1837 / 205 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Staaten für gewisse Gegenstände der Einfuhr oder der Ausfuhr all— gemein, ohne Unterschied des Landes der Herkunft oder der Bestim⸗ mung, bewilligt werden könnten. 2

Artikel 12. Die hohen kontrahirenden Theile erklären, daß Sie die in gegenwärtigem Vertrage gegenseitig gemachten Zugeständnssse als verabredet betrachten, um in ihrem ganzen Zusammenhange als Vergeltungen für die durch denselben Vertrag erworbenen Vortheile zu dienen, und daß Sie mithin jene Zugeständnisse nur in Erwiede⸗ rung dieser Vortheile eingeräumt haben.

Artikel 13. Der gegenwärtige Vertrag soll vierzehn Tage nach Auswechselung der Ratificationen in allen seinen Artikeln in Aus⸗ 6 gebracht werden, und bis zum Ende des Jahres Ein tau—

end acht hundert und ein und vierzig in Kraft bleiben; und wenn sechs Monate vor dem Ablaufe r Zeitraumes keiner von bei⸗ den hohen kontrahirenden Theilen dem Anderen seine Absicht, die Wirkung des Vertrages aufhören zu lassen, mittelst einer offiziellen Erklärung kund thun sollte, so wird derselbe noch ein Jahr über , Zeitraum hinaus, und so fort von Jahr zu Jahr, derbindlich bleiben.

Artikel 1. Der gegenwärtige Vertrag soll ratisizirt und die Ratificatiens-Urkunden desselben sollen innerhalb sechs Wechen vom Tage der Unterzeichuung ab, oder wenn es seyn fann noch früher, zu Berlin ausgewechselt werden. Zur Urkunde dessen haben die oben genauuten Bevollmächtigten densciben unter Beifügung ihrer resp. Siegel unterzeichnet. Geschehen zu Berlin, den dritten Juni Ein tausend acht hundert und sieben und dreißig. *

d , , n. F. S. W. ie. Scherff.

1 8.) 1 . . K. L. Windhorn. J. T. Rochussen. J. 83 (. 8) F. W. West phal. (L. S

58.) Vorstehender Vertrag ist von Seiner Majestaͤt dem Koͤnige von 2 unter dem 27. Juni d. J., uͤnd von Seiner Majestaͤt dem Koͤnige der Niederlande unter dem 4. Juli d. J. ratifizirt, und ist die Auswechselung der Ratifications⸗Urkunden am 15. Juli d. J. zu Berlin erfolgt.“

Die Aachener Zeitung meldet Folgendes unterm 19gten d M.: „Gestern , . sich eine zahlreiche Ge— sellschaft im Saale der großen Redoute versammelt, um durch ein Festmahl die Anwesenheit Sr. Excellenz des Herrn Mini⸗ sters des Innern, Freiherrn von Rochow, zu feiern, der die Einladung zur Theilnahme an demselben freundlich angenom— men hatte,. Der Herr Ober-Praͤsident der Rhein-Provinz, von De h g z. so wie der Herr Regierungs-Präsident von Duͤsseldorf, Graf von Stolberg, welche gestern Morgen in Aachen angekommen waren, konnten leider nicht die Zahl der Gaͤste vermehren, da dieselben nach einer Unterredung mit Sr. Excellenz sogleich wieder abreisten. Die Gesellschaft war von der heitersten Stimmung belebt, die, wie immer, in Begeisterung überging, als unser verehrter Regierungs⸗ Praäͤsident, Herr Graf von Arnim, einen Tęoast auf das Wohl des allgeliebten Koͤnigs ausbrachte, und dabei auf seine tref⸗ fende, gediegene Weise auf das Gluͤck aufmerksam machte, einen so hochstehenden und seine hohe Stellung so ehrenden Staats⸗ mann in unserer Mitte zu haben, der sich freuen wurde, von den Aeußerungen von Treue, die bei uns kein leeres Wort sey, Zeuge zu seyn und am Throne Zeugniß davon hn Der Herr . Buͤrgermeister Emundts brachte darauf einen Toast auf das Wohl des verehrten Gastes selbst aus, dem Se. Maj. der König voll Vertrauen eine Stellung angewiesen, in der er so wesentlich fur das Gluͤck des Landes zu wirken vermoͤge. Eine, eines solchen Mannes wuͤrdige Aufgabe, die noch Mie— mand mit edlerer Hingebung, unermuͤdlicherem Eifer, größerem Erfolge geloͤst hat. Se. Excellenz der Herr Minister dankte ge⸗ ruͤhrt fuͤr die mit herzlicher . ausgebrachten Wuͤnsche, und sagte mit ergreifenden Worten, wie sehr ihn die ihm bei uns gewordene . freue, daß er gewiß gern Sr. Maj. von den leyalen Gesinnungen der alten Kaiserstadt Rechenschaft ab— legen werde, und daß es sein aufrichtiger Wunsch sey, alle Un⸗ ternehmungen der guten Buͤrgerschaft Aachens möchten immer das beste Gedeihen haben! Ein dreimaliges Hoch fuͤr unsere Vater⸗ stadt schloß das Fest, das die erfreulichste Erinnerung an die Humani⸗ taͤt eines Mannes zuruͤcklassen wird, der vom Tage seiner Erhebung auf den, fuͤr das Wohl des Vaterlandes si . bedeutenden Posten, stets nur darauf bedacht war, dasselbe in jeder Hinsicht zu foͤrdern, dessen Geist so belebend das materielle Interesse, wie Kuͤnste und Wissenschaften, durchdrungen hat. Moͤge ihm der Himmel Kraft genug geben, seinen schweren Pflichten noch recht lange genuͤgen zu können!“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Feben der Königin von Preußen Sophie Charlotte. Von K. A. Varnhagen von Ense. Berlin, Duncker und Humblot, 1837. 8. .

Dieselbe geschickte und feste Hand, welche uns, seit einer Reihe von Jahren mit den gelungensten Biographieen Blücher's, des Für— sten Leopold von Dessan, des Grasen Wilhelm zur Lippe, der Gene⸗ rale Schulenburg, Seydlitz, Winterfeldt und des Grafen Zinzendorf beschenkt has, stellt uns in dem vorliegenden Buche das mit den le— benvollsten Farben geschmückte Gemälde einer rubmwürdigen Pren⸗ ßischen Könsgin zur Schau. Ein in mehrfacher Beziehnng lobens⸗ werttzs Unternehmen, denn Sophie Charlottens Andenken verdiente erneuert zu werden, da die im Anfange dieses Jahrhunderts erschie⸗ nene Schrjft von Erman durch breite Redseligteit und schmeichleri—

schen Schwuͤist die werthvollen Briefe, welche die Gnade König Frie⸗

deich Withelm's 1I. us eigenem Antriebe, dem Verfasser zum Drucke übergab, mehr in Schatten gestellt als in das rechte Licht gebracht bat, und da die Verfasser allgemeiner Geschichten oder gößerer Werke bei einer einjelnen Fürstin, die nicht gerade politisch einge virkt hat, Dir wenig ju verweilen pflegen. So ist z. B. in Schsosser's Ge⸗ schichte des achtzehnten Jahrhunderts, die sich die Entwickelung und

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Darstellung geistiger Zustände zum besonderen Gegenstande erwählt rng *r Sy hi⸗ Ea nme nur mit sehr wenigen Worten Erwähnung gethan worden (1. 397.), und doch wäre die Freundin eines Leibnitz, die Mitbegründerin der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die Beschützerin jeder Kunst und Wissenschaft an ihrem durch heitere Lebendigkeit und geistige Beweglichkeit ausgezeichneten Hofe wohl einiger ausführlichen Zeilen werth gewesen. .

Eine ohne, alle genealogische Trockenheit verfaßte Einleitung schildert uns die Familie, welcher Sophie Charlotte angebörte, in der vor Allen zwei bedeutende Frauengestalten, die Böhmische Elisa⸗ beth und die Hanneverische Scphie, die Gemahlin des Kurfürsien Ernst August von Hannover, hervortreten. Sophie Charlotte war die Tochter der Letzteren, am 20. Ottober 1668 auf dem Schlosse Iburg im damaligen Hochstifte Osnabrück geboren. Die Mutter war in je—⸗

der Beziehung eine ausgezeichnete Frau, deren gesunde, frische Leb haftigkeit, Schönheit und Geistesbildung auf die schöne und liebens⸗ würdige Tochter übergegangen waren, die nur darin der Mutter un⸗ ähnlich erschien, daß sie bei großem Verstande und vielen Keuntnissen es stets vermieden hat, mit dem Wirklichen zu schalten, Staats⸗ Geschäfte zu lenken und Vorsätze durchzuführen. Sophie Charlette gebörte vielmehr zu den Naturen, welche der Betrachtung, dem Ge- danken und dem Laber fließenden Genusse leben, die, schon im zarten Lebensalter. Selbststäudigkeit genug besitzen, um ohne Eifer und Hast, mit edler Gelassenheit, mitzumachen und hinzunehmen. was die Umstände verlangten, ihr eigentliches Dasevn aber, ihre Freuden und Erholungen, in einen geweihten Kreis innern Geisteslebens zurück ziehen. Dabei verwarf sie das Acußere nicht, nur sollte es von Geist und Geschmack erfüllt seyn, und in solcher Beseelung gefielen ihr auch Lustbarkeiten und Prunk.

Was wir hier uur kurz angedeutet haben, ist von Herrn Varn⸗ hagen von Ense durch eine Reihe höchst ausprechender Eharakterzüge in das hellste Licht gesetzt und dabei zugleich gezeigt worden, wie Sophie Charlotte schon als Kronpriazessin, dann aber auch als Kur— fürstin und Königin, die ihr nur zu oft widerstrebeuden Elemenie der Hofhaltung mit ihrer Eigenthümlichkeit zu vereinigen verstand und trotz der Verschiedrnheit der beiderseitigen Charaktere unausgesetzt ein gu— tes Vernehmen mit ihrem Königlichen Gemahl erhalten hat; Ihre besten Tage und Stunden lebte sie auf ihrem Lustschlesse Lützendurg (erst nach ihrem Tode nannte es ihr Gemahl Charlottenburg), welches ihre Mutter scherzweise Lustenburg zu nennen pflegte, Hier fand sich Alles ein, was der Hof an geistreichen, gebildeten Männern besaß, ausgezeichnete Fremde erhielten leicht Zutritt, bier besuchte sie Leib— nitz, der schon von Hannover her der Hhürstin wohl bekannt war und ihre besondere Gnade geneß, hier wechselten die liessinnigsten Unterhaltungen über religiöse und spekulative Gegenstäude mit Spaziergängen und Laustfahrten, Tanz⸗ und Musikfesten, Bühnenspie⸗ len und Maskenaufsügen auf. das anmuthigste ab und gaben der Hofhaltung in Lützenburg einen solchen Ruf, daß man es sich als besonderes Glück und große Annehmlichkeit anrechnete, ju diesem Kreise eingeladen zu seyn. Der Verfesser erzählt unter Ande em, mit welchem Eifer die stolze, hochmilthige Gemahlin des mächtigen M uisters Wartenherg die Ehre suchte, in Lützenburg zugelassen zu werden, und wie Sophie Charlotte nach langem Widerstreben nur dem Wunsche ihres Ge⸗ mahls nachgab und die Gräßin beisich empfing. Aber eie Freude über die sen Triumph wurde ihr bald sehr verbittert, als sie, eine Frau obne alle Erziehung und Bildung, die Französische Anrede Sophie Charlottenz nicht zu erwidern vermochte und nicht ohne Beschämung sich in die⸗ sem glänjenden Kreise fand, in dem namentlich so rein und elegant Franiösisch gesprochen wurde, daß die feinsten Sprachfenner aus Pa⸗ xis sich nicht genugsam über ein solches Pbänomen auf einem Deut— schen Schlosse verwundern konnten. Wie die Fürstin teotz dieser Vor liebe für die Französische Sprache, die „damals ein Bedürfniß und deren Ausbreitung eine Wohlthat war“, sich keinesweges zu Fried— rich's Sitten und Denkweise hinneigte, ist vom Verfasser eben so bündig gezeigt worden (S. 157 161), als er bei einer anderen Ge— legenh it Sophie Charlottens großen Enkel, in dem sich überhaupt nicht wenige Züge der erhabenen Großmutter wieder erkennen lassen, gegen den Vorwurf der Undeutschheit in Schutz genommen hat. .

Es darf daher auch nicht befremden, wenn wir hier finden, daß Sophie Charlotte mit Leibnitz durchaus in Französischer Sprache for— respondirt und mit dem großen Lehrer und Freunde die tiefüten Ge⸗ genstände der Philosophie und Religions⸗Erkenntniß erörtert hat, aus denen, wie Leibnitz selbst bekennt, fpäterhin seine Theodicee hervor⸗ gegangen ist. Mit besenderem Wohlgefallen wird sich der Leser durch Herrn Varnhagen von Ense's leichte und schöne Daistellung in diese Verhältnisse versetzt finden. Auf einer andern Seite werden die Un⸗ terhaltungen über reiigiüse Gegenstände, welche der große Gottesge⸗ lehrte Begusobre im Beiseyn der Königin mit dem Erz⸗Ratio⸗ nalisten Toland sührte oder die theolegischen Erörterungen mit dem feingebildeten Jesuiten Vota, welche Sephie Charlotte ib— rem Briifwechsel mit demselben einverleibte, aufmerksame Leser nicht wenig ansprechen und zugleich als ein trefflicher Beweis für das ,, und edle Gemüth der Königin gelten können. Die Königin vermied allerding“, ihre echte Frömmigkeit allzu sehr hervortreten zu lassen, doch versäumte sie nie den öffentlichen Gottes— dienst und liebte gute Predigten. In ihren Verhältnissen als Gat— tin und Mutter erscheint sie durchaus lobenswürdig. Ramentlich tritt die außerordentliche Sorgfalt, mit welcher sie um die Erziehung ihres Sehnes, des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, bemüht war, in vielen Stellen der gegenwärilgen Schrift auf das deutlichste hervor. Sie wollte aus ihm einen rechtschaffenen Mann und tüchtigen Für⸗ sten gemacht wissen, desdalb wählte sie seine Erzieherin mit großer Sorgfalt und war, als des Prinzen früh entwickelte Körperkraft ihn zur Heftigkeit führte, eifrigsi bemüht, ihm einen recht ge⸗ eignelen Erz cher in dem Grafen Alexander zu Dobna zu geben. Sie Briefe der Königin jeugen von ihrer richtigen Einsicht und großen Zärtlichkeit für ihren Sohn, die sie aber dech nicht verleitete, ihn falsch zu beuriheisen oder ihn in Berlin znrückbalten zu ollen, wie

schmerjlich sie auch die Trennung von ihm empfand (S. 221.), as derselbt eine Reise nach Eng and antrat.

Von besonderer Liebruswücdis keit erschein: Sorhie Charlotte im Versehr mit den Pe sonen idrer näheren Umachung. Ste hatte das Gück, einige zu besitzen, mit denen sie in geistiger Jresndschaft, jn selbst in vertraulicher Herzensnähe leben foünte, vor Allen mit dem Fräulein von Pönnitz. Wie innig das Verhältuiß war, icrisen uj. aus den Ueberbleibsem des Beiefwechsels kennen, der Ratürlichfein, Geist, Anmulb, Freiheit, Herzuchkeit und Laune verrinigt, die Stim— mung des Augenblicks auf das döntiichste zeigt und, wire auch vom Verfasser (S. 167) be erkt ist, mehr als einmal an die Freund⸗

schafts⸗-Beiefe Friedrich's des Greßen erinnert. In fast gleicher Gunst

stand die Ober-Hofmeisterin von Bülow nebst ihrem Gemahl; un

den Kammerherren waren Ernst von der Marwitz von Schwerin ausgezeichnet.

Daß sich die Königin in politische Händel wenig eingemischt h h Ihre lebhafte Mutter kr ch nur einigemale zu thätigerem Eingreifen, so ben den Ver gen über die Erhebung Preußens zu einem Königreiche, wo!“

ward schon oben angedeutet.

und Otto Gu

Ueberlegenheit des Geistes und die Klugheit beider gur tinnen J

sultate herrbeiführten, die für Kurfürst Friedrich l

befriedigend waren. Am Hofe zu Berlin wollte

Wartenberg widersetzen. Als derselbe 1702, nachdem der 3, fast unbeschrin

von Barfus ganz von den Geschäften entfernt war,

anmaßender auftrat, beschränkie sich Sophie Charlotte um so mihr n

lieber auf ihr Lützenburg, wo sie nach ihrer Weise lebte, ohnen Anderen in der ihnen beliebigen zu stören. ; Jahre darauf, am 1. Februar 1708, machte ein all zufiij

Zwei

Tod einem so edlen und schänen Daseyn ein allgemein bella

Ende. Sophie Charlotte starb zu Sannover, wohin ihrer Mutter gereist war, schnell und überraschend, heit haite nur wenige Tage gedauert.

sie zum Bestz

denn ihre Krn Die Schilderung ihrer lch

Tage in der Varnhagenschen Schrift wird man nicht ohne die innj Tbeilnahme lesen können; man fühlt es dem Verfasser nach, wie haft er dabei selbst ergriffen gewesen ist. Ihr Gemahl fühlte ihn

2

dervollsten Gepränge gefeiert werden.

Tod tief und innig: außerdem mußte ihr Audenken mit dem m Von allen Seiten ward

das ruhmvollste und rührendste ihrer gedacht und somit die

Achtung kund gegeben, in welcher die verstorbene K und Riederen in Europa gestanden hatte.

önigin bei Ha

„Es wäre der heutg

Kunst dig“, so lauten die Schluß worte der vortrefflichen Schrift, großen Königin ein Denkmal zu setzen, das in demseiben Charlottenn

6

Schönheit und Scelengröße ein V. rbild! geworden, ein herrliches Grabmal gestiftet ist. Den

sich erhöbe, wo sie selber sinnig und froh gelebt, und wo der ann Kön gin ven Preußen, welche ein Fahrhundert später ebenfalls d . bild weiblicher Vollkommen

Preußen gen

es zum gerechten Stolz, in der Reihe ihrer Fürstinnen zwei sh Frauen zu zählen; deren Auszeichnung und Bedeutung weit in die Gränzen des Vaterlandes leüchtet und wirkt. Daß solche Gli

und Tugenden uns fortwirkend vor Augen stehen

und sich vies

ernzuern, düifen wir getrost erkennen und mit .

Berliner BEB örgs Den 23. Juli 1837.

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Pomin. do. Kur- u. Neum. do. hd l 6. do. do. do. Sehlesisehe do. Rij ckst. C. uud Z. Seh. d. K. u. N. Gold al marco Neue Dueaten Friedriehisdeor And. Goldmiün- zen à 5 ThlI. Diseonto

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Er. Engl. Oul. au 4 109! 12 HPräm Sch. d. Se- h. Kurm. Ohl. m. I C. 4 Nimm. Lut Sch. do. 4 Berl. Stadt. Oh,] 4 Köunigsb. do. z

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voll komm e Sophie Charsp nie eine Partei haben, am wenigsten sich dem Einfluffe des Gras

zu herrschen aufing und seine Frau am Hofe nun uin so stolzer i

A us vwüärtig Amsterdam, 19. Juli. Nieder. wirkl. Schuld 823, 8 , do. 1 221 Vp 6. 590 / Spun. 106. reuss. Prüm. -Sch. 109. PHaln. —. Aut werpen, 18. Juli. Zinsl. 72½½.. Neue Anl. 1831. Frankfurt a. M., 21. Juli. Oensterr. 8 υ Met. 103,½. 10. 40) v9 la Sd d. Id d/ J. 10,09 215. 2121 2. Bauk- Actien 1632 34 Al Va. Br. Loose zu 500 F. 114. 11376. kreuss. Prüm. . Sch. 62,6.

ö am burg, 227 Jun.

Bauk-Aetien 1351. 13A. 3 G 27. Neue Anl. 18. Faris, 19. Jnli. 5 M Rente 110. 2 0,½ fin cour. 79. 10. eour. 97. 45. S Vo Spun. Rente 2021. Lꝑussive 47 . Wien, 19. Juli. z o Met. 10831. A0, 1908/9. 3 u 767M o.« 25. Lau- Aetien 13693.. Neue Anl. 57s.

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Loose zu 10061. 223 k do A0½υ, Aul. 1001½. CG. 50 9 Spau. Anl. 16. 187. 2 ½ Y Holl. S2.

: Neap. M ortug.

25 9

Königliche Sch au sp tele.

Dienstag. 25. Juli. Im Opernhause: Herrn von Malesherbes, laͤndliches Gemalde Kotzebue. Hierauf: mit Tanz. Musik von Boieldieu.

König éstädtisches Th Dienstag, 25. Juli.

Die Rosen in 1 Akt,

Johann von Paris, Singspiel in 2 Alt

eater. Der Freund in der Noth.

Posse

1 Akt, von A. Bäuerle. (Herr Peters: Zweckerl.) Vorher: Brautschleier. Lustspiel in 1 Akt, von Frau von Weißentht

Zum Beschluß: Der Dorfbarbier.

Komische Oper in 1]

von Weidmann. Musik von Schenk. (Neu einstudirt.) (hi

Plock: Adam.) Mittwoch, 26. Juli. .

Maͤhrchen in 4 Akten, von Franz Grillparzer.

lung gehoͤrige Musik ist vom Kapellmeister Herrn

Redacteur RM. ,,,,

Gedruckt bei A.

Der Traum ein Leben, dramatishh

Die zur Hmm Schindel meij

W. Hayn.

——

. / /

. . . . 2

*

Bekanntmachungen.

Nothwen diger Verkauf Stadtgericht zu Berlln, den 7. April 1837. Das Franzßstsche Straße Ne. 37 belegene Gruͤntz⸗ sche Gründstuͤck, taztet zu 15,337 Thlr 24 sgr, soll am 2. Januar 1838, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastict werden. : Topo tekenschein sind in der, Negistratur ein zusehen. Tusker, welcher

Der Rentler Carl August Gruntz und die Ehefrau verließ und seit dieser Zeit gar keine Nachricht von sich gegeben hat, wird auf den Antrag feiner Ge—

bes Majors von Quistorp, Caroline Louise geb. Der

Noth wendiger Verkauf. Stadtgerlcht zu Berlin, den 21. April 1837.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr am 2. Zanuar 1838, Vormittags 11 uhr, klaͤrt und dessen Vermögen seinen Geschwistern als verka an der Herichts selle subhastirt werden. den alleinigen naͤchsten gesetzlichen Erben üperwiesen freie Briefe zu ertheilen bereit. Hypothekenschein sind in der Regisiratur ein zusehen. werden wird.

Oeffentliche Vorladung.

Der aus Deutsch Neukirch, Leobschüͤher Kreises in Tate und Preuß. Schlesien, gebürtige Braͤuer Johann Carl im Jahre 1772 Deulsch Neukirch Verkauf einer Runkelrüben-Zucker-Fabrik.

Die unter den Nrn. 111 und 17 am Brelienwege des neuen Theils der Neustadt belegenen Wehnhäufer ling, modo deren Erben, werden bffentlich vorgeladen. schwister, resp. deren Kinder, nebst seinen etwa zuruck nebst dem gesetzlichen Zubehßr, namentlich den zum

elassenen unbekannten Erven hierdurch vorgeladen, Beiriebe einct Runkelrüben Zucker-Fabrik eingerich * innerhalb neun Monaten, spaͤtestens aber in dem ieten und resp. nen erbauten Gebäu en, sollen nebst vor dem unterzeichneten Gerichte auf den 22 No- einer Knochenmühle, den vorhandenen lltegsilien und im Geiste der Monarchie. vember 1837 angesehten Termine in der Gerinntz⸗ den Zuckerriiben anf circa 2060 Morgen Acker unter Das in der Wall steaße Ne belegene, zur Kreditmasse Kanzlei zu Deutsch Neukirch persoͤnlich oder schrift⸗ den n meinem Geschäftszimmer einzusehenden und im

Taxe und veobschuͤtz, den 11. Januar 1837. Neukirch.

Das Gericht des Städtchens Deutsch⸗

die Preußischen Staaten.

uft werden. Nähere Auskunft bin ich auf put

Magdeburg, den 7. Juli 1837.

Der Justiz⸗-Kommissarius Horch .

ist zu erhalten:

223 sgr.

gr. Svo. 2 Joh. H

Braunschweig.

des Gelbgießermeisters Bremer geh dꝛige Grundstuͤcr, lich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten Termine bekannt zu machenden Bedingungen

tazirt zu 15,682 Thlr. 1 sgr. 6 pf, soll Schuldenhalber widrigenfalls der Johann Carl Tu ker fuͤr todt er⸗

am 31. August d. J. Rachmittags 2 uhr,

Literarische Anzeigen.

In allen Buchhandlungen, in Berlin bei 3 Mittler (Stechbahn Nr. 3), Posen, Brom erg e und Gnesen, und in Greifswald bei L. Bam

Ideen über Erziehung und Unterricht f ö Vou Pr. W. Ghll

einr. Neven

holn. Loose Nin

Kuęl. Kuss. 10523. d dM Port. —. d

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 26sten guli

Amtliche Nachrichten.

. Kronik des Tages. Ee. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Oesterreichi—

Wirklichen Geheimen Rath und Oberst-Landrichter des greichs Böhmen, Freiherrn von Wagemann, den Ro— Adler Orden erstei; Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestat der Konig haben dem evangellschen Pfarrer her zu Werth, im Regierungs-Bezirk Münster, den Ro— Adler, Orden vierter Klasse verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Konig haben den bisherigen Land- und digetichts-Direktor und Kreis-Justizrath Schrötter in töhüt zum Ober, Landesgerichts Rath und Mirgliede des Landesgerichts in Frankfurt a. d. O. zu ernennen geruht. Des Königs Majestat haben den Landrath Hesfe aus dem e Bittburg in gleicher Eigenschaft in den Kreis Saar- en des Regierungs-Bezirks Trier zu versetzen geruht.

Zeitung s⸗Nachrichten. A uns la g end.

Freak gr enn ch . paris, 20. Juli. Der Koͤnig empfing gestern in Neuilly Hdannoverischen Gesandten, den Baron Pasquier und den sei⸗Praäͤfetten und arbeitete darauf mit den Ministern des wesens und der Justiz. ̃ Man glaubt, daß bei den diesmaligen Juli-Feierlichkeiten er eine große Musterung der National- Garde stattfinden 1 Der Moniteur enthält Folgendes: „Der „National“ tt ber einen Beschluß des Munizipal⸗-Conseils, durch wel—

in diesem Jahre die Vermaͤhlungen der Juli-Waisen von programme der Juli⸗Feierlichkeiten gestrichen worden sind. Maßregel scheint ihm eine kleinliche und unbillige Oeko⸗ ih deren einziger Zweck es sey, die bei Gelegenheit der mihlung des Herzogs von Orleans von der Stadt Paris ichen Ausgaben zu decken. Wir koͤnnen in dieser Recla— ion nichts anderes erblicken, als einen neuen Angriff gegen Feste und gegen ein Ereigniß, dessen Charakter der Partei— so gern entstellen moͤchte. Wir werden auf diesen Angriff antworten. Alle Welt weiß, daß die Vermählung des zogs von Orleans die Quelle einer Menge von Wohlthaten die drmeren Klassen gewesen ist, und Niemand wird ernst— daran denken, ein Verhältniß zwischen den Ausgaben für Vermählung und der obenerwähnten Ceremonie feststellen bellen. Da der „National“ den wahren Grund der sztegel, uͤber die er sich beklagt, nicht zu kennen scheint, tollen wir ihm denselben mittheilen. Diefer Grund ist sehr sih. Die Aussteuer fuͤr die Juli-Waisen wird in diesem ke unterdruͤckt, weil es sehr schwer geworden ist, auszustat⸗ se Juli-⸗Waisen zu finden. Diese Schwierigkeit war schon beigen Jahre eingetreten. In zwei Bezirken war man uh gewesen, Manner statt Madchen auszustatten, was in Jahre 1831 erlassenen Bestimmung zuwider ist. Auch bon im vergangenen Jahre in das Berathungs⸗Protokoll Runizipal⸗Conseils folgende Bestimmung eingeschrieben: Betracht, daß die Ausstattungen der Juli-Waisen dem ndsatze nach eine achtungswerthe Einrichtung ist, daß es vielleicht in der Folge zweckmäßig seyn wird, dieselbe ab— hafen, da es nothwendigerweise bald an Kandidaten fehlen Ju. s. w.““ Der Text dieser Berathung, unter der sich Name des ehrenwerthen Herrn Arago befindet, wird dem sianal“ zwei Dinge beweisen, 1) daß die Abschaffung der tungen eine Oekonomie ist, die in der Natur der Dinge ind 2) daß diese Oekonomie durchaus in keiner Bezie⸗ * Ausgaben fuͤr die Vermahlung des Herzogs von eht. Mehrere Journale sprechen von einer geheimnißvollen Kor— endenz, die in London in Beschlag genommen worden seyn Und in welcher es sich um nichts Geringeres handle, als ein neues Komplott gegen das Leben des Königs der Fran— I. Es scheint, daß die betreffenden Briefe durch den Lord— bor dem Minister des Innern zugestellt worden sind und i wn Franzoͤsischen Botschafter uͤbersandt hat. (Vergl.

Gestern Nachmittag erschienen plötzlich mehrere Polizei umten in den Wohnungen des Herrn von Genoude, Re— eur der , , France“, und des Herrn Berryer, und tsuchten die apiere dieser Herren auf das genaueste. Ue— das Resultat dieser Durchsuchung weiß man noch nichts tres. Es werden vielerlei Vermuthungen angestellt, und spricht von einer legitimistischen Verschwöͤrung, welche vor⸗ den Zweck gehabt habe, in den westlichen Provinzen den gerkrieg wieder i , n, Heute fruͤh sollen 30 Durch⸗ ngs: Mandate erlgssen worden seyn. Mehrere Polizei⸗ nien sind nach der Vendée und andere nach der Gegend von seille abgesandt worden, wo einer der Haupt⸗Klubs der Le—⸗ nisten bestehen soll. Herr Berryer befindet sich ubrigens in m Augenblicke nicht in Paris. öder von Chateaubriand wird, wie man vernimmt, bei den ken allgemeinen Wahlen als Kandidat zur Deputation in Nalo auftreten. s⸗ ie wandtesten Pariser Taschendiebe treiben jetzt ihr [ sa, dem Versailler Museum, wo das bestaͤndige Zuströ⸗ ö eschauern ihnen eine reiche und leichte Aerndts gewährt. ( zen hatte einer der ausgezeichnetsten hiesigen Advokaten eiseun besucht und speiste darauf bei einem Nestaurateur. z f. ö Tasche griff, um zu bezahlen, fehlte die Boͤrse, . ne Uhrkette zum Pfande lassen wollte, fehlte die Kette er Uhr, und als ihm nun der Angstschweiß auf die

Stirne trat und er sich abtrocknen wollte, fehlte das seidene

Taschentuch.

Der Moniteur enthaͤlt uber den Afrikanischen Traktat noch folgende Erklaͤrung: „Mehrere Journale beharren darauf, die Erklarungen des Ministeriums in Betreff des Traktats an der Tafna zu verdächtigen. Nachstehend folgen die Thatsachen und die Daten: Der Traktat ward am 30. Mai an der Tafna unterzeichnet. Die Regierung des Königs erhielt denselben am 19. Juni. Am 15. Juͤni ward er dem General Bugeaud zu⸗ rückgesandt und die Genehmigung desselben noch einigen Erklaͤ— rungen untergeordnet, die der General von dem Emir uͤber die Art und Weise, wie einige Klauseln des Traktats zu verstehen seyen, verlangen sollte. Der Conseils-Praͤsident konnte daher am 15. Juni der Kammer sagen, daß noch nicht Alles beendigt sey, indem der Emir genuͤgende Erklaͤrungen haͤtte verweigern und dadurch die bedingungsweise gegebene Zustimmung ruͤck— gängig machen konnen. Dieselbe Erklarung konnte der Minister des Innern am 6. Juni wiederholen, das der Traktat, mit den verlangten Aufschluͤssen versehen, erst in der Nacht vom 16ten zum 17ten in Paris anlangte. Der „Moniteur“ publizirte den— selben am 18ten. Das Ministerium, weit davon entfernt, die oͤffentliche Diskussion zu fuͤrchten, bedauert im Gegentheil, daß sie nicht vor den Kammern eröffnet werden konnte“

Der Courrier frangais bemerkt in Bezug auf den mit Abdel-Kader abgeschlossenen Traktat: „Der wichtigste Punkt dieses Traktats ist, daß zu Gunsten Abdei-Kader's eine ausge⸗ dehnte und vollkommene Herrschaft festgestellt wird, auf die er kein Recht hatte, die er niemals besessen hat und die er sich durch den gluͤcklichsten Krieg kaum haͤtte erobern koͤnnen. Man giebt ihm allerdings nicht den Titel Sultan; er bleibt Emir, und der dritte Artikel sagt einfach: „Der Emir wird ver weal— ten.“ Man hat es vermieden, das Wort Souveräinetaäͤt zu gebrauchen; aber was helfen alle diese eiteln und beschaͤmenden Vorsichts maßregeln? Abdel⸗Kader ist nichtsdestoweniger als der wahrhafte Souverain eines großen Theils der Regentschaft an⸗ erkannt worden, und wenn dies der Geist des ganzen Traktats auch nicht genugsam andeutete, so sagt es der 1zte Artikel aus— druͤcklich. Man verlangt in demselben von dem Emir, daß er ohne die Genehmigung Frankreichs keinen Punkt des Kuͤsten⸗ Gebiets einer fremden Macht abtrete. Kommt dies nicht einer Souverainetaͤts- Erklaͤrung zu Gunsten des Emir voll— kommen gleich? und wird der Emir nicht mit Aus— nahme jener Beschränkung, durch welche uns kein wirkliches Recht vorbehalten wird, der unumschraͤnkte Herr des ihm uͤber⸗ lassenen Gebiets, und kann er dasselbe, mit Ausnahme der Küuͤste, nicht sogar abtreten an wen er will Wenn wir von dieser großen und Grund⸗-Bedingung der Souverainetaͤt zu den un— tergsordneten Bedingungen uͤbergehen, so sehen wir, daß sie im Allgemeinen mit größem Leichtsinn festgestellt worden sind. So eg ne, wir uns z. B. in der Provinz Oran Mostaga— nem, Masagran, Oran und Arzew vor und denken nicht ein⸗ mal daran, uns eine Verbindung zwischen diesen verschiedenen Plaͤtzen zu sichern; wir schließen uns daselbst ein und konnen nur zu Wasser dahin gelangen. So behalten wir uns auch die erste Kette des kleinen Atlas vor und geben Medeah, den Schluͤs—⸗ sel desselben, auf. Es ist kaum möglich, die Nichtbeachtung der einfachsten Vorsichts . Maßregeln weiter zu treiben. Der Arti— kel 14, wodurch festgesetzt wird, daß der Handel der Regent⸗ schaft nur in den von Frankreich besetzten Hafen getrieben wer⸗ den koͤnne, ist offenbar eine ganz unwirksame Bestim⸗ mung. Der Emir wird Handel treiben wohin er will, sollte es auch auf dem Wege der Contrebande auf den ihm abgetretenen Punkten der Kuͤste seyn; und ist ihm nicht auch Marokko durch den Besitz von Tremezen geoͤffnet? Wird nicht offenbar seine Neigung und sein Interesse ihn nach jeder Seite hinziehen? Ein Artikel des Traktats schreibt dem Abdel⸗ Kader vor, das Pulver, den Schwefel und die Waffen, deren er bedarf, in Frankreich zu kaufen, und wenn man uͤber die Ausführung dieses Artikels wachen koͤnnte, so wuͤrden wir durch denselben allerdings einigen Vortheil erlangen; aber haben wir denn Douanen auf der Marokkanischen Graͤnze, um den Emir zu verhindern, von dieser Seite her alle Munitionen zu bezie⸗ hen? Wir wollen nicht in Abrede stellen, daß der Traktat ei— nige gute Bestimmungen enthalt; einige Privat⸗Interessen sind mit Vorsicht berucksichtigt; aber das große Interésfe des Landes scheint uns vollstandig aufgeopfert zu seyn.“ Das Jour— nal des Debats bemerkt über denselben Ge enstand: „Erst gestern ist der mit Abdel-Kader abgeschlossene Traktat publizirt worden, und schon greifen mehrere Journale denselben mit außerordentlicher Heftigkeit an. Dies heweist offenbar eine zu große Eile. Man könnte glauben, daß schon zuvor der Ent⸗ schluß gefaßt worden sey, den Traktat, wöie er auch beschaffen seyn moge, zu tadeln, und in demselben eine Verletzung der Waͤrde Frankreichs zu finden. Was uns betrifft, wir verlangen etwas mehr Zeit. Es sind zwei Dinge zu betrachten; die That⸗ sache des mit Abdel-Kader abgeschiossenen Friedens und die Friedens-Bedingungen. Wir werden mit der groͤßten Aufmerk⸗ samkeit die Arttkel des Traktats pruͤfen und dann offen unsere Meinung sagen. Was aber die Thatsache des Friedens betrifft, so sehen wir nicht ein, wie es eine Schande fuͤr Frankreich seyn kann, mit den Arabern unterhandelt zu haben. Wir haben mehrere Jahre lang gegen den Emir Abdel-Kader Krieg gefuͤhrt; wir haben ihm unsere Soldaten, unsere Generale ünd sogar einen Marschall von Frankreich entgegengestellt; es kann Üns eben so wenig zur Schande gereichen, Frieden mit den Arabern zu che n, als Krieg gegen sie zu fuͤhren. Wenn wir den Arabern die Anerkennung ihrer Rationalitaͤt verwei— gern, wollten, so hieße dies, sich zu ihrer Ausrottung verpflichten. Der Friede oder ein Austottungs-Krieg, dies war die einzige Alternative, die der Weisheit und der Menschlichkeit der Franzoͤsischen Regierung gestellt ward. Die Franzoͤsische Regierung hat sich entschlossen, es mit dem Frieden zu versuchen, und sie hat . sie hat den. Wuͤnschen al⸗ ler verstaͤndigen Männer entsprochen und den Weg eingeschla⸗

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gen, den ihr fast die ganze Kammer bezeichnete. Wir leben, Gott sey Dank! nicht mehr in der Zeit der Vernichtungs⸗Kriege, und wenn man ein Volk civilisiren will, so muß es auf eine andere Weise, als durch Feuer und Schwert und durch das Entreißen ihrer Nationalitaͤt geschehen.“ T

Die Vorbereitüngen zu den Wahlen in England und das bet dieser Gelegenheit so oͤffentlich an den Tag gelegte System der Bestechung und der Kaͤuflichkeit der Stimmen giebt dem Journal des Débats zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die unbestreitbare Moralttaͤt des Englischen Volkes macht die Gleichguͤltigkeit desselben gegen das verwerfliche und unwuͤrdige Bestechungs⸗-System nur um so merkwürdiger. Kein Land hat so h e H e lh; Privatsitten als England; keines ist empfind—⸗ licher in Bezug auf Alles, was die National-Ehre betrifft. Wie geht es nun zu, daß ein solcher Skandal durch den Gebrauch so geheiligt und durch alle Parteien so entschieden angenommen worden ist, daß derselbe keinen Unwillen mehr erregt, und die⸗ jenigen, die daran Theil nehmen, nicht entehrt? Man kann, unseres Erachtens, nur einen Grund dafuͤr angeben, nämlich die außerordentliche Ausdehnung des Wahlrechts. Dieser Aus⸗ dehnung ist es zuzuschreiben, daß die Reform, statt der Be— stechung Einhalt . thun, dieselbe vielleicht nur noch vermehrt hat. Ohne die Wohlthaten der Reform leugnen zu wollen, muß es doch erlaubt seyn, eine ihrer Gefahren zu bezeichnen. Durch die zu große Ausdehnung der Wahlrechte hat man vielleicht an die Stelle der verrotteten Burgflecken ein weit allge⸗ meineres Uebel gesetzt. Unter den vielen Personen, die an der Wahl theilnehmen, ohne wirkliche Buͤrgschaften darzubieten, gie es nothwendig eine große Anzahl, welche kein Gefuͤhl der Wuͤrde, keinen Begriff von der Wichtigkeit des ihr durch die Gesellschaft anvertrauten Mandats mitbringt. Fuͤr diese un⸗ wuͤrdigen Mitglieder des Wahlkoͤrpers ist die Ausuͤbung ihres Rechts nur eine Gelegenheit, sich einige Schillinge zu verdienen und sich mit hitzigen Geiraͤnken anzufüllen. Sobald Leute auf— treten, die geneigt sind, sich zu verkaufen, giebt es auch Ehr— geizige, die sie kaufen; und sobald ein Kandidat diesen Weg be— tritt, muß sein Gegner . folgen, wenn er nicht im Kampfe unterliegen will. o haben nicht allein einzelne Personen, die sich um eine Deputirten-Stelle bemuͤhten, sondern auch die Par⸗ teien im Ganzen, gegen ihren Willen, an jenem beklagenswer— then Handel theilnehmen muͤssen. Auch ist deshalb die oͤffent⸗ liche Meinung billig genug gewesen, es denjenigen, die sich die⸗ ser Nothwendigkeit fügen, nicht zur Schande anzurechnen. Zu diesem Resultate wird man immer gelangen, wenn man unvor— sichtig genug ist, denjenigen Rechte anzuvertrauen, deren Unab⸗ n, nicht hinlaͤnglich gesichert ist.“

n der heutigen Boͤrse waren saͤmmtliche Papiere ausge⸗ boten und stellten sich in den Coursen eine Kleinigkeit niedriger. Das fortwährende Ausbleiben der Madrider Posten beunruhigte die Gemuͤther, und es fanden sich fuͤr Spanische Papiere wenige oder gar keine Käufer. Obgleich die Eröffnung der Eisenbahn von Paris nach Saint-Germain auf den 29sten d. H. festge⸗ setzt ist, so folgten doch auch die Actien derselben der allgemei⸗ nen ruͤckgãöngigen Bewegung.

Die Akademie der W stenschaften hat in ihrer letzten Siz⸗ zung den Herren Wilhelm Beer und Pr. Maͤdler in Berlin, als Anerkennung der von ihnen herausgegebenen großen Mond⸗ karte, die Lalandesche Preis⸗-Medaille zuerkannt.

Großbritanien und Irland.

London, 19. Juli. Gestern ertheilte die Koͤnigin der Graͤfin Sebastiani, Gemahlin des Franzoͤsischen Botschafters, und der Fuͤrstin LZieven im neuen Palaste im St. James⸗ Park eine Audienz. Abends speisten der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Leiningen, die Graͤfin Mulgrave, Miß Pitt, Miß Spring Nice, die Baronesse Lehzen, Lord Templemore und Oberst Cavendish an der Koͤniglichen Tafel. Dann fuhr die Koͤnigin nach dem King's— Theater und wohnte dort eincr Vorstellung der Oper „Ilde— gonde“ von Marliani bei. Die Herzogin von Kent, der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Leiningen statteten der verwittweten Köni— gin in Bushy-Park einen Besuch ab.

Viel Aufsehen hat es gemacht, daß Lord Brougham am Sonntag eine Privat-Audienz bei der Koͤnigin gehabt, da es nicht gebraͤuchlich ist, daß Ex Ministern ein? solche Gunst zu Theil wird, so . ihre ehemaligen Kollegen im Amte sind.

Der Koͤnigl. Niederlaͤndische General, Baron Fagel, ist mit dem Auftrage hier angekommen, Namens feines Monarchen . Maj. der Königin zu ihrer Thronbesteigung Gluck zu wuͤnschen.

Der Lord-Mayor und die Sherifs von Dublin sind mit einer Adresse der Corporation dieser Stadt an Ihre Majestat die Koͤnigin hier eingetroffen. Dublin hat, wie London, das Vorrecht, der Königin an den Stufen des Throns Adressen zu uͤberreichen.

Im Schlosse zu Windsor werden Anstalten zur Aufnahme Ihrer Majestaͤt der Königin getroffen, welche gegen die Mitte naͤchsten Monats dort ihre Residenz zu nehmen beabsichtigt.

Die Hof-Zeitung enthaͤlt nun die estätigung mehrerer Kabinets-Minister und anderer hoher Verwaltungs Beamten in ihren respektiven Stellen, nämlich des Lord Melbourne, Herrn Spring Rice, Lord Seymour, Herrn Robert Steuart, Herrn Moore O'Ferrall und Herrn John Parker als Schatz— Kommissarien von Großbritanien und Irland, des Grafen von Minto, Vice⸗-Admiral Sir Charles Adam, Eöntre-Admiral Sir William Parker, Contre⸗Admirgl George Elliot, Capitain Sir Edward Troubridge und Lord Dalmeny als Admniralttäts Kom— missarien; des Herrn Spring Rice als Kanzler der Schatz⸗ kammer; des Sir John , . und Herrn John Sullivan als Kommissarien fuͤr die Gstindischen Angelegenheiten; des Lord Howick als Kriegs⸗-Seeretair; des General-Lieutenant Sir R. Hussey Vyvyan als n,, des General⸗ Lieutenant Sir Rufane Donkin als d eneral⸗Inspektor der Ar— tillerie; des Sir A. Leith Hay als Secretair des Feldzeug⸗

Amts; des Oberst-Löeutenant George Anson als Magazineur

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