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Mittwoch
den 1sten November
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Zeitungs-Rachrichten. ö
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. St. Peters bu rg, 21. Oktober. Ihre Kaiserliche Majestaͤten werden ehestens in Moskau zuruͤckerwartet, wohin auch in den nachsten Tagen die jungen Großfuͤrsten und Größ— fuͤrstinnen, Kinder unsenes erlauchten Herrscher-Paares, abge— hen werden, und zwar begleitet von dem General? Adjutanten Grafen Benkendorf, der juͤngst deswegen von seinem Landsitze Fall in Ehstland, wo er sich den vergangenen Sommer uͤber zur Staͤrkung seiner zerrütteten Gesundheit aufhielt, hier eintraf. .
Wohl war es ein großer und trefflicher Gedanke, dessen Ver— wirklichung in der Geschichte der Russischen National⸗Industrte eine neue Epoche bilden und wichtige Reformen darin bewirken wird, in fast allen Gouvernements, wo sie nur statthaben konn— ten, Ausstellungen der Manufaktur und Fabrik⸗Industrie in's Leben zu rufen. Zur Tendenz hatten sie, — wie wir zu seiner Zeit sahen, den Großfuͤrsten Thronfolger auf seiner Bereisung des Reichs mit den rohen und bearbeiteten Natur⸗Erzeug⸗ nissen desselben bekannt zu machen; darum kann man sie mehr als Privat,, denn oͤffentliche Ausstellungen ansehen ,, vergangenen Herbst ward der hoͤchste Befeh zu ihrer Eroͤffnung gegeben, und schon im Beginn dieses Frühjahrs, im Moment Der Abreise des Großfuͤrsten von hier, waren die meisten der— selben realisirt. Solche Ausstellungen geben aber nicht nur den Fabrikanten reiche Belehrungen in der Vervollkommnung ihres Fachs, sondern sie gewähren auch der Landes⸗Statistik eine große Erweiterung, wenn man erwaͤgt, welche kolossale Ausdeh— nung der Russische Kaiserstaat besitzt, wie unendlich reich und mannigfaltig er in der Production seiner Natur⸗Erzeugnisse ist. Fast jede seiner Provinzen, darf man behaupten, hat darin eine von den anderen verschiedene Mannigfaltigkeit aufzuweisen.
Ein hier eingegangenes Schreiben aus Astrachan, das als der Centralpunkt unseres Handels mit Persien angesehen wer— den kann, spricht sich uͤber unsere neuesten merkantllischen Ver⸗ bindungen mit diesem Staate also aus: „Unser Handel mit Persien, dem sich nur ein kleiner Theil unserer Kaufmannschaft widmet, koͤnnte unserem Handelsstande große Vortheile gewaͤh— ren, wurde er ihm mehr Aufmerksamkeit schenken. Freilich ha⸗ ven mehrere Ereignisse die Ausbreitung unseres dortigen Han— dels bis jetzt gehindert; diese werden aber nun allmaͤlig durch das rege Bemuͤhen unserer Regierung beseitigt, und dennoch zeigt unsere Kaufmannschaft keine Bereitwilligkeit, diese guͤnsti⸗
en Umstaͤnde zu benutzen. Vergleicht man die neuesten daumwollen-Preise in Persien mit unseren Russischen, so kann man sich nicht genug wundern, warum unsere Negocianten Baum wolle in so geringer Quantitat ausfahren. Das Chalwar (7! Pud Russisch) Masenderanscher Vanmwolle k. * neun To- mamiz diesen Preis geben die Eing-oornen noch far sehr hoch an. In Rußland kostet dagegen das Pud Baum wolle 31, ja „sogar 42 Rubel, ist also um das dreifache theurer, als in Per— sien. Außer Masenderan, welche Provinz allein an 16,0060 Chalwar Baumwolle ablassen kann, besitzen vornehmlich die am Kaspischen Meer und diesseits des Elborus liegenden Graͤnz Gebiete einen großen Reichthum an diesem Produkt. Fuͤr die beste Baumwolle in Persien halt man die in Penman gewon— nene. In diesem Jahr soll der Ertrag der Selde in der Pro⸗ vinz Ghilan uͤberaus groß seyn,
wozu vornehmlich die warme und trockene Witterung, die während des ganzen vergangenen Fruͤhlings in Persien herrschte, beitrug. Dieser Nachricht h ben wir eine andere nicht minder angenehme beizufügen. Auf den Bazars in Njaͤschta waren bis jetzt und werden auch wahr⸗ scheinlich keine auslaͤndischen Waaren ankommen. Die Ursachen sollen theils in den großen Verlusten liegen, die die Leipziger Kaufleute im vergangenen Jahre erlitten, hauptsaͤchlich aber in dem Schiffbruch eines Fahrzeuges unfern Trapezunt, das mit einer Waaren-Ladung fuͤr den Werth von 5 – ðh, 100 Tomamis von Tauris nach Ghilan bestimmt war.“
Unsere Zarskoje- Selosche Eisenbahn von der Residenz aus wird jetzt in jeder Woche an mehreren Tagen unter der uͤnab— laͤssig leitenden Inspection des Herrn von Gerstner befahren und erfreut sich eines sehr zahlreichen Zuspruchs. In jeder Woche ruͤckt sie um einige Werste vor. Zum Ersten des naͤch— sten Monats soll .
die ganze Bahn vollendet seyn.
e , . Dampfboot „Kaiser Nikolaus“ ist von Konstaͤntinopel zurückgekehrt und hatte den Kaiserl. Rus— sischen Botschafter bei' der Ottoinanischen Pforte, Herrn von Buteniew, so wie den Griechischen General⸗Konsul in Odessa, Herrn Manos, am Bord. Durch den Capitain Pillas erfah⸗ ren wir, welchen Stuͤrmen und Gefahren dieses Dampfboot ausgesetzt war, als es Se. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen August von Preußen und den Herzog Maximilian von Leuchtenberg nach Konstantinopel brachte. Schon hatte man die Equipagen uͤber Bord werfen wollen, als es dem Capitain noch gelang, gluͤcklich in den Bosporus einzulaufen. Der Prinz August von Preußen hat dem Capitain Pillas ein sehr schmeichelhaftes Schre ben, beglei⸗ tet von einem kostbaren, die Chiffte Sr. Königl. Hoheit in Bril— n tragenden Ringe, zustellen lassen und ihsn zugleich 100 2. ü zur Vertheilunz an, die Mannschaft überfandt. n ö. Danipfbootes ist uͤbrigens nicht minder von
Den id, Hindernissen begleitet gewesen. ( ech ict, ce⸗ Kanzler Graf von Nesselrode und der Dester⸗
ich che Votschafter, Graf Fiquelmont, die aus der Krinm n,, nn, waren, sind von hier nach St. Petersburg abgereist.
36 Degunstigung der Handelsschifffahrt und der Rhederei . si lc geen gen, welche neue Fahrzeuge zur De⸗ serlichen Verfugun hen Meeres ausruͤsten, einer neueren Kai— , , gung zufolge, mit Anleihen bis zu 4000 Rubel uf jędes Fahrzeug unterstitzt werden.
An der Zscherkessischen Kuͤste des Schwarzen Meeres sind
Mustap si
und kehrte gegen 5 Uhr nach Trianon zuruͤck.
fordert, au fuͤr die wird bereits heute
in den letzten Wochen in fahrteischiffe gescheitert. Nussische Brigg „Chadschi ha, untergegangen. nd allein sechs Fahrzeuge verung
Folge der großen Stuͤrme viele Kauf— Unter anderen ist bei Gelendschik die Derwisch“, geführt von Cap. Achmed Zwischen Anapa und Suoschuk⸗Kals luͤckt.
k Paris, 26. Ott. Der König kam gestern Mittag in Be— gleitung der Koͤnigin und der Prinzessinnen Adelaide ünd Ele
mentine zur Stadt, hielt einen dreistuͤndigen Minister⸗Rath
Koͤnig hat den Erzbischof von Paris schriftlich aufge— ch in der hiesigen Kathedrale ein Tedeum zum Danke Eroberung von Konstantine abzuhalten. Dieses Tedeum Mittag um 2 Uhr in der Kirche zu U. L. F
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stattfinden.
Ministers den General, 8
Der Koͤnig hat nunmehr auf den Vorschlag des Kriegs⸗ ieutenant Valée zum interimistischen
General- Gouverneur der Franzoͤsischen Besitzungen in Rord—
D geben die
Berichte, die amtliche Bestaͤtigung fehlt. in folgender Weise: „Da hier angekommen und ha über die Einnahme von Konstantine
bringen zu lassen, wurde durch
rie, uͤbernahm sogleich den Oberbefehl und zum
Brigade Remours in die Stadt.
Afrika ernannt. Die Regierung hatte gestern Abend noch keine amtlichen etails uͤber die Einnahme von Konstantine erhalten, weshalb Moniteur“ deren heute noch nicht enthalt. Dagegen hier eingegangenen Touloner Blatter ausfuhrliche denen freilich durch das Schweigen des „Moniteur“ — Der Toulonnais berichtet 8 Dampfschiff „Ehimere“ ist heute früh t, wie wir es hofften, offizielle Berichte mitgebracht. Nachfolgende aer Korrespondenten. Wie
auch der „
Notizen verdanken wir unserem Bon bereits fruͤher gemeldet, langte unsere Armee am 6ten vor Kon; stantine an und etablirte sich auf dem Plateau von Mansoura. Von dort wurden die Iste und 2te Brigade nach Koudiat⸗Aty beordert; sie mußten den Oued⸗Kemmel passiren, welche Opera—⸗ tion bei dem sehr hohen Wasserstande außerordentlich be— schwerlich war, besonders da auch das Belagerungs- Ge— schuͤtz den Uebergang bewerkstelligen mußte. Am 10ten schien endlich das Wetter schsn zu werden, und die Batterieen wurden demaskirt; aber durch gleich wieder eingetretenen Re⸗ gen wurde man verhindert, das Feuer zu eröffnen. Die Armee des Bey s stand hinter den Gebirgen von Koudiat⸗Aty, und harcelirte die Arbeiter. Das Feuer begann am Iten, und am 12ten war eine Bresche eroͤffnet. Der General Danrsmont wollte dieselb e mit einigen Generalstabs- Offizieren in der Naͤhe besichtigen, und ward durch eine Kanonenkugel, die seinen Korper gänzlich verstuͤmmelte, getoͤdtet. Der General Perregaux, der sich dem Leichnam des kommandirenden Generals näherte, um ihn fort— eine Kugel im Gesicht verwun— alse, Commandeur der Artille— gab das Zeichen Sturme. Am 12ten und 43ten d“ ward viermal Sturm gelaufen, und viermal sahen sich unsere Truppen zum Nuͤckzuge genoͤthigt. Endlich beim fuͤnften Versuche drang ' die Aber dort wurden neue und
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det. Der General-Lieutenant V
noch erbittertere Treffen als die fruͤheren geliefert; man mußte
dem Gemetzel Einhalt thun; a Augenblicke moͤglich?
pen in der Stadt fest. Der Herzog von? Nemours hat befoh— len, daß die
sollen, um den verwundeten Arabern Beistand zu leisten. Prinz von Joinville ist
unter den Befehlen des Obersten Berne genommen wurde, da man sonst bald Y
Verwundeten laͤßt sich noch nichts dem General
schwer verwundet; ner Wunde, nach
6i0. C) . Verfolgung Blaͤtter stimmen im Wesentlichen mit Das Gemetzel in der Stadt soll an die schre bei der Einnahme von Saragos Nacht vom 12ten zum 13ten so den seyn, ob es nicht weise se
am folgenden zu bemeistern, da die Belagerung unmoͤ angegeben. — loren haben.
Konstantine zu folgenden Betrachtungen Anlaß: tendste Ereigniß unserer Afrik
zu verleihen: die Niederlage des e ͤrterungen in der Kammer uͤber Algier, die eifersüchtige Neugier
wissen, was es von der ,, Besitzung zu halten habe, und end die Rolle, die sie gespielt hat. Als Frankreich im vorigen
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es e Der Herzog von Nemours wollte ber wie war das in einem solchen Alles, was dem wuͤthenden Soldaten in
geiodtet. Endlich setzten sich unsere Trup⸗
inzelne Haus stuͤrmen.
den Weg kam, ward
Chirurgen, die nicht unumgaͤnglich nothwendig bei ppen gebraucht werden, zu Achmet gesandt werden Der am 15ten (wieder ein neues Datum), also i8 Stunden nach der Einnahme, angekommen. Er hatte 30060 Mann lle bei sich, und einen großer Freude entgegen⸗ dangel gelitten haben beiden Seiten Getödteten und Genaueres angeben. Außer
Danrémont ist auch der Oberst Combes, der die te Brigade kommandirte, getoͤdtet. Der Oberst Lamoricière ist der General Perregaux kann aber, trotz sei— wie vor seinen Dienst versehen. Man
schätzt die Zahl der in Konstantine getoͤdteten Araber auf etwa Die Armee des Bey ist auf der Flucht, und die feindlich gesinnten Stamme werden ohne Zweifel seine ubernehmen.“ Die Berichte der ubrigen dem obigen uͤberein. cklichsten Scenen
sa erinnert haben. — In der ll schon die Frage eroͤrtert wor— yn mochte, die Belagerung noch zur rechten Zeit aufzugeben. Zuletzt aber stimmten die zu einem Kriegs-Rathe versammelten Generale darin uͤberein, daß man Tage alle Mittel aufbieten muͤsse, sich der Stadt glich in die Lange gezo— Verlust der Belagerer wird in eini— gen Berichten auf 1000 Todte und 12 bis 1500 Verwundete ? Ein vornehmer Englaͤnder, der die Expedition Sturme das Leben ver—
unseren Tru
Transport von Lebensmitteln, der mit
wuͤrde. Ueber die Zahl der von
gen werden koͤnne. — Der
als Liebhaber mitmachte, soll bei dem
Deba
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ts giebt die Eroberung von „Die Einnahme berung von Algier das bedeu— anischen Kriege. Alles hat dazu hme jener Stadt eine große Wichtigkeit ge des vergangenen Jahres, die Er—
Dem Journal des von Konstantine ist seit der Ero
beigetragen, der Einna
Feldzuges abwartete, um zu altung unserer Afrikanischen ich der Ruf jener Stadt und Afrikanischen Kriegen Jahre die Niederlage
Europa's, die das Resultat dieses
ü allen Zeiten in den
vor. Konstantine erfuhr, erregte es allgemeines und lebhafte Bedauern, daß unfere Soldaten gensthigt worden waren, der Nothwendigkeit zu weichen und di ruhmvolle Beute fahren zu lassen, deren sie sich so eben bemaͤchtigen wollten; und eben so allgemein und dringend gab sich der Wunsch zu erkennen, daß die Ehre unserer Waffen gerächt werden mochte. Der Koöͤnig versprach in seiner Thron⸗Rede diese edle Genugthuung, di⸗ Kammern gefellten sich diesem Versprechen bei, und die Minister verlangten die zur Erfuͤllung desselben nothwendigen Kredite, welche bewilligt wurden. Vielleicht erinnert man sich, daß waͤh—⸗ rend der Debatten viele Deputirten die Meinung aussprachen, daß man im Osten der Regentschaft Friede mit Achmet Bei machen muͤsse, wie man ihn im Westen mit Abdel Kader gemacht habe. Hier muß man nun der Beharrlichkeit und der Festigkeit der Regierung Gerechtigkeit widerfahren lassen. Wenn Achmet Bei sich haͤtte auf Bedingungen, die Frankreichs wuͤrdig waren, einlassen wol—⸗ len, so wurde die Negierung bereit gewesen seyn, Frieden zu schließen. Herr Mols hat in dieser Beziehung seine Absicht niemals verheimlicht; aber zu gleicher Zeit mußte sich die Re— gierung auf den Krieg vorbereiten; denn dies war der einzige Weg, um einen ehrenvollen und sicheren Frieden zu schließen. Man darf in der That nicht vergessen, daß das System der Regierung in Afrika ein friedliches ist. Der Conseils⸗ Praͤsi⸗ dent hat sich sehr oft auf der Rednerbuͤhne dahin ausgespro⸗ chen, daß, seines Erachtens, Frankreich auf jenes bestaͤndige An⸗ griffs-⸗System verzichten muͤsse, welches ohne Nutzen und oft ohne Ruhm das Blut unserer Soldaten und die Huͤlfs quellen des Schatzes verzehre. Man fuͤhrt nur Krieg, um fruͤher oder spaäͤter zu einem Friedens -Zustande zu gelangen. Die Re— gierung und die Kammern haben in 3 so fruͤh als moͤg— lich jenen Zustand herbeiführen wollen, unbeschadet natuͤrlich der Ehre und Wuͤrde Frankreichs. In dieser Absicht wurde die Expedition des Generals Bugeaud unternommen. Sie war die erste Aeußerung des neuen Systems in Afrika, des auf die Kraft gestutzten Frledens, des Friedens, der unser Uebergewicht befestigt, aber dasselbe nicht verringert. Die Einnahme von Kon— stantine ist die zweite Aeußerung jenes Systems. Dort, wie in Oran, machte die Regierung Friedens-Vorschläge mit den Waf⸗ fen in der Hand. Achmet Bei hat nichts davon wissen wollen. Er hat geglaubt, daß die Elemente noch einmal fuͤr ihn kämpfen würden, und daß sich an die Mauern von Konstantine ein unseliges Verhaäͤngniß fuͤr unsere tapferen Soldaten knuͤpfe; er weiß jetzt, woran er sich zu halten hat. Jenes Ve hängniß hat durch den Tod des Generals Danramont seine letzten Streiche gegen uns gefüuͤhrt. Unsere Armee wird ihren vor dem Siege getoͤdteten General beklagen und seinen Muth, seine Sorglich— keit fuͤr die Soldaten, die, besonders in Afrika, eine der noth— wendigsten Eigenschaften des kommandirenden Generals ist, nie vergessen. Was wird man nun mit Konstantine an angen? Die Frage ist schon einmal in der Kammer aufgeworfen worden und wird daselbst wieder angeregt werden. Hoffentlich antwor— tet die Regierung, daß sie Konstantine behalten werde. Kon⸗ stantine ist in Afrika, sowohl dem Ramen als der Sache nach, von großer Wichtigkeit. Dem Namen nach, weil es die vor malige Hauptstadt von Numidien und des Roͤmischen Afrikas war, weil es der Stapelplatz fuͤr den Handel und weil es eine reiche und starke Stadt ist. Der Sache nach ist sie von nicht geringerer Wichtigkeit; sie bildet mit Stora und Bona, beides Seestädte, ein bewundernswuͤrdiges Dreieck, dessen Grundlinie das Meer ist. Dieses Dreieck ist fruchtbar; es hat Fluͤsse und Holz; der Franzoͤsische Name ist daselbst ge⸗ kannt und geachtet. Viele Personen, die Afrika genau kennen, behaupten, daß, wenn wir unsere Besitzungen ausdehnen woll— ten, wir es nach jener Seite hin thun muͤßten. Durch die Ein nahme von Konstantine besitzen wir in jenem Theile des Lan— des einen Platz, der eben so gluͤcklich für den Handel als fuͤr den Krieg gelegen ist, und der auf dem Wege uͤber Stora hoͤch— stens 20 Stunden vom Meere entfernt liegt. Werden wir die— sen Platz unter dem Gelaͤchter der Araber und des gesammten Europa's aufgeben? Dies ist gegenwaͤrtig die Frage. Wir er— warten von dem Ministerium die Lösung. Das gegenwartige Kabinet ist noch das, welches das Meiste ünd Beste in Afrika ge— than hat, denn es hat Frieden daselbst geschlossen und Konstan tine genommen. Wir hoffen, daß es die sich gesetzte Aufgabe, aus Afrika eine nuͤtzliche und ruͤhmliche Franzoͤsische Besitzung zu machen, zu erfuͤllen wissen werde.“ Die Gazette de France behauptet, daß die Nachricht von der Einnahme von Konstantine in Paris nicht den minde— sten Eindruck gemacht habe, und zwar aus dem Grunde, weil das bisherige Benehmen der Regierung in Bezug auf die Ko— lonie Algier kein Vertrauen fuͤr die Zukunft derselben einflsße. Der Temps sagt dagegen: „Es scheint gewiß, daß der Befehl, Konstantine besetzt zu halten, abgegangen ist, und es ist wahr⸗ scheinlich, daß die egierung sich entschließen werde, den Kam— mern die vollstaͤndige Besetzung jenes Theils der Regentschaft, den man alsdann das Franzssische Afrika nennen konnte, vor— zuschlagen.“ J Der vor Konstantine gebliebene General- Lieutenant Graf Danrémont war in Chaumont am 8. Februar 1783 geboren. Im 20sten Jahre wurde er in die Militairschule zu Fontaine— bleau aufgenonimen, die er im folgenden Jahre (18055 wieder verließ, um als Seconde⸗Lieutenant beim 12Tten reitenden Jäger⸗ Regiment einzutreten. Im Jahre 1807 war er nach einander Adjutant des Generals Defrance und des Generals Marmont. Er machte in den Jahren 1806 und 1809 die Feldzuͤge in Deutschland und Oesterreich, 1811 und 1812 die Feldzuͤge in Spanien und Portugal mit, und befand sich 1813 (wo er be⸗ reits bis . Obersten avancirt war) und 1814 bei der großen Armee. Nach der Wiederherstellung der Bourbonen erhielt er ein Kommando im Departement des Goldhuͤgel. Im Jahre 1821 zum General⸗Major befoͤrdert, nahm er zwei Jahre spaͤ— ter als Brigade⸗CTommandeur an dem Feldzuge in Spanien Theil. Im Jahre 1830 kommandirte er eine Brigade bei der Expedi— tion nach Afrika, und im Dezember deffelben Jahres würde *