1837 / 190 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

jeder Art angelegt, auch bereits mehrere bedeutende Bestellun⸗ gen erhalten und mit deren Ausfuͤhrung begonnen.

In Breslau . am 6ten d. M. nach kurzem Kran⸗ Lenlager der Geheime Kommerzien- und Konferenz⸗Rath J. W. Moritz⸗Eichborn. Die Stadt verliert an 4 einen der thaäͤtig⸗

en und in jeder Beziehung verdientesten Mitbuͤrger, der seit 6 47 Jahren zu ihrem Wohle gewirkt. .

Man schreibt aus Salzbrunn unterm Aten d. M.: „So unguͤnstig anfangs auch die Aussichten fuͤr die Schlesischen Mineralquel en in diesem Jahre waren, besonders wegen der rauhen unfreundlichen Witterung durch den en. Monat Mai bis gegen die Mitte des Juni, so rege und lebendig ist es nach dieser Zeit in unserem freundlichen Thale geworden, und taͤglich noch mehrt sich die Zahl der Hülfesuchenden. Die Ankommen— den werden durch die seit dem vorigen Jahre hier getroffenen Verschͤnerungen und Verbesserungen sehr angenehm überrascht, namentlich durch den neuen Ueberbau des 9Hberbrunnens, wel— cher in unmittelbare Verbindung mit der Elisenhalle gebracht worden ist und jetzt mit dieser einen uͤberaus ierlichen Tempel bildet. Noch uͤberraschender war aber fuͤr unsere Kurgaͤste das neue Theater, indem das schlichte Aeußere desselben die schöne und freundliche innere Einrichtung kaum erwarten ließ. Der Bau des Hauses, das bequem 506 Personen faßt, die von allen Plätzen aus die Buͤhne uͤberschauen konnen, ist ein Werk des Professors Raabe zu Breslau. Am 1sten d. M. fand die feier⸗ liche Eröffnung desselben durch die Butenopsche Gesellschaft statt. Naͤchst diesen Bauten sind es aber auch unsere freundli⸗ chen Spaziergaͤnge und Garten-Anlagen, die eine oͤffentliche Anerkennung verdienen. Zu so viel Angenehmen, und Nuͤrzli— chem ist nun auch durch die Fuͤrsorge der Koͤniglichen Post— wn, die Einrichtung eines Eilwagens hinzugekommen, durch welchen wir täglich in direkte Verbindung mit Breslau, wie mit Hirschberg und Warmbrunn gesetzt werden, was den hie en Besuch ungemein befoͤrdert. Die Zahl der Kurgaͤste

etraͤgt heute nahe an 5090 Personen und die aller anwe— senden Fremden (das Dienst⸗Personal mit inbegriffen) fast noch einmal so viel. Die Brunnen⸗Liste selbst weiset 36 Nummern nach, so daß wir heute gegen das . Jahr an diesem Tage nur noch ein Minus von etwa 60 Nummern haben, wo— gegen die Versendung des Wassers ein Plus ergiebt; letztere betragt bereits uͤber 90, 000 Flaschen. So wird denn auch in diesem Sommer unsere Heil-Anstalt den guten Ruf, den sie sich seit 22 Jahren in stets zunehmendem Grade erworben hat, zu e elegenheit haben.““

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Ztg', S. 761, Sp. 3, Z. 43, statt: wcιαά sr αυ& lies: aπνά “tc ?ε:.«

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Köntgl i hend per.

Ein Zeitgenosse Gluck's sagte bei Gelegenheit einer der ersten Auf üh un cn der „Alceste“ in Paris: „Man kann versichert seyn, daß die Vorstellungen dieser Oper in hundert Fahren die nämliche Wirkung hervorbringen werden, wie heute, wesl der Kompenist die Ratur zur Grundlage genommen hat, die unverändert bleibt, und weil er Energie und Fruchtbarkeit genug besitzt, seinen handelnden Personen nach Beschaffenheit ihrer Situationen all den verschiedenen Ausdruck zu geben, der ihnen zulömmt.“ Ist nun auch noch kein volles Jahrhundert vergangen, seitdem die Oper „Alceste⸗ komponirt worden, die zuerst in Wien auf die Bühne kam und nachher in Pa— 1is von Gluck umgearbeitet wurde, so sind es doch nahe an achtzig Jahre, und diese Musik entzückt und rührt noch immer in unge⸗ schwächter Weise die Hörer. Dies bezeugte vorgestern die nach langer dẽ uhe erneuerte Aufführung der genaunten Oper auf der Königlichen Bühne, zu der sich ein sehr zahlreiches Publikum eingefunden hatte, das in bewegter Stimmung den ernsten, ja wahrhaft heiligen Tönen des Meisters unter den dramatischen Komponisten ein andächtiges Ohr lieh. Der Königlichen Intendantur und Allen, die zur Verherr⸗ lichung dieses . Werks so eifrig gewirkt haben, gebührt der vollste Dank aller Verehrer der wahren Kunst, die nicht dem Ge⸗ schmack des Augenblicks fröhnt, sondern nach den ewig unveränderli⸗

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rinzipien der reinen Schönheit für alle Zeiten und Völker ar— nr r, ohes Ziel sich Gluck vorgesteckt hatte, wie ihm die An⸗ tike stets als Ideal der Schönheit vorschwebte, unde mit. wie tiefer Einsicht in den poetischen Zweck seiner Kunst er , , des⸗ selben hinsteuerte, zeigt sich eben se sehr in seinen Werken ahh wie in feinen trefflichen Andeutungen über die dramatische Musi ; 5 ders in selnen Dediecationsschreiben zu den Opern Alceste 2. ** lena und Paris.“ Von Interesse dürfte es seyn, hier eine Stelle au einem anderen Schreiben Glucks über die erstere dieser Opern anzu⸗ führen, um zu hören, wie er selbst darüber urtheilt, und wie er sie, der Armide“ gegenüber, aufgefaßt wiffen wollte. Einer seiner Freunde hatte nämlich an dem Erfolg der „Alceste“ gezweifelt, weil 843 Ge⸗ genstand ihm nicht genug Abwechselung darzübleten schlen. „Sie sa⸗ gen mir in Ihrem Briefe, mein theurer Freund, antwortet der Kom⸗ ßonist im Bewußtseyn des Werihs seiner Arbeit, daß die Alcesie niemals Glück machen werde; ich aber unterschreibe Ihre Prophe⸗ eiung nicht. Verschiedene Texte müssen nothwendig eine verschie den: run erzeugen, und ich zittere fast, daß man sogar Armide mit Alceste vergleichen wird, beides so verschiedene Gedichte, wovon das eine n Thränen rühren, das andere eine wollüstige Wirkung machen so l. Alceste ist eine vollkommen ernsihafte Oper, und ich versichere Ihnen, daß ich glaube, es mangele nur sehr wenig an ihrer Veltomnich hein; aber Sie glauben nicht, wie vieler Rüancen und Wendungen die Musit fühig ist. Das Ganze der Armide ist von dem der Aiceste so ver⸗ schicden, daß Sie glauben können, es habe sie nicht ein und derselbe Komponist gemacht, und ich habe die wenige Kraft, die mir nach der Alceste Übrig blieb, angewendet, um Armide nur zu been digen. Daß dem Meifier aber noch eine Fülle an Kraft inwehnte, zeigt die spä— tere „Iphigenia in Tauris“, vielleicht die vollendetste und abgerun— detste Aller seiner Opern. „Wie vieler Nüancen und Wendungen aber die Mußst fähig ist., das hat er auch in der Alceste allein schon bewährt, denn es ist zu bewundern, wie er den durchgehenden Schmerz der Alceste in seinen verschiedenen Modificationen immer wieder an⸗ ders zu malen, welche Steigerung er in den Kampf zwischen ihr und ihrem Gatten zu bringen wüßte, Scenen, bei denen ein minder er⸗ findungsreicher Tondichter leicht in Monotonie oder in Uebertreibung hätte gerathen können. Zu dem Ausgezeichnetsten dieser Oper gehören auch die überaus dramatisch gehaltenen Chöre, die ufs wirk⸗ samste in die Handlung eingreifen und ihr zur gewichtigen Basis die⸗ nen; sie gewähren mehr als irgend ein anderer Versuch, den antiken Chor wieder in die Tragödie cinzuführen, eine Vorstellung davon, welchen erhabenen Schwüng das Griechische Drama durch diesen He⸗ bel erhalten mußte. Ueberhaupt sind die Chöre und das Reritativi⸗ sche, welches in Gluck's Opern das überwiegende Element ist, das— senige, was diesen Komponisten vor allen anderen btsonders so we⸗ fentlich auszeichnet, und was ewig jung bleiben wird; die eigentlichen Arten erinnern in ihrem Zuschnitt und in ihrer Bewegung schon mehr an den vorherrschenden Gesst einer gewissen Zeit, obgleich sie keinesweges einem Modeton huldigen; aber dem Einfluß des vorwaltenden Zeitcharafters kann sich auch das größte Genie nicht ganz ent— siehen. Auf eine genaue Analhse der Oper lönnen wir hier nicht eingehen; auch wäre sie fast überstüssig, da der Kunsifreund eine solche, und zwar eine vortreffliche, in den vom Abbé Arnauld gesammelten Briefen und Aufsätzen über Gluck's Werke findet, Was die neue Aufführung der „Alceste“ auf der Königlichen Bühne anbetrifft, so fiel dieselbe gleich beim ersten Male außerordentlich befriedigend aus. Fräulein von Faßmann entwickelte in der Haupt- Partie ihre schöne Stimme im vollen Glanze, vorzüglich im zweiten Akte, nach wel— chem sie auch schon gerufen würde; Vortrag und Spiel ließen eben⸗ falls wenig zu wünschen übrig. Die Rolle des Admet war eine der besten Leistungen, die wir bis jetzt von Herrn Eichberger gesehen; sein Gesang war meist wohlklingend und gerundet, und im Spiel heit derselbe r, Lebendigkeit ö i,. üszeichnung ist ferner et Bötticher zu ne ) / , des Herrn Zschiesche, zwei Rollen, die des Ober⸗ priesters und die des Thanatos, übernommen hatte und beide mit sehr schönem Portament sang und mit edlem Ausdruck vor⸗ trug. Herr Blume war, als Herakles, der Einzige unter den Mit— spiclenden, der schon früher in derselben Dper erschienen; er hatte feinen alten Platz behalten und füllte ihn auch noch ganz genügend

aus. Die Chöre waren sehr gut einstudirt und trugen wesentlich

er önen Wirkung des Ganzen bei; nur der Chor der keine 3. Orkus wäre vielleicht ein wenig zu verstärken und der Kampf des Herakles mit ihnen etwas lebhafter zu veranschaullchen gewesen. Abkürzungen sind nur in schr ge ringem Maße und mit Einsicht vorgenommen worden. denn der Ge— sang der Kinder kann füglich wegbleiben, das kurze Duett im letzen Akt ist auch schon bei den ersten Aufführungen der Oper in Paris ausgelassen worden, und der Schlußchor des ersten Akts, so schön er

auch komponirt ist, erfordert noch einen besondzren Seen en wech

ät die Handiung unnbthig auf. Endlich müssen wir auch ö 6 die Lan nu und sceuische Anordnung der d8 vollkemmen dieses Meisierwerks würdig war, welches so in allen nen Theilen einen harmonischen Genuß gewährte. 19

erlin. Die Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde am 8. . von Herrn a gef en welcher über Capitain Dun Beobachtungen der ,, . im Meere berichtete. 9 A. Erman? las darauf über die Gestalt der Halbinsel Kamischn insofern sie mit ihrer geognostischen re , , . zusftn mg Von Herrn Lehmann wurden Dr. Lhotsky's Notizen über Van, mengland mit begleitenden Bemerkungen mitgetheilt, und von g Zeune ein Abdruck der hieroglyphischen Inschrift von Rosette in

Firsterne abgeleileten Fertrückung des Sonnen Systems e n n, das g nr fn in geographischen Gegensätzen nn zulttzt der Gegensiand eines Vortrages des Herrn Zeune.

Aus würtige Börsen. , ,,,. , . insl. 711. Neue Anl. 22. Br. ing. (4. . ran Rfurt᷑ n. M., k Juli.

Ho Met. 10313½ 4. 10311,½ 3. o 9oäg;: Sola. 2 hat Edu ard von Löwenfe . 2ni . k Pauke den 1657. 1655. Kurtsi 3 4 *

1AI I. Br. Loose zu 800 FI. 11312. Br. Loose zu 109 FRI. 2

Bank- Actien 1372. 1370. Eunl. Russ. —. 5M. Port.

OM 27 19. Neue Anl. 21. . ö ; London, A. Juli.

Cons. 39, —. Bel. 10116. Neue Anl. 22. Pagsire ; hie

Ausg. Sch. SlI 4. 21½ Holl. 52s. 5M 99*/. dh Hort. j

eru 231. Chili 33.

Neap. ih eour. 97. 80. 5G Span. Rente 237. Passive S, J * , ,. wien, A. Juli. . de Met. 1081132. 1 loom. cc 76.6. 2 o. -. . Hank - Actien 13601. Neuss Anl. —.

Königliche Schau spiele.

Montag, 10. Juli. Im , ,,, . auf Begess haͤdra, Trauerspiel in 8 Abth., von Rgeine, ubersttz chiller. Hierauf: Die Verrätherin, Lustspiel in 1 Akt,

F. v. Holbein.

Dienstag, 11. Juli. Im Lpernhause; Alceste, hi

Trauerspiel in 3 6. mit Ballets. Musik von Gluch

Mittwoch, 12. Juli. Im Schauspielhause: Die u bung in Genf, Lustspiel in 2 Abth.,, von C. Blum. Hinzu Voltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Abth., von B. A. Herrmn

Königsstädtisches Theater. Montag, 10. Juli. Die weiße Dame,. Komische Hpe 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen, des Scribe. Mustt

als Gastrolle. Dlle. Leißring, von derselben Buͤhne: Mr

s letzte Gastrolle.) ö. . 11. Juli. Riquiqui, oder: Die seltsam rath, Lustsplel in 3 Abth., von A. Cosmar. Hierauf.

A. Eosmar. (Herr Beckmann: Hanneton, als letzte Roll seiner Urlaubreise.)

lend gehaltenen äe Franzoͤsische Regierung die panien nicht erlauben werbe.

Redacteur Ed. Cotted.

. den⸗ f . edruckt bel B. W. Sayn Nirschall Clauzel und den Grafen von Camp

6 8 sanzoͤsischen Ministerium angeknuͤpften Unte

mnach als vollkommen gescheitert ü des Déhb ats bereitet heute s fue Stellung des Franzoͤsischen

1

e,.

Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen. Agen esedrich Ceorg Wieck in

Mein Seeleben.

ö Wahrheit und keine Dichtung. dcn penn ihnen geschaffenen Sprach Gebtantz

sätze und Thegrieen in der Anwendung auf die . Zälle dem Ansehen bewährter Schriftsieln

8 m vom Direktorium der Erzgebirgischen Eisenbahn-Ge⸗ Von Heinrich Smidt. Rien n ehr sesrr , , snr,

*r ? vom . j i. Der am 1. Maͤrz 1836 hier verstorbenen Feldwebel⸗ sellschaft als technischer Consulent zugezogen, auch Witwe Bartsch, Lr nne geborenen Schultz, unbe⸗ Herr Advokat Richard von Stern zu . kannter Erbe, und dessen Erben oder naͤchste en r, . . 9. e , . ,, en galiza erde Herichts estens aber deshalb ihre Fun Sschuß⸗Mitglie werden aufgefordert, an hiesiger Gerichtsstelle spaͤtestens , 6 . . ö ö vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts Rath Schülke ius niedergelegt hahen, so ist nach s. z6. cine ander. ihre i ss ihr darauf weite Wahl reranstaltet und an die Stelle des Ersteren ihre Verwandtschaft mit der Erblasserin und ih f eit . ,.

. ĩ s. As6. Tit. S. Thi. I. des für den Letzteren aber ö k fig e err Magnus Ottomar Kölz daselbst

Versicherung nachzuweisen, widrigenfalls sie mit ih⸗ in den Ausschuß berufen worden.

. i n , , ihnen dieserhalb ein Chemnitz, den 3. Juli 1837.

ewiges Stillschweigen auferlegt und der Nachlaß, Der Aus schuß der Erzgebirgischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft.

den 3. März 18338

gegrändetes Erbrecht durch gehbrig beglaubigte Ur⸗ Allgemeinen Land⸗Rechts geordneten eidesstattlichen

welcher etwa 300 Thlr. betraͤgt, dem Fiskus überwie⸗ sen werden soll. Culm, den 13. April 1837. Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

3 Bde. Svo. 8 Thlr. Frischhüttenbetrieb,

oder: 2 . ö ,,, lerikalische Form, zur schnellern Beseitigung denn e drängte Ueber ; . ne aller bekannten Frisch metlioden und der verschiede- En, bie beste zu scyn. Ein. gefaͤges in nen , ,, . . n,, e. ,, . , . n dürften daß e m ,. t n hmm 1. ech empfehlen swerther machen. . lit 2 litn ographirien Taleln. r. Sro. geh. 1 Thlr. nech emmỹfehle j

Literarische Anzeige.

g i 3. V andi e schichte der sogth In der Creuzbauerschen Buchhandlung in Karls—⸗ Vollstandige Raturgeschichte? ran cd n . ⸗nasj bei E. S. He nr e in ten Rapöbsmade, üebst den Mitteln gent

wie das vorliegende, welches den oben bezeichnin der Grammaire Nationale , ,, rig eingeschlagenen Weg verfolgt, edürfniß M

rigkeiten, für das lehrende und lernende n

Bei mir erschien und ist durch alle Buchhan . in Berlin durch Ferd. Dümmler, zu haben;

Adolph Hecker, Berlin (Stechbahn Rr. 3), Posen, Bromberg und bei Verheerungen der Oelsaaten. 3 sgr. e,

5 Vorsitzenden. L. Bam berg in Greifswald zu haben: . h. Stellvertreter des Vorsitz Bismark, General-Lientenant Graf v., die Kö- zeitig vor der Winterrapps-A1Aufssaat zu lesen.

2 7 . . 2 4 ; ' 2.18 Nil 5n niglich Preußische Reiterei unter Friedrich dem sich in derselben nicht nur eine vellständige An .

82

Freiwillige Versieigerung. Auf meinem Büreau wird am sechzehnten August d. J.,

bäusern und dem größeren Theile des daran stoßenden zu haben:

Gartens auf Bedingungen, ivelche bei mir unentgelt⸗ Die Preußische Medicinal⸗Taxe

lich einzusehen und gegen Erstattung der Kopialien in arch

terhändlern, gezeigt werden. Leipzig, am 4. Jnli 1sz37.

Literarische Anzeigen. Mittags um cilf Uhr, das neuerbaute Haus des Herrn. Rei A. W. Hapn in Berlin, Zimmersfraße Nr. 20, Stadtraths Hr. S ärtel allhier nebst zwei (ewächs erschiencn fo . a sind in allen Buchhandlungen

t zu haben sind, versteigert. Die Schönheit für Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Zahnärzte, ge= und n che. lies auß ist hinlänglich bekannt, richtliche Aerzte und Thierätzte, vom 1. Juni 18185, mit

und soll dasselbe jedem Kaufslustigen, nicht aber Un- ihren Ergänzungen und Abänderungen; nebst den neue⸗ ch in den ind s sselbe jedem Kaufslustig ) ren Bestimmungen über Gebühren— ĩquidationen, Clas⸗sschen Buchhandlung (8. Ritze), Jägerstraße Nr. 37, ,

sification und Kang der Medicinalperfonen, über Be⸗ bei Rauck, Amelang, Dümmer, Duncker, . , n, ,,, in ĩ

Hr. AuZust Ludwig Mothes, Notar. echtigung der verschiedenen Wundärzte und der Mili⸗ Mittler,. Ricolat;

Erzgebirgische Eisenbahn. Das Direktorsum der Erzgebirgischen Eisenbahn⸗Ge⸗

des §. 15. des Statuts

errn Stephan Benedict Bnchler als Bildungsmittel beleuchtet nach ihrem Werthe, . und bringt die getroffene Wahl hierdurch zur Stoffe und der bei dem llnterrichte in derselben anzu⸗

öffentlichen Kenntniß. Chemnitz, den 3. Juli 1837. . Direftorium der Erzgebirgischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

tairätzte, über das Ressertverhältnsß der Sanitäts⸗ und Medicinalpolizei und über die Medicinalpfuscherei. gr. Syo. geh. 10 sgr.

sellschaft hat zum Bevollmächtigten in Gemäßheit Die Natur ge sch ch .

zin Hülfsbuch für Lehrer. . ; 6 Hon 3 , die engherjigsie aller Wissenschaften, die Grammatik

. ö 441 2 . * Il Großen, oder der General der Kavallerie, Frei- schichte des „Wurms“ eder der „Made“, 36

herr v. Seydlitz. Sen. geh. und 3 Plänen. preis 13 Thir.

Dictionnaire Grammaltical de la Langue Frangaise.

j 2 Grammatisches Handwörterbuch. us, der Französischen Sprache, neu und selbstständig für die Königlieh Preulfsisehen Si bearbeitet von b. E. J. Hauschild, Lehrer an der Jargang 132 35 ersesss ich zu im cten Bürgerschule zu Leipiig, Ler—⸗. (2 Beg.) Leipzig, Von? er jourist. Zeitsehrift pre 1837, ] en wendenden Methode, nebsi. Audeutungen zur Auläge 1837. Perlag der Kinrichsschen Buchhandlung. xt von dein Königl. Kreis. Justaz. Ralh,s

istori S5 l ö 22 einer naturhistorischen Sammlung für Schulen. geh. 1 Thlr. 227 sgr. ci einen x aner Unsere Zeit ist eine Zeit der Einancipgtion; auch 2 3 Nummern. Pitn'um' P eig är 78 Bot

Jedem Rappsbauenden ist zu empfehlen, die

Mit 1 Portrait (nebst Zufammenssellung aller bisher empfehlen

lungen der Schrift findet man: Oeken. ) euigl

Rr. j0. Mecklenb. Wochenblatt für Land.

Eben ist erschienen und zu haben auch in der Plahn-⸗ virthschaft 1c. 1837, Nr. J. = vin dicht.

1837, Rr. 31. Weißens. Eem. Mitth. 18537,

L. Dim m le rns FSof⸗Vlichhanlt

Juristische Zeitupz

57: j J jc liel Direktor etc. Pr. Strass, erselieinen

st bei allen Bost- Aemtern und Buclihändh

B. Eisenstuck, Borsitzender. Ro der, dessen Stell- Oberlehrer und Lehrer Fer Raturgeschichte an der Aönigl. hat dem Mißbrauche ihrer Gewalt entsagen müssen, z Thir. Berlin. 1837.

. . oni ils i lleinlichen Wort⸗ e ;. Bi G. F. Heym ann. Real und Elisabethschule, so wie auch an der Königl. um einestheils ihre besondern und i,. ret , . . Louisenstiftung zu Berlin.

—— ———

regeln der freiern Gestaltung des Gedankens mehr un Syvo. lo sgr. terzuerdnen, anderntheils aber anch allgemeine Grund⸗

; hh BßPrandenburg, Euch . . . No. Il

Allgemeine

Prenßische Staats- Zeitung.

6

n 190. t. Herr Wolfers gab hierauf eine kurze Uebersicht von pre

Eis dern gef (nu der von Herschel aus der eignen Bent ꝛ̃ö 2

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Masjestaͤt der König haben dem Her hurg⸗Gothaschen Kammerherkn und

Berlin, D

c = erᷣ⸗ * . . —— 2

* · F

; zogl. Sachsen⸗Ko⸗ Ministerial⸗Referendair Ed⸗ 1s den St. Johanniter⸗-Orden zu

, . der Koni

Preuss. l'rüäm. Sch. 63. do. A. Aul. 1901. G;, Loln. l pfarrer Stachowski

gig, ann, So Span. Anl. 19. i824. 21 Gυάυ loll. S2 s. M . den Rothen Ad HKumburg, 7. Juli. zeruht.

g haben dem Dekan und katholischen u Storchnest im Regierungs Be r- Orden vierter Klasse zu verlei

Im Bezirke der Königl. Regierung u Königsberg ist der ordenili . ei der n e g 1 o. zo, 28 . Engl. iLusn. Brus. Sa! !“. Columb. 24. Mer. a DPfarrer an der Altstadtischen Kirche ernannt w , . , zu Köslin ist der bisherige Prediger er in Groß⸗Garde ollfeldt zum Prediger

zentliche Professor der Theole—⸗ u Koͤnigsberg Lehnert, zum zu Leba, Hoefner nd der Predigtamts

Paris, A. Juli. um Pred in Freist bei Stolp ernannt

5 o Rente fin eour. 110. 30). 3 dο fin ccur. 79. 35. andidat

Abgereist: Se. Excellenz der Königl. tral⸗Lientenant Halkett, nach Dresden.

ei Stolp ur

Hannoversche Ge—

Zeitung s-Nachrichten.

J

Frank rel ch. Paris, 4. Juli. Gestern arbeitete st den Ministern des Seewesens, der ürigen Angelegenheiten und empfing n Gesandten.

Das Wahl⸗Kolle ger des öffentlichen gegen 56 Stimmen zum Deputät sath am Cassationshofe ernannte Her Boieldieu. (Dlle., Pistor, vom Hoftheater zu Kassel: A Vahl-Kollegium zu Abbeville wieder zum Deputirten ernannt

der König in Neuilly Finanzen ünd der aus— darauf den Brasiliani—

gium von Nogent-⸗le⸗Notrou hat den Mi— n von Salvandy, mit en ernannt. Der zum r Renouard ist von dem

Unterrichts, Herr

Herr Victor Hugo ist zum Offizier, und Herr Alexander 2 J 36 der e , . ion ernannt worden. 2 J e heutigen Journale sind fast ausschließlich mit den De— Spion wider Willen. Militairischer Schwank in 1' Akt, aten vor . Marseiller , . . In einem hie sigen Biatte liest man: ute mit Bestinimtheit anzeigen, Ministers⸗Conseils,

„Wir konnen e eines vorgestern beschlossen worden ist, daß Aushebung einer neuen Frem— Die durch den uzano mit dem rhandlungen sind zu betrachten. Das Jour— jon die Gemuͤther auf diese zur Madrider Re— f das bitterste uͤber die Behand— Legion von Seiten der Spani— Es meint, die Franzoͤsische Re⸗ u mitwirken, die

n zu reorganistren; aber in diesem binet Buͤrg

daß, in Fol

erung vor, indem es sich au um beklagt, die die Fremden hm Regiexung erfahren habe. srung werde vie Fremden⸗Legio 6 Madrider a kung dieses Corps geben.“

Die Regierung hat heute nach che aus Per pignaàn vom 2 hen Gegen

lleicht noch daz eberbleibsel Falle muͤsse

schaften fuͤr die sorgfaͤltige Unter—

stehende telegraphische De— Juli erhalten: „Don Carlos, marsch fortsetzend, ist am 26sten mit den Navarre— ga gekommen und marschirte auf zu gehen und sich mit Cabrera er ist am 27sten mit seiner und auf Igualada mar— ebens mitteln ver⸗ sten nach Puycerda zurückgekehrt.“

oͤrse stieg die dreiprozentige Franzoͤsische und man glaubte allgemein, daß in weni— en der Cours von 79 erreicht werden würde. n⸗Actten waren zu steigenden Coursen gesucht.

Paris, 5. Juli. dem Englischen

] glesola bei Tarre n, um dort uͤber den Ebro bereinigen. Der Baron von Me mee von Martorell aufgebrochen hit. Der Brigadier Osorio hat Baga mit L hen und ist am I An der heutigen B ente auf 78. 40 bis 50,

Am vergangenen Sonntag ertheilte der Botschafter, Lord Granville, eine Pri— Dieser war beauftragt, dem Könige, im Namen sfications⸗-Schreiben Aber das Hin— Thronbesteigung der Koͤnigin e, welche den Lord Gran— er in Paris bestätigen und Najestaͤt auf die Notisi⸗ von Orleans mit der

iner S genmitiel) die Angabe des , 64 9 . Koͤn on demselben Berfasser erschien im vorigen Jahre: Mittels gegen deren Perheernngen ub 9 toria, ö a . Kriegsmacht im Jahre 1838, jeder La ndwirth leicht ausführen mann, ih oder meine Reise nach St. Petersburg. Svo. tempestipe Bestellung der a n . Mit 3 Stahlstichen. geb. Preis 17 Thlr. zept für die Apotheke erfordert. üns

buverainin, die Not ig Wilhelm's u so wie die neuen Kreditiv ußerordentlichen Botschaft Antwort Ihrer Großbritanischen son der Vermählung des sin Helene zu uͤberreiche an hat berechnet, die Kammer habe das Einna o rasch votirt, zt worden sind. err Karl Dupin ist seit eini iebt seinen zah

, die . hme⸗Bud⸗ daß in jeder Minute 8, 500, 600 Fr. bewil—

62 gen Tagen bedeutend krank, sein Zustand reichen Freunden zu ernstli— n Besorgnissen aganini befindet . ahlungen die Sum ichahl in nd 3

sich seit einigen Tagen wieder in Paris. asse empfing in der vergangenen Woche me von 506,792 Fr. beliefen sich auf 325,500 Fr.

itzung des Marseiller Kriegs-Gerichts sind etails eingegangen:

gende nähere ob sich de

Verhöre er equisitorium zu da sie ihm ganz nichti ielt nichts de elen Stellen e

Nach Beendigung r Berichterstatter, aber statt alten, erklaͤrte er, daß er die Anklage g und unhaltbar erscheine. stoweniger seine Vertheidi⸗ inen tiefen Eindruck auf die

p Dupin ede, die an vi

Versammlung hervorbrachte. Als . Beendigung derselben ra

der Präsident den General von Rigny fragte, ob er noch etwas i uhr far habe, erhob sich dieser und sprach mit starker, aber ehr bewegter Stimme folgende Worte: „P. H. Ich habe meiner , , . nichts hinzuzufügen. Ich mußte mei—⸗ nen dienstlichen Attesten die Aufsschlüsse übe? mein vergan⸗ genes Leben, meinen Waffen Gefährten die Sorge, mich in den Augen der offentlichen Meinung zu rehabilitirken, mei⸗ nem beredten Vertheidiger die He e fun der Beweise fuͤr meine Unschuld, und Ihnen die Aufgabe, dies Alles zu wurdi— gen, uͤberlassen. Die schwerste und graͤufamste An lage, die einen Offizier treffen kann, ist gegen mich geschleudert worden. Ich erkläre auf meine Ehre, daß sie auf gehaͤssigen Verleum⸗ dungen beruht; meine Seele ist dadurch tief verletzt worden; aber eben aus meinem Unwillen schoͤpfte ich die Kraft, zu leben, und , n, verzweifelte ich auch niemals an der Gerechtigkeit meiner Pairs und meines Landes. Ich verlangte Richter, und ich habe sie erhalten, Richter, wie ich sie nür vom Himmel erflehen konnte, ehrenwerth, rechtlich und über alle Leidenschaft wie uͤber alle Schwaͤche erhaben. Deshalb erscheine ich vor Ihnen unerschrocken mit leichtem Herzen und ruhigem Gewissen. Sie muͤssen mich jetzt kennen, m. He, und ich darf sagen, daß ich Ihr Urtheil mit einem troöͤstlicheren Gefuͤhle als die bloße Hoffnung, daß ich es mit Zuversicht erwarte, Sie haben mehr als mein Leben, Sie haben meine Ehre in Ihren Händen; der Tages⸗-Befehl vom 29. November hatte meinen Degen be— fieckt, ich mußte denselben vor Ihnen niederlegen, damit dieser Flecken ausgeloͤscht wurde, indem ich einsah, daß nur ein feierli⸗ ches Urtheil mir ihn rein und sieckenlos, wie ich ihn seit 30 Jahren getragen habe, wiedergeben konnte.“ Diese Worte erschuͤtterten die Zuhörer bis zu Thränen, und gleich dar— auf zog sich das Gericht in sein Berathungs-Ziminer zuruͤck. Nach kaum einviertelstuͤndiger Berathung verlas der Praͤsident das Urtheil, wodurch der General von? igny fur vollkommen unschuldig erklärt wurde. Von dem Gerichts-Lokale bis zu sei⸗ ner Wohnung ward der General von Rigny von einer zahlrei⸗ chen Volksmenge begleitet, die ihm ihre Theilnahme durch freu— digen Zuruf zu erkennen gab.

Herr Philipp Dupin soll fuͤr die Vertheidigung des Ge— nerals von Rigny vor dem Marseiller Kriegs-Gericht die Summe von 30,009 Fr. erhalten haben.

Im Widerspruch mit den meisten anderen hiesigen Jour⸗ nalen erklärt heute die France auf das bestimmteste, daß die Unterhandlungen zwischen dem Marschall Clauzel und der Spa⸗— nischen Regierung nicht abgebrochen seyen, ja, daß der Mar— schall von der Koͤnigin Christine bereits den Herzogstitel erhal⸗ ten und angenommen habe.

Heute sind hier nachstehende telegraphische Depeschen ein⸗ gegangen: „Banyonne, 3. Jult, 6n½ Uhr Abends. Ef partero ward am 26sten in Logroßo durch den Baron von Meer von einer Bewegung des Don Carlos gegen Tortosa unterrich⸗ tet, welche in der Absicht unternommen worden sey, uͤber den Ebro zu gehen, und da er zu gleicher Zeit erfuhr, daß die Kar— listischen Bataillone aus Navarra und Alava sich bei Orduna vereinigten, um den Ebro oberhalb zu bedrohen, so fuͤrchtete er fuͤr Castilien und brach am 27sten mit 8 Bataillonen nach Ar⸗ ceniega auf; 9 andere Bataillone sollen sich dort befinden. Er laͤßt acht Bataillone in der Ribera und die Portugiesen in Vittoria zuruͤck. Oraa war am 2oösten in Alcaniza: er sollte eine Division nach Belchite und eine andere nach Mo⸗ ling, die noch von den Karlisten besetzt sind, absenden.“ Bayonne, 4. Juli, 9 Uhr Morgens. Der Ünter— Präfekt an den Minister des Innern. Man schreibt mir aus Dar age ssa daß Don Carlos am 28sten bei Mora und Flix uͤber den Ebro gegangen ist. Morgen werde ich diese Nach⸗ richten bestätigen oder widerlegen konnen.“ (Vergl. die telegra⸗ phische Depesche aus Bayonne vom öten im gestrigen Blatte der St.⸗Ztg.)

Die heutige Böͤrse hat den Erwartungen der Spekulanten nicht entst togeen. Die hoͤheren Notirungen von London ver— fehlten . Wirkung, weil s oder 6 bedeutende Coulissiers heute ihre Zahlungs-Unfaͤhigkeit erklaͤrten, worauf die Course der proc. Rente von 79.56 u 79.20 zuruͤcksdingen. In den Eisenbahn— Actien war dagegen sehr reges Leben. Die Actien der Bahn von Paris nach St. Germain stiegen von 935 auf 965. Die Span che aktive Schuld ging in Folge der heutigen telegraphi⸗ schen Depeschen auf 23 zuruͤck.

Großbritanien und Irland.

Parlaments, Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 3. Juli, Ueber eine von Lord Belhaven einge— reichte Bittschrift der Schottischen General⸗Synode, welche Geld⸗ Bewilligungen fuͤr die Erbauung presbyterianischer Kirchen ver—⸗ langte, kam es (wie bereits gestern erwahnt) zu einer längeren Eroͤrterung, indem Viscount Melbourne diese Gelegenheit gi. „um die Behauptung zu desavouiren, daß er der Schottischen Geistlichkeit den Vorwürf gemacht . sie bediene 5) der Kanzel zu politischen Zwecken; weshalb er von einem

r. Macleod e, e. worden war, ihm einen Fall der Art nachzuweisen. un habe er (der Minister) aber keineswegs eine so allgemeine Behauptung aufgestellt; indessen bedauerte er, daß die ihm zugegangenen Angaben mit denen des ganz , ü. ten Herrn keinesweges uͤbereinstimmten. (Die ministeriellen Blaͤtter fuͤhren unter Anderem an, daß ein Geistlicher in Roß⸗ shire seinen Zuhsrern gesagt habe, ihre Seligkeit hänge von der Art und Weise ab, wie sie ihre Stimmen bei den hl ab⸗ geben wuͤrden; Dr. Macleod selbst und viele seiner Amtsbruͤder haͤtten dem Peelschen Diner in Glasgow beigewohnt und doch einen anderen, den Dr. Brewster, wegen seines Erscheinens beim O'Connellschen Diner oͤffentlich getadelt; und ein Predi⸗ ger habe gar die ungewoͤhnlich kalte . fuͤr eine Heim⸗ suchung des Herrn an den Ministern und ihren Anhaͤngern er⸗ klaͤrt.. Die Grafen von Aberdeen und von Haddington nahmen sich indessen der presbyterianischen Geistlichkeit an; der

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ienstag den 11 Juli

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Erstere berief * auf die Zunahme der Verbrechen in Schott— land (vor 26 Jahren hatten die Kriminalkosten dort nur 5009 Psd. betragen, jetzt 30, 00 Pfd.), um die Vermehrung der Kir⸗ chen zu erlangen; der Letztere leügnete . die politischen Ten⸗ denzen mehrerer Geistlichen nicht, erklaͤrte sie aber aus ihrem Pflichtgefuͤhl, welches ihnen vorschreibe, das Benehmen der Mi⸗ nister zu Gunsten der katholi 3h Anspruͤche zu mißbilligen. Wie uͤbrigens die Schottische Nation uber ihre Geistlichkeit denke, beweise der Umstand, daß man 150,000 Pfd. freiwillig fuͤr die Erbauung von Kirchen unterzeichnet habe.

London, 4. Juli. Die Königin beschaͤftigt sich sehr thaͤ⸗ tig mit den Staats-Angelegenheiten und ertheilt den Ministern fast zu jeder Stunde Audienzen. Die Garten von Kensington sind fortwaͤhrend mit Neugierigen, besonders Frauen, angefüllt, welche die 4. sehen wollen. Sie faͤhrt gewohnlich in Be— gleitung ihrer Mutter, so wie der Prinzessin von Leiningen und der Baronesse von Lehsen. Gleich beim ersten Cercle soll die Königin eine Creirung von sechs Pairs vornehmen wollen; dar⸗ unter nennt man die Grafen von Listowell und Lord Rosemore.

Die heutige Hof-Zeitung enthalt eine reglementarische Anzeige in . auf die feierliche Bestattung der Koͤnigl. Leiche, vom Grafen-Marschall von England Herzog von Nor—⸗ folk unterzeichnet, so wie eine zweite vom Herjog: von Argyll, ,, Haus hofmeister fuͤr Schottland, ferner aus der Dub“ lin Gazette vom 27. Juni die dort ergangene Proclamation in Bezug auf die Erbhasdigung. Die Hof-Zeitung vom z0sten meldet, daß dem Flotten⸗apitain Thamas Maitland die Erlaubniß ertheilt worden sey, das ihm von der Königin von Spanien verliehene Kreuz des Ordens Karl's III. annehmen und tragen zu duͤrfen. (Dieser Offizier soll nach Franzoͤsischen Blaͤttern jungst im Zweikampf mit einem Offizier der Huͤlfs— Legion gehn fen worden seyn.)

Der Herzog von Sussex wird als erster Leidtragender bei dem Leichenbegangnisse des verewigten Koͤnigs fungiren, welches nunmehr bestimmt am Sten d. stattfindet. Taͤglich liest man in der Tim es umständliche Berichte uͤber die Vorbereitungen zum Königl. Leichen⸗Begaͤngnisse in Windsor und uͤber das Befin⸗ den der verwittweten Königin. Heute heißt es in diesem Be— richte, es gehe in Windsor sehr dumpf und still her; die einzige Neuigkeit sey die Ausfahrt der neuen Postkutsche, genannt 'die Taglioni; Kutscher sey der Herzog von Beaufort und Postillone ein halb Dutzend anderer adeliger Herren.

Die Britische Armee zählt jetzt vier Feldmarschälle, dar⸗ unter zwei fremde Monarchen, naͤmlich der König von Hanno— ver und der Konig der Belgier; die beiden anderen sind die Herzoͤge von Cambridge und von Wellington.

Einem Geruͤcht zufolge, ware Lord William Bentinck dazu ausersehen worden, an Lord Hill's Stelle den Oberbefehl der Armer zu erhalten. Andere nennen den Marquis von Anglesea oder Lord , . fuͤr diesen Posten.

Aeber den Vortrag, welchen der Kanzler der Schatzkammer bei Vor egung des Finanz Budgets im Unterhause gehalten hat, aͤußert sich der Courier folgendermaßen: „Dieser Bericht wird Niemanden, der mit der wahren Lage der Angelegenhei⸗ ten bekannt ist, befremden, und es ist in der That viel eher zu verwundern, daß uͤberhaupt irgend ein Ueberschuß da ist, als daß er so gering ausfällt. Inzwischen bekräftigte Herr pring Rice die Meinung, daß die jetzigen Umstaͤnde kein? große Be⸗ sorgnisse einfloͤßen koͤnnten, da die Huͤlfsquellen unverringert ge⸗ blieben, daß der Sturm der Krisis bereits anfinge, nachzulassen, und daß man alle moglichen Maßregeln ergriffe, um ihrer gan Herr zu werden. Es ist jedoch nothwendig, fuͤr die Zukunft noch mehr Vorsorge zu treffen. Trotz des ausgebreiteten Um— fanges unseres Handels ist es eine Thatsache, daß diejenigen, die ihn betreiben, im Allgemeinen nicht reich sind; und wit glauben innerhalb der Graͤuzen der Mäßigung zu bleiben, wenn wir sagen, daß kaum ein Viertel des ganzen im Handel stecken⸗ den Kapitals den Kaufleuten gehört. Das Verhaͤltniß des dem— selben Zugehorigen hat seit einigen Jahren bestäͤndig abgenommen, und die Begebenheiten von 1825 26 und noch mehr die des jetzigen Jahres werden es noch mehr verringern. Dies ist unseres Beduͤnkens eine sehr unguͤnstige Sachlage, welche unvermeidlich die nachtheiligsten Folgen haben muß. Wenn die Kaufleute, wie es groͤßtentheils in diefem Lande der Fall ist, von Diskonts und Anleihen abhaͤngen, dann werden sie leicht angereizt, sich auf unsichere Unternehmungen einzulassen, wahrend sie gaͤnzlich außer Stande sind, einen ernsten Stoß auszuhalten, so daß eine ruͤckgangige Bewegung, welche verhaͤltnißmaͤßig geringen Einfluß auf einen vermoͤgenderen Handelsstand ausuͤbt, den jetzt bestehenden in die größten Verlegenheiten verwickelt und allge⸗ meines Mißtrauen und Arbeitlosigkeit verursacht. Daher die dringende Nothwendigkeit, zur Versorgung jener zahlreichen Klasse der Bevölkerung, der arbeitenden Klasse, Maßtegeln zu ergreifen, so viel dies durch gesetzliche Bestimmungen geschehen kann, um dem durch den Handel verursachten Stoße entgeg enzu⸗ arbeiten. Der Courier fügt hinzu, er sehe die ganze Schwie= rigkeit ein, Schritte in dieser Beziehung zu thuͤn, ' könne sich aber nicht ere , daß endlich die Hilo eln des Staates durch den fieberhaften Zustand des Landes leiden würden.

Unter den bevorstehenden Wahlen zieht besonders eine die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, namlich die fuͤr den oͤstli⸗ 2 Theil der Grasschaft Cumberland. Hier hatte Sir James

raham, aus einer der aͤltesten Familien der Grafschaft ent⸗

sprossen, von . die Grundsaͤtze der ee verfochten,

wie er in gleichem Sinne als Lord der Admiralitaͤt an dem Greyschen Ministerium Theil genommen, bis die Spaltung im Kabinette eintrat, in Folge deren er iht wie Lord Stanley, der Herzog von Richmond und der Graf von Ripon, ausschie⸗ den, weil sie einer weiteren Ausdehnung der Reform, nament— lich in Beziehung auf die Kirche, entgegen waren. Seitdem ist Sir James als einer der heftigsten Gegner des Ministeriums, fast mehr noch als Lord Stanley im Parlamente aufgetreten und hat bei jeder Gelegenheit die Rechte der Anglilanischen

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