1837 / 245 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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solchen Wagen, auf denen nahe an hundert Personen saßen und die von vier Pferden gezogen wurden. Auf den großen Stadt— piätzen wurden mehrere Evolutionen und Schwenkungen ausge— fahrt, die bewundernswerth ausfielen und den Beweis lieferten, wie leicht diese Wagen sowohl um sich selbst, als in der . benen Richtung, gleichviel ob im rechten oder im schiefen Win— kel und in der Kuünde zu drehen sind. Um den Kreis kleiner u machen, wurden auf dem Muͤnz-Platze zwei Pferde abge⸗ . worauf die beiden andern Pferde den ganzen . wie vor im Kreise zogen und zwar so, daß der letzte Wagen auch nicht um ein Haarbreit von der Kopfspitze der beiden Pferde abwich. Es wurden sodann auch mehrere Wagen von dem Zuge abgeloͤst, der Zirkel wurde dadurch natuͤrlich immer kleiner und bewegte sich am Ende nur in einem Durchmesser von sechs Fuß, und zwar ganz mit derselben Praäͤciston wie anfangs. 2Deutschlan d.

Han no ver, 31. August. Nach den neuesten heute ein⸗

gegangenen Nachrichten werden Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Königin erst am 5. September die Ruͤckreise antreten, wonach Allerhöchstdieselben den Sten k. M. in hiesiger Residenz erwartet werden durfen.

Der Paͤpstliche Unter⸗Staats⸗Secretair Monsignore Capaec⸗ cini befindet sich seit einigen Tagen in hiesiger Stadt.

Die hiesige Zeitung enthaͤlt uͤber die hier jetzt stattsin⸗ dende Gewerbe-Ausstellung einen Bericht, aus dem wir Fol— gendes entnehmen: „Nach u drittehalbjaͤhrigem Zwischenraume ist vom Gewerbe-Vereine fuͤr das Koͤnigreich Hannover eine zweite allgemeine Ausstellung inländischer Industrie⸗Erzeugnisse veranstaltet und jetzt seit etwa 14 Tagen eröffnet. Der Kata⸗ log und dessen erster Nachtrag zählen zusammengenommen 3254 Nummern und seitdem moͤgen noch einige 160 Nummern hin— zugekommen seyn; die Zahl der Einsender wird nahe an 460 betragen. Unter der Rubrik Metall-Arbeiten findet man, gleich anfangs, die neu entstandene Eisengießerei und Maschinen— Fabrik von 6G. Egestroff in Linden bei Hannover und eine zweite Privat-Eisenhuͤtte, die von Schuͤnemann bei Das— sel. Die Koͤniglichen Werke zu Rothenhuͤtte, Koͤnigshuͤtte und Sollingerhuͤtte haben gleichfalls ausgezeichnete Fabrikate geliefert. Einen bedeutenden Platz, wie begreiflich, nehmen die Erzeugnisse aus Eisen, Blankschmiede-Waa— ren, Naͤgel u. s. w. ein. An feineren Eisenwaaren und Stahl— arbeiten ist gleichfalls eine bedeutende Auswahl vorhanden. Die Gewehr-Fabrication (ruͤcksichtlich welcher wir behaupten durfen, keinem anderen Lande nachzustehen, die meisten sogar zu uͤbertreffen) ist durch 7 Fabrikanten mit ausgezeichneten Lei⸗ stungen wurdig reprasentirt. Wir gehen . zu der fast wichtigsten Abtheilung, den Arbeiten aus Flachs und Hanf, uͤber. Wenn schon auf der fruͤheren Ausstellung Veran— lassung war, die besonders schoͤnen Damastwaaren der Fabriken von Brettschneider in Linden und Reinhardt und Kemper in Neuenkirchen zu bewundern, so liegen von diesen Fabri— kanten deren wo moͤglich noch vollkommenere vor; außerdem aber haben sehr lobenswerthe Arbeiten in diesem Genre ge— liefert? Koͤnigsdorf in Luͤneburg, Hannibal in Hameln und Papenberg in Sievershausen. Ordinaire und mittelfeine Leinen, Drelle und Taschentuͤcher sind in großer Auswahl und von besonderer Guͤte vorhanden; die Verfertigung feiner Leinen aber hat sich in den letzteren Jahren sehr merklich gehoben, denn statt der wenigen Stucke dieser Sorten, welche auf der

ersten Ausstellung sich befanden, erblickt man mit Vergnuͤgen

die vortrefflichen Fabrikate von Brune und Meyer in Melle, von Schulze in Bodenteich, von Brettschneider in Hannover, aus der Fabrik zu Loxten, die vom Ober-Leggemeister Rasch in Osnabruͤck und vom Vereine zur Befoͤrderung der Hausweberei in Ankum eingesandten Leinen, endlich die von verschiedenen Webern verfertigten Leinen, welche die Spe— diteure Hasselbrink und Heine ausgelegt haben, um die Schön heit der Bleichen zu Melle und Üslar . Das Se⸗ geltuch aus der Fabrik des Wohlthaͤtigkeits-Vereins zu Leer hat sich sowohl im Gewebe als in der Farbe verbessert; das Tauwerk aus der großen Reepschlägerei des Rathsherrn von Cammenga in Emden wird von Sachkundigen besonders gut gefunden; der Fleiß und die Kunstfertigkeit, wovon die Seiler— Arbeiten von Ilse und Siemsen in Hannover und Rost in Celle zeugen, verdient volle Anerkennung. Sehr erhebliche Fort— schritte sind wahrend der letzteren Jahre in der Verfertigung baum wollener Waaren gemacht. Die Baumwolle⸗Maschi⸗ nen Spinnerei von Werner und Meyer in Hannover hat das nicht zu uͤbersehende Verdienst, diesem Industriezweige die Bahn gebrochen zu haben, sie ist die erste, welche im Königreiche an— gelegt wurde; ihre Maschinen sind in der mechanischen Werk— staͤtte von Klindworth ö und liefern sehr gute Waare. Bunte baumwollene Zeuge, Barchent, Beinkleiderstoffe u. s. w. haben Freudenthal und Comp. in Hildesheim, Baumeister in Salzgitter, n,, in Ostermunzel, Giesecke in Clausthal, Jungk in Coppenbrügge, Konig in Luͤneburg, Meyenberg in Einbeck, Olfe in Hannover, Reinhardt und Kemper in Neuen⸗ kirchen, Sellig in Gielde und Wiecking in Bramsche ausge— stellt; der größte Theil ihrer Fabrikate verraͤth Geschmack und sehr tuͤchtige Arbeit; fast alle sind preiswuͤrdig. Vor wenigen Jahren wurde von diesen Zeugen fast Nichts im Lande verfer— tigt. In Beziehung auf die Wollenwaaren vermißt man im Kataloge die Namen mehrerer größeren Fabriken, allein man kann dafuͤr Ersatz darin sinden, daß namentlich die Fabriken von Eberwein und von Graͤtzel in Gottingen, von Greve und Uhl in Osterode, von Hermeling in Scharmbeck, die Corporation der Tuch⸗ macher in Scharmbeck, Juͤnemann, Leckebusch und Voigt in Göoͤt— tingen, endlich W. Wessel und Comp. zu Marienthal bei Ha— meln, durch ihre Fabrikate im Allgemeinen den Beweis des bedeutenden Fortschreitens auch dieses Industriezweiges gefuͤhrt haben. Der Wesselschen Fabrik gebuͤhrt noch besonderes Lob, weil sie die sogenannten Kidderminster⸗Teppiche (bisher ein Mono⸗ pol Englands) in gleicher Guͤte nachahmt.“ Die hiesige Zeitung schließt ihren Bericht mit nachstehenden Worten: „Es duͤrfte keinem Zweifel unterliegen, daß der Umstand, daß Se. Ma— jestat unser König mit der Art und Weise, wie in einem gro— ßen Nachbar⸗Staate die Industrie auch von Seiten der Regie⸗ rung gefördert wird, genau bekannt zu werden Gelegenheit hatte, wesentlich dazu beitragen wird, die bisherigen Bemuͤhun⸗ gen des Gewerbe⸗-Vereins zu unterstuͤtzen.“

Göttingen, 26. Aug. Diejenigen, welche sich fuͤr unsere Universitat und deren bevorstehende Sakularfeier interessiren, machen wir auf ein so eben erschienenes Werk „Almanach zur hundertjahrigen Jubelfeier der Georgia Augusta, herausgegeben von Pr. G. F. Schumacher. Goͤttingen in der Dieterichschen Buchhandlung 1837“ aufmerksam. In einer kurzen Uebersicht der Geschichte unserer Universitaͤt theilt der Verfasser das fuͤr ein groͤßeres Publikum Anziehende mit. Ueber die

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Festlichkeiten wird darin Folgendes aus zu verlaͤssiger Quelle mitgetheilt: „Eine gottesdienstliche Feier wird das Fest eroͤffnen und zwar in der zu diesem Zwecke von der Stadtgemeinde der Universitaͤt uͤberlassenen, sehr geräumigen Johanneskirche. Herr Universitaͤts-Pre—⸗ diger 6 wird die Festrede halten. An demselben Tage wird wahrscheinlich noch die feierliche Enthuͤllung des von der Buͤrgerschaft dem verewigten Könige auf dem neuen Markte errichteten Standbildes stattfinden und Abends ein Mitwirkung der Kapelle aus Hannover, Am 18. wird sich der festliche Zug bei der Bibliothek, woselbst auch die Ueber gabe der gubͤfahñ⸗ an die Studirenden geschehen wird, versammeln und sich von da nach dem neuen arke in das Universitätsgebaude und die Aula . Hier wird nach der feierlichen Uebergabe des Gebaͤudes Herr Hofrath Muͤller die lateinische Rede halten. Die Professoren werden in feierlicher Amtstracht, die Studirenden nach der Ver— schiedenheit der Heimath geordnet im Zuge erscheinen. In dem dazu eingerichteten, unter dem historischen Saale gelegenen Lo— kale wird sodann ea Tafel seyn, zu der sowohl die hohen Fremden, wie die akademischen Lehrer und Studirenden einge⸗ laden werden. Der Abend dieses Tages wird wieder ein Kon— zert bringen, oder ganz fuͤr Privat-Vergnuͤgungen frei bleiben. Am 19. September werden Morgens die feierlichen Promotio— nen in allen vier Fakultaͤten stattfinden. Es wird ferner eine Sitzung der Koͤniglichen Sozietaͤt der Wissenschaften gehal— ten werden und derselben uͤber den von einem unbekannten Freunde der Wissenschaft fuͤr eine historische Aufgabe ausgesetz⸗ ten Preis von 10906 Rthlr. entschieden werden. Am Abend wird ein großer Ball in dem hinter dem Reithause erbauten, festlich verzierten Lokale gegeben werden; selbiges soll fuͤr 1569 Personen Raum haben. Wahrscheinlich wird an einem der drei Tage eine glaͤnzende Erleuchtung der Stadt oder doch einiger offentlichen Orte derselben stattfinden.“

Hamburg, 1. Sept. Mit dem Dampfschiffe, welches uns die Londoner Post vom 29. August uͤberbringt, sind Se. Maj. der Koͤnig von Wuͤrttemberg unter dem Namen eines Grafen von Teck nebst Gefolge hier angekommen.

Bremen, 29. August. Zu den im naͤchsten Monate statt— findenden Brigade-⸗Mansdͤvern bei Falkenburg im Oldenburgi⸗ schen traf auf dem Marsche dahin die Luͤbeckische Infanterie heute hier ein, nachdem ihr die Luͤbeckische Kavallerie schon gestern vorangegangen war. Uebermorgen wird die Hambur— gische Infanterie, am 1. September die Hamburger Kavallerie hier eintreffen.

ve.

bevorstehenden

vielleicht unter

großes Konzert, gegeben werden.

Oesterreich.

Wien, 24. August. (Schlesische Zeitung) Unsere Felder erfreuen sich seit mehreren Wochen der guͤnstig⸗ sten Witterung; die Aerndte ist bestens gerathen, groͤßten⸗ theils schon eingebracht; alle Erd- und ,, . versprechen den segensreichsten Ertrag und selbst der Weinstock, welcher durch das kuͤhle Fruͤhjahrs-Wetter so sehr zuruͤckgehalten wurde, daß man an jeder Hoffnung schon verzweifelte, berechtigt zu der Erwartung eines reichen Segens. Die seit ] Wochen unun⸗ terbrochen anhaltende Hitze hat diese erfreulichen Aussichten we— sentlich gefoͤrdert. Auch aus Ungarn lauten Berichte in dieser Beziehung aäͤußerst guͤnstig, von der Insel Schuͤtt schreibt man unter Anderem: „Unsere Gegend hat die Natur seit mehreren Jahren mit all ihren Gaben nie so gesegnet, als dieses Jahr; selbst bejahrte Menschen erinnern sich keines besseren Jahres; obgleich schon auch im verflossenen Jahre unsere Kammern mit Weizen, Korn und Gerste gefuͤllt waren, so mangelte es den— noch an Gemuͤse; jetzt aber giebt es viel Getraide; es ist eine Freude, die schoͤnen Koͤrner zu sehen. Nur in Siebenbuͤrgen sieht es truͤbe aus; beinahe aus allen Gegenden des Großfür— stenthums laufen betruͤbende Nachrichten uͤber den bedeutenden, und im Geldwerthe unberechenbaren Schaden ein, welchen die durch beinahe zwei Monate andauernden Regenguͤsse, die an meh—⸗ reren Orten erfolgten Wolkenbruͤche und das dadurch verursachte An⸗ schwellen aller Gewaͤsser, besonders der reißenden und verhee⸗ renden Gebirgsbaͤche allenthalben verursacht haben. Im Herr— mannstadter Stuhle ist die durch den Rothenthurmer Paß fuͤh—⸗ rende solide Kunststraße, welche laͤnger, als ein Jahrhundert hindurch, allen Angriffen der Elemente getrotzt hatte, durch die zu nie erhoͤrter Hohe angewachsenen Gebirgsgewaͤsser und die durch die Auflockerungen des Regenwetters verursachten Berg— stuͤrze, an mehreren Orten in solchem Grade zerstoͤrt worden, daß bedeutenden Aufwand an Zeit und Kosten erfordernde Neu bauten noͤthig werden. Im Flußgebiete der großen Kokel hat dieser Strom selbst, und die in denselben einmuͤndenden Ge— birgsbäͤche ungeheuren Schaden an Häusern, Feldfruͤchten und Vieh angerichtet. Der Gesundheits⸗-Sustand unserer Haupt— stadt ist sehr befriedigend und man bemerkt wenig auffallende Krankheiten; unter den gewöhnlichen Leiden ist, wie es die Jahreszeit mit sich bringt, Diarrhoe praäͤponderirend.

Prag, 30. Aug. Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin werden am 2. September von Ischl abreisen und zwar bis Aussee, am Zten bis Rothenmann, am ä4ten bis Brugg und am 5ten bis Mariazell, wo Allerhoͤchstdieselben den 6ten, Iten und Sten verweilen, alsdann am gten bis St. Poͤlten rei⸗ sen und am 10. September in Wien eintreffen.

Am 28sten d. M. ist hier der beruͤhmte Schauspieler und Regisseur Costenoble aus Wien an der , ,, ge⸗ storben. Er war von Hamburg, wo er Gastrollen gegeben hatte, schon kraͤnklich hier angekommen. Seine Leiche wird nach Wien gefuͤhrt.

Spanien.

Der Courier enthaͤlt folgendes Privat-Schreiben aus Madrid vom 19. August: „Eine Veraͤnderung des Ministe⸗ riums in einem fuͤr Spanien so kritischen Augenblick waͤre un⸗ ter allen Umständen schon zu beklagen, aber die Ereignisse, welche den Sturz des Calatravaschen Ministeriums herbeige—⸗ fuhrt haben, sind so beunruhigender Art, daß es scheint, die Anarchie kann in diesem ungluͤcklichen Lande nicht weiter gehen. Die offene Meuterei der 70 Offiziere Espartero's, die sich wei⸗ gerten, Pozuelo de Aravaca zu verlassen, wenn das Ministe⸗ rium nicht verändert werde, ist Ihnen bekannt. Franzoͤsischer Einfluß ist dabei mit im Spiele, und die von Espartero aus— gesprochene Mißbilligung ist nicht hinreichend, das Publikum zu uͤberzeugen, daß jene Offiziere nicht bloße Werkzeuge von ihm gewesen sind. Der edle alte Krieger Seoane hat in seiner in den Cortes gehaltenen (und in Nr. 243 der Staats Zeitung bereits mitgetheilten) Rede, durch die Erzaͤhlung seiner Zusammenkunft mit Espartero, die Verraͤtherei desselben außer Zweifel gesetzt. Die Minister waren die ganze Nacht versam—

men, dem sich ert Mendijabal widerfehzte. . 3

sey endlich die Zeit gekommen, um ein strenges Exempel zu sta= tuiren, und schlug vor, die Unteroffiziere, welche ihrer Pflicht treu geblieben, zu Ofsizieren zu machen, die Meuterer dagegen aufs strengste zu bestrafen, ja selbst dem General Esparterp das Kommando zu nehmen und ihn zur Nechenschaft zu ziehen. Herr Mendizabal wurde indeß durch die Feigheit seiner Kolle, . im Stich gelassen und sah sich daher gensthigt, ihrem Bei piele zu folgen. Es herrscht der groͤßte Unwille in der Haupt, . und wenn er noch nicht in einem Volksaufstande zum usbruch gekommen ist, so verdankt man dies nur den edelmuͤthigen Bemuͤhungen der vorigen Minister um die Erhaltung der Ruhe, In den . ist die Majorität fuͤr die enilassenen Minister, und die Exaltados, die zwar eine Veraͤnderung des Ministe— riums wuͤnschten, aber die Art und Weise, wie dieselbe bewirkt wurde, nicht billigen, haben sich jener Majorität angeschlossen. Diese Opposition in dem gesetzgebenden Koͤrper muß daher das militairische Kabinet gleich in seinen ersten Schritten hemmen, Man versichert jedoch, Espartero wolle ohne Cortes regieren, er wolle die jetzigen Cortes aufloͤsen und die Suprematie der Krone wiederherstellen. Er soll der Königin erklart haben, daß, wenn sie seine Maßregeln genehmige, er den Despotismus in vierundzwanzig Stunden wiederherstellen wolle. Während alf diese Weise in der Hauptstadt Uneinigkeit unter den Anhängern der Königin herrscht, haben die Karlisten Segovia geräumt und sich in einem Halbkreise um Madrid aufgestellt. Bei dem gegenwärtigen Zustande der Haupstadt ist es sehr zweifelhaf, ob Espartero geneigt seyn wird, sich weit von ihr zu entfernen; sollte er jedoch mit den ihm zu Gebote stehenden Streitkräften die Karlisten in ihrer jetzigen Stellung angreifen, so ist zu be, fuͤrchten, daß er zuruͤckgetrieben wird. Unterdeß ist die Arme und jeder Zweig des Staatsdienstes auf das äͤußerste vernach— lässigt; nicht einmal Brod fuͤr die Garnisen ist vorhanden.“ Der Messager giebt nachstehendes Privatschreiben aus Madrid vom 2usten, aus welchem sich hinlänglich die Ver wirrung . die in dieser Hauptstadt herrschen muß: „De Straßen San Bernardo, Fuencgrral, San Licis und daß Quartel dos Consejos sind heute Nachmittag von 3 Uhr an mi Menschen angefuͤllt, die unaufhoͤrlich rufen: Nieder mit dem Ministerium! Nieder mit den feigherzigen Militairs! Anstat sie zu verhaften, werden sie zu diesem aufruͤhrerischen Geschra noch ermuthigt. Es ist sehr zu befuͤrchten, daß es in der nach sten Nacht zu blutigen Auftritten kommen werde. Die Nato nal-Miliz und die Volks-Gesellschaften sind den neuen Minn stern entschieden abgeneigt. Im Uebrigen lassen sich von die sen Ministern nur die Herren San⸗Miguel und Bardaxi oͤffentlich sehen. Espartero befindet sich seit vorgestern Abend zwei Stunden von hier und Pio-Pita Pizarro haͤlt sich verborgen; er hat heute der Köoͤnigin sagen lassen, daß er das ihm uͤbertragens Porte— feuille nicht annehmen koͤnne. Es ist unumgaͤnglich noͤthig, daß die Koͤnigin einen Entschluß fasse. Heute Vormittag hat mah in der Naͤhe des Palastes zwei Bataillone aufgestellt, und mn allen Stadtthoren sind Kanonen aufgepflanzt worden. Eben hat man die Hauptwache, die gewohnlich nur aus 30 Matz besteht, bis auf 140 Mann verstaͤrkt. Fast alle Haäͤuser sind ge— schlossen. Der Infant Don Francisco de Paula rieth heute fruͤh der Koͤnigin, den vorigen Ministern ihre Portefeuillet zurückzugeben. Geschieht dies nicht, so ist far die Haupistadt Alles zu fuͤrchten. Von dem General Espartero behauptete man heute, daß er seine bei Mezzas und Torrelodones stehenden Truppen ins geheim verlassen habe. Dieses Geruͤcht scheint indessen sehr der Ve statigung zu bedürfen.“ Aehnlich lautet ein anderes Schreiben ip CTonstitüutionnel von demselben Tage: „Die Aufregung heißt es in demselben, „nimmt mit jeder Stunde zu; das Vi durchzieht die Straßen mit dem Rufe: Nieder mit den M nistern! Nieder mit den Generalen! Die Lage der neuen M nister ist äußerst bedenklich, und der General Espartero hat a daher fuͤr gerathen gehalten, die Hauptstadt zu verlassen; er be findet sich bereits seit vorgestern Abend zwei Stunden von hletn Man ist in diesem Augenblicke mit der Entwerfung einc Adresse an die Koͤnigin beschaͤftigt; diejenigen aber, die sich die ser Arbeit unterzogen haben, sind so exaltirt, daß die Adr ss bereits dreimal hat anders abgefaßt werden muͤssen, und noch jetzt herrscht ein so unerhört frecher Ton in derselben, daß sie noch einmal umgeschmolzen werden soll. Die De— putirten Salvato und Vadillo haben sich entschieden geweignht in das neue Ministerium einzutreten; es soll jetzt die Rede de von seyn, sie durch die Herren Ferrer und Garces zu ersetzen man fuͤrchtet indessen, daß diese Wahl grobe Exzesse zur Foh haben moͤchte. Die Nationalgarde ist in det Absicht zusammen getreten, die Entlassung Espartero's und aller in der Nahe de Hauptstadt befindlichen Linientruppen, so wie die Wiedereinse zung des Kabinets Calatrava zu verlangen. Die Mun izipah taͤt und die Provinzial-Deputation gehen noch weiter; sie sollt verlangen, daß sowohl Espartero als alle diejenigen, die in du letzte Komplott verwickelt sind, in Anklagestand versetzt werden Das Militair scheint im Allgemeinen dem vorigen Ministeriut gewogen zu seyn und man hofft daher noch, daß die gegenwh tige Krise ohne Blutvergießen voruͤbergehen werde; indessen keine Zeit zu verlieren.“ In einem von der Morning Chroniele mitgetht ten Schreiben aus Bayonne vom 22. August heißt es? „h Morgen des 16ten ertheilte Espartero allen seinen Genera den Befehl, sich mit ihren Truppen bereit zu halten, um demselben Tage Nachmittags abmarschiren zu können. Olk geschah, und die Soldaten waren lange vor der festgesetzten Zet , Um drei Uhr erschien Espartero und hielt sogleich en kleine Musterung uͤber die Truppen. Als er jedoch den Befthl zum Abmarsch gab, erhob sich von einem Ende der Truppens nie bis zum anderen das Geschrei: „„Wir wollen die Koͤnigh

fangs nicht darauf, als er aber sah, daß dle Soldan den Befehlen nicht gehorchten, versprach er, ihre Wuͤnsche nh Madrid zu berichten, und befahl, sie in ihre Quartiere zurn ufuͤhren. Die Truppen gehorchten sogleich, und es wurde . Lourier abgesandt, um den Ministern das Verlangen der E daten mitzutheilen. Diese Nachricht war naturlich nicht ses willkommen, und es entstand eine lange Debatte daruͤber. 9 lich wurde beschlossen, den General Seoane an die Armee! zufenden, um die Soldaten aufzufordern, nach Segovia zu mi schiren, und ihnen zu versprechen, daß bei ihrer Ruͤckkehr ö. Königin sie werde die Revue passiren lassen. Hier 6 ginnt nun das zweideutige Betragen Espartero's. Der 6M heral Seoane machte natuͤrlich bei seiner Ankunft de Zweck seiner Sendung bekannt und verlangte, die Truzpen mustern. Allein Espartero schlug dies ab und erklart nn, werde es nicht dulden, daß Jemand sich in die Angelegenhe der unter seinem Kommando stehenden Truppen mische; er ö lange eine bestimmte Antwort auf die von seinen Truppen a

melt und faßten endlich den Entschluß, ihre Entlassung zu neh—

gesprochenen Wuͤnsche. Beide Generale schieden nicht im bet

sehen! Eine Revue vor der Königin!““ Espartero achtete a

i Netnschements in der

n. aufs

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Seoane s Ruͤckkehr en Wunsch der Köni⸗ Soldaten verlangte Revue

de sogleich dem General stellten sich die Truppen achmittags fand die Revue in Am

hiren; als sie len, erhoben die Soldaten Nieder mit den Ministern! und draͤngten sich zugleich um ihre Entfernung zu erathung mit ihrer Um— General Espartero rufen

: : gen den Feind zu ; jedoch im Begriff war, sich zu inf en! 3 mit einemmale das Geschrei: „„ Veraͤndern Sie Ihre Minister!“ “— nahe um die Königin und ihr Gefol verhindern. Nach einer kurzen H die . den und jagte ihm, er solle in ihrem Namen

die . des ausgesprochenen e G, , e de , kspar ten das Versprechen der Königin mittheilte und 2 befahl, sich in ihre Quartiere u begeb iger sie sich, dies zu thun, bis der Enn ch faz der a , , gemacht seyn werde. Was in dem? alast ver . 3. t, kann ich freilich nicht wissen, 9 . . ntlassung des Ministerlums, und der Zweck des Marsches . Madrid und der folgenden Vorgange liegt nun klar am

Portugal.

Lissabon, 20. Aug. Der Herzog von Terceir 300 Mann, unter denen sich die ö . . die Vesatzung der verschiedenen Forts der Hauptstadt befinden nach einer Audienz bei der Koͤnigin, vorgestern von kiffa⸗ bon nach ‚Mafra gezogen, um sich morgen mit Saldanha der von Coimbra aus, wo er zum Retter des Vaterlandes (val! vadlor da sua batris) ausgerufen worden, im raschen Sieges—⸗ zuge, statt, wie man vermurhete, noͤrdlich nach Porto, der . zu, nach Rio⸗Major marschirt ist, zu vereinigen. les Ereigniß hat hier die gröstte Sensation erregt, und die revolutionairen Klubbs sind in der lebhaftesten Thatigkeit Der Kam f wird sich also vor den Thoren Lissabons entscheiden. Die gestrige Regierungs- eitung theilte das vierte te— legraphische Bulletin vom Fort Jorge vom 18ten mit. Es enthalt die Anzeige des Telegraphen aus Santarem an den Ktiegs⸗Minister, daß die Artillerie um 3 Uhr angekommen sey baß jeden Augenblick ein Infanterie-Corps von Abrantes er wartet werde, und daß Santarem uneinnehmbar sey; so wie bie Meldung an das Ministerium des Innern, daß vier Ka⸗ vallexier Offiziere und zwei Gemeine aus Teir la zu den Rebellen geflohen seyen, und daß diese sich in voller Unordnung befaͤn⸗ den; vergebens habe Saldanha die National⸗Garden von Leiria . Figueira zum Marsch zu bewegen gesucht und sey am sten von Leirla um 1 Uhr Nachmittags nach Alcobaga abge⸗ gen Die Truppen des General Bomfsim seyen in Pombal lus Porto soll der Marschall Saldanha 87 Contos de Reis litemmen haben, waͤhrend die Volkspartei den Englaͤndern vor— ion mit Geld bis zum Belgufe von 1500 Pfd. unterstuͤtzt . haben, wogegen er, wie der Racional behauptet, die in⸗ . ö zu . versprochen. ! aldanha ist an der Spitze von 760 M ; 30 Reitern und eines Stabes 9 56 , n nn f Laimbra eingezogen und hat dert die National-Garde ge⸗ mustert; nach . Tagen zog er verstaͤrkt, nicht nach Porto Landern zur allgemeinen Verwunderung nach Leiria, indem ec den Feind unter dem General Bomfim bei Guarda stehen ließ wo dieser beordert war, Alles aufzubieten, um den Marsch all bon Porto abzuschneiden. Am löten Abends stieß ein mobiles . zu Saldanha. In Leiria sandte das Bataillon von (cobaga einen Offizier zu ihm, um ihm den Wunsch, nach Lissabon zu ziehen, kund 9. geben. Von Leiria marschirte Sal— danha uͤber Caldao nach Rio Major, wo er sich, 1300 Mann Mnfanterie und 670 Reiter stark, morgen mit dem Herzog von derceira vereinigen will. Der Marschall hat die offizielle unn nchalten, daß die Charte Dom Pedro's in Pereira, Figueira Niranda und an anderen Orten ausgerufen worden“ ist Vom⸗ fim steht jetzt mit 150 Reitern, 500 Mann Fuß volk und 3 Feld⸗ sar, ; . von Saldanha entfernt. nter denen, die mit dem Herzoge von Terceira die G aupt⸗ . verlassen haben, befinden sich die Dr ede rern ö. . ila, der vorige Kriegs-Minister Loureiro und an . . Fußvolk nebst 50 Reitern, welche die Besatzung der . t. Jullao, Belem und Peniche bildeten. Die vierzig . er 9. mit Pferden aus den Königlichen Marstaͤllen bekit⸗ . n. ht. Hieraus und aus der Audienz des Herzogs bei 9. nigin schließt man, daß der Prinz Ferdinand don Ko— . der Insurrection nicht fremd geblieben, und die Minister . deshalb den Prinzen um eine Erklärung ersucht, um . sie, bei der hohen Schwangerschaft der Königin, diese . In zugehen wagten. Heute wollen sie sich in den . ege . um die Antwort der Koͤnigin zu vernehmen, i., auch ihre Entlassung angeboten haben. Drei⸗ ! 3 . Lortes, Mitglieder sollen? die Minister zu die— . ö. genoth t haben, mit der Drohung, sie sonst 414 ö. der Ne ellion anzusehen. Gestern ward auf den 1 6 s Deputirten Lionel Tavarez beschlossen, in Ansehung ö ahr des Vaterlandes, morgen, trotz des Sonntags, eine o 4h halten, um eine Proöclamation an das Volk zu er⸗ . . 39. diesen Antrag pruͤfenden Kommission sprach das . Dang 14 derselben, Herr Garrett, indem er eine allge⸗ bel, . n , e n, lie, Worte aus: „Die ten . entbehrt , . ar 6 ist die Dr r , des Klosters Graga, 150 Mann eg Herzog von Terceira gezogen, der sich in Mafra In jeder Nacht finden hier ü hier zahlreiche [ . en sogar dumpfe . b . . ational⸗Garde Lust hatten, ie Anhänger der Constitution beweisen bis jetzt ungemei , ̃ meine . , die Hauptstadt bedroht t, . sie an . . an Truppen und National- Garden mit 123 Mauleseln 12 Geschuͤtzen den Tajo hinauf nach Villa

Desertionen statt, daß selbst einige Batail— sich zu den Chartisten zu

ranch . und an allados und Santare ĩ . ; m entsandt und Lissabon selb

einen achtunggebietenden Drthe n z ustend gesetzt. it Dihhcke Umgegend von Lissabon, so wie die Civil—⸗ mme! 6. beordert, sich, wenn der Feind sich nähern sollte, h der Linien Lissabotis zurückzuziehen, um sich hier bis . zu vertheidigen.

as Fort St. Juligo ist von dem 15ten National ⸗Garde⸗

die Btzeger⸗Sarde unter die Befehle d ss Militair⸗Chefs Vis cond ĩ ö 5 9 nens gestellt, d. h. den Linien / Truppen einver⸗ ie Portugiesische Kriegsbri Tajo“ hat ,, . 5 . . ar 6 s gt, um mit ihren Kanonen sowohl die Königi an einer Flucht auf die Englischen Schi 23 . englis iffe zu hindern, als . Ufer im Fall eines Anzugs der Chartisten z be⸗ Die Allg. Ztg. schreibt aus Lissabon: Rang der Eortes Han dil ler oder der , wie sie sich zu nennen pfle en, .

Zum ersten gehört der nunmehrt, . Praͤsident. Dieses blasse Gesicht mit hoher Stirn u ier. nase⸗ ergrautem Backen⸗ und chnurrbarte, mit glattgestrichenem spaͤrlichem dunkleren Haar, das mit keen nf,. enutzun , den Seiten nach der Mitte des Scheitels gekammt ist 8. ö . ö ö. den schlechten Nachwuchs leer we . en zu uͤberdecken diese hagere Gestalt, mitt⸗ , mit zuruͤckgeschlagenem Kop . die ö ö. . ugen auf den Lippen der Redner haftet, um von die⸗ . orte zu lesen und zu errathen, die ihrer Schwerhoͤ⸗ ig. eit entgehen, dieser Mann mit eineni Arm, den er zuweilen ; utzt, um in der hohlen Hand hinter dem hr den Schall aufzu⸗ k des , n ene fte, l in der Belage⸗ Horto ist Vizconde Säda Bandeira. gegenwartig mit zu den constitutionnellen Hon . rend, vielleicht mehr durch die Umstaͤnde als durch Prinzip in . Phetehene nge egen, so gilt er doch durchgaͤngig, zwar nicht , . . abe paleresker Ehrenmann mit vielseitigen en— hklopadischen Kenntnissen, als Patriot, der d özlu i Dag et lande mung, sich bei dem habs von . . . . . 2 Größere verabsaͤumt. Der Name t den beruͤhmten, die sich bei der Erober ö. Indien auszeichneten . jedoch unser Hin er wie , . dieses Namens, ist kein Nachkomme jener, was ihm ,, auch nichts von seinen Verdiensten nimmt son⸗ ern sein Stammbaum reicht nur bis zum lirgroßvater hin⸗ , welcher ein bescheidener Buͤrger Santarems, und nach k ö. . Schuster gewesen seyn 4 ie Nachkommen ihren j i verbluͤhten Wohlstand erbten oder . he chf fr Hel. 2 ö . Stadt. . naͤmlich die Je⸗ . bal vertrieben wurden, verbargen diese i . von Santarem ihre kostbarsten Sachen pe Gels , einen in ein Essigfaß, das mit unter den Weinfaͤssern ihres Kellers hi, in der Hoffnung, dieses bei der offentlichen Verstei erung , , . dritte Hand erstehen zu lassen und auf diese * aus em Kloster zu schaffen. Ob nun diefer Faßbinder mit im Ge— , war, oder vermoͤge des Handwerks auf irgend eine Art dahinter kam, so bleibt nur so vlel gewiß, daß er das Essigfaß in der Auction erstand und nicht die Jesi und dadurch

ĩ uiten ein reicher Mann wurde, d . / liche Gaͤrer ber Dantare ni. E solchergestast sich beträͤcht⸗

. und Thomar kaufen u ö eines bluͤhenden en hn , . 8 ieß seinen Kindern eine gute Erziehung geben, so ö. . . ,, Stellen beleid? r Als , , , d cl.. dem Aten Kavallerie-Regiment. z n Ge ö. , et . . . . in . n nen .

z vor dem Friedensschlusse noch ei - fiel, wo Lieutenant mehrere Oh, . , 3. , durch die er nicht nur an der Se kraft des einen gl. es schaden litt, sondern auch das Gehör verlor. 5 h den setzte er seine Studien in den Militair⸗ Schulen fort und trat nachher als Capitain in das Genie Corps, wobei er laͤn⸗ gere Zeit keine Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen, ruͤckte aber nach der Anciennetaͤr vor, und wurde Oberst inꝰ diesem Corps. In den Jahren 1826 und 1827 diente er unter Villa, Flor in der constituttonnellen Armee gegen die Realisten, und im Jahre 1828 war er Chef des Generalstabes bei dein un⸗ gluͤcklichen Unternehmen in Porto, wo die vielen Köche den Brei verdarben, so daß' die Herren Reißaus ne ö. mußten nach England. Von da begaͤb er sich nach der Insel Terceira, kam mit Dom Pedro's Expedition nach Porto zuruck und war daselbst fortwaͤhrend beim Generalstab und als Ad ju⸗ tant Dom Pedro's angestellt. Bei der Vertheidigung des Klo⸗ i. da Serra auf der Hoͤhe von Bandeira verlor er seinen rm, und erhielt zu gleicher Zeit eine Schußwunde durchs Vein. Als inan ihm den Arm abnahm, besuchte ihn Dom Pedro, um ihm Muth einzusprechen; allein er bedurfte dessen nicht, sondern scherzte sogar uͤber seinen verstuͤmmelten Arm Als er ,,. und unterdessen Lissabon genommen war, wurde er als Militair-Gouverneur nach Algarbien geschickt, und erhielt von dem Orte, wo er den Arm verloren, den Titel ei⸗ nes BVizconde da Bandeira; jedoch wollte er den Familien⸗ namen nicht aufgeben, und bat den Kaiser, sich da Bandeira nennen zu duͤrfen. Ende des Jahrẽs 1834 wurde er mit zu der Gesandtschaft gewählt, welche den Her— o von Leuchtenberg aus Munchen abholen mußte, und so . der Prinz Leuchtenberg lebte, war Sa da BVandeira bei Dofe beliebt, jedoch nach dessen Tode entspannen sich Mißhel⸗ ligkeiten zwischen ihm und dem Herzoge von Terccira so wie auch dem Marquis von Saldanha, weil dieser als Krlegs⸗Mi⸗ nister nicht auf die Decorations/Vorsch laͤge, die da Ban— deira, als fruͤherer Gouverneur von ien, fuͤr einen sehr großen Theil der ausgezeichnetsten Offiziere einreichte hatte ein⸗ gehen wollen, weshalb es auch zu einer erbitterten Korrespon— denz in öffentlichen Blaͤttern kam. da Bandeira entfernte sich 93 Hof und mit ihm waren alle jene Ossiziere beleidigt, deren über 40 waren, lauter Leute, die deshalb nachher von der Carta absielen und der Revolution vom September beitraten, durch welche da Bandeira zum Minister erhoben wurde; und so entstand aus einem kleinen Motiv eine große Spaitung in Parteien, deren Vereinigung sobald und so leicht nicht wieder bewerkstelligt werden wird. Wegen Harthoͤrigkeit spricht er sel⸗ ten in den Cortes, außer wenn er Vortrage zu halten hat, und dann pflegt er sehr schnell und unverstaͤndlich, mitunter etwas stotternd zu sprechen. Außer den Vortraͤgen, die er einstudirt sind seine Bemerkungen etwas hastig, denn er faßt schnell auf; allein seine Diction ist abgebrochen, holperig und wenig zusam⸗ menhaͤngend, auch oft unklar. Mit Einem“ Worte es hoͤrt sich ihm nicht gut zu. Aber ungeachtet diefer Mann der Sache ab⸗ tennnig geworden ist, fuͤr die er sein Leben gewagt fuͤr die er sich hat zum Krüppel schießen lassen, und jetzt fuͤr ene Sache das Wort fuͤhrt, die ihm unmöglich ans Herz gewachsen seyn kann, so kann man sich wohl daruber ereifern daß er sich aus kleinlicher Rachsucht, aus Charakterschwaͤche

ach dem Frie⸗

Batai aillon unter dem Befehls des Joze das Montags besetzt und

4

allein man kann ihm den

sen, der Carta untreu zu werden; und sein ritterliches a ä

noch nicht boͤse seyn, seine Tapferkeit sprechen fuͤr ihn. Außer bel feierlichen Gel r ihn. A egenheit

3 Bandeira nie Uniform, sondern kleidet si . V chwarz und modern. Sein Benehmen ist militafr ch radaus ohne viele Komplimente und faͤllt mitunter ins Grobe; man iet , mit . Muͤnze i 5 wobei ihm aber , . fe ommt, so daß er davon nichts hört

. Inland.

Berlin, 3. Sept. Zur Bekam 3 pfung des Lasters der ? . bei der aufwachsenden , . at 3 , ö raͤpenitz im Wreschener Kreise des Vol nr Reg. Bez. Veran⸗ . genommen, Maͤßigkeits⸗Vereine ins Leben zu rufen und 6 f. 26. k , den Schullehrern des Kreises ; eck dieses Vereins i ie Schulj a. Wort und That auf die un e el gehen 9 . . eintrinkens aufmerksam zu machen und sie zu Orts-Vereinen zu e , . deren Mitglieder das Gelsbniß feierlichst ablegen einen Branntwein zu trinken. Die Lehrer des 1. sind . solchen Verein mit großem Eifer beigetreten; sie haben . Vorstand des Vereins, bestehend aus vier Lehren gebil⸗ . . unter dem Vorsitz des Landraths ein tatut fuͤr . erein entworfen . und die Geschaͤfte desselben leitet. ; ie dem Kreis⸗Verein zeigetretenen Schullehrer sind nun thaͤ⸗ ö gewesen und haben in ihren Schulkreisen die Orts⸗Verelne . der d end ins Leben gerufen, und außerdem haben sich a . glich wichtig erscheint, eine nicht unbedeurende Zahl von nn age ch ern den Orts-Vereinen aus freiem Antriebe ,, Die Zahl der zu den Maßigkeits-Orts-Vereinen gehörigen schulpflichtigen Kinder und Sonntagsschuͤler betru im Monat Mai resp. 1041 und Zäs, uberhaupt 1384 und u ö sind nur sehr wenige Falle vorgekommen, wo Mitglieder er Orts⸗Vereine ihrem Gelöbniß untreu geworden sind. Wo dieses der Fall. war, sind meist die Aeltern Veranlassung gewe⸗ sen, das Vereinskind von feinem löblichen Zwecke abzuziehen; um diesen so betruͤbenden Einwirkungen entgegen zu arbeiten, 95 der Vorstand des Kreis ⸗Vereins beschlossen, sich an die zu wenden, und diesem Vorschlage ist die Königl. egierung dadurch zu Huͤlfe gekommen, daß sie die Dekane und Superintendenten mit dem Unternehmen des Landraths v. Sraͤvenitz bekannt gemacht und aufgefordert hat, derartige Maß igkeits Vereine, deren einer außerdem bereits in Tarnow' Posener Kreises, besteht, aufzurufen. Sr. Maj. dem König? ist uber die Bemuhungen des gedachten Landraths zur Beschrän, kung des Brantweintrinkens Anzeige erstattet worden, und Allerhöͤchstdieselben haben Sich darüber in einer Kabiners Ordre vom 6. August e. wohlgefällig auszusprechen geruht. Vom 2. bis zum 3. September sind in Berljn als an der Cholera erkrankt 87 Personen und! als an derselben ver⸗ storben 66 Personen angemeldet worben.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der Sitzung der Gesellschaft für Erdk

. unde 2 . sprach Herr Wolfe rs Über die 3 Ber n , ed. ern nn Darauf übergab Herr Mäder in Herrn Beer's und einem Namen die von ihnen herausgegebene Selenographie und be⸗ i. ö über den Inhalt derselben. Herr Zumpt er änzte eine ö. here Mittheilung durch Beschreibung seiner Kiise von ren nach daupliga. Sodann sprach Herr von Ledebur über v. Raumer's hilt sch⸗ Eharten und Stammtaseln zu den Regesta historia Brau- ö nurgensit. Die Sitzung wurde durch einen Vortrag des Herrn Semen über lebendtge Damm- Erde im Thiergarten geschloffen.

ehrere geographische Werke waren als Geschenke eingegangen. ö.

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Auswüärtige Börsen.

. ö 29. August. ; MöoederJl. wirkl. Schuld 821. 30 0. 100. J ki . 227. Mo Span. 19. panuses k Sch. =. 6 reusa. Prim. Sch. 1. koln. 118153. Gesterr. Hei. . ntwerpen, 28. A . LZinal. 7. Neus Anl. 16. 6. ö. Frankfurt a. M., 31. August Qeaterr 8 : Met. 10a i 5 Joo7, go . . . * 16 . . 4 . 997 999 . 21 . 8. dz, 3er, ib, ir, g, Hen chen fön, ä. n 1 z, s, seorceen öh Fi. 118, is e, Loose en, los i dl (. ausn, Prnm. Seh. 62: 62279. do. A0 Anl. 1009. G. Polu Loos sähen. 63M. Boo Span. Anl. 15. 1566. 21. d., ficli. x, Se), Bank. Actien 1c er h J ö. ebtember. . Actie ; Engl. 68. J. Do ö , ,n, 1 gl. Runs. 1061/5. Jo, Port. —. do, Lendon, 29. August Cons. 9 ls Belg jo i N . ĩ . 1 ö lg. g. Neue Anl. 20199. Hassive A7 , 309 s., Engl. Rus. 111. Bras. zolu Mes. e, , n,. Va. Bras. 83. Columb. 211½. Mer. Faris, 29. August. Nen Sonn 10 60. 16 sin cour. 79. 39). 30 . . T0. Sc. Span. Reute 21 1,3. Fagaire 5. 34

4 9 100 H. 3 I. 7727. 215 0 O Nene Anl. 5269. 4 A2 Yo 38. 196,

Königliche . . 4. ö Im Schauspielhause: Die alte und lerauf, zum . am . 3 ö. ö 16 . a. enmale wiederholt: er is per iu 2 Alten Musik von C. Blum. ,,, Dienstag, 5. Sept. Im Schauspielhaufe: 36 en mit der eisernen Hand, Schauspiel in 5

oethe.

10029.

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zo5 Met. 105. 28. Hank. Aeiienr' -

Monta die junge Ir

8 von Ber⸗ bth., von

Königs

àdtisches T ; Montag, 4. 3e l 8. ö

) Der Barbier von Sevilla. ische

Oper in 2 5 aus dem Italiaͤnischen, von .

von Rossini. (Herr Koͤllner, vom Großherzogl. Hof / Theater

9 Karlsruhe: Figaro, als erste Gastrolle? Dlle. Haͤhnel: osine.— Herr Gene: Doktor Bartolo.) ; ; Dienstag, 5. Sept. Zum erstenmale? Die s

Schwank in 1 Akt. Vorher: Der Rauber So

in 1 Akt, von A. Cosmar. Zum Beschluß:

mern, oder: Dle seltsame Testaments⸗-Klausel.

in 1 Akt, von L. Angely. (Neu einstudirt.)

aus haͤlterin. ri. Lustspiel Paris in Pom— Vaudeville⸗Posse

Redacteur Ed. Cocte.

und wer weiß aus was fuͤr Nebenruͤcksichten hat verfuͤhren las⸗

Gedruckt bei A. W. Hapn.

Tin sI. 4