1837 / 288 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

An der heutigen Boͤrse, wollte man abermals mit Bestimmt⸗ heit wissen, daß die Regierung am Vormittage eine telegraphi⸗ sche Depesche uͤber die Expedition nach Konstantine erhalten habe. Es scheint, daß die Aussichten guͤnstig sind, da die zproc. Rente fortwährend gefragt war und bis 80.50 stieg.

Großbritanien und Irland.

London, 10. Oktober. Unter dem speziellen Patronat der Koͤnigin und des Herzogs von Sussex wird übermorgen im bo— tanischen Garten zu Surrey eine Volksbelustigung zum Besten der Polnischen Flüchtlinge gegeben werden. Herr Green wird bei dieser Gelegenheit mit den . anwesenden Beduinischen Jongleurs in seinem Ballon aufsteigen, der Vesuv wird Feuer speien, die Ungarischen Minstrels werden singen, und große Mi⸗ litair⸗-Musik wird sie begleiten. Das Entree ist auf 2 Shilling 3 Pence festgesetzt. ö .

Die verwittwete Herzogin von Leeds ist vorgestern mit Tode abgegangen.

Zu Doncaster wurde dieser Tage von mehr als 200 dorti— gen Reformern zur Feier der Wiedererwaͤhlung des Lord Mor— peth und Sir George Strickland ein glaͤnzendes Gastmahl ge⸗ geben. In einer Versammlung der Hochkirchen⸗Partei zu Liver⸗ pool wurde kuͤrzlich erklaͤrt, nur die Zuruͤcknahme der Emanci— pations-Bill könnte den echten protestantischen Charakter der Britischen Constitution wiederherstellen, und die Quarterly Review, das bedeutendste Organ der Tories, setzt diese An⸗ sicht jetzt umstaͤndlich auseinander. .

Die Berichte aus den großen Fabrikstädten Englands lau— ten fortdauernd guͤnstig.

Die Morning Ehroniele glaubt versichern zu konnen, daß Lord Ponsonby uͤber die Absetzung des Tuͤrkischen Mini— sters Pertew-Efendi keine Erbitterung gezeigt habe, wie eine Korrespondenz aus Konstantinopel behaupte. „Wenn Se. Herr— lichkeit“, sagt dieses Blatt, „die Ungnade jenes Ministers mit Bedauern gesehen hat, so entspringt dies nur aus dem Grunde, weil der Sultan in ihm einen treuen Freund verliert, und nicht weil unser Gesandter ein Sinken seines Einflusses wahrgenom— men, denn dieser Einfluß ruht auf festerem und rechtmaͤßigerem Grunde, als auf der Macht irgend eines Guͤnstlings.“

Sir George Gipps, der neu ernannte Gouverneur von Neu-⸗Suͤd⸗Wales, ist vorgestern von Plymouth an seinen Be— stimmungsort abgegangen.

Mit der Peruanischen Regierung ist ein sehr guͤnstiger Handels-Vertrag abgeschlossen worden, welcher jetzt hier zur Sanction vorliegt.

Die Admiralität hat bekannt gemacht, sie habe, da zwei Britische Kauffahrteischiffe von Texianischen Korsaren genommen worden seyen, den Befehlshabern der Seemacht in den Nord Amerikanischen und Westindischen Gewässern deshalb die geeig⸗ neten Befehle zugefertigt, auch die Mexikanischen Paketboͤte warnen lassen.

Ueber das Benehmen des Englischen Gesandten in Lissa— bon, Lord Howard's de Walden, aͤußert der radikale True Sun sich folgendermaßen: „Bevor Se. Herrlichkeit in seinem Streben, Englands National-Ehre, die er an dem Tagesbefehl des Generals das Antas (f. den Artikel Lissabon im gestrigen Blatte der St. 3. verletzt fand, zu raͤchen, weiter geht, moͤchten wir doch wohl fragen: Erstens, ob Lord Howard de Walden nicht offen⸗ bar sein Haus zu einem Schutzorte der gefaͤhrlichsten Anhaͤnger der Chartistischen Partei gemacht hat, wahrend dieselbe im offe⸗ nen Kriege gegen die bestehende Regierung war? Zweitens, ob nicht, wenn dies der Fall war, der Britische Gesandte dann, wenn nicht direkt, doch indirekt, einen Aufstand gegen die an— erkannte Regierung einer befreundeten Macht unterstützt hat, entweder auf seine eigene Verantwortlichkeit hin, oder auf Befehle, die er vom auswaͤrtigen Amte empfangen, sich stuͤtzend? Drittens und letztens, ob, wenn ein solches Benehmen aus einem oder dem andern Grunde stattfand, man einen gemaͤßigteren Ausdruck der Gefuͤhle, als wie ihn der Tagesbefehl des Generals das Antas wiedergiebt, von einem Manne erwarten durfte, der uͤber die Unterstuͤtzung einer ihrem persoͤnlichen eigensuͤchtigen Ehr— geize die Freiheiten des Landes zum Opfer bringenden Aristo⸗ kratie empoͤrt ist? Lord Palmerston thäte wohl, sich auf Fra⸗ gen von ahnlicher Wichtigkeit vorzubereiten, ehe er uͤber das Veto der eonstitutionnellen Regierung Portugals aburtheilte. Die notorische Beschraͤnktheit unseres Stellvertreters am Por⸗ tugiesischen Hofe kann das Benehmen. des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten in dieser Sache nicht entschuldigen, denn Jedermann, der mit gesundem Menschenverstande begabt ist, wird einsehen, daß der gegenwartige Zustand der Halbinsel schon seit Jahren gebieterisch heischte, eine so wichtige Stel— sung einem Manne zu uͤbertragen, der einen hoͤheren Grad von Urtheil und Scharfsinn besaͤße. Wenn die durch lange Verbindung begruͤndete Vorliebe Portugiesi⸗ scher Vaterlandsfreunde für unser Land sich deshalb hat von uns abwenden muͤssen, so werden die Ursachen, wenn nicht eher, doch gewiß im naͤchsten Parlamente gruͤndlich nachgewiesen wer— den.“ Auch die Erklaͤrung Sir Howard's auf den Brief des Ministers Castro Pereira, der ihm seine Meinungen uͤber die Pflichten eines Gesandten auseinandersetzte, daß er sich nicht als bei der Portugiesischen Regierung, sondern nur als bei der Königin personlich akkreditirt betrachte, bezeichnet der True Sun als höchst anmaßend und skandalss, und prophezeit die strengste Ruͤge derselben im Parlament. Die Blatter das Mi⸗ nisteriums enthalten noch keine Bemerkungen uͤber die Maß— nahmen des Gesandten. Der Eourier bedauert nur nochmals die Niederlage der Chartistischen Partei in Portugal. Es sey kein Zweifel mehr, meint dieses Blatt, an der Aufrichtigkeit und Menschlichkeit der Chartistischen Haͤupter, denn sie haͤtten die menschlichsten Mittel ergriffen, um bie Charte Dom Pedro's, die sie fuͤr die beste Regierungsform gehalten, einzufuͤhren.

Die Ueberreste der Englischen Legion in Spanien bilden jetzt ein Negiment unter General O' Eonnell als Obersten; die Lanciers liegen in Villarcavo. ͤ .

Am 14. Sept. zog eine Gesandtschaft der Sionx⸗ Indianer auf dem Wege nach Washington durch Philadelphia, um mit ihrem „großen Vater“, dem Praͤsidenten, um den Verkauf einer Million reichen fruchtbaren Landes zu unterhandeln. Der Preis, der fuͤr das zuletzt ihnen abgekaufte Land bezahlt ward, war drei Cents fuͤr den Acre. Die Gesandtschaft . aus 26 Haͤuptlingen und ihren Dolmetschern, alle wilden und krie—

erischen Ansehens. Sie zeigten uberall jenen hohen Grad von Verachtung und Gleichguͤltigkeit gegen den Glanz der Civilisa⸗ tion reicher Handelsstaͤdte, der ihnen den Namen der „Stoiker der Waͤlder“ verschafft hat.

Die letzten Zeitungen aus New-HYork bringen auch Nach— richten aus Suͤd⸗ Amerika. Peru war ruhig. Die Depu⸗ tirten der Peru-Bolivischen Confoͤderation hatten beschlossen, alle minder wichtigen Angelegenheiten des Bundes zuruͤckzule⸗

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gen, bis der Krieg mit Chili beendet sey. General Santa—

Cruz, der Protektor, wird als ein Mann von großer Charak— terstarke und Thätigkeit beschrieben. Er hat sich bemuͤht, den Krieg mit Peru zu verhuͤten, und Vorschlaͤge und Konzessionen gemacht, auf welche die Chilische Regierung, wie es heißt, auf Antrieb der Peruanischen Fluͤchtlinge, aber nicht eingegangen ist, indem sie erklärte, von keinem Frieden hoͤren zu wollen, be⸗ vor nicht Peru von Bolivien getrennt sey. Die Nepublik Aequator hat sich vergebens zur Vermittlerin erboten. Die Britische Regierung soll nun zur Vermittelung des Kampfes, der auf die buͤrgerlichen und kommerziellen Verhaͤltnisse des Landes aufs stoͤrendste einwirkt, aufgefordert worden seyn.

Die Zeitungen von Caraceas enthalten eine Lorrespon⸗ denz des Staats-Secretairs von Venezuela mit der Regierung von Haiti, betreffend das Geruͤcht, als wuͤrde in Haiti von aus⸗ getretenen Columbiern eine Expedition gegen Venezuela ausge⸗ ruͤstet. Die Haitische Regierung erwiderte, daß sie, obgleich sie den Fluͤchtlingen Schutz gewähre, doch nie dulden werde, daß dieselben einen solchen Zug unternaͤhmen.

ö (chen

Hannover, 13. Okt. Se. Majestaͤt haben dem Kaiserl. Oesterreichischen Geheimen⸗Rathe Fuͤrsten von Schoͤnburg⸗Har⸗ tenstein, dem Baron Antonint, außerordentlichem Gesandten Sr. Majestaͤt des Königs beider Steilien, und dem Geheimen⸗ Rathe Grafen von der Schulenburg⸗-Wolfsburg das Großkreuz, so wie dem Fuͤrsten Paul Lieven, Secretair der Kaiserl. Russi⸗ schen Gesandtschaft in London, das Commandeur⸗Kreuz des Guelphen⸗Ordens verliehen.

Nun sch wm z, 13. Okt. Diejenigen unserer Trup⸗ pen, welche zu den diessaͤhrigen Herbst-Uebungen zusammen— berufen waren, sind am gten d. M. entlassen worden, nachdem dieselben waͤhrend der letzten Tage vor Sr. Durchlaucht dem regierenden Herzoge verschiedene Mansver zu dessen hoͤchster Zufriedenheit ausgefuhrt hatten. Die Staͤrke des zusammenge— zogenen Feld-Corps bestand aus ungefaͤhr 2000 Mann jedweder Truppengattung. Vorgestern gaben Se, Durchlaucht dem ge⸗ sammten Offizier-Corps im Kasino-Saale des Hoftheater⸗Ge⸗ baͤudes ein glänzendes Diner.

Das Haupt Ferdinand's von Schill wurde (wie bereits erwahnt) am 24sten v. M. neben den Gebeinen seiner vor hie— siger Stadt erschossenen Waffengefaͤhrten auf das seierlichste bei⸗ gesetzt, Die Generalitaͤt und fast alle ubrigen Offiziere der ie⸗ sigen Garnison nebst vielen anderen Theilnehmenden folgten in einem zahlreichen Zuge der das Haupt einschließenden Trauer— Urne und bewiesen dadurch dem Helden die ihm gebuͤhrende letzte Ehre. Die Todtenfeier selbst ergriff Aller Herzen tief, wozu ganz besonders die kraftige Rede des Geistlichen Und der vor dem Denkmale von der großen Versammlung' unter . strumental-Begleitung angestimmte feierliche Gesang mitwirkte. Ein Tages zuvor ausgegebenes Programm hatte die bei der Beerdigung zu befolgende Ordnung naͤher bestimmt, Das Haupt ist aus dem mit Weingeist gefuͤllten Gefaͤße, in welchem man dasselbe seit dem Jahre 1869 aufbewahrte, herausgenom⸗ men und ruhet nun zwischen Blumen, umhuͤllt von einem wei⸗ ßen Linnen-Tuche, in einer aus Holz gearbeiteten großen Urne. Dieser irdische Ueberrest des Helden war noch vorzüglich gut erhalten, und schien das Antlitz nur zu schlummern. Einer ün— serer geschicktesten Küuͤnstler, Herr Howald, Lehrer der Modellir— Kunst am Herzogl. Kollegium Karolinum, war beauftragt, eine Gyps⸗Maske von dem Haupte abzunehmen, nach welcher die fuͤr das zu stiftende Invalidenhaus bestimmte bronzene Buͤste gearbeitet werden soll. Der Abdruck ist vorzuͤglich gut gelungen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen, Bruder Sr. Majestaͤt, haben mit gewohnter Huld gleich falls einen reichen Beitrag zur Erbauung eines Invalidenhauses ne⸗ ben dem erwaͤhnten Denkmale der erschossenen 14 Schillschen Krieger, unter denen sich zehn Preußen befanden, gnaͤdigst hier— her senden lassen.

Schwerin, 14. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großher— zog haben auf den 24. November d. J. einen allgemeinen Landtag in der Stadt Sternberg angesetzt und unterm gten d. M. das Landtags-A usschreiben an' alle Behoͤrden und zum Erscheinen auf dem Landtag berechtigte Gutsbesitzer erlassen. Capila proponenda sind: J. Die ordinaire Landes⸗Contribution. II. Die Beduͤrfnisse der allgemeinen Landes⸗Receptur⸗Behoͤrde. III. Maßregeln zur Foͤrderung des Kunststraßenbaues, inson— derheit durch Uebernahme der Unterhaltung neu zu erbauender, so, wie bereits erbauter Kunststraßen aus Landes Mitteln. IV. Weitere Berathung uͤber die Reorganisation der Straf⸗ Anstalten. V. Berathung uͤber die zweckmaͤßigste Verbesserung der Kriminal-Gerichtspflege.

Hamburg, 13. Okt. Die Englische Brigg „Hebe“, Ca⸗ pitain Rounding, von Goole hierher bestimmt, ist gestern Abend von dem Dampsschiffe „Transit“, welches gestern Morgen von hier abgegangen war, angelaufen worden, wodurch Ersteres so leck wurde, daß man gendthigt war, obige Brigg an den Strand zu holen; einige Ballen, welche bereits daraus geloͤscht worden, waren schon durchnaͤßt. Das Dampfschiff selbst ist ebenfalls

stark beschaͤdigt und deswegen in Cuxhaven eingelaufen.

Dresden, 10. Okt. (Leipz. Allg. Ztg.) Mit einer seit Jahren hier bestehenden mystischen Sekte, die nach ihrem Führer, dem Pastor an der hiesigen Boͤhmischen Kirche, Ste⸗ phan, Stephanianer genannt zu werden pflegen, duͤrfte naͤch⸗ stens eine Veraͤnderung vorgehen Glaubhafte Nachrichten von nächt⸗ lichen Zusammenkuͤnften beider Geschlechter an entlegenen Orten zu religiösen Zwecken gaben in der letzten öffentlichen Sitzung der Stadt⸗ verordneten Veranlassung zu vielseitigen Anträgen theils auf Schlie⸗ ßung der Boͤhmischen Kirche, theils auf Abhaltung des Gottes⸗ dienstes in derselben nicht in Deutscher, sondern bloß in Boͤh⸗ mischer Sprache. Auch bei den ständischen Berathungen is davon die Rede gewesen, die Boͤhmische Exulanten? Kaffe mit 29057 Thalern Kapital einzuziehen, da der fruͤhere Zweck der— selben nicht mehr zu errefchen' sey. Allein man kann dem Kultus -Ministerium nur dankbar seyn, wenn es in Bezug auf die Verwendung bestehender Stiftungen nur mit äͤußerster Vorsicht zu Werke geht. Die Boͤhmische Exulantenkasse ist durch die Einzahlungen Böͤhmischer Fluͤcht— linge, die in Dresden eine eigene Gemeinde bildeten, waͤhrend des dreißigjährigen Kriegs entstanden, und zu Besoldungen fuͤr den Geistlichen und andere Kirchen- und Schuldiener und zur Unterstuͤtzung armer Nachkommen der Vertriebenen bestimmt. Im Laufe einiger Jahrhunderte haben sich freilich die nationel= len Eigenthuͤmlichkeiten ber Nachkommen dieser Exulanten ver— wischt, die Mehrzahl wird ihre Abstammung kaum mehr nach— zuweisen vermoͤgen, allein eine sogenannte Boͤhmische Gemeinde

besteht faktisch, wenn auch zu derselben Manche sich rechnen, die nicht von den Exulanten abstammen. Es wird abwechselnd in Boͤhmischer und in Deutscher Sprache gepredigt, und auch in einer Schule Unterricht in der Boͤhmischen Sprache ertheilt Die Einziehung dieser Kasse ist daher rechtlich nie zu rechtferti, gen, und nur der Parteigeist und die Abneigung, dle gegen die Mystiker hier im Allgemeinen herrscht, kann solche Maßregeln anrg then. In der zweiten Kammer wurde ein Antrag des Abgeordneten Eisenstuck, die Regierung solle nach §. 60 der Verfassungs-⸗Ur, kunde Einleitung treffen, daß mit Zustimmung der Betheiligten oder der Staͤnde dieser Kasse eine Verwendung zu einem an deren, der Stiftung ahnlichen Zwecke gegeben werde, gegen nur zwei Stimmen (darunter die gewichtige des Abg. for. vch Mayer) angenommen, obgleich der Kultus-Minister von Carly witz die rechtliche Zulaͤssigkeit einer anderen Verwendung he, stritt, und den Standpunkt sehr richtig bezeichnete, von welchen aus die Regierung verschiedene Ansichten uͤber manche Rel gions⸗-Gegenstaͤnde zu betrachten habe. Auch die erste Kamm trat diesem Antrage bei, obgleich Graf Hohenthal als Besuche⸗ der Boͤhmischen Kirche versicherte, von dem Prediger der Bih⸗ mischen Gemeinde nur das reine und lautere Evangelium un die reine und lautere Auslegung des Evangeliums gehoͤrt j

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haben, und Dr. Großmann eine Aufhebung dieser Stiftun

; ; 347 ;. ; ere, Fee, weder als gerecht noch als wuͤnschenswerth bezeichnete. Freilt sprach der Buͤrgermeister Ritterstaͤdt davon, daß die Boͤhmisch

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Gemeinde sich in eine Religions-Sekte verwandelt habe und Kun ventikel halte, und Bürgermeister Huͤbler von Dresden bestatiy daß die geruͤgten Zusammenkuͤnfte meist naͤchtlich allerdings h her stattgefunden und zu polizeilichem Einschreiten Veranlassa gegeben haben. Bei der vorerwähnten offentlichen Berathn der hiesigen Stadtverordneten kamen auch freilich Thatsach zur Sprache, die es allenfalls rechtfertigen, Einzelne sogenam Stephanianer, wenn auch nicht polizeilich zu verfolgen, doch bemitleiden, die oft wiederholten Anträge des Stadtraths g Aufhebung der Boͤhmischen Gemeinde, das Verbot der nt

lichen religioͤsen Promenaden beiderlei Geschlechts unter in Titel religioͤser Sprechstunden u. s. , fruͤheren abschlij⸗ gen Bescheidungen des Stadtraths Seitens des Konferenz mj nisters Grafen Einsiedels und der nachherigen Kultus⸗Minisn ein Bericht des Physikus, nach welchem 13 Anhaͤnger des oy stor Stephan wegen Verruͤcktheit (unter diesen zwei Min aus xeligidsem Wahnsinn) bereits in dem Stadt⸗Kran kenhij

sich befunden haben. Man beschloß einstimmig, von neuem dem Kultus⸗-Ministerium die Schließung der Böhmischen Sh die fruͤher urspruͤnglich nur eine Begraͤbniß“ Kapelle wann beantragen.

Muͤnchen, 11. Okt. Se. Durchlaucht der Feldmarscht Fuͤrst Wrede ist diesen Morgen, wie man vernimmt, von S Majestaͤt dem Koͤnige dahinberufen, nach Tegernsee abgereist.

Man schreibt aus Tegernfee vom 9. Gktober: „Es i ein erhebender Anblick, an den Ufern unseres freundlichen Stt Mitglieder aus den meisten Regenten-Familien Deutschlands i eine Familie vereint zu sehen: hier, wo einst König Max di frohesten Stunden seines Lebens zubrachte, und wo nun die nigliche Mutter, Karoline, im RKreise der Ihrigen Hof Halt. An ihrer Mutter und Großmutter Seite erblickt man lnseres Koͤnigs Majestaät mit seiner liebevollen Gemahlin, die Kaöerin Mutter von Oesterreich, die Königin von Sachsen, die Eryer, zogin von Oesterreich mit vier bluͤhenden Kindern, den Kron prinzen und die Kronprinzessin voön Preußen, die Prinzess Amalie von Sachsen mit vier hoffnungsvollen Kindern, die Fru Herzogin von Leuchtenberg mit ihrem Schwiegersohne, dem Erh prinzen von Hohenzollern-Hechingen, und zwei Töchtern, destehte, Prinzen Karl von Bayern, den Herzog Maximilian mit Gem. ll

Sohn und Tochter, den Erbgroßherzog von Hessen und bei

mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Mathilde. Gegen 240 Persong der Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften mit ihren Gefolzn birgt das gastliche Schloß, und die frohe Stimmung verkuͤng laut jene Eintracht und Anhaͤnglichkeit, welche in diesem schoͤn Kreise herrscht, in welchem die Koͤnigliche Mutter, alle n

gleicher Liebe umschlingend, wie ein Gestirn des Friedens n des Gluͤckes steht. Gleichsam an ihrer Wiege wandeln alle his Fuͤrsten und Fuͤrstinnen in der süßen Erinnerung der Junmn am Gestade des laͤchelnden Sees, am Fuße der ge wallht Berge oder im Schatten erquickender Thaler, und aus ip Bergen, allen Thaͤlern, allen Zweigen toͤnt ihnen das sls Echo früherer Tage wieder. Fruͤher war bereits in Tex anwesend der Neffe der verwittweten Koͤnigin, der regäm Herzog Wilhelm von Braunschweig, und erwartet wird! auf seiner Ruͤckreise aus Italien deren Kaiserlicher Schwinn sohn Erzherzog Franz Karl von Oesterreich.“

Stuttgart, 16. Okt. Der Legations-Secretait

Koͤnigl. Wuͤrttembergischen Gesandtschaft zu Paris ist gesn

hier eingetroffen. Er uͤberbringt, wie wir hoͤren, den Helruhs Vertrag zwischen dem Herzog Alexander von Württemberg der Prinzessin Marie von Frankreich, um denselben Sr. 1. dem Koͤnig, als Chef. des Königl. Hauses, zur Allerhoͤchsten öl ligung und Unterschrift vorzulegen. Nach dem Wuͤritem schen Hausgesetze ist namlich jede Ehe eines Prinzen der jj Familie nur dann als guͤltig anzusehen, wenn sie die Ain mung Sr. Maj. des Königs, aks obersten Familien⸗Chisß . nn halten hat.

? ; . . n rt t, , den 9 Tagen hier stattgehabten Urwahlen zur gesetzgeben den Versamt

lung, an welchen ungefahr der achte Theil unserer christlih Buͤrgerschaft Theil genommen, sind in sehr gemaßigtem Ein ausgefallen, und es ist deshalb auch mit Gewißheit zu beheh ten, daß in den neuen gesetzgebenden Koͤrper keine stäͤrkere fe, positions⸗-Elemente kommen, als die, welche sich in deni nun Es moͤchte allerdings eine Verün detzn der Bestandtheile unserer gesetzgebenden Versammlung in g gelegen haben; die bei weitem großere 3 joritaͤt unserer Buͤrgerschaft ist aber anderen Sinnes. 860 zwar nicht eine gesetzgebende Versammlung, welche den 59 Propositionen keine gehörige Pruͤfung widme und nicht 16 eignen besten Einsichten Beschluässe fasse, sie will aber noch 9 weniger eine solche legislative Gewalt, welche von vorn, j, egen jeden Senats-Vortrag Opposition macht, und. , Verhaseeg, der Zeit bei Vielem, namentlich in politischen Ve

tretenden befunden.

Wunsche Mancher

haͤltnissen, mit in Anschlag bringt.

Das heutige Amts blatt'enthaͤlt eine Velann gm achun die gegenseitige Aufhebung der Rhein, und Mainzölle berte,

Die seit mehreren Monaten auf dem nahen Schlosse ö penheim vereinigten und verwandten hohen , den in der Mitte der nächsten Woche dieses Schloß ver 1 und in ihre Residenzen zurückkehren. Die Frau Herzogin a0 Cambridge Königl. Hoheit geht mit ihrer Familie bekanntli—

ach London, und die ahlin des Koͤnigl. zecken, wird einen Theil des Wi zohnung ihres verewigten em Palais der Prinzessin oͤnigl. Preußisch Fatthis, Mitglied der Bu ͤnigl. Preußische Ma tz, Mitglied der Bur diesem Augenblick in Luxemburg, er wieder zuruͤckerwartet. Mit der Taunus-Eisenb aͤrts gehen. . mnoͤthigten Grundstuͤcke noch Pohl bald beseitigt werden die Taunus-⸗Eisenbahn dlossen, und man hofft, in zu konnen; doch scheint di

Prinzessin Louise von

n on Hessen-Kassel, Ge⸗ Hannoverischen Obersten

„Grafen von der nters hier zubringen und die grafen Karl, in au beziehen. gierungs⸗ Rath mission, und der s Herr von Rado— Kommission, befinden sich werden aber in kurzem

Regierung hat sogleich ein abgesandt (dasselbe, um diesem Unfug zu steuern.

Spanien

gut bewaffnetes D

ampfschiff dahin Messina be lunch

das man nach stimmt glaubte),

Vaters, des Land Louise von Nass e Geheime Re ndes⸗Central⸗Kom jor im Generalstabe, 1ides-Militair⸗

ahn will es immer noch nicht vor⸗ stehen bezuͤglich des Ankaufs der Hindernisse entgegen, di ie Lieferungs-Vertraͤge sind zum großen Theil bereits ab— sem Jahre noch ziem— es eben so zweifelhaft, naͤchsten Sommer schon die Strecke n beinahe zwei Stunden davon ent— der Eisenbahn⸗

welches Herr Pizarro oße Unzufriedenheit daß die Spani— 37 die Ziffer von weifel muͤssen die te beigetragen die gemachten Verschleude— Die Denkschrift 3. Juli 1839 bis Die erste ist diejenige, inisterium Isturiz und April 1837 geendigt Ganzen als Schu ung eine Summe von ohne die von den Herren Rothschild und Transactionen daß Herr Lafont 3,685, Joseph Casals uf 3) 10, 259, 550, 4) 2 Franz Fontanella 535,338, Staate schuldig sind. trahenten realisirten winne nicht be Art gemacht. schiedenen Kontrah leihe von 2090 Millionen Abgaben und Steu rem Gelde,

den Bau in die

juld zu Ende Dezembers 18 alen betragen wird. Ohne 3 zu diesem unseligen Resulta kungen uͤber ht ohne Inter Finanz⸗-Operationen, die vom i837 stattgefunden haben. Satz zwischen dem rrn Gaviria geschlossen und am 7. 19 anderen begreifen im ahenten an die Regier

auptung, im sischen Frankfurt und der mnten Hoͤchst befahren zu tien ist auch fortiwaͤhrend weichend. Wenn man unser Intelligenz ohnungen, die zum Vermiet zwungen, der“

1,7, 1 10, 385 Re ernstesten Ursachen ben, und einige B rungen duͤrften nie spricht von 29 zum 25. Ap welche am?

Der Cours

Blatt zur Hand nimmt, und hen angeboten hier fast taͤglich ein unguͤnstiges Prognosti⸗ „da in letzterer nthalte hier nieder- westlich vor unserer zu Bauplaͤtzen verwendet senbahn genommen . daselbst bald

esse seyn. Masse von W rden, überblickt, so ist man ge hr uͤberhand nehmenden B f zu stellen, und zwar um so mehr nig fremde Familien 1 Das Grund sadt wird aber nun noch s iden, weil da der An chtung von Wirt n Beduͤrfniß werden wird.

Es bleibt unbegreiflich, wie man scn⸗-Ertrag in diesem, n die Witterun Theil der

aͤngeren Aufe lalen haben Eigenthum verschiedener s, 457,556 Realen Carriquiti daraus hervor damino 7,0090, 133 2 72,000,

spunkt der Ei

hshäͤusern u geschehener

9öö5 Realen, Herr Güak— 1d Remisa 1) 5 „äg0, 000, Anton Jorda 8, Sa im Ganzen 38,4 In dieser Summe sin ungeheuern und wa Die Operatione! Finanz⸗Minister zu sehr hohen Zinse die Kriegs-Contrib ern, die fur einen schwa Theil nach aber ir

. „206,990, noch auf einen guten da seit mehreren Wo— daß wahrscheinlich ein gro⸗ ich die nicht guͤn

Jahre zaͤhlen will g so unguͤnstig ist, Trauben, namentl rnicht reif werden wird. Daß d auf diesjährigen

57, 556 Realen dem d die von den Kon— hrhaft skandaloͤsen Ge— wurden auf folgende diskontirte durch die ver— n die Zwangs-⸗A1n⸗ utionen, die Zoll— chen Theil in baa— 1èTresor⸗Scheinen tzamt der Provinz zahlbar, aber mit und andere Werthe, latze gekauft und als n wurden.

Cortes sollen

stigen Lagen, inhändler mit den schlech⸗ en Wein zufrieden sind, ; erklaren, der seit Ja selbst an dem 1833 v

Aus sichter 6 dem geringen Absatz n stattgehabt. feld, da auch dieser fa hre begehrt und von d kauft worden ist.

Jahresfrist in Wei— erliert Mancher viel Wein nicht Preisen an⸗

st nur zum Dessert dier en Haͤndlern zu sehr hohen dem groͤßten und Tratten auf das Sch Protest zuruͤckgegangen sind ßem Verlust auf dem P᷑ res Geld, zuruͤckgegebe Die Sitzungen der Wochen geschlossen wer Man sagt, in Burgo de 8s Cadix ist,

ö . die mit gro— 36 ö . ö al pari, wie haa— (Allg. Ztg.) Die R ach Europa hat hier sehr sung aus Frankreich; Blaͤtter diese swerth. Es bleibt ri erlaubt war, eine langung seiner Freiheit g es eingegangen ist. das Publikum

Mailand, 6. Okt. hrafen Gonfalonieri nn gch mehr seine Auswei e Franzoͤsischer

uͤckkehr des

uͤberrascht,

die Art aber, wie

Maßregel verthei—

dahingestellt, Verpflichtung egen die Re⸗ Wie kommt man mit romanhaften Erzaͤh— tt entronnen sey, zu un— er die Rettung seines Lebens ankreich regierenden Herrscher⸗ ß hier, wie Graf Gonfalonieri der entging; Jedermann weiß, daß al— eben rettete, indem sie mit einem Wien eilte, sich ade fuͤr ihren Gatten eise augenblicklich zu⸗ retten Sie ihren Mann Leben, aber damit Sie nicht zu spät beklagen haben.“ Die den hatte sie den Weg

und kam gerade zu rech—

ebensgefäaͤhrten vom gewissen Tode Bemuͤhungen die der Graf Gonfalo— indem sie unaufhörlich darum , daß noch bei ilassung des Gr

, wie es heißt, auf drei

1 ministeriellen gen, ist wahrhaft bemitleiden es dem Grafen Gonfalonie brechen, die er zur Er terung seines Vaterland er in Paris dazu, , wie Gonfalonieri dem Schaffo en, um zu beweisen, daß f seiner Freiheit dem jetzt in Fr fire verdanke? Jedes Kind wei er ihm verhaͤngten nseine Gemahlin ihm das L chreiben des Erzbischofs von n Kaiser zu Fuͤßen warf, un die ihr auch auf die ruͤhrendste W gestanden ward. „Eilen, eilen Sie, sagte der gute Kaiser), ich en Sie schnell zurück nach wir nicht seinen Tod zu räfin eilte; in weniger als 60 Stun dailand zuruͤckgelegt

der General Espar ma zuruͤckgehalten. den Nachrichten vom wegen der daselbst bei den W Belagerungs-⸗-Zustand erklaͤrt wor bei derselben Gelegenheit Unruhen st

e 29. Sept. Das die (bereits

tero werde durch Krankheit

25. September zufolge, ahlen stattgehabten Unruhen in

Auch in Malaga haben attgefunden.

Journalde Smyrne erwaͤhnte) Absetzung „In dem Ottomanischen its seit einiger Zeit erwar— l Der erste Mi— Kaiserliches Dekret vom Dem Gebrauche le, seine Decora— lmtes zurückgeben müssen den. Man kennt noch nicht sie muß jedoch

Konstantinopel, aͤußert sich uͤber Pertew Pascha's folgende Kabinet hat eine, wie es scheint bere tete, sehr wichtige Veränderung nister, Pertew Pascha, 12ten d. M. seines Amtes gemaͤß hat er,

Todesstrafe

Mailand nach

stattgefunden. d um Gn

ist durch ein entsetzt worden.

zugleich mit seinem Portefeuil tionen und andere Insignien seines und ist nach Adrianopel exilirt wor je Ursache dieser auffallend Wichtigkeit Vertrauen

schenke ihm gern das en Ungnade, n Wien nach J

Zeit an, um Hauptsächlich der

unbegraͤnzte allmaͤchtig. Sultans an diejenigen seiner alte daß sie ihm mit Ergebenheit und Eifer Nachtsicht gegen ihre Fehler, ist das nister um so auffallender, Herzen des Sultans wird sondern auch di ner Meinungen Ungnade Pertew Pascha's Muthmaßungen Anlaß.

daß bedeutende Er

bekannten Anhaͤnglichkeit ner, von denen er glaubt, gedient haben und bei der Verfahren gegen den Mi— denn man weiß, wie schwer es dem nicht nur mit Stren rson zu entf einige Dienste

giebt daher Die allgemeine

1 fortwährenden en und liebevollen Frau verdankt auch seine spaͤtere Freiheit, licitirte, und es dahin brachte Alles zur Fre eingeleitet worden. n Gnaden-Aktes sollte aber durch is unvergeßlichen Monarchen seiner Rruͤberlassen werden. nder, am wenig 6 Schicksal des jedoch, daß zu suchen sind Nur Einer erschwöͤrungs-Proz ine Verwandten o

Lebzeiten des afen und seiner Lei— ollziehung dieses zwei⸗ den beklagenswerthen Tod

gleichgesinnten Nachfol— n in vollem Maße Kein Einfluß, hat also auf eingewirkt.

ge zu strafen, ernen, die sei—⸗ geleistet haben. zu einer Menge von Meinung ist Hauptgrund zu der U— ist der Durst nach en sogar wissen, daß er die Ab' eimen beguͤnstigt, oder m als Premier⸗M dem gehsorigen Eifer bekämpft habe. spondenz mit den Ministers ascha's hat na— nach sich gezogen. Fabriken und des Posten nur durch zugleich abgesetzt valtung Rechenschaft Emin Efendi ist igkeiten und Hinsichts seines seine in vielen Faͤllen bewie— unpopulaär unter den Tuͤr— Griechischen die Beschiffung des Bosporus Feinde unter den Rajahs und den gersohn Pertew's, Wassaf Posten als erster Secretair rgwerks-Direktor ernannt und nach Amasieh oder Tokat exi— Familie, die vor ichs bekleidete und sich oͤlliger Ungnade. bald bekannt

Art seyn, da sie den ilde und Nachsicht und on ihm geliebten Dieners be— Hadschi Akif Efendi auswaͤrtigen Angelegen— alber vor etwa

nsgefaͤhrten ejenigen von seiner Pe

Dieser uͤbte ih sen ein Franzoͤsischer Grafen Gonfalonieri angesehene Personen, sich fur diese blieb ohne Fuͤrbit verwickelter der Freunde h— z seinen besten Fuͤrspre agte der Kaiser, t uͤberlassen, den nehme ich in Todesurtheil in mehrjaähri

kom, 5. Oktober. Ut Einer an d

pressungen der denn die Hauptleidenschaft

Einige Personen woll sichten Mehmed Ali's im Geh die Intriguen desselben, die il bekannt seyn mußten, nicht mit Man spricht selbst von ein Agenten Mehmed Ali's, nicht bezweifeln lasse. tuͤrlich den seines Bruders, Dieser war bekanntlich Kriegs⸗Materials den Einfluß seines

Wahr ist Pertew's die aber nicht in Verurtheilten interessirt ein gleichfalls in den Franzose, der, wie es scheint, tte, und der allein in dem cher finden sollte. ssen und hätten auf mich.“ ge Kerkerstrafe.

wenigstens inister jedenfalls

er geheimen Korre Verrath d er Sturz Pertew P Emin Efendi's,

Direktor der Pulver und hielt sich auf seinem Bruders, mit dem er wurde. Er soll, sobald er uͤber seine Ver abgelegt hat, nach ein Mann von

Charakters weni sene Habgier

J „den haben sie verge n bald sich selb verwandelte se Sowohl vorgestern als gestern ist hier gestorben sind vorgestern befanden sich mgebungen Roms n Stand der Cholera ein— kommen nur hin und wie— In Albano soll sie eigentlich nie— und bei Viterbo, so wie in Terni heit jedoch noch bemerklich.

ö. Cholera erkrankt; estern zwei Personen. manch 317 Kranke. n günstigere

Konieh verbannt werden. hoͤchst geringen Faͤh g geachtet. hat er sich ziemlich und durch Kirchen und das Ve Dampfbooten sie Europäern zugezogen. Efendi, der vor kürzem von seinem des Sultans entlassen und zum Be wurde, ist ebenfalls abgesetzt lirt worden. kurzem noch die hoͤchste der Gunst des Sultans erfreute, in v Ursachen ihres Sturzes werden gewiß aber sie muͤssen hoͤchst strafbarer zur Verleugnung seiner zu so strenger Bestrafung eines v Pertew Pascha

ersetzt worden, der fruͤher Minister der heiten war und seiner Monaten Mann von Rechtlichkeit.

. In Behandlung Auch aus den U Nachrichten uͤber de In Frascati namentlich „n noch einzelne Faͤlle vor. als gewesen sey acht sich die Krank

Versiegeln rbot gegen

Der Schwie Neapel, 3. Okt.

deen Erscheinen vor unse nd Alles in ge Zeitun

Die drei Franzoͤsisch rer Stadt so gro Bewegung gesetzt hatte, g anzeigt, von

en Linienschiffe, ßes Aufsehen gemacht kamen, wie jetzt die hie⸗ Tunis. Das eine davon war das an dessen Bord sich der Contre-Admiral befehligte, welche die Annaͤhe⸗ an der Tunesischen Kuͤste ver ergeht die Absicht seines weigen, und beschraͤnkt sich darauf, ffe anzukuͤndigen. alta kam, Franzoͤsische Tagen von Kon

Fahrt fortsetzte.

So besindet sich also eine ganze n Wurden des Re der die Flotte en Escadre Unser Journal uͤb nei uns mit

1. Still gewoͤhnlichen M Kriegsschi

Eine Englische legte sich vor unserer Stadt vor Kriegs-Dampfschiffe „le Men— stantinopel kam, aber schon Das Geruͤcht, anto beunruhige, findet sich ffnet, denn nach aus—Q Journal enthaͤlt, haben nheil angestiftet.

wogen haben. eben so das . Gesundheit h Ruhestand Verdiensten, gereifter Er

Er ist in alle Reformpl weiht und gehort zu den W Alles aufbieten, um

fahrung und erprobter ane des Sultans einge— zu wuͤrdigen wissen hrung zu bringen.

heint zahlreich welche das heutige

e enigen, die sie det und großes U

sie zur Ausf

und daher

Ungeachtet des unermeßlichen Einflusses, dessen Pertew Pa⸗ scha genoß, hat doch sein Fall nur diejenigen wahrhaft über— rascht, melche den Gang des Ottomanischen Kabincts nicht mit Aufmerksamkeit verfolgen. Fuͤr diejenigen, welche genau beob— achten, war schon die Absetzung Wassaf Efendies von boͤser Vorbedeutung für seinen Schwiegervater, denn der Ex Secte⸗ tair des Sultans konnte sich ohne Mitwissen des Premier⸗ Ministers der ihm zur Last gelegten Erpressungen nicht schuldig machen. Es ist daher klar, daß Pertew an den Erpressungen seines Schwieger sohnes Theil nahm oder wenigstens seinen Einfluß dazu anwandte, um sie zu bemänteln. Wie dem auch sey, dies Er— eigniß hat großes Aufsehen im Publikum gemacht. Es bildet den Gegenstand aller Gespraͤche und selbst die Diplomatie ist dadurch etwas aufgeregt worden, da man, wie bei allen Mini— sterwechseln, stets den Triumpf eines fremden Einflusses zum Nachtheil aller uͤbrigen darin zu erblicken glaubt. Man er— wartet ubrigens, daß dieser Sturz noch mehrere andere, natuͤr⸗ lich unbedeutendere, nach sich ziehen werde.“

Der Sultan hat neulich auf einmal 49 Kammerherren ernannt. .

Man erzaͤhlt sich, daß der Sultan die große Decoration seines Ordens dem Oesterreichischen Staatskanzler, Fuͤrsten von Metternich, uͤbersandt habe. Es geht die Sage, daß demnachst ein Gesandter des Koͤnigs von Bayern ben der Pforte beglau⸗ bigt werden solle.

Seit einigen Tagen erzaͤhlt man sich Nachstehendes in den Salons von Pera: Der Diakonus des Metropoliten von Ephesus wurde in Therapia in dem Hause des Praͤlaten von der Pest befallen und einer armen Familie des Dorfes, die aus Mutter und Tochter bestand, zur Pflege uͤbergeben. Der Diakonus, sey es aus Dankbarkeil oder um sich waͤhrend sei— ner Genesung die Langeweile zu vertreiben, verliebte sich in die Tochter und gab sich alle Muͤhe, die Liebe derselben zu gewin— nen. Dies kam jedoch dem Patriarchen zu Ohren, der den ga⸗ lanten Diakonus sogleich ins Gefaͤngniß setzen ließ. Der Ge— fangene hatte indeß Mittel gefunden, der Pforte zu melden, daß man ihn eingekerkert habe, weil er im Begriff gewesen sey, zum Islam uͤberzutreten. Er wurde hierauf sofort von der Tuͤrkischen Behoͤrbe reklamirt, trat wirklich zum Islam uͤber und verheirathete sich mit seiner Schonen nach den Ge— braͤuchen seiner neuen Religion.

Die Zeitung von Malta meldet die Ankunft des Erz— herzogs Friedrich von Oesterreich, dritten Sohnes des Erz her⸗ ogs Karl, in den dortigen Gewaͤssern. Der Prinz machte am Bord der Fregatte „Medea“ eine Uebungsfahrt auf dem Mit— tellaͤndischen Meere und wurde auf der Insel mit allen seinem Range gebuͤhrenden Ehrenbezeigungen empfangen.

Die Pest hat sehr nachgelassen und wurde wahrscheinlich ganz aufgehort haben, wenn die Hitze noch einige Zeit mit glei— cher Starke angehalten haͤtte. In der letzten Woche wurden 21 Kranke in das Griechische Hospital gebracht. Man hat be— merkt, daß die Genesung jetzt weit haufiger eintritt, und dies wird stets als ein guͤnstiges Zeichen in Bezug auf das Ver— schwinden der Seuche betbachtet.

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Berlin, 16. Okt. Von gestern auf heute sind in hiesiger Nesidenz 4 Personen an der Cholera erkrankt und ebenfalls Personen, worunter jedoch 3 aus einer fruͤheren Erkrankungs⸗ Periode, gestorben. j

Zur Verbesserung der Besoldungen der Lehrer an der a , zu Zeitz ist kuͤrzlich ein jährlicher Beitrag von 360 Rthlr. aus der dasigen Prokuratur-Kasse und resp. aus dem staͤdtischen gemeinen Kirchen ⸗-Kasten angewiesen worden. Zu Schmiedeberg (im Regierungs⸗Bezirt Merseburg) ist neben der Buͤrgerschule noch eine befondere Freischule errichtet und solche einem neu angestellten Lehrer uͤbergeben worden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

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Nachdem Mozart in der „Hechzeit des Figaro“ und in Cosi san tulte zwei unübertreffliche Müster für den musikalischen Ausdruck des leichten Conversations-Tones und der feinen Imrigue aufgestellt hatte, strebten unter den späteren Komponisien besonders Beyeldien und Auber diesem Beispiel mit dem glücklichsten Erfolge nach, und in der neuesten Zeit hat sich ihnen noch Adolph Adam zugesellt, der durch seinen „Postillon von Lonjumegu“ die bedeutendsten Erwaäß— tungen von seinem Talent für diese Gatsung von Opern erregt hat, indem er mit Auber's hüpfender Leichtigkeit Boyeldicu's seelenvollrre Innigkeit zu verbinden scheint. Wenn wir nun auch weit dason entfernt sind, eine Aubersche Compositien, wie die der gestern zum erstenmale auf der Königlichen Bühne gegebenen Sper „die Gesand⸗ tin“, was ihren melodischen und namentlich ihren harmonischen Ge— halt anbetrifft, mit einer Mojartschen vergleichen zu wollen, so ist, doch nicht zu verkennen, daß jener leichtfertige Charak— ter, jene feine Ironie, wir möchten fast sagen, das Diploma⸗ tische der Musif, was die genannten Spein Mezart's aus— zeichnet und so originell macht, einem Tondichter unserer Zeit wie— der in gleichem Grade gelungen ist, als dem vicibelicblen ÄAub.r. Und wer würde hinter der behenden Grazie und jugendlichen Frische die—⸗ ser Melodien nnd Rhythmen cinen Kemponisten von 585 Jahren er— warfen, denn so alt war Auber, als er diese vorletzte seiner Opern, die Amhassadrice, schrieb, welche, un serer Ansicht nach, zu dem Besten gehört, was er in diesem Genre geleistet hat. Gerade dieses Feld halten wir auch für dasjenige, auf dem er sich am geschichtesten zu bewegen weiß, und wir können denjenigen nicht beistimmen, die sei⸗ nen Versuchen in der heroischen Sper, der „Stummen von Portick“ und dem „Maskenball“, den Vorzug geben; hier fehlt es ihm an Tiefe des Gemüths, um die Chakafter; Ramatisch zu gestalten, und das Anziehende, welches auch diese beiden Opern darbieten, liegt mehr in dem volksthümlichen Kolorit, welches er einigen Scenen darin zu geben gewußt, hat. In der „Gesandtin“ aber hat Scribe scine m Freunde ein Stjet geliefert, das der Eigenthümlichkelt des Letzteren gan; gemäß, dessen er vollkommen gewachsen ist, und so haben wir denn auch r ijne sehr spirituelle, anmnthige und in sich abgerundete Composition erhalten, die zwar nicht das Innersie unseres Herzens bewegt, aber uns doch in eine sehr heitere Stimmung versetzt und die angenehmsie Unter haltung gewährt, zu welcher auch der fein komische Dialog des Dich— ters das Seinige beiträgt. Abgesehen von diesen Vorzügen, welche die Oper gewiß zu einer der beliebtesten unter den neueren machen werden, mäß sie für das Publikum Berlins nech ein besonderes In⸗ teresse haben, da der Komponist darin eine Sängerin verherrlicht hat, die hier ihre ersten Triumphe feierte, und der auch gerade Auber seine in Deutschland erlangte Pepularität vorzüglich zu danken hat. Da di Königliche Bühne nun setzt eine Sängerin besitzt, die jener frübßeren unter allen, welche wir seitdem bier gehört, am nächsten kömmt und, was die Meisterschaft im fiorirten Gesange und in der Feinheit des Spꝛels anbetrifft, gegenwärtig wohl in ganz Deutschland nicht leicht ihres Glet⸗ chen haben dürfte, so wurde uns das Ideal, welches dem Dichter uͤnd dem LTomponisien bei ihrer Antoinette odet Henriette, wie sie jm Französischen Textbuch heißt, vorgeschwebt hat, in möglich ster Vollendung darge⸗ stellt. Die übrigen rollen der Oper waren ebenfalls in den besten Händen, und das sämmtliche Personale spielte und sang, wie man e nur wünschen konute; denn sich ganz in die Französische Leichtfertig⸗

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