode eines Spnvergihs der Lord Kammerherr bis zum Tage der Be— stattung ausschließlich von der Kapelle Besitz nimmt, und) daß der Dechant von Windsor Sr. Herrlichkeit foͤrmlich den Schluüͤsfe dazu Überliefert. Ob der jetzige Lord⸗ Kammerherr, Marquis von Conyngham, dies , Amt schon angetreten hat, weiß man nicht; er soll aber gestern Abend bereits wieder von London nach Windsor zurückgekehrt seyn, um die Pflichten zu erfuͤllen, die ihm in diesem Augenblick obliegen. Gleich nach dem Ableben Sr. Majestät verließen sammtliche Aerzte, die am Kran lenbett des hohen Patienten gewesen waren, das Schloß; nur Sir M. Tierney blieb auf den Wunsch der Königin ⸗Wittwe noch dort zuruck. Sir B. Brodie, Sir A. Cooper und Herr Feate haben den Königlichen Leichnam einbalsamirt. Die Zuge des Verstorbenen haben sich wenig verandert; sein Antlitz sieht ruhig und gefaßt aus und laßt glauben, daß der König ohne Schmerz gestorben ist. Die verwittwete Königin will, wie ver— lautet, bis zur Bestattung ihres Gemahls im Schloß zu Windsor betben; wo Ihre Majestät nachher ihren Wohnsitz nehmen wird, ist noch nicht bekannt. Zwei von den Töchtern des ver⸗ ewigten Königs sind nach dessen Tode von Windsor abgereist. Der Graf von Munster, einer der Sohne Sr. Majestät, der von Amts wegen im Schloß zu Windsor wohnt, hat erklärt, daß er bis nach Beendigung des Leichenbegäͤngnisses dort blei— ben werde, und seine Brüder wollen seinem Beispiele folgen. Viele von den Hausbeamten des verstorbenen Koͤnigs haben das Schloß verlassen, um die erforderlichen Anstalten zu seiner Be— stattung zu treffen.
Die heutige Tim es erklärt, daß die von ihr ausgesproche— nen Besorgnisse vor dem Unheil, das die neue Negierung uͤber das Land bringen möchte, wenn man das Uebel nicht an der Wurzel an . durch das Manifest, welches Lord Melbourne und seine Kollegen, die Sklaven Jofeph Hume's und O'Eon— nell s, die junge Königin in der gestrigen Geheime⸗Raths-Ver— sammlung haͤtten vertündigen lasfen noch vermehrt worden leyen, denn dieses Manifest sey ein Gewebe von Tiraden, Un— wahrheiten und durch ihre Unbestimmtheit höͤchst gefährlichen Versprechungen. Eine Unwahrheit sey es, daß man die Königin darin sagen lasse, Konig Wilhelm habe den Wunsch gehegt, das zu befördern, was das Melbournesch? Mi— nisterium unter „Verbesserungen“ verstehe, namlich die revoiutionairen Pläne einer politischen Faction, da man wisse, daß der verstorbene König von Grund des Herzens alle die kirchenräuberischen Projekte verabscheut habe, die Lord Mel— bourne und seine Kollegen der Krone und dem Parlamente un— . aufzwingen wollen. Eine Schmach sey es, daß das Kabinet die neue . gleich in der ersten Stunde „Heer Regierung zu Maßregeln verpflichten wolle, deren Folgen unmöglich schon berechnen koͤnne, und daß es sie noöthige, ihren amen ju jener Reihe von revoluttongiren Umwälzungen her—
ben, die es unter dem Ausdruck Verhesserungen“ zu mas⸗ n füche, Die „Times“ fordert schließ lich alle Konset vattven Königreichs auf, sich ,. um die Gesetze und die olkes vor dem Verderben zu retten,
deg nige Religion des Englischen
—
immer etwas Linderung; sobald
das ihnen drohe, wenn diese Minister erst ein Parlament von ihrer Mache versammelten und einen Haufen Pairs von ihrem
Gebaͤck ins Oberhaus brächten.
Der Marquis von Anglesey leidet wieder sehr am tie dou- loureux; Se. Herrlichkeit hat nun schon alle möglichen Kuren versucht; zu Anfange verschafft ihm eine jede neue Behandlung ui sich aber der Koͤrper daran ge⸗ wöhnt hat, kehrt das alte Leiden .
In Lambton⸗Castle werden Anstalten zur Aufnahme der Durhamschen Familie getroffen, die in der ersten Woche des Monats Juli hier erwartet wird. . Briefe aus Liverpool vom 17ten melden, daß die dort ein⸗ etroffene Nachricht von der Unterstuͤtzung des Hauses W. und * Brown und Comp. von Seiten der Bank von England große Zufriedenheit erregt und nicht allein das merkantllische Vertrauen wiederhergestellt, sondern auch ein Steigen in den Preisen der Amerikansschen Produkte zu Wege e . habe. Unterm 18ten wird jedoch aus Liverpool gemeldet, daß das Haus „Gebruͤder Fischer“ (Quaker) im Amerikanischen Handel mit sehr bedeu⸗ tenden Verpflichtungen am Tage zuvor fallirt hatte.
Mad. Schroͤber⸗Devrient wird am Sonnabend als, Norma“ im Drurylane Theater wieder auftreten, und nach der Oger wird Dlle. Taglioni in einem Ballet tangen.
In dem Konzerte, das dieser Tage der beruͤhmte Klavier— spieler und Komponist, Herr Benediet aus Stuttgart, gab, ließ sich auch der junge Violinist, August Möser aus Berlin, hoͤren. Nach einem von den Herren Thalberg, Moscheles und Bene— diet merkwuͤrdig ausgefuͤhrten Tripel⸗Koönzert fuͤr das Pianoforte von Bach, gelang es doch auch noch dem jungen Möͤser, sich den lauten Beifall nicht bloß des zahlreich versammelten Publikums, sondern auch selbst des Orchesters zu erwerben.
Der Morning Herald hat von seinem Korrespondenten in Falmouth Nachrichten aus Lissab on vom 12ten d. erhalten, denen zufolge die neuen Portugiesischen Minister mit Mißtrauen angesehen wuͤrden, weil sie sich zu Grundsäͤtzen verpflichtet haͤt⸗ ten, die mit den fruher von ihnen bekannten im Widerspruch staͤnden; man erwartete daher, daß sie nur kurze Zeit im Amte bleiben wuͤrden, zumal unter den jetzt bestehenden unvertraͤglichen Elementen uberhaupt kein dauerndes Ministerium zu bilden seyn durfte. Ein Theil der National-Garde hatte mit einem Aufstande gedroht, „Tod dem Oliveira“ geschrieen und Vivas fuͤr die reine Constitution von 1822 ausgebracht, aber Gewalt— thaͤtigkeiten waren nicht begangen worden.
Herr Kavenagh, Geschäftstraͤger der Vereinigten Staaten in Spanien, soll seiner Regierung gemeldet haben, seine Unter— handlungen mit Portugal seyen so weit gediehen, daß man die beste Aussicht habe, bald die geforderte Entschäͤdigung fuͤr die dort ohne allen Grund weggenommenen Nord Amerikanischen Schiffe und Ladungen zu erhalten.
Der Britische Geschaͤftsiraͤger zu Caraccas, Sir R. Ker Porter, hat der diesseitigen Regierung folgendes am 28. Maͤrz von der Regierung von Venezuela erlassene Dekret in Betreff der Herstellung des Handels-Verkehrs zwischen dieser Republik und Spanien mitgetheilt: „Art. 1. Die Republik Venezuela laͤßt die Kauffahrteischiffe der Spanischen Nation in ihre Häfen zu und bietet den Unterthanen Spaniens denselben Schutz und dieselbe Sicherheit an, deren sich andere Nationen erfreuen. Art. 2. Das Dekret vom 29. April 1832 in Bezug auf den Handel mit Spanien ist aufgehoben.“ .
Nach den Berichten aus Rio-Janeiro vom 19. April sah es in der Provinz Rio-Grande fehr unruhig aus. Der neue Regierungs⸗-Praͤsident, General Antero, hatte sich mit dem Rebellen Häuptling Bento Manoel in eine Unterredung einge— lassen, wurde aber von diesem mit in das Innere fortgeschleppt. Major Marques, der den Präsidenten Fegleitete, war nach Porto Alegre entkommen, wo sofort der Stadtrath zusammen— berufen wurde, um Maßregeln gegen eine moͤgliche Reaction zu nehmen und Truppen zur Befrelung Antero's abzusenden. „Wir haben“ sagt der Correio Official, „nicht erfahren können, welche Motive den General Bento Manoel zu diesem Verfah⸗ ren haben bewegen können.“
Selgien.
Bruͤssel, 21. Juni. Der General Goblet, der bereits vor mehreren Monaten zum diesseitigen Gesandten in Portugal er— nannt worden, wird sich nunmehr nach Lissabon begeben.
Hiesigen Blättern zufolge, ist der Gouverneur der General— Societät, Herr Ferdinand Meeus, vom Könige in den Grafen— stand erhoben worden.
P ole n.
Warschau, 23. Juni. Zum diesjährigen Wollmarkt wur— den 13,477 Centner Wolle, 2021 mehr als im verflossenen Jahre, hierher gebracht. Die Wolle wurde besonders der guten Waͤsche wegen gelobt. Die Polnische Bank hatte unentgeltliche Nieder— lagen dafuͤr eingerichtet und gewaͤhrte den Verkaͤufern alle möoͤg⸗ liche Erleichterungen, aber die unguͤnstigen Nachrichten uͤber den diesjahrigen Wollhandel im Auslande hatten auch hier ihre Wir—
kung, so daß man erst am Montag, als der Markt schon zu
Ende ging, zu kaufen anfing, und zwar um 20 bis 25 Thaler er fe n ga den Centner, als im vorigen Jahre. Viele Woll⸗ eigenthuͤmer haben daher, in der d i f eine bessere Zukunft, ihr Produkt entweder hier in Depot liegen lassen oder es wieder mit nach Hause genommen. Die meisten Ankaͤufe wurden noch am 1I9ten und 20sten gemacht. Im Ganzen wird das Resultat des hiesigen Wollmarkts indeß nicht fuͤr schlechter ge⸗ halten, als das der auswärtigen Wollmärkte in diesem Jahre. Von den an Markt gebrachten 13,377 Ctnr. 4M Pf. wurden an Soo Cinr. verkauft, mit einem Unterschied von 25 bis 30 pCt. in den feineren Gattungen und von 30 bis 35 pet. in den or⸗ dinairen Wollen im Vergleich zu den vorjaͤhrigen Preisen.
Deutsch land.
Hannover, 24. Juni. Die hiesige Zeitung enthalt in Bezug auf das Ableben des Königs Wilhelm 1V. Nachste— hendes: „Die Befuͤrchtungen aller treüen Unterthanen sind nach dem unerforschlichen Rathe der n nn auf die schmerz lichste Weise erfüllt. Die Leiden unseres vielgellebten Königs Wilhelm 1V. sind durch einen sanften Tod beendigt worden. Der Konig entschlief in Seinem Schlosse zu Windsor am verflossenen Dien“ stag, den 20sten d. M, früh um 2 Uhr, in den Armen Ihrer Maßjestaͤt der Königin, in der Mitte der Königlichen Familie, unter den Segnungen der Volker, denen er sieben Jahre hin⸗ durch ein gerechter, weiser, edelmuͤthiger König und ein milder liebevoller Vater gewesen ist. Ihm fließen die Thraͤnen von Milllonen dankbarer Unterthanen; und in ihrem Herzen lebt Ihm ein unvergängliches Andenken der treuen Liebe und Ver⸗ ehrung. Er hat, der Mächtigste unter den Herrschern der Erde, das höchste Koͤnigs-Glüͤck verdient und genossen. Er schied in dem Bewußtseyn, freie und gluͤckliche Volker, welche von einer
Wir daher solches hiermit anordnen, erwarten Wir von sãmm
schaft Schaumburg an den Deutschen Zollverband. Die
glorreichen Reihe Koͤniglicher Vorfahren auf Ihn gelangt Schriftchen des Dr. Beer, von der Ver ren, Seinen Nachfolgern frei und gluͤcklicher zu hinter a ssohn⸗Vereins der Fammer ten e, d , . Vach den bestehenden Gesetzen über die Thronfolge halLllches Betrachtungen uber den in Frage stehenden Gesetz⸗ Eat uns Se. Majestaͤt der 2 Eenst August, bis her Herzog ef und die Verhandlungen der ersten Kammer enthMält Et Cumberland, als naͤchster maͤnnlicher Agnat die Regierung eint eine bedeutende Grundlage der Berathungen der zweiten nommen. Die Großbritanische Krone, durch einen Zeinm mmer abgeben zu wollen. Heute, am Tage nach dem Be! von 123 Jahren beispielloser Wohlfahrt beider Laͤnder mit nnen der erwahnten Berathung fans ein Gottes dlenst in einer Hannoverschen Krone vereinigt, ist auf Ihre Majest t die hiesigen Synagogen statt. Trefflich war die, den Zeitum⸗ nigin Alexandrine Bictoria Tochter Sr. Koͤnigl. Hohe den so angemessene Rede des Ober⸗Rabbiners Ir. Frankel; verstorbenen Herzogs von Kent, vierten Prinzen weiland hrhaft ergreifend, wahrhaft rührend sein Schlußgebet, in wel! Maje tat Königs Georg lll. uͤbergegangen.⸗ n er den Segen des Himmels auf die jetzt ver fam nic len St mnde e. r, ,, und . habn brief, 6 der Herr der Heerschagren leiten möchte, die ende Bekanntmachungen erlassen: uaevruͤften ekenn i 5 3 I. „Nachdem es 4 göttlichen Vorsehung nach ihren unt 1 er des mosaischen Glaubens als Bender lichen Rathschlüssen gefallen hat, den weiland Aller durchaus Ueber den hiesigen Wollmarkt enthalt die
Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Wilhelm den . . ing des vereinigten Reiches Großbriianien und Irland nn ng ,,. , . „Der dier jährige hiesige „oll. König ven Hannover, Herzog zu Braunschweig und Länch rt konnte die Wuͤnsche und Hoffnungen der Wollverkaͤufer
Unsern bisherigen allergnädigssen König und Herrn, am 26st lukrativen Absatz ihrer Waaren o wenig befriedigen, als es anderen Qrten der Fall gewesen ist. Dee Menge der anher
hrichten Wollen kann man auf nicht mehr, als ohngefaͤhr hob Stein veranschlagen, indem von mehreren guten Schä— fen bloß Proben aufgestellt waren und die ungünstige Wit— ung an verschiedenen Orten die Wollschur verzoͤgert und da—⸗ Hs das Anherbringen verhindert hatte. Die feinsten Wol— konnten nicht höher, als fuͤr 22 bis 25 Rthlr., und die hen nur mit 17“ bis 18 Rthlr. pro Stein abgesetzt wer⸗ „Die Mittelwollen wurden fuͤr 13 bis 16 Rthlr. im sein verkauft, und der Preis der ordinairen Wolle beschraͤnkte ie ser auf 10 bis 11 4 Thaler pro Stein, so daß der Verkaufs⸗ ordnung Alles in dem bisherigen Gange verbleibe. s des Steines Wolle in diesem Jahre durchschnittlich um 4 Fannever, den 23. Juni is37.“ 5. dir niedriger gerechnet werden kann, als“ . .
II. „Nachdem es dem Almächtigen gefallen hat, den 869 diesem niedrigen? G als im vergangenen Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, fe. u 13 791 4. tan g der Wellen pteise sind Withelm den Vierten, König des vereinigien Reichs von Gn n ch nur 13, Stein 15 a Pfund als verkauft zur ntlichen Waage gekommen, 2247 Stein 14 Pfund sind im
nien und Irland, auch König von Hannover, Herjog zu 49 c schweig und Lüneburg ꝛc. ꝛ1c, Üuseren bisherigen Allergnädi niglichen Zeughause gegen Vorschuß deponirt und die uͤhri— hier ausgefuͤhrt worden.“
nig und Herrn, am 20sten d. M. aus diefer Zeitlich eit w unverkauften Wollen von Muͤnchen, 22. Juni. Ihre Königl. Majestaͤten und die
und dadurch die sämmtlichen getreuen Unterthänen des Fin
in die . ö ige gh, so wird es, 1 a ,
rung an die von dem Höchsiseligen verewigten Könige emp ; ialiche Famili . ö. 52.
zahlreichen Wohlthaten, den durch diefen höchst schmerzlichtu , . ,,, gt, Billa
hervorgerufenen Empfindungen entsprechen, wenn vorerst un ] rer Königl. geter des Geh 3 69 don Leuchtenberg zu
Weiteres alle öffenilichen Lustbarkeiten ausgesetzt bleiben, naning, zur Feier des Geburtsfestes dieser Furstin, und zhnten dem Diner und einer mustkalschen Unterhaltung bei. jends kehrten die hoͤchsten Herrschaften nach der Stadt zuruͤck.
nächster Woche werden nun, wie man vernmmmt, Ihre
zasestät die Königin und die Königlichen Kinder das Schloß
Nymphenburg beziehen. Ihre Maj. die Königin Wittwe ihr Landhaus zu Biederstein im englischen Garten seit An— nö dieser Woche bezogen, wo sie woͤchentlich einige Tage lang n juͤngste Tochter die Prinzessin Louise, Gemahlin des Her— s Max, bei sich sieht, die zu Posenhofen am Starnberger se mit ihrer Familie wohnt.
Die Zahl der hier ankommenden Fremden nimmt jetzt be⸗ chtlich zu, da die Cholera in Neapel viele Englaͤnder von tt vertreibt. Die nun schon seit langerer Zeit ganz eingerich—⸗ I neue Gemälde⸗Gallerie Pinakothek) zieht die Fremden sehr . In der der Glyptothek gegenuͤber stehenden Basilica, die
. sch ihrer Vollendung eines der prächtigsten Gebaͤude in Muͤn⸗
der zweiten Kammer vom 22. und 23. Juni wurden die Ahn werden wird, sieht man bereits fast alle die on Marmor⸗ legenheiten der Presse berathen. In Folge einer Petition Len aufgerichtet. die diese Kirche zieren werden. Abg. von Dieskau und Todt auf fofortige Sistirung vnd M Seit einigen Tagen sind bei dem eingetretenen warmen Wet— liche Zurücknahme der unterm 13. Oktober 1836 erlassenen die Isar, der Jun, die Loisach 2c. durch das Schmelzen des polizei⸗Verordnung und Vorlegung eines Preßgesetzes han bnees im hohen Gebirge sehr angeschwollen und haben man⸗ dritte Deputation der Kammer bereits im März d. J. Hei Verwuͤstungen angerichtet. Nachrichten aus Innsbruck Bericht verfaßt, dessen Schlußantrag dahin ging: „Das ] den, daß daselbst zwei Bruͤcken vom Waffer fortgerissen wur⸗ Ver fassungs-Urkunde §. 35 zugesagte Gesetz, worin die . Die Isar hat ihr gewoͤhnliches breites Bert welt uͤber⸗ genheiten der Presse und des Buchhandels geordnet un zn.
Freiheit derselben unter Beruͤcksichtigung der Vorschristt . Bundesgesetze und der Sicherung gegen Mißbrauch als 6 Stuttgart, 23. Junt. Man schreibt aus Kirchheim vom tgestrigen Tage: „Der diesjaͤhrige Wollmarkt hat heute sei⸗
satz festgestellt werde, den jetzt versammelten Standen zun rathung und Zustimmung im Entwurfe vorzulegen.“ — 9 Anfang genommen. Die Zuführen an Wolle dalerten in letzten Tagen und dauern hoch gegenwaͤrtig ununterbrochen
zeitig mit diesem Berichte erschien nun das Allerhoͤchste let vom 27. Febr. 1837, die Angelegenheiten der Presse bert t, so daß das bereits gelagerte Quantum etwa 8060 Centner eichen mag. Von Kaͤufern sind bis jetzt nur wenige hier
wodurch es noͤthig wurde, jenen Bericht umzugestalten, s
zu entwerfen. Dies geschah, und derselbe lag nun, von getroffen. Nach den bisherigen Wahrnehmungen und nach
Praͤsidenten Dr. Haase vorgetragen, mit folgendem 6 ingekommenen Anzeigen von spaäͤtern Zufuhren wird der
antrage zur Berathung vor: „Daß die Stände erllaͤren ¶ ESiahrige Markt ein sehr bedeutendes Quaͤntum Wolle verei⸗
ten, daß sie auf den Grund der Allerhoͤchsten Zasch ben, und in dieser Be sehung ganz den Erwartungen entspre⸗ n, die man von der Reduktion der zwei Nachbarmaͤrkte auf
„„darauf Bedacht nehmen zu wollen, daß auch in dem wenn bis zum naͤchsten Landtage die Bearbeitung eines J en Haupt Landes⸗Wollmarkt mit Recht haben durfte.“ Spanien.
digen Preßgesetzes nach einem veraͤnderten Haupt-Prinss Madrid, 14. Juni. Die Hof-Zeitung enthaͤlt ein
thunlich seyn sollte, die bereits bemerkten und die etwa
dahin wahrzunehmenden Lücken, Maͤngel und Unzwech NM higliches Dekret, wodurch die in Spanien wohnenden Por— sen von dem Dienst in der Armee und in der National⸗
ten in den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen uͤber Rl de befreit werden.
legenheiten der Presse durch einen der nächsten Statt In der Sitzung der Cortes am 12ten trug Herr Olozaga
sammlung vorzulegenden Gesetz Entwurf, unter In der bis dahin zu machenden Erfahrungen, beseßst ; ;
uf ang daß der, Wittwe und den Waifen des Obersten Tork? . Pension bewilligt werde. Der Antra
den““, der zugesagten Vorlegung eines der Verfasun kunde entsprechenden Preß-0Gesetzes auf nach stem Lat enston , trauungsvoll entgegensaͤhen.“ — Durch Annahme di hin nmission überwiesen. Hierauf wurde e bei der bloß 2 Stimmen (Dieskau und Todt) vernelsn in ia Isidora de San Ibaquim verle der Theil der oberwahnten Petition erledigt, welcher h ( lche Don Diego Tortero der Natio gung eines Preßgesetzes auf gegenwaͤrtigem Landtage 9 erreicht hat, zur Disposition der Cor tigte, und ein anderweiter Antrag des Abgeordneten 2 n der man allgemein glaubte, Sistirung der Verordnung vom 13. Oktober 1836 fand nn x n worden sey, war von d
10 Stimmen, also nicht ausreichende Unterstuͤtzung . * e erden.
bar nach Beendigung des vorstehend erwahnten Gez . e m , u
begann in der zweiten Kammer die Berathung über 3. . 56 elohnu
Entwurf, einige Modificationen in den bagger lichen 9 an sen der hierlaͤndischen Juden betreffend. Nur ein Ihen gemeinen Debatte konnte vorgenommen und die Vera n selben auf den 26. Juni mußte ausgesprochen werden man konnte schon jetzt bemerken, daß die Die kussion . deren Charakter, als in der ersten Kammer sich
durfte. Die Deputation der zweiten Kammer h
tentheils für die in der ersten Kammer beliebten
gen des Gesetz⸗Entwurfs erklärt. Die meisten Ned hin
23. Juni auftraten, sprachen aber gegen diese Desch ner sn und gingen sogar zum Theil noch weiter, als der i ae der Kd wurf selbst. Besonders zeichneten sich in dieser Hinst 65 st nicht den der Abgeordneten von Thielau und Dr. v. , . rmee denen sich auch großtentheils v. Leiß er anschloß, n
beharrte auf seiner am vorigen Landtage entwickelten ⸗ .
Ansicht, meinte aber so lange fuͤr Beschraͤnkungen e muͤssen, so lange der Gesetz⸗Entwurf ein bloßes 9 j ß gewesen fuͤr Dresden und Leipzig fe). Gegen den Gesetz ent pi ö
iber ig Israeliten sprach u gal.
überhaupt gegen jede Beguͤnstigung der Israeliten 1 (i L Zissabon, 10 San, e
Abg. Haͤntzschel aus Mittweida aus. — Wir , tand, der in den ? . 8 im es. Der bedeutendste Ge⸗ Leipziger Zeitung hinzu) die Leser der aueflht Inn ing kan warn die t etzten Tagen in den Cortes zur Verhand⸗ theilenden Berathungen über diesen ein algen. en sn nüirten auf eben e e . ob die Minister ihre Sitze als De⸗ in unserem Vaterlande in Anspruch neh menden Geg 9 ollten. Dies wurde bejahend entschieden;
Leipziger Zei⸗
aus dieser Zeitlichkeit abzurufen, und nunmehr die Regierm Königreichs Hannover, kraft der in dem hiesigen Königlichen hestehenden Erbfolge, nach dem Erstgebtrtsrechte auf Se. N König Ernst August, Unsern gegenwärtigen allergnädigsten und Herrn, übergegangen ist, so bringen Wir solches hierdn öffentlichen Kunde mit dem Bemerken, daß Seine Majestät, jetzt regserender allergnädigster König, Allerhöchstwesche sich Augenblick noch in London besinden, nächstens in jhrer hit sig niglichen Residenz eintreffen und alsdann Allerhöchstihre n Befehle zu erwarten seyn werden. — Inmittelst aber haben 6 nigliche Majestät Uns zu erkennen zu geben geruht, wie ej höchstihr Königlicher Wille sey, daß bis zu All erhöchster weiter
Obrigkeiten des Königreichs, daß sie cs sich werden angelegen lassen, auf die Befolgang dieser Vorschrift gebührend zu ach Hannover, den 23. Juni 1837.“
Kassel, 23. Juni. (Kass. Ztg.). In der Sitzt Stände⸗Versammlung vom 22sten machte der Land tags ⸗ Kon sar mehrere Mittheilüngen des Finanz- Ministeriums. En berichteie Herr v. Buttlar Namens des Ausschusses für Hi und Gewerbe uͤber den Antrag des Herrn Dunker, di besserung der Legge-Anstalt in Rinteln betreffend, so wie das Gesuch des Stadtraths in Rinteln, um Ansch luß der 0
sammlung schritt dann zur Berathung des Etats der (um Universitaͤt, über welchen Herr Möller berichtete, und died sammlung Beschluͤsse faßte.
Dresden, 24. Juni. (Leipz. Zeit.) In der Stz
ver⸗
großer Gefahr auf⸗ hne uͤber der Tri— Kommission fuͤr die
Man hatte vor hindern werde, Schwierigeite
ate der Gef
len scheint,
ihre Substituten sollen an ihre Stelle berufen werden, d i⸗ nistern selbst soll es zwar freistehen, in . Kammern r. waͤrtig zu seyn, um die Maßregeln, welche sie fuͤr noͤthig erach⸗ ten, vorzuschlagen und zu vertheidigen, aber sie sollen nicht an den Abstimmungen Theil nehmen durfen. Ziehen sie sich von ihrem Amte zuruͤck, so werden sie wieder Mitglieder der Cortes, ohne daß sie sich einer neuen Wahl zu unterwerfen brauchen. Da man aber den jetzigen Ministern allgemein sehr wohlzuwol⸗ so glaubt man, daß in der Verfassung bald eine Umaͤnderung werde vorgenommen werden, die es ihnen erlauben wuͤrde, ihre Sitze wieder einzunehmen und, wie gewohnlich, mitzustimmen. Auch wurde die Frage gestellt, ob die nach den Formen der Charte von 1826 gewaͤhlten Deputir⸗ ten fuͤr die uͤberseeische Kolonie Mozambique in dem jetzigen Kongreß Stz und Stimme erhalten sollten; man entschies sich nach langen Debatten fuͤr die Affirmative, unter der Bedingung, daß sie bei den Verhandlungen über die Resorm der Ver fassung nicht mitstimmen und daß sie ihre Sitze raͤumen sollten, sobald die nach der gegenwärtigen Verfa ung gewählten Deputirten einträfen. — Die Anleihe von 500 Contos Reis hat am 7ten d. die Königl. Genehmigung und somit Gesetzeskraft erhalten; es ist mit der Bank ein Abkommen getroffen worden, wonach die⸗ selbe in den Monaten Oktober, November, Dezember und Ja⸗ nuar 300 Cen os von dieser Summe zahlen und dagegen von der , ng als Garantie, die Erlaubniß erhalten J die jetzt faäͤllien Decima's zu erheben. e.
Türkei.
Konstantinopel, 7. Juni. Der Sultan el am Donnerstag zuruͤckerwartet wurde, ist bereit . . 10 Uhr Morgens hier eingetroffen. Die ersten Kanonenschüsse welche den Sewohnern Konstantinopels dies verkuͤndeten, wur⸗ den von der Kaiserl, Corvette „Veloce abgefeuert, die bei der n, 3. 2 von der Serailspitze nach Beschiktasch die
an der Reihe war, um den Monarche ĩ sowohl als die gesammte , , ,,
schmuͤckte sich mit den Signalfliggen. Die Salven wurden von
der Flotte und den Batterleen fünfmal während des Tages wie—
derhost. Abends war die Tuͤrkische Flotte beleuchtet. Berichte aus S
ganze Stadt, der Bospor und die
nicht wieder flott gemacht schine und Kessel ausschiffen zu muͤssen, Die Pest war in Smyrna fortwährend die in der i n een, auf 3090 taͤgl
eber das auf verschiedenen Punkten S riens am 1. d. J. stattgehabte Erdbeben haben wir aus , 6 aus fuͤhrlichen Bericht erhalten, woraus hervorgeht, daß durch dieses Ereigniß im Ganzen 2393 Haͤuser theils deschaͤdigt, theils ganz zerstoͤrt worden sind. A106 Individuen waren dabei um⸗ gekommen und 36 verwundet worden,
Gntand.
Berlin, 27. Juni. Die Erfurter Zeitung meldet un— term 26sten v. M: „Durch Aller hoͤchste Kabinets . 12en d. M. haben des Königs Masestaͤt zu befehlen geruht, daß die große Herbst- Uebung des Aten Armee⸗Corps in diesem Jahre nicht abgehalten werden soll.“
= Nan schreibt aus Fischhausen unterm 19ten d. M.: „Ein Fest ganz neuer und ungewöhnlicher Art vereinigte gestern die Bewohner der Samlaͤndischen O stseeruͤste auf dem zwel Mei⸗
len von hier gelegenen Hausenberge bei Germau; es war ein
Dank⸗ und Freudenfest, und die Veranlassung dazu folgende: Das Bernstein⸗Regal, besonders ergiebig an der Samländischen Kuͤste, war seit vielen Jahren in Generaspacht ausgethan wor— den. Die Ausuͤbung desselben noͤthigte den Generaspaͤchter, je⸗ den Be ucher der Kuͤste aufs sorgsamste bewachen zu lassen, ja es berechtigte ihn, das Betreten derselben, mit Ausnahme einer kleinen Strecke bei dem Badeorte Kranz, zu verbieten, — eine Veschraͤnkung, die vorzugsweise den Grundbesitzern an der Kuͤste höͤchst laͤstig fallen und oft zu den widerwaͤrtigsten Reibungen Anlaß geben mußte. Die Generalpacht war jetzt abgelaufen, uͤnd der lang genaͤhrte Wunsch, sie ganz aufzuheben und die Bern— stein- Gewinnung an der Kuüste einem jeden anwohnenden Grund— besitzer fuͤr seine Kuͤstenstrecke in Pacht geben zu lassen, war in einem gemeinsamen Immediatgesuch an des Königs Masjestaät eingereicht. Je zweifelhafter der Erfolg war, desto großer war die Freude, die in dieser ganzen Gegend die Nachricht verbrei⸗ tete, daß Se. Majestaͤt der Toͤnig die ausgesprochene Bitte Al— lergnaͤdigst zu gewähren und den Strandbesitz ern die ganze Küste fur den Betrag der fruͤheren Generalpacht zuͤr freien Bernstein⸗ Gewinnung zu uͤberlassen geruht härten.“ Der allgemeine Ju⸗ bel, der sich im Samlande auf diese Nachricht kund gab, zeugte am kraͤftigsten und unzweifelhaftesten fuͤr wie wichtig und wohl⸗ thätig die Koͤnigliche Bewilligung erkannt ward, und veranlaßte den Wunsch, ein gemeinsames Freuden und Dankfest zu feiern, zu welchem der gestrige Tag, an dem vor 22 Jahren der Napoleonischen Herrschaft ein Ende gemacht wurde, besonders geeignet schien. Bei schoͤnem klaren Wetter waren mehrere Tau— send Bewohner der Seeküste und des ganzen Samlandes aus allen Ständen auf dem Hausenberge eingetroffen. Auf vielsei⸗ tigen Wunsch wurde von dem Pfarrer Wach hausen in Ger mau, der auch ein Mitkämpfer in den denkwürdigen Jahren 1813, 14 und 15 gewesen war, die Bedeutsamkeit der Feier des Ta⸗ ges in einer ergretfenden Rede ausgesprochen, nach deren Been⸗ digung ein tausendstimmiges Lebehoch fuͤr den allverehrten Lan⸗ desvater und das ganze Königl. Haus erscholl. Von nun ab gab sich Alles einer aufrichtigen und ungekuͤnstelten Freude hin die durch keinen Unfall irgend einer Art getruͤbt wurde.“ ;
— Die Magdeburger Zeitung enthaͤlt uͤber den dorti⸗ gen Wollmarkt folgenden vorlaͤufigen Bericht: „Bis heute (25sten) sind erst etwa 59660 Centner Wolle zu Markte gebracht, doch werden heute oder morgen noch bedeutende Partteen erwartet da nur wenige Schäferelen ihre diesjährige Schur bereits ver⸗ kauften und ein großer Theil der Produzenten den morgenden Tag erst als den Beginn des Marktes ansieht. Da heute Sonn⸗ tag ist, so sind auch keine Verkaufe zu Stande gekommen und nur einige Parlieen sind bereits gestern verkauft und gegen voriges Jahr mit 29 bis 25 Rthlr. pro Eentner niedriger bezahlt wor⸗ den. Die Waͤsche der Wolle ist durchschnittlich schon zu nennen.“
— Die Bewegung im Hafen zu Köln hat in dem Zeit— raume vom 16. April bis zum 15. Mai d. J ein guͤnstigeres
im Bospor vor Anker liegende Flotte
fast gleich. Es sin überhaupt 416 beladene F Berg 125
sind vorbe
Ctr. mehr aus den Ni dorther vorbeigefahren.
genen ausländischen
ter 20 Dampfschiffe
land hat also 2642 Ctr. mehr halten, als von Köln aus.
n der Nacht vom 18ten zum 19. Juni zog uͤber Hai— nau, im Regierungs Bezirk Liegnitz, zwischen Z und 3 Uhr Morgens ein heftiges Gewitter, welches gegen 3 Uhr in den Thurm der evangelischen Kirche einschlug. Da derfelbe mit einem Blitzableiter versehen war, so zuͤndete der Wetterstrahl zwar nicht, spaltete aber den Knopf ringsum, wo er gelöͤthet war, zerriß die Blitz ableiterstange in drei Theile, wuͤhlte unten an der Erde ein tiefes Loch und warf Steine, die Blitz ableiter⸗ Verzaͤunung und den unteren Theil des Blitzableiters (ein Stuͤch von etwa 6 bis 7 Ellen lang) etliche zwanzig Schritte von der Kirche auf die Straße. Auch wurden n der Kirche und in dem naͤchsten Hause mehrere Fenster zersprengt.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sitzung der Akademie der Wi senschaften zu Pa⸗ ris am 19. Juni wurde der Akademie der ien ch ,. Vito Mangiamele vorgestellt, Er ist der Sohn eines Hirten aus Soracus, zehn Jahr alt, von dunkler Gesichtsfarbe, mit langem schwarzen auf die Schultern herabfallenden Haar, kleinen, braunen nicht lebhaften Augen; sein Gesicht ist nicht unangenehm, doch fehlt es ihm an Ausdruck. Er war mit einer fleinch Bluse befleidet. Die Herren Arago, Sturm und Coriolis legten ihm nachstehende Fragen vor: 1) Welches ist die Kubikwurzel von 3,7376, 4167 Der Knabe besann sich noch nicht eine Minute lang und nannte dann die Zahl 156, welche in der That die Kubikwurzel der oben genannu⸗ ten Zahl ist. 2) Es soll eine Zahl gefunden werden, die, nachdem man sie zum Kubus erhoben und das Fünffache ihres Quadrats hin⸗ zuaddirt hat, gleich ist dem Vierzigfachen der gesuchten Zahl 4 350. Derr Arago hatte kaum diese Frage ausgesprochen, als der Knabe schon die Zahl 5 richtig als die gesuchte Zahl angab. 3) Es wird eine Zahl gesucht, die, zur fuͤnften Potenz erhoben, ein gleiches Resultat liefert als, wenn man sie mit A multiplizirt und das Produkt zu 16,790 addirt. Die Lösung dieser Aufgabe machte dem Knaben grö— ßere Schwierigkeiten, und da er endlich die falsche Zahl z nannte, so wollte man ihm eine andere Frage vorlegen, allein er behauptete, erst diese beantworten zu müssen, ehe er sich mit der Lösung einer nenen beschäft öggen könne. Nach kurzem Nachdenken fand er die richtige Zahl, nämlich 7. — Die Ate Frage war: Welches ist die zehnte Wur⸗ 9. von 28217852397 Der Knabe nannte fast augenblicklich die
ahl 7, wofür ihm der lauteste Beifall der Anwesenden zu Theil wurde. Die Akademie hat eine aus Mathematiktern und Phystologen bestehende Kommission ernannt, um zu untersuchen, auf welche Weise dieser Knabe in so kurzer Zeit so verwickelte Aufgaben löst. (Ueber die angeblich von diesem Wunderkinde in Marseille gelösten Aufga⸗ ben vergl. den Artikel unter Wissenschaft, Kunst und Literatur in Nr. 128 der, St. Zig) — Herr Du long siattete einen Bericht ab über die zweckmäßigstẽ Bedeckung des Daches der Kirche von Chartres. Das Blei wird als zu schwer und zu theuer und wegen der Gefahren, die durch sein leichtes Schmelzen bei Feuersbrünsten entstehen konnen, verworfen. Ueber die Vortheile des namentlich in Rußland zur Dachbedeckung angewendeten Eisenbleches fehlt es, dem Berichte zufolge, in Frank reich noch an Erfahrung. Das Kupfer würde alle Forderungen be— friedigen, wenn es wohlfeiler wäre. Es bleibt also nur der Zink übrig, den die Kommission aus ötonomischen Rücksichten und feiner Leichtigkeit und großen Festigkeit wegen empfiehlt. Eine fünfund⸗ zwanzigjährige Erfahrung hat alle Vorurtheile gegen dies Metall hin— reichend widerlegt. Es wird keines weges schneller zerssört, als ande⸗ res Metall, denn die Oxyd⸗Schicht, womit ' er sich bald, nachdem er der Luft ausgesetzt worden, bedeckt, schützt ihn vor jeder weiteren Ver⸗ änderung. Der einzige wirklich, Rachtheil ist seink große Verbrenn⸗ lichkeit, und die Kommission würde ihn bei einem höljernen Dache nicht empfohlen haben, bei einem eisernen ist jedoch mit jener Eigen⸗ schaft keine Gefahr verbunden. Die Kemmission 2 ferner, die Zinkplatten nicht mit Nägeln zu befestigen, sondern sie beweglich zu lassen so daß sie der durch die Abwechselung von Wärme und Kälte bewirkten Ausdehnung und Zusammenzie⸗ hung nachgeben können. Auch macht f darauf
n nn cht die Kommsssion aufmerksam, daß bei einer so großen Masse von Metall auf einem Dache die Blitzableiter mit der größten Sorgfalt angelegt werden müssen. — „Herr oreau de JounLs bat die Sterbelisten in Frankreich für das Jahr 18335 unsersucht und gefunden, daß in dem genannten Jahre 179 Personen in Frankreich gestorben sind, die 100 Jahre alt wurden. Es ist merkwürdig, daß diejenigen Departements. die am meisten hierbei beiheiligt sind, einander benachbart liegen; es starben nämlich im Departement der oberen Garonne 10, im Dep. des Gers 13, und im Dep. Tarn und Garonne 10 Hundertjährige. Im Dep, der Seine findet sich kein einziger. — Herr Arago zeigte an, daß in dem Artesischen Brunnen zu Grenelle neue Temperatür= Beobachtungen angestellt worden seyen und daß man das Wasser um 00,2 C. wärmer gefunden habe, als den Schlamm. — Herr Bron⸗ gniart überreichte ein botanisches Werk des Herrn Merat: Synopsis ᷣ Flora der Umgegend von Paris, nach dem natürlichen Spstem.
Königliche Schau spiele. Mittwoch, 28. Juni. Im Schauspielhause:; Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abth, von Frau von Weißenthurn. , . auf Begehren: Fröhlich, musikalisches Quodlibet in
Bonnerstag, 29. Juni. Im Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schlller E63 er ison: Ferdinand, als Gastrolle.) . ⸗ (oer Hassen:
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 28. Juni. Die Puritaner. Oper in 3 Akten, nach dem Naliänischen, von Friederike Elmenreich. Musik von Bellini. (Dlle. Pistor, vom Hoftheater zu Kassel: Elvira, als Gastrolle. — Herr Hötzel wird vor seinem Abgange von diefer . in der Rolle des Richard Forih zum letztenmale auf⸗
Donnerstag, 29. Juni.
Traum ein Leben. Sramati Franz Grillparzer. chen: Guͤlnare,
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