1837 / 286 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

uninteressant, die Sprache zu vernehmen, die einige unserer ministe⸗ riellen Blatter, in Bezug auf jene Ministerial-Veraͤnderung führen. Es ergiebt sich daraus ziemlich deutlich, wie sehr diese Blaͤtter es beklagen, daß es der gemaͤßigten Partei in Madrid bei allen ihren Anstrengungen nicht gelungen ist, das Feld zu behaupten. Das „Journal des Debats“ beschuldigt geradezu Herrn Calatrava, daß er, um seiner Partei den Sieg zuzuwen— den, unbefugten Waͤhlern den Eintritt in die Wahl Kollegien verschafft habe. Dem sey, wie ihm wolle, so ist wenigstens so viel gewiß, daß die Spanische Regierung dadurch, daß sie aufs neue die Bahn der Revolution betritt, sich Frankreich immer mehr entfremdet.“ J .

An der heutigen Boͤrse sind die Spanischen Papiere auf

das Geruͤcht von der Erkrankung des Don Tarlos um eine

Kleinigkeit gestiegen. Großbritanien und Irland.

Lon don, 7. Okt. Die Lords Melbourne und Palmerston sind am Mittwoch von Windsor hierher zuruͤckgekehrt.

Laut einer Angabe des Zollhauses hat die Zahl der im vori— gen Jahre nach den Britisch⸗Nord-Amerikanischen Kolonieen Ausgewanderten 34,226 und die der nach den Vereinigten Staa⸗ ten während desselben Jahres Ausgewanderten 37,771 betragen. Im Jahre 1833 war die Zahl 46,069 und 33,74, und im Jahre 1832, in welchem das Auswandern sein Maximum er— reicht hatte, 66, 339 und 32,980. Das Verhaͤltniß der Aus— wanderungen aus den verschiedenen Theilen des Reiches ist in den letzten 190 Jahren nicht dasselbe geblieben. Im Jahre 1836 wurden in Quebek und Montreal gelandet: Aus England 12,188, aus Irland 12,599 und aus Schottland 2223 Personen, waͤh⸗ rend im Jahre 1829 die Zahl 3565, 96 13 und 2645, im Jahre 1831: 10,313, 34,135 und 5353, und im Jahre 1834: 6799, 15,2066 und 4591 betragen hat. Von den im vorigen Jahre in Quebek angekommenen Auswanderern kamen B, 083 auf ihre eigene Kosten, 3640 auf Kirchspiels-Kosten.

Die Eigenthümer der Vauxhall Gaͤrten und Herr Green sind letzt thäͤtig beschaͤftign, eine abermalige großere Reise in dem Nassau⸗-Ballon vorzubereiten. Herr Green wird von einer Gesellschaft Herren, welche eingewilligt haben, die Reisekosten zu bezahlen, begleitet werden. Man erwartet, daß die Reise in einigen Tagen angetreten werden und daß sile der Kontinen— tal-Reise vom vorigen Jahre zwar gleichen, daß aber diesmal Schottland, wenn anders das Wetter dies zulassen sollte, der Bestimmungsort seyn wird.

Das neue Orchester im Drurylane⸗Theater besteht nunmehr aus 965 Musikern, der groͤßten Zahl, die je in einem Englischen Theater engagirt gewesen.

Aus Nieder-Kanada berichten Amerikanische Blatter fortwaͤhrend von aufruͤhrerischen Versammlungen in den Doͤr— sern. In St. Polycarpe, Grafschaft Vaudreuil, verließ das Volk die Kirche in Masse, als das Tedeum zur Feier der Thron— besteigung der Königin angestimmt wurde. Auch wollte es das von dem Geistlichen anbefohlene Glockenlaͤuten nicht zulassen, indem es vorgab, daß die Glocke den Einwohnern uud nicht der Koͤnigin gehoͤre. Aehnliche Demonstrationen waren in an— deren Kirchspielen gemacht worden.

Nachrichten aus Valparaiso bis Anfangs Juli zufolge, war, nach der Ermordung des ersten Ministers Portales und der Unterdruͤckung der Revolte Vidaurre's, das Ministerium noch nicht gänzlich wieder formirt. Wie es hieß, sollte Don J. Tocarnal, der Finanz⸗-Minister, zum Premier⸗Minister er⸗ hoben, Don M. Egana Minister der Gnaden und Justiz und Don Ramon Cabaneda Kriegs-Minister werden. Mittlerweile wurden die Zuruͤstungen zu der Peruanischen Expedition mit Thaͤtigkeit fortgesetzt, und man glaubte, daß, wenn sich nichts Widerwaͤrtiges ereignen sollte, fie in einem Monat absegeln werde. Ein Schreiben befuͤrchtet, daß das Chilische Ministerium von den Huͤlfsquellen des Generals Santa-Cruz nicht genugsan— unterrichtet und daß die Resultate der Expedition ungluͤcklich seyn duͤrften.

Folgendes waren die Getraide⸗Durchschnittspreise in vergange⸗ ner Woche: Woͤchentl. Sechswoͤchentl. oll. Veizen . 56 Sh. 6 P. 57 Sh. P. 29 Sh. 8 P. Serste ... K 19 * 10 Hafer . * Y Roggen. . 3: 33 ö Vohnen .. ö 40 * ö Erbe, 36 * ö

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Bruͤssel, 9. Okt. Der Konig und die Königin werden morgen von hier nach Paris abreisen, um dort der Vermaͤh— lungsfeier der Prinzefsin Marie mit dem Herzog Alexander von Wuͤrttemberg beizuwohnen. .

In der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten-Kammer rich⸗ tete der Alters Praͤsident, bevor er seinen Platz dem erwaͤhlten Praͤsidenten, Herrn Raikem, uͤberließ, folgende Worte an die Kammer: „Meine Herren! Sie haben mir diesesmal wieder Ils Alters-Präsident Ihre Nachsicht geschenkt; empfangen Sie dafuͤr meinen Dank. Wir haben dieses Jahr keine Thron⸗-Rede, und die Intrique bemaͤchtigt sich dieses Umstandes, um auszu— streuen, daß Zwietracht zwischen den Mitgliedern der Regie— rung herrsche. Diese Spaltungen sind glücklicher Weise rein erfunden. Urtheilt man nach den Arbeiten unserer letzten Session und nach der Freiheit, die bei den Wahlen geherrscht hat, so ist nirgends der ministerielle Einfluß fuüͤhlbar gewesen; der König und die Minister setzten mithin Zutraüen in das Land, und das Land seinerseits setzte Zutrauen in den Koͤnig und das Ministerium, da es fast die sammtlichen Mitglieder der vorigen Session wieder in diese Versammlung gesandt hat. Also herrschen fortwaͤhrend der naͤmliche Geist und die nämliche Tendenz; und, m. H., was konnen wir Besseres thun, als die Ordnung und oͤffentliche Ruhe in den Augen Aller, die Bruͤderschaft, welche die Belgi— schen Provinzen zusammenhaͤlt, die Fortschritte unserer Indu— strie, die Europa in Erstaunen setzen, die Moralität des Belgi⸗ schen Volkes, die sich keinen Augenblick verleugnet hat und welche die Revolution nicht schwaͤchen konnte, unsere guten Nachbarschafts⸗ Verhaͤltnisse mit den, von ihren ungerechten Vorurtheilen, die sie gegen uns gefaßt hatten, zuruͤckgekomme— nen fremden Regierungen aufrecht halten? (Gelaͤchter. Eine Stimme: Das ist die Thron-Rede.) Eine einzige Regierung

leibt unter den Waffen und handhabt einen Zustand der Dinge, der ihr nachtheiliger ist als uns; wir verausgaben in der That das Geld, das sie, waͤre sie vernuͤnftig, von uns empfangen wuͤrde (neues Gelächter) im Lande; desto schlimmer fuͤr sie; denn ohne Zweifel hält man uns nicht fuͤr dumm oder feige genug, um zweimal zu zahlen. Je länger sie wartet, je starr— Eoöͤpsiger sie seyn wird, desto weniger Aussichten wird sie haben, sich bezahlt zu machen; Europa wird sich nicht in Masse erh e⸗ ben, um den Holländern einige Millionen mehr zu verschaffen.

2.2 Y V

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Was koͤnnte uns eine Thron⸗-Rede sagen, das wir nicht im vor— aus wuͤßten; ohne Zweifel haben wir die Gelegenheit verloren, dem Koͤnige die Gesinnungen der Liebe und Dankbarkeit, die wir ihm schuldig sind, zu bezeigen. Wir wuͤrden ihm im Na— men der Nation wegen der gluͤcklichen Resultate, die er durch die zahlreichen Reisen, welche er dieses Jahr gemacht hat, ein⸗ aͤrndtet, Gluͤck wuͤnschen. Dank seinen Anstrengungen. Belgien wird nicht mehr bei den fremden Maͤchten als neutral, sondern als befreundet betrachtet werden; mit Weisheit und Beschei⸗ denheit werden wir die einzige Lage aufrecht halten, die wir dem Koͤnige verdanken. Der Koͤnig hat ein Opfer der Eigen— liebe gebracht, indem er darauf verzichtete, die Session zu eröffnen, aber er hat geglaubt, daß die Erorterung der Adresse eine Zeit wegnehmen wuͤrde, die man der Befoͤrderung der Geschaͤfte lassen muß. Es bleibt uns ein großer Ruͤckstand, aber vorzuͤg— lich dem Budget muß diese Zeit gewidmet werden. Dieses— mal konnen wir hoffen, daß wir, mit den votirten Budgets vor dem 1. Januar ankommen werden, wenn wir auch unserer— seits ein Opfer der Eigenliebe bringen, wenn wir unsere Thaͤ— tigkeit und Puͤnktlichkeit verdoppeln, um nicht dem Lande und unseren Kollegen den Verlust von Stunden zu verursachen, de— ren Werth man nur zu oft verkennt. Ich bitte Herrn Raikem, gefaͤlligst den Sessel einzunehmen.“ Nachdem der Praͤsident den Sessel eingenommen, zeigte der Finanz -Minister an, daß das Budget, welches er auf das Buͤreau niederlegen werde, sich auf 96, 99tz,s62 Fr., das heißt, auf 1,156,857 Fr. mehr als das Budget und die saͤmmtlichen verschiedenen im vorigen Jahre votirten Ausgaben belaufe. Der Minister fuͤgte hinzu, daß die fuͤr die Eisenbahn votirten Summen sämmtlich verwendet seyen und daß fuͤr dieses Jahr ein Kredit von 19 Millionen werde gefordert werden, die vermittelst einer Ausgabe von Schatzscheinen wieder zu erlangen seyen, was im Kapitel der oͤffentlichen Schuld eine Vermehrung von 490,000 Fr. nöͤthig machen werde, um die Zinsen zu decken. Bei dieser Gelegenheit kuͤndigte der Minister an, daß er den gewoͤhnlichen Umlauf der Schatzscheine auf die geringste Summe vermindert habe. Nach einer summarischen Auseinandersetzung der ver— schiedenen Theile des Budgets legte der Minister die Schilde— rung der Lage des Schatzes, den Entwurf des Budgets fuͤr das Dienstjahr 1838, einen Entwurf, wodurch fuͤr die Arbeiten der Eisenbahn ein Kredit von 10 Millionen verlangt wird, ei— nen Entwurf, der den Zweck hat, die fuͤr die Zeitungen jeder Groͤße festgestellte Stempel-Abgabe zu vermindern, endlich ein Amendement des Tarifs fuͤr destillirte Getraͤnke auf das Buͤreau nieder.

Der neuinstallirte Buͤrgermeister von Gent, Herr Minne— Barth, ist zugleich zum Professor des Handelsrechts an der dasigen Universitat ernannt worden.

Hier ist eine Englische Zeitung gegruͤndet worden, die zwei— mal woͤchentlich herauskommen soll und unter vem Namen „The Mercure“ erscheint. K

Gegenwaͤrtig sind bereits 16 Lokomotiven auf unseren Eisen— bahnen im Gange, diese sind jedoch noch nicht ausreichend, um den Andrang von Reisenden regelmäßig nach allen Seiten zu befoͤrdern. Es werden daher bis zu Ende des naͤchsten Monats noch drei neue Lokomotiven aus den Werkstaͤtten des Herrn Cockerill in Seraing hinzukommen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. Okt. Der Schwedische Gesandte in Ko— penhagen, Freiherr Lagerheim, uͤberreichte dem Koͤnige in Lund

ein Bewillkommnungsschreiben von dem Könige von Daͤnemark

n seinen Freund und Bundes-Verwandten, den Konig von Schweden und Norwegen, gerichtet.

Hier will ein Herr Edward Heymanson diesen Winter ei— nen Verein fuͤr Handelsbeflissene errichten, wo sie sich uͤber Ge⸗ genstaͤnde ihres Fachs unterhalten und nuͤtzlich und angenehm ihre Abende verbringen koͤnnen. „Als Umgangs- und Handels⸗ sprache zugleich“, sagt die in hiesigen Blattern vom 5. Okt. er— schienene Anzeige, „wird in diesem Vereine Deutsch gesprochen des Schweden zweite Muttersprache, mitunter aber auch Eng— lisch und Franzoͤsisch.

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Kopenhagen, 9. Okt. Eine Trauer-Botschaft ist uner⸗ wartet an die Gräflich Bernstorfsche Familie gelangt; der Lehns— graf und Hof ⸗Jägermeister Andreas Erich Hendtr. Ernst Bern— storf⸗Gyldensteen ist namlich am ten d. in Odense, 47 Jahre alt, verstorben. Er war erst am 27sten v. M. von Augusten— burg auf seinen⸗ Guͤtern in Fuͤhnen angekommen, erkrankte aber schon denselben Abend und starb, ven einem Nervenschlage ge—⸗ troffen, in Anwesenheit seiner , seines aͤltesten Sohnes (Koͤnigl. Hannoverschen Lieutenants) und seines Schwagers, Pastors Arctander in Klinte. Seine Leiche, in Gyldensteen beigesetzt, wird in der Folge nach der Graͤflichen Grab-Kapelle im Lauenburgischen gebracht werden.

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. . d n 3 . ö. speziellen Berathung des Gesetzes uͤber die Parochial-⸗Lasten, bei welcher sich eine für die Geistlichen und Schullehrer eben nicht guͤnstige Stimmung bei der Majoritaͤt der Kammer zeigte, gelangte man endlich in der gestrigen Sitzung bis zu der Bestimmung uͤber die Art und Weise der Aufbringung der Parochial-Lasten von den einzelnen Gemeinde-Mitgliedern. Der Entwurf unterschei— det hier zwischen rein staͤdtischen Kirchen- und Schul⸗Bezirken, und den Bezirken, welche Dorfer oder solche Orte bilden, wo die Städte-Ordnung nicht eingeführt ist. In ersteren Paro⸗ chieen soll der Stadtrath, wenn die Nothwendigkeit einer An— lage eintritt, wegen Aufbringung derselben die noͤthige Veran— staltung treffen, und dabei nach der in dem staͤdtischen Lokal— Statute festgesetzten Weise verfahren werden. Die Kammer trat dieser Bestimmung bei. In den Parochieen der Dorf— Gemeinden und der kleineren Landstädte dagegen uͤber— laßt der Entwurf die Art der Aufbringung jener Laͤsten zunaͤchst der freien Vereinigung der Gemeinden, und bestimmt nur fur den Fall, daß eine solche Vereinigung nicht zu erlangen sey, daß eine Halfte der Anlagen von dem Grundbesitze, die andere von allen Gemeinde-Angehdrigen uber 14 Jahre nach der Kopfzahl aufgebracht werde. Die erste Deputation, welche uͤber den Gesetz-Entwurf Bericht zu erstatten hatte, schlug dagegen vor, die eine Halfte auf die Angesessenen allein nach der Grund steuer zu vertheilen, die andere Halfte aber auf alle Einwohner des Bezirks, uber 14 Jahre, nach der Kopfzahl. Nur hinsicht— lich der letzten Hälfte soll es den Gemeinden gestattet seyn, nach freier Vereinigung mit Rücksicht auf Vermögen und Einkommen diese Anlagen unter sich aufzubringen; und erst, wenn eine solche Vereinigung nicht erfolgt, die Anlage unter den einzelnen Beitrags—⸗ pflichtigen nach dem Verhältniß der Gewerb⸗ und Personal⸗Steuer, doch mit Ausschluß der Charakter⸗Steuer, zu bewirken. Gegen eine

freie Vereinigung der Gemeinden uͤberhaupt erklärten sich in h sches 5 Kammer vorzuͤglich von Thielau und Hr. von Mayer, namen 63. lich weil sie befürchteten, daß dabei der große Grundbesitz dur einen Beschluß der Masjoritaͤt stets werde beeintraͤchtigt werdt fetzt werden darf, so muͤsse Die Kammer beschloß jedoch, den Gemeinden eine freie . é einigung zu gestatten. Es fand nun die Berathung über ins Alle bestimmen, an Art der Aufbringung statt. Der Abgeordnete von Thiel he welcher seinen fruͤheren Vorschlag, daß der von dem Grun z sitz zu gewaͤhrende Antheil nie ein Viertel der dem Sta ate leistenden jährlichen Grundsteuer uͤbersteigen duͤrfe, nach z gi heinkreise stets Beschlusse uͤber die freie Vereinigung fallen ließ, machte J.. Antrag, daß zur Aufbringung der Kirchen- imd Schul⸗Bedn⸗ nisse jeder Art, insoweit das Kirchen-Vermoͤgen der einzel

Orte nicht ausreiche, alle Einwohner des Landes über 14 Ja

die ein Kopfgeld von 1 4 Groschen geben, beizutragen

handele, der Staat in seiner Gesammtheit auch die erfe chen Mittel aufzubringen habe, daß es eine große Un keit sey, wenn in der einen Gemeinde der Grundbesitze

leicht zehn bis zwanzigmal mehr zu kirchlichen Zwecken, ahlen habe, als ein Grundbesltzer in der anderen Gem 3 h h 1. ( en,

und daß die anderen Gemeinden mit einer uͤbergr lastung des Grundbesitzes verbunden seyen, der ohnedies digrisch fuͤr alle Staats-Ausgaben hafte. Dagegen han Abgeordnete von Dieskau beantragt, daß die von jeder meinde zu leistende Grundstenler und die Personal⸗ Gewerbe- Steuer als eine Steuer-Einheit angenon und die Parochial-Lasten auf die einzelnen Gemeinde⸗-Mitg hiernach verhaͤltnißmaßig verthellt werden moͤchten; der) ordnete Adler dagegen, daß ein Drittel nach der Grund

ein Drittel nach der Gewerbe- und Personal⸗-Steuer,

Drittel endlich nach der Kopfzahl aufgebracht werde wog Wehle die eine Halfte nach der Grund- und Gewerbesg die andere Haͤlfte nach der Kopfzahl umgelegt wissen Mehrere vertheidigten die Deputations-A nsicht, Andere; gegen Thielau's Antrag, Andere gegen und für den von v. Nach einer ziemlich lebhaften Debatte und der

des Ministers von Lindenau, daß ihm anfangs Di Vorschlag als der rationellste erschienen sey, demselben nach naͤherer Erwaͤgung das Bedenken entgegenstehe,

der Gründbesitz dadurch unverhaͤltnißmaßig belastet wa da die Grundsteuer sich zur Perfonal- und Gewn

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steuer nach der jetzigen Verfasfsung immer noch wie zu ln halte, mithin Mm von dem Gemeinde-Eigenthum, M aber weniger von dem Gewerbe aufgebracht werden würde, zin da auf dem platten Lande der Gewerbestand geringer als inn Staͤdten sey, ging man zur Abstimmung uͤber, Und es wun das Deputations- Gutachten gegen 6 Stimmen angenommen wodurch sich alle ubrigen Anträge erledigten. In dre Sißon vom 3. Oktober fuhr man in der Berathung dieses Gegenstn des fort, Ein Antrag des Freiherrn von Friesen in Bezug die provisorische Abschaͤtzung des jetzt steuerfreien Grund⸗El thums zur Ermittelung des Quartal-Verhaͤltnisses ruͤcksichtlich Beitrags-⸗Pflichtigkeit zu den Parochial⸗-Lasten, welche das der Deputation vorgeschlagene umständlichere Verfahren tigte, wurde angenommen. Obgleich in der Regel die von dem Gt Eigenthum aufzubringende Hälfte des fuͤr kirchliche und E

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zwecke erforderlichen Aufwandes in demselben Verhaͤltnise,

die Grundsteuer, aufgebracht werden soll, was namentlich Einfuͤhrung des neuen Grundsteuersystems einen so viel m gleichfoͤrmigen Aufbringungsfuß darbietet, so beschloß dot Kammer, mit 52 gegen 13 Stimmen, nach dem Vorschln Deputation, daß es der Kirchen- und Schul⸗Gemeinde fres solle, auch nach einem anderen Fuße diese Beitraͤge von da gesessenen zu erheben. Durch diesen Beschluß erachtete von lau die Sonderinteressen der Ritterguts,Besitzer gefaͤhrde, auf seinen Antrag machten die Abgeordneten der Nitn Besitzer mit 17 gegen 2 Stimmen unter 19 Stim mend dem ihnen verfassungsmaͤßig zustehenden Rechte, eine En stimme abzugeben, Gebrauch.

Herbst-Uebungen des Großherzoglichen ersten Bataill hier am Sonntag mit einer Parade geschlossen, und die? schaft, die nach unserer Militair Einrichtung den aktiven nicht in den Garnisonen fortzusetzen hat, ist wieder in ih

Weimar, 11. Okt. (Weim. Ztg.) Die gewinn

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math entlassen worden. Die allgemeine Stimme, die das Urtheil von Sachverstaͤndigen gruͤndet, laͤßt den n volle Gerechtigkeit widerfahren. Ausruͤstung, militairische tung, Gewandtheit und Bestimmtheit in allen Bewe— Nuhe und Sicherheit in der Gesammt⸗Ausfuͤhrung gtgenn Befehle haben ihnen ein hoöͤchst ehrenvolles Zeugniß bei der fentlichen Meinung erworben, namentlich den An regung des Offizier und Unterofsizier-Corps. So fuͤhlt sich der 2 maraner in seinen Truppen geehrt und ist es sich mit e. thuung bewußt, daß die Bundes-Verträge treu erfüllt um Kontingent einen der Auszeichnung werthen Theil eines gu Ganzen bildet.

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Speyer, 10. Okt. Die hiesige Zeitung enthält?

stehendes: „Die in Maͤnchen versammelte: Abgeordnete

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Rheinkreises an ihre verehrten Mitbuͤrger im Rhein Durch oͤffentliche Blätter haben wir vernommen, daß (,. bei unserer nahen Zurnckkunft ein Bewillkommnungs⸗ Fe reiten wollen, ein Fest der Freundschaft, des Wiederseh Buͤrgerliebe und der Buͤrger-Einigkeit. Sollte dieses

in Ihren Absichten liegen, gewiß alle Ihre Abgent ]

koͤnnten nur mit inniger Freude an einem so nataͤrli— schoͤnen Feste Theil nehmen. Indessen wie bei manchen? ren Dingen auch in der reinsten und edelsten Absich ternommen und ausgeführt nicht selten Zwecke oder zt unterstellt werden, die der ursprunglichen Idee fremd sin

koͤnnte wohl auch hier die Vermuthung eintreten, als ob . freundschaftlichen Vereinigung, deren Tendenz doch 1a, 9 einfach vorliegt, andere Motive vorherrschend seyn nocht,

* n / 2 em gen oder Spaltungen werden koͤnnte, Dinge, enen, N J ‚— We

als ob ein solches Fest die Veranlassung zu politischen

mehr abhold seyn kann und muß, als wir Alle.

ö 5 66 4 . 68 e . nun auch dergleichen Besorgnisse unmsglich theilen . . wir vielmehr von der Ueberzeugung durchdrungen sind, da

est, dessen Anordnung jedenfalls nur von den devollen Haltung n Theilnehmern voraus; falls nach den n Schritte

gern ausgehen kann, mit jener wuͤr un hegangen wuͤrde, die doch wohl bei alle

n dennoch die des her schon geschehene Mitbuͤrger, zu richten, jede geordneten aufzuge— ja nichts mehr, als im die Ruhe und Ord—

wir muͤssen daher n suchen, was irgendwo deutet werden, was auch gruͤndeten oder ungegruͤndeten assen Sie, liebe Mitbuͤrger, uns nz in der Stille an

ns zugekommenen Geruͤchten bis

dringende zdee eines festli

als herzliche chen Empfanges Ihrer Ab Wir Alle wollen und wuͤnschen die Buͤrger-Eintracht, g ungestoͤrt und ungetruͤbt zu erhalten; uch Alles aufs sorgfaͤltigste zu vermeide ls eine Storung angesehen oder miß ur den ntferntesten Anlaß zu ge m Beschwerde ebe . 9. bunden seyn sollten. Die Gemeinden sollen' fuͤr Alufbing! . ö ö dieses Kopfgeldes haften, die Eintreibung der nicht zu ern yt genden Ruͤckstaͤnde aber der freien Uebereinkunft überlassen i ben. In den Gemeinden, wo die Einkuͤnfte des Kirchen n Schul-Vermoͤgens Ueberschuͤsse gewaͤhren, soll es gtsn tet seyn, das erwähnte Kopfgeld müttelst diefer Ueberschtisf decken. Wenn das Kopfgeld nicht hinreiche, soll der Meg darf durch die allgemeinen Staats-Einnahmen gedeckt, und her nach Befinden der Betrag der direkten Steuern iin werden. Der Antragsteller berief sich besonders darauf, wenn man die Erfuͤllung kirchlicher Zwecke als Staatssach.

so jedenfalls ga eerde zuruͤckkehren; dleselbe Eintr ns stets bestand und noch besteht rweiterten Kreise unserer theuern erfinden, und diedersehen wird das schoͤnste Tuͤnchen, den 5. Oktober 1837. Neudelhuber.

unsere ge⸗ acht, die hier unter „wir werden sie dort in dem Freunde und Mitbuͤrger wie—⸗ Daͤndedruck beim Bewillkommnungs-Fest seyn! Kern. Jordan; Schickendantz.

zohnten H

ein warmer gegenseitiger

Heydenreich.

Aus sicherer Quelle erfahren Donnerstag Nachmittag das Dampfschifffahrts⸗ eopoldshafen anlangen werde. Die— „das neunte jener Gesellschaft hat eine Laͤn eine Breite von 40 Fuß, ist mit Maschine hen, und hat sich wahrend des bewaͤhrt, daß es nicht nur sondern auch er ganzen bisherigen Dampfflo iesen Verhaͤltnisse hesellschaft im Dankgefuͤhl hifffahrts-Institut sich vo erfreuen hatte,

Karlsruhe, 9. Okt. kommenden sbch namenlose Dampfboot der Rheinischen esellschaft von Koͤln zu L

on 160 Fuß, 0 Pferden Kraft verse ienstes so vortrefflich das geraͤumigste as schnellste und bestgelungene tte genannt zu werden verdlent. hat die Verwaltung der fuͤr den Schutz, dessen d n Anbeginn auf dem . die Veranlassuͤng e egten Wunsch zu befriedigen, und ihrem schoͤnsten len des Großherzogs „Leopold von der Rheinischen Dampf⸗

genannten as Dampf⸗ em Badischen Rheine rgriffen, einen lange ge— Erlaubniß ö allverehrten Ra⸗

Verwaltung igt, sondern auch als Bewei

uch al s besonderer Huld zuge— Großherzog un

d die Großherzogin Pa— botes zu uͤbernehmen l wird demnach gnung des gedachten Damp ags 11 Uhr, zu Leo vernehmen,

chert worden, daß der enstelle bei der Taufe uͤrden. Gemaͤß hoͤchstem Befeh handlung der Taufe und Einse chiffes den 13. Oktober, Vormitt kattfinden, wozu, wie wir ens der aus Koln gegenwartig hier a hes Verwaltungsrat er Feier die gebührend eiten der Wasserbau-Direction i um Eingange des Altwassers etzt worden, um die etwaige artig aͤußerst nie

en geruhen die feierliche

poldshafen die Vorbereitungen Sei— Abgeordneten rden, um je⸗ Glanz zu geben— st bereits eine Bagger zu Leopoldshafen in n Hindernisse drige Wasserstand omit nur der Wunsch übrig, it schoͤner Witterung das schoͤne, fuͤr unser ch neue Fesr beguͤnstigen, und der em Taͤufling gluͤckverheißend, leucht

2 r anwesenden aufs thaͤtigste betrieben we e Wurde und

Betrieb ge⸗ zu beseitigen, welche herbeifuͤhren koͤnnte,

(daß der Himmel n unsere Gegend eigenthuͤm— Feier recht freundlich, wie

der gegenwaͤ und es bleibt s

Oesterreich. t, 3tg.) Reisende, welche Zeugen des gro waren, daß dieses ebenso ausgeführt worden. Unter den frem erkappte Franzoͤsische Hoch schon beim Beg eckt, des Verdachtes falscher“ en Gendarmerie ausgewieser

rt worden seyn sollen. an nicht verbuͤrgen, ind luelle, daß alle Umstaͤnde unmd herden koͤnnen.

r nähern Ausschluß barum, vorausgese Pffiziere nicht in Franzoͤsischen ! Daͤssen und in Civilmas Nikolaus die K roßmuͤthigst einge Die Mailänder

„In dem

Man erfahrt durch hen Schauspiels imposant als präcis auch zwei welche je⸗ Maske ent⸗ Papiere schuldig, von der Russi— n und bis an die Gränze eskor— Wie weit diese Angabe w

1e ßen militairisc zu Wosnesensk ei den Gaͤsten sollen Offiziere sich befunden haben, Nanöver unter ihrer

ö n ahr ist, kann stammt sie aus so achtbarer glich als erdichtet angenommen die Franzoͤsischen Blaͤt— so wie auch uͤber den Umstand, daß obige Sage wahr ist, die lniformen, sondern n ke sich Festen beigesellten, nner und Freunde aus allen L

elleicht bringen uns tzt namlich, n mit falschen

wozu Kaiser aͤndern Europa's

Zeitung vom 30. v. stkommenden Monate O und auf den Ebenen zwischen große Manoͤver stattfinden sollen. 8s Erzherzogs Vice-Koͤnigs drer contremandirt worden, Und zwar nicht darum, unter uns Symptome jener Asia andere Lander heimgesucht

N. enthalt Fol⸗ ktober hätten in

nd Mantua einige Dem Befehle Sr. ind diese Man weil sich etwa pon welcher so viele haͤtten, sondern vielme beseitigt werde, Truppen unzertrennlichen ombardei bisher gefahrdet werden.“ Man schreibt aus G mitit an der ein Erdbeben zur allgemeinen chloßperge am W

Kaiserl. Hoheit de

tischen Seuche, verden, gezeigt Besorgniß den Bewegungen der

der Absicht, damit jede es moͤchte durch die von Anstrengungen sich erhaltende guͤnstige Ge

algscz (Marktflecken im Neutraer Co- J. September Abends glaubte man gab es sich mit Tagesan— rwunderung, daß vom Weinreben bepflanzter Theil laftern Breite vom Berge ge— und die angraͤn— atte, während die auf n und Kartoffelpflanzen

inen vergrößerte sich, als man auf der Flache am üÜfer eine beiläufig 190 K ch, ihre uͤp gesunkenen 9 und Schotter instens dort d Ereigniß mag dadur die sich aus n die Höh von unten nachlie

zu verspuͤren, indeß er nicht geringen Ve t aagufer ein mit 0 Klaftern Lange und 20 K stennt und bei 8 Klafter tie zenden Obstgärten theilwei e besindlichen Rebe

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Rissen sieht man viel raus zu schließen seyn duͤrfte, daß zaag gewesen war. ch erklart werden, daß etw zudehnen gesucht, en, andererseits aber, ß, der Weinberg

stiederung und den untermengt, wo as Bett der V Dies Natur⸗ er a versperrte Luft, diesen volubeln Grund einerseits . da der Gegendruck gesunken ist.“ k 30. Sept. (Allg. Ztg.) Die Anh

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Aussichten fuͤr diesen

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sehr glänzend und meinen, man wuͤrde ihn uruͤckrufe si in der Kammer selbst sehr viele J,, fin . 69. ben sollen. Nach den neuesten Zeitungs ⸗Nachrichten scheint uns alles dies kaum glaublich. An dem gestrigen Namenstag des Prinzen hatten sich mehrere seiner Getreuen in Frascati, wo er sich von Porto d' Anzo hinbegeben hatte, zur Gratulation und Handkuß eingefunden. Eine kleine Schrift, angeblich in Paris gedruckt, welche die Rechte dieses Fuͤrsten auf den Thron von Portugal versicht, wird hier in Portugiesischer und Franzoͤsi⸗ scher Sprache ausgetheilt.

Rom, 3. Okt. Das Diario enthaͤlt den amtlichen Be— richt uͤber das gestern vom Papst gehaltene geheime Konsisto⸗ rium, in welchem dem neuen Kardinal von San Filippo und Sorso auf uͤbliche Weise der Mund geschlossen und wieder geoͤff⸗ net wurde. Demnaͤchst wurden 23 neue Bischoͤfe in ihren Bis— thuͤmern (meistens in Italien) bestaͤtigt.

„Die Cholera ist nur noch sehr unbedeutend; gestern sind 5 erkrankt und 2 gestorben. .

Neapel, 30. Sept. (Allg. Ztg.) Das letzthin erwahnte Geruͤcht, daß eine Franzoͤsische Flotte auf hier in' Anzug sey hat sich durch 3 Linienschiffe von je 92 Kanonen bestaäͤtigt di vorgestern Abend vor unserer Stadt erschienen und sich auf un⸗ serer Nhede vor Anker legten. Die Erscheinung dieser stattli— chen Massen mit ihren 275 Feuerschluͤnden hat nicht nur die Auf⸗ merksamkeit der hiesigen Einwohner, sondern auch einige Besorg⸗ niß bei ihnen erregt, da man bei den bestehenden Handelszwistigkei⸗ ten zwischen den beiden Regierungen und bei dem Stand der Dinge in Sicilien auf allerlei Gedanken gerieth. Sie Annaherung dieser Fahrzeuge war um so auffallender, als sie keine der üb? lichen Begrüßungen beobachteten, sich uͤberdies ganz feindselig auf Schußweite in foͤrmlicher Schlachtordnung vor die Stadt legten und überhaupt ganz willkuͤrlich verfuhren. Zugleich erfuhr nian, daß sich eine zweite Schiffs-Abtheilung in der Bucht von Baia vor Anker gelegt habe; endlich wollte man noch andere Schiffe auf der Hoͤhe von Capri kreuzen sehen. Auf der Börse waren die Schiffe der Gegenstand des allgemeinen Gespraͤchs, und sowohl die Nente als die Produkten⸗-Preise sind in Folge dessen gewichen. Der Koͤnig rief einen Minister⸗ Rath zusammen, der bis spaͤt in die Nacht dauerte; alle Forts wurden mit Mannschaft und Kriegs-Material verstärkt, Kanonen wurden Nachts auf den verschiedenen Quais der Stadt aufgepflanzt, gluͤhende Kugeln in, den Forts bereit gehalten und mehrer? dergleichen Maßre⸗ geln getroffen. Viele wollen sogar den Koͤnig Nachts die Pa⸗ trouille auf den Forts haben machen sehen. Ueber die Ursachen all dieser ganz im Geheimen betriebenen Demonstrationen wa— ren die Meinungen sehr verschieden; die meisten glaubten, daß die Franzoͤsische Regierung ihren an die hiesige Regierung gerich⸗ teten und von dieser bis jetzt unbeachtet gelassenen Forderungen in Betreff der erwähnten Handels⸗Differenzen durch diesen Beflich etwas mehr Nachdruck zu geben beabsichtigt, und es scheint, daß sie auch ihren Zweck erreicht habe, da die Schiffe diesen Morgen auf die gleiche Weise, wie sie gekommen, d. h. ohne zu salutiren, wieder unter Segel gegangen sind.“ Viele da— gegen behaupten, daß die Schiffe keinen anderen Zweck hatten, als frisches Vasser einzunehmen, in welchem Fall aber die eifrig betriebenen Vertheidigungs-⸗Maßregeln von Seiten der hiesigen Behörde sehr ungeschickt gewesen wären! Kurz waren jedenfalls die Besorgnisse der Einen, wie die Hoffnungen der Anderen. Nachschrift. Die Franzoͤsische Flotille hat wohl die Rhede aber noch keinesweges den Golf verlassen. Die Schiffe kamen wie diesen Abend verlautet, um der Regierung, im Ein ver stan d⸗ niß mit England, zu erklaͤren, daß beide Staaten förmlich gegen das Einschreiten einer fremden Macht, moͤge vorfallen, was da wolles protestirten, da sie auch in Spanien (ebenfalls beide?) die Neutralitaͤt beobachtet haͤtten. ; ö

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„„Die Gazette de France theilt aus der „Correspondance d Espagne“, einem Karlistischen Blatte, folgenden Artikel mit: „Die revolutionaire Regierung zu Madrid hat den Bewohnern der Baskischen Provinzen und 'des Koͤnigreichs Navarra“ den Gnadenstoß gegeben, indem sie ihnen ihre Fueros genommen hat. So haͤlt sie also die ihren Vertheidigern zu San Seba— stian, Bilbao, Pampelona und Vittoria gegebenen Versprechun⸗ gen. Das Dekret lautet: „„Wir Isabelld' J. ꝛ. machen hier— mit bekannt, daß die Cortes beschlossen haben und wir geneh⸗ migen: 1) Es sollen sofort die Foral-Deputationen von Älava Guipuzcoa und Biscaya aufhoͤren und Provinz ial⸗Deputationen nach der Verfassung und den bestehenden Gesetzen des Konig⸗ reichs an ihre Stelle kommen. 2) Um diese Deputationen einstweilen bis zu der Wahl neuer zu ersetzen und zu gleicher Zeit Vorkehrungen fuͤr diefe Wahlen zu treffen, soll in jeder Provinz eine provisorische Deputation gebildet werden, in wel⸗ her der Gouverneur der Provinz oder sein Stellvertreter den Vorsitz fuͤhrt. Sie soll aus vier Regidores der Hauptstadt je⸗ der Provinz und aus einem Regidor jeder der vier am meisten berolkerten Provinzialstaͤdte, die von der Herrschaft der Rebel— len bestaͤndig frei sind, bestehen. Die Ayuntamientos sollen die Regidores ernennen, aus denen die Deputation bestehen wird 3 Die Regierung ist ermaͤchtigt, Zollaͤmter an den Küsten und Gränzen der drei genannten Provinzen und Navarra'z zu er⸗ richten, indem sie den Verkehr mit den andern Provinzen der Monarchie frei giebt. 4) Die Regierung wird an den Punk— ten, wo die Umstände es zulassen, Richter erster Instanz zur Verwaltung der Justiz einsetzen.““ ö

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Konstantinopel, 20. Sept. Die Tüuͤrkische Zeitung enthaͤlt nunmehr eine offizielle Erklärung uͤber die Motive de? Entsetzung und Verweisung des Ministers Perte w Pascha. Gaͤnzlicher Mangel an den fur einen so hohen Posten erforder— lichen Fahigkeiten und Unkenntniß in den Geschaͤften, offenbare Beguͤnstigung und Nachsicht bei den Streichen seines Schwie— gersohns, des bekannten Wassaf Efendi, dann statt der Aner— kennung und offenen Billigung der Bestrafung desselben ge⸗ wissenlose Umtriebe, um sowohl Wassaf Efendi, als auch seinem Bruder, dem entsetzten Kriegs- Material“ Inspektor, Emin Efendi, ihre Stellen wieder zu verschaffen, sind die Verbrechen welche darin Pertew Pascha zur Last gelegt werden, und deren Enthullung den Sultan zu einer exemplarischen Bestrafung ver— anlaßten.

Aus Athen haben wir Briefe, welche den Stand der

AUngeachtet die Französischen Bätter noch feine Spur von die— ser mosteribsen Expedition enthalten und ungeachtet einige der Ver. muthungen der Korrespondenz als sehr gewagt erschienen, glauben wir, letztere doch so, wie sie uns zukommt, geben zu müssen, bis nä. here Nächtichten die Sache aufhellen (Anmerk. der Alg. Zig.)

Dinge in Griechenland mit nicht sehr guͤnstigen Farben und die Stellung des Herrn von Rudhart als fast ganz unhaltbar schildern. Er soll seine Entlassung schon wiederholt gefordert von Konig Otto jedoch hierauf nur die Antwort erhalten haben, daß Se. Majestaͤt, ohne zuvor die Ansicht ihres erlauchten Va⸗ ters vernommen zu haben, keine Entscheidung treffen werden. Der Morn ing Chronicle wird aus Konstantinopel vom 13. September geschrieben: „Die ganzlich Unthaͤtigkeit die in den hiesigen politischen Verhaͤltnissen, insofern sie auf Europa Bezug haben, seit dem Tobe des letzten Reis-Efendi geherrscht und die natürlich bis zur Ankunft seines Nachfolgers noch fortdauern wird, muß meine letzten Briefe fuͤr das große Publikum etwas langweilig gemacht haben. So wie jedoch je⸗ ner Beamte zuruͤckkehrt, durften manche neue wichtige Maß— regeln an die Reihe kommen, die, da sie die Wohlfahrt der Turkei betreffen wenden, auch fuͤr das uͤbrige Europa von In⸗ teresss seyn muͤss'en. Darunter wird sich auch eine befinden, die in diesem Augenblick nicht die unbedeutendste 869 sich die Dragomans bemuͤhen, die vielen gerechten Beschwer— den, welche in den oͤffentlichen Blättern ber sie gefuͤhrt wor— den sind, zu widerlegen. Wenn es auch an allen anderen Be— weisen fehlte, so würde schon der Entschluß des Sultans, die Mittel untersuchen zu lassen, durch die es so vielen seiner Unterthanen gelungen ist, sich den Schutz der verschiedenen Eu—

ropaͤischen Mächte, welche in Konstantinopel Gesandten haben,

zu verschaffen oder deren linterthanen zu werden, dieser Ent— schluß allein wurde hinreichen, die Schuld einiger Dragomans zu konstatixren. Dies ist eine Frage, deren Entscheidung ohne Zwei— fel in Europa großes Interesse erregen wird, da man gewiß anderwärts kaum begreifen kann, wie Individuen, die in den Reichen des Sultans geboren und seine Unterthanen sind, wenn es ihnen sonst gelegen ist, ihre fruͤhere Unterthanenschaft abwerfen und Unterthanen eines andern Landes werden koͤnnen, das weder sie noch ihre Vorfahren jemals gesehen. So schwie⸗ rig die Loͤsung dieses Problems aber auch scheinen mag, in Pera wird es geloͤst, ja, die Sache kommt da fast taͤglich vor. Wie weit dieses System getrieben worden und wie offen und keck man dabei zu Werke geht, das wuͤrde Niemand glauben, der es nicht mit Augen gesehen. So giebt es hier viele Familten, wo die Ael— tern noch Rajah's, die Sohne aber Unterthanen einer anderen Macht sind. Namentlich ist mir ein Fall bekannt, wo von vier Bruͤdern jeder einer anderen Ratien angehoͤrt, obgleich sie Ra— iahs, die noch in der Tuͤrkei leben, zu Aeltern haben. Es stehen eine Menge Griechischer Najahs hier, als Jonische Unterthanen, unter Britischem Schutz, die der Vice⸗Konful Ihrer Majestaäͤt gewiß herz— lich gern los seyn wurde, denn ihre endlosen Streitigkeiten machen ihm mehr zu schaffen, als alle Engländer zusammenge— nommen. Die Unzahl von Unterthanen, die dem Sultan au diese Weise entwendet worden, der Verlust, den seine Einkuͤnfte dadurch erlitten haben, und die Vereitelung der Rechtspflege, die so oft die Folge davon gewesen ist, haben nun seine Aufmerksamkeit ernstlich auf diese Sache geleitet. Es soll daher unverzuͤglich eine Kommission zur Untersuchung derselben ernannt erden, und sobald Reschid Bey zurück seyn wird, will der Sultan durch ihn von den verschiedenen Gesandten, unter deren Schutz sich solche Leute befinden, deren Restituirung fordern lassen“ Seit der Ankunft der Preußischen Offiziere in Konstan

soll Lord Ponsonby sich Muͤhe gegeben haben, die A

des Aberst Considine im Dienst' des Sultans zu erlangen

der Sultan soll das Gesuch genehmigt haben. Fuͤr die s

heit dieses Gerüchts kann ich mich indeß nicht verbür ern. auch glaube ich, daß die Stellung, welche der Oberst erhalten wurde, wenn sie auch von der Art waͤre, daß er sie annehmen koͤnnte, schwer— lich den Wünschen der Englischen Regierung entsprechen durfte denn daß die Tuͤrken ihm kein Kommando geben werden, ; wohl ausgemacht, da sie mehr als einmal den Entschlul sprochen haben, ihr jetziges taktisches System, welch Franzdsische ist, nicht andern zu wollen. Er wuͤrde also nut im Kriegsrath angestellt werden koͤnnen, da aber verm th lich auf so viel Opposition treffen, daß seine Stimme und sein Ta— lent ganz verloren seyn wurden.“ =

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Dili, , n 19ten v. M. fanden rigen Pferderennen auf der Bahn bei Ankla m überaus unguͤnstige Witterung, schon seit dem sich der Regen in Stroͤnmen ergossen, war Schu daß das schaulustige Publikum sich zu diesen Rennen nicht so zahlreich wie fruͤher eingefunden hatt, Es wurden überhaupt Rennen abgehalten und zwar das erste um den von' 3. Königl. Hoheit dem Kronprinzen ausgesetzten Pokal, mi Einsatze von 15 Frd'or. Nur zwei Pferde stritten um Preis, den in einem dreimaligen Laufe der braune „Fright“ des Grafen von Plessen⸗Ivenack gewann sem lief der braune Hengst „Ganges“ des Kammerh Willamowitz⸗Moͤllendorf auf Gadow, der 3

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lan war im ersten Laufe 3 zuerst apbEο 2 . ö 5. ö das Ziel zuerst erreichte, in zwei darauf folgenden aber von dem „Fright“ geschlagen wurde. Der Pokal, der sich bisher in dem Besitze des Herrn von Willamowitz-Moͤllendorf befand 9 111 8

ist dadurch in die Hande des Grafen v. Plessen⸗ Ivenack gekommen. = Zu dem zweiten Rennen Um den von dem Koͤniglichen Ministerium des Innern fuͤr Handel und Gewerbe bewilligten Preis von

. . 1 ieis vol 1060 Rthlr. mit 166 Rthlr. Zusatz von sedem Konkurrenten wa— ren vier Pferde angemeldet worden, von denen eins wieder zuruͤckgezogen wurde? Den Preis gewann die vierjährige braun= Stute „Vera“ des Barons von Maltzahn⸗Cummerow. In dem dritten Rennen um einen von“ der Stadt Anklam i Ehrenpreis ausgesetzten Pokal liefen fuͤnf Pferde, von denen der braune Hengst „Young Hurli⸗Burli“ des Kreis Depurir⸗ ten von Krauthoff auf Jamitzow mit einem bedeutenden Vor sprunge das Ziel zuerst erreichte. Das vierte Rennen war ein Unterschrifts-Rennen um einen Einsatz von 5 Frd'or . dreijährigen Pferden. Von acht angemeldeten Pferden liefen drei, von denen abermals ein brauner Hengst des Herrn von Krauthoff Sieger blieb. An dem fünften Rennen unn den von dem Vereine zu Anklam ausgesetzten Preis von 59 Frd'or? mit 10 Frd'or. Zusatz, nahmen nur zwei Pferde Theil, von denen, in einem scharfen Rennen, der vierjährige braune Hengst „Gaillard“ des Kammerherrn von Willamomitz Moͤllendorf mi einer halben Kopflaͤnge siegte. Das sech ste Rennen vorge⸗ schlagen von Herrn von Willamowitz, in welchem vier Pferde liefen, entschied sich zu Gunsten des dreijährigen Hengstes (Dobberan ?, des Proponenten. Das sieb enk“ und letzte Rennen endlich war ein Rennen mit Bauernpferden um die Preise von 30 Rthlr., 20 Rthlr. und 19 Rthlr. Es w gen s Pferde angemeldet, von denen auch diesmal wieder der Fuchs. wallach aus Japenzin, fruͤher dem Bauern Schmock gchor ig jeßt im Besitze des Müllers Wedorz, zuerst das Ziel cer c echte! Eine Fuchsstute des Gerichtsmannes Ganzkow aus Stevenha—

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