gedehnteren oder beschraͤnkteren Gebrauch, je nachdem ihnen die darin enthaltenen Thatsachen mehr oder weniger wahrscheinlich vorkommen. Das Spanische Ministerium sucht ohne Zweisei dadurch, daß es auf die Entdeckung der Quelle der von uns publizirten Geruͤchte so viel Werth legt, so viel als möglich die gegen sie erhobenen falschen Anschuldigungen zu widerlegen. Vielleicht ware es aber noch besser gewesen, sich nicht der Ge fahr auszusetzen, ihnen durch Maßregeln dieser Art mehr Wich⸗ tigkeit beizulegen, als sie sonst gehabt haben wurden.“
Die höheren Notirungen von London wirkten an der heu⸗ tigen Boörse guͤnstig auf die Course der hie sigen Fonds. Die zbroc. Rente stieg auf J8. 20. Die Spanischen Paplere gin— gen dagegen in Folge der neueren telegraphischen Depeschen (s. oben) etwas zuruck, und schlossen zu 2333. Die Speculation wirft sich jetzt wieder auf die Eisenbahn⸗ Actien, und besonders auf die Actien der Bahn von Paris nach Saint-Germain, de⸗ ren Course an der heutigen Börse um 25 bis 30 Fr. stiegen, da man mit Gewißheit annehmen zu können glaubt, daß die Bahn in der letzten Hälfte des kuͤnftigen Monats eröffnet wer—
den wird.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz—⸗ zung vom 22. Juni. Lord Melbourne kuͤndigte dem Hause an, daß er eine Botschaft von Ihrer Majestaͤt der Koͤhigin uͤberbringe. Diese wurde vom Lord⸗ Kanzler verlesen und lau⸗ tete folgendermaßen: „Victoria Regina. Die Koͤnigin hegt die vollkommenste Zuversicht, daß das Oberhaus die tiefe Betruͤb⸗ niß theilen wird, welche Ihre Majestät uber den Tod des verewigten Königs empfindet, dessen bestandigen Wunsch, die Interessen des Landes zu befördern, seine Freiheiten aufrecht zu erhalten und seine Gesetze und Institutionen zu verhessern, dem Namen und Andenken desselben die rflichtschuldige und tiefem⸗ Pfunden Hochachtung aller Unterthanen Ihrer Majestät sichern wird. Der jetzige Zustand der offentlichen Ang a⸗ legenheiten und der Zeitpunkt der Session, in Verbin⸗ dung mit dem Geseßze betrachtet, welches Ihrer Maje⸗ staͤt die Pflicht auferlegt, innerhalb einer bestimmten Zeit ein neues Parlament einzuberufen, lassen es, nach dem Gutach⸗ ten Ihrer Majestät, als unzweckmaͤßig erscheinen, Ihnen noch neue Maßregeln zur Annahme zu empsehlen, mit Ausnahme dersenigen, welche erforderlich sehn durften, um die Stgaatsge⸗ schaͤfste in der Zwischenzeit von dem Schluß der gegenwartigen Session bis zur Zusammenkunft des neuen Parlaments fortzu⸗ führen.“ Als Antwort auf diese Botschaft wurde von Lord KHefs ou rn zuvörderst eine Glückwunsch-Adresse an die Kö⸗ nigin bei Gelegenheit ihrer Thronbesteigung beantragt, die, wie ewöhnlich bei solchen Gelegenheiten, nur ein Wiederhall der
otschaft war. Der Minister hielt bei die sem Anlaß eine Rede, in welcher er die Tugenden des verstorbenen Königs, nament— lich seine große Guͤte und sein strenges Pflichtgefuͤhl, pries. Der Herzog von Wellington unterstuͤtzte den Antrag Lord Melbourness und hob in seiner Rede, die sich bloß auf das Lob des verstorbenen Souverains beschraͤnkte, unter Anderem her⸗ vor, daß er selbst, obgleich er während seines fruheren Minister, amts sich in Opposition gegen den damaligen Herzog von Cla⸗ rence befunden und dessen Resignation von dem Posten eines Groß ⸗Admirals veranlaßt, doch hernach von demselben, als Koͤ— nig, mit der groͤßten Guͤte, Herablassung und Gunst behandelt worden sey und sich seines ganzen Vertrauens er freut habe. Graf Grey, der hierauf das Wort nahm und seine Freude daruber aussprach, daß der Herzog sich in seiner Rede aller Aeußerungen enthalten habe, welche die Einmuthigkeit des Hau⸗ ses bei der Annahme der Gluͤckwunsch⸗Adresse an die Koͤnigin hätte stoͤren koͤnnen, bezog sich ebenfalls darauf, daß er unter dem verstorbenen Könige als Minister gedient, und äußerte sich uͤber denselben folgendermaßen: ;
„Es gab niemals einen Mann, der den Interessen des Landes aufrichtiger ergeben gewesen wäre, der besser verstanden hätte, was diese Interessen erforderten, der mehr Geduld gehabt, die damit ver— knüpften Umstände zu erwägen, der bei jeder elegenheit aufmerksa⸗ mer auf seine Pflicht gewesen wäre, und wenn jemals ein Souve⸗ vain auf den Titel eines „patxiotischen Königs“ Anspruch gehabt hat, so war es Wilhelm IV. (Hört, hört!! Er war außerdem inuth⸗ voll, fleißig, entschlossen, emsig, aufmerksam, er hatte ausgezeichnete Geduld, einen jeden ihm vorkommenden Fall, zu prüfen, wobei ihm seine Kenntniß der Grundsätze der Constitution und der Interessen des Landes zu statten kam. Er war gütig, herablassend und geduldig bei dem Anhören von Einwürfen gegen Die von ihm aufgestellten An⸗ sichten und stets ängstlich bemüht, sich für das zu entscheiden, was nach seiner Ansicht für die Interessen der von ihm Beherrschten das Beste war. (Hört, hört! Esne andere Eigenschaft, die der edle Her— zog auf eine gefühlvolle und ergreifende Weise hervorgehohen hat, war der Mangel aller persönlichen Empfindlichkeit, und ich kann in Wahrheit sagen, daß, wie auch der edle Herjog bemerkte, nie Jemand schneller Alles vergessen hat, was zu einer Spannung zwischen ihnen hätte Anlaß geben können.“
Nach Lord Grey ergriff Lord Brougham das Wort und sagte, bei der Stellung, welche er in dem Rathe des verstorbe⸗ nen Koͤnigs eingenommen, duͤrfe er bei dieser Gelegenheit nicht schweigen. Allem, was von den beiden vorigen Nednern uͤber die persoͤnlichen Eigenschaften des Koͤnigs, namentlich uͤber seine unbeugsame Gerechtigkeitsliebe und die seltene Reinheit seines Charakters gesagt worden sey, stimme er vollkommen bei.
„Es war natürlich“, fuhr der Redner fort, „daß meine edlen Freunde oder der edle Herzog hei diesen Eigenschaften verweilten; allein es möchte nicht weniger nützlich, nicht weniger ehrenvoll für das Andenken des Königs ünd auch keinesweges weniger passend seyn, bei dieser Gelegenheit nicht nur auf die Tugenden des Mannes, son—⸗ dern auch auf seine glorreiche, wohlthätige und vorbedeutungsvolle Regierung zurückzublicken. Glorresch war die Regierung aus dem besten aller Gründe, nämlich durch die Erhaltung des Friedens nach Außen und der Ruhe im Innern; woblthätig, weil er seinem Volke die einzige Segnung verliehen hat, welche die Herrscher zu geben oder vorzuenthalten vermögen, die weise Verbesserung der Gesetze und der Jastitutionen des Laudes; vorbedeutungsvoll war sie durch die ernsisiche Ankündigung, daß fernere Verbesserungen stattsinden sollten, die zwat nicht größer seyn können, die aber die Segnungen der frü⸗ heren über das gane Volk ausdehnen sollen. Dies sind die Berpflich⸗ tungen, die, zugleich mit der Krone des Reichs, auf die jetzige Re— gentin übergegangen sind, und Ew. Herrlichleiten und, wie ich glaube, das ganze Land stimmen mir gewiß darin bet, wenn ich die Hoff⸗ nung ausspreche, daß die Regierung Ihrer Majestät eine lange und glückliche seyn mag, in der mit Gottes Beistand und durch die Weis⸗ heit des Parlaments jene Verpflichtungen erfüllt werden mögen.“
Die Gluͤckwunsch⸗Adresse an die regierende Koͤnigin wurde hierauf genehmigt, und Lord Melbourne trug dann noch auf eine Kondolenz⸗Adresse an die verwittwete Königin an, indem er de— ren Tugenden und die treue Pflichterfüllung pries, welche sie an ihrem erlauchten Gemahl bis zu feinem letzten Hauch be⸗ wiesen habe. Auch diese Adresse wurde angenommen und die Erwägung des die Geschäfte des Hauses betreffenden Theils der Königlichen Botschaft auf den folgenden Abend verschohen.
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Oberhaus. Sitzung vom 23. Juni. Nach Abmachung einiger R ssn k, Angelegenheiten beantragte Lord Mel— bourne eine Adresse an Ihre Majestaͤt die Königin zur Be— antwortung dessenigen Theils der am Tage vorher dem Hause zugefertigten Koͤniglichen Botschaft, der sich speziell auf die Foͤr— derung der Geschäfte bezog, da man am vorigen Abend von jener Votschaft nur Gelegenhelt genommen hatte, der Koͤnigin eine Gluͤckwunsch-A Adresse zu ihrer Thronbesteigung zu uͤbersenden. Lord Lyndhurst gab der von dem Premier⸗Minister beantrag⸗ ten Adresse seine vollkommene Zustimmung, konnte jedoch den Parteienstreit nicht ganz beiseit lassen, sondern benutzte auch diese Gelegenheit, um dem Ministerium uͤber den jetzigen Zu—⸗ stand des Landes Vorwürfe zu machen. Die Adresse, durch welche das Haus verspricht, sich den Wüunschen der Koͤnigin zu fügen, wurde sodann genehmigt. Am Schluß der Sitzung er⸗ hielt noch eine Bill in Betreff des Hafens von Bridlington die zweite Lesung, nachdem ein von dem Marquis von Lon do nd erry beantragtes Amendement, welches die Beseitigung derselben bezweckte, mit 24 gegen 16 Stimmen verworfen wor— den war.
Unterhaus, Sitzung vom 22. Juni. Nach der An— zeige, daß die Irlaͤndische Zehnten-Bill an diesem Abend nicht zur Verhandlung kommen werde, und nachdem der Kanzler
der Schatzkammer die Vorlegung des Budgets zum 36sten
Juni angekündigt hatte, wurde dem Hause dieselbe Königliche Venn . die Lord Melbourne im Oberhause uber⸗ reicht hatte. Lord John Russell beantragte darauf auch eine ahnliche Gluͤckwunsch⸗Adresse an die Koͤnigin Victoria, wie der Premier-⸗Minister es im anderen Hause gethan hatte, und hielt eine Lobrede auf den verewigten Konig Wil— helm. Am Schluß seines Vortrages gedachte er der Erlla, rung, welche die jetzt regierende Koͤnigin bei ihrem ersten Er— scheinen im Geheimen ⸗Rathe abgegeben, und begruͤndete darauf und auf die Erziehung, die ihr von ihrer Mutter, der Herzo⸗ gin von Kent zu Theil gewerden, die schonsten Hoffnungen für das Land. Sir R. Peel, der die Adresse unterstůͤtzte, äußerte sich in Bezug auf die junge Königin, nachdem er in den Wunsch des Antragstellers, daß ihr eine lange gluͤckliche Regierung zu Theil werden moge, von Herzen eingestimmt hatte, in folgen— 1e: ; 3 . nur“, sagte der Redner, „daß der Erfolg ihren eigenen Reigungen, ihren natürlichen Eigenschaften und der uner⸗ müädlichen Aufmerksamkeit und Sorg falt, die eine erlauchte Fürstin und zärtliche Mutter ihrer Erzichung gewidmet hat, entsprechen möge. Ist dies der Fall, so wird der Erfoig ein so vollständiger seyn, wie syn der menschliche Geist nur zu begreifen vermag. Man kann es nur schwer unterlassen, so unphilosophisch es übrigens auch seyn mag, sich aus unbedeutenden Anzeichen ein Urtheil zu bilden; ich ag es daher, zu sagen, daß Niemand, der zugegen war, als Ihre Majestät, in dem Alter von achtzehn Jahren, das häusliche Leben verließ, um die hohen Functionen zu übernehmen, zu deren Ausübung sie m ef z⸗ gangenen Donnerstage zum erstenmale aufgefordert wurde, daß Nie mand, sage ich, hierbei zugegen war, der nicht die zuversichtlichste Erwartung hegte, daß sie, die sich so zu benehmen wußte, zu einer Regierung bestimmt sey, die glücklich für das Volk und glorreich fär sie selbst seyn werde. Es giebt etwas, was keine Kunst nachahmen, kein Unterricht bei⸗ bringen kann (hört, hört!), und es lag etwas in jenem Benehmen, was nur eine edle großherzige Gemüthsart eingeben konnte, — ein Ausdruck des tiefsten Bedauerns über das häusliche Unglück, welches sie heimgesucht hatte, und des innigsten und ehrfurchtsvollsten Be— wußtseyns der Pflichten, zu deren Erfüllung sie berufen worden (hört, hört) — eine austandsvolle und edle Bescheidenheit in allen ihren Hanzlungen, die ihr, wie ich schon hemerkt habe, nur von einem hohen natürlichen Charakter eingegeben seyn konnte, erzogen unter der Leitung einer Mutter, der sie sich für ihre Zärtlichkeit, Liebe und Sorge gewiß zum innigsten Danke verpflichtet fühlen muß. . Die Gluͤckwunsch⸗Adresse an die regierende Koͤnigin, so wie die ebenfalls von Lord Russell beantragte Kondolenz⸗/ Adresse an die verwittwete Köͤuigin, wurden demnaͤchst, wie im Oberhause, einmuͤthig angenommen. — . . Sitzung vom 23. Juni. Die Bill in Betreff der Londoner Kautschuk⸗Gesellschaft erhielt die dritte Le⸗ sung, nachdem sich 41 Stimmen dawider und eben so viele da⸗ fuͤr erklaͤrt und die Stimme des Sprechers den Ausschlag gege⸗ ben hatte; doch passirte die Bill noch nicht. Der Bericht uͤber die Edinburg⸗Glasgowsche Eisenbahn-Bill wurde mit 1II2 gegen 169 Stimmen genehmigt. Als Lord J. Russell auf die wei⸗ tere Erwägung der Königl. Botschaft angetragen, erhob sich Eir J. Graham mit einer Beschwerde uͤber den „True Sun“, der ihm die Unziemlichkeit vorgeworfen, daß er bei der Verke⸗ lesung der Botschaft den Hut nicht abgenommen, Dies veran⸗ laßte eine kurze Diskussion, und dann motivirte Lord J. Rus— sell umstaͤndlich die Antworts⸗Adresse, die Herr Hume zwar billigte, allein dabei eben so wenig, wie Lord Lyndhurst im Ober⸗ hause, nur von entgegengesetzten Ansichten aus, die Partei In⸗ teressen aus dem Spiele ließ, indem er scharf. uͤber den nach sei⸗ ner Meinung retrograden Gang des Ministeriums herzog. Nach ihm äußerten sich uͤber den Zustand der oͤffentlichen Geschafte noch Lord Stanley, Herr Roebuck, Sir G. Clerk, Herr Wakley und Andere, was den Kanzler der Schatz kam mer zu einer Replik veranlaßte. Die Adresse wurde aber einhellig angenommen und beschlossen, daß sie von denjenigen Mitgliedern, die zugleich dem geheimen Rath angehorten, uͤbergeben werden solle. Lord J. Rufsell kuͤndigte zum Montag die Ernennung des Ausfchusses über die Kirchenländereien an. Es wurde dann über die Gleichstellung der Zuckerzoͤlle, uͤber die Marine— Veranschlagungen und uͤber Civil⸗ Ausgaben Ausschuß gehalten, in welchem letzteren Sir R. Vyv van die Bestimmung einer angemessenen Apanage fuͤr die Herzogin von Kent und Herr Hüme eine solche fuͤr den Prinzen Georg von Cambridge em⸗
pfahlen.
London, 23. Juni. Vorgestern fand unter den uͤblichen (gestern bereits mitgetheilten) Ceremonien die feierliche Prokla⸗ mirung der Königin statt. Ihre Majestaͤt langte gegen 10 Uhr Morgens im St. James-Palaste an, wo sie von den Mitg lie dern der Koͤniglichen Familie, den Hofbeansten, den Ministern und anderen Personen von Rang empfangen wurde. Lange vorher schon waren alle Zugaͤnge zu dem Palaste mit Zuschauern angefuͤllt, jeder Balkon, sedes Fenster und jeder hervorragende Punkt besetzt. Um 10 ühr feuerten die Kanonen im Park die Koͤnigliche Salve, und unmittelbar darauf zeigte sich die Köoͤni⸗ gin in einem Fenster des Palastes und wurde durch die unten stehende Menge mit lautein Beifall begruͤßt. Sie stand zwi— schen den Lords Melbourne und Lansdowne, welchem Letzteren zur Seite sich die Herzogin von Kent befand. An diesem und zwei anderen Fenstern des Palastes bemerkte man außerdem noch den Konig von Hannover, die Herzoͤge von Sussex, Welling⸗ ton und Argyle, den Oberbefehlshaber des Heeres, Lord Hill, Sir Edward Codrington und Andere. Die Koͤnigin sah sehr blaß und angegriffen aus, erwiderte aber die Gruͤße des Volkes mit ausgezeichneter Anmuth und Wuͤrde. Bald nachdem sie
fsich am Fenster gezeigt, trat der vornehmste Herold vor und ver⸗
las mit lauter Stimme die Proclamations - Atte, welche han erikanischen Häͤuser, welche die Zahlungen ein este ll ĩ durch den Rufs Gott grhalte dis Königin! unterbrochen t n. h ha 4 . en 39 stellt, auf brei. Darauf setzte sich der Zug der Herolde in Bewegung, und Hettshire und Lancashire,
Proklamirung wurde Ein der gestern berichteten an den dazu bestimmten anderen Punkten der Haupt vorgenommen. Bei der Boͤrse trennte sich der Zug, nachden uͤberall in der City einen ungeheuren Zusammenlauf von M schen veranlaßt und lebhafte Beifallsbezeugungen hervor gern Oi hatte. Namentlich soll bei Temple⸗Bar die Masse der dern melten Menge so groß gewesen sehn, wie man sie fruͤher nj sehen zu haben sich erinnert, und es ist nur den mu stersa Veranstaltungen der Polizei zuzuschreiben, daß die ganze lichkeit ohne irgend einen Ungluͤckefall voruͤbergegangen ist. Windsor kam erst gestern der Befehl an, auch dort dien Köonigin auszurufen; es wird dies, dem Vernehmen nach, gen oder am Montage geschehen. Sonst pflegte es schi Tage der Erledigung des Thrones selbst startzusinden. vielen anderen Orten wird . daß die Proklam run elbst schon vor sich gegangen ist. 2 g l ltr eg der Proklamirungs, Ceremonie hielt die Mong Geheimen⸗Rath, in welchem mit den Vereidigungen fort ren wurde. Dann war große Vorstellung der Erzbischos Bischoͤfe, Richter und anderer Beamten, und um 1 Uhr die Koͤnigin nach Kensington zuruͤck. Die regierende Kü wird bis nach der Besiattung des Koͤnigs mit ihrer M der Herzogin von Kent, in Kensiugton bleiben, außer wenn C geschäfte ein Anderes erfordern.
Hiesige Blaͤtter machen darauf aufmerksam, daß der gestrige Tag, an welchem die Koͤnigin Victoria in der h stadt proklamirt wurde, gerade der Jahrestag der Schlag Vittoria war.
Die Hof-Zeitung enthalt heute den umstaͤndlichh richt uͤber die Proklamirung Ihrer Majestaͤt am 21 sten d, die an demselben Tage im Geheinen-Rathe beschlossene rung der kirchlichen Fuͤrbitte fuͤr das Koͤnigliche Haus sn die Namen der vereidigten Mitglieder des Seher men gt und die gestern erwaͤhnten Proclamationeh, die Aufmunß zur Sittlichkeit des Landes und die Bestaͤtigung der Enn Beamten betreffend.
Als bemerkenswerth wird von den hiesigen Blaͤttern n fuͤhrt, daß unter den Personen, welche der Koͤnigin den hu gungs Eid geleistet haben, sich auch ihr Oheim, der Herzaz Tumberland, befand, obgleich derselbe durch den Tod des nigs die Seuverainetäͤt uber Hannover erivorben hat. Times berichtet jedoch, daß der Konig von Hannover h Vollmacht zur Abstimmung im Oberhause an seiner Statt, Pairs von England, zuruͤcklassen werde. Man erinnert bei dieser Gl genheit daran, daß auch Georg II., als Eebprinz von Hann und als naͤchster Erbe des Britischen Thrones nach seinem ter, dem damaligen Kurfuͤrsten von Hannover (Espaͤter Ki Georg J. von England), sich bei der Thronbesteigung der! nigin Anna nach England begeben habe, um ihr den Huldigmn Eid zu leisten, worauf er zum Herzog vom Cambridge ann wurde. Der jetzige Koͤnig von Hannover wuͤrde nur fürn Fall Koͤnig von England werden koͤnnen, daß die Kon igin oh Nachkommenschast verstuͤrbe. Se. Maßjestaͤt haben schͤn ro gestern von der verwittweten Koͤnigin Abschied genommen, si gestern bei der regierenden Koͤnigin gewesen, und werden s wie es heißt, noch heute nach Hannover einschiffen.
Folgendes ist die Eides Formel, welche von den Lords Gemeinen bei der Thronbesteigung der jungen Koͤnigin h sagt wird: „Ich verspreche aufrichtig und schwoͤre, daß ich I en. behältlich des Rechts irgend eines Kindes Sr. verewigten jestaͤt Koͤnig Wilhelm's 1V., das von Höchstdero Gemahlin noch geboren werden möchte) Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin . toria treu seyn und ihr echte Lehnspflicht beweisen will. beiden Parlamentshaͤusern wurde vorgestern mit den Venn gungen fortgefahren und dann von Lord Melbourne und John Russell angezeigt, daß am folgenden Abend an] Herrlichkeiten und an die Gemeinen eine Koͤnigliche ö schaft ergehen werde. (S. oben die Parlaments, handlungen.) In Bezug auf diese Botschaft der oni u bemerken, daß, nach den Bestimmungen einer Parlamn Akte aus der Zeit der Königin Anna, das Par lamen mehr, wie dies fruͤher der Fall war, bei dem Tode de gn ipso facto aufgeloͤst wird, sondern nach einem solchen Eren noch sechs Monate lang gesetzlich fortbesteht, falls nicht der Souverain dasselbe fruͤher prorogiren oder aufloͤsen wil. 1 der Angabe des Courier wird in dem gegenwartigen Fall Parlament gleich nach Erledigung der laufenden Geschaͤsust rogirt und alsdann unverzuͤglich aufgeloͤst werden, was, ö. vermuthet, in A oder 6 Wochen geschehen dürfte. Di h Parteien suchen daher in den oͤffentlichen Blaͤttern ch emsigste Stimmen für die neuen Parlaments- Wahlen ö ben. Wie sich die Times in dieser Beziehung ver he n ist bereits (im gestrigen Blatte der St. 3) erw ih Der Courier sagt: „Es wird also eine Appellation an ug . finden, damit es die Ministerwahl, welche Ihre Maß. . freudig vorgenommen hat, bestaͤtige oder minbillige. 29 hereits entschieden, und es wird nun Sache des n ihre Entscheidung zu ratifiziren. Die Minister ann, tet, die Reformen zu befördern, welche von den i , haͤltnissen der Gesellschaft erheischt werden, und ,, ( dauer und Sicherheit unserer Institutionen an, Ihre Gegner oder vielmehr ihre r , , lange Zeit durch Feindseligkeit gegen alle Reform aus (
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;. . i,, und sie wurden die Mißbraäuche in unseren Institis un 2 erhalten, bis sie uͤber diese bab teren ell , nichtung hereinbraͤchten. Zwischen diesen beiden ,, f zlpien oder zwischen diesen Parteien wird die rar ene, len haben. Die Koͤnigin hat bereits gewaͤhlt und .
ogen
wahlt. rg nrg! staͤtigen und seiner Zeit weder Revolutionairs nr fn
ies in's Parlament wahlen, sondern Maͤnner, die gent e nen in Kirche und Staat allmaͤlig und i tesormiren.“ . itt . . Erlaß des Herzogs von Norfolk, als ref des Reichs, ordnet eine allgemeine Landestrauer 2 hin gen beginnen soll. Aehnliche Erlgsse von , . litaͤts-Kollegiums und des Ober-Befehlshabers de , fuͤgen uͤber die Trauerzeichen in der Flotte und mn l n Die verwittwete Königin erhaͤlt nach dem Pa er hf schlusse vom 15. April 1831 ein jährliches er nm e,, h Pfd. und den Gebrauch von Mariborough-house, w ö
Be
. chou nicht in gehoͤrigem Stande seyn soll, oder Bushy⸗ Park Some
ihrer beliebigen Wahl. A6 aurne , i me e.
ihre Graf . ein Schwiegersohn , n
ren 1778, ist mit Tode abgegangen. Lord 3 6. ;
ger Sohn, geboren 1834, erbt seine Titel un diente 1 Die Bank von England hat die Accepte der
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Posit onen, aber welche ihr zweiter Ausschuß besondere gut⸗
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rat' ung und Beschlußefasfung war 9 QMajestat he fe g war auch die A
ischaft als Bayerischer Prinz in den
Wien,
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Seiten der Regierung erfordern, da fuͤr die He Vorbereitungen getroffen worden, wie man sie von denen lie erwarten muͤssen, hziutragen wuͤrde. en für 1837 betrug 24 Mill. Dollars, allein die Bewilligun⸗ Kongresses haben diesen Anschlag so weit überschritten, Zuflucht. die nach der Austheilung unter die Staaten zuruͤckbehalte⸗ illionen und noch drei Millionen mit darauf gehen J Die ruͤckständigen Zoll⸗ lungen, wofuͤr nun Verlaͤngerung zugestanden wird, waren sich die Regierung am mei⸗ 1 verlassen hatte, so daß sie nun große Unbeguemlichkeit spu⸗ muß,“ Die New⸗Horker Legislatur hat beschlossen, daß von . der . , ursen, so lange die Einstellung ihrer Baarzah , 9 st 3 ihrer Barzahlungen dauert zu sich kommen und beschenkte ihn mit dem
also
e der Einnahmequellen,
Aus dem Haag, 2z. uni. den Se. Majch d nne . und Rord⸗Brabant besuchen. Der Koͤnigl. H 3 Wilhelm IV. von Aus Utrecht sind vorgestern 100 Mann Soldaten zur Ver— ung der Garnisonen in toek abgegangen.
Muͤnchen, 23. Juni.
geordneten beschaftigte sich heute bei Fortsetzung ihrer Ver— dlungen uͤber die ihr vorliegenden General Finanzrechnungen
Jah
hat.
sten
364. ü Juni. um ü dem Fuͤrst-Erzbischofe von Olmuͤtz, Freiherrn au⸗Beeckh, die Belehnu . Fr m big.
J. reinten Koni hnung mit dem diefem Erzbis— geru
z ̃ anufakturen in die noch Rimessen aus Amerika er—⸗
We Kitten, außerst zu Statten kömmt!
Neulich wurde bei der Bank von England eine Note der ben zum Belauf von 6 Pence praͤsentirt, die am 8. Mai 1706 uzestellt und am 13. Februar 1771 ausgegeben worden war.
Morning Chroniele sagt, aher abgefertigte Goldsendung sey auf Abschlag der im Sep⸗ „nber faͤllhn Rufsischen Dividenden bestimmt.
Briefe aus Lissabon vom I1Iten d. warde als uͤbergus inißvergnügt, m Garnison-Dienste, in Abwesenheit der meisten in Spanien 1d Algarbien beschäͤftigten Truppen, beläͤstigt wird.
General Evans ist am 20sten von Paris ler angekommen. Dem Anscheine nach, irch den sehr angreifenden Feldzug in Spanien während der tzten beiden Jahre tem im Unterhause eingefunden, wo er neben Herrn tz nahm und von fe lautem Beifallruf empfangen wurde, in den auch viele To— ? mit einstimmten. .
In Konstantinopel ist, laut Nachrichten vom 31. n. Achmed ⸗Halussi⸗Pascha in der Nacht vom 30 sten sstorben. a New-Hork sind neuere Nachrichten vom 2ten d. M. t dem Packetschiffe „Mediator“ angelangt. Sie schildern die pudels-Zustände in besserem Lichte, Fel zur Besserung derfelben keine iebereinstimmung zu herr⸗
hescheint; so hat namentlich die Legislatur von New⸗Jersey Hill, weiche die Suspendirung der Baar⸗Zahlungen für die ken des Staates legalisiren sollte, ihre Zustimmung verwei⸗ tt. Aergerliche Diskusstonen waren ihmen der Banken entslanden, ank-Insurrection, von Anderen als freche Neucrungen der egierung bezeichnet werden. .
tgierung durch die Zahlungs⸗Unfaͤhigkeit mehrerer anken viel Geld verlieren werde. rrten begierig auf das Eintreffen acket ift Denn silvania, welches ihnen Nachricht uber bie Aut! ihme der Bons der Vereinigten Staaten an der Englischen Boͤrse erbringen sollte. Diejenigen, welche nach Einstellung der Baarzah⸗ ngen unbeschraͤnkten Kredit bei den Banken zu erhalten hoff— , fanden sich schwer getaͤuscht, denn die sicheren und zahlungs— sitzen Banken, deren Emittirungen dazu allein etwas helfen atten beschlossen, dieselben moͤglichst zu vermindern,
die von St. Petersburg
schildern die National— besonders deshalb, weil sie mit
über Boulogne hat seine Gesundheit
nicht sehr gelitten. Er hat sich bereits
; ᷣ Hume den liberalen Mitgliedern des Haufes
Mai, der
obgleich in Betreff der
uͤber die neuesten Maß⸗ welche von Einigen als die
Man glaubte uͤbrigens, daß die
Deposito⸗ Die Kaufleute in New⸗Hork
Weg zum Wiederanfange ihrer Baarzahlungen frei
erhalten, und die New⸗Horker Banken hatten zu dem Ende mit ihnen in Verbindung stehenden Banken im Inlande gefordert, ihre Noten binnen 5 bis 25 Tagen durch New— ker Noten einzuloͤsen. (äete man, daß die New-Yorker Kaufleute 6 Millionen Dol⸗ an ihnen verlieren wuͤrden. mäng schienen sich sehr zu mehren. Iephia hat sich jetzt eine bedeutende Partei gegen die Bank Vereinigten Staaten erhoben, hierauf: kein Plan zur
Was unsolide Banken betrifft, so
Die Verlegenheiten der Re— In New⸗Hork und Phi—
und die Times bemerkt in Umstaͤnde zeigen klar genug an, Errichtung einer Negierungs⸗ oder Staats- Bank von der van Burenschen Partei
„Alle
ttionirt werden wird, sondern daß sie vielmehr das angefan⸗ e System verfolgen will, die Folgen mogen seyn, welche sie
wird dies jedoch eine sehr bedeutende Anstrengung Krisis nicht
die behauptet hatten, vorauszusehen, was Die Veranschlagung der allgemeinen Aus⸗
im Ganzen 32 Millionen.
worauf
an ihre Actionaire gezahlt wer—
Nieder lande.
Dem Vernehmen nach kurzem auch die Provinzen See—
Großbritanien angelegt.
den Schelde-Forts Lillo und Lief⸗
Deutschland. (Allg. Ztg.) Die Kammer der
ren 183 , 1833, 183449, mit einigen speziel⸗
lage gemacht hatte. Gegenstand der heutigen panage, welche tto von Griechenland in seiner Ei— genannten drei Jahren
Der zweite Ausschuß hatte, auf den Vortrag des
J. Dr. Schwindel, diese Bezuͤ Aner ge zur Anerkennung begutach⸗ welche auch von der Kammer sofort ertheilt wurde, nach⸗
) w . ; Mi n ĩ 5) Ty; ; Wenn das Volk weise ist, so wird es ihre . e en seele: ftr Muß bft, Ce bels, Fürf . . 1
von Moy, Di. dd gesprochen hatten. n Stuttgart ward am 15.
Willich, Pr. Schwindel, Hr. Stahl,
von Hornthal und Kaden über den Gegen—
des in
hart die Entfuͤhru prolog von Wol
Oesterrei ch. Se. Kaiserl. Maj. haben gestern Mit—
Boͤhmisch en Kronlehen feierlich zu er⸗
3 Zu diesem Behufe fuhr der Fur st⸗Erzbischof aus
n Di
erzbischoflichen Palaste, unter Vortretung einer senerschaft, mit drei sechsspannigen .
Gallawagen, denen noch eine Anzahl Wagen der Olmuͤtzer Le⸗ hen. Vasallen folgte, in die Hofburg auf. Gut in en mit den Kaiserl. Leibgarden besetzten großen Appartement von den zwei Assistenten, Fuͤrsten August Lobkowicz und Fuͤrsten Ferdi⸗ nand Trauttmansdorff, empfangen, wurde, der Fuͤrst⸗Erzbischof durch den Oberstkämmerer, Grafen von Czernin, in den Ceremonien Saal eingeführt, wo Se. Maj. umgeben von Allerhoͤchstihren Oberst⸗ hofaͤmtern und dem gesammren Hofstaate, sich auf dem Throne he; fanden. Am Fuße desselben angelangt, steilte der Fürst / Erzbi⸗ schof die allerunterthaͤnigste Bitte um die Belehnung, welche ber Dofkanzler. Graf v⸗ Inzaghi, als Stellvertreter des abwesenden bersten Kanzlers, im Namen Sr. Majestaͤt beantwortete. Hier⸗ auf kniete der Fuͤrst⸗Erzbischof auf den Stufen des Thrones nieder, legte auf das von dem er sten Oberst⸗Hofmeister, Fuͤrsten zu Colloredo⸗Mannsfeld, und dem Stellvertreter des Obersten Kanzlers gehaltene Evangelienbuch den Leheneid ab, und kuͤßte, zum Zeichen der Belehnung, den Knopf des Staatsschwertes welches Se. Majestaͤt aus ben Haͤnden des Ober⸗Hofmarschalls, Grafen v. Gosß, genommen hatien und ihm allergnaͤdigst dar⸗ reichten. An die unterste Thronstufe zuruͤckgelangt, hielt der Fuͤrst⸗Erzbischof nunmehr seine unterthänigste Dankrede, und lehrte dann auf dieseibe feierliche Art, welche bei der Auffahrt stattgefunden hatte, in den erzbischöflichen Palast zuruͤck.
zugegangen,
des von Liverpool expedirten
fruheren Nummer dieser Zeitung angezeigt.
of hat auf vier Wochen die Trauer fuͤr den
Spanien.
Madrid, 15. Juni. Ueber den Marsch der Karlistischen Expedition zirkuliren hier verschiedene Geruͤchte. Man versi⸗ chert, sie bedrohe die Stadt Reuß, welche nur 1ũ½ ƷʒLeguas von Faäragong entfernt ist. Die Karlisten in Valencia und Unter⸗ Aragonien ziehen ihre Streitkraͤfte in der Richtung von Mo⸗ lina und Teruel zusammen, und es heißt, Cabrera wolle sich des erstgenannten Ortes bemaͤchtigen; er wäre dann nur vier Ta⸗ gemaͤrsche von Madrid entfernt. Dies hat wohl die Regierung bewogen, die Absendung von 4 Millionen Realen nach Sara— gossa zu unterlassen, auch ist dem General Oraa der Befehl das Kommando einer Reserve⸗ Armee zur Deckung der Hauptstadt zu uͤbernehmen, und die Regierung hat die Ab⸗ sicht, 50,000 Mann National⸗Gardisten mobil zu machen.
Man behauptet, der Englische Gesandte, Herr Villiers, sey
von seiner Regierung mit Vollmachten versehen worden, um ei⸗
nen Handels Vertrag mit der Spanischen Regierung abzuschlie⸗ ßen, wobei die letztere, als Hauptbedingung, die Realisirung einer Anleihe aufgestellt habe.
Die Karlistische Junta in Catalonien hat nachstehende Prociamation erlasfen:
„Catalonier!
das Volk, freien. a⸗ mne gs verbindet, und erden erfüllt werden. Die göttliche Sache und die Tugenden dez besten hat das glorreiche Unternehmen unseres un er hat die besten Truppen des Felndes, eu Anhlick seiner Waffen flohen, vernichtet, And sie majestätischen Marsch nicht einen Augenblick hemmen.“
Turkei.
Die neueste in Berlin eingegangene Nummer der Tuͤrki⸗ schen Zeitung Tekwimi Wekaji vom 28. Sefer (I. Juni) enthalt folgende Artikel:
„Daß Muhammed Bei von Rewandus, weil er Gehorsam und Unterwuͤrsigkeit bewiesen, der Nachsicht und Gnade des Sultans wuͤrdig erachtet worden, haben wir bereits in einer r Er selbst kam nach Konstantinopel und nahm in diesem Asyle aller Glaͤubigen seine cht. Nachdem nun der besagte Bei wahrend seines hie si⸗ gen Aufenthalts mit Worten und Werken zu erkennen gegeben, daß er sich im Dienste des Sultans geehrt und gluͤcklich fuͤhlen wuͤrde, hat Seine Hoheit, in Erwaͤgung des redlichen Charak⸗ ters und der großen Tapferkeit dieses Haͤuptlings, demfelben mit der Würde eines Fersk (Divisions Generals der Linien⸗ truppen, die Verwaltung der unter der Ober ⸗-Hoheit des Walt 's von Baghdad stehenden Sandschake Koͤi, Harir und Rewandus zu uͤbertragen geruht. Als der Sultan im Palaste Saad Abad seine Abschieds- Audienz ertheilt hatte, ließ er den neuen Ferik ) ñ Abzeichen seiner Würde,. Naͤchster Tage wird Muhammed Bei nach dem Orte seiner Bestimmung abgehen.“
„Das Ejalet Schehrsor war unlaͤngst dem Oschkar Pascha zur Verwaltung uͤbergeben worden, da dieses Ejalet in fruͤherer Zeit immer zu dem Gebiete des jedesmaligen Wali's von Bagh— dad gehoͤrte, und da es ferner nothwendig geworden, daß Osch⸗ kar Pascha diesesmal nach Konstantinopel komme, so ist ein Befehl Seiner Hoheit ergangen, demgemaͤß das erwaͤhnte Ejalet dem Gebiete des Wali's von Baghdad wieder hinzugefuͤgt wer⸗ den solle. Die Verwaltung der finanziellen Angelegenheiten und der Einkünfte des ganzen Irak (Türkischen Mesopotamien) hat seine Hoheit einem Beamten von erprobter Tuͤchtigkeit, Arif Efendi, mit dem Titel eines Defterdars von Baghdad zu uͤbertragen geruht.“
Am lI4Aten des laufenden Monats Sefer brach in Chaß— Koi (einer Vorstadt Konstantinopels) in der Wohnung eines Juden Feuer aus, welches rasch um sich griff und achtzig Haͤu— ser so wie hundert Buden in Asche legte.“
— Aus Konstantinopel berichten die neuesten in Wien ein—⸗ gegangenen Briefe, daß eine Deputation des Handelsstandes dem Sultan bei seiner Ruͤckkehr (die am 6. Juni Morgens er⸗ folgte) eine wohlausgearbeitete Denkschrist uͤberreicht habe, worin der auf dem Commerce im Allgemeinen lastende Druck geschil⸗ dert und um Abhuͤlfe gebeten wird. Namentlich soll diese Denk⸗ schrift die Bitte um Fixirung des Geldwerthes, dessen Unbe—⸗ staͤndigkeit besonders in den letzten Jahren sehr hemmend auf den Verkehr einwirkte, enthalten. Man sagt, der Sultan habe die Deputation aufs gnaͤdigste empfangen, und sie seiner Bereitwil⸗ ligkeit, den gerechten Klagen zu begegnen, versichert, was dann auf den Cours des Tuͤrtischen Geldes so vortheilhaft gewirkt hat, daß der Gulden Conv. Muͤnze nur noch mit 435 Paras notirt wurde (14 Tage fruͤher stand er noch zu 475 Paras).
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Berlin, 28. Juni. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Michael von Rußland kam in der Nacht vom 23sten zum Zisten d. M. nebst Gefolge in Köln an, sties im Gasthofe zum gro— ßen Rheinberg ab und setzte am folgenden Morgen die Reise nach Holiand sort.
— Zu Mehr in der Buͤrgermeisterei Niel des Kreises Cleve (Regierungs, Bezirk Duͤsseldorf) hat ein Landmann am 25sten
v. M. auf seinem Acker beim Pfluͤgen einen irdenen Krug auf⸗ gefunden, in welchem 600 Sinck kleinere ih ern ger ns ui mit der Jahres ahl 1489, und 9 Goldstuͤcke enthalten waren.
— Man schreibt aus Magdeburg vom 26sten: „Die Zufuhr von Wolle war heute Mittag bis auf 76600 Ctr. nach den Thorangaben gesttegen. Schon zeitig trat heute Morgen das Seehandlungs-Institut als Kaͤufer einiger Partieen auf, und die Wollhändler und Fabrikanten folgten, wenn auch nicht rasch, doch so, daß man den dritten Theil der obigen Zufuhr heute als verkauft annehmen kann. Die Preise stellten sich nach der Qualitaͤt um 20 bis 30 Rihlr. pro Err. niedriger, als im vorigen Jahre, 8 eq z ;
— Von dem Stettiner iffe „Lucifer“, Capitain Mich. Nuͤscke, welches im Herbst vorigen Jahres in Stettin durch ö. Handlung Fr. W. Rahm's Sohne zu einer Expedition nach der Suͤdwestkuͤste von Afrika ausgeruͤstet wurde, sind am 26sten d. M. uͤber Brasilien Nachrichten vom 9. Maͤrz eingetroffen, woraus sich ergiebt, daß dasfelbe trotz einer sehr stuͤrmischen Reise am 5. Febr. seinen ersten Bestimmungsort Ajudä (Engl. Whidah) ) auf der Küste von Benin gluͤcklich erreicht hatte. . 6 der Capitain und die Mannschaft waren gesund.
) Siehe die in Nr. 173 der St. Z. unter London vom 16. gegebene Nachricht aus Dominica. Itznt
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Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde⸗Dressur.
Den 27sten Juni 1837.
Se. Köoͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Maj. des Königs) hatten die hoͤchste Gnade, das Richteramt zu über⸗ nehmen. Der Herr Oberstallmeister von Knobelsdorff assistir te Hoͤchstdenenselben.
Die Rennen fanden in folgender Weise nacheinander statt:
XVIII. Rennen auf der freien Bahn. ! (Einfacher Sieg.) llnterschrifts⸗ Rennen Rr. LXI. — Rennzeit 1837 — Pferde auf dem Kontinent 1831 geboren — einmal die Bahn vom Gewinnpfosten herum — 25 Fed'or. Einsatz — 15 Frd'or. fed — Gewicht 114 Pfd. — Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschienen: .
1) Herr W. v. Biel, braune Stute Esmeralda vom Phantom und der Busk.
2) Herr Graf v. Hahn⸗-⸗Basedow, brauner Hengst Basedow vom Figarg und der Veil. Reiter weiß, rothe Aermel und Kappe. (Sieger, geritten von Collison.)
Des Herrn von Wilamowitz-⸗Möllendorff braune Stute vom Camel, des Herrn Grafen Renard Fuchshengst vom Figaro, Perrn v. Hertefeldt Fuchsstute Egeria, Herrn vw. Maltzahn⸗ Lumerow brauner Hengst Traveller, zahlten Reugeld.
Basedow nahm bald nach dem Ablaufen die Spitze, behielt sie in einem guten Tempo und siegte ohne wesentliche Anstrengung. Das Rennen dauerte 4 Minuten und 2B Sekunden.
XIX. Rennen auf der Bahn mit Hin dernissen. ͤ (Einfacher Sieg.) Pferde aller Länder — Zzjähr. iin Pfd. — jähr. 131 Psd. — jähr. 139 Pfd. — 6jähr. und ältere 1413 Pfd. — Stu ten und Wallachen 3 Pfd. weniger. — Herren reiten. Es erschienen:
1) Herr G. Licht wald, brauner Hengst Ofsian vom Catton und der Queen-Coil. (Sieger, geritten von Herrn L. Seeger.)
2) Herr Graf v. Gneisenanu, braune Stute Eleanor vom Middleton und der Eliza.
3) Herr C. Licht wald, braune Stute Hannar vom Tramp und der Zephyrina.
) Herr General v. Barner, Fuchsstute Polonaise vom Doktor
Syntax und der Eaton⸗ Make. Gerstten von Herrn Lee.
85) Herr Lieutenant v. d. Knesebeck, Fuchsstute Miß Kitty. Herrn Bölcker s-Lehmkuhlen Fuchshengst Arb ace s, Herrn
v. Winterfeldt⸗Metzelthin, braun Stute Glortane, Herrn Lieutenant v. Thüm en brauner Wallach Cornet, Herrn Lieutenant v. Ohlen brauner Wallach Pitt, Herrn Lieutenant v. Kanitz Fuchs wall ach Danceur, Herrn Lieutenant Ficker brauner Hengst Picton, Herrn G. Lichtwald Fuchshengst Shakespeare, dessel⸗ ben braune Stute Miß Speed, Herrn Lieutenant v. Hirschfeldt Fuchsstute Alma, Herrn Lientenänt v. Wilamowitz⸗Möitlen⸗ dorff, braune Stute Marmion waren zurückgezogen.
An der ersien Barriere brachen Polonaise, Hannar und Elea— nor aus, nur letztere kam wieder in die Bahn und folgte nun dem Ossian und der Miß Kitty, welche indeß die erste Barriere über— sprungen hatten. Ofsian ging in einem sehr raschen Tempo vor⸗ wärts, gewann einen großen BVorsyrung und siegte leicht. Miß Kitty und Eleanor üͤberwanden ebenfalls die Hindernisse gut. Dat Rennen dauerte 2 Minuten und A Sekunden.
Der Sieger erhielt eine zierlich und reich gearbeitete Schale.
Rennen auf der freien Bahn.
. (Doppelter Sieg.) Inländische Pferde im Besitz von Inländern. — 5 Frd'or. Einsatz — kein Reugeld — (blay or pay) — 1ꝶ Meile — zjährige 110 Pfund — jährige 128 Pfund — Sjährige 157 Pfund — ältere 112 Pfund — Stuten und Wallachen 3 Pfund weniger.
Es erschienen:
1) Herr v. Farenheid, schwarzer Hengst Don Juan vom His Grace und der Scrapalline. eiter weiß, rothe Aermel, gelbe Kappe. (Sieger, geritten von Jack.)
2) Herr Graf v. Renard, brauner Hengst Hippolyt vom King Fergus und der Miß Walker.
3) Herr Graf v. Dy hrn-ulbers dorf, Fuchsstute Lowlay vom The General und der Anticipation⸗ Marc.
Herrn Oberamtmann K hün brauner Hengst Priam, v. Hertefeldt brauner Hengst braune Stute Cythere waren guru cgzo gen. Fürsten zu Carolath Fuchssute gerin bereits im Besitz des Vereins.
Erster Lauf. Hippols„xt führte, nur auf der dritten Seite gingen die beiden übrigen ihm einen Augenblick vorbei, dann nahm er aber wieder die Spftze, wobei Lowlah ihm zunächst blieb. Von der letzten Biegung ging Don Juan der Lowlay vorbei und wollte auch gegen Hippolyt heran, dieser verstärkte aber in gleichem Maße sein Tempo, behielt die Spitze und siegte mit einer Länge, ohne we⸗ sentliche Anstrengung. Der Lauf dauerte 4 Minuten 32 Sekunden.
„Zweiter Lauf. Hippolyt und Don Juan. — Don Juan führte in einem langsamen Tempo. In der Mitte der kurzen nach Tempelhof hinliegenden Seite ging Hippolyt ihm vorbei und zuerst um die letzte Biegung. Nachdem aber Don JIugn ebenfalls um die letzte Ecke war, ging er scharf herauf, bei der Distance dem Hip⸗ polyt vorbei und siegte um 2 Längen. Der Lauf dauerte 3 Minu⸗ ten und 8 Sekunden.
Dritter Lau f. Don Juan und Hippolvt. — In einem langsamen Tempo führte Den Juan. Hippolvt war um ineh— rere Längen zurück, näherte sich dann aber mehr und mehr, so daß beide Pferde zugleich um die letzte Ecke gingen und so neben einan! der den Lauf in einem mäßigen Tempo fortsetzten, bis unfern der Distance Don Juan zuerst sein Rennen begann, Hippolyt spannte nun ebenfalls seine Kräfte an, es gelang ihm aber nicht, feinen Geg—
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Herrn Remus und Herrn L. Seeger e Sr. Durchl. des rue Hope befand sich als Sie
ner zu erreichen, sondern er war am Siegespfahl noch um eine Länge
zurück. Der Lauf dauerte d Minuten 138 Sekunden. Der Sieger erhfelt eine von Sr. Majestüt dem Könige Aller—
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