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ein großer Fehler gewesen, wenn Don Carlos sich in Valencia hätte behaupten wollen, indem er aller Wahrscheinlichkeit nach eingeschlossen worden waͤre. Der Krieg war aber bis dahin mit zu vieler Einsicht von Seiten der Karlisten gefuͤhrt worden, als daß sich ein solcher Mißgriff von .. erwarten ließ. Espar⸗ tero war unterdeß bei Cuenga angekommen und hielt die Straße von Valencia nach Madrid besetzt. Ihm entgegen zu marschi— ren, waͤre unvorsichtig gewesen; besonders da die anderen Ex— peditionen noch nicht hinreichend vorgeruͤckt waren. Don Car— los beschloß also mit vollem Recht den Ruͤckzug nach Canta— vieja, wohin ihm, wie er es erwartet hatte, Espartero und Orga solgten. Wahrend diese beiden Generale, uneinig uͤber ihre Ope⸗ rationen, vor Cantavieja standen, sandte Don Carlos eine Di— vision gegen Tortosa, eine andere gegen Calatayud und deta⸗ schirte den groͤßten Theil der Guerillas wieder gegen Valencia, welches auf diese Weise eng blokirt blieb. Als Espartero und Oraa ö vorruͤckten, ergab es sich, daß Don Carlos bei Tantavieja bloß mit einigen Tausend Mann stand, mit welchen er sich so zu vervielfältigen gewußt, daß der Feind seine saͤmmt⸗ lichen Truppen dort vermuthet hatte. Die Absicht, Don Car— los in die Gebirge von Cantavieja einzuschließen, war also auch wieder mißlungen. Die zweite Navarreser Expedition war indeß uͤber Aranda de Duero vorgegangen und nahm Segovia Und dessen Citadelle. In Madrid herrschte hiernach die gröͤßte Bestuͤrzung, und Esparterg erhielt den Befehl, in Eilmaͤrschen nach Madrid zu kommen. Don Carlos war nun wieder voͤllig frei in seinen Bewegungen, und nach den letzten Nachrichten stehen dle Sachen folgendermaßen: Espartero war mit seinem Corps zen Uten in Madrid angekommen. Die Dipision des Gene— ral Mendez Vigo, welche von Madrid und Guadalaxara ge⸗ gen Segovia marschirt war, um die Karlisten von dort zu ver⸗ treiben, hat sich, wie es heißt, unterweges empoͤrt und will nicht gegen den Feind marschiren. Don Carlos ist seinerseits nach dem Abmarsch Espartero's von Cantavieja aufgebrochen, nachdem er die Division Sanz, welche nach Valencia detaschirt war, an sich gezogen. Er war den 11Iten bei Alfambra und den 12ten bei Cella, auf dem Wege nach Albarracin. Don Carlos scheint sich nach Siguenza zu wenden, um eine Commu— nication zwischen den Truppen in Segovia und dem Corps, welches die Sierras in der Gegend von Soria und westlich von Talatayud besetzt hat, zu unterhalten. Die Karlistische Division Llangostera belagert Morg und hält zugleich das untere rechte Ebro Ufer von Flix bis Tortosa besetzt. General de Meer ist nun selbst zwischen dem Ebro und Hoch-Catalonien, welches fast ganz zu Gunsten des Don Carlos aufgestanden ist, einge⸗ schlossen. Valencia ist zugleich durch die Guerillas der Umge— gend blokirt geblieben, und selbst in Navarra haben die Chri⸗ stinischen Generale, nach dem Abmarsch fast aller Karlistischen Streitkräfte, keine Fortschritte machen koͤnnen. Das Haupt— Interesse konzentrirt sich aber jetzt um Madrid, welches in dle— sem Augenblick in einer Entfernung von 20 bis 30 Stunden durch die Besetzung der Sierras von 6 bis Albarracin eingeschlossen ist. — Wenn man diese verschiedenen Operationen seit dem Uebergange des Don Carlos uͤber den Ebro aufmerk— sam verfolgt, und die Schwierigkeiten erwägt, die er zu besiegen hatte und deren Herzaͤhlung hier zu weitlaͤuftig seyn würde, so wird jeder Militair die Geschicklichkeit der Ausführung bewun— dern muͤssen. Viele legen bei Beurtheilung der Fuͤhrung des
unseligen Krieges in Spanien einen an. falschen Maͤßstab an,
und Andere fuͤhlen sich nach mancherlei falschen Prophezeiungen in ihrer Eigenliebe so gekränkt, daß sie nun alles mit Ueber⸗ druß betrachten, weil es nicht schneller und nicht so geht, wie sie es vorhergesagt hatten.
Großbritanien und Irland.
London, 26. Aug. Vorgestern empfing Ihre Majestaͤt in Windsor einen Besuch von Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Auguste. .
Die Times sucht in einem ihrer letzten Artikel die Moͤg⸗ lichkeit eines konservativen Ministeriums, ungeachtet der Minb⸗ ritt, worin die Konservativen bei den Wahlen geblieben sind, auf folgende Weise zu begruͤnden: „Der jetzt in Frage sta hend. Punkt ist einfach der: Wenn es sich zei en sollte, daß das Whig⸗ Ministerium, weil es eine zu geringe Majorität im Parlamente besitzt, nicht im Stande sey, die Verwaltung zu fuhren, wie koͤnnen denn die Konservativen, die doch nur die Minoritat bil⸗ den, gluͤcklicher zu seyn hoffen, als ihre Gegner? Wir wenden uns zur Lösung dieser Frage, und da wir unsere Sache in kei⸗ nem abergnns geh Lichte betrachten wollen, so nehmen wir an, daß die Herren Grote, O' Connell, Hutton, Brotherton, Gib⸗ son, Lord Belfast, Vigors und mehrere Andere in aͤhnlicher Lage das Gluck haben werden, bei der Pruͤfung ihrer Wahlen Parlaments- Comité's zu sinden, welche stark genug sind, sie in ihren Sitzen zu halten. Wir sehen also ab von jedem Gewinne, welcher aus den Bittschriften ge—
en Wahlen hervorgehen kann, und begnuͤgen uns, das
. in dem Verhaͤltnisse zu nehmen, worin es sich jetzt befindet; und dann ist, im Falle ein konservatives Ministerium ernannt werden sollte, unsere Meinung, daß dieses nämliche Parlament eben so geneigt seyn wird, einem konservativen Mi— nisterium einen ordentlichen Versuch zu gestatten, als das fruͤ— here Parlament vorweg fuͤr ein gerade entgegengesetztes Ver— fahren eingenommen war. Wenn wir auch den Whigs und der hintergangenen Minoritaͤt der Englischen Waͤhler, welche sie unterstuͤtzten, das Versprechen geben, daß der schamlose Miß— brauch des Patronats, welchen eine feile Presse einer noch fei— leren Verwaltung als das einzige Mittel zur Abwehrung ihres Sturzes empfohlen hat, von einem verfassungsmaͤßigen Kabinet ganz abgewiesen werden wird, so sind doch vor Allem zwei Thatsachen mit den jetzigen Wahlen verknuͤpft, welche sehr ver⸗ muthen lassen, daß ein konfervatives Ministerium Unter— stuͤtzung finden wurde. Erstens namlich haben die neuen Parlaments-Glieder sich nicht zu dem Gegentheile an— Ee hig gemacht. Bei keiner Wahl seit der Reform—
ill sind weniger politische Versprechungen abgefordert worden, als bei der jetzw keendigten. Der Gruͤnd, der von den whi— gistisch radikalen Zeitungen dafur angefuͤhrt wird, ist, daß keine Frage von uͤberwiegendem Interesse die Begeisterung des Volks erregt habe. Dem mag nun seyn, wie ihm wolle, wir wissen nicht, daß in irgend einem Falle die Kandidaten sich anheischig gemacht hätten, jedem anderen als einem * Ministerium einen factidsen Widerstand entgegenzusetzen. Im Gegentheile, man hat von ihnen so etwas weder gefordert? noch erwartet, und wenn es wahr ist, daß deswegen keine politische Verspre— chungen gefordert wurden, weil die liberalen Wähler uber die oͤffentlichen Fragen gleichgültig waren, so folgt daraus noth⸗ wendig, daß während die Mehrzahl der Englischen Wähler Parlaments⸗-Mitglieder zum Sturze des Melbourneschen Mini steriums ernannte, die uͤbrigen keinen Beruf fuͤhlten, die Erhal⸗ tung dieses Kabinets zu sichern. Da es also klar ist, daß die
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Mitglieder des Parlaments in Bezug auf die Partei, welche die Regierung fuhren soll, in ihrem Gutduͤnken ganz unbe— schraͤnkt geblieben sind, so bezieht sich unsere zweite emerkung auf die Art und Weise, wie die Vernuͤnftigeren unter ihnen wahrscheinlich von dieser unbeschraͤnkten Freiheit Gebrauch machen werden. Ihre Gemuͤther naͤmlich sind verhaͤltnißmaͤßig frei von unbegruͤndeten Vorurtheilen. Als Lord Melbourne so plotzlich von Sr. Majestaͤt dem verstorbenen Könige in Brighton entlassen wurde, war der Verdacht weit verbreitet, der Hof wolle die Sache der Neform verrathen, und Sir R. Peel 's Ministerium solle das Werkzeug zur . dieser Ver⸗ rätherei seyn. Niemand kann leugnen, daß dieser Glauben einen großen Einfluß darauf hatte, die Opposition, welche jener konservative Premier⸗Minister im letzten Parlamente fand, hervorzurufen und u vergrößern. Aber jetzt 3. die Sache ganz anders. Der Whiggistische Landadel hegt uͤber die Vernünftigkeit der Politik des Hofes jetzt keinen Zweifel. Außerdem hat er kein Rach— gefuͤhl gegen den Hof wegen erlittener Partei⸗ Kraͤnkungen zu stillen. Es sind hier keine angebliche heimliche Raͤnke, wodurch in dem fruͤheren Falle Viele bewogen wurden, einer constitu— tionnellen Berwaltung sich zu widersetzen, die durch solche Mit— tel gebildet worden seyn sollte, und wann auch immer Sir R. Peel zur Verwaltung berufen werden mag, er fordert jetzt das Vertrauen des Parlaments unter Umständen, die ihm viel guͤn— stiger sind, als fruͤher. Zu allen diesen Thatsachen kommt noch, as die konservgtive Partei sich geneigt erklart hat, dem Aus schließungs⸗System in der Verfassung der ¶Irlaͤndi⸗ schen Gemeinden zu entsagen; daß sie freudig mitge⸗ wirkt hat, die Beschwerden der Dissenters in Bezug auf die Ehen abzustellen; daß ihr also auch nicht im entfern⸗ testen vorgeworfen werden kann, sie sey einer vernuͤnftigen und praktischen Reform abhold. Wir sind daher der Ansicht, daß viele Mitglieder des neuen Parlaments, wenn sie auch im All— gemeinen geneigt seyn möchten, ein Whig-Ministerium zu un— terstuͤtzen, doch diese Wahrheiten erkennen und gegen ihre taͤrke nicht gleichguͤltig seyn werden. In Vergleich mit der Erbitte⸗ rung und den aufgeregten Partei-Leidenschaften zur Zeit der Zusammenkunft des letzten Unterhauses, darf man bei dem jetzi⸗ gen eine offenere, parteilosere Gesinnung als vorherrschend er— warten. Um endlich noch eine andere sichere Quelle zur Unter— stuͤtzung eines konservativen Ministeriums anzufuͤhren, so wissen wir mit Grunde, daß nicht wenige ehrenwerthe Whigs von ge— maßigter Gesinnung im eigentlichen Wortverstande nach einer passenden Gelegenheit schmachten, um sich von der Herrschaft O'Connell's zu befreien.“ ,
Der Globe sagt: „Weit entfernt, daß die Tories die Mehrheit der Bevoͤlkerung Englands zu ihren Gunsten haben, erhellt vielmehr aus den parlamentarischen Listen folgender Be⸗ stand: Whigs 6,568,650, Tories 6,379,850. Es ist demnach die Mehrheit der . zu Gunsten der Whigs beinghe 200,009. Wenn zu dieser Suinme die Vevoͤlkerung von Ik— land, Schottland und Wales, wie sie von jeder Partei repraͤ⸗ sentirt ist, gesetzt wird, so faͤllt der Unterschied noch viel be⸗ trächtlicher aus, und die Whigs . ein Uebergewicht von beinahe 5 Millionen im ganzen Reiche, naͤmlich in England 6,568,560, in Irland 5,600,000, in Schottland und Bales 2,000 000; zusammen 13,568, 680 Whigs und 8, S9, S0 Tories.“
Der pectator greift die Minister seit einiger Zeit so heftig an, er verkuͤndigt so zuversichtlich den Sieg des Kon⸗ servatismus und behguptet, ein konservatives Ministerium wurde offenbar, wie die Sachen jetzt ständen, mehr Gutes schaffen, als es den Whigs moglich sey, daß die ministeriellen Blatter kein Bedenken mehr tragen, zu erklaren, der bisher in radika— lem Sinne redigirte „Spectator“ sey im Begriff, zu den To— ries überzugehen. 4
Ein hiesiges Blatt bemerkt, daß der verstorbene Konig Wilhelm 1V. in den verschiedenen Theilen seines Reiches auch Wilhelm J., Wilhelm II. und Wilhelm II. war; in Hannover nämlich Wilhelm J., in Irland Wilhelm II. und in Schottland Wilhelm III.
Lord Howard de Walden, Gesandter am Portugiesischen Hofe, wird um die Mitte des Septembers auf einen sechswoͤ⸗ chentlichen Urlaub aus Lissabon hier erwartet. Unter den jetzi⸗ gen Verhaältnissen Portugals fällt diese Nachricht auf.
Die Wohnung des Spanischen Botschafters ist vom Mor— gen bis in die Nacht von einer Unzahl halb verhungerter, schuhloser zur Britischen Legion gehöriger Menschen umlagert, die keinen Heller ihres Soldes weder zu Portsmouth noch sponst wo erhalten konnen und fast . Verzweiflung getrieben sind. Vor einigen Tagen sah er sich genoͤthigt, da er keine Fonds hat, womit er ihren Forderungen genuͤgen kann, Beistand bei den Polizei-Kommissarien zu suchen, um sich personlich gegen den Ueberlauf zu sichern, und er erhielt einige Konstabler, die nun täglich vor seinem Hause Wache halten.
Der Soldat von der Schottischen Fuͤselier⸗Garde, der zum Tode verurtheilt war, weil man ihn schlafend auf seinem Posten gefunden hatte, ist, in Betracht seines waͤhrend sechzehnjaͤhrigen Dienstes stets bewiesenen musterhaften Verhaltens, begnadigt worden.
Die Ausfuhr edler Metalle war in der letzten Woche; Goldmuͤnze nach Rotterdam 700 Unzen, nach dem Cap 750 Unzen, nach Mauritius 5762 Unzen, nach Ceylon 375 Unzen; Silbermünzen nach Notterdam hot Unzen, nach Mauritius 7056 Unzen, nach Belgien 5168 Unzen und nach Zante 17628
Unzen . . Nicht leicht zeht eine Woche hin, wo die Zeitungen nicht einen Ungluͤcksfall von Dampfboͤten zu berichten haben. Am Freitag Abend wurde das Dampfboot „Clarence“, als es auf seiner Fahrt von Helensburg nach Glasgow zu Erskine Ferry anhielt, um noch Reisende aufzunehmen, durch das Zerspringen seines Kessels gaͤnzlich zerschmettert, Gluͤcklicherweise geschah die Explosion im Grunde der Maschine, sonst wuͤrden wenige der Reisenden mit dem Leben davongekommen seyn; so aber wurden mehreren derselben nur ihre Kleider beschadigt. Ein anderes großes schoͤnes Dampfboot, „Vesta“, verließ Leith am Sonnabend Abend bei einem dichten Nebel, und um 6 Uhr des anderen Morgens stieß es auf einen Felsen zu New-Begin, wodurch sein Vordertheil so beschaͤdigt wurde, daß die Reisen⸗ 9. zu Lande nach Morpeth und von da nach Neweastle gehen mußten.
Eine Dubliner Zeitung meldet, daß als Feuerung auf dem zwischen Limerick, Clare und Kilrush fahrenden Dampf— boote jetzt Torf angewandt werde.
Die Morning Chronicle glaubt, daß der Befehl nach Ober Kanada abgesandt werden solle, genaue Untersuchung uber den Zustand der Indianer anzustellen, Namens welcher neulich ein Indianischer Missionair bei dem Kolonial-Secretair Lord Glenelg Vorstellungen gemacht; sie fuͤrchtet jedoch, es werde sich zeigen, daß die Civilisation einer ansehnlichen Zahl derselben übertrieben dargestellt worden.
Die Nachrichten vom Cap reichen bis zu 10. Juni. Es war mit den Kaffern ein Traktat geschlossen und in den Zei—
tungen bekannt gemacht worden. . Die Mexikanische Regierung hat Herrn Iturbide zu ihrem
Geschaͤftstraͤger ernannt.
Es ist jetzt mehr Gelegenheit, Geld ie als seit langerer Zeit, und mehrere Personen haben ihre Zinsen fuͤr den näͤchsten Monat schon hoͤher gesetzt.
, .
Bruͤssel, 2. Aug. JJ. MM. der Koͤnig und die Kö— nigin sind gestern uͤber Ostende nach London abgereist.
Die Einnahmen der Stadt Bruͤssel beliefen sich im Jahre 1836 auf 3, S9, 433 Frcs, 53 C.z die Ausgaben betrugen 3, 893,662 Fres. 39 C. Ueberschuß 783 Fres. 11 C.
D ent s chl an z.
Ro sto ck, 27. August. (Hamb. Korr) Die Stadt Rostock gab am 21sten d. JJ. KK. HH. dem Großherzog und der Großherzogin einen Festball auf dem Rathhause, wozu Alf lerhoͤchstdieselben von Deputirten des Magistrats (den beiden aͤltesten Buͤrgermeistern) feierlichst eingeladen waren. Am ge— dachten Tags trafen JJ. KK. HH; nebst Familie und Gefolge unter dem Donner des auf dem Walle befindlichen Geschuützet um 3 Uhr Nachmittags ein und stiegen im Palais ab. Hier harrte Ihrer die herbeigestroͤmte Menschenmenge, welche die allgeliebte Herrscher⸗Familie erwartete und laut jubelnd begruͤßte Saämmtliche Ballgaͤste, uͤber 400 an der Zahl, hatten sich um Uhr in den festlich geschmuͤckten Saäͤlen unseres altgothischen ria e versammelt. Um 8 Uhr verkuͤndete das Vivatr ufen des auf dem Markte dichtgedrängten Volkes die Ankunft der hu hen fuͤrstlichen Gaͤste, und nächd zn IJ KK. HH. eingetreten waren ünd sich mit sehr vielen der anwesenden Gaͤste auf das huldvollste und , , unterhalten, auch Se. Koͤnigl. Hoh. der Groß,
erzog den Buͤrgermeister Brandenburg Ihrer hohen Gemah in vorgestellt hatten, denselben hierauf auch den Fur stlichen Kindern vorzustellen geruht, wurde der Festb all von . Koͤ⸗ nigl. Hoh. der Frau Großherzogin mit dem Buͤrgermeister Branden, burg und von Sr. Königl. Hoh. dem Großherzog mit der Frau Buͤr, germeisterin Karstens durch eine Polonaise eröffnet. Ihre Kö nigl. Hoheit die Frau Großherzogin geruhten wahrend dieset Tanzes mit den beiden Senioren des ersten und zweiten Quar. tiers, wie auch mit mehreren Mitgliedern des Magistrats zu wechseln. — Wahrend der Pause, bel Einnahme der Erfrischum gen, welche in Ueberfuͤlle gereicht wurden, brachten Se. Koͤnigl Hoheit der Großherzog mit voraufgehender Dankbezeugumn folgenden Toast aus; „Es lebe die alte gute Stadt Rostock m den lieben treuen Einwohnern!“ Alle Anwesende wa ren uͤberzeugt, daß dies die Sprache des Herzens sen und der lauteste Jubelruf; „Lange und gluͤcklich r giere unser erhabener Großherzog!“ durchscholl die weite Raume des alten ehrwuͤrdigen Gebaäͤudes. — Ueberhaupt sin Worte zu schwach, um den allgemeinen Eindruck zu schildern denn die unbeschreibliche Herzensguͤte des hohen Fuͤrsten⸗Pan res bezauberte alle Gemuͤther. Umgekuͤnstelte Liebe und Ver ehrung, ein angestammtes Erbtheil des Mecklenburgischen Val kes, aͤußerten sich auf jedem Angesichte. Der Ball währte biz Morgens 4 Uhr, ,. schon um 1 Uhr hatten Ihre Koͤnigl Hoheit die Frau Großherzogin sich zuruͤckgezogen. — Die innen Einrichtung und geschniackvolle Dekorirung des Rathhauses wu hoͤchst uͤberraschend, fast feenartig zu nennen, so daß man nich glaubte, in den Raͤumen dieses alterthuͤmlichen Gebaͤudes s u befinden. Das Aeußere des Rathhauses mit seinen sieben 3 war von vielen tausend Lampen prachtvoll erleuchtet und alle Bewohner des Marktes, so wie auch in der Blutstraßt bis nach dem Palais, hatten eine glaͤnzende Illumination ver anstaltet, Das Fest war der Stadt Rostock würdig. Erlangen, 25. August. Se. Maj. der König habe der hiesigen Universitaͤt einen neuen Beweis . Hul egeben, indem Sie an die Stelle des verstorbenen Professoh Ir. Lang den bisherigen außerordentlichen Profeffor an de Kurfuͤrstl. Hessischen Universität zu Marburg, Pr. Albrecht, a ordentlichen Professor des Civilprozesses berufen haben,. Pn, sssor Albrecht ist ein Schuͤler des verdienstvollen Hoftubh r. Bayer in Muͤnchen, hat sich bereits durch mehrere höch elungene Schriften dem gelehrten Publikum auf s voꝛrtht af f. bekannt gemacht, und wird schon im nächsten Winte semester seine Vorlesungen hier eroͤffhnen. — So sind seit lun zem fünf ordentliche Professuren in verschiedenen Fakultaͤh an hiesiger Universitaͤt neu besetzt worden, und dankbar erk nen die Universitaͤt und Stadt Erlangen darin die landesvaͤtt liche Fuͤrsorge. Darmstadt, 28. Aug. (Großh. Hess. Ztg.) Nachri ten aus Muͤnchen zufolge, ist am Lidwigstag (25sten d. N ein Vertrag uͤber die Ausprägung von. Münzen nach de Hauptmuͤnzfuß, und ein zweiter Vertrag uͤber die Scheidemh en von den Bevollmaͤchtigten der Königreiche Baiern u uͤrtemberg, der Großherzogthuͤmer Baden und Hessen, d Herzogthums Nassau und der freien Stadt Frankfurt unt zeichnet worden. Es ist hierdurch ein großer Schritt zur 9 nung des Deutschen Muͤnzwesens geschehen, indem hierdu alles, was sich auf das Gulden-System im Suͤden des De schen Zoll-⸗Vereins bezieht, geregelt worden; es bleibt dem N den nun uͤbrig, ein Gleiches in Bezug auf das Thaler⸗-Syspn zu thun, dann wird es leicht seyn, beide Systeme dergestil⸗ ij Einklang zu bringen, daß ih n sowohl im Norden im Suͤden des Zoͤllvereins, mit Muͤnzen nach beiden System eschlagen, ohne Verlust und mit hinreichender Bequemlich . werden können. ;
l re ch
Wien, 24. August. (Schles. Ztg.) Es ist nun unit den, daß das fuͤr die Stromstrecke zwischen Wien und Linz stimmte Dampfboot „Maria Anna“ seine Probefahrt in! ersten Haͤlfte des naͤchsten Monats unternehmen wird. Die ordentlichen Verbindung der hiesigen Dampfschiffe mit je der Bayerisch⸗Wuͤrttembergischen esellschaft im Wege stehend Bruͤcken werden zu diesem Ende mit Bewilligung der e r auf Kosten der hiesigen Donau⸗Dampfschifffahrts-Gesellschaft ö die Passage dieses Dampfschiffes momentan geoͤffnet wer
In Siebenburgischen Blattern liest man: 3 richten aus . vom 27. Juli zufolge, herrschten ben in der ganzen Wallachei fast durch zehn Wochen anhalten Regenguͤsse und schrecklicher Schauer. Es sielen Schlossng der Groͤße eines Taubeneies. Am 23. Nachts tobte ein fun bares Gewitter, dessen Wuͤthen Alles in den Abgrund der f. mente stuͤrzen zu wollen schien. Von den Karpaten rollten .
eheure Felsen herab. Der Tagesanbruch des 24 sah 4 ern nfs e nch aus, und Alles schien den juͤngsten Tag s.
unaufhöͤrlichem Donner und Blitz verkuͤnden zu wollen,
einem ments
kleinste Bach schwoll Muͤhlen, Haͤuser, trat weit aus auf und bereitete Menschen und dem Vie Auf der Salonicher Straße wurden 54 mit gen von diesem 100 Menschen, einziger Mensch, die Leichname konnten gefunden werden. Die durchaus vernichtet; ar hun ,, erst am 27sten die traurige Nachricht mitgetheilt, daß dort die
die aͤu
und am 23. ein außerordentlicher
Worte duͤrfte diese Erscheinung ein Bru ö. genannt werden; so dauerte 3 an. ö. n zum Strom an und vernichtete . riß die Straßen e das Verderben. alz beladene Wa—⸗ ; dabei befindlichen ugvieh rettete sich bloß ein alles Uebrige wurde vernichtet, nicht einmal eldfruͤchte sind selbst die . 3 . ö. peffsiren. uch aus Schäͤsburg in Sieben en wird vom 26.
den Ufern,
Gewitter uͤberfallen; von den und 460 Stuͤck 3
Juli brich 9 eldfruͤchte durch ßerst ungunstige Witterung ehr e , . olkenbruch großen, fast un⸗
berechenbaren Schaden angerichtet habe.
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10 uh
50. August. Gestern, am wurde das den an diesem
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29. . ahre
r Vormittags Tage im
1813 gefallenen Russischen Garden von Kaiser Ferdinand l bei dem Dorfe Pristen, ohnweit Eulm, an der Straße nach
Dresd
das erste Jäger-Bataillon unter Kommando des
von C
en errichtete Monument feierlich enthuͤllt. Hierzu waren
Major Grafen
olloreds Mansfeld, und eine Division von Ko urg Uhla⸗
nen unter Kommando des Oberst-Lieutenant Baron von Men-
gen Dice
numente ein gegen die Straße sehnlichen Zuschauer war rechts
bracht.
renden General in Boͤhmen, gegebenes Zeichen die Huͤlle
nebst einer halben Batterie Geschuͤtz beordert worden. in Parade ausgeruͤckten Truppen bildeten bei dem Mo— hin offenes Carré. Fuͤr die an— und links eine Tribuͤne ange— Sr. Excellenz dem kommandi⸗ Grafen von densdorf-Pouilly verschwand, begruͤßten die Truppen
Als nun auf ein von
und das Geschuͤtz das Denkmal mit drei Salven, und nun stand
es zur tige, g
den, die sich mit ewigem Ruhm bedeckten, und Hingebung für
fanden
Truppen eine auf diese Feier
das O
lied wurden mit Musik-Begleitung abgesungen. rung der Truppen vor dem
Beschauung und Bewunderung offen da, dieses praäͤch— eschmackvolle und imposante Monument, . . z mit Muth, Ausdauer die gute Sache fochten und hier ihr Grab Oberst- Lieutenant Baron von Mengen hielt an die eine er bezuͤgliche kürze Rede, und esterreichische, das Russische und das Preußische Volks⸗ Die Defili⸗ kommandirenden General machte
den Beschluß der Feierlichkeit.
Rom, nunme
Opfer
Ruhe, man glaubt nicht mehr an
Italien. Aug. (Allg. Ztg.) Die Cholera hat sich hier hr in der ganzen Stadt aus . und all ĩ re aus allen Standen der Bevölkerung. Uebrigens herrscht Vergiftungen, die Theater
22
*.
und andere oͤffentliche Belustigungen sind nicht untersagt, und
viele Personen, welche die erste diese Orte sehr zahlreich.
Hause
abgeschlossen, und es stehen der Regierung 3 dadurch zur Disposition,
beziehe reicher
Furcht überwunden, besuchen 2 — Die neue Anleihe ist mit dem Torlonia zu denselben guten Bedingungen wie die letzte n der Millionen Scudi nn, die sie in Raten, ganz oder nur zum Theil n kann. — Die Nachricht von Fein Einruͤcken der Oester⸗ in die Provinzen war durch Spekulanten verbreitet und
ist schnell auch widerlegt worden.
Neapel, 17. Aug. So eben verkündigt uns der Donner
der Kanonen die Koͤnigin, ältesten Sohnes des Erzherzogs an Bord einer Kaiserlichen Fregatte. hohe Gast das Land bestiegen, machte auf den Weg, wo sich das Königliche
wegen,
D
lumnen langen Artikel uͤber die tra
sowohl
die angenehme Nachricht, Nuhe zuruͤckgekehrt sey. Sache kein
Ankunft des Bruders Ihrer Majestaͤt der arl von Oesterreich, nmittelbar nachdem der 5 sich nach . aar, der großen Hitz dermalen aufhaͤlt. . ö as hiesige Journal ergießt sich . in einem n Co⸗ lang — 2 h⸗revolutionairen Vorfaͤlle
jenseits des Faro als in den Abrutzen,
daß Alles wieder in die gehoͤrige Wie es scheint, war bei der ganzen höherer politischer Zweck, sondern uͤberall ist ein
und giebt zugleich
pöb lhaster Aufstand gegen die gesetzliche Ordnung, oder Pri—
vathaß
Zwang entbloͤßt, und grausam sich aussprach, niger seinem
hervorstechend, der bei dieser Gelegenheit von allem frei und offen, aber nicht weniger abscheulich und wo ein Jeder mehr oder we— persoͤnlichen Vortheil zu huldigen hoffte. Nichts⸗
destoweniger verfährt aber die Regierung mit der . Strenge
der militairischen Gesetze,
und der Schuldige empfaͤngt seinen
verdienten Lohn. . Cholera Bullet in. Vom 9. auf den 10. August 14
vom 19ten auf den 1Iten, 12; vom 11Iten auf den 121en, 12;
pom lzten auf den 13ten, 9; vom 13ten auf den lten, 10; vom
I4ten auf den 15ten,
Madrid, 19. August.
“; vom 15ten auf den 16ten, 9 Todte.
Spanien. Die Hof-Zeitung enthaͤlt Fol—
gendes: „Die Englische Regierung hat mit der Spanischen
Dampfschifffahrts Gesellschaft durch letztere die Besorgung und Portugiesischen Häfen und
einen Kontrakt abgeschlossen, wo—⸗ der Posten nach den Spanischen nach Gibraltar uͤbernimmt. Die
acketschiffe fahren einmal in der Woche von London ab, und
erühren Vigo, ren Theil des inneren und
wo sie die Briefe fuͤr Madrid und den groͤße⸗ noͤrdlichen Spaniens abgeben. Nach
einem Aufenthalte von drei Stunden in Vigo gehen die Dampf⸗
ote nach Porto, verweilen dort ebenfalls dier
Stunden und
setzen dann ihre Fahr nach Lissabon fort, wo sie 18 Stunden
bleiben, daun nach enthalte nach Gibraltar ab nach G
Man tadelt im Publikum mit ziemiicher triguen,
ben un ges fre
Ladix und von da nach sechsstuͤndigem Auf⸗ . ehen. Die Fahrt von Falmouth ibraltar wird neun Tage wahren,“
Strenge die In— herbeigefuͤhrt ha⸗ eine geheime Camarilla sey delselben keinettbe— Es giebt sogar Staatsmaͤnner, die in der
welche die neue Minister⸗Combination d meint, md gewesen.
unvollständigen Organisation eines wesentlich nur provisorischen
9 abine
.
lichst wünsche, die Gewalt wieder
ts den Einfluß Calatrava's erkennen wollen, der sehn—⸗ zu erlangen, die er nur mit
chmerz verloren habe.
— Ein der Madr rund,
Times zugegangenes Privatschreiben aus id behauptet, jedoch, wie jenes Blatt meint, gewiß ohne der Ministerwechsel sey durch den Einfluß des Britischen
otschafters, Herrn Villiers, herbeigeführt worden, der sich mit
Oberst sassung
Espartero sich ver ichtet dessen H ö
ein für
unter B
Wolde zusammen bemüht habe,“ die Koͤnigin zur Ent— des Calatravaschen Ministeriums zu vermögen, indem hätte, die ersten von dem 'inisterium, gupt er seyn wurde, vorzuschlagenden Maßregeln sollten Großbritanien ö andelstraktat und eine neue ritischer Garantie abzuschiießende Anleihe seyn.
stalten, um die Emporung
ö 9835 0 Madrid, 20. Aug. In der gestrigen Sitzung der Cortes
. der Marine⸗Minister, General San Miguel, folgende
Meine Herren! rigen Woch ö * seine Entl diese Entl
den. gehabt.
Was ich Ich habe bestimmte
daß er ein lichkeit an erren Pita, Val⸗ rund vorhanden, meine Herren, wird ein ge es der Zustand des Lan— welches befiehlt, daß die jẽtzigen Cortes bis nenen versammelt bleiben sollen, wird mir
. Portugal.
Lissabon, 12. August. (Hamb, Korr.) Die gestrige Regierung s, Zeitung enthielt die Ernennungen der neuen Minister. die saͤmmtlich von vorgestern datirt sind. Die bishe⸗ rigen Minister sind mit der Erklaͤrung der Allerhoöͤchsten gi, friedenheit entlassen. Die Regierung tiifft außerordentliche An, ; die zu unterdruͤcken. Die , NRe⸗ kJ enthaͤlt einen amtlichen Artikel, worin es eißt; „der Mann, welcher sich von der oͤhe seiner Stellung als Marschall des Portugiesischen Heeres bis zur Erbaͤrmlich⸗ keit eines Guerilla Haͤuptlings heruntergewuͤrdigt“, habe sich aus Nieder⸗Beira, wo er keinen Anhang gefunden, nach Coimbra gezogen, um dort sein Heil zu suchen. Weiter wird gemeldet, daß 500 Mann auserlesener Truppen mit dem Dampsschiffe nach Porto abgegangen wären, welches ohnehin durch seine Vational⸗ Garde und seine Freiwilligen hinlaͤnglich geschuͤtzt sey. Der Viskonde Sä da Bandeira ist demnach in den Stand ge— setzt, dem Baron von Bomfim die Hand zu bieten. Bereits unter dem 28. Juli war gemeldet worden, daß Alemtejo vo
bert sey, und daß die ersten Urheber der E
eingeschlossen waren. Schon an folgendem
ur Herstellung der zerstoͤrten Telegraphen er
uͤlletin vom 7. d. hatte Baron von Bom
dral stand ihm als Unterm 8. d. mel⸗ setzung von Castello⸗; rten eine Contribution hatten. Die Belage⸗ gesetzt: die Besatzung
a
9 den zugefuͤgt. Viele dement und einer Hun⸗ dinister der auswaͤrtigen Angele⸗ * schen Gesandten zur öffentlichen geht, daß die verwittwete Königin efehl ertheilt fate, den fluͤch⸗ zu gewaͤhren, sie jedoch minde— zu entfernen. In den Cortes so wie der Zustand der ation, In der gestrigen Sitzung te einen Beschluß, wo— von der Munizipal⸗Be— e und die dort zu großer . hatten, nur bis Dezember 1837 iele Deputirte nahmen sich der Stadt und ein talentvoller Vortrag des Herrn Almeida Garrett, in welcher die hohe Wichtig keit dieser Stabt, zumal unter den jetzigen Umstaͤnden, hervorgehoben wird, gab den Ausschlag. In den Orten und ezirken, welche von den Char⸗ tisten geraͤumt und von den constitutionnellen Truppen wieder besetzt worden, sind uͤberall die Munizipalitaͤten veraͤndert wor, den. Aus den suͤdlichen Provinzen des Reichs hoͤrt man nichts von Unruhenz doch ist kürzlich in den Cortes wieder von Re⸗ meschido die Rede gewesen, welcher sich unter den jetzigen Ver— haͤltnissen aus seinem Schlupfwinkel hervorgewagt und einen
Flecken in dem Bezirke von Beja angegriffen hatte.
Porto, 12. August. Heute Nacht eilten alle Buͤrger von der National-Garde und von den verschiedenen Freiwilligen⸗ Corps unter die Waffen. Unter Anderen bemerkte man ein neues Handwerker-Bataillon, voll Enthusigsmus fuͤr die Frei⸗ heit und die National- Unabhaͤngigkeit. Im Laufe des Mor⸗ gens erschien der Visconde Sä da Bandeira, Statthalter der Koͤnigin, mit seinem Generalstabe auf dem Platze, wo die Ba—⸗ taillone aufgestellt waren. Bei seinem Erscheinen brach Alles in den Ruf aus: „Es lebe die Constitution von 18221 Es lebe unsere angebetete Königin! Es lebe der edle Visconde, der Liebling der Einwohner von Porto!“ Heute erschien folgende Proclamation des nunmehr zum Conseils-Praͤsidenten ernann— ten) Visconde:
rebellischen Streitkräfte, aus 210
„Einwohner von Porto! Die zu Fuß bestehend, hatten sich in
Mann zu Pferde und faum 166
Castello⸗ Branco unter dem Befehl des Marquis von Sa a * nigt. Von der Divisson des Generals Baron von Bomsim , , gen an dem Abhange der Serra da Estrella condego Thal hinunter und rückten in die wo sich keine Garnison befand. Diese unbedeu⸗ in geringer Entfernung von den lovalen Trup⸗ dem Marsche noch immer an Anzahl abge⸗ sführer der Empbrer einsehen, 6 sie beim finden, schlagen sie aus einem Anfall von 9. nach den Umgebungen dieser unüber⸗ . ein und suchen den unwissenden Soldaten, t ihnen verleitet worden, einzureden, daß ihnen der Einzug in ihre Mauern leicht, seyn werde, obwohl fie recht fht wissen, daß es ihnen kaum möglich seyn wird, so lange in derem Imgegend zu bleiben, bis die Division des Generals, Baron von Bomsim, herbeigekommen seyn wird. Mittlerweile, und um die öf⸗ fentliche Ruhe vollkommen und ungestört zu erhalten, verfüge ich, fraft der mir als Stellvertreter Ihrer Majestät der Königin in den nördlichen Provinzen Portugals zustehenden Vollmachten, Folgendes: n Bon dem Augenblick der Bekanntmachung dieser Proclamation an ist die Stadt Porto in Belagerungszustand erklärt. 2) Folglich sind alle Einwohner den Militair⸗ Gesetzen unterworfen. 3) Im Fall eines Angriffs oder eines Allarms ist demnach jedes Indioidunm, welches sich hoch verrätherische oder besorgnißerregende Ausrufungen erlauben dürfte, den im Art. 3 des Kriegs-Reglements für die Jufanterie verhängten Strafen verfallen, worn es heißt: Jede Militair⸗Person, die in einer Schlacht, in einem Treffen, einem Gefechte, oder bei sonstigen Krieg s⸗Gelegenheiten einen Schreckens⸗ ruf hören läßt, wie z. B.: die Feinde haben uns umzingelt! — wir sind abgeschnitten! wer sich retten kann, rette sich! —= oder jede ähn⸗ licht Redensart, welche die Truppen einschiüchtern könnte, darf in demselben Augenblick von dem zunächst stehenden Offizier, der diese Worte vernommen, getbdtet werden, und wenn die; nicht der Fall gewesen, soll dieselbe alsbald fesigenommen und nach kriegsgerichtli⸗ chem Spruche erschossen werden. ) n Bürger, der sich noch nicht in die Bürgergarde oder in sonst ein orgäanisirtes Corps hat einschreiben lassen, hat sich innerhalb 24 Stunden nach Bekauntma⸗ chung dieser Proclamation aufnehmen zu lassen, bei Strafe, widrigen⸗ falls als Rebell angesehen zu werden. Y) Jeder Bürger, der bereits in ein Corps der National. Garde oder in sonst irgend ein National— Bataillon eingeschrieben ist und sich beim Aufgebote seines Corps nicht gestellt haben dürfte, soll als Nebell angesehen und, wenn er ein öffentlicher Beamter ist, aus diesem alleinigen Grundt seiner Stelle entsetzt werden. 6) Solchen Freiwilligen, die zu den Batail⸗ lonen gehören, welche zur Belagerung von Valenga verwendet wer— den, und sich ohne Erlaubniß von denseiben entfernt haben, ist voll⸗ ö Pardon zugesichert, wenn sie sich innerhalb 24 Stunden nach Bekanntmachung dieser Proclamation zum Rational? Dienste stellen. Porto, den 12. August 1837. ä da Band eira.“
i lan h.
Berlin, 2. Sept. Am 26sten v. M. hat die Infanterie des 3Zten Armee Corps (12 Bataillone oder 4 Regimenter Linien, Infanterie) und eine gleiche An ahl Landwehr⸗Infanterie, Behufs Abhaltung der diesjährigen , ein La⸗ ger bei Teltow bezogen. Nit Ruͤcksicht auf die in Berlin ausgebrochene Cholera kampirten auf Befehl Sr. Majestaͤt des Königs die beiden Berliner Bataillone des 20sten Landwehr⸗ Regiments während der ersten fuͤnf Tage vollig abgesondert von den uͤbrigen Truppen; sie sind jedoch, da ihr Gesundheits-Zu⸗ stand ganz unverdaͤchtig blieb, am 36. Augu Nachmittags eben⸗ falls in das Haupt- Lager auf die fuͤr' sie offen gebliebenen Platze eingeruͤckt. Die Kavallerie und Artillerie des Corps, erstere aus 4 Negimentern oder 16 Eskadrons der Linien⸗, und 12 Eskadrons Landwehr Kavallerie bestehend, letztere mit 21 . und 12 reitenden Geschuͤtzen, haben gestern gleichfalls das
ager bezogen. — Der Gesundheits-Zustand saͤmmtlicher Trup⸗ pen ist völlig befriedigend, und laßt nichts zu wuͤnschen uͤbrig. In dem Cantonnements, Lazareth, welches im Invalidenhause bei Berlin etablirt ist, befinden sich 217 Kranke Des Corps. An der Cholera ist, seit die Truppen das Lager bezogen haben, noch Niemand erkrankt; Todesfalle haben e enfalls noch nicht statt⸗ gefunden, außer daß ein Wehrreiter, der am Tage des Aus— marsches aus Berlin erkrankte, mit Tode abgegangen ist.
— Dem heutigen Milit air⸗Wochenbiatt zufolge, haben folgende Ernennungen, Befoͤrderungen und Versetzungen bei der Armee stattgefunden:
v. Rohr, Gen. Maj. und Command. der gten Inf. Brig., zum Direftor des Militair-Oekonomie⸗Departements. v. Huͤser, Gen. Maj. und Command. der 16ten, zum Com⸗ mand. der 14ten Inf. Brig. v. Boyen, Gen. Maj. und Command. der 15ten Inf. Brig. ö Kommandanten von Minden. etersdorff, Gen. Maj. und Kommandant ö Kommandanten von Thorn. astro w, Oberst und Command. des 21 sten Inf. Reg., . Command. der 13ten Landw. Brig. Bockelmann, Oberst und Command. des 6ten Inf. Reg, n Command. der gten Inf. Brig. edell, Oberst und Command. des ö5ten Ulanen⸗Reg., zum Command. der 10ten Kav. Brig. v. Frangois, Oberst und Command. des 37sten Inf. Reg., zum Command. der 16ten Inf. Brig. v. Stuͤckrg dt, Oberst und Eommand des 3ten Bat. lIsten Landw. Reg., zum Kommandanten von Pillau. Tuckermann, Oberst vom 29sten Inf. Reg, zum Komman⸗ danten von Saarlouis. v. d. Heyde, Oberst und Kommandant von Saarlouis, Command. des 6ten Inf. Reg. v. Korth, Oberst vom 2ten Inf. Reg., zum interim. Com⸗ mand, des 21sten Inf. Reg. v. Barfuß, Oberst vom 17ten Inf. Reg., zum interim. Com⸗ mand. des 28sten Inf. Reg. v. Corvin-⸗-Wiersbitz ki, Sleerst Lieu. vom 33sten Inf. Reg., zum interim. Command. des 27sten Inf. Reg. v. Schweinitz, Oberst-Lieut. vom I6sten * interim. Command. des 37sten Int. Reg. Vitzthum v. Eckstädt, Major vom 12ten Hus. interim. Command. des 5ten Ulanen-Reg. Der Oberst und Commandeur des 20sten Infanterie Regi⸗ ments, von Werder, ist zum Direktor der Divisions⸗ Schüle und Praͤses der Examinations⸗Kommission fuͤr Portepée⸗Fähn⸗ riche der sten Division, imgleichen der aggregirte Major vom U6ten Infanterie-Regiment, Rinck, zum Direktor der Divi— sions-Schule und Praͤses der Examinations⸗Kommission fur Portepée, Fähnriche der 14ten Division ernannt worden.
— Der Badeort Ko sen unweit Naumburg a. d. S. hat sich in diesen Sommer einer noch viel größeren Anzahl von Badegaͤsten zu erfreuen gehabt, als in den fruͤheren Jahren. Aus Weimar, Altenburg, Jena, Wittenberg, Naumburg, Mag— deburg, Köthen, Berlin, Halle, Leipzig, Dresden, Eisenach, Merseburg ünd aus den Slaͤdten und oͤrfern der . Um⸗
v. von Pillau, v. v.
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Reg., zum
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gegend waren in verschiedenen Zeiten eine große Menge von
Kurgaͤsten, und zwar vorzugsweise Frauen und Kinder (Maän—