r
—— —
n. ö .
Flächen, worauf es bel dem splitterigen Holz vorzüglich aukommt, er—
alten, wenn man in die horizontale Fläche der Spitze eines runden
täbchens von gewöhnlichem Hole eine kleine Vertiefung macht und fi diefelbe daz auf die obige Weise zubereitete Splitterchen mit Sie⸗ gellack oder einer Mischung von Wesßpech und Ziegelmehl befestigt.
as Spistterchen sitzt nun fest und wird bis zur beabsichtigten Durch⸗ sschtigkeft abgerieben. Auf diese Weise behandelte ich einen n, e, n. von Pæaronius Heiminthalithäs und sah ganz deutlich die den Farren eigenthünlichen gestreiften Gefäße, wodurch der Herren Link, Anton Sprengel und. Bernhard Cotta's Bestimmung je⸗ ner. Gebilde als Farcenstämme noch eine nene Bestätigung erhält. Ferner, um noch ein Paar Nesultate anzuführen, er⸗ gab es sich, da der große verstesnerte Stamm des Dresdner Mu⸗ sermis Megadendhron savanicum eine Conifere, also keine Eiche ist, wie man bisher wähnte; daß die zahlreichen bei Buchau in Schle⸗ sien in dem älteren Kohlensandstein vorkommenden bisher zu den Halmen gerechneten Stämme (Palinaciles Rhode) Coniferen sind und diefelbe Art auch am Kiffhäuser und in Ilmenau angetroffen wird und dergleichen mehr. Eines der schönsten Exemplare versteinerten Holjes besitzt die Sammlung der Universität Berlin, dessen Mitthei⸗ lung zur literarischen , . ich dem Herrn Professor Dr. Weiß verdanke, nämlich einen fünfjährigen mit der Rinde noch bekleideten in Hornstein verwandelten Coniferen⸗Stamm, der auf der horizontalen 2 noch deutlich das Mark und den Uebergang desselben in die Mark⸗
rahlen im Longitudinalschnitt die Astbildung, wie wir sie bei der Jetztwelt sehen, deutlich erkennen läßt. Es dürfte vielleicht bemerkt Werden, daß die Botanik der Geologie kaum jemals einen größeren Dienst leisten möchte, als eben durch eine richtige Bestimmung der PBölzer aller Formationen, namentlich auch , . welche mit den Geschieben vorkommen. Vielleicht ließe sich hler mit der Zeit, wenn man die große Zahl der in den Ebenen Norddeutschlands von Hol⸗ land bis an den Ural zerstreut e ,. Hölzer, mit denen der nor⸗ dischen vergliche, auch hieraus wohl noch etwas über den freilich jetzt wohl nicht mehr mr n, g, Ursprung derselben ermitteln. Der Einzelne vermag sich aber nicht in den . des zur Lösung solcher Fragen erforderlichen Materials zu setzen, sobald er nicht bülfreich anterstützt wird. Indem ich mich mit Vergnügen erinnere, wie freundlich man bisher das literarische Materlal des Verfassers zu mehren bereit war, hoffe ich keine Fehlbitte zu thun, wenn ich hiermit recht angeiegentlich ersuche, mir nicht nür Exemplare von Braunkohle und ver⸗ steinerten Hölzern, sondern auch von selteneren Hölzern der Jetztwelt mit⸗ zutheilen. Von Braunkohlen reichen 1 = 23oll lange Stücke, bei den verstei⸗ nerten Sölzern noch kleinere Quantitäten hin. Nur bitte ich in die sem Falle
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die Sendung stets mit einer Beschreibung des Hauptstückes und vor allem mit möglichst genauer Angabe des Fundortes, weil soust die Unterfuchung für die Geognosie alle Bedeutung verliert, zu versehen. Bei den gol een der Jetztwelt wende ich mich vor üglich. an alle Vorsteher bolanlscher und auderwelt iger, Gärten. Alle Sterb= singe, namentlich von Pflanzen der Gewächshäuser oder im Freien ausdauernder seltener Bäume und Sträucher (vorzüglich Coniferen und dergleichen mehr), die soust gewöhnlich * aufbewahrt werden, sind für mich von großem Werihe, gleich viel welchen Durchmesser bas Stämmchen erreicht. Am willkommensten sind mir 2 —3 Zoll lange Transversalschnitte des Stammes, und wenn es angeht, auch von der Wurzel, denn auch auf diese muß bei vergleichender Beobach⸗
tung Rücksscht genommen werden. Entferntere Gönner meines Un— ternehmens bitte ich vorher über die Art des Trausportes mit mir
Verabredungen treffen zu wollen. Breslau. S. R. Göppert.
Berliner Börse.
Den 10. Juli 1837. ¶ me!? cher Fonds- M 8. 0 . 2.
— 7 Brief. geld.
964 T. Our. & Brief. Kela. Pomm. do. 1105 1M Kur- u. Neᷣum. do. 4 do. do. do. 3 Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd' or And. Goldmün- zen àù 8 ThlI. Dias conto
Gt. · Schuld Sch. Pr. Engl. Ohl. 30. PrämSch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. 1. G. Nm. Int. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. West pr. Pfaadbr. Grosasb. Pon. do. Ostpr. Pfandbr.
7 */
— — — — — Q — T2.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Juli. Niederl. wirkl. Schuld d29½ g. Sc do. 995 221355. SoM Span. 2173. Pussire — Ausg. Sch. —« Preuss. Prüm. Sch. — Poln. —. Oesterr. Net. 995.
Kanz · Bill. Zinsl. —.
Ant ver en, . Juli. Zinsl. 719. Neus Anl. 217.
6 Fran kR furt a. M., 7. Juli.
OQesterr. So,, Met. 103 . 19335. Ac 90M a, 990M 3. 21, S534. Er. 109 21. 2112. Bank-Actien 1637. 1636. kartial 141 . Br. Loose zu Sog Fl. 11312, Br. Loose zu. 100 Fl. 232 I preuss. Hräm.- Sch. 6233. do. AG Anl. 100! “jg. G. Eolmn. Loa 613. 61. SoM Span. Aul. 185. 1823. 211 ο Holl. dꝛꝰ /ig. dꝛ
Faris, 5. Juli. ; e 3 ½ do. 79. 50. 5 , Neap. 97. Passivs Sa/sf. 36 ortuß. 27e.
2140.
5 ½ Rente 119. 30. 5 oM Span. Rente 233. a ü ie n, d. Jun
Do Met. 1085.5. A 100i. 3 do 76 4. 2,½ do — I Bank-Aetien 1363. Neue Anl. S732.
Königliche Schausptele,
Dienstag, 11. Jult. 1 in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Gluck.
Mittwoch, 12. Juli. Im Schauspielhause: Die Ve bung in Genf, Lustspiel in ? Abth., von C. Blum. Vor Voltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Abth., frei nach dem Fran schen, von B. A. Herrmann.
—
Köͤnigsstädtisches Theater.
Dienstag, 11. Juli. Riquiqui, oder: Die seltsame h rath, Lustsplel in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen bearbeh von A. Eosmar. Hierauf: Der Spion wider Willen. M tairischer Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar. (Herr Fa mann: Hanneton, als letzte Rolle vor seiner Urlaubsreise.) Mittwoch, 12. Juli. Belmonte und Constanze, oder; Entfuͤhrung aus dem Serail. Komische Oper in 3 Ann Musik von Mozart. (Neu einstudirt. “ Dlle. Pistor, n Hoftheater zu Kassel: Constanze, als letzte Gastrolle.)
Donnerstag, 13. Juli. Bie Qualgeister. Lustspiel in Akten, von Beck. (Olle. Peroni, vom Theater zu Pesth: bella, als erste Gastrolle.)
Redacteur Ed. Cottel. Gedruckt bei A. W. Hayn.
Im Opernhause;: Alceste, lyris .
legnitz, ernannt worden.
Allgemeine
Preußisch: Staats Zeitung.
6 181.
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den hr. Reincke, bisherigen ußerordentlichen Professor, . ordentlichen Professor der ka⸗ blischen Theologie an der Akademie zu Muͤnster zu ernennen llergnädigst geruht.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Bromberg ist der bisherige Vikar Joseph Russtte— hicz zum Pfarrer an der katholischen Kirche zu Womwelno, reis Wirsitz, ernannt worden;
ju Danzig ist der Kandidat Gustav Benno Muller n. evangelischen Pfarrer an der St. Annen-Kirche Elbing ernannt worden;
zu Liegnitz ist der Predigtamts⸗Kandidat Bobertag zum astor an der evangelischen Kirche zu Groß-Laͤswitz, Kreis
Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Di— ftor des Allgemeinen Kriegs⸗Departements und Chef des Di— ftoriums des Potsdamschen großen Militair-Waisenhauses,
verfolge
Mecklenburgsche begeben, auch im Treb
Das inquirirende
Bekanntmachungen.
Erledigter und resp. berichtigter Steckbrief.
Allgeme in
Anzeiger fuͤr
Es sind dermalen folgende Universitäts-Stipendien
allhier vakant: . II Das von well. Herrn Bürgermeister Tobias Engel⸗
Der hier gewaltsam entwichene, mittelst Steckbriefs mann für auf Sächsischen Universitäten studirende sei⸗
im Allgemeinen Anzeiger der Staats⸗Zeitung Nr. 169. e Pferdedieb Lange aus Prettin ist am 20sten v. M. in Potsdam ergriffen und am 28ssten v. M. au—
her eingeliefert. Nach seiner Angabe hat sich von ihm
der mmitentspprungene Conrad in Potsdam am 20sten d. M. getrennt und nach Zehdenick, . wie in das
iner Amte die Kasse bestehlen und in Berlin bei dem jüdischen Kauf⸗ mann Schlesinger sich andere Kleider faufen wollen. Höchst wahrscheinlich wird Conrad, ein rafsinixter und sehr gefährlicher Verbrecher, seine Kleidungsstücke s chon gewechselt und sich möglichst unkenntlich gemacht haben. Kürzlich eingegangenem Erkenntnisse des Kö⸗
mngl. Landgerichts Torgau zufolge ist Conrad wegen
jenes im hiesigen Amtsbezirk begangenen gewaltsamen Diebstahls mit funfzehnmonatlicher Einstellung in die Straf-Section einer Garnison⸗ Compagnie und dem BVerluste der Ehrenrechte extraordinarie bestraft worden. Seyda bei Wittenberg, den 6. Juli 1837. Preuß. Gerichts⸗Amt.
Nachbenaunte Verschollene: .
1) Christian August Bötticher, Kandidat der Theo⸗ logie, nachher Bedienter, zuletzt Soldat, welcher fest zo Jahren in unbekannter Abwesenheit lebt;
Israel Friedrich Deißner, Schneidergesell, welcher am ö mn. 1816 zu Woffenbtlttel rerstorben
ehn soll;
Dopt ie Rosine Caroline Fritsche, unverehel., von
hier, welche im Jahre 1811 nach Dresden gezo—
gen, bei einer Russischen Herrschaft in Dienst getre⸗ ten und mit dieser nach Rußland gezogen seyn soll;
) Johann Andreas Jacob Graßhoff, welcher im g
Jahre 1812, als Rufsische Truppen durch Schöne— deck marschirt, verschwunden seyn soll; Heinrich Ludwig Wilhelm Lehmann, Kanonier und Leineweber aus Berlin, welcher seit dem 3. Marz 1821 vermißt ist; Chriftoph Friedrich Siegesmund Matthias, Steuer⸗ Anfseher, welcher seit 1814 vermißt ist; Magdalene Stirick, Ehefrau des hiesigen Fabrik⸗ Arbeiters Johann Muckau, welche seit 1826 ver—⸗ mißt wird; ö ) Johann Andreas Conrad Schächer, Klempner, welcher im Jahre 1813 sich von hier eutfernt und bis jetzt keine Nachricht von sich gegeben haben soll; so wie deren etwaige unbekannte Erben und Erbneh⸗ mer, ingleichen die unbekannten Erben folgender Ver⸗ storbenen:
2) des allhler am 6. Dezember 1834 verstorbenen Sträflings Heinrich Peier August Evraud; 10 des am 10. Oktober 1822 verstorbenen Arbeits⸗
manns Johann Palm Franz Hempel und dessen am 1. Tezember 18265 verstorbenen Ehefrau Marie Louise gebornen Gericke; 11) der am 20. Mai 1831 allhier verstorbenen unver⸗ chel. Marie Dorothee Meerkatz; 12) des allhier am 20. März 18335 verstorbenen Sol⸗ daten Christian Römer; 13) der allhier am 11. August 1831 verstorbenen un⸗ verehel. Anne Gertraude Charlotte Rosin; 19 des am 26. April 1831 allhier verstorbenen Loh—⸗ gerbergesellen Gottlieb Postel; 15) des am 10. Februar 1835 allhier verstorbenen Buch⸗ druckers Franz Döhling; werden auf den Antrag ihrer Verwandten und Cura- toren hierdurch vorgeladen, sich binnen 9 Monaten und spätestens in dem auf den 25. April 1838, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle vor dem ernaunten Abgeordneten, Land- und Stadtgerichts⸗Rath Peguilhen, angesetzten peremtorischen Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls die Verschollenen werden für tedt erklärt und ö. Vermögen ihren zurückgelassenen be⸗ kannten Erben und in deren Ermangelung der fiska⸗ lischen Behörde, das Vermögen der ad 9 bis 13 inel. aufgeführten Verstorbenen aber gleichfalls dem Fiskus wird zuerkannt und angeliefert werden. K den 9. Juni 1837. Köntgl. Land- und Stadtgericht.
. /
in dirende Jünglinge hiesiger Start, das heißt, sowohl
ner und seiner Ehegattin Aunverwandte und in deren , , n,. für andere Jünglinge dieser Stadtgestifte Stipendien, be
tal, und
stehend in Zinsen von 1000 Thlr. Kapi—⸗
Y die Eine Stelle der Dr. Rennerschen für Zwei auf der Leipziger oder einer ausländischen Universität
solche, wesche allhier geboren worden sind, sie mögen allhier wohnhaft geblieben seyn oder in der Folge sich von hier wegbegeben haben, als auch solche, deren Ael⸗ tern zur Zeit des Ansuchens sich wesentlich allhier 64. halten oder ihren Aufenthalt bis zum Ableben gehabt haben, legirten Stiftung, wovon für jede Stelle die halbjährigen Zinsen in circa 30 Thlr. bestehen.
Gene fred , werden daher aufgefordert, sich un⸗ ter regulatiomäßiger Legitimation bis zum 19. Augusi 1837 bei uns anzumelden. ö
Bernstadt in der Königl. Sächs. Ober- Lausitz, am 17. Juni 1837.
Der Stadtrath daselbst durch Samuel Gottfried Engelmann, Bürgermeisier.
Edietal⸗Citation Nachdem auf Antrag Frau Magdalenen verwitt⸗ weten Rilke gebornen Petasch von hier, als Mutter und praͤsumt wen Erbin des im Jahre isi3 bei dem Linien⸗Infanterie⸗Regiment von Low als Soldat gestandenen, seit diesem Jahre aber verschollenen Michael Laukus, der Gig , pte, eroͤffnet worden, so werden ernannter Michael Laukus, oder, wenn dieser nicht mehr am Leben seyn sollte, alle diejeni⸗ en, welche als Erben, Glaͤubiger oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Anspruͤche an dessen zu= räckgelassenem Vermögen haben sollten, öffentlich und perenmorie bei Verlust ihrer Anspruͤche und der Wie herein setzung in den vorigen Stand, insonderbeit aber unter der Verwarnung, daß der abwesende Lau⸗ kus bei seinem Außenbleiben far todt erklaͤrt und sein hinterlassenes Vermögen den sich dazu legitimi⸗ renden Erben werde verabfolgt werden, vorgeladen, den 28. Aug u st ai. E. zu fruͤher Gerichtszeit an hiesiger Gerichtsstelle in Person oder durch hinlaͤnglich legitimirte Bevoll⸗ maͤchtigte zu erschelnen, ihre Eeb⸗ oder sonstigen An= spruͤchè zu liguidiren und zu bescheinigen, sodann aber den 4. OLtober ai. e. der Inrotulation und Versendung der Akten nach rechtlichem Erkenntniß, und endlich den 17. November ai. e. der Eröffnung eines Urtels sich zu versehen. Jeßnitz, am 4. Maͤrz 1837. Die Herrlich Wiefandschen Gerichten all— hier, und Rüger, G.⸗D.
Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler in Berlin, Stechbahn Rr. 3,
ist zu haben: nn. Dr. Kuhnert's
praktisches Lehrbuch der Muͤhlenbaukunst.
Oder gründliche Auweisung, alle Arten ven Wasser, Wind‘, Schiff-, Hand⸗, Tret⸗ und Roßmühlen, ine⸗ besondere ober- und unterschlächtige Mahl⸗, Graupen⸗, Oel-, Schneide-, Pulver-, Papiermühlen u. dgl. m. nach neuester Construction zu erbauen; nebst Beschrei⸗ bung und e gr aller einzelnen Theile derselben. Für angehende Mühleubauer und jeden Mühlenbesitzer. Fun kt verbesserte und sehr vermehrte Auf⸗ 2 Bände. gr. Sr. Mit 106 Abbildungen Preis A Thlr. 20 sgr.
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lage.
dungen veranschaulicht. Filr den praktischen Mühlen⸗ hautr ist kein besseres Werk vorhanden.
— * —
Lehrbuch der Mechanik. Für Baumeister, Fabrikbesitzer. Maschinenbauer, so wie für Gewerbschulen, Bauhandwerker und Dilettanten überhaupt. Von Capitain Heinrich Kater und Dionpfius Lardner. Aus dem Englischen. Mit 15 Tafeln Abbild. gr. Syo. Preis 1 Thlr. 18 sgr.
Frei von allen mathematischen Formeln stellt dieses Werk auf eine höchst klare, allgemein faßliche Weise die Gesetze der Mechanik und ihre Anwendung dar; es verdient daher vor allen ähnlichen, populair sevn sollenden Lehrbüchern mit Recht den Vorzug. Alles ist durch korrekt gezeichnete Abbildungen veranschaulicht. G. Basse in Quedlinburg.
Ein nothwendiges Handbuch für alle Stände, für beide Geschlechter und jedes Alter.
Der Herr Kirchen⸗Rath Petri hat durch sein „ge⸗ drängkes Handbuch der Fremdwörter in Deutscher Schrift- und Umzangsprache“ ei. nem allgemein gefühlten Bedürfnisse so abgeholfen, daß binnen 25 Jahren sieben Auflagen davon erscheinen konnten. Dieses Werk ist nun von dem Verfasser selbst und in Verbindung mit anderen anerkannten Sprach— forschern: Lindau, Müller, Fromm ic. immerwährend so ergänzt und verbessert worden, daß es, trotz aller Rachahmungen und Plünderungen, nach dem Urtheil aller Sachkundigen durchaus den ersten Platz in den vorgesteckten Hf men einnimmt und aus obigen Grün⸗ den auch ferner einnehmen wird. ö ;
Ictzt erscheint nun die achte, rechtmäßige, vielfältig, befonders auch für Aerzte und Arznei-Bereiter berei= cherte und sorgfam verbesserte Auflage, unter dem Titel:
Gedrängtes . Handbuch der Fremdwoͤrter in Dentscher Schrift- und Umgangsprache, zum BVerstehen und Vermeiden jener, inehr oder weui— ger, entbehrlichen Einmischungen; herausgegeben von Le. Friedrich Erdmann Petri, Kurhess. Kirchen⸗Ratheé, Metropolitan und Schulen— Inspektor zu Fulda, mehrerer auswärtiger Gelehrten— Vereine Mitgliede.
Die Durchsicht des ersien in allen Buchhandlungen vorliegenden Heftes wird Jeden zu der Ueberzeugung führen, daß er bei dem gewöhnlichen Gebrauch der Fremdwörter in Gesellschafien, bei juristischen und me— dizinischen Ausdrücken und Redarien, in der Musik, in den bildenden Künsten, in kaufmäunischen und ge— werblichen Geschäften, so wie bei dem Zeitunglesen, die beste Auskunft darin findet. Auch in Anschung der richtigen Aussprache und Sylbenbetonung der Fremd— wörter, besonders Englischen, Italiänischen und Spa— nischen Ursprungs, wird es ihm volle Genüge leisten, da bei dieser neüen Auflage darauf noch ganz beson— dere Rücksicht genommen warden ist. .
Um nun die allgemeinste Verbreitung dieses Werkes nach Kräften zu fördern, haben wir üns entschlossen, das Ganze in 8 Heften, jeden zu 9 Bogen in engem Druck und auf feinem Papiere, für 10 f herauszu⸗ geben, damit solches auch für Uubemittelte leicht käuflich werde; indem das Ganje nicht höher als auf 25 Thlr. zu siehen kommt.
Jeden Monat erscheint ein Heft, so daß mit Ende dieses Jahres der Druck beendigt seyn wird. r
Alle namhafte Buchhandlungen, zu Berlin die Stnhrsche, Schloßplatz Nr. 2, nehmen Unterzeich⸗ nung darauf an und können bei 10 Exemplaren das 1IIte und bei 20 Exemplaren 3 Exemplare frei geben.
Der künftige Ladenpreis wird nicht weniger als Thlr. betragen. Dresden und Leipzig, Juli iss37.
Arnoldische Buchhandlung.
Bei mir erschien so eben: . Sachs, F., Königl. Reg. Ban-Juspektor, Anweisung zur Anfertigung einer neuen völlig feuerfesten und absolut wasserdichten Dachdeckung für ganz flache Dächer (Altane), mittelst eigens dazu gn deen Karzplatten und ganz eigenthümlich efermter Steinfliesen; für Wehnhäuser in der Stadt und auf dem Lande, so wie für Wirihschaftsgebäude aller Art zu benutzen, von ganz gewöhnlichen Ban-Hand⸗ werkern und Dachdeckern ohne alle Schwierigkeiten
überall herzustellen und, ihrer großen Wohlfe
heit und Dauerhaftigkeit wegen, an die St
vieler zeither beliebter, besonders der kostbaren 3
und der sich so schlecht bewährenden Lehm⸗-Dachd
kungen zu empfehlen. brosch. 18 sgr.
Vorliegende Schrift ist um so mehr geeignet, Mn
allgemeine Interesse in Anspruch zu nehmen, a n hier in Rede stehende neu erfundene Dechng st flache Dächer in folgenden wesentlichen Pim die Dorn sche Methode bei weitem übertrifft: h sie absolut wasserdicht, ꝛ ungleich dau erh ter, 3) ungleich wohlfeiler herzustellen, und hier eine — bei der Dorn schen Dachdeckung noch im problematisch gebliebene — durchaus wasserdichte bindung der Beckplatten mit den zu den Rinnen zu ,,, Metallplatten auf das Vollständ erreicht.
Mager, Dr. K. W. E., Wissenschaft der M matik nach heuristisch genetischer Methode. Ce faden beim Schulunterricht. Mit einer Eir tung: Ueber die Methode der Mathematff Lehr⸗Objekt und als Wissenschaft. 18eft. Tha der sieben Operationen mit wirklichen Zahlen. einer praktischen Beilage. brosch. 20 sgr.
Albert Förstner, Neu Cöln a. W Mn /
Für Steinhauer und Mauerm eisttt.
So eben ist bei BRelhagen und Klasing Bielefeld erschienen und bei Unterzeichnetem zu bäh Sammlung leicht auszuführender Gu Monumente, aufgenommen auf den ven lichsten Kirchhöfen Frankreichs und Deutscht von Dr. G. Burgheim, Banmeister. gi. Geh. 12 gur f ein a mit erläut. Tert. Albert Eyssenhardt in Berl (Werdersche Mühlen Nr. 15) und Zülth
Politz Weltgeschichte in 15 Lieferungenz für gebildete Leser und Studirende dan Neue Ausgabe der sech sten vermehrten i h besserten Auflage, fortgeführt bis zum Jahre Erste Lieferung. Leipzig, Hinrichs. 123 Baht gr. Svo. geh. zu 4 Thlr.
Wir erfüllen einen vielseitig ausgesprechenen V von Freunden und Lehrern der Geschichte, inden dieses gediegen, pielverbreitete Werk, welcht rechte Mitte hält zwischen ausführlicher lung und compendiar. Kürze, bis auf die allem Zeil fortgesetzt in monatlichen ,,. fen, davon die erste in allen Buchhandlungen Ansicht vorlicgt. Die folgenden Lieferungen enn anf Bestellung. — Sammler erhalten ansehnlicht Eremplare. Ueber Alles liegt ein ausführlicher spektus in jeder Buchhandlung ver.
Zu finden auch in Berlin in der P lahl Buchhandlung (. Ritze), Jägersiraße Rr. s Mittler, Eichler, in der Stuhr schen und in Enslinschen Buchhandlung.
Kunst- Anzeige. Im Varlage der Unterzeichneten ist so e seliienen: ;
Der wohlthätige Mönch, em. von Ed. Düge, litlraßc. von Oldern eis auf sranz. Velinp. 1 Thlr., au chin. bop.
C. 6. Lü deri tesctie Kunst- Verlagshant Linden No. 38.
ben
Bei F. Dü mm ler, Linden Rr. 19, ist (. 9
Beuzenberg, J. F. Was kostet die Eisen . Düsfeidorf nach Elberfeld, die Deutsche Mel einfachem Gleise. brosch. 8 sgr.
In meinem Verlage erschien so eben; Werner, F. A., . die wech selses t en forderungen zuwijschen Aeitgän, welt Schüier Behüfs des Musik-Unt= gr. Sr. geh. Thlr. Berlin, den 1. Juli 1837.
Li chan edle n ndr, granös. Sts. Mn
icht uͤber das Zucker⸗Gesetz und trug ebenfalls auf die unver—
in der P
on Stülpnagel, nach Schloß Pretzsch. Se. Excellenz der Kaiserl. Nussische Wirkliche Geheime Rath nd Kammerherr, Graf von Matuszewiez, nach Dresden.
Zeitung s-⸗Nachrichten. 2h ü 81 4nd.
Frankreich.
Paris, 6. Juli. Gestern empfing der Konig in Neuilly a Marschall Clauzel und arbeitete darauf mit dem Justiz—
Mijster.
6 der heutigen Sitzung der Pairs-Kammer erstat— ke der Baron Mortier den Kommissions-Bericht uͤber den Hesetz Entwurf in Betreff der fuͤr die Juli⸗Feierlichkeiten zu be— billigenden 200,000 Fr., und trug auf die Annahme desselben n,. Der Graf von Argout erstattete den Kommissions-Be—
inderte Annahme des Entwurfes an, da man nicht füglich die Herathungen uͤber eine Frage, die schon so vielfach und so aus— sihrlich erörtert worden sey, bis auf die naͤchste Session ver— chhieben könne, und da die Kommission das Gesetz vor der Hand r hinreichend wirksam erachte. Die Berathungen uber dies Ge— it werden am kuͤnftigen Montag beginnen. An der Tagesordnung waar hierauf die r g, uͤber den von der Deputirten⸗Kammer mmendirten Gesetz-EntkFürf in Betreff der Munizipal-Verwal— sung. Nach einer kurzen und unwichtigen Debatte ward das Besetz in seiner jetzigen Gestalt mit 75 gegen 18 Stimmen an— sommen. Demnaäͤchst ward der Gesetz Entwurf in Betreff der Buylementar⸗Kredite fuͤr das Budget von 1837 im Belauf von Bßnnl7 Fr, ohne alle Berathung angenommen. Der ubrige hel der Sitzung wurde mit Berichten über verschiedene Ge— che von örtlichem Interesse ausgefuͤllt. Der General Bugeaud wird in den ersten Tagen des kuͤnf— tn Monats in Paris zuruͤckerwartet, und man glaubt, daß ton hier aus, mit neüen Instructionen versehen, als Gene— tl Gouverneur nach Algier zuruͤckkehren wird. Der jetzt hier eingetroffene Moniteur Algérien enthaͤlt sseinem amtlich en Theile wortlich Folgendes: „Der General— pruverneur beeilt sich, den Einwohnern der Franzobͤsischen Be— ngen im noͤrdlichen Afrika anzuzeigen, daß Se. Masestät der tig der Franzosen am 15ten d. M. den durch den General Bu— nd mit Abdel⸗Kader abgeschlossenen Traktat genehmigt hat.“ — rw Courrier frangais bemerkt zu dieser Mittheilung: „Be— mnders merkwürdig erscheint uns bei dieser von dem General Damr⸗⸗ font publizirten Nachricht das Datum der Ratification. Da ber Traktat am 15. Juni ratifizirt war und also als definitiv . werden mußte, so stand auch der Veroffentlichung des— h en nichts im Wege, wenn nicht die eingegangenen Bedin— ern geeignet gewesen waren, das Ministerium vor der Kam— J ehr in Verlegenheit zu setzen. Diesem Umstande muß man zus reiben, wenn das Ministerium auf die Interpellationen * airs; und Deputirten-Kammer so unbedeutende und weichende Antworten ertheilte.“ . n einem Schreiben aüs Oran vom 181en v. M. heißt wurf?! . Berichte meldete ich Ihnen den Ab— ha e . Bugeaud nach Arzew und Mostaganem. ö ien gn, efehl ward auch dei Abmarsch des 24sten . . ; gn. nach denselben Staͤdten angekuͤndigt; i 99 . emselben Augenblick erschien ein Gegenbefehl, und e trat, nur von zo Neitern begleitet, seine Reise 6 m 14ten befand er sich in Arzew. Aber als er am fol— ö en Tage uber die Macta gehen wollte, erhielt er [i. von Abdel, Kader, in welchen ausdruͤcklich von ihm . wird, diesen Fluß nicht zu uͤberschreiten, da der Frie⸗ „Traktat nicht ratistzirt und ubrigens auch in demselben die . als die Graͤnze unseres Gebietes bezeichnet worden sey. ,,, Vugeaud, über das unziemliche Benehmen Abdel— ** ehr verwundert und mißvergnuͤgt, trat nichts destoweni⸗ ö , nach Oran an, wo er am 16ten wieder ein— on n ist, ohne Mostaganem besucht zu haben. Dieses Er— . at hier viel Aufsehen gemacht und zeigt, wie wenig 9 die Dauer des Friedens rechnen kann.“ h. ee ral es Debats enthaͤlt Nachstehendes: „In . ner von Paris in Bayonne eingetroffenen telegraphischen D ne ist eiligst eine Artillerie⸗Batterie nach Port⸗Vendres 1 en. Dieselbe soll, wie es heißt, nach Konstantine be— ir n, Man glaubt i That, daß dinisterium . dan gla in der That, daß das Ministerium
begenwaͤrtig auf das thaͤtigste mit den Vorbereitungen zu
Berlin, Mittwoch den 12e Juli
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einer Erpedition gegen Achmed⸗Bei beschaͤfstigt und daß man im Stande seyn wird, gegen Ende August ins Feld zu ruͤcken. Der Armee, die beauftragt werden wird, unsere Niederlage zu raͤ⸗ chen, soll es diesesmal, wie man sagtz an nichts fehlen. Die Regie⸗ rung hofft ubrigens, daß eine ernstẽ Vemonstration genuͤgen werde, um den Bei von Konstantine zu veranlassen, Unterhandlungen mit Frankreich anzuknuͤpfen, und daß es dann moglich seyn werde, das Land östlich von Algĩer eben so zu pacifiziren, wie es im Westen von dieser Kolonie gelungen ist. Im entgegengesetzten Falle wuͤrde die Armee sich in den ersten Tagen des Septem— bers in Bewegung setzen. .
Gestern fruͤh ist ein Ordonnanz“ Offizier des Herzogs von Orleans mit einem außerordentlichen Auftrage nach ö ab⸗ gegangen. Man glaubt, daß es die Vorbercitungen zur Expe— dition nach Konstantine betrifft. ]
. Der Herzog von Broglie ist auf seiner Reise nach der Schweiz am g9sten v. M. durch Lons⸗le-Saunier gekommen.
Der Abhe Auzou, Oberhaupt der sogenannten Franzoͤsisch— katholischen Kirche, erhielt vor einigen Tagen von dem Polizei— Präfekten die Weisung, seine oͤffentlichen Vortrage spätestens um 6 Uhr Abends zu beendigen. Nachdem diese Aufforderung zu verschiedenen Malen, aber immer vergeblich, wiederholt wor— den war, ward vorgestern das Lokal, in welchem der Herr
Abbs seine Vortraͤge haͤlt, von der Polizei geschlossen. Dieses
Vexfahren giebt dem Abbé Auzou zu der nachstehenden, in die hiesigen Blaͤtter eingeruͤckten Erklaͤrung Anlaß: „Als nach der Juli - Revolution die Charte fuͤr eine Wahrheit erklart ward, fanden sich Leute, die leichtglaͤubig genug waren, einen Artikel dieser Charte, der den Grundsatz der religioͤsen Freiheit festzu— stellen schien, ganz wortlich zu nehmen. Der Artikel lautet fol— gendermaßen: „„Jeder uͤbt seine Religion mit gleicher Freiheit aus und genießt fuͤr seinen Kultus gleichen Schutz.““ Jene Leute waren Christen, Katholiken; aber sie hatten immer uͤber die Miß braͤuche geg fg, die durch die Roͤmische Disziplin in die erhabene Religion Christi eingeführt worden waren. Als Buͤrger wollten sie, daß der Patriotismus Christi und die Eintracht auf der ganzen Erde im Namen der Religion gepredigt wurden; als Priester wollten sie sich der ty⸗ rannischen Gewalt des Papstes und der Bischoͤfe entziehen; demzufolge gruͤndeten sie in Paris die , Kirche. Vielleicht hat man es im Gedaäͤchtniß behalten, welchen Anklang diese so eim a. so patriotische und so sehr gewuͤnschte Reform im Volke fand. Die Zukunft schien damals jenen Prie— stern anzugehören, die nur den Gesetzen des Landes gehorchen wollten ünd deren Wahlspruch war: Volksstimme, Gottesstimme! Es wuͤrde zu ,, seyn, wenn ich an die zahlreichen Ver—⸗ folgungen erinnern wollte, denen die neue Kirche in allen Ge— meinden ausgesetzt war, wohin die Stimme des Volkes sie be— rief. Aber ich muß laut und mit der ganzen Kraͤftigkeit mei— ner Seele gegen die letzte Beeintraͤchtigung der religiösen Frei— 1 protestiren. Es ist kuͤrzlich uͤber den Prozeß Bericht er— kattet, der gegen den Abbé Laverdet, Priester der Franzoͤsischen Kirche, anhaͤngig gemacht worden war, weil er seinen Kultus in Senneville bei Mantes ausgeuͤbt hatte, und in wel— chem entschieden wurde, daß die durch die Charte pro— proklamirte religiöͤse Freiheit nur auf die damals schon bestehen⸗ den Religionen anzuwenden, und daß demnach der Franzoͤstsch— katholische Kultus kein erlaubter Kultus sey. Dieser Beschluß des Versailler Gerichtshofes ist sofort von der Regierung ange— nommen worden, obgleich die Entscheidung des Cassationshofes noch nicht erfolgt ist, und gestern fruͤh wurden auf Befehl der Behörden die seit sieben Jahren geöffneten Kirchen geschlossen. Bei diesem Zustande der Dinge und bis die Justiz gesprochen haben wird, ist es meine Pflicht, gegen diese neue Verletzung der Charte zu protestiren. (gez.) Abbe Auzou.“
. unserer hiesigen ausgezeichneten Literaten soll mit dem Auftrage nach Spanien gesandt worden seyn, fur Rechnung der Regierung kostbare Manuscripte und seltene Editionen anzukau— fen, die man in Folge der Schließung der Kloͤster eben so leicht h erwerben hofft, wie es dem Baron Taylor gelungen ist, fuͤr technung der Regierung eine kostbare Gemälde⸗-Gallerie in Spa— nien und Portugal zusammen zu bekommen. Die (in dem vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung gege—⸗ bene) Nachricht von dem Uebergang der Karlisten uͤber den
Ebro wird von dem Journal des Debats in folgender
Weise gemeldet: „Eine heute Mittag aus Bayonne eingegan— gene telegraphische Depesch⸗ meldet, daß durch Briefe aus Sa— ragossa der am 28sten und 29sten erfolgte Uebergang der Kar— listen uͤber den Ebro bestaͤtigt werde. Am 2sten on auch 8 Karlistische Bataillone aus Kastilien und Asturien in den In— cartaciones beim Ober-Ebro angekommen.“ .
5 Ein hiesiges Blatt sagt in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten: „Die seit zwei Tagen von der Spanischen Gränze eingegangenen Nachrichten lauten entschieden ungunstig fur die Sache der Königin. Don Carlos ist mit seiner ganzen Armee, deren Effektiv-Bestand man auf 12 bis 15,600 Mann schaͤtzt, uͤber den Ebro gegangen und befindet sich jetzt in den Incartaciones. In dieser Gegend existirt keine Christinische Armee, die sich dem Marsche der Karlisten widersetzen koͤnnte, während die zahlreichen Karlistischen Haufen, die das Land durchstreifen nicht ermangeln werden, sich der großen Armee anzuschließen. Das einzige ernstliche Hinderniß, auf das die Karlistischen Streifkraͤfte stoßen koͤnnen, befindet sich erst unter den Mauern von Madrid; denn in dieser Gegend ist die Na— tional⸗-Miliz mobilisirt und das ganze Land der constitutionnellen Sache guͤnstig. Don Carlos wird dort vermuthlich auf einen verzweifelten Widerstand stoßen und sich schwerlich mit 15,9000 Mann der Hauptstadt bemächtigen koͤnnen. Wir haben heute fruͤh einige Legitimisten gesprochen, von denen man glaubt, daß sie in direkter Verbindung mit dem Karlistischen Hauptquartier stehen. Sie scheinen voller Hoffnung und versichern, daß alle Karlistischen Corps den Befehl erhalten haben, ihre Bewegun⸗ gen so zu kombiniren, daß ste sich gegen Ende dieses Monats
mit dem Haupt⸗Corps unter den Mauern von Madrid vereini⸗ n koͤnnen. Die ganze Armee der Königin soll sich, ihren
ersicherungen zufolge, in der vollständigsten Aufloͤsung besin⸗ den, so daß es derselben unmoͤglich seyn durfte, dem weiteren Vordringen des Don Carlos einen erfolgreichen Widerstand zu leisten. Wir kennen die uͤberspannten Hoffnungen, denen sich die Spanischen Karlisten so leicht hingeben, zu güt, um die pomphafte Schilderung, die sie von ihrer Stellung in Spanien entwerfen, nicht so ganz woͤrtlich zü nehmen, aber man kann sich andererseits nicht verhehlen, daß der Uebergang der Kar— listen über den Ebro eine Thatsache von der hoͤchsten Wichtig“
keit .
n der heutigen Boͤrse waren die Spanischen Fonds, in Folge der letzten telegraphischen Depesche, sehr gedruͤckt und aus⸗ geboten. Sie fielen auf 227. und selbst zu diesem Course waren keine Käufer zu finden. Der Uebergang des Don Car— los uͤber den Ebro scheint die letzten Hoffnungen der Speku— lanten zu vernichten.
— Unter der Aufschrift: „Franzoͤsische Zustände“ giebt die Allgemeine Zeitung aus Paris vom 25. Juni nachstehen“ den Artikel: „Die Langeweile gaͤhnt einen wieder an; hinter allen diesen Herrlichkeiten war nichts als Leerheit. Aus den Drachenzähnen, welche Napoleon gesaͤet, haben wir nach weni—⸗ gen Jahren kattunene Maͤnner der Rue St. Denis eingearn⸗ tet. Das Volk . seine rohen Genuͤsse, seine schmerzlichen Plagen oder auch seine einfaltvollen Freuden; aber wir in schosͤ— nen Kleidern haben nichts als armselige Eitelkeiten hinter wun— den Herzen oder ambitiöse Phrasen hinter hohlen Köpfen in der Weltsde umherzutragen. Der Kaufmann glaubt, Existenz sey, Geld zu verdienen; er hat doch aber noch etwas davon, so lange er verdient, so lange er fuͤr Haus und Hof sorgt: in dem lebendigen Gefuͤhl des Stre— bens liegt sein Lohn. Wenn er aber Hon verdient hat, wie heute, wenn er bloß genießen will, oder wenn er gar die Praͤtension des Gebietens hat, und ihm aller Herrschgeist, alle Länder-, Völker- und Menschenkunde mangeln, und die echtere Menschenliebe, das religisse Gemuͤth, in ihm erstickt sind, was dann? Ein Erwerbsmann, der in die Kategorie der Staats manner eindringen will, muß den philosophischen Geist eines Medicis besitzen, oder er ist der unerträͤglichste Geldnarr, den die Erde jemals hervorgebracht hat, und vereinigte er auch alle Kapitalien unserer modernen Banquiers, von denen kaum zwei oder drei als denkende Koͤpfe betrachtet werden könnten, wenn sie nicht auf großen Tonnen Goldes saͤßen, wie das Weib zu Babylon uͤber ihren Wassern. Parallel mit diesem Hoch— muth des Wuchers, mit diesem brutalen Stolz auf das Ver— mogen, stolzirt eine hechragende Sekte sogenannter Psycho— logen, Schoitisch-Franzosischer Philosophen, Eklektiker und po— litischer Doctrinairs, unter denen sich achtbare Talente und Kenntnisse finden, aber ohne Genialität und Belebungskraft, ihre Abstractionen als Experimente zu Tage fördernd und von einem spekulativ⸗philosophischen Hochmuth dese en welcher weit über den unserer reichsten Turkarets emporragt; denn der Mensch ist noch viel eitler mit wahrem oder vermeintem Gei— stes-⸗Reichthum, als mit Geldschätzen, wohlbesetzten Tafeln und Equipagen. Das herrschende Prinzip in diesen Maͤnnern ist die Selbstvergoͤtterung: sie bewundern ihren Verstand über alle Maßen, wie das niemals einem Kant in Deutsch— land oder einem Aristoteles in Griechenland eingefallen ist. Sie verwerfen allen Ideen“ Reichthum als Werß der Phantasie oder der Luͤge, und reduziren Alles auf ein sogenanntes Beobachten der inneren Zustände der menschlichen Seele, welches sie die spekulative Erfahrung nennen — ein al— tes bekanntes Ding, wenn darunter die Seelen- und Menschen— kenntniß des Arztes, des Theologen, des Staatsmannes ver, standen wird; eine scholastische Nullität, wenn darunter die so— gengnnte Entdeckung der Schotten verstanden werden soll, die Abstraction des Gegebenen, die Anatomie des Geistes in sich ohne Inhalt des Geistes. In der Historie hat Guizot mit gro— ßem Scharfsinn und Verstand die Franzoͤsischen Zustande der ältern und neuern , analisirt, aber ohne Hauch und Duft, ohne Lebensathem und Geisteszauber, und ohne jenes schaͤrfere Ein“ n die Antiquitäten der Jurisprudenz und die Kunden der Philologie, wie sie dem Dꝛutschen Eichhorn oder Grimm und Anderen eigen sind. Ohne die Deutschen uberhaupt wären sie zu sehr wenigen historischen Resultaten gelangt und bei der Schottischen Auffassungsweise 3 la Robertson stehen geblieben, und doch setzen ie sich hochmuͤthig uͤber die Deutschen hinweg, . wären es eben nur große Kinder. Der wahre Kern des Franzöͤsischen Volkes hat nichts von diesem arroganten Stolz auf Geld der Einen oder auf Besserwissen der Anderen; er if geistreich, lebendig, zu warmen Gefühlen und Handlungen auf— geregt, industriö und besonders kriegslustig. Es ist ein reiches tiefes Pfund in dieser Nation vergräben, mit vielem Edelmuth und leichter Erhebung des Gemuͤths gepaart; aber selten wuß' ten seine Herrscher mit diesem Pfunde zu wuchern, wie Saint Louis, Heinrich IV., Ludwig XIX. und Napoleon zu wuchern wußten, im guten wie im boͤsen Sinn.“ .
Großbritanien und Irland.
Lon don, 3. Juli. Auf die Vorstellung einer Anzahl hie⸗ siger Gewerbtreibenden, daß die Beisetzung Sr. verewigten Majestãr an einem Sonnabend, dem Haupt-Marktage Londons nachtheilig fuͤr die Geschaͤfte vieler Menschen seyn werde, hatte der Lord Mayor sich an Lerd John Russell mit der Bitte ge— wandt, daß ein anderer Tag zu dieser Feierlichkeit angesctzt werden mochte, Lord John aber erwiderte, daß eine solche Abänderung nicht thunlich sen. Man glaubt nicht, daß der here . e et zum , ,, ,, hier eintreffen obgleich derselbe in dem Ceremonie deidtr =
ß. 6. ö. niell als Leidtragender In der gestrigen Sitzung des Oberhauses wurden die ver— schiedenen . die Kriminal⸗Gesetze . Bills .
tenmale verlesen und sollen am Montage in den Ausschu
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