2. . an den Kardinal Adrian, enthalten Bitten um Verwendung bei der Eurie; von den Briefen an seinen Sachwalter in Mom, Caspar Wikt 5. 6. a. (theilweise nicht mehr zu entziffern) ist besonders erste⸗ rer wegen seiner Erklärung über die Anklagen des Johann de Colle merkwürdig. Nr. 6. 6. ist ein Brief von Jac. Faber u Paris, worin er an Reuchlin die ungerechte Entscheidung der Pariser Fakultät in die⸗ ser Streitsache berichtet. Die folgende Reihe von 7 — 18 giebt Auf⸗ schlüsse über den FJortgang bes ren vor der Curie, in Briefen namentlich an Questenberg, an den Kardinal Grimani den vom Papst in der Sache aufgestellten Richtery, an Pietro degli Accolti, au Mart. Groning, den Ucbersetzer seines Augenspiegels, und an Leo selbst. Die Briefe 158 = 21 an Ducstenberg, an die Kardinäle Grassi, Giacobazjzi, Pucci, an Pietro degli Accolti und seinen Vertheidiger Pietro Galgtino, fallen in die Zeit von 1518 — 20, in welcher sich durch das Päpstliche mandatum de supersedendo anfänglich seine Verhältnisse trüber gestaltet, nachher aber durch die Gewogenheit der Kurfürsten nach Maximilian's Tode und durch Sikingens und der Dal⸗ berge Freundschaft sich ihm eine fröhlich re Zukunft eröffnete. Cha⸗ rafteristisch sind alle diese Reuchlinschen Briefe für jenes Zeitalter der aufblühenden Kenntniß der klassischen Literatur durch die gehäuf⸗— ten, oft gesuchten Citate aus allen möglichen Griechischen und Latei⸗ nischen Antoren. Rr. 25., an den berühmten Jüdischen Leibarzt des Papstes, Boneto de Lates in Rom, Ehrqisch geschritben (mit beige⸗ schlossener Lateinischer Uebersetzung), erzählt den bisherigen Gang des Streits, wie er von seiner Fürsprache für die Juden ausgegangen seh, mit der Bitte, sich für ibn beim Papst zu verwenden. Mr. 25. ist ein Brief des Herrn Trebatio an den Sollixilator Caesaris in Cu- ria Rm. Rosinus mit einer Kopie eines Griechischen Briefes von Reuchlin an deuselben. Daran schließen sich Eingaben der Gegner an ih⸗ ren Gönner, Card. von St. Croce, Bernardino (Nr. 27, 28.); darauf ein Schreiben des Professors Eberhard von Cleve und des Pfalzgrafen Ludwig an Leo vom Mai 1520, mit der Bitte um baldige gütliche Beilegung des Streits (Rr. 20, 30.) ; uletzt (r. 31) ein Gutachten inegrti autoris über das shytimentum e, e, von 1515. — Die von Beza mitgetheilten 27 Beiese aus der Zeit von 1378 — 96 an Ludwig, Grafen von Sayn und Wiltgen⸗ stein in Homburg beleuchten nicht nur das interessante Verhäliniß dieser beiden Männer, sondern auch Beza's bedentende Wirksamteit als Präsident der Genfer Akademie, und seine vielseitige literarische und kirchliche Thätigleit. Die Mittheilung der 10 Bultingerschen Briefe an denselben Grafen Ludwig (2 —-— 11) werden besonders schätz⸗ bar dadurch, daß sie in seine letzten noch wenig gekannten (Heß geht bloß bis 1860) Lebensjahre fallen; doch werden in denselben weniger persönliche als allgemeine politische Verhältnisse und kirchliche Streit fragen (Bilder, Kirchengüter 1c.) besprochen. Rr. 1 au Jeh. Weid ner in Danzig begleitet die Zusendung der Hlomiline in lHanielem und der Conkass. et exhnr. simbicr, und berichtet über mehrere Zeitercig. nisse. — Einen zufälligen Lꝑinhang bilden Jesniticar“ ; Nr.] ein Brief von Ignatius Lopola, betreffend die Errichtung eines Jesuiten⸗Semi⸗ nars für Deutscht in Rom (an Claude le Jar, nach der Vermuthung des Herrn Herausgebers); Nr. A ein Brief des Jesuiten Macdonal⸗ dus an den Kandidaten Stanislaus Hosius über die glänzenden Fort— schritte des Ordens und Nr. 3 ein BVericht des Jesusten Ign. Daze— vedo in Spanischer Sprache über seine Reise nach Brasilien, wo er für die Ausbreitung des Ordens thätig war — hatten sich in einem Manuscripten⸗Bande mit den Reuchlinschen Briefen vorgefunden. Der Herauggeber macht sie an die sem Orte bekannt, „damit es fer— nerhin nicht nöthg werde, zu dem Ausgebeuteten zurückzukehren“ Daßsu fägt er nech Rr. 2 aus der Friedländerschen Sammlüng einen Brief von Lepela an den Römischen König Ferdinand, betref— fend ein abzufassendes Kompendium der jesuitischen Glaubens lehre, und Nr. 3 aus der Krasickischen k e n , , nnn einen Brief des Ordens, Genergls Lainez an obgenannten Hosius, betreffend den Zaienkelch. — Die Anmerkungen und die Einleitungen zu den einzelnen Particen dieser Beiträge sind mit bescheidener Kürze und reicher literar. historischer Gelehrsamkeit ahgefaßt. Wir wissen dem Herausgeber Dank für seine in der That schätzbaren Mittheilungen und wünschen, daß dieselben ähnliche, besonders in Beziehung auf Reuchlin, hervorrufen möchten. — T.
Königliches Schauspiel.
Die Ahsicht dieser Zelten ist nicht, über ein Einzelnes der in der nächstverflossenen Sommerszeit als u ene hezeichneten, zur Auffüh⸗ rung gekommenen Stücke ein Urthell zu fällen oder etwa zu rügen, daß nicht mehr und nicht bessere aufgeführt worden seyen. Wir sind wohl eingedenk, daß selbst die Franzosen, die der Thegter⸗ Luft be⸗ dürftiger zu seyn scheinen als der freien Luft, sich in dieser Jahres⸗ eit zu begutgen wissen, aber sie eine Saison morte nennen. Auch efennen wir, daß wir in Betracht des pretischen Werths der Mehr⸗ jahl jener Stücke uns in einiger Verlegenheit besinden würden, wenn wir den Beifall, der ihnen gespendet worden, als einen Geschmacks⸗ Zeiger des Publikums nehmen wollten; höchstens ist er ein hin und her schwankender Stunden-Zeiger. Genug, wenn nicht Alles trügt, wird sich kaum eine jener neuen Bühnengaben im Repertoir erhal⸗ ten, ausgenommen vielleicht das kleine Lusispiel die „Schöngeister in
und feeien produktiven Köpfe, die im Unmuth Über den Beifall, den
der Livrke“, das, innerlich nicht arm an Geist, auch äußerlich sich in eine gefällige poetische Form gelleidet hat, und darum wünschen wir demselben auch eine bleibende Stelle. Aber wenn man nun wegen der Mehrjahl jener schwachen Hrodufte der Führung der Bühne einen Vorwurf inachen wollte, so müßte man vor allen Dingen beweisen, daß bessere Stücke dargeboten, und also auch eine bessere Auswahl thunlich gewesen wäre. Dieser Beweis wird nun unseren jungen Bilderstürmern spottleicht scheinen, so leicht, daß sie flugs an den Fingern ein paar Dutzend Produlte herzählen werden, die, einzesn ge— nommen, reicher an Phantasie seyLen, als die wirklich aufgeführten zusammengenommen, und wir wollen ihnen dies gern zugeben und ar nicht weiter untersuchen, von welcher Beschaffenheit die hantasie, ob sie eigenen reinen Ursprungs und frei von allem frem⸗= den Spiritus sey. Denn mehr oder weniger rein oder gemischt, ist sie immer willkemmener, als die flache leere, den Göttern und Menschen gleich verhaßte Mittelmäßigkeit (medioerius esse poetis unn homines, non Di, non concessere Columnae). — Aber den noch sind wir nicht der Meinung, daß sich jener Beweis so leicht führen lasse, denn es kommt dabei nicht bloß auf den poetischen Werih an, sondern auch auf die Brauchbarkeit für die Bühne, die einmal keine Halle für das Angerlesene der Kunst ist und ihrer Bestimmung nach nicht seyn kann, indem sie als öffentliche Lusibarkeit auch zugleich der Markt ist, wo jeder, der zu Geisteswerfen sich produttiv hält, sie ausstellen und feiibicten kaun. Freilich ist eben dies wiederum jenen jungen Bilderstürmern der Stein des Anstoßes; sie schürten nun das Kind mit dem Bade aus und erklären unverholen die Schaubühne als gänzlich untauglich, das Poetisch⸗Schöne zu tragen und würdig auszustellen, Wir unsererseirs meinen zwar auch ketnes weges, daß die Schaublihne und ihre Wirksamfeit der Prüfstein der Schönheit eines Kunstwerkes sey; aber deshalb ist sie nicht unvereinbar nit dem Poetisch-Schönen; ja wenn, wie doch schwerlich geltugnet werdtu= kaun, durch die sinnliche Darstellung auf der Bühne die gei— slige Anschauung lebhafter angeregt und erhöht wird, und die Aufgabe eines Dramas es ohne Zwe fel ist, daß die po tische Ider aufs lebhafteste zur Anschaünng gebracht werde, so ist in jedem Fall die theatralische Wirksamfeit das wichtigste Förderungs⸗ und Unterstützungsmittel des Dramanschen, und der drauätische Dich—⸗ ter, der vor dem epischen und lorischen die Macht des sinnlichen Eindrucks voraus hat und gewiß auf diesen Eindruck nicht gein ver— zichten wird, darf, ja muß hei der Cempoesition seines Werkes die theatralische Wirlsamkeit herücksichttgen. Möchten dech die reichen
so manche Tagelöbner des Theaters davontragen, sogleich der Schau— bühne gieichsam als einer Feindin der echten Poesie den Krieg aukun— digen, wohl bedenken, wie erfreulich und belebend der Weihrauch des öffentlichen, lauten, den Gemüthern abgedrungenen Beifalls in, und nicht darüber murren, wenn die Sonne aufgeht dem Ungerechten wie dem Gerechten. Man versuche nur, sich einen deutlichen Begriff davon zu machen, was darch die Oeffentlichkeit auch im Reich des Schtnen zu bewirken möglich ist, so wird man die Schaubühne nicht so un— verträglich mit demselben finden, wäce es auch nur ein Fanken, der bier und da trifft, zündet und vielleicht selkst die träge, gewohnte Gemeinheit so berührt, daß sie frische Lust zu einem andern, neuen Leben fühlt. Indeß soell man darum, weil di: Bähne eine öffentliche, jedem nach seinem Geschmack zugängliche ÄÜnstalt ist, nicht alle Son— derung gleichgültig fahren lassen und, indem man sich scheut, sich von dem haut gaut der Leckermäuler abhangig zu machen, sich nicht adhängig von dem wilden, regellosen Gelüste der Menge und ihrer Babvlonischen Soprachverwirrung machen. Es bleibt hier nur ein Fesihalten an gewissen Maximen, die sicherer aus der Erfahrung, als aus den wech— selnden Theorieen zu schöpfen sind, übrig, und glücklicherweife leuch⸗ tet unserer Deutschen Bühne hierbei ein durch die Erfahrung bewährter Leirstern, die herrliche Drei, Lessing, Goethe und Schiller, vor. Wir köunen der Königlichen Bühne das Zeugniß nicht versa⸗ gen, daß sie den Leitstern dieser herrlichen Drei. Und wir dürfen auch den allgewaltigen Briten den unsrigen nennen und ihnen als den vierten zugeseüen, nicht aus dem Auge verloren und zur günstigsten Stunde, so gut, wie es nach dem Personale dieser Bühne? das or. zügsweise gewiß dazu mthr als das irgend eineg anderen Theaters iüichtig ist, möglich war, jum Richtmaß des Geschmacks hat hervor— treten lassen; wobei wir ind'ß den Wunsch nicht unterdrücken wol len (einen Wunsch, den gewiß viel zahlreiche Freunde des Schönen mit uns theilen), daß es noch öfter ünd immer mit der bestmöglich— sien Besetzung der Rollen in dichterischen Meisterwerken, die einen wah= ren, natürlichen, vollkräftigen Ausdruck gebildeter mimischer Talente nethwendig bedingen und durch affektirte und manierirte Kunst— siücke der entweder unfähigen oder verbildeten Schauspieler enisteilt werden, geschehen möge.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 22. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 321. 3 S0 do. 100d. Kanz. Bill.
227. Jo0½ Span. 1879. Passive 43. Ausg. Srh. —. Zipusl. —. Hreuss. Präm.- Sch. —. Holn. —. Oetterr. Met. —.
Antwerpen, 21. Jals.
Passive 3. Zinsl. 1
Fran Oesterr. 8 . Met. 10921½. 101.
66
hreuss. hrüm. - Sch. 626.
Humburg, 25. Juli.
Nous Anl. 1816. G. furt a. M., 23. Juli.
.
Polu.
Bank- Actien 18329. 18317. Engl. Russ. — SY½. Port. —
3 9 26. Neus Anl. 19. Faris, 22. Juli. 8d Y, Rente fin cour. 110. —. enp. fin Cour. 97. 10. Do, Span. Rente 21
Portug. 263,6. 1 Wien, 22. Jun.
— Kank-Artien —. Neue Anl. 57716.
3 , sin cour. 79. —. Vi. Hansivoe di,
7. 214 S3!
KBFerlii ner ͤpÿzFg Den 27. Juli 1837.
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m e/lm ch . Fon de- ‚ο eld. Cour n Ze ctel
Fr. Cour. Brief. Geld.
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St. Schuld- Sch. Pom. do.
Hr. Eugl. Ol.. 3 FrämSeh. d. Zech. Kurm. OI. m. 1 C. Nm. Int Sch. do. Rerl. Stadt- Obl. Köuigsb. do. Klhinger do. Dana. do in Th. Wentpr. P fandhr. Grossh. Pos. do. Estpr. P fan ci. r.
do. do. s GSehlenische Rüekat. C. an
—— —— 2 —
Diasconto
Kur- u. Ne aar' . do.
Seh. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichs d'or Aud. Goldmün- zeu ù s ThlI.
1 uo *
do. at do. 4 Z.
Ii e cho el- Cor s.
r. oi Thlr. zu 33 Brief. (69
Am nte lm . Ku do. ö 256 FI. Humburg ö . 300 Mk. do. 306 Mis. Londou . .... 128. 3 * Paris 300 Fr. 160 FI. 161 Fl. 2 X 1M Tul. 11M Thl. 150 FI. 10 Rbl.
Augsburg.. .... Breslau...
Leipaiß. . . Fraukfurt a. M. Wz... Petershurk
2 Mt. Kurs 2 Rt.
2 Alt. 2 Mt.
2 Mt. 8 Tago 2 Mt. 3 Woch. —
r . .
5 Ill 151 * 1805 It. 6 257
*
1013. at. 1021
1011.
4
Königliche Schauspiele.
Freitag, 28. Juli. Im Opernhaufe Abth. . von L. van Beethoven.
Sonnabend, 29. Juli. Quadrat, Lustspiel in 1 Akt,
: Fidelio, Oper
Im Schauspielhause: Mag nach dem Franzoͤsischen, vin
Blum. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3
von C. Blum. Gastrolle.)
Königsstädtisches T Freitag, 28. Juli. ten, von Kotzebue.
Pachter Feldkuͤnmel.
Sonnabend, 29. Juli. Der Barbier von Sevilla. F sche Oper in 2 Atten. Musik von Rossini. ö
(Herr Schunke: Baron v. Ellerbrum,
heater.
Posse in d
Markt ⸗Preise vom Getraitde.
Zu Lande:
Berlin, den 231. Juli 1837. Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sgr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Vf.
6 Pf., auch 1 Nihlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große auch 25 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 23 Sgr. auch 21 Sar 3 Pf.; Erbsen 1èRtihlr. 3 Sgr. 9 Pf. Sonnabend, den 22 Juli
Gerste 2. Sgr. 6 z Hafer 2 Sgr.
1 Rihlr. 10 Sgr., schlechte Ei
1837.
Das Schock Stroh 6 Rtblr. 18 Sr., auch 8 Rihlr. 106
der Centner Heu 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 23
Sgr.
Redacteur Ed. Cotte Gedruckt
22 Kö — ͤ — — — — — — — 2
.
2 ——— —
— —
Bekanntmachungen.
Nothwendiger Verkauf. Land⸗ n. Stadtgericht zu Brandenburg, den 4. Juli 1837. Die allhier ver dem neuen Thore der Nenstadt Rr. 15. belegene Lohmühle nebst Fischerei⸗Gerechtigkeit, imglei⸗
beide zur Kenkurs-Masse des verstorbenen Lederfabri⸗
23. pas. SI. und Vol. 23. pag. 91. des neuen Hypo—
am 30. Fanuar 1838, Vormittags 11 Uhr, in doppelter Art, nämlich beide Grundstücke zusammen und jedes für sich an ordentlicher Gerichtsstelle sub— hastirt werden.
zu erscheinen, ihre Fordernngen und sonstigen Ansprüche anzuzeigen und zu bescheinigen, sodann aber
den 6 i, Fer 1837)
ie daseldst uk Nr. 16. belegene Borkscheüne, der Inrotulation der Akten, un chen d selds 9 den ae n r enn gh 1837
Johann Heinrich Scheuermann gehörig, Vol. der Publication eines Erkenntnisses gewärtig zu seyn. . 3 . t j Zugleich wird den außerhalb hiesiger Gerichtsbarkeit thekenbuchs, abgeschätzt anf resp. 8738 Thlr. und 34n0 sich befindenden Interessenten hiermit aufgegeben, zu Thlr. zufolge der nebst Hvpothefenschein und Bedin- Annahme fünftiger Verfügungen Prokurätoren hier—
in der Registratur einzusehenden Taxen, sollen selbst zu bestellen. 2 in o. r ᷣ Justiz-Amt Stolpen, am 20. Juni 1837.
Königl. Sächs. Instiz-⸗Amtmann allda. S
Nicht am zweiten Dezember 1837, wie pag. 720. * d. Bl. bestimmt wurde.
Besten der Gesellschaft verkauft.
reau bereit. Chemnitz, am 1I. Juli 1837.
ch e e i ber.
Edictal⸗ Citation. Auf Antrag der Angehörigen 1) Johann Gottlob Hofmann? s aus Seeligstadt 2) Johann Gottfried Kunath's aus Lauterbach,
und
Jahre 1788 geboren ist, und Beide im Jahre 1s12,
als seit welcher Zeit über ihr Leben und Aufenthalt nach §. 5. die bereits eingelegten
in Anrechnung zu bringen und demnach
Zwei Thaler Preuß. Cour. pro Actie baar zu gewähren sind. Die Einzahlung soll den 18. August 1837 im Eisenbahn-Büreau zu Chemnitz be⸗ ginnen und geht den 31. August 1837, Abends 7 Uhr, zu Ende. Wer bis zu dieser Zeit nicht einzahlt, ver⸗ fällt nach §. 6. der Statuten in eine Ordnungoöstrafe men, in lzerlin hei Alexander
keine Nachricht mehr zu erlangen gewesen, den Feldzug nach Kußland, und zwar Hofmann als Gemeiner des Königl. Sächsischen Regiments Prinz Friedrich, so wie Knngth als Gemeiner bei der Grenadier Com—⸗ pagnie des Königl. Sächsischen Regiments Prinz Mari. milian, mitgemacht haben, werden von Justizamiswegen die genannien zwei Abwesenden nicht nur, sondern auch alle diejenigen Personen, welche au deren Vermögen ex
cabite lkerrditatis vel crediti vel ali duocunquęe ti- von einem Fünftheil des Betrages, dies mal
lo Ansprüche ju haben vermeinen, den geseßtzlichen
Vorschriften gemäß, Erstere unter der Verwarnung, daß pro Actie, und kann unter Leistung derselben bis zum
Erjgebirgische Eisenbahn. Das unterzeichnete Direktorium erdnet hiermit nach §. 3. M. der Staluten die Er ste
Einzahlung
zwölf gute Groschen 15 sgr.
Bei Einreichung der Subseriptions-Scheine sind solche mit einem Verzeichnisse nach Stückzahl und Rum— p mer zu begleiten, und werden dieselben sofort (8. 5.) gegen Interimsscheine umgetanscht, welche Quiltung Über die geleistete Zahlung enhalten.
Eremplare der in der General, Versammlung ange— nommenen Statuten liegen für die Actionagire un Bü—
Dire ft or i um . der Erzgebirgischen Eisenbahn-Gesellschaft. B. Eiseustuc⁊k, ersitzender. S. B. Bachler, Bevollmächtigter.
Nach Uebereinkunft mit dem Direktorium der Erj— gebirgischen Eisenbahn-Gesellschaft zu Chemnitz, erbieie ich mich zur kostenf reien Aunabme der Einzatllun— gen auf die Actien der genannten Gesellschaft und über⸗
; / . h nehme diesfallsige Gelder gegen meine Quittungen, so ; ; 3 3 jeser im von zwei und einen halben Chaler Preuß. Cour. auf mne, tes n, de, ed. em,, ron denen jener im Jahre 1792 oder 1793, dieser im die Actien der Erjgebirgischen Cisenbahn an, wobe! . ar , en e, , e. Carl W. J. Schultze,
wohnhaft am Werderschen Markt Rr. 8.
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
den Fünf und Zwanzigsten November 1837 Einschusses, welcher der Kasse der Gesellschaft anheim
zu rechter früher Gerichtszeit an e, rn, , in faun verlustig; ö. 9 n , n, r,.
Person oder durch gehörig lüegitimirte Bevollmächtigte wird durch öffentliche Bekanntmachung annullirt, ein . . Interimeschrin an dessen Stelle ausgefertigt und zum . n , ,, 53
Im Verlage von F. Traut
Gläser, Franz, Mein V Cosmar, für eine Sing ian oforte- Begleitung.
Von 4 Nännerstimmen. Pa Früher siud in demselben Ve llellwig. L, das Lied
von Nüchler, für eine
ein Preusse ete., für ein Partitur und Stimmen.
lied mit Pianoforte Beg Ferner ist daselbst ein se lrenes kalligraphisches, Ble
umi ausch gegen Geburtstag Sr. Majes tt zue
In meinem Verlage ist ers
ö lurch E. S. Mittiler, in
Bei Black & Arustrong in
12 99m: G eerge Gropius: . 15 sgr.
sie im Fall ihres Nichterscheinens für todt werden ge⸗ 28. September 1837, Abends 7 Uhr, nachzahlen. Wer iet Seri. Het, ern. Rogers, Wol- uns,
achtet werden, Letztere aber aul, p
bei BVerlust ihrer etwaigen Anspiüche, auch des be- wird dadurch (§. 6. der Statuten) aller seiner auf der nelicii rastitutionis in iutetzrum, andurch vorgeladen, Actie beruhenden Rechte, so wie des bereits gezahllen
dena pracclusi und bis mit Ablauf dieses Präclusic⸗-Termins nicht einzahn, Camplrell, Milimen el.. et. eic. Authorized tareign eduiun. Preis S Thlr.
w
Literarische Anzeigen.
schienen und in ullen Burhhanilungen zu beknm
1he works „r Lard Byron con plete in one vo lume with nales hy Thameas Mare, J. rey. Wal-
zum kerg, zu erhalten: Uhle utann, Dr. Frid. .
Londun ist er-
ker und 2 z Uunek⸗ dit Chrestomashis S ina
seas partem et selecta
Loe knert, Ellis, 3 Thjr. 20 c
Leipzig, in Juli 1837.
Schmidt., J. ß. Prenusse n- Licd.
Nahlmann, für eine Bäass-timme mit Befl
Dasselbe mit Pianofarte-Beglé-isung. Seh mi dt, J. P.. das Voter fan y. eusen.
Hun kliandtungen, in Berlin.
libro um en pijs eomplertens. nutis ci reticis igllustrata et Glassari
i bei A. B. Sayn
Preussische Volkslieder.
wein, Bun li- un Breite Strasse
Gesänge ersehien
(aterland Gedi
6 und Cho reis 7 sg.
7 G ed ie
rritur u. Stimmen. rlage. heraus z ebeh der Preussen in Sinastimuie un
mit Pianoforte Begleitung. 5 szr. Neithardt, A., Preulsens Vaterland. Id
Bals stimme nil 10 sar. 5 gl.
leitung. S 62 ünes in Kupfer. tt (vun lern ri
Köln) mit deut bortrait Se. NMajeslůl drs zu haben, welches zur Eriungcrung an ilen
geben wurde. hr
hienen uml urch Häeen und Ben Gre is6 v ald du
Ins litutionerl
gzuag Samaritanse er autiquissimis J mentis erutae et digesta, iutegris . tam tahulis indicihu sue zdurnalas; qui n
rita ne mis ilnultn
c siquorum Pet 46 . icin f!
ocuplelal
Karl Tu eknil
36
Bank- Actien 1635. 161. Varti·
141 M½. Er. Loose zu 5090 FI. 1141. IIA. Loose zu 100 FI.
6a . 62M. 8 9,0 Span. Anl. 161. 162. 2 YM G Holl. S* 0 M
1Rhlr. 20 Sgr und 1 Rihlr. 18 Sgr.; Roggen! Rib /t 26 nan nicht,
Allgemeine
Prenßische Staats-Zeitung.
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Berlin, S
— — — —
2 . 6 ö 53 . .
— 1
—
on nabend den 29sten Juli
1837.
— —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Angekommen: Der General-Major und Inspercteur er Aten Ingenieur⸗Inspection, von Liebenroth, von Breslau.
Zeitung s-⸗Nachrichten. .
Frankreich.
Paris, 23. Juli. Gestern arbeitete der Koöͤnig in Neuilly it dem Conseils-Praͤsidenten und empfing darauf den Mar— hall Gerard, den Herzog von Brissac und den Grafen von bondy.
Das Journal du Commerce enthaͤlt folzenden Artikel: Die oͤffentliche Aufmerksamkeit ist in diesem Augenblick lebhaft ngeregt durch die Gewißheit, daß in London durch Vermittelung s Herrn Marliani ein Handels-Taktat zwischen England und ßpanien abgeschlossen worden ist. Dieser, durch die Spanische ßegierung schon ratifizirte Traktat ist den Cortes noch nicht ' Genehmigung vorgelegt worden. Das Madr der Kabinet hartet wahrscheinlich auf eine drshende Gesah, die ihm gestat— tt, das Votum der Cortes gleichsam mit Sturm zu nehmen. Ran weiß, welche Folgen dleser Traktat far Frankreich haben Hörde; unser Kabinet hat seinen Unwi len zu erkennen gegeben, der sich wenigstens so gestellt, wenn man den Mittheilungen nes legitimistischen Journals glauben darf. Das Ministerlum fl, wie jenes Blatt sagt, dem Herrn von Campuzano eröffnet saben, daß, im Fall der Traktat die definitire Ratification er— jelte, die Franzoͤsische Regierung aus der Quadrupel⸗ Allianz Eizscheiden und ihre Schiffe und Soldaten aus Spanien zuräͤck= fen waͤrde. Wir wollen diese Nachricht gerade nicht fuͤr richtig geben, obgleich das in Rede stehende Journal seine Mit eilungen oft aus diplomatischen Quellen schöpft; aber fuͤr uns hes augenscheinlich, daß das Franzoͤsische Kabinet sich darauf eschränken wird, ohne Vortheil far unseren Handel und zum Machtheil fuͤr unsere politischen Interessen gegen den Traktat ü PHrotestiren. Herr Mol will Spanien keinen Beistand lei— ken und widersetzt sich auch der Unterstuͤtzung, die es von Eng— and erhalten konnte; er versetzt dadurch die Regierung der Koöͤ— gin in eine Lage, aus der sie sich um jeden Preis reißen muß. lcbrigens ist auch nicht wohl einzusehen, wie Herr Mol hof⸗ n kann, uns mit seinen Bemonstrationen zu Gunsten unserer urch jenen Traktat bedrohten Interessen zu taäuschen. Weiß daß derselbe erst nach der Weigerung Frankreichs nit England allein abgeschlossen worden ist? Die Regierung kr Königin verhehlt sich gewiß nicht den Widerstand, auf den zer Traktat besonders in CTatalonien stoßen wird; sie zögert, sie nichte sich vielleicht gern wieder losmachen; aber mit diesem Traktat sdie Buͤrgschaft fuͤr eine Anleihe von 250 Mill. verbunden. Diese nleihe ist unumgaͤnglich nothwendig, und die Drohungen des Banzösischen Kabinets werden den Abschluß nicht verhindern, em die Cortes glauben, die Klagen der industriellen Provin— n Spaniens unbeachtet lassen zu können; denn Frankreich be— met sich nicht auf dem Punkte, daß seine Regierung sogleich be Koͤnigin Isabelle den Krieg zu Gunsten des Don Carlos silren koͤnne. Unser Handel wird geopfert werden; dies wird or der Hand das einzige Resultat der Opposition unseres Ka— ähets gegen einen Traktat seyn, den man hatte unnsthig machen missen. Die Freude des legitimistischen Blattes uͤber den an— siblichen Beschluß des Minister-Conseils beweist zur Genuͤge, siche Bedeutung derselbe hat. Das, gewissermaßen offizielle urnal des Don Carlos, wuͤnscht dem Herrn Mols zu dem bschlusse Glück, den er in Bezug auf Spanien ergriffen hat.“
In der Gazette de France liest man: „Alle Journale lbernehmen einstimmend die Vertheidigung der Herren Berryer Ind von Genoude in Bezug auf die unbegreiflichen Verfolqun— ben, denen sie ausgesetzt gewesen sind. Alle, seibst diejenigen, die der mongrchischen Melnung am wenigsten guͤnstig sind, stim—⸗ len darin aberein, jenen Angriff, der gegen die Unabhaängig⸗ eit der Rednerbuͤhne und der Presse gerichtet scheint, zu ta— zeln. Es macht uns Vergnuͤgen, diesen Fortschritt zu bezeich⸗ In, der uns in eine Lage versetzt, die sehr verschieden von der s, in welcher wir uns noch vor einigen Jahren befanden, als alle Nuancen der Revolution die willkuͤrlichsten Maßregeln, welche in der Vend e ergriffen wurden, die Verhaftungen der soyalisten und die bei ihnen angestellten Haussüchungen ein— immig bewilligten. Wir sagten damals, wenn man die Frei— it für sich wolle, so muͤsse man sie auch fuͤr Andere wollen, und die Ereignisse haben uns gerechtfertigt. Die Männer der Inken, indem sie jene Maßregeln unterstuͤtzten, schmiedeten selbst die Ketten, mit Huͤlfe welcher man ihnen die Freiheit des Handelns nd des Redens genommen hat Wir waren aberzengt, daß hr eigenes Interesse sie zu der Nothwendigkeit einer gemein⸗ scaftlichen Vertheidigung zurückführen wurde. Wir überlassen uns auch dem Glauben, daß jetzt alle Gemuͤther von der Ueber⸗ leugung durchdrungen sind, daß das National. Interesse der ein⸗ zige Hebel unserer Handlungen ist, und daß unsere Meinungen, unsere Lehrsatze und unsere Pollttk auf einer tiefen und auf— tichtigen Ueberzeugung beruhen. Die Pruüͤfungen, denen wir Interworfen gewesen sind, haben nur dazu gedient, diese große Wahr⸗ it an deren Enthuallung uns vor allen Dingen gelegen seyn nußte, in ein helles Licht zu stellen. Man begreift daher jene innesanderung in einem Lande, wie das unstige, wo, Dank em Himmel! die Rechtlichkeit, die Chre und die Aufrichtigkeit nech Anspruch auf die Achtung der Menschen geben. Es giebt so Grundsatze und Begriffe von moralischer Ordnung, die die ller eine feste Richtung zu geben.
. Man braucht diese nur zu en und sie aller Welt zu zeigen,
um in diesem Lande eine
acht haben, alle Gemnther zu vereinigen, und dem Willen
große und schoͤne Uebereinstimmung hervorzurufen. Dies ist das Werk, dem wir uns widmen; dies ist unsere große und tagliche Verschwoͤrung. Die erlangten allgemeinen Ideen sind die Wahl Reformen und die persoͤnliche Freiheit. Die Reform, die die Wahrheit und den Grundsatz der Ehre in dem Reprä— sentativ⸗ System wiederherstellen soll; die persoöͤnliche Freiheit, die die Unabhangigkeit des Buͤrgers und die Wurde des Men schen verwirklichen soll.“
Die heutigen Blatter enthalten das Programm der Feierlich⸗ keiten, die am 27. 28. und 25. Juli in Paris stattfinden wer— den Eine Musterung der Nationalgarde ist nicht angekuͤndigt.
Der Abbe de la Mennais ist seit einigen Tagen aus sei— ner hiesigen Wohnung verschwunden, ohne daß selbst seine ver— trquten Freunde wissen, wohin er sich gewendet hat. Einige behaupten, er habe ganz im Stillen eine Reise nach Rom an— getreten, Andere wollen wissen, er sey in eine Trappisten-Ge— meinde eingetreten. .
Neueren Nachrichten aus Marseille zufolge, ist bis jetzt unter der Mannschaft des „Leonidas“ kein neuer Pestfall vor⸗ gekommen.
Herr D. ..., ein vor mehreren Monaten verstorbener Wech⸗ sel⸗ Agent, hatte auf Ehrenwort eine bedeutende Wette mit Herrn Be-, einem hiesigen reichen Kapitalisten, gemacht. Der Letz⸗ tere begab sich vorgestern zu der Wittwe des Herrn nn sie davon in Kenntniß zu setzen, daß ihr Mann ein Wette von 16,000 Fr. gemacht, daß er sie verloren habe, und daß er sich erkundigen wolle, ob es ihre Absicht sey, die von dem Verstor— benen fen nur muͤndlich eingegangene Verpflichtung zu er— fuͤllen. Madame D, ohne sich einen Augenblick zu besinnen, schloß ihren Schreibtisch auf, nahm ihr Portefeuille heraus und wollte eben die verlangte Summe aufzählen, als Herr B. sie in diesem Geschäfte durch folgende Worte unterbrach?“ „Da Sie der Meinung sind, Madame, daß die Wette guͤltig ist, so uͤber⸗ reiche ich Ihnen hier 16,006 Fr.; ich habe verloren.“
Unter den hiesigen Pferde- Liebhabern erregte gestern die Nachricht große Sensation, daß dis berühmte und bisher nie besiegte „Miß Annette“ des Lord Seymour bei dem Wettren— nen in Bruͤssel von einem dreijährigen Vollblut⸗Pferde, Namens „Lampo“, dem Vicomte Odoüard gehörend, geschlagen worden sey. Diese Nachricht scheint den Mitgliedern des Jokey⸗Klubs so unglaublich, daß sie vermuthen, der „Lampo“ . eben⸗ falls dem Lord Seymour, er habe dieselbe unter 3 chem Na⸗ men des Besitzers laufen lassen, um „Miß Annette“ zu schonen. Diese Vermuthung aber kann schon deshalb nicht als richtig an⸗ genommen werden, weil Lord Senmour sonst offenbar gegen die 3 eff lt haben wurde.
Man schreibt dem Tou lonnais aus Algier, vom 13ten d.: „Bei dem ersten Schritt, den wir gethan haben, um die Aus— füͤhrung des Friedens-Traktats zu sichern, sind wir auf einen bewaffneten Widerstand gestoßen. Der Befehlshaber Abdel⸗ Kaders hat sich nach Miliana zuruͤckgezogen, ohne sich vorher der friedlichen Gesinnungen der Einwohner von Blida und der Stämme, die das oberhalb dieser Stadt liegende Gebiet be⸗ wohnen, zu versichern. Als nun die Truppen nach Blida ge— sandt wurden, um daselbst zu garnisoniren, wurden sie von den Kabailen mit Flintenschuͤssen empfangen, und der kommandirenbe Offizier hielt es fuͤr angemessen, sich zuruͤckzuziehen und wei— tere Befehle abzuwarten. Diese Nachricht hat hier den lebhaftesten Eindruck gemacht, und man ist begierig zu erfahren, wie sich der General Damréämont aus diefer neuen Verlegenheit ziehen wird. Wir haben durch die „Chimere“ erfahren, daß die Truppen von Oran nach Bona transportirt werden sollen, wenn nicht die Feindseligkeiten in Blida einen Gegenbefehl veranlassen. — Vom 14ten. Die „Chimüre“ hat so eben den Befehl erhalten, sich so einzurich“ ten, daß sie noch heute unter Segel gehen koͤnne. Folgendes ist der Grund zu dieser eiligen Abreife: Die heute fruͤh zu Markte gekommenen Araber haben erzaͤhlt, daß Abdel⸗Kader er— mordet worden sey, und zwar durch dieselben Staäͤmme, die den Emir mit ihrem Gelde und mit ihren Truppen unterstuͤtzt hat⸗ ten, um Krieg gegen die Christen zu fähren, und die in dem Friedens⸗Traktat keine Entschadigung fur ihre Opfer finden.“
Ein hiesiges Blatt sagt: „Man hatte gestern an der Boͤrse das Geruͤcht verbreitet, daß die Franzoͤsische Regierung sich endlich zu einer Intervention in Spanien anschicke, und obgleich nur wenige Personen demselben Glauben schenkten, so hat dasselbe doch Eingang in mehrere Journale gefunden. Diese Nachricht hat heute eben so wenig, als wie vor 63 Mo— naten, den geringsten Grund. Es scheint nur, daß man sich ernstlich mit der Reorganisation der Spanischen Fremden- Le— gion beschaͤftigt; aber es soll schwieriger als fruͤher seyn, Re— krusen fuͤr den Spanischen Dienst zu finden. Das Gemaͤlde der Leiden, die die Legion des Obersten Conrad in Spanien aus— zustehen gehabt hat, ist nicht geeignet, die Soldaten aufzumun⸗ tern, und es heißt, man habe bis jetzt noch nicht mehr als 400 Nekruten auftreiben konnen.“
Die Regierung hat heute nachstehende telegraphische De— peschen erhalten: „Limoux, 21. Juli. Der Gencral Oraa, dessen Hauptquartier in Corte steht, kam am 1 ten nach Va⸗ lencia. Am 13ten um 9 Uhr Morgens entspann sich bei der Venta del Poys ein Gefecht zwischen der Avant-Garde Oraa's und der Arrieregarde des Don Carlos, wobei die Karlisten ih⸗ ren Marsch nach den Defileen von Cabrillas fortsetzten. Man schlug sich bis gegen Abend Viele Verwundete sind in Va— lencia angekommen. Barcelona war am 18ten ruhig“ „Mar- seille, 21. Juli Der Präfekt der Khone⸗Mündun; gen an den Minister des Innern. Der Franzoͤsische Konsul in Valencia schreibt mir unterm 151en d! „„Don Carlos stand drei Tage lang im Angesichte von Valencia, aber er hat nur ein unbedeutendes Geplaͤnkel gegen die Stadt versucht, dann schlug er uͤber Cabrillas den Weg nach Madrid ein. Der General Oraa, der die Karlisten seit mehreren Tagen ob servirte, befand sich durch die bei Corte bewerkstelligte Vereini⸗ gung mit Borso und Sanchez an der Spitze von Höh0 Mann,
und griff heute fruͤh um 9 Uhr die Karlisten bei der Venta del Poys an; das Gefecht dauerte bis um? Uhr, und nach dem heftigen Gewehrfeuer zu urtheilen, muß es lebhaft gewesen seyn. Der General⸗Capitain kennt das Resultat desselben noch nicht genau, einige Wagen . . . .““ (durch die einbrechende Dun— kelheit unterbrochen. — „Bayonne, 22. Juli. Am ten marschirte Don Tarlos uͤber Cabrillas auf Cuen a. Espartero wollte an demselben Tage in Molina eintreffen. Die Karlisten, die in der Umgegend von Saragossa stehen, haben sich bei Hijas konzentrirt ...“ (Durch die einbrechende Dunkelheit unterbrochen.)
Großbritanien und Irland.
London, 22. Juli. Die Königin nahm gestern im St. James-Palast, vom Throne aus, Adressen der Kirche von Schottland, der Dissenters uͤberhaupt, der presbyterianischen Geistlichkeit und der Quaker entgegen. Die der Letzteren lau⸗ tete folgendermaßen:
„Wir, Deine gehorsamen und lopalen Unterthanen, Mitglieder der religiösen Gesellschaft der Freunde, gewöhnlich Quäker genannt, welche diese Körverschaft in Großbritanien und Irland repräfentiren, sind begierig, die erste Gelegenheit zu benutzen) um unsere herzliche und treue Anhänglichkeit an unsere Königin aus zusprechen. Wir fühlen iief den Verlüst unseres geliebten Monarchen Wilheim's IV., wir betrachten seine Regierung als eine Periode ven nicht gewöhn— licher Wichtigkeit in der Geschichte unseres Landes, die sich durch die Erweiterung der bürgerlichen und religtösen Freiheit, durch Gnade und Mitleid gegen den Schuldigen und durch Anerkennung unserer in der Sklaverei befindlichen Mitmenschen ausgezeichnet hat. Wir sind erfreut über diese Grundzüge seiner Regierung, als Beweise des a gn Uebergewichts christlicher Grundsätze in der Gesetzge⸗ zung unseres Landes. Unter Gefühlen des Danfes gegen den all— mächtigen Gott bringen wir Dir, unferer Königin, bei Deiner Thron besteigung unsere aufrichtigen Glilckwünsche dazu dar, daß Friede nach außen und Ruhe im Innern herrscht. Möge nichts diese Seg— nungen unterbrechen, und möge die , , . sich immer mehr verbreiten, daß der Krieg zugleich unchristlich und unpolitisch ist. Ueberzeugt, wie wir sind, daß die Religion Jesu Christi, unseres Herrn und Erlösers, die einzige Grundlage zu Fer wahren Glückfelig— leit des Menschen und der Wohlfahrt eines Volkes, überzeugt, daß sic das geheiligte Bollwerk der Regierung ist, deten wit zu Goit, daß sie die Stütze Deines Thrones seyn und auf alle Be— rathschlagzungen Deineg Conseils einwirken möge. Nimm, o Königin, unseren ernstlichen und herzlichen Wunsch an, daß Du nach himmlischer Weisheit streben mögest, damit Du im Stande sevyest; die schwierigen Pflichten zu erfüllen, zu denen Dich die göttliche Vorsehung schon so früh berufen hat. Mögest Du in der Furcht Gottes leben, möge er Dein Herz geneigt machen, seine Gebote e befolgen, und Dich reichlich mit der Gnade seines heiligen Geistes begaben, und mögest Du endlich, wenn die Tage des Dir ge— wordenen Auftrages abgelaufen sind, durch die Gnade Gottez in Jesu Christo in das unvergängliche Erbe eingehen.“ = Ihre Majestaͤt erwiderte hierauf: „Ich danke Euch fuͤr das Beileid uͤber das Ableben Sr. Majestät, für die Gerechtigkeit, die Ihr seinem Charakter und den Maßregeln seiner Regierung angedeihen laßt, so wie fuͤr die herzlichen Gluͤckwuͤnsche zu Mei⸗ ner Thronbesteigung, und Ich stimme in Euer Gebet fuͤr die Wohlfahrt 3 . . dessen beste Stuͤtze die Ach— tung vor unserer heiligen Religion und die Befolgung ihrer Gebote ist.“ ĩ ; .
Die Hof-⸗-Zeitung enthaͤlt in ihrem gestrigen Blatt meh⸗ rere Ritter Ernennungen; unter den neuen Rittern befinden sich auch zwei Kuͤnstler, die Herren Callcott und Newton. Außer⸗ dem bringt dieses Blatt wieder eine Reihe von Ernennungen im Hofstaat der Königin und in der Administration, die zum Theil nur Bestäͤtigungen sind. Die bedeutendsten unter den ersteren sind die des Herzogs von Argyll zum Lord-Steward der Hofhaltung Ihrer Maß, des Grafen' von Surrey zum Schatzmeister, des Herrn G. Stevens Byng zum Controleur derselben, des Sir Frederick ,. zum Haushofmeister und des Qberst Cavendissh zum Oberstallmeister und Hofmarschall, Die Namen der neü ernannten Stallmeister sind schon nach der „Morning Chronicle“ und dem „Eourier“ angegeben worden.
Lord Brougham hat gegen die Verwerfung seines Antrages, daß der Herzog von Sussex unter die Lords,-Richter oder Re gentschaftsmitglieder, fuͤr den Fall des Ablebens Ihrer Ma—⸗ sestat und der Abwesenheit des Thronfolgers, aufgenommen, und daß dagegen der Lord-Oberrichter der Queens⸗Bench da⸗ von ausgeschlossen werden sollte, Protest eingelegt.
Der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Leiningen haben sich gestern an Bord eines Regierungs-Dampfboots zur Ruͤckkehr nach Deutschland eingeschifft. Dieselben werden näͤchstes Jahr der . und der Herzogin von Kent wieder einen Besuch ab—
atten.
Die Times spricht ihre Verwunderung daruͤber aus, wie das Ministerium einen seiner Freunde im O erhause, den Mar⸗ quis von Toweshend so habe verletzen koͤnnen, daß es unter dem zweiten Titel desselben, Graf von Leicester, einen neuen Pair, den Herrn William Thomas Coke, creirt habe.
. Die große Freimaurer⸗Loge hielt am vergangenen Dienstag eine Versammlung in der Freimaurer⸗Halle unter dem Vorsitze des Herzogs von Sussex. Letzterer schlug eine Gluͤckwunsch—⸗ Adresse an Ihre Majestaͤt die Königin vor, die Lord Churchill unterstuͤtzte, und die einstimmig genehmigt wurde. Der Graf von Durham und eine Deputation der großen Loge in Schott land waren gegenwartig. Die Adresse wurde von dem Herzog von Sussex, dem Lord Dundas und dem Lord John Churchill unter⸗ zeichnet und von den Groß-Secretairen kontrasignirt. Sie ist Ihrer Majestaͤt (wie bereits gemeldet) am vergangenen Mitt-⸗ woch beim Lever von dem Herzog von Susser uͤberreicht worden.
Man erwartet, daß der Graf Mulgrave Ende dieser Woche nach Dublin zuruͤckkehren wird. Seine Gemak lin, die beim Hosstagte der Königin angestellt ist, bleibt einstweilen hier.
Graf Orloff empfing gleich nach seiner Ankunft Err l die Besuche des Lord Palmerston, des Russischen Botschafters und des jungen Fuͤrsten Paul Lieven. Der Buckingham-⸗Palast soll den Namen „Palast der Kö⸗ nigin“ erhalten.
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