von 20 Wahlen nur eine einzlge zu Gunsten der Tories aus gefallen. Dieses eine Tory⸗Mitglied, welches in Schottland, ünd zwar zu Kilmarnock, durchgebracht worden, ist Herr Col— quhoun, der nun wieder, den ministeriellen Blaͤttern zufolge, seinen Gegner, den Dr. Bowring, nur durch niedrige Mittel uͤber⸗ wunden haben soll. Ein bedeutender Schlag fuͤr die minister ielle Par⸗ tei ist es dagegen, daß sie auch in der bedeutenden Handelsstadt *. in England, eben so wie in Liverpool, ganz unterlegen ist. ndererseits ist in der Stadt Leeds an die Stelle des Tory's Sir John Beckett der Radikale Sir William 1 ge⸗ wählt worden. Die Wahl fuͤr Middlesex ist noch nicht entschie⸗ den; die Handaufhebung fiel gegen die Herren Hume und Byng aus; Beide haben aber die schriftliche Abstimmung verlangt, die binnen 48 Stunden erfolgen wird. Die Konservativen sol⸗ len hier das Aeußerste aufbieten, um ihre Kandidaten, die Her⸗ ren Wood und Pownall, durchzubringen; dennoch zweifeln die Ministeriellen nicht an dem . der liberalen Kandidaten. Man ist auf den Ausgang dieser Wahl um so mehr gespannt, als err Hume seit 1811 stets Parlaments⸗Mitglied gewesen ist und err Byng gar schon seit dem Jahre 1796 ununterbrochen die rafschaft Middleser vertreten hat. Herr Pownall, der Geg⸗ ner des Herrn Hume, wird vom „Courier“ in Bezug auf seine Ansichten und Grundsaͤtze mit Sir Andrew Agnew, dem eifri⸗ en Vertheidiger der Sabbathsfeier, ien mms zt welcher ker uͤbrigens in Wigtown b gesng len ist. Fuͤr Ost⸗Sur⸗ rey, wo die Wahl heute beendigt wurde, sind die Tories Alsa—⸗ ger und Kemble r e,. worden; ihre Gegner waren Kin und Angerstein; Letzterer hatte sich urspruͤnglich fuͤr Greenwi stellen und mit Herrn Barnard gemeinschaftliche Sache machen wollen. Es waren darauf Zettel gedruckt worden, um an den Straßenecken ur e h enn zu werden; nun fand es sich aber, daß auf diesen Zetteln der Name des Herrn Angerstein in etwas klei⸗ nerer Schrift gedruckt war, als der des Herrn Barnard, was Jener so uͤbel nahm, daß er sich ganz von der Kandidatur fuͤr Greenwich zuruͤckzog, worauf Abmirak Napier an seine Stelle trat, der bekanntlich von dem Konservativen, Herrn Wolverley Attwood, besiegt wurde. An vielen Orten hat es neuerdings bei den Wahlen bedeutenden Tumult gegeben, was die ministe⸗ riellen Blaͤtter den außerordentlichen Mitteln zuschreiben, welche die Tories aufgeboten hatten, um nicht an Terrain zu verlieren. Fuͤr die Städte in England und Schottland bleiben jeßt nur noch wenig Wahlen zu vollziehen. In der Hauptstadt London und den dazu gehörigen Bezirken ist das Verhaͤltniß eigentlich dasselbe geblieben wie bisher, denn auch von den 18 fruͤheren Repraͤsentanten derselben war Einer, Sir Francis Burdett, zu den Konservativen iber gang, sind nun auch fuͤr Westmin⸗ ster jetzt von neuem zwei Reformer gewählt worden, so wird dagegen die Stelle jenes Mitgliedes durch den fuͤr Greenwich gewahlten Konservativen ersetzt. Fuͤr Brighton, welches sonst zwei Reformer zu Repraͤsentanten ö ist jetzt nur Einer ge⸗ wahlt worden. i haben die Tories ein Mitglied fuͤr Bristol verloren. In Bath haben sie jedoch einen volligen Sieg errungen, indem dort zwei Reformer durch zwei Tories ver— draͤngt wurden. Birmingham, Manchester, Leeds, Bradford, Beaumaris, Bury, Cambridge, Chichester, Earlisle, Coventry, Chester, Devonport, Derby, w, ,. Hythe, Knaresbo⸗ rough, Leicester, Leith, Northampton, , . Newark, New⸗ port, Northallerton, Oldham, Poole, Peterborough, Plymouth Portsmouth, Reading, Richmond, Rochester, Sandwich, Shef⸗ sield, Swanseg, Salford, Stroud, Tavistock, Taunton, Torneß, Windsor, Westbury, Wycombe, Jarmouth, Cockermouth, Gree⸗ nock, Glasgow, Aberdeen und Huddersfield haben saͤmmtlich nur Reformer ins Parlament geschickt. Dafür haben die Tories in folgenden Städten die Oberhand: Abingdon, Aylesbury, Bed⸗ ford, Bath, Beverly, Bridgewater, , . Cardiff, Christ⸗ church, Chippenham, Colchester, Cricklade, Dorchester, Dudley, Evesham, Eye, Frome, Gloucester, Guildford, Grantham, Hull, Huntingdon, Kidderminster, Launceston, Lymington, Lancaster, Liverpool, Maidstone, Marlborough, Malton, Norwich, Stoke upon Trent, Stamford, Tamworth, Wenlock, Weymouth und W reren, Die uͤbrigen sind groͤßtentheils getheilt, indem das eine Mitglied Tory, das andere Reformer ist. Bei den bisherigen Wahlen sind folgende angesehenere Reformer durch— efallen: Hutt, Mangles, Clay, Crawley, General Palmer, irren, der Agent der revolutionairen Kanadischen Partei im Parlamente, Fowall Buxton, Lord Dudley Stuart, bekannt durch seine gegen Rußland gerichteten Anträge, Lord 3 Chur⸗ chill, Ewart, Admiral Napier, Lord A. Yet, P. Stewart, Lennard, Wigney, Gaskell, Sir R. Donkin, Oberst Thompson, der den Antrag auf Aenderung der Thronfolge⸗Ordnung ö nächsten Session angekuͤndigt hatte, und der durch seine Mis⸗ ne in Handels An e, . bekannte Dr. Bowring. ie Liste der durchgefallenen Tories t bedeutend großer, da sie es sich zum Grundsatz machten, uͤberall Kandidaten aufzu⸗ stellen, auch wo sie wenig Hoffnung auf * hatten. Es befinden sich darunter: Sir H. Willoughby, J. Richards, Ro— binson, Lord Teignmouth, Sir G. Cockburn, Lord Fitzharris, Fu hes, Gladstone, Goöulburn, H. Twiß, Serjeant Adams, Peel, Sir M. Lopez, Sir G. Murray, Lawson, Grove rice, der eifrige Vertheidiger des Don Carlos, Spankie und ir F. Becket. Die durchgefallenen Reformer sind hauptsaͤch⸗ lich Radikale; diese Partei . ganz besonders gelitten.
Den beiden neu gewählten Mitgliedern fuͤr Stroud, Lord John Russell und Herrn Poulett Scrope, wurde am vorigen Freitage von den reformistisch gesinnten Wählern jenes Orts ein öffentliches Diner gegeben. Die Rede, welche Lord J. Rus⸗ sell bei diesem Mahle hielt, wird vom Courier als eine der kraͤftigsten und glaͤnzendsten dargestellt, die dieser Minister je
ehalten. „Niemals“, sagt das genannte Blatt, „hat Se. Br ff tei mit mehr Ritz, Nachdruck und , ,. ge⸗ sprochen. Er sprach unter dem Einfluß der festen Ü zr fe gun, daß, trotz der beispiellosen Bestechung, vermittelst welcher dle Tories sich an vielen Orten einen unrühmlichen Sieg , . . doch die große Masse des Englischen Volks, alle Ein⸗ ichtsvollen und Rechtlichen in diesem Augenblick durch ihre weisen und gerechten Bemuͤhungen, ein aufgeklärtes Parlament zu wählen, seine Ansichten und Handlungen gutheißen. Er schien zu hne, daß er, indem er seine eigenen und die Gesinnungen seiner Kollegen aus— prach, nicht weniger die Gesinnungen der Königin und des
olks ausdruͤckte. Vor Allem aber zeigte die Begeisterung, mit der er zu seinen Zuhsrern sprach, daß seine Worte aus in— nerer Ueberzeugung , und ihm von der Wahrheit eingegeben wurden.“ Der Morning Herald aͤußert sich da⸗ gegen folgendermaßen uͤber diese Rede: „Se. Herrlichkeit nahm, umgeben von Anhängern seiner Partei und aufgeregt durch sei— nen Sieg, so wie durch den Applaus, der ihm zu Theil wurde, einen , , , und triumphirenden Ton an, aber was den Inhalt seines Vortrages anbetrifft, so verweilte er mehr bei den Feh⸗ lern, die er seinen Gegnern schuldgab, als bei den Leistungen seiner Partei. Dies sieht einem Eingestandniß der Schwäche sehr
* 9
876 aͤhnlich. Indeß wir bedurften eines solchen Gestäͤndnisses nicht erst, um versichert zu seyn, daß die Minister wenig oder nichts keen haben, und daß sie sich bemuͤhen muͤssen, mehr durch nn und Entstellung der Handlungen ihrer Vorgaͤnger, als durch Aufzählung ihrer eigenen, vor dem Lande ihre Sache zu verfechten. ber waͤhrend Se. Herrlichkeit von der Unpo⸗ pularitaͤt der Tories spricht, sehen wir auf die Wahlen, als auf einen sprechenderen Kommentar, und verweisen Se. Herrlich⸗ keit auf diese Quelle, aus welcher er die authentisch—⸗ sten Aufsschluͤsse uber die Lage der Dinge schoͤpfen kann. Genug, Lord J. Russell's Vortrag war eine gewohnliche Gast⸗ mahls⸗Rede, voller Uebertreibungen, unbewiesener Anschuldi⸗ ungen und leerer Prahlereien.“ Der Minister beschaͤftigte san in dieser Rede hauptsaͤchlich mit einem Vergleich zwischen den Handlungen der Tory und der Whig-Ministerien; er behauptete, ein großer Theil der Muͤhe des Reform⸗-Ministe⸗ riums habe darin bestanden, die Irrthuͤmer, welche die Tories während des letzten halben Jahrhunderts begangen, und die Uebel, welche sie in dieser Zeit uͤber das Land ge— haͤuft, wieder gut zu machen. Die Tories, sagte er, haͤtten in gar nicht langer Zeit die Staatsschuld um 606 Millionen ver— mehrt und, um die Zinsen derselben zu bezahlen, dem Lande schwere Abgaben aufgebuͤrdet; sie hatten unnsthige Ausgaben geschaffen und nutzlose und kostspielige Einrichtungen aufrecht erhalten; sie hatten, um die Erhebung der zu ungerechten Zwek— ken auferlegten Steuern eine Zeit lang zu erleichtern, den Werth der Landesvaluta heruntergebracht und dadurch jene Auflagen zu— letzt noch druͤckender gemacht; sie haͤtten die Armen Gesetze so verwaltet, daß die unter Elisabeth's Regierung gegebene Akte ihre Wirkung ganz verloren habe; sie hätten eine Union mit Irland auf falschen Grundlagen zu Stande gebracht, eine Union nicht zwischen den Interessen und Neigungen der Eng— laͤnder und Irlaänder, sondern zwischen schamlosen, verderbten aͤndlern, eine Union, erkauft mit Hunderten und Tausenden r , Geldes, mit Ehren und Titeln, mit denen man uͤber alle Maßen verschwenderisch umgegangen sey, um das Irlaͤn— dische Parlament zu bestechen, nicht um das Volk von Irland zu versohnen. Nachdem Lord J. Russell solchergestalt die Uebel rekapitulirt hatte, die er den Tories zuschrieb, ging er zu dem—⸗ jenigen uber, was dieselben, wie er sagte, ungethan gelassen aͤtten. Sie haͤtten, sagte er, wenig oder gar keine eraͤnderungen in dem blutigen Charakter der Engli⸗ schen Kriminal- Gesetze vorgenommen; sie haͤtten nichts Wirksames zur vollstaͤndigen Aufhebung der Sklaverei, dieses unseligen suͤndlichen Schandfleckens auf Englands Namen, ge— than, und sie haͤtten es sich nur angelegen seyn lassen, jeden Mißbrauch, der sich in die Institutionen des Landes eingeschli⸗ chen, jede noch so unnuͤtze und gehe sise Einrichtung, wenn sie ihnen persoͤnlich nur Vortheil gebracht, aufrecht zu erhalten und von Zeit zu Zeit tyrannische Gesetze zu gehen, um die Stimme der Mißvergnuͤgten zum Schweigen zu bringen und den Geist der Beschwerde durch verfassungswidrige Werkzeuge zu zer— malmen. Dann suchte der Minister die Verwandlung des Namens „Tories“ in „Konservative“ lächerlich ö machen, indem er meinte, die Tories hätten sich ihrer selbst geschäͤmt und sich daher nach einer Kappe umgesehen, um sich darunter zu verbergen; indeß das Volk habe sich durch diese Maske nicht
taͤuschen lassen und wisse sehr wohl, daß sie nur ein anderer
Name fuͤr dieselbe Sache sey. Sie, die Minister, wuͤrden im—
merdar ie den Namen Reformer seyn und denselben nim—
mermehr abschwoören, der alles Große in der Geschichte bezeichne, denn Luther, Galilei und die christlichen Märtyrer seyen Re— former, deren Gegner aber, Leo X., die Inquisition und Naro, seyen Konservative gewesen.
O'Connell hat eine Warnung an die Wähler von Kildare erlassen, Herrn E. Ruthven nicht zu wahlen, weil demselben nicht 6 trauen sey.
ie hier befindlichen Polen sind sehr betruͤbt daruber, daß
Lord Dudley Stuart bei der Wahl durchgefallen ist; sie haben deshalb eine Adresse an ihn ergehen lassen.
Die Hannoverschen Ereignisse beschäftigen die Englische
Presse nächst den Wahlen noch immer am meisten. Der radi⸗
kale Spectator verwahrt sich jetzt gegen die Auslegung, die der „Courier“ seinen Bemerkungen uͤber einen auf jene Ereig— nisse bezuͤglichen Artikel des‚„Standard“ gegeben, und versichert, er sey weit entfernt davon, den Schritt des Königs von Han— nover vertheidigen zu wollen.
Hiesige Blaͤtter dringen darauf, die Abstellung des Sta— der Zolles in dem jetzigen Augenblicke zu bewirken.
Der Capitain Mudgo, der sich , . Kuͤstenaufnah⸗ men und geodaätischen Messungen einen Namen gemacht hat, ist mit Tode abgegangen.
Der um den Schiffsbau so verdiente Capitain Symonds ist mit dem Kabriolet umgeschlagen und hat die Huͤfte sehr ge⸗ fährlich gebrochen.
Die Fremden⸗Legion ist nach einem Brieft aus San Se⸗ bastian jetzt außerordentlich schwach, sie besteht aus g3g Mann Infanterie mit ,, der Offiziere, aus 218 Mann Artil— lerie, 251 Lanciers, 56 Sappeurs und Mineurs und 78 in den Feld⸗Lazarethen befindlichen Rekonvalescenten, im Ganzen aus 1542 Offizieren und Gemeinen.
6 aus Bayonne vom 25sten v. M. melden, daß die Karlistischen Kolonnen unter Elio und Zariategui, welche uͤber den Ebro gegangen, höchstens aus 3600 Mann bestaͤnden, welche den Befehl hätten, sich, wo sie konnten, mit Don Carlos zu ver, einigen. Es wird in diesen Briefen abermals versichert, daß die Madrider Regierung eine Anleihe von 250 Mill. Fr. oder 10 Mill. Pfd. abgeschlossen habe.
Der hier eingegan ene Cadixer Tiempo vom 19ten v. M. meldet, daß der Gr fg Minister des Innern durch ein Cir— kular an die politischen Chefs Auskunft daruͤber verlangt habe, welche Auflagen dem Bau und der Fabrication von Weinen und Branntweinen am hinderlichsten wäaͤren und ohne Nach— theil fuͤr die Staatseinkuͤnfte vermindert werden könnten, auch „in welcher Weise Traktate mit dem Auslande so abgeschlossen werden konnten, daß Spanische Getraͤnke dort weniger mit Ab—
aben belastet und ihr Verbrauch vermehrt werden könnte.“ dan will daraus folgern, daß die ,,, en uͤber einen 8 mit England nur . ächlich bezweckten, die nglischen Schiffe in Spanien derselben Beguͤnstigungen theil— ha ig machen, wie sie die Franzoͤsischen genießen. ünstig wirkte heute auf die Spanischen Fonds, außer der von General Oraa bewiesenen Energie, das Geruͤcht von einem , mit Spanien, der eine Anleihe von 2 bis 3 illionen Pfd. Sterl. unter Garantie der Britischen Regie⸗ rung bezwecke, die durch eine Einfuhr⸗Abgabe von 20 pCt. von Britischen Manufakturwaaren, die schon bei der Abschiffung in England wuͤrde entrichtet werden, abzuzahlen seyn sollte.
Mit dem Dampfschiffe „Braganga“ hat man Nachrichten
aus Lissabon bis zum Laslen v. M, erhalten. Es wird ge⸗
meldet, daß das Ite ge, welches die constitutionn Charte proklamirt hatte, Alcacer do Sol besetzt hielt; Genen Luiz do Rego war in Viana, der alte General
und Oberst⸗Lieutenant Bravo mit 400
wo dann wahrscheinlich die Charte bei ihrer Ankunft ausge fen worden. Baron Leiria und seine Anhaͤnger . Valen do Minho und andere Plaͤtze besetzt. In Lissabon setzte n nur wenig Vertrauen auf die gegen sie ausgeschickten Trun und meinte, daß sie eher zu ihnen uͤbergehen, als sie bekam
ten, so schwach und zweideutig sie auch nur lautete, soll g Fuͤrstin von den Ministern abgezwungen worden seyn. Son denn der einzige Verlaß nur noch auf die Lissaboner Nati Garde, durch deren Empoͤrung die Wiedereinfuͤhrung der fassung von 1822 bewirkt worden, und es fragt sich, 24 mit den der Verfassung Dom Pedro's geneigten Linien- pen aufzunehmen wagen wird. .
Das New⸗JYorker Packetschiff , Pennsylvania“ ist in g pool angekommen, es hatte New⸗York am Sten v. M. in sen, bringt aber keine Neuigkeiten mit. Man wußte in York noch immer nichts von der Zahlungs-Einstellung der ßen Amerikanischen Firmen. Die Wechsel auf London 21 bis 22pCt. Prämie. Die Stocks der Bank der Ven ten Staaten 110 — 111, Dollars 11 bis 12, pCt. P und Sovereignes 5 Doll. 48 C. Ein Schiff von Liverpobl spaͤter als die‚„Pennsylvania“ von dort ausgegangen war, h von ihr unterweges getroffen. Man glaubte, daß es das! ketschiff vom 1. Juni aus Liverpool sey, und erwartete mit Nachrichten vom hoͤchsten Interesse von der jenseitigen e des Meeres.
Zeitungen aus Charleston bis zum 27. Juni geben gendes Schreiben aus Tallahassee (Florida) vom 17. 9 „Montag kam in St. Marks der Transport-Schooner , rah“ direkt aus der Tampa-Bei mit Regierungs-Vorti an, die nach der Aussage des Capitains dahin gesandt wohn weil alle Indianer und Neger sich geweigert, der abgesch nen Uebereinkunft zu folgen und auszuwandern, und den neral Jessup verlassen hatten. Er hat alle Hoffnung, s entfernen, fuͤr diesen Sommer aufgegeben, und wird sich s nem neuen Feldzuge zenothtzt sehen.“
Gestern fruͤh gingen Briefe aus Buenos-Ayres 14. Mai hier ein, aus denen hervorgeht, daß die Nachbar publik Monte⸗Video von einem Angriffe der Revolutionaite ter Rivera bedroht ist, obgleich diese Privat⸗Briefe jener schwoͤrung nicht die Wichtigkeit beilegen, die ihr die Zeitmm von Buenos⸗Ayres geben.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 31. Juli. Die Berichte uͤber den Zust der einzelnen Provinzen des Königreichs, gestellt von den Den tationen der betreffenden General-Staaten, fangen an, die Spa ten mehrerer unserer oͤffentlichen Blaͤtter zu fuͤllen. Die Malt beurkunden im Ganzen Wachsthum und Fortschritt und eim jeder Beziehung treffliche Haltung des Geistes der Bev rung. Den unbeholfenen und unzeitigen Vorwurf eines rey tionairen Blattes in Belgien, daß 3. Wilhelm währen Zeit seiner Herrschaft es versaumt, den Hafen von Antw mit der Preußischen Graͤnze in Verbindung zu bringen antwortet die „Industrie“, ebenfalls ein Belgisches Jou auf buͤndige 6 Es fuͤhrt dem Tadler zu Gemüthe, der aufgeklaͤrten Sorgfalt jenes Monarchen Belgien allein
es wirklich besitzt; daß im Jahre 1815, als derselbe zur H
große Zweige des National-⸗Reichthums, Industrie und Hy noch in ihrer Kindheit gelegen; daß wahrend der funfzehn seines segenreichen Waltens Alles erst geschaffen, entwickeln den und nichts seiner Aufmerksamkeit entgangen sey. von Eisenbahnen waͤhrend dig Zeit die Rede nicht Rig so ruͤhre es daher, daß der Kontinent noch nichts dam wußt und England allein davon Gebrauch gemacht habt, diese rein Englische Schoͤpfung auf Belgisches Gebiet zu in tragen, habe es gar kein besonderes Genie von Seitz! Brusseler Regierung gebraucht. Wenn die Groͤße des in nehmens und die unermeßlichen Kapitalien, welche die An rung koste, daher die Bewunderung der Vertheidiger de volution errege, so koͤnne man ihnen entgegenhalten, d Maas und Mosel⸗Kanal ein viel großartigeres Werk gn werden muͤsse, als der Rail way, wenn er einmal volt Dort habe es einen starken und ,. Willens hij um die Schwierigkeiten zu besiegen, welche sich beinahe dem Schritte und in dem ganzen Umfange des Kanals en gestellt; Schwierigkeiten von her Natur, welche beim des Unternehmens mehr als bezweifeln ließen, ob man) Arbeiten werde zu Ende bringen koͤnnen. Bei den Beh Eisenbahnen habe es nicht Anderes, als der Geldsumm durft, und diese seyen auf die leichteste Weise herbeigs worden, naͤmlich aus dem Beutel der Steuerpflichtigen. „Industrie“ hält dafuͤr, daß der Maas- und Mosel⸗Kant unendlich ersprießlicherem Nutzen, als die Eisenbahn sich dan Nach einem der Provinzial-Staaten von Luͤttich uͤbergth Plane sollte sich derselbe mit einem andern verbinden, w von Antwerpen ausginge und nach Mastricht und entlang Maasufer die Richtung naͤhme; ein gemeinsamer Hafen,] ben auf dem St. Barthelemi-Platze in Luͤttich, wuͤrde die bindung bewerkstelligt, und somit, da der Kanal in die ausgelaufen und dieser 86 in den Rhein sich ergießt, au Verbindung mit dem Innern von BDeutschland bebeutenn leichtert haben.
Belgien.
Bruͤssel, 81. Juli. Der König ist heute fruͤh net Lager von Beverloo abgereist und wird . 3. August A wieder im Schlosse Laeken erwartet. s Der die e tig. n,. in Berlin, Herr Benh hat gestern eine Audienz beim Koͤnige gehabt. Der General Baron von Hooghvorst, Hber / Bꝛsess¶ der Buͤrgergarden, hat von dem Koͤnige der Franzosen di fare, der Ehrenlegion erhalten. n An Benennung „Handelsbank von Antwerpen“ gegruͤndet. Kapital derselben soll aus 25 Millionen Franken bestehen,
auf 2ö, oh6 Agtien vertheilt sind. Se beahsichtigt die Di
tirung von Wechseln, Anleihen auf Waaren zu machen is großer Theil der Aetien ist bereits untergebracht.
twerpen wird jetzt eine Atctien⸗Gesellschaft unt t
Vi d Osorio in Castello Br jenem n,, , , 2. Aug. izeu und Osorio in Castelo DVrancg— iele gefüs der zweiten Kammer u und man vermuthete, daß Baron hee Oberst Gil Gun ö. nserer Stände, Versammlung vor de—
betrachte
mindest Angele Eroͤffnu zweiten ziehung
Oeutschlan d. Eben so wie in der ersten, ist auch
Aufloͤsung die Rede auf die Eisenbahnen gekommen. . ꝛ ann Fußvolt und ssche Blatter theilen n ö eng 2 Reitern aus Estremos auf Campomayor marschirt seyn wiͤrh] n 28. v. M. mit: „Es begehrte nun Abg. Welcker das *
d brachte die Eisen bah f dauern aus, daß in der n, die R
ort, : Er sprach sein ; ache bei uns noch nichts gesche— egierung den Gegenstand mit einer gewissen . und an die Staͤnde, nachdem solche be—
rage in Anregung.
n scheine,
ts seit fuͤnf Monaten ver ; ö. j wurden. Die Proclamation der Koͤnigin wider die Insurn 1e eee, . sammelt, von der Regierung nicht
e Mittheilung uͤber den Stand dieser hochwichti⸗ genheit erfolgt . Der Nedner verlas dabei ngen, welche der Bayerische Minister des Innern Kammer der Abgeordneten zu Munchen in diefer gemacht habe. Staats⸗Minister Winter: Die Eisen⸗
hnen gewährten der Phantasie einen weiten Spielraum, die
gierung sey übrigens in dieser Sache
mit gewohnter Vor—
s zu Werke gegangen; haͤtte sie rasch verfahren wollen, an
ld und Kredit würde es nicht gefehlt haben, g habe uͤbrigens die sorgfältigsten
Die Regie⸗ oruntersuchungen pflegen
en, deren Resultate der Kammer bereits mitgetheilt worden
n. Die Erfolg z en, haͤtt
hrt. Der Minister schloß mit den
dringen schauen z sollten
so werden wir den Mitwirkung nothwendig
Vorsicht der Regierung, welche sich durch fremde, weideutige Unternehmungen nicht habe irre machen e das Land vor ungl wie, Speculationen be⸗ s orten: „Wir fuͤhlen
de Beduͤrfniß zu solchen Einrichtungen noch nicht, aber um uns und haben die Hand am Puls der wir die , . von Eisenbahnen noͤthig erach⸗ egenstand den Staͤnden, insofern de—
erscheinen sollte, vorlegen und,
n es die Umstaͤnde gebieten, einen außerordentlichen Land“ zu diesem Behuf einberufen (Beifall.) ö
Wien,
Oest erreich. 31. Juli. Ueber das Befinden Ihrer Masjestaͤt
Kaiserin ist heute folgender aͤrztliche Bericht aus Ischl ein⸗
angen:
verlaͤuft gelind und regelmäßig;
„Die Masernkrankheit Ihrer Majestaͤt der Kaise⸗ sie läßt heute, mit guten
sen des Fiebers, schon eine Abnahme deutlich wahrnehmen. — s Befinden 30 Majestaͤt ist diesem er , g, K
prechend. imann.
Die zu haͤlt in i
Ischl, den 29. Juli 1837 um 8 Uhr Morgens.
Schweiz.
Bern erscheinende Allgem. Schwei er Zeitun hrem Blatte vom 29. 6 n ,n. .
ersten Hälfte dieser Woche fand in Neuchatel die diesjaͤh⸗
se Versammlung der allgemeinen
enden Ge
Schweizerischen naturfor⸗ sellschaft statt. Die Feier diefes Festes war in ihrer
so einzig, daß wir uns nicht enthalten koͤnnen, die ange— men Gefühle, die alle Mitglieder aus dieser gastfreien 6
‚luͤckbrachten, oͤffentlich auszusprechen.
bei dieser
; h a Der Stand Neuchatel Gelegenheit seinen wahrhaft bundesbrüderlichen Sinn
feine Weise dargeihan, die Jeden, der daxan zweifeln konnte,
chaͤmt hat Hinsicht
moͤchten alle Eidgenossischen Feste, wenn auch nicht des nicht uberall, wie in Neuchatel ue n ron
us, doch aber in Hinsicht des echt ö Eintracht be⸗ j
enden Geistes und der unvergleichlichen die Seite stellen konnen. fn chli
ilen der wurden
ordnung sich diesem stellen An 160 Mitglieder aus allen Schweiz und auch des Auslandes fanden sich ein mit der gastfreundlichsten Herzlichkeit in Privat—
sern einquartiert und bewirthet. — Sonnta ; bew x g den 23sten lang schon die meisten Mitglieder an und wurden bei dem Kn,
Grad von industrieller Wohlfahrt zu verdanken habe, wel sistdenten
der Gesellschaft, Herrn Coulon, mit einem treffli—⸗
Abendessen bewillkommt. — Montag Morgen eroͤffnete
schaft uͤber die suͤdlichen Provinzen der Niederlande gelangte, Präsident, Herr Professor Agassiz, der Schweizerische Cu— auf den sein Vaterland stolz ist, die
Sitzung mit einer
des die nicht aus hohlen Phrafen bestand, sondern nach einer
ndlichen delte.
cönen j
und . anzuhoͤren,
ä führen
Begrüßung einen wissenschaftlichen Gegenstand be⸗
Nach Beseitigung der Verhandlun Interesse gun h gen von allgemei⸗
trennten
sich die Mitglieder in verschi e,. 9 schiedene
den Fächern, um specielle Abhandlun— deren Aufzählung zu
würde. Der Nachmittag wurde auf das Besichti⸗
der reichen naturhistorischen und vieler Privat⸗Sammlun⸗
— ' Un⸗ so wie auch mehrerer höchst interessanter offentlichen An⸗ len verwendet, unter denen besonders das schoͤne lispital
nrtzle, so wie die ubrigen Institute, Neuchatel den
meinsinn
ohen
seiner Bewohner beurkundet. Was in einer kleinen
ut mit einem solchen edeln Geiste geleistet werden kann, da⸗ seugt das erst vor wenigen Jahren gegruͤndete naturhisto⸗ 6 Museum, welches bereits den ersten der Schweiz beige⸗
werden zum M ackvollste t. Hier
litstaͤnden,
ren lock
muß und sie wahrscheinlich bald uͤberfluͤgeln wird. ittagessen versammelte man sich in dem auf's ge⸗ eingerichteten Gewaͤchshause des Hotel Rouge— knuͤpfte sich das Band ni en, Neuchatel und sei⸗
das ohne des erstern Schuld in den letzten er zu werden drohte, fester als je wieder an.
kcwie bei der Abendmahlzeit, mit welcher der Stadtrath die
sellschaft aufs splendideste
bewirthete, erklangen Toaste und
zer, die selbst die vorurtheilsvollsten Herzen den edeln Be— . Neuchatels zuwandten. Kein are Wort truͤbte die 6. . — Der Morgen des 25sten begann mit den ö gn der Sectionen, auf welche die oͤffentliche Schlußsitzung der wieder ein zahlreiches Publikum beiwohnte, worin das
ne Geschlecht nicht fehlte Protokolle der .* .
lte. Aus dem Ablesen der reichhalti⸗ ectionen ergab sich, daß die ernsteren
cke der Gesellschaft, nämlich die Forderung der Wissenschaf⸗
auf eine erfreuliche Weise erfuͤllt waren.
Jahr w , züm wurde
le, welches der hhaft geslellt hatte, verwendet?“ Das schoͤnste Wetter beguͤn⸗
Fuͤr das kuͤnf— freundschaftliches Anerbieten erwählt. Der Nachmit— Fahrt auf dem Dampf— ur Verfuͤgung der Ge—
urde Basel, auf sein Versammlungs⸗ Ort zu einer herrlichen tadtrath
e diese Fahrt langs der reizenden Ufer nach Cortaillod, von
aus ein
Theil der Mitglieder die Schluchten des Jura zu
enschaftlichen Forschungen durchstrei ĩ ie i ᷣ hen. F . reifte, ein anderer die in— ssanten Werkstätten der großen Kattun⸗ Fabriken, und ein
ter Theil tigen Pr
die schoͤnen naturhistorischen Sammlun i e gen eines iwatmanns besuchte. Bei einem reichlichen und
en Mahle unter gruͤnen Bäumen Mah . u welchem Herr Du Squier die Gesellschaft einlud, g nl sich diese 9 freute
e Alles
Uuchatel angenehm — machen.
ivats, Sone ruͤßten lat
innig des Wetteifers, mit welchem Behörden und Privat—
aufboten, ihr jede Minute ihres Aufenthalts in
Unter Faͤckelschein, donnern—
Kanonenschuͤssen und froͤhlichem Gesang war bald
Ruͤckfahrt . t und tausend Stadt⸗Bewohner
it die Gaͤste am Hafen.
877
Portugal.
Die Morning Chronicle enthaͤlt eine rivat ⸗Kor⸗ tespondenz aus Liss 9 on vom 18. Juli. i . sem Schreiben hatte das ortugiesische Ministerium den Befehl erlassen, außer dem Baron Leiria auch den Herzog Don Terceira und den Marschall Saldanhg zu verhaften; der Marquis von Saldanha follte bereits in Santarem den Ober⸗ Befehl der Insurgenten übernommen haben. Baron Leiria, das gegenwärtige Haupt der Contre⸗Revolution, der frühere General Vasconcelhos, in den Cortes in fortwaͤhrender Oppo⸗ sition mit dem Ministerium Carvalho, war durch seine offen ausgesprochene Abneigung gegen die September Revolution schon längst dem Ministerlum verdächtig. Die mit dem Dampf⸗ schiffe unter dem Kriegs⸗Minister Sa da Bandeira abgegange⸗ nen 600 Mann waren (wie bereits erwahnt) durch heftige Nordwinde zuruͤckgehalten worden und nur bis Peniche gekom⸗ men, wo sie gelandet seyn sollen. Die im Rorden au gebote⸗ nen Truppen wollen, wie es 8. nur gegen Miguelisten fech—⸗ ten, und wahrscheinlich deshalb hatte der Telegraph von Cha— ves berichtet: der Aufstand ist Miguelistisch. „Aus diesem Al⸗ len, heißt es in dem Schreiben weiter, „geht hervor, daß der Aufstand keinesweges so unbedeutend ist, als die gegenwaͤrtig allein in Lissabon erscheinenden Blatter, das „Diario“ und der Nacional ihn machen wollen. Die Namen der Helden Dom Pedro's, die sich für die E artista's erklaͤrt haben, muͤssen einen bedeutenden moralischen Einfluß auf die Truppen aus—⸗ uͤben, die ausgesandt werden sollen, gegen ihre Kriegsgefahr⸗ ten und gegen die Charte des Befreiers von , zu fech⸗ ten. Das gegenwaͤrtige Ministerium, das sich mit Kraft und Ernst benahm, hat eine beredte und geschickt berechnete Pro⸗ (lamation erlassen, die aus der Feder des Herrn Almeida Garret seyn soll, und in welcher der Abscheu der Nation auf die Emporer niedergerufen wird, die sich durch die Schwangerschaft der geliebten Königin, den trostlosen m des Landes, den Einzug des Son Carlos in die Provinz Valencia, die ge⸗ spannte Erwartung der Nation auf einen Thronerben und das ganze Kritische der Zeitumstaͤnde nicht haͤtten abhalten lassen die . der Rebellion und der Zwietracht aufzupflanzen und die Waffen fuͤr leere abstrakte Formen zu ergreifen. Ae das Gefaͤhrliche der Lage der Minister liegt darin, daß sie selb st wieder von ber Partei beherrscht werden, der sie die Septem⸗ ber⸗ Revolution und ihre Macht verdanken, und daß in dem 8 . . den Klubs und den Gemaͤßigten, zwischen de⸗ fir, einisterium herrschen will, nur die Miguelisten sich
— Ueber das Verhaͤltniß der gegenwartig in Portu al gel⸗ tenden Constitution zu der Charte Dom 3 nf . Braunschw. National- Zeitung nachstehende Notizen: Die gegenwaͤrtige Portugiesische Verfassung ist eine Aristokratie von ganz eigener Art. Die Vorrechte, welche das alte Herkommen dem Adel einraͤumte, sind gleich jenen, welche die Charte Dom Pedro's schuf, aufgehoben; der Einfluß, den der vermoͤgende Buͤrger hatte, ist gebrochen, und der kleine Kaufmann, der Handwerker, nebst jenen jungen Leuten, die in der Gesellschaft noch keine selbststaͤndige Stellung einnehmen, und die daher von jeder Gemalt ausgeschlossen seyn sollten, haben den Allein besitz der politischen Macht. In Frankreich hat der Adel durch die Aufhebung der Erblichkeit der Pairswuͤrde den letzten Rest seiner ausschließlichen Vorrechte verloren; aber der Einfluß, den ausgedehnter Grundbesitz und von den Vaͤtern uͤberliefertes Ansehen gewähren, ist ihm doch geblieben; und man kann annehmen, daß die Haͤupter der vornehmsten adeligen Fa—⸗ milien auch . die Erblichkeit der Pairswürde immer den wesentlichsten Bestandtheil der Versammlun bilden werden die in der Stufenfolge der Gesellschaft den dich Rang nach dem Fuͤrsten einnimmt. In Portugal ließ sich der Adel gern die Aufhebung der veralteten Vorrechte gefallen, die noch von dem dehnwesen des Mittelalters herstammten, weil die Charte Dom Pedro's ihm zum Ersatze eine politische Macht verlieh die er seit den Zeiten der Reichstage von Lamego nicht me ö gekannt hatte. Die Herstellung der Constitution von 18360 machte durch die Aufhebung der Pairs-Kammer allen den Träu— men von zukuͤnftiger Große, denen sich wenigstens einzelne von den Haͤuptern der alten Portugiesischen Adelsgeschlechter hinge⸗ geben hatten, ein Ende. Eben so sehr, wie der Adel, wurde aber der vermoͤgende Buͤrgerstand durch die Erneuung einer Verfassung ver⸗ letzt, die zu allen gesellschaftlichen Verhaͤltnissen des Landes im schroff⸗ sten Gegensatze steht. Die Charte Dom Pedro's bestimmte ei— nen Census, durch welchen die Wahlen fuͤr die Abgeordneten⸗ Kammer dem wohlhabenden Mittelstande vorbehalten blieben; die Constitution von 1820 fuͤhrte dagegen ein allgemeines Wa l⸗ recht ein, welches naturlich den zahlreicheren niederen Klassen ein unverhaͤltnißmaͤßiges Uebergewicht lieh. Bei dem außeror⸗ dentlichen Mangel an politischer, wie an wissenschaftlicher Bil⸗ dung, der in Portugal herrscht, ware es unbegreiflich, wie die Constitution von 1830 jemals zur Ausfuͤhrung kommen konnte wenn man nicht wuͤßte, welche verfuͤhrerische Kraft der Besitz der Macht hat. Das niedere Volt in Portugal war, wie in Spanien noch vor wenigen Jahren ausschließlich von der Leitung der Geistlich⸗ keit abhängig; und da die Geistlichkeit in dem Bruderkriege zwi⸗ schen Dom Pedro und Dom Miguel fuͤr den Letzteren Partei nahm, so ist es offenbar, daß Dom Pedro den Sieg nur der Unterstuͤtzung der höheren Stände verdankte. Da jetzt die hoͤ⸗ heren Stände von dem kleinen Buͤrger unterdrückt werden, ber durch seine Gesinnung ganz dem niederen Volke an chöͤrt so sollte man meinen, daß die Miguelistische Partei das aupt wie⸗ der erheben muͤßte. Auch sind in der That im Laufe o. J. meh⸗ rere Versuche k Gunsten des vertriebenen Prinzen gemacht wob⸗ den; aber der Erfolg diente nur dazu, die gaͤnzliche Hhnmacht der Partei auf die unzweifelhafteste Weise an den Ta zu legen. Au⸗ ßer einigen Soldaten und Offizieren aus dem Herre Dom Mi⸗ guels schien Niemand fuͤr den Infanten mehr das geringste In⸗ teresse zu haben: Das Landvolk blieb gleichgültig, der Psbel regte sich nicht, und die National-Garden uͤnd regelmäßigen Truppen die von allen Seiten anruͤckten, fingen die Unru estifter ein oder zwangen sie, sich durch die Flucht zu retten. ur in den unzugänglichen Gebirgen von Algarbien treibt eine einzelne Mi⸗ guelistische Guerilla die Bande des Remeschido, beinahe schon seit der Flucht des Infanten, ungestraft ihr Wesen. Die Flecken ler Doͤrfer auf beiden Seiten‘ des Gebirges werden von ihr 55 i n, und selbst Beja in Alemtejo, eine Stadt von
So9 Eiwohnern, war vor kurzem bedroht. Der Anhang Re— 6 s scheint sich jedoch nicht zu vermehren; und die lin 8 der gegen ihn ausgesandten Befehlshaber ist die einzige
n d, wenn er mit seinen Genossen nicht laͤngst zur Ruhe
ebracht ist. — Der Grund, weshalb die neue Constitution so
esten Bestand gewonnen hat, ist kei ̃ i estan , in anderer, als die Nei—⸗ gung, die ein Jeder hat, die guten Dinge, in deren Besitze
er sich einmal sieht, so lange als möglich fest zu alte le gegenwartige bel e, in Portugal e g. ich n, chie, die aus den Offizieren der Lissaboner National⸗ Garde zu⸗ ammengesetzt ist. Diese behalten sich die besten Stellen der
e, ,., und uͤberhaupt den besten Nutzen vor. Fuͤr den meinen Mann und fuͤr die National-Garden in den kleinen
taͤdten faͤllt aber auch noch immer etwas ab, was doch genug seyn muß, um ein Interesse zu erwecken, welches alle fruͤheren Neigungen verwischt. Die Partei Dom Miguel's ist unter die⸗ sen Ümstanden nothwendig auf eine sehr geringe Zahl beschraͤnkt, die außer Stande ist, einen Schlag“ von einiger Bedeutung zu fuͤhren, so lange sie nicht durch Ereignisse unterstuͤtzt wird, die gegenwartig außerhalb aller Berechnung liegen. Maͤch⸗ tiger ist die Partei, welche die Charte Dom Pedrofs in Por⸗ tugal hat. Dieser gehört nicht allein der Hof und der Adel, sondern der ganze bemittelte Buͤrgerstand, das regelmaͤßige Militair, kurz Alles an, was in dem ganzen Lande durch Rang, Reichthum und selbst durch Talent ausgezeichnet ist. Die Män“ ner denen die Sache der Constitution vorzugsweise den Sieg verdankt, der Herzog von Terceira, Palmella, Saldanha sind gegenwaͤrtig von allem Einflusse entfernt, dagegen sind Maͤnner an die Spitze gestellt, von denen wir außer der Treue, mit denen sie in guten und boͤsen Zeiten bei ihrer politischen Ueber⸗ zeugung beharrten, wenig zu ruͤhmen wuͤßten. Freiheitsliebe ist eine Eigenschaft, aber Niemand wird behaupten, daß sie allein hinreichend sey, um ein Land zu regieren. Ein Versuch des Hofes, sich von den Fesseln zu befrelen, welche die soge⸗ nannten Patrioten ihm angelegt hatten, ist durch die Wachsam⸗ keit der Natio nalgarden vereitelt worden. In diesen Tagen jedoch haben einige von den , Haͤuptern des Adels ,, Versuch gemacht, dessen Erfolg abgewartet wer⸗
Griechenland.
Athen, 19. Juni. Der erste Schritt zu einer Kolonist⸗ rung ist ö. gemacht worden. Durch Xi. j Verordnung 1j die Errichtung einer Militair-Kolonie auf Henn und Boden des Staates befohlen. Die Hautbasis wird folgende seyn: nur ausgediente Deutsche Soldaten von guter Condüite werben als Kolonisten aufgenommen. Ein jeder erhaͤlt a0 Stremmata Acker⸗ nebst 2 Stremmata Gartenland. Während 3 Jahre sind die Kolonisten frei von allen Abgaben, muͤssen jedoch nach * lauf dieser Zeit Grundsteuer und die Zehnten von ihren Pro— dukten bezahlen. Ihr Eigenthum vererbt sich auf ihre Fami⸗ lien. Vorl ufig ist die Kolonie auf sechzig Familien berechnet, und wird ein Aufseher derselben vorstehen, dem hundert Stremmata Land zugetheilt werden. Die Regierung laͤßt die erforderlichen Wohnungen erbauen, welche in einem Bier angelegt und mit einer Mauer umgeben werden sollen, um den nöͤthigen Schutz gegen Ueberfaͤlle zu gewähren. Die Koloni⸗ sten behalten ihre Armatur und werden onntags und auch sonst dann und wann im Exerciren, Scheibenschießen und son— stigen militairischen Leistungen geübt. Jeder Kolonist erhalt aus der Kriegs kasse seine nach dem Werbvertrag ihm nach aus— gedienter Capitulation zugesicherte dreimonatliche Loͤhnung, um damit Geraͤthschaften und Saͤmereien anzuschaffen. Ferner er— hält jede Familie von der Regierung 2 Kuͤhe und einen Pflug als Vorschuß, den sie in Raten zu ersetzen hat Ein verwuͤ— stetes Dorf, etwa eine Stunde von Athen, nach Kaukawala zu, Erakli genannt (das alte Heraclia), ist zu dieser Kolonie ausersehen. Der Boden ist sehr gut, und es werden die Felder von dem Cephissus durchstroͤmt. Es haben sich bis jetzt u Fa⸗ milien zur Aufnahme in diese Kolonie gemeldet, und der Ober Lieutenant Ellinger, von der Schuͤtzen⸗ Compagnie des hier in Garnison liegenden Bataillons, ist provisorisch kommandirt, die Aufsicht dort zu fuuͤhren. Man hat bereits angefangen, Hand ans Werk zu legen; das Baumaterial wird durch das Mili tairfuhrwesen dahin transportirt, und die Ingenieur ⸗ Offiziere sind mit dem Abstecken des Dorfes und der Eintheilung der Felder und Garten beschaͤftigt. Hoffentlich ist dieses der An— fang zu einem , nn. Kolonisirungssystem, ohne welches Griechenland wegen Mangel an Handen sich niemals wird ent— wickeln koͤnnen. Die Kolonisten zu dieser ersten Kolonie duͤr— fen aus allen Waffengattungen genommen werden, mit alleini— ger Ausnahme der Artillerie, fuͤr welches Corps eine besondere
olonie bei Tyrinth angelegt werden soll, da dessen Haupt⸗ gzuartier sich in Nauplia befindet. — Dis Pest in Poros ist sehr im Abnehmen; es werden keine Bulletins mehr ausgege⸗ ben, und es ist schon die Rede davon, einige der fuͤnf nach Po— ros gesandten Aerzte zuruͤckzurufen.
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Berlin, 6. August. Aus Breslau wird uͤber di ᷣ
des dritten August Nachstehendes berichtet: „Der Festtag, . in allen , der Preußischen Monarchie mit gleicher Liebe und Herzlichkeit begangen wird, hatte auch uns wleder Veran⸗ lassung gegeben, die Gesinnungen fuͤr unseren allverehrten Lan⸗ desvater in angemessenen Feierlichkeiten an den Tag zu legen. Das heiterste Wetter beguͤnstigte die Festlichkeiten, welche im Freien stattfanden, und unter welchen die Parade der hiesigen Garnison auf dem Exerzierplatze den ersten Rang einnahm. Der Gottesdienst ward durch eine Predigt begangen, worauf unter dem Liede: „Nun danket alle Gott“, 101 Kanonenschuͤsse abgefeuert wurden. Die vier Enden des Quarrèê's waren geöffnet worden. damit alle Stande an der kirchlichen Feier Theil nehmen konnten. Nachdem die in ein? aufge⸗ stellten Truppen Sr. Maj. ein dreimaliges Hurrah gebracht hatten, nahm Se. Excellenz der kommandirendẽ General Graf von Zieten, die Parade ab. Die Truppen wurden in Abwe⸗ senheit Sr. Excellenz des General Lieutenants von Block von dem Commandeur der 11Iten Landwehr⸗Brigade, General⸗Ma⸗ jr von Wedell, kommandirt. Dieselben defilirten zweimal vor Sr. Excellenz dem kommandirenden General, das erstemal die Infanterie in Compagnie⸗Fronten, die Kavallerie in halben Es⸗ adtans, das zweitemal die Infanterie in Regiments Kolonnen ( Bataillons neben einander), die Kavallerie und reitende Ar⸗ tillerie im Trabe vorbei. Die Chefs der verschiedenen Koöͤnigl Dikasterien und 3 Stadtraͤthe als Deputirte wohnten dem BGottesdienste bei; nur Seine Excellenz der Ober- Prä— ident der n Herr Dr. von Merckel, konnte wegen
bwesenheit in ienstgeschaften an der Feierlichkeit nicht Theil nehmen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Eugen von Wuͤrttemberg wohnte der Paͤrade bei. Mittags wur⸗ den die höheren Militair- und Civil-Nutoritäͤten von Sr. Excellenz dem kommandirenden General zur Tafel gezo⸗
gen. ie 9ffizier⸗Corps hatten sich zu frohen Festmahlen jedes unter sich 2 2 l Die ö
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