Tammer, und man wird ihn nur wieder beleben, wenn man den Kreis der Verechtigten durch eine große Anzahl unterrich— teter Maͤnner erweitert.“
In einem hiestgen Blatte llest man: „Nach der Menge von Courieren zu urtheilen, die sich seit einiger Zeit zwischen Paris und London kreuzen, finden wichtige Unterhandlungen zwischen dem Englischen und Franzoͤsischen Kabinette statt. Lord Granville hat häufige Konferenzen mit dem Conseils-Praͤsiden⸗ ten, und die allgemeine Meinung ist, daß es sich besonders um Die Portugiesischen Angelegenheiten handle. Es scheint, daß das Londoner Kabinet sich uber das Benehmen des Franzoͤsischen Gesandten in Lissabon, Herrn Bois⸗le- Comte beklagt, indem derfelbe das ultra⸗revolutionaire Ministerium in Lissabon zu sehr unterstuͤtze. Die gegenwartige Lage Portugals erregt in Eng⸗ land die lebhaftesten Besorgnisse, besonders seit man vermuthen muß, daß die neue Schilderhebung der Anhaͤnger der Charte eben so wenig Erfolg haben wird, als die im vori— gen Jahre. England fuͤhlt, daß es bei dem gegenwaͤrti— gen Zustand der Dinge in Portugal das ausschließliche Handels- Privilegium mit jenem Lande nicht wieder erhalten wird, und dies ist der Hauptgrund, warum es die Charte des Dom Pedro und die Englisch gesinnte Partet von aller Welt unterstuͤtzt sehen möchte.“
Man erinnert sich, daß der General Donadieu vor einiger Zeit wegen eines Preß-Vergehens zu oho Fr. Geld- und zwei— . efaͤngnißstrafe verurtheilt ward. Er hat gegen dieses irtheil appellirt und bei dieser Gelegenheit ist ein mstand zur Sprache gekommen, der, wie mehrere ausgezeichnete Juristen meinen, den obersten Gerichtshof veranlassen wird, das Urtheil zu kassiren. Das Aktenstuͤck, durch welches die Anklage⸗Kam⸗ mer beschloß, daß der General Donadieu vor die Jury zu stel⸗ len sey, war namlich aus Versehen von einem der beisitzenden Nathe nicht unterzeichnet worden. Dieser Umstand ward erst, nachdem das obige Urtheil gegen den General Donadieu ge— faͤllt war, ermittelt, und die fehlende Unterschrift wurde nun hinzugefuͤgt, nachdem der General-Prokurator vorher ein Pro— Iokoll uͤber die Auslassung aufgenommen hatte. Es fragt sich nun, ob diese Unregelmäßigkeit ein entscheidendes Cassations“ Mittel ist. Die Juristen sind auf den Ausspruch des oberen Gerichtshofes sehr gespannt.
Der General Bugeaud wird in den ersten Tagen des kuͤnf— tigen Monats in Paris erwartet.
Herr John O'Connell, Sohn des beruͤhmten Daniel O Con— nell, befindet sich seit einigen Tagen in Paris.
Die Regierung hat heute nachstehende telegraphische De— peschen erhalten: „Narbonne, 20. Aug., 5 rh Morgens. Am 14ten wußte man in Valencia, daß Don Carlos in Al— lambra angekommen war und auf Madrid marschire. Orga hielt Rubielos de Mora und Teruel besetzt, hatte aber die Ge— nerale Sanz und Tallada nicht verhindern koͤnnen, mit einem ungeheuern Convoi zu Don Carlos zu stoßen. In Barcelona war man am 17ten in Ungewißheit uͤber die Bewegungen des Barons von Meer, der die Errichtung einer Central-Junta ge— 6 hatte. Die Mobilisirung aller Unverheiratheten und Wittwer von 18 bis 40 Jahren war aufgeschoben.“ — „Bayonne, 20. Aug. Die Truppen Esparters's, 9 bis 10,000 Mann stark, sind am 13ten in Madrid eingeruͤckt. Die Karlisten haben sich nach Segovia zuruͤckgezogen, und der Ober— Befehlshaber wird unverzuͤglich gegen sie marschiren. Madrid ist ruhig. Ben Don Carlos ist nichts Neueres bekannt.“
. eute Nachmittag war das Geruͤcht verbreitet, daß die Regierung eine telegraphische Depesche aus Bordeaux erhalten habe, in welcher die Vereinigung der Armee des Don Carlos mit den Divisionen Guergus und Zariateguy gemeldet wuͤrde.
An der heutigen Börse waren die Franzoͤsischen Fonds et— was gedruͤckt, degchen war das Geschaͤft in Actien wiederum sehr lebhaft. Die Variationen in dem Course der Actien des komprimirten Gases waren wieder sehr merkwuͤrdig; sie wur— den im Verlaufe einer Stunde nacheinander zu folgenden Cour—⸗ sen verkauft: 1470. 1400. 1450. 1180. Die Spanischen Fonds
erhielten sich nominell auf 22.
Großbritanien und Irland.
London, 19. August. Die Koͤnigin hat das Patronat der Gesellschaft fuͤr die einheimischen und Kolonial⸗-Kleinkinder⸗ Schulen uͤbernommen. Diese Gesellschaft trat im vorigen Jahre usammen und steht et im Begriff, eine Normal -Schule in 'ondon zu errichten, ie Annahme des Patronats der Bir— minghamer medizinischen Schule soͤll der Koͤnigin, wie der Bir— mingham Advertiser wissen will, ab e, . worden seyn.
Der Koöͤnigl. Bayerische Gesandte, ,, von Cetto, ist wieder hier eingetroffen.
Der beruͤhmte Diamant Nassuck (von der Deccan⸗Beute) die diamantenen Ohrringe, welche der Nabob von Arcot der verstorbenen Koͤnigin Charlotte zum Geschenk machte, und das diamantene Brustgeschmeide, welches kurzlich Herr Emanuel in der Auction der k erstand, sind vergangene Woche von dem Marquis von Westminster zum Geburtstagsge— schenke fuͤr seine Gemahlin gekauft worden.
Im Globe liest man: „Die Berichte aus allen Manu— fakturgegenden unserer Insel sind nun entscheidender vortheil⸗ haft, als wir sie seit langerer Zeit zu erhalten gewohnt waren. Es sind sowohl zur Ausfuhr ais zum inneren . Auf⸗ träge eingekommen, und die, welche nicht so gluͤcklich waren, Beschaäͤftigung in den eigenen Gewerbzweigen zu finden, koͤnnen leicht in den Feldarbeiten belt der Aerndte die Mittel zu ihrem Unterhalte sich verschaffen. Die fortschreitende Art, wie diese Veranderung eingetreten ist, laßt uns hoffen, daß wir die Handelsschwierigkeiten der letzten Zeit uͤberwunden haben, und daß wir nun, ungehemmt durch fruͤhere Schrecken und Erschuͤtterungen, den gewohnlichen Gang unserer Thaͤ— tigkeit werden verfolgen koͤnnen. Wir konnen mit Si— . behaupten, daß sich der Kredit in den letzten fuͤnf Wochen in außerordentlichem Grade gehoben hat. Seit dem Beistande, welcher dem Handels-Interesse von der Bank im Juni geleistet wurde, hat sich der Wechselcours schnell zum Besseren gewendet. Wir wissen nicht, was die gegenwaͤrtige Ruhe stoͤren koͤnnte, außer die Zahlungen der Garantieen fuͤr die Amerikanischen Haͤuser, die der Bank zu Ende des kuͤnfti⸗ gen Monats zu leisten sind. Gluͤcklicher Weise sind die, welche diese Verbuͤrgungen unterzeichnet haben, sehr reiche Manner, daher erregt dies keine . Besorgnisse, wenn gleich die, welche es trifft, sich dabei nicht ganz wohl befinden mögen.“
Folgende statistische Details uͤber die Insel Cuba sind nicht ohne Interesse: Der ile: stattgefundenen Zaͤhlung zufolge, hatte Cuba eine Bevölkerung von Jon, 187 Einwohnern. Da von waren 311,951 Weiße, 106,104 freie Farbige und 286,812 Sklaven. Die Zahl der Kaffer Plantagen war 2867, der Zuk—⸗ ker⸗Plantagen 1006 und der kleinen Pachthoͤfe 13,907. Diese kleinen Pächter sind der Kern der Bevoͤlkerung; sie sind uͤber⸗
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all auf der Insel zu finden; ste sind robust, frugal und arbeit—
am und pflegen ihre Dienste den Pflanzern je auf einen Mo⸗ . zu . Im Mittelpunkte der Insel zwischen Villa Clare und Principe Feiner Landstadt von 50,000 Einwohnern) wird das Land nur allein von Weißen, die zu 12 Dollars fuͤr den Monat gemiethet werden, kultivirt, Ein großer Theil Weizen und Reis wird auf diesem Theile der Insel ge⸗ baut. An Reis, der beinahe saͤmmtlich von den weißen Päch— tern angebaut wird, werden jährlich 13 . Mill. Pfd. gewon— nen. Der Taback wird nur von den weißen Paͤchtern kultivirt. Ein Franzoͤsischer affe g n ger machte kürzlich die Bemerkung, daß kein Pingen, (ein Distrikt von 20 Quadratmeilen) auf der Insel sey, welcher nicht in 21 Stunden ein treffliches Reiter ⸗ Corps von 200 Weißen stellen könnte. Die weißen Pächter schließen Kontrakte zum Transporte des Zuckers aus den Plan— tagen nach dem Landungsplatze ab. Im Jahre 1833 hatte ein Pächter kontrahirt, gegen 12,000 Dollars den Zucker des Pflan— zers 20 Meilen bis zum Flusse zu schaffen, von wo aus derselbe in flachen Böͤten nach Matanzas gesandt wurde.
Belgien.
Bruͤssel, 21. August. Der König wird, dem Vernehmen nach, heute nach dem Lager von Beverloo abgehen, dort einige Tage bleiben und sich dann nach Ostende begeben.
Der Minister des Innern hat eine aus drei der ausge— zeichnetsten Professoren der Belgischen Universitäͤten bestehende Kommission ernannt, um das zoologische Kabinet des verstorbe— nen Professors Schmerling zu besichtigen und mit den Erben uͤber den Ankauf dieser Sammlung zu unterhandeln.
Auf der Eisenbahn zwischen Antwerpen und Mecheln hat sich ein Ungluͤcksfall ereignet; ein unvorsichtiger Passagter, der sich auf einem der letzten Wagen befand, wollte, als der Zug etwa noch 6 Minuten von Mecheln entfernt war, heruntersprin— sen, verlor aber durch die Schnelligkeit der Bewegung des
agens das Gleichgewicht und zerschmetterte sich den Kopf an einer der Eisenbahnschienen.
Deutschland. — — Dresden, 24. Aug. Ihre Majestaͤten der König und die Königin sind gestern Nachmittag gluͤcklich im Sommer— oflager zu e n, eingetroffen. Ihre Königl. Hoheiten der rinz Johann nebst epliz und der Prinz Maximilian nebst den Prinzessinnen Auguste und Amalie bis Pirna entgegengereist, so wie auch Allerhöchstdieselben an der Landesgraänze, wo eine Ehrenpforte errichtet war, und sodann in Pirna auf das feierlichste empfan⸗ gen wurden. In Pirna geruhten Ihre Majestaäͤten, das von der hiesigen Dampfschifffahrts / Gesellschaft dahin gesendete Dampf⸗ boot „Koͤnigin Maria“ zu besteigen und mit demselben die Fahrt nach Pillnitz zu machen. Munchen, 21. August. Der Herzog Max von Leuch— tenberg wird diesen Abend nach Odessa abreisen, um den in jener Gegend stattfindenden Habtree ers beizuwoh⸗ nen, und sich, wie verlautet, von da nach Griechenland und Konstantinopel zu begeben. In seiner Begleitung befindet sich außer seinem Adjutanten und seinem Leibarzte der Oberst und 3 Sr. Maj. des Koͤnigs, rn von Paumgarten⸗ Ehring. ant furt a. M., 23. Aug. Das hiesige Deutsche Journal meldet. „Wir haben das Vergnügen, nunmehr be— stimmt anzeigen zu koͤnnen, daß Ritter Thorwaldsen in Rom sich entschlossen hat, das Modell des Goethe⸗Monuments durch seine geschickte, vielerprobte Meisterhand zu schaffen.“ CJ Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitüng berichtet: „Schon mehr⸗ fach ist öffentlich des schoͤnen Cartons Erwähnung geschehen, worin Direktor Veit die Einfuͤhrung oder vielmehr Entwicke— lung der Kuͤnste in Deutschland durchs Christenthum dargestellt hat. Die Ausfuͤhrung in Fresco ist nun vollendet, der neue Saal im Staͤdelschen In tit dem Publikum eroͤffnet. Siche⸗ rem Vernehmen nach, ist der Saal zur Aufstellung von Werken und Abguͤssen mittel-alterlicher Skulpturen aus Deutschland und Italien und solcher bis zum 17ten Jahrhundert bestimmt. Hierdurch soll die Entwickelung dieses Zweiges der Kunst, wie die der Malerei in den anstoßenden Sälen, dem Sinn kunst— historisch vor Augen gestellt werden. Diese Idee oder Absicht veranlaßte unseren Meister, bildlich das belebende Prinzip und den Boden darzustellen, durch und auf welchen die aus der esunkenen antiken Welt mit neuer Kraft emporgewachsene unst sich wieder originell zu hoher Bluͤthe entfaltet hat.
O est erreich
Wien, 20. Aug. (Oest. Beob.) Nachrichten aus Ischl vom 17ten d. M. zufolge, wurde das Fest der Wiedergenesung Ihrer Majestät unserer allergnaͤdigsten Kaiserin, welche bereits seit mehreren Tagen Spazierfahrten unternommen hatte, daselbst in mannigfacher Weise aufs herzlichste gefeiert. Am 15ten d. M., als am , wurde zur , ,. fuͤr die Wiederherstellung der geliebten Herrscherin nach dem Hoch— amte in der Pfarrkirche ein feierliches Tebeum gesungen. Abends strahlte der Wohnung Ihrer Majestaͤten fee nnen, auf Hen⸗ riettens Hoͤhe, die Namenschiffre Ihrer Majestaͤt der Kaiserin mit einem Vivat, von flammenden Sternen umgeben. Unter den Fenstern Ihrer Majestaͤten wurde bei prachtvoller Beleuch-
tung der Esplanade eine Serenade mit Gesaͤngen aus den be⸗—
liebtesten Opern gebracht, und eine auf die freudige Veranlas⸗— sung gedichtete Fest-Cantate gesungen. Von der Hoͤhe stiegen abwechselnd Raketen und farbige Leuchtkugeln in die Luft, und verbreiteten ein mit der herrlichsten Mond⸗Beleuchtung ma— isch kontrastirendes Licht. — Am folgenden Tage, den (lten, atte Se. Majestaͤt der Kaiser eine Einladung Sr. Koͤnigl. Ho⸗ eit des Erzherzogs Maximilian von Oesterreich,Este nach Eben jweier, am Gmundner See, anzunehmen geruht. Se. Maje⸗ staͤt verfuͤgten sich, nach Anhoͤrung der heiligen Messe, in Be— leitung Ihrer Kaiserl. Hoheiten des Erzherzogs Franz Karl, a. Gemahlin, der Frau Erzherzogin Sophie, Ihres aͤltesten Sohnes, des Erzherzogs Franz, und Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Ludwig, nebst ansehnlichem Gefolge zu Wagen nach Ebensee, am suͤdlichen Ufer des Gmundner See's. Hier wur— den Se. Majestaͤt von dem Erzherzog Maximilian empfangen. Die Geistlichkeit des Ortes, die Schuljugend mit ihren Fahnen und eine große Menge Volkes waren versaminelt und brachen beim Anblick des , Herrschers in lau— ten Jubel aus. Ein großer Theil der Bade-Gesellschaft von Ischl war gleichfalls dahin gefolgt. Seine Majestaͤt nah men zuerst die neuerbaute Salzsiederei in Augenschein und be— aben sich sodann zu Fuß an den See, um sich auf dem mit 6 und Wimpeln verzierten Kaiserlichen Fahrzeuge einzu— schiffen. JJ. KK. HH. die verwittwete Frau Großherzogin von Baden, die Gemahlin des Prinzen von Wasa und die
Gemahlin waren Allerhoͤchstdenselben bis
begeben hatten, wurden zur Tafel nach Ebenzweier eingelad und 6. . des Er
herzogs Maximilian. An beiden Seiten des Kn erlichen 5j
rzeüges fuhren die Musik-Corps des Regimen sellschaft und eine Menge von Bewohnern der Umgegend ng
ren Schiffe und Barken ein, und bald wimmelte der See y Fahrzeugen aller Art. Jubelgeschrei, Musik und Alpg gesang erfuͤllten die Luft und ein Donner von Kanonenschlaͤge die auf allen Seiten an den Ufern des Sees abgefeuert wurben rollten bis zu den entferntesten Bergen und Felswaͤnden. frischer Luftzug wehte durch die zahllosen Fahnen und Wim
Froͤhlich eit. — In Traunkirchen war die Geistlichkeit in Schule mit Fahnen am Ufer aufgestellt und eine große Volt menge versammelt. Alle Glocken wurden gelaͤutet, und ein vtß gekleidetes Mädchen fuhr in einem Nachen heran und hg, reichte ein Gedicht. — Se. Maß. der Kaiser, so wie die ihn gen hoͤchsten und hohen Herrschaften stiegen bei Ebenzweier g Land und wurden auch hier vom Jubelruf der Menge emyfn gen. Auf dem Wege vom Ufer bis zum Schlosse waren gi penweise die Bewohner der Umgegend mit ihren . chen Arbeiten und Produkten aufgestllet, denen St Majestät die huldreichste Aufmerksamkeit zu widmen ruhten. Ini Schlosse angelangt, zeigten Sich E Maj. der Kaiser auf dem Balkon und wurden von dem reich versammelten Volke mit Jubel begruͤßt. Nach aufgesg⸗ ner Tafel, wobei der Erzherzog Maximilign einen Toasg das Wohl des Kaisers und der gesammten Kaiserl. Familie g brachte, der von dem unter den Fenstern des Schlosses jut den Volke mit lautem Rufe begleitet wurde, fand eine hin liche Hochzeit statt. Der Kaiser ließ das Brautpgar vors nahm Blumenstraͤuße an und richtete an Beide sehr gnö Worte. Vor dem Hause waren zwei offene Zelte aufgeschle worin die Hochzeitsgaͤste froͤhlich tanzten und herzliche Lebesl fuͤr den Kaiser Ferdinand erschallen ließen. Spaͤter ershh eine Gesellschaft Schwerttaͤnzer, die in ihrem Kostuͤme althistorischen Schwerttanz
die ubrigen hoͤchsten Herrschaften sahen den Belustigungen n dem Balkon zu, der zugleich die reizendste Aussicht auf n See und den gerade gegenuͤber liegenden riesigen Traunst gewaͤhrt. — Gegen Abend fuhren Se. Majestaͤt der Kaiser n die Kaiserliche Familie, von dem Staats- und Konferenz- nister Grafen von Kolowrat begleitet, zu Wagen bis Trab kirchen zuruck, und schifften sich daselbst nach Ebensee ein, g wo die Fahrt zu Lande nach Ischl fortgesetzt wurde. — J K. ö die Erbherzöge Franz Karl und Ludwig blicha in Ebensee zuruͤck, um sich am andern Morgen mit der Gem jagd zu belustigen. Schweiz. Graubündten, 18. Aug. Ueber die Mordgeschichte
St. Vittore bemerkt die Buͤndte ner Zeitung machträgth olgendes: „Noch glimmt das Feuer unter der Asche,
nen scheint noch nicht geloͤscht; von beiden Parteien very man bedrohliche Aeußerungen, die neue schrecken volle Ert ahnen lassen. Zwar haben die Behoͤrden einstweilen din läufigen Sicherheits-Maßregeln ergriffen, und der in St. tore eingetroffene Herr Verhoͤr-Richter wird im Einverstind mit jenen das Weitere besorgen. Donnerstags den lsten sollte sich die Untersuchungs⸗Behoͤrde versammeln, um den Infor tiv⸗Prozeß zu beginnen. Die in die Mordgeschichte verwickelten z sonen sind hinlaͤnglich beaufsichtigt. Der schwerverwundete Kanth zoller Togni war am gten Morgens noch am Leben. Der ihn beh delnde Arzt hält seine Wunden nicht fuͤr toͤdlich, aber das Wündsich
weifelt wird. Der Korper des Moͤrders Togni wurde imd . vom Sten auf den 9gten in dessen Garten untergebtach Dadurch hat die Obrigkeit den zu besorgenden feindseligen Au tritten wohlbedaͤchtig vorgebaut. Die schriftliche verworrene G klärung, welche man in der Kleidung des Moͤrders fand, zen von dem innern Toben, von der furchtbaren Gemuͤths⸗-Umu in der er zur Ausfuͤhrung seiner Rachethat sich entschlossen. theilen sie Unsern Lesern mit und bemerken, daß sie woͤrtlich uͤbest ist. „. . . Die Geduld eines Katholiken und frommen Schweizelen auf ihren Hoͤhepunkt getrieben. — Execution? — Ja, ungerettt h cution, großer Gott, eines deiner armen Geschoͤpfe, ich hienieden kein Recht fand, mußte sich es selbst vershhst Barmherziger Gott, weil ich mein Leben nach deiner en, (inspirazione) und fuͤr die Gerechtigkeit aufgeopfert habe, du mich aufnehmen in die Zahl deiner Auserwählten. der du dich des Schattens Tell's hast bedienen wollen, un Ungerechtigkeit und Ruchlosigkeit des gottlosen und unbeztin nen Tognella, eines abtruͤnnigen Verfolgers zu bestrafen, ein ungerechter Prozeß, ungerechtester Spruch, Execution g wahren Raͤuberei, wie sie sind; Suspension vom State amt. Der Urheber so schwarzen Unrechts konnte nicht ohst verdiente Trinkgeld , er wollte mich durch g ruͤchtigten Spruch des N. zum Sklaven machen; nein 6. dir oft gesagt, daß im edlen Tellenherz keine Knechtschafl Sklaverei zu finden. Siehe, diese sind die letzten nn eines wahren Sohnes von Tell. Joseph Togni.
ö
Die hiesige Zeitung hl vor einigen Tagen in Paris erfolgte Ableben des hip Italiaͤnischen Historikers Carlo Botta. hn om, 12. Aug. Es scheint nun sicher, daß wii ii Asiatische Cholera hier haben, wie man so ziemlich u , her glaubte. Es beruht dies auf dem Bericht, welchen die Gesundheits-Kommission in der Congregation der n abstattete. Die gegenwartigen Aerzte, von den pershin Ansichten uͤber diefe Krankheit, erklaͤrten, daß alle Erk welche man als von der Cholera befallen behandelte, sind, dahingegen diejenigen saͤmmtlich genasen, denen herniciosn algida die gewoͤhnlichen Mittel gereicht Doch stimmten Alle darin überein, daß g heit dieses Jahr in den Hospitaäͤlern einen C ruhe Brechruhr angenommen habe. Schon gestern, gi, Henn bekannt, daß in dem gewohnlichen Gesundheit 335 6 über Italien auch Rom genannt sey, es heiht, ein ig:eftr seyen hier vorgekommen, haͤtten sich aber alle sehr gn n ö ezeigt, und üm bestiminte Auskunft zu ertheilen D hlerzte den Verlauf der Krankheit mehr beobachtet. er un Erklaͤrung trug sehr zur Beruhigung der Gemůthe: mehr eine Bekanntmachung des Vikariats heute
Turin, 16. Aug.
Prinzessin Marie von Baden, welche sich ebenfalls nach Ebensee
⸗ esßaft ge die vorgekommenen Falle oͤffentlich als zweifelhast
n mit ihrem Gefolge das zierlich geschmuͤckte Fah laubt wird.
Deutschmeister und eines Jaͤger- Regiments. Die Übrige G.
men die am Ufer bereitstehenden theils großeren, theils klein äs gestimmt gesehen,
E rzerhebenden Eindruck hervorgebracht hat.
und gab dem Ganzen ein nicht zu beschreibendes Ansehen hn
ausfüͤhrten. Alpengesang M Bigo und Puig Samper verfolgt werden Saitenspiel ertoͤnten in steter Abwechselung. Der Kaiser ng ĩ ö
Ninister aus Rosas vom 12ten,
Italiaäͤnische Rachedurst der einander gegenuͤberstehenden Pen Narsch, Nummern fuͤr den Fall, daß man ihrer beduͤrfte.
Im Porvenir liest man:
hatte einen Grad erreicht, daß an seinem Aufkommen noch Immen hatten, in einem Augenblick demontirt wurde.
—
Maßregeln einer
.
d, und zugleich der Genuß der Fleischspeisen an den Festtagen
ꝛ Das Volk fahrt fort, zu einem . mbild in feierlichen Aufzuͤgen zu gehen und erleuchtet am bend ganze Straßen, wo solche Bilder sind. Montag und öienstag will man die ganze Stadt freiwillig auf das glaͤnzendste uminiren, wozu großartige Zuruͤstungen getroffen worden. berhaupt hat man wohl selten die Romer so allgemein reli, als in diesem Augenblick. Der Papst hat srzlich in der Kirche Jesu in den Fruͤhstunden ein Hochamt ge⸗ slien und nach Beendigung an viele hundert Perfonen eigen⸗ indig dus heil, Abendmahl gereicht, welches auf Alle einen . in Ei Aus Neapel sind „Berichte in Hinsicht der Cholera heute sehr beruhe , i eint man einem anderen Uebel auf der Spur gekommen zu jn, was viele und namhafte Verhaftungen zur' Folge hatte. hie Regierung hat naͤmlich ein sehr ausgedehntes Komplott rz vor dem Ausbruch entdeckt, welches sogar unter dem Mi— alr seine Verzweigung gehabt haben soll. — Die Hitze ist seit ehreren Tagen bei klarer Luft hier sehr druͤckend, und wir ha— nin den Straßen 30 Grad Hitze und daruͤber“
Neapel, 8. Aug. Das amtliche Journal vom age meldet, daß, den neuesten Nachrichten aus Sicilien se Unruhen dort aufgehört haben. r Cholera am 30. Juli 22, am 31. ersonen.
Durch eine Königl. Verordnung vom ten d. M. wird das eschrei, daß man das Volk vergiften wolle und die Verbrei— ng solcher Geruͤchte, fuͤr ein Staats-Verbrechen erklaͤrt, das enger Bestrafung unterliegt.
Spanien. Madrid, 13. Aug. Die Krisis ie Hauptstadt ist nu gg obgleich Alles noch ein kriegerisches sehen hat und der Belagerungs-Zustand noch fortwaͤhrt. So en ruͤckt die Infanterie Espartero's hier ein, und wird von . mit dem größten Enthusiasmus empfangen. ie wird sich indeß nicht lange hier aufhalten, sondern under— glich gegen die Karlisten marschiren, die schon von Mendez deren vereinigte Bri⸗ de aus 4060 Mann Infanterie, 1000 Rave ler tei n gi 6 nnonen besteht; die Armee Espartero's wird also, nach der n unt mit dieser Avant⸗Garde 16,9000 Mann guter Trup⸗ n zahlen. . Die Hof⸗-Zeitung enthalt heute das Gesetz, wodurch die egierung ermaͤchtigt wird, die Haͤlfte der Kriegs⸗Contribution gleich zu erheben, Der General-Capitain von Alt-⸗Castilien meldet dem Kriegs⸗ daß die Karlisten Torrelodo— der Venta de la Trinidad hatten sie vierzig Verwundete
heutigen zufolge In Palermo starben 35 23 und am 1. August 12
scheint voruͤber zu seyn.
s verlassen haben und sich nach ruͤckß ehen. Am Abend vorher Dhrthin gebracht. Der General Quiroga hat nachstehenden Tagesbefehl an e National⸗Garde erlassen: „Die Regierung ist benachrichtigt orden, daß der Feind seine Gtellung verlassen hat. Der Ab— arsch des fuͤnften Bataillons der Rational-Garde ist daher fgeschoben worden, doch behalten die verschiedenen Corps . ‚ 1 nal. Gardisten! Ihre Majestaͤt die Königin ist mit 6 stigkeit und Eurem Patriotismus zufrieden. Ganz Madrid zesehen, daß Bataillone, die bei der Musterung nur aus lh Mann bestanden, bei einer neuerlichen Veranlassung 1406 ann zählten. Ich schätze mich gluͤcklich, nh kommandiren. ; uiroga.“ „Aus einem Bericht des Ge— rals Vigo ergiebt sich, daß der Feind sich nach dem Lozoga⸗ hale hinzie t. Sein Verlust am gestrigen Tage war béedru— b. Die Schuͤsse unserer Artillerie waren so gut gerichtet, ß eine von den Kanonen, welche die Feinde in' Segovia ge⸗ hatten, Zwei ter die feindliche Kavallerie geworfene Granaten . selbe und . große Verwuͤstungen an. — Da die hie⸗ ze National ⸗ arde an den Operationen des Generals Men— Vigo Theil zu nehmen verlangte, so wollte man sieben 1sseurs⸗Compagnieen ausruͤcken lassen; als jedoch die uͤbrigen npagnieen dagegen protestirten, so wurde beschlossen, ein gan⸗ Bataillon abzusenden. Das Loos traf das fuͤnfte Bataillon ches sich eben zum Abmarsch bereitete, als Gegenbefehl ein⸗ j, indem die Absendung nicht fuͤr noͤthig gehalten wurde, da Feind sich von Rosas nach Paulas zuruck ezogen habe“ Dasselbe Blatt enthalt nachstehende Veen rn uͤber das secht bei Las Rosas: „Um acht Uhr Morgens begann Feuer der Guerillas eine halbe Stunde von Las Rosas d nach und nach nahm eine groͤßere Anzahl Soldaten an n Kampfe Theil. Mendez Vigo ließ zwel Kanonen, die lfte seiner Infanterie und etwas Kavallerte vorrucken. Das uer waͤhrte bis sechs Uhr Abends, ohne zu einem Resultate ., Da. der Feind um diese Zeit bedeutendere Streit- e , ließ, so ruͤckte Mendez Vigo mit zwei an— 6. schützen, der agen Infanterie und Kavallerie aus ., konnte aber den Feind nicht bewegen, in die une . zusteigen, wo unsere 6060 Kavalleristen ihm eine ö. . 9 egeben haben wuͤrden. Der Kampf verlaͤngerte Iilust des Feindes ist, wegen unserer Artillerie, bede ; n Sergeant und neun Soldaten des Castilischen Her r,
bei dem Begi . . ben sich wier e n. rleses zu den Karlisten aͤbergingen,
ö Portugal. bissabon, 3. Aug. (Allg. = urigen und anne n chen . 23. en nun schon in Verfolgung ü d, worin Chamorros gegen Y n und Constitutionnelle si gen, ob die Manner der regieren sollen, . bald fa
tei, ohne daß s Endes ab ö
t. Die K
acht . Wir haben 30 Verwundete; der
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ßbrauchen. Weder von egen zu erwarten; dar een isse Neutralität zwischen beiden LHordnung war befoͤrdern kann t auf die ankbarkeit der Koni dritten Art sich o
en vom Halse schafft. Nach 1
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es beinahe ur Evidenz erwiesen zu seyn, daß weder die Constitut von 22 noch die Carta von 265 das lack a. . nen, da unter deren Aegide man, anstatt vorwaͤrts, ruͤckwaͤrts ge⸗ schritten ist. Es hat sich gezeigt, daß das Portugiesische Volk weder fuͤr jene Constitution, noch fuͤr die Carta reif genug ist; daß beide Formen wesentltche Ursache des Ungluͤcks sind, das in dieser Zeit üͤber Portugal gekommen ist. Sollte da nicht bei der oͤnigin und vielen ruhigen Staatsbürgern der Gedanke an Ein— ührung einer rein monarchischen Verfassung wieder entstehen? Einem großen Theile des Volks leuchtet dieses ein, Constitution oder Carta sind ihm gleichguͤltig, und es bleibt deshalb muͤßiger Zuschauer bei diesem Streit, gleichsam gezwungen schreit es heute mit den Cartisten: viva a Caria X und morgen mir den Constitutionnellen: viva a Constitucao! Ob bei der Koni⸗ gin und dem Prinzen wirklich jene Idee besteht, daruber kann man nur Vermuthungen haben; gewiß ist, daß die liberale Par⸗ tei oͤfters darauf anspielt, daß viele Chamorros nach Absolutis⸗ mus trachten, und den Prinzen vorzüglich haͤlt man fuͤr den Chef der Chamorros. Wenn dieses Grund haͤtte und beim naͤchsten Umsturze zu einem rein monarchischen System uͤberge⸗ gangen werden sollte, so muͤßte man sich doch erst wohl fragen ob ein so schneller Uebergang rathsam und heilsam sey? Auf kei⸗ nen Fall wird man übel fahren, wenn man anfaͤnglich wenig⸗ stens einen Schein von Repraͤsentativwesen beibehält, wenn auch nicht der exaltirten Koͤpfe wegen, sondern in Ruͤcksicht auf den Nachbarstagt, welcher sonst gegen Portugal intriguiren wuͤrde. Konnte man nicht die Leute durch eine ikta⸗ tur an die unumschraͤnkte Gewalt nach und nach gewoͤh⸗— nen? Hat nicht die jetzt . Partei, um sich . zusetzen denselben Kunstgriff vom Monat September bis Mitte Januar gebraucht? Man organisire die Armee, bezahle sie gut und pünktlich, und wenn auch daruͤber alle andern Klas⸗ sen in , zuruͤckstehen muͤßten; bloß auf diese Art wird die dnigin ganz frei von allem Zwang regieren und das Beste des Volks beruͤcksichtigen koͤnnen. Fur die Armee muß stets gesorgt werden, sie ist das einzige Vehikel, wodurch sie An— haͤnglichkeit fuͤr die Regierung bekommt, sa sogar gegenwartig das einzige Mittel, um den Gesetzen Achtung zu verschaffen, und das verwilderte Volk wieder in Ordnung zu bringen. Unter der sanften Königin und ihrem gerechten Gemahl wuͤrde das Volk den Tausch einer onstitutionellen Freiheit, wie sie jetzt ist gegen das ächte Königthum gewiß nie bereuen und die Königin dafuͤr segnen. — Da schlechterdings gegenwartig im Publikum nichts durch den Druck bekannt gemacht wird, als was die Re— , ver offen licht haben will, so erfaͤhrt man auf diesem Bege auch nichts Anderes, als was dem jetzigen Systeme guͤn⸗ stig ist, und darnach sollte man meinen, daß die Rebellion völ— lig zu Ende ist; denn allenthalben werden die Rebellen fluͤchtig wo sich nur ein Truppen-Corps gegen sie blicken laßt, und fliehen nach Spanien. Privatbriefe lauten aber ganz anders; nach die— sen zieht man sich hier zuruͤck, um sich anderswo mit mehreren zu vereinigen; man geht den angreifenden Truppen aus dem Wege, um auch nicht einen Mann zu riskiren, will erst Staͤr ke gewinnen, bis man energischer verfahren und mit Sicher— . Porto und Lissabon losziehen kann. Man will die
egierung ermuͤden, und sie so nach und nach aller Macht be⸗ rauben, und es ist nur zu gewiß, daß, verfolgt man wirklich einen solchen Plan, das endliche Gelingen sicher ist. Es ist aber furchtbar und schrecklich fuͤr die Finanzen, denn die Generale Sa da Bandeira und Bomfim, der eine im Norden, der andere im Suͤden, haben Vollmachten, alle oͤffentlichen Gelder, die sie in die Kassen senden, zur Bezahlung ihrer Truppen aůfzuneh⸗ men, die Rebellen aber leeren ebenfalls, wo sie hinkommen, die Staats kassen. .Was bleibt da noch fuͤr den Staatsschatz übrig? r Nacional enthält in einer seiner neuesten Nummern zwei merkwuͤrdige Dinge: erstlich eine ganz neue Art von Pro— lamationen, welche die Offiziere der National-Garden des (inen Corps an ein anderes Corps richten, und dieses wechselsweise und auf solche Art bringt dieses Blatt drei Proclamationen, die eine ist an die Soldaten — Buͤrger der Nationalgarde — gerich- tet, die andere an die tapferen Kameraden des Arsenal⸗Batail⸗ lons (welche den Minister Freire ermordeten). Unter Anderem heißt es darin: „Kameraden! Die Nation baut auf euch; sie rechne: darauf, daß das Arsenal-Bataillon den Ehamorros zei⸗ gen wird, daß ihre Bajonnette seit dem Usurpations⸗Kriege nicht in den Scheiden verrostet sind, und daß sie noch dazu dienen koͤn— nen, das Vaterland fur immer und gaͤnzlich von seinen Gegnern J befreien. Die National⸗ und Munizipal⸗-Garden, die provi—⸗ sorischen Bataillons und alle Burger vertrauen auf eüren Muth ihr werdet ihnen, vorangehen, wenn die bewaffnete Faction mit dem, Bajonnet niedergestoßen wird, um sich nie mehr zu erhe— ben.“ — Die Chamorristischen Blaͤtter predigten vor nicht langer Zeit Aufruhr gegen das Bestehende, der Nacional predigt aber Mord, und dieses wird geduldet zu drucken, wahrend den Anderen das Schreiben verboten ist. Die dritte Proclamation ist an die muthige Munizipal-Garde gerichtet. Der zweite merkwuͤrdige Artikel in diesem Blatt enthalt unter der Aufschrift: „an den intriganten Auslaͤnder“ eine Drohung, daß man seinen Namen bekannt machen und ihm die Macht des Gesetzes werde fuͤhlen lassen, wenn er nicht aufhoͤre, den Unterhaͤndler zwischen einem fremden Gesandten und einer hohen Person abzugeben, um ge⸗ gen das Vaterland zu konspiriren. Als Personen, auf die hier angespielt wird, nennt man oͤffentlich den Lord Howard und den Prinzen, uͤber den Zwischentraäͤger sind die Meinungen aber noch getheilt, und wenn er auch in dem Palaste selbst wohnen sollte, so sind diese Menschen im Stande, ihn von da heraus⸗/ zuholen; denn gegenwaͤrtig ist jeder vogelfrei. Trug sichs doch neulich noch zu, daß ein Oberst des Genie-Corps einen ande- ren Obersten desselben Corps auf Befehl seines Kommandanten verhaften sollte; da man aber demselben, weil es schon Nacht war, das Haus nicht oͤffnen wollte und kein Befehl da war deshalb Gewalt zu brauchen, und der Oberst also unverrichte⸗ ter Sache abgehen wollte, erschienen drei Polizeidiener und verhafteten ihn selbst, weil ihnen seine Erscheinung verdaͤchtig vorkam, ungeachtet er in voller Uniform war, und Fuͤhrten ihn nun von Pontio zu Pilato durch die halbe Stadt, bis er sich gehörig ausgewiesen hatte, daß er au hoͤheren Befehl handle. Auf diese Art wird also auch nicht einmal die Uniform eines Obersten mehr respektirt.
— — Lissab on, 5. August. Schwalbach hat dize
die Cl arte von 1825 proklamirt; . Err nr. e f *. 69 Pferde zusammengeschmolzen; seine Infanterie ist zum aron von Bomfim uͤbergegangen. Saldanha-nimmt mit' al— len Truppen, die er hat zusammenbringen konnen, seine Rich⸗ tung gegen Porto. Bomsim, der ihn verfolgen soll, giebt sich in Thomar ffir krank aus. Sa da Bandeira, der Valen a be, lagert, wo der Baron von Leiria eingeschlossen ist, leidet sehr
86 Desertion. In diesem Augenblick haben wir a'so zwei ürgerkriege: den einen gegen Remeschido, den anderen zwischen
den beiden Fractionen der Partei Donna Maria' D Maria' s. letzteren sieht man noch nicht klar. Englischen Sovereigns eine mächtige 18265 sind.
M. In dem So viel ist gewiß, daß die Stuͤtze fuͤr die Charte von
C S Inga.
In zͤffentlichen Blaͤttern liest man: „Es ist ein ei Schauspiel, k beobachten, wie die pen n, , Ehen? schen Hofe Lehren in National⸗Oekonomie giebt, von denen es dem Reich der Mitte zuvor nicht traͤumte, und zu sehen, wie ungern sich eine in ihrer alten 6 eit versteinerte Regierung neue Wahrheiten aufdraͤngen laßt. Der Vice⸗Koͤnig von Can, ton hatte beobachtet, daß die Contrebande mit Opium nur mit baarem Gelde bezahlt werde, und da sie sich auf 20 Millionen Piaster jaͤhrlich belaͤuft, das Land betraͤchtlich verarme; er hatte zum Beweis seiner Meinung das unbestreitbare Faktum angeführt, daß eine Unze Silber, die seit undenklicher Zelt 1000 Kupferstuͤcke merth gewesen sey, jetzt 1350 derselben werth sey und dargus geschlossen, daß das Silber im Reich in Folge der großen Ausfuhr fuͤr Opium um 33 pCt, abgenommen habe. Er schlug daher dem Kaiser vor, die Einfuhr von Opium mit ei— nem geringen Zoll zu legalisiren, damit die Kaufleute sich im Stande saͤhen, es eher mit Chinesischen Waaren als mit Silber zu bezahlen. China war seit der Ausbreitung des Gebrauchs von Thee so gewoͤhnt, Silber einzuführen, daß unter dem Kaiser Kienlong die Siiberbergwerke' der Krone geschlossen wurden, weil er fuͤrchtete, daß die Masse des Silbers zu schnell zu⸗ nehme und daher eine Theurung aller Produkte hervorbringe, welche die längst geregelten Verhaͤltnisse stoͤre. Dle gegenwaͤr⸗ tige Ausfuhr von Silber stoͤrt sie natürlich nicht weniger, und ist fuͤr ein Land wie China, wo kein Kredit besteht, ein sehr bedenklicher Fall. Das Mittel, das der Vice⸗Koöͤnig von Can— ton vorschlug, ist das Natuͤrlichste, was sich thun läßt, aber die Sache ist noch nicht reif, und der Hof von Peking kann sich noch nicht entschließen, einen so unmoralischen Akt zu begehen, als das Legalisiren der Opium⸗Einfuhr waͤre. Daher hatte der Kaiser nach einem großen Ministerrath den 26. Januar ein Dekret er— lassen, in welchem er auf die Gruͤnde des Vice⸗Köͤnigs nicht ein⸗ geht, sondern die Ausfuhr von Silber durchaus verbietet, und dem Vice⸗-Koͤnig befiehlt, seine Macht dazu anzuwenden, der⸗ selben ein Ende zu machen. Dies ist eines der hohlen Chinesi⸗ schen Dekrete, in denen das Unmoͤgliche befohlen wird, um den Anschein von Konsequenz und Macht aufrecht zu halten, denn wan weiß in Peking vollkommen, daß die Ausführung desselben nicht in der Macht des Vice-Koͤnigs liegt. Man sagt aber in Canton, daß die Minister keinesweges einig gewesen seyen, und eine große Partei im Kaiserl. Rathe die Maßregeln des Vice Koͤnigs unterstuͤtzt habe, und daß in Folge dieser Opposition der Vice / Koͤnig einen geheimen Wink erhalten habe, daß man die Opium⸗Einfuhr nicht in des Kaisers Namen legalisiren, daß er aber auf eigene Autoritaͤt hin die vorgeschlagenen Maßregeln nehmen koͤnne. Man glaubt aber in Canton, daß er sich wohl huͤten werde, von dieser Erlaubniß Gebrauch zu machen, da ihn die Sache bei der nächsten Ungnade ins Exil in die Tartarei fuͤhren könnte, trotz der geheimen Billigung. Die Sache wird daher noch eine Zeit lang den alten Gang gehen. Die Ad— ministration wird Verbotẽ erlassen, die Schmuggler daruͤber la— chen, die Beamten sich bestechen lassen und das Süber ausgefuhrt werden, bis die Nothwendigkeit den Kaiser zwingen wird, bessere Maßregeln zu nehmen als unausführbare Dekrete.“
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Die Allg. Ztg. berichtet in einem Schreiben aus Bo vom 4. August: „Ueber die mit dem 3 von n gan n, an eknuͤpften Unterhandlungen herrscht ein strenges Geheim— niß, und die wenigen eingeweihten Personen beobachten eine solche e , daß es bis jetzt unmoglich war, etwas Si cheres desha b zu erfahren. Mustapha Bey von Tunis, welcher mit den Franzosen ein freundschaftliches Verhaͤltniß erhalten will, zugleich aber die religioͤsen Vorurtheile seiner Unterthanen moͤg— lichst zu schonen sucht, hat sich schon vor langerer Zeit zum Ver— mittler zwischen Frankreich und Achmed Bey angeboten, und der General Damrémont wollte vor dem Beginne der kriegerischen Operationen noch auf diesem Wege eine friedliche Ausgleichung persuchen. Das nach Zunis abgegangene Bampfschiff „Acheron“ bringt dem dortigen Bey die ö welche derselbe im Namen Frankreichs an Achmed stellen soll. Anerkennung der Franzöͤsischen Souperainetaͤt, Aufpflanzung der dreifarbigen Fahne auf den Mauern Konstantine's, und en jährlicher Tribut, dieses sollen die Hauptbedingungen seyn, welche man von jenem fana— tischen Haͤuptlinge fordert, wogegen Frankreich sich verpflichten will, ihn noͤthigenfalls mit Truppen zu unterstuͤtzen. Allem An⸗ scheine nach, ist dieser diplomatische Versuch nur ein Possenspiel theils um Achmed's Gesinnungen zu sondiren, theils um das neuadoptirte friedliche System nicht zu verleugnen. Ich glaube, Achmed Bey wuͤrde durch eine Annahme dieser Bedingungen den General Damrémont und die Franzoͤsischen Minister in große Verlegenheit setzen, denn diese wissen gar wohl, daß nur durch eine Eroberung Koönstantine's das letzte Waffenungluͤck ge⸗ suͤhnt werden kann. Seit der mißlungenen Expedition des Mar— schalls Clauzel ist die hohe Meinung der Araber von der kriege⸗
rischen Ueberlegenheit der Franzosen unendlich gesunken. So oft
ich mit einem Mauren oder Araber von der baldigen Besetz
Konstantine s spreche, schuͤttelt derselbe un aol. den een Achmed gilt unter den Eingebornen für unbesiegbar, so lange nicht eine neue Expedition ihnen das Gegentheil lehrt. Aber nicht bloß der Araber wegen, weit mehr noch aus Rucksicht auf die Maͤchte Europas und am meisten aus Ruͤcksicht auf die Franzoͤsische Nation selbst ist ein neuer Feldzug von ho chßer Noth⸗ wendigkeit. Die groͤßte kriegerische Kraft eines Volkes 3 in der frischen Erinnerung an seine Siege. Ich glaube, daß es von Seiten des Generals Damrémont und der Franzoͤsischen Mi⸗ nister ein ungeheurer Fehler gewesen ist, einem hochmuͤthigen Feinde nach einer Niederlage von Frieden zu sprechen. Der Waffenruhm der Franzosen in Afrita hat durch ihr langes Zau⸗ dern ohnehin schon sehr gelitten. — Was den Traktat init Ab,“ del · Kader anbelangt, so glaube ich, daß dieses Ereigniß nur ei— nen guͤnstigen Einfluß auf das Gedeihen der Kolonie üben kann. Eine einzige Klausel jenes Vertrages scheint mir sehr gefaͤhrlich namlich die dem Emir bewilligte Erlaubniß, in Frankreich Waß⸗ fen und Munition einzukaufen. Im Uebrigen ist dieser Friede mit einem Haͤuptlinge, dessen große Eigenschaften alle Anerken— nung finden, durchaus keine Erniedrigung für Frankreich. Das letzte kriegerische Ereigniß von Bedeutung in der Provinz Oran war der Sieg Bugeaud's an der Sikak. Dieser befolgte daher nur den Grundsatz der Roͤmer und Napoleon's, einem Feinde nach Einem Siege Frieden anzubieten. Obwohl ich eigentlich nur das Clauzelsche System einer Besetzung aller inneren Städte des Landes, wodurch die Macht des Zusammenhanges der Araber und die Konzentrirung (hrer Streitkraͤfte gebrochen wuͤrde, a's