1837 / 285 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten durch die Partei der Constitution gegebene Richtung zu billigen. Das Resultat ist ohne Zweifel beklagenswerth, und wir hatten gewuͤnscht, daß der Kampf ausschließlich national ge— blieben wäre. Wie aber auch der Ausgang gewesen seyn mag, so ist es doch von Wichtigkeit, sich uͤber die Ursachen, die ihn herbeigefuͤhrt haben, nicht zu taͤuschen, und in der Niederlage der Chartisten weniger die definitive Niederlage der gemaͤßigten Partei, als eine Reaction der Portugiesischen Nationalitaͤt ge⸗ gen die Herrschaft Englands zu erblicken.“

Großbritanien und rand.

London, 7. Oktober. Die Empfangs-Festlichkeiten in Brigh⸗ ton sind gestern mit der Beantwortung der Adresse der ö ner geschlossen worden. Nachdem die Koͤnigin Victoria die Adresse empfangen, las sie von einem Stuck Papier folgende Antwort ab: „Ich danke Ihnen fuͤr die ergebene Adreffe und fuͤr die Aeußerungen Ihrer Pflichttreue und Anhaͤnglichkeit. Ich bin durch die Zeichen von Ehrfurcht und Liebe, welche Mir bei Meiner Ankunft in diesem Orte gegeben wurden, sehr erfreut.“ Gleich nach Ihrer Ankunft in Brighton soll die Königin nach einem Zimmer gefragt haben, welches auf die See hinaussaͤhe, und auf die Antwort, daß keines diese Aussicht habe, schmerz lich getaͤuscht ausgerufen haben; „Und das nennt Ihr eine See⸗Residenz.“ Die Herzogin Ida von Sachsen-Weimar, die Prinzessinnen und Prinzen desselben Hauses bilden, nebst der jüungst angekommenen Prinzessin Auguste von Sachsen, seit der Abreise König Leopold's den nächsten Umgang der jungen Koͤnigin.

Die Londoner Arbeiter-Affociation hatte eine Adresse an die Koͤnigin entworfen und sich an Lord Russell gewandt, um di selbe durch sechs Bevollmächtigte uͤberreichen zu lassen. Sie erhielt aber zur Antwort, erst nach dem ersten Lever konne die Adresse uͤbergeben werden, und zwar muͤßten die Ueberbringer in vollstaͤndigem Hofkostuͤm erscheinen. Die Mitglieder der ra— dikalen Verbruͤderung entgegneten hierauf, daß sie es abge— schmackt faͤnden, in gesticktem Kleide, Perruͤcke und Degen vor der Herrscherin zu erscheinen, und Gaß sie deshalb Lord Russell ersuchten, die Adresse der Koͤnigin bei der ersten besten Gele— genheit zuzustellen. „Wir hoffen, Mylord«, schließt der Brief, den der Tischler Lowett, als bestaͤndiger Sechetair der Associa⸗ tion, geschrieben, „daß der Tag nicht mehr fern ist, wo man auf eine bessere Weise darauf bedacht seyn wird, die Reden und Wuͤnsche des Volkes zur Kenntniß der Herrscherin gelan⸗ gen zu lassen.“ Lord John Russell soll sich nun bereit erklart haben, die besagte Adresse zu uͤberreichen, welche, nach vielen Klagen uͤber die Aristokratie, folgendermaßen schließt:

„Wir hoffen, daß Ew. Majesit sich von einem gerechten und billigen politischen Verfahren nicht durch die Factionen abwenden las— sen wird, welche von Mißbräuchen leben und sich auf Unkosten meh— rerer Millionen Ihrer Unterthanen bereichern. Wir machen Ew. Majestät unterthänigst darauf aufmerfsam, daß es nicht recht und billig ist, daß von einer Bevölkerung von 25 Millionen Scelen nur S00,900 das Recht haben, Abgeordnete zum Parlament zu wählen; bUziseiner so beschränkten Zahl von Wählern gelingt es den von den Reichen angewandten Bestechungs. und Einschüchterungs-Mitteln, die meisten bon ihnen zu gewinnen. Die Gerechtigkeit verlangt aber im Gegentheile, daß die politischen Rechte denen bewilligt werden, deren Industrie das Land aufrecht erhält und schützt. Ist es nicht cine schreiende Ungerechtigkeit, daß die Angelegenheiten iner großen Ration politischen Factionen anheimgegeben werden, von denen jede ihr ausschließliches Interesse verfolgt, und die beide dem Glücke des Volkes und dem Fokischreiten der Wissenschaften entgegenstehen? Ist es nicht eben so ungerecht, wie grausam, daß unsece katholischen Brü⸗ der gezwungen sind, eine Kirche zu bezahlen und zu unterhalten, de— ten Lehrsätze sie nicht theilen und deren Luxus und Versch wendung sie verabscheuen? Gewiß ist es, daß die Qualen, denen unfere Ir⸗ ländischen Brüder von Seiten der Whig- und der Torv— Faction so lange preisgegeben waren, über sie das schrecklichste Elend verhängt haben, und daß ein solcher Zustand der Dinge die Anwendung eines radikä— len Heilmittels fordert. Die Armuth und die Unwissenheit, die in den mei— sten Distrikten des Königreiches herrschen, bedürfen einer sofortigen Unter— tersuchung und Heilung; und dies wird man nur von einem Parla⸗ mente erhalten können, das von den weisesten und achtbarsten Mäun— uern einer jeden Klasse der Gesellschaft gewählt wäre, um alle In⸗ teressen zu vereinbaren und alle Rechte zu schützen. Damit diese wesentlichen Reformen bewerkstelligt werden können, mag Ew. Ma— jestät doch nicht glauben, daß ein Whig- oder ein Tory Ministerium unerläßlich sey zur Gewährleistung der Ruhe und der Säccherheit der Regierung Ew. Majestät muß im Gegeutheile in Ihren Nath Männer berufen, die von dem Verlangen beseelt sind, ded Masse des Velks die Gleichheit der politischen Rechte zu gewähren, nützliche Kenntnisse zu verbreiten und aller Orten die Segnungen des Him— mels auszuströmen. Jedenfalls bitten wir Ew. Majestät, welches nun auch die Männer seven, aus denen das Ministerium bestchen wird, als wesentliche Reform-Maßregel eine Bill entwerfen zu lassen, die das Stimmrecht auf oie ganze erwachsene Bryßlkerung' des Kö— nigreichs, mit Ausnahme der wegen Verbrechen verurtheilten oder ibrer Vernunft beraubten Individüen, ausdehnt. Dann wird dle Stimme, der großen Masse Ew. Majestät segnen; ihre Arme iverden Sie schützen gegen die Factionen im Innern und gegen die Frem— den und Ihr Namen wird auf die Rachwelt übergchen, denn' Ew. Majestät wird zuerst die Vorurtheile unseres Hofes umgestürzt ha— ben, um nur die Stimme der Gerechtigkeit und Billigkeit zu hören“

Herr Hume hat sich genoͤthigt gesehen, eine ihm von Edin— burg aus zugekommene Einladung zu einem politischen Banket, der bevorstehenden Parlaments-Eroͤffnung wegen abzulehnen. In seinem deshalb an dies Comité der 8ö5 Subskribenten zu dem beabsichtigten Diner gerichteten Schreiben erklart er sich unter Anderem gegen die oft wiederholte Behauptung der Tory⸗— Blaͤtter, daß eine Reaction in der offentlichen Meinung zu ih⸗ ren Gunsten stattgefunden habe: „Ich erkläre mit voller lebek— zeugung“, so aͤußert er sich, „daß durchaus kein vernuͤnftiger Grund fuͤr eine solche Annahme existirt, und ich freue mich, daß in Schottland und Irland auch nicht einmal ein scheinbarer Grund fuͤr solche Behauptungen vorhanden ist. Die Maͤngel in dem Mechanismus der Reform-Bill haben es veranlaßt, daß die Wahlkoͤrper zu sehr der Willkuͤr ihrer aristokratischen Tyrannei unterworfen sind; Zwang und Einschuͤchterung und, es thut mir leid, es sagen zu muͤssen, offene und schamlose Bestechungen haben bei den letzten Wahlen ihren verderb— lichen Einfluß, besonders bei den Grafschafts, Wahlen, geuͤbt. Ich kann daher nicht bezweifeln, daß unsere gegenwartigen Mi— nister die Nothwendigkeit einsehen werden, unverzuͤglich Mittel der Abhuͤlfe gegen diese schreienden Mißbräuche zu treffen, welche in der That die Absichten der Reform-Bill vollig annul— liren. Die Annahme der geheimen Abstimmung und die Aus— dehnung des Wahlrechtes sins unumgänglich nothwendig, wenn die Bestimmungen jener Bill etwas Anderes als eine Illusion hervorbringen sollen; durch diese Mittel sind wir im Stande, dem Einflusse und dem Drucke der Tories zu widerstehen; ohne sie werden wir bald genoͤthigt seyn, den Reformkampf von neuem zu beginnen.“

Die Reformer von Nord-Wales , auf den 13ten d. M. eine General-Versammlung nach 2 bergele ausgeschrieben, in welcher die Bildung eines Reform ⸗-Vereins vorgeschlagen und

Handel in Peru soll sehr im Stocken seyn. richte von England uͤber Kupfer und Salpeter wirken nachthei⸗

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andere die allgemeinen Interessen der Reformen betreffende Ge— genstaͤnde verhandelt werden sollen.

Eine Pension von 500 Pfd., welche der Graf von Munster bezog, die aber vor einiger Zeit von demselben aufgegeben wor⸗ den war, ist von der Koͤnigin der Gemahlin des Grafen wieder beigelegt worden. -

Der Globe ist der Meinung, daß die Staats-Einnahme fuͤr das laufende Quartal einen bedeutenden Minder-Ertrag' im Verhaͤltniß zu dem entsprechenden Quartal des vorigen Jahres nachweisen werde, weil damals Zoͤlle von Thee zum Belaufe von einer Million außerordentlicher Weise neben den gewoͤhnli— chen Einnahmen eingezahlt worden seyen. Abgesehen davon aber, erklart das ministerielle Blatt, werde, so weit es sich bis setzt bestimmen lasse, wenig oder gar keine Verminderung in der Quartal-Einnahme stattfinden.

Im Morning Herald liest man: „Unsere Briefe von der Spanischen Graͤnze reichen bis zum 1sten d. Zu San Sebastian war das laͤcherliche Geruͤcht im Umlauf, der „Phoͤ— nix“ werde mit 900 Mann frischer Truppen dort in zuruͤckkeh⸗ ten, und, um der Abgeschmacktheit die Krone aufzusetzen, Lord Palmerston werde sie begleiten, weil er sich selbst von der Lage der Dinge an der Kantabrischen Kuͤste unterrichten wolle. Die Navarresischen Bataillone, welche kuͤrzlich gegen die Linie von Zubiri, Biscarete und den umliegenden Ortschaften vorruͤckten, hatten ihren Angriff auf die Posten der Christinos begonnen und in jener Gegend großen Schrecken erregt. Ein Theil der Streitkräfte von Pampelong war gegen sie ausgeruͤckt, man kannte aber den Erfolg noch nicht. Die Belagerung von Per— don in Navarra haben die Karlisten aufgegeben, weil Iriarte zum Entsatz dieses Platzes herbeieilte.“

In Trinidad sind am 16. August die drei Raͤdelsfuͤhrer dei Meuterei des ersten Westindischen Regiments, welches sich im Mai d. J. gegen seine Offiziere empoͤrt hatte, erschossen worden. Die Meuterer waren, wie saͤmmtliche Gemeine jenes Regiments, aus den von Britischen Kreuzern befreiten Afrika— nischen Sklaven rekrutirt.

Die Nachrichten aus Canton in Betreff der angeordneten Vertreibung der fremden Kaufleute haben einige Besorgniß erregt, zumal da man nicht genau weiß, ob der Befehl auf Alle oder nur auf die mit Opium handelnden angewendet wer— den soll. Einige gehen so weit, zu befuͤrchten, daß aller Ver— kehr zwischen den Hong-Kaufleüten und den Europäern in Folge des Befehls der Chinesischen Behoͤrden abgebrochen wor— den seyn moͤchte. Der Text der Verordnung selbst ist noch nicht bekannt geworden, und die Angabe, daß sich dieselbe nur auf diejenigen Kaufleute beziehe, welche Opium eingeschmug⸗ gelt haben, beruht bloß auf Vermuthungen. Man sieht daher den naͤchsten Nachrichten aus Canton mit großer Spannung entgegen, um so mehr, da eine Unterbrechung des Verkehrs mit China, wegen des geringen Vorrathes von Thee in Eng— land (man schaͤtzt denselben auf das Consumtions⸗Quantum von 1“ Jahr) nicht ohne unmittelbare nachtheilige Folgen seyn koͤnnte.

Das Paketschiff „Europa“, welches New York am 16ten v..M. verlassen hat, ist gestern bei Holyhead vorbeigekommen Die Briefe und Zeitungen, welche es uͤberbringt, koͤnnen indeß in Liverpool nicht wohl vor Mitternacht angelangt seyn.

Den letzten Nachrichten aus Rio-Janeiro zufolge, war das Land im Allgemeinen ruhig und man hoffte auch in der Provinz Rio Grande bald die Ordnung gaͤnzlich herzustellen, da Bento Manoel, der Urheber der Insurrection, eingefangen und am 243. Juli nach kriegsrechtlichem Urtheile erschossen wor— den war.

Aus Valpargiso vom 5. Juli schreibt man: „Im Han— del und in der Politik ist nichts besonderes Neues vorgefallen. Heute findet das Leichenbegaͤngniß des Ministers Portales statt. Die Rädelsfuͤhrer des Aufstandes in Quillota sind bis auf ein paar unbedeutende eingefangen und sollen in diesen Tagen ge— richtet werden. Die Truppen sind groͤßtentheils wieder zusam⸗ men, sie werden nun organisirt und durch Verstaͤrkungen von Conception aus erganzt. Aldemate wird von Coquimbo hier erwartet. Ein neues Ministerium ist noch nicht ernannt. Der Die flauen Be—

lig auf die Frachten nach Europa, die bereits auf 4 Pfund 10 Shill. gefallen sind.“

Nied,

Aus dem Haag, 7. Okt. Die Staats Courant theilt einen Königl. Beschluß vom 26. September mit, in Folge dessen zwischen den Niederlanden und den Herzogthuͤmern Sachsen— Meiningen-Hildburghausen und Sachsen⸗Kobürg⸗-Gotha gegen— seitige Befreiung von den Abzugsrechten 24. angeordnet wird.

Man soricht von nahe bevorstehenden Veranderungen in der Uniform aller Waffen-Gattungen unseres Heeres; nament— lich sollen die gigantischen Reiter-Stiefel der Kuͤrassiere abge⸗ schafft werden.

3 m

Bruͤssel, 6. Okt. Vor einigen Tagen begab sich der Mi— nister der offentlichen Bauten nach der Station Mecheln, um die Ursachen der in letzter Zeit auf den Eisenbahn⸗Sectionen stattfindenden Verzögerungen und Hemmungen an Ort und Stelle zu erforschen, oder vielmehr zu konstatiren. Die drei neuen Sectionen, Loͤwen, Termonde und Gent, sind vielleicht ein wenig zu fruͤhzeitig eroffnet, und der Dienst muß schon des— wegen leiden, weil es an hinreichender Zahl Wagen fehlt. Die Wagenzahl ist freilich seit Januar verdoppelt worden, aber sie langt bei der ungeheuren Menge der Reisenden nicht hin; waͤh⸗ rend des Monats September wurden 49,900 Personen befoͤr⸗ dert. Die Belgischen Wagen-Fabriken können gegen den Be— darf nicht anarbeiten, und der Minister wird sich genoͤthigt se⸗ hen, sich nach England zu wenden. Auch wird sich das Be— duͤrfniß einer doppelten Bahn, wenigstens zwischen Bruͤssel und Antwerpen, fuͤhlbar machen. Als Hemmniß in der inneren Organisation betrachtet man die Existenz einer Centralstation (bekanntlich Mecheln), wo nun bestaͤndig vier Wagenzuͤge mit einander zusammentreffen muͤssen, so daß der kleinste Zufall auf einer Section auf die drei anderen zuruͤckwirkt. Nicht minder wird ein passenderes Abkommen mit der Briefpost-Expedition ge— wuͤnscht. (Die Briefe muͤssen in Bruͤssel vor 6 ÜUhr Abends ankom⸗ men, um nach Deutschland und Frankreich versendet zu werden.)

Die Repraͤsentanten-Kammer hat Herrn Raikem wieder zu ihrem Praͤsidenten und die Herren Dubus und Fallon zu Vice⸗ Praͤsidenten erwaͤhlt. =

An die Stelle des bekannten Herrn van Crombrugghe ist Herr Minne-Barth vom Koͤnige als Buͤrgermeister von Gent bestaͤtigt worden.

Ein in der Allgemeinen Zeitung enthaltenes Schrei— ben aus Belgien, welches die durch die Eisenbahn hervorge—

rufene Lebhaftigkeit des Verkehrs schildert, sagt: „Wie die

gierung durch diese Einrichtungen die Eigenschaft der Allg wart erlangt, davon hier ein Beispiel. Vor einigen befand sich der Franzoͤsische Direktor der Brücken und St hier, um die Belgischen Eisenbahnen men, und die Regierung stellte eine Lokomotive zu sein?: fuͤgung. Morgens halb 9 Uhr verließ derselbe in Begle des Belgischen Ober-Ingenieurs de Ridder die Hauptst dt 9 Uhr erreichten sie Mecheln, wo sie die Station mit“ Werkstäͤtten und die Stadt in Augenschein nahmen. Vo

fuhren sie in Wa Stunden nach Termonde, wo sie den Bah nach Gent und zuruͤck (5 Extrapost zu nehmen, da

besichtigten. Von Termonde den hin und her) hatten sie Strecke erst spaͤter eroͤffnet worden ist. eine Stunde, um die Stadt zu sehen, Termonde nach Mecheln zuruͤck. Von da gingen sie nach werpen.

In Gent verweilt

Unterwegs auf der Station Duͤffeln

dort erbaute Bruͤcke genau in Augenschein. In Ant ye

sahen sie die vorzuͤglichsten Gebäude und Straßen der 6

das Museum, den Hafen und die Bassins. Hierauf ki sie nach Mecheln zuruͤck und fuhren nach Loͤwen, eine Stunde verweilten, um die Stadt, den Kanal lun Werkstäͤtten der Eisenbahn zu besichtigen. Von Löwen ki sie endlich uͤber Mecheln näch Bruͤssel zuruͤck, wo sie halbe9 Uhr eintrafen, nachdem sie in einem Zeitraum i Stunden 62 Lieues zuruͤckgelegt und vier große Stadte min Anstalten in Augenschein genommen hatten!“ Dei t f ch ln n d.

ö,, Anfang der strigen Sitzung der Staͤnde⸗Verfammlung aͤußerte der 1 dent sich folgendermaßen: „Nach dreimonatlicher Unterhe wieder vereint, um die Arbeiten des dritten Landtages setzen, koͤnnen wir bei dem Ruͤckblicke auf die bis herig gebnisse des Landtages uns selbst nicht sehr befriedigt; es war unvermeidlich, daß mancherlei Erörterungen statth welche nicht geeignet seyn konnten, positive Erfolge fuͤr daz des Landes, wie solche zunächst gewuͤnscht werden moͤcht mehren oder zu foͤrdern unvermeidlich, wenn bei da schiedenheit menschlicher Ansichten und entgegentretende nungen die Unabhaͤngigkeit der Prufung, des Urtheil, eigene Ueberzeugung nicht beeinträchtigt werden sollte dun schluͤsse, welche vielleicht spaͤter übereilt Und nicht geeignet gi werden. Indessen auch diese Zeit durfen wir nicht als y betrachten, auch jene Momente Ihres landstaͤndischen M werden mindestens zur schäͤferen Auffassung, zur ah nern Verstaͤndigung uber Wahrheiten und

von Einfluß sind. Aus redlich gefuͤhrtem Streite wird, s oder spaͤter, einstens gewiß die Wahrheit siegend und bel hervortreten. Außer den bereits erledigten Aufgaben sind g von umfassender Wichtigkeit schon weiter vorgeschritten.

sie im raschen und friedlichen Gange der Vollendung nah fuͤhrt werden daß sie zu gedeihlichen Fruͤchten reifen, glaube ich, buͤrgen uns die weisen Absichten des Landeghh die Einsicht, die Erfahrung und Besonnenheit der Raͤthe, if ihn umgeben und ihm als Organ dienen und dann, m Herren, Ihr Eifer, jene Absichten und jenes zu ellen

Interesse des Vaterlandes zu unterstuͤtzen. Ich glaubt, m

der Hoffnung hingeben zu durfen, daß fortan immer wh Land, welches wir zu vertreten haben. des Gluͤcks sich eißh werde, welches durch Eintracht und Vertrauen im Gang Berathungen uͤber seine Angelegenheiten allein her vorgel werden kann und dadurch bedingt ist.“

Zu Anfang der heutigen Sitzung machte der Lam Commissair unter Anderem Mittheilung von einer in Folh Ablebens des Landgrafen Friedrich, mittelst Wegfalls de Pension als Regiments-Inhaber 36 angesetzten Posten, tretenen Minderung des die Apanagen, Deputate 2c he den Titels des Staats-Grund-Etats. Die in vorgi Sitzung begonnene Diskussion des Straßenbau-Etats dann fortgesetzt, waͤhrend welcher jedoch, da wegen Entf mehrerer Mitglieder die beschlußfaͤhige Zahl nicht mehr n den war, die Sitzung aufgehoben werden mußte. Diesehhe Nachmittags fortgesetzt werden.

Muͤnch en, 7. Oktober. (Bayer. Bl.) Die Sitzung der Kammer der Abgeordneten war der Bu des Gesetz-Entwurfes, „die Ausscheidung der Staats— lasten? betreffend, gewidmet. Der Regierungs-Entwusch fünf Artikel, welche nach dem Referate und Torreferahih geordneten von Hornthal und Hagen durch Zusatze ih fache Aenderungen von den vereinten Ausschuͤssen, dig und dritten, in 7 Artikeln der Kammer zur Annahm achtet wurden. Nach unbedeutenden Debatten wurden die ersten 11 Artikel nach der Redaction des Aus schis wenigen Modificationen angenommen, so daß dieser Gesl wurf, wohl einer der wichtigsten der diesjährigen Stun sammlung, jedenfalls schon in der naͤchsten Sitzung am R zu Ende gebracht werden wird. In derselben wird jh über die Ruͤckaͤußerung der Kammer der Reichsraͤthe bejs der „Prozeß-Novelle“ Berathung und Schlußfassung lin,

Die zum Ruͤckmarsch nach Boͤhmen bestimmte Mm des ersten Landwehr-Bataillons Fleischer (230 Mm 9 Kommando eines Ober-Lieutenants), welche am 6. dub Mainz aufgebrochen ist, wird am 11iten in Wuͤrz burg, ahn in Nuͤrnberg und am 36sten in Pilsen eintreffen. 4

Man will hier Nachrichten haben, sagt ein Brief ah langen vom 3. Oktober im Fränkischen Merkur, d Stadt Aschaffenburg die Bitte um ein Benediktiner Klo nehmigt sey, und daß die Versetzung des Königl. Studie rektors, eines Layen, von dort nach Muͤnchen eingeleitet!

Munchen, 8 Okt. Nachdem Freitags auf der wiese das uͤbliche Feuerwerk, vom Magistrate veranstah⸗ gebrannt wurde, ist das Oktoberfest diesen Nachmittag, w jaͤhrlich, mit dein zweiten Pferderennen beendet worden,

Der Schauspieler Eßlair, dessen Gesundheit seit en, kehr aus Wien sehr bedenkliche Anfaͤlle erlitt, ist nunfs Zuthun der Aerzte und seinem eigenen Wunsche zu ) Pension gesetzt. Sein Ruhegehalt ist 3350 Fl., wobei . Nolle, die ihm in der Folge seine Kraͤfte zu spielen erh eigens honorirt wird.

Karlsruhe, 8. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit er Gn zog sind ven einer kleinen Reise in die oberen ,, Landes gestern zuruͤckgekehrt. Hoͤchstdieselben waren 5 einem Ihrer Adjutanten begleitet, Und hatten zum . mehreren Lokal-Verhaͤltnissen, insbesondere von , , gen des Hochwassers am Kaiserstuhl, persöͤnliche Einsicht ;

in Augenschein zu

und kehrten dann

nahmen s

wo sie

Rechte bein die fuͤr das Wohl des Ganzen, fuͤr Gegenwart und z]

en. Am 31. September Abends in Freiburg angelangt, be—

Lichten Se. Koͤnigliche Hoheit im Laufe des folgenden Tages

Ta as Blinden-Institut, das Seminarium, und das benachbarte,

i hwer heimgesuchte Staͤdtchen Endingen. Obgleich Seine Koͤ— igliche Hoheit nicht vorher angekuͤndigt worden, so fanden den⸗ och die freudig uͤbberraschten, dankbaren Einwohner Mittel, hre Gefuͤhle auf eine einfache und innige Weise an den Tag b legen. Se. Koͤnigl. Hoheit kehrten durch das Simonswal' ler Thal, uͤber Tryberg, Lahr und Offenburg zuruͤck, auf wel⸗ her Route Hoͤchstdieselben den neu projektirten Straßenzug bei ryberg und uͤberall die maͤchtigen Fortschritte unserer vater— indischen Industrie in speziellen Augenschein nahmen.

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Arenen berg, 8. Okt. Die Königin Hortensie ist so eben r langen und schmerzhaften Krankheit erlegen, deren erste ympteme sich schon vor zwei Jahren zeigten, die aber ungluͤck— cher Weise langere Zeit nicht beachte? wurden. Alle Bemü— ungen der zu Huͤlfe gerufenen beruͤhmtesten Aerzte Europa's aren nicht im Stande, sie zu retten, sondern konnten nur ihr aseyn auf kurze Zeit noch fristen. Aber seit einigen Tagen urde ihr Ende vorgusgesehen. Man glaubte, deswegen den hrafen Tascher, Cousin der verewigten Kaiserin Josephine, und ächsten Verwandten ihrer Tochter, berufen zu muͤffen. In nigen Tagen wird die Leiche zu Ermaͤtingen, einem kleinen Dorfe am Fuße des Arenenbergs, beigesetzt werden.

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Negpel, 28. Sept. (Allg. Ztg.) Der gestern unerwartet

die Marine erlassene Befehl, daß ploͤtzlich eine Fregatte nach sessina abgehen soll, an deren Ausruͤstung seit zwei Tagen un— fhoͤrlich gearbeitet wird, so wie das Einschiffen von Truppen, heschüͤtz, Kugeln ꝛc. auf die zwei Koͤnigl. großen Dampfsschiffe, ie im Arsengl liegen, geben zu tausenderlei Muthmaßungen nlaß. Die Ruhe in Sicilien ist noch keinesweges so wieder— ergestellt, wie es die Regierung glauben lassen mochte. Es eht die Rede, daß in Messina die Cholera ausgebrochen sey; ich Anderen gilt die Ausruͤstung der kleinen Flotille einem Kor⸗ ren, der in unseren Gewaͤssern kreuze. Man sieht mit bangen den nächsten Briefen aus Sicilien, besonders aus Ressing entgegen Nach Privatbriefen aus Catania, hat die Cho⸗ ra et as nachgelassen Die Truppen wurden stark von ihr seimgesucht; das erste Sch weizer⸗Regiment hat zwischen 60 bis o Mann verloren, worunter einige Offiziere und ein Oberst— icutenant. Dem Oberst desselben soll nach dem Leben getrach— et worden seyn und derselbe mehrere Dolchstiche bekommen Eben, was jedoch der Bestaͤtigung bedarf. Auf die Koͤpfe der Rädelsfahrer sollen starke Praͤmien ausgesetzt worden seyn. Nach dem neuesten hier erschienenen Cholera-Buͤlletin kamen eit mehreren Tagen weder neue Cholera, noch Todesfaͤlle vor, ind unsere Sanitaäͤts-Kommission theilt wieder Gesundheits⸗Paͤsse nus. Das letzte von Genua gekommene Dampsschiff, welches den seuen Sardinischen Gesandten am Bord hatte, wurde nur einer btägigen Quarantaine unterworfen.

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Spanien.

Madrid, 39. Sept. Die Cortes haben in ihrer Sitzung an 26sten folgenden, von den Herren Campaner und Bardasi unterzeichneten Antrag angenommen: „Da die Unterzeichneten ttahren haben, daß die Regierung, auf Verlangen des Fran— hsischen Botschafters, die Insel Rey in Port Mahon zur An— gung einer Steinkshlen- Niederlage an Frankreich üßerlassen jat, und da wir diese Maßregel für unpolitisch und den Inter—

ssen der Insel nachtheilig halten, so ersuchen wir die Cortes,

Die Regierung aufzufördern, daß sie dem Kongresse alle auf diese Angelegenheit bezuglichen Dokumente uͤbersende und die Ausfuͤh⸗ rung der Pen erwähnten Maßregel suspendire.“

Der Frirgs-Minister hat ein Eirkular, Schreiben an die General-Kommandanten der Provinzen erlassen, worin er sie uffordert, die uͤber die Karlisten errungenen Vortheile und die zadurch erzeugte guͤnstige Stimmung der Armee ünd der Na⸗ ional-Garde, so viel in ihren Kraͤften stehe, zu benutzen und nit der grsßtmöglichen Thätigkeit gegen den Feind zu verfah— en, keinen Waffenstillstand einzugehen und ihm uͤberhaupt nicht de mindeste Ruhe zu goͤnnen. Zugleich ermahnt er sie aber juch, die Subordination und Disziplin der Armee auf jede Weise und, wenn es noͤthig seyn sollte, mit der aͤußersten Strenge aufrecht zu erhalten.

Der General⸗-Capitain von Neu-⸗Castilien hat am 22. Sep⸗ tember eine Proclamation erlassen, worin er befiehlt, daß jede kleine Stadt und jedes Dorf, die von einem feindlichen Corps ungegriffen werden, das geringer ist, als die Hälfte der Ein— wohner des betreffenden Ortes, sich vertheidigen müssen. Wer sich weigert, an dem Kampfe Theil zu nehmen, zahlt 200 Du— aten Strafe oder wird, falls er unfaͤhig ist zu zahlen, zwei

Jahre zu den Galeeren verurtheilt. Wer dadurch, daß er die Waffen gegen die Karlisten erhoben hat, irgend einen Nachtheil erleidet, wird dafuͤr entschaͤdigt, und zwar muͤssen diejenigen Ein— wohner seines Ortes die Entschaͤdigung aufbringen, die der ge⸗ genw tigen Ordnung der Dinge am wenigsten ergeben sind.

Die letzten Niederlagen der Karlisten werden von einigen lieberlaufern groͤßtentheils der Spaltung zwischen den Kastili— schen und Biscayischen Karlisten zugeschrieben, indem Letztere den großen Einfluß Cabrera's auf Don Carlos mit neidischen ugen betrachteten.

An den Befestigungswerken der Hauptstadt wird mit dem Rößten Eifer gearbeitet“ Von Errichtung einer Reserve⸗Armee R nicht mehr die Rede, und man glaubt, daß der General Auiroga nächstens das Aufhören des Belagerungs-⸗Zustandes ahnzeigen werde.

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Konstantinopel, 20. Sept. (Oest. Beob.) „Unlaͤngst hatte der Koͤniglich Preußische Gesandte, Graf von Koͤnigs⸗ mark, die Ehre, in einer ihm vom! Sultan ertheilten Audienz 8 ohe 6 . Preuß schen Generalstabs?/

Senie⸗ iere, Bar inke, Mdͤ Fischer n ffizere, Baron Vinke, Muͤhlbach und Fischer, . Kaiserlich Nussische wirkliche Stagtsrath und Gene— 4 onsul in den beiden Fuͤrstenthümern, ö von Ruͤck— ( un, welcher den Auftrag hat, wahrend der Abwesenheit des . von Butenieff die Leitung der hiesigen Russischen Ge— 9 s haft zu fuhren, ist heute auf dem Oesterreichischen Dampf⸗

ot „Ferdinand J.“ von Gallatz hier eingetroffen. Einige fe. ö war Graf Medem, welcher ehemals bei der Rus⸗ 1 h , r n dlschaft hier angestellt war, und nunmehr bestimmt

. en von seinem Posten abberufenen General? Konsul in

i , Obersten Duhamel, provisorisch zu ersetzen, in dieser —ĩ otktadt angekommen, die er binnen kurzem zu verlassen ge⸗

nkt, um sich nach Alexandrien zu begeben.

die Russischen Besitzungen an der

43 durch unermittelte Zufaͤlle veranlaßt worden sind.

Breslauer Herbst-Wollmarkt sind nach den, an den T

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Der Gesundheits-Zustand ist fortwährend ziemlich be— friedigend.

Mexiko.

Mexiko, 27. Juni. Die Re ierung s-Zeitung ent— haͤlt Folgendes: „Herr Maximino Garro ist zum bevollmaͤch⸗ tigten Minister in Paris, Herr Jose Maria jzutierez Estrada zum bevollmächtigten Minister in London, Herr Joft . Montoya zum Geschaͤftstraͤger in Rom, Hert Francisco Facio zum Konsül bei den Hansestaͤdten ernannt worden.“

Im Imparcial liest man: „Vor. kurzem erstreckten sich . Westkuͤste Amerika's nicht suͤdlich von dem Nutka-Sunde in 1496 35 N. B., jetzt sind die Nussen jedoch schon bis zum Hafen Bodega unter 380 23. N. B vorgedrungen und haben auf diefe Weise eine Strecke von 289 Meilen (60 16 des Aequators) unseres Gebietes in Besitz genommen. Sie muͤssen jetzt bereits in San Fran⸗ eisco seyn, 9 Meilen von Monterey, der Hauptstadt von Gber⸗ Californien.“

664 d.

. in, 16 n, Nachstehendes ist die Allerhoͤchste Ka— binets⸗-Ordre, mittelst welcher des Koͤnigs Majestaͤt das Statut der Berlin-Potsdamer Eisenbahn⸗Gesellschaft zu bestäͤtigen ge⸗ ruht gaben

„Nach Ihrem Antrage vom §ten d. M. will Ich das mit den übrigen Beisagen Ihres Berichtes zurückgehende Statut der zur Er— richtung und Benützung einer Eisenbahn jwischen Berlin und Pots— dam gebildeten Actien-Gesellschaft, nachdem dasselbe von der General⸗ Versainmlung der Actionaire laut gerichtlicher Verhandlung vom 23. August d. J. angenommen worden, unter Verleihung der Rechte einer Corporation an die Gesellschaft, hierdurch bestätigen. Ich setze dabei jedoch ausdrücklich fest, daß die Geseüschast allen Bestimmungen, welche über die Verhältnisse der Eisenbahn-Unternehmungen zum Staat und zum Publikum im Allgemeinen, oder für die ihrige ins— besondere ergehen werden, eben so nachzukommen verbunden bleibt, als wenn solche der gegenwärtigen Bestätigung und Verleihung bei— gefügt wären. Die Bahn-Linie und die Mir vorgelegten Piäne der Ausmündungen bei Berlin und bei Potsdam, wobei Ich nichts zu erinnern sinde, will Ich genehmigen, auch, im Anerkenntnisse der Ge⸗ meinnützigkeit der Uüternthmung' der Gesellschaft für die Ausführung der Bahn in der angenommenen Richtung, so mie der dazu gehörigen Anlagen, das Recht. die erforderlichen Grundstücke im Wege der un— freiwilligen Expropriation eigenthümlich zu erwerben, oder vorüber— gehend zu benutzen, hierdurch eben so wis dasselbe für die Anlage öf⸗ fentlicher Kunsistraßen gesetzlich besteht, und mit der Maßgabe be⸗ willigen, daß es nur unter befonderer Leitung der Regierung zu Potsdam ausgeübt werden dürfe. Die gegenwärtige Besitätigung und Verleihung kann von Mir zurückgenommen oder beschränkt wer— den, sobald das Statut eder eine der ergangenen oder vorbehaltenen Bestimmungen durch die Gesollschaft verletzt, oder nicht befolgt wer— den sollte. Ich überlasse Ihnen, diesen Erlaß nebst dem Statute der Gesellschaft durch das Amtsblatt der Regierung zu Potsdam be⸗ kannt zu machen.

Berlin, 23. September 1837.

(gez) Friedrich Wilhelm. An den Staats- und Finanz⸗Minister, Grafen von Alvensleben“

Am 1Iten d. M. Nachmittags feierte, wie bereits er—

waͤhnt, die Preußische Haupt⸗Bibel⸗Gesellschaft in der hiesigen

Dreifaltigkeits⸗Kirche ihr 23stes Stiftungsfest mit Gesang, Ge⸗

bet und Predigt. Durch ein von dem zeitigen Mitdirektor der Gesellschaft, Professor Hr. Neander, verfaßtes Programm „Erinnerungen an Marco Antonio Flaminio und das uftkei⸗ men der Reformation in Italien“ war zu dieser Feier beson— ders eingeladen worden. Der vorgelesene Bericht uͤber die letz t⸗ jaͤhrige Wirksamkeit der Gesellschaft ergab, daß von derselben im abgelaufenen Geschaͤftssahre I, 9tzöé Bibeln und 964 Neue Testamente, wahrend ihres 23jährigen Bestehens aber 212,216 Exemplare heiliger Schriften und von ihren Tochter⸗Gesellschaf⸗ ten 614,612, in Summa also 888, 228 Exemplare vertheilt wur— den. Am Schlusse der Feier wurden 1660 arme Schulkinder mit Bibeln beschenkt.

Vom 1l2ten bis 13ten d. M. sind in Berlin 3 Perso⸗ nen als an der Cholera erkrankt und z Personen saͤmmtlich schon fruͤher erkrankt als an derselben verstorben gemeldet worden.

In dem Kalender⸗Jahre 1835 haben in den zur Kur- und Neumaͤrkischen Feuer ⸗Societaͤt gehoͤrigen Staͤdten des Regie— rungs⸗Bezirks Potsdam uͤberhaupt 59 Braͤnde stattgefunden, von denen 3 durch Gewitter, 1 durch Verwahrlosung, 9 durch muthmaßliche Brandstiftung, 1 durch fehlerhafte Bauart und ner Es sind dadurch 19 Wohnhaͤuser, 95 Seiten- und Stallgebäude, 36 Scheunen, 1 Schuppen, 6 Muͤhlen und 15 andere Gebaͤude

ganzlich eingeaͤschert, 64 Wohnhaͤuser aber, 57 Seiten, und

Stallgebaͤude, 7 Scheunen, 1 Muͤhle und 6 andere Gebaͤude mehr oder weniger beschädigt worden. Die von den Societaͤts⸗ Mitgliedern zu zahlende Verguͤtigung betragt 93,782 Rthlr. Die Breslauer Zeitungen n. nunmehr den nachstehenden amtlichen Bericht uͤber den Ausfall des dies jaͤh⸗ rigen Herbst-Wollmarktes in Breslau: „Zu dem diesjaͤhrigen or⸗Zoll⸗ Aemtern vom 2asten v. M. ab gefuͤhrten , ö. nannte Quantitaͤten eingebracht worden“: 1) Aus Schlesien J 2) Angeblich aus dem Groß— herzogthum Posen. - 3) Aus Galizien. 4) Aus OHesterreich . 5) Aus Boͤhmen

In Summa So5 s Vr. Von dem letzten Fruͤhjahrs⸗Wollmarkt ö und von den zwischen beiden Maͤrk— ten eingegangenen groͤßtentheils Pol— nischen Wollen noch. JJ vorraͤthig gewesen seyn, wonach sich der gesammte Betrag des beim Mark—

te feil gebotenen Produkts auf .. 23,651 Ctr. ergiebt. Die Preise stellten sich wie folgt: Hochfeine Schlesische Ein— schur 82 1060 Rthlr., feine dito 73 78 Rthlr., mittel dito 652 66 Rthlr.; hochfeine Lammwolle 99 95 Rthlr., feine dito 72 76 Rihlr., mittelfeine dito 65 70 Rthlr.; hochfeine Schle— sische Sommerwolle 70 75 Rthlr, feine dito 69 265 Rthlr., mittelfeine dito 56 56 Rthlr.; feine Zweischur⸗Wolle 60 276 Vthlr., mittelfeine dito 53 59 Rthlr. ; feine Pellwolle 30 69 Rthlr., locker dito 435 55 Rthlr.; hochfeine Posener und Pol— nische Einschur 65 70 Rthlr., feine dito 55 60 Nthlr., mit telfeine dito 48 59 Rthlr., mittel und geringe dito 4* 45 Rthlr.; feine Sommerwolle 5 69 Rthlr., mittel und geringe dito 40 5 Rthlr.; weiße Zackelwolle h 24 Rthlr., schwarze

6000 *

9009 5

den, daß sich die Preise

dito 14 18 Rthlr. Im Allgemeinen kann angenommen wer—⸗

. durchschnittlich um 5 6 Rt lr. pro Centner besser als im Fruͤhjahrs⸗Markt gestellt haben. Einzelne Faͤlle kommen vor, wo Wollen, die im Fruͤhjahr nicht verkauft worden waren, bis zu 12 Rthlr. bessere Kaufs preife erhielten.“

J In den Hafen zu Swinemuͤnde sind in 3 vom 26. August bis 25. September d. J. 11 . . stande von di 21 ½ Fuß im Fahrwasser 139 Schiffe ein⸗ gelaufen, und 110 Schiffe gingen seewärts aus. Von den erste— ren waren 107 beladen und 32 geballastet; von den letzteren 129 beladen und 11 geballastet. In 36 Schiffen wurde Ge— traide, in 4 Nutzholz und in 47 sonstige Waaren ausgefuͤhrt. In Stettin kamen 101 beladene und 18 geballastete, zu⸗ sammen 119 Schiffe an, und 106 Schiffe, von denen 91 béela— den und 12 geballastet waren, gingen seewaͤrts aus. Die aupt⸗Importations⸗Artikel waren 288 Ctr. Baumwolle, 1139 tr. Branntwein, 2337 Etr. Eisenbahn⸗-Schienen, 2359 Ctr. Farbehoͤlzer, 678 Ctr. getrocknete Fische, 187 tr. rohe Haͤute, 328 Ctr. Hanf, 9070 Tonnen Häring, 415 Etr. Kaffec, 195 Ctr. Kaͤse, 2604 Ctr. rohes Kupfer, 6592 Ctr. Oel, 39538 Ctr. ottasche, 295 Ctr. Reis, 1181 Etr. Rosinen, 11835 CEtr. Schwefel, 1025 Last Steinkohlen, 5632 Etr. Talg, 3614 Ctr. Thran, 106 Etr. bearbeiteter Taback, 693 Ctr. Wein und 16,172 Ctr. roher Zucker. Die Haupt-Exporten waren: 9686 Ctr. Abfaͤlle aller Art, 1233 Wspl. 5 Schffl. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen und Huͤlsenfruͤchte, 2014 Ctr. Fein⸗ saat, 5718 Ctr. Rapps und Ruͤbesaat, 2826 Stuͤck Balken, 52,709 Kubikfuß eichen Schiffsholz, 674 Ring Stäbe aller Art, 165 Ctr. Holzwagren, circa 68 Ett. Leinwand, 203 Ctr. Oel, 5 Last Bruch- und behauene Steine, 163 Ctr. Toͤpferwaaren, 213 Ctr. Wolle, 9956 Ctr. roher Zink und 6106 Etr. Rapp⸗ und Leinkuchen. Der Handel Stettins war nur in folgenden Gegenständen von einiger Lebendigkeit: in Wein, in Getraide, d. h. in Roggen und Rappsamen, in Farbehoͤlzern und in Haͤ— ring. Die uͤbrigen Handels-Branchen beharrten in ihrem Still— stande; der Stabholz-Handel ist aber ohne Leben, und nur mit Schiffshoͤlzern und Balken fand einiger Verkehr statt. Die Schiffsfrachten neigten sich zu einigem Falle.

Das Danziger Dampfboot erzaͤhlt Folgendes: „Zwei Bettelknaben von etwa 14 und 16 Jahren schlugen am ö5ten d. M. in dem Dorfe Fuͤrstenwerder ihr Nacht⸗ Uartier in einer Feuerkufe auf, die ohne Wasser dort auf freier

traße stand, und zogen, vermuthlich um sich vor der rauhen Nachtluft zu schuͤtzen, den Deckel der Kufe zu, wußten es aber nicht, daß dieser mit einem sogenannten Ueberfall versehen war, der das Aufheben des Deckels von innen unmoͤglich machte. So, waren die beiden Ungluͤcks-Gefaͤhrten freiwillig in ihr Grab gestiegen, dem sie auch nicht wieder entrinnen sollten. Erst am anderen Morgen entdeckte ein zufaͤllig den Deckel aufhebendes Maͤdchen den traurigen Fall, und man zog die entseelten Körper in einem durch den Todeskampf furchtbar entstellten Zustande

hervor.“

Meteo rologische Beobachtung.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 5 Uhr. 2 Uhr. 10 uhzꝛ. Ber d achtung.

1837. 12. Oktober.

Quellwarme 7,7 9 R. Flußwärme S3 R. FRedenwarmt 8,8 9 R TRusdünstung O, i Rs.

Riederschlag Gon!“ Rb. SS 28. Warm: wechsel 4 11,4

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Luftdruck. .... 21. „war. ö . Luftmwarme ... . 6560 R. 1II2* R. C S9 R. Thaupun kt... *. 2.92 R. 4 3,3 1 R. 4 7,9 R Dunstsättigung 88 oët. Y4 ot. 9 oCt. ; Regen.

S Bolkenzug. . .. .

Tage sm ittel: 341,20 Par. 8,10 * 0 R.. 77 p61. SSS.

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Deu 13. Oktaher 1837. m t (iche Fend e- 14 7 1. & 2g Cor Zette]. 81 Rr. Cour. Er. Cour. 8 Brief. Brief. Geld. St · Schuld Seli ö 102 8 womm. do. 41105 ) 2 Pr. Eugl. Ohl. 30. 4 1012 Kur- u. Neum. do. 4101 Erãmßeh. 4. Seel - 63! 2 625 6 do. d0. do. 2. Kurm. Hb. m. I. 0. 4 1031 4 102 4 Sehlesiagche do 4 Nm. Int. Seh. do. 4 . 1021 Rij ckst. C. und 2. Perl, Stadt: Opt. 4 1081 625. seh 4. ic. . M. = S6 M, Königab. do. ö . Gold al marco . 2181! hininser ar, i, . J 1814 137. J

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Danz. do. in Th. 43 . . Friedrichsd'or Went pr. Esandhr. 4 1041 2 104 Aud. GColdinün- 1641 4 Len à 5s TII.

Grosuli. Pas. do. 4 Ostpr. Pfandhr. . lor, dmeonto

131 3

1

Auswärtige körsen.

Amsterdam, 8. Oktober. Niederl. virkl. Schuld de, Antwerpen, 7. Oktober. Neue Aul. 1816. IIa mburg, 11. Oktober. Bank- Actien 1383. 12381. Eugl. Kuas. 10636. So, bort. do. 3 9,½ 21½. Neue Auj. 18. Br. London, 7. Oktoher. Cons, 395 92 3. Bel. 1031. Neue Anl. 20. Husrzive —. ust. Sen. . If eh, fol. Zz S0, ahn. So, Hort. 89. . Russ. Hras. Colßnmb. 26 1½,.,. Mex. nili —.

Zinal. 63 4.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 14. Okt. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von? G. *. Lessing. (Herr Jerrmann: Nathan, als Gastrolle. )

In Potsdam: Das zugemauerte Fenster, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Von Sieben“ die Haͤßlichste, Lustspiel in 3 Abth, mit einem Vorspiele, von L. Angely.

Sonntag, 15. 8 Opernhause, zur Hoͤchsten Ge⸗ burtsfeier St. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedich— tet von L. Thebesius, gesprochen von Madame Werner. Hier⸗ auf, zum erstenmale: Die Gesandtin, Oper in 3 Abth., nach dem Franzsdsischen des Scribe und St. Georges, zur beibehal— tenen Musik von Auber, fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeiter vom Freiherrn v. Lichtenstein.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum dritten

Range, Amphitheater und Parterre zu haben.

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ee, , , , e, ,. 5 8 h

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