1837 / 316 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Jahre 1835 und den jetzt stattgehabten Wahlen. Es heißt darin unter Anderem: „Im Jahre 1834 trat im ersten Wahl⸗ Bezirk Herr Dupont von der Eure gegen den General Jac— Jueminot auf und erhielt nur 188 Stimmen. Im Jahre 8s? erlangte der General' Bachelu, der erst zwei Tage vor den Wahlen in Vorschlag gebrachte Kandidat der Opposition, 346 timmen. Im Jahre 1831 erhielt im zweiten Bezirk Herr Jacques Lefbvre 920 und Herr Laffitte 707 Stimmen; in die⸗ sem Jahre hat Ersterer 11065 und Letzterer 1695 Stimmen er— halten Im Jahre 183 erhielt der damalige Kandidat der Opposition, Herr Chevreux, im dritten Bezirk 260 Stimmen; in diesem Jahre ist Herr Nicod durch 369 unterstuͤtzt wor den. Im Jahre 1831 fiel Herr Salverte im fuͤnften Bezirk durch und erhielt nur Fi Stimmen; in diesem Jahre ist er mit 715 . zum Deputirten erwaͤhlt wor— den. Eben so fiel im Jahre 1834 Herr Arago im 6ten Be— zirk durch und erhielt nur 37 Stimmen; in diesem Jahre ist Herr Arago mit §I2 Stimmen zum Deputirten erwaͤhlt wor⸗ den. Im Jahre 1834 ward Herr Daunou im Ften Bezirk nur durch 134 Stimmen unterstuͤtzt; in diesem Jahre hat Herr David 259 Stimmen erhalten. Im 11Iten Bezirk erhielt im Jahre 1834 der Kandidat der 286 Stimmen; Herr Berville men erlangt.“

Die Gazette de France enthaͤlt einen Vergleich zwi⸗ schen dem Wiener Strauß und dem Pariser Musard, aus dem Nachstehendes ein Auszug ist: „Man hat gesagt, Strauß sey der Wiener Musard. Dieser Vergleich scheint üns nicht ganz richtig. Zuvoͤrderst besteht zwischen diesen beiden musikalischen Notabilitaͤten der ganze Unterschied, der zwischen der Quadrille und dem Walzer existirt, und dann muß man' noch hinzufuͤgen, daß die Compositionen des Herrn Strauß ihm persoͤnlich ange⸗ hoͤren; es ist nicht ein bekanntes Thema, welches er variirt, sondern ein ihm eigenthuͤmlicher Gedanke, den er mit unglaub⸗ licher Anmuth und großem Geschmack seinem Orchester zuwirft. Strauß hat das dreifache Verdienst eines Instrumentalisten, eines Orchester⸗Dirigenten und eines Compositeurs. Strauß bringt mit 24 Musikern Wirkungen hervor, die ð] Franzoͤsischen Musikern kaum gelingen wurden. Aber man muß auch sehen, mit wel⸗ cher Leichtigkeit jedes Mitglied seines Orchesters sein Instru⸗ ment mit einem andern wechselt. Und dies Alles ohne Üeber— eilung, ohne Unordnung, so daß man sich gar nicht von seinem Erstaunen erholen kann. reich ein vollstandiges Charivari zu Wege bringen; der Deut schen Ruhe ist dies nur ein Kinderspiel.“ Eine Schilderung der Persoͤnlichkeit des Herrn Strauß schließt mit den Worten, daß er sich an der Spitze seines Orchesters etwas stolz auf sein Verdienst, aber ganz ohne Charlatanismus zeige, und daß man auch daran den Deutschen erkenne.

Großbritanien und Irland

London, 7. Nov. Das Comits, welches mit den Anord— nungen zu dem uͤbermorgen, am Lord⸗Mayors⸗Tage, zu Ehren der an fn in Guildhall stattfindenden Feste beauftragt ist, soll bei den Einladungen zu diesem Bankett alle politischen Partei⸗ rücksichten beiseitgesetzt haben. Der gleich zu Anfange seiner Berathungen gemachte orschlag, auch den Herzog von Wel— lington einzuladen, wurde ohne Weiteres einmuͤthig angenom⸗ men. Außerdem beschloß man, die Englischen Mitglieder des Ministeriums und diejenigen Individuen einzuladen, von wel⸗ chen vorautzusetzen sey, daß sie im Fall eines Ministerwechsels in das Kabinet wuͤrden berufen werden. Da Irland in der jetzi⸗ gen Tages⸗Politik einen so bedeutenden Dla einnimmt, so schlug ein Mitglied des Comité's vor, auch dem Lord Lieutenant von Irland und seinem Secretair Einladungs-Karten zuzuschicken. Gegen diesen Vorschlag wurde aber eingewendet, daß man nicht bestimmt wisse, ob jene beiden Herren am Tage des Festes in London seyn wuͤrden, und daß man sich bei einer solchen Gele⸗ genheit keiner verfehlten Einladung aussetzen duͤrfe; nur in Faͤllen, wo man bestimmt gewußt, daß ũsie zur Zeit eines Festes in der City in London seyn wuͤrden, habe' man sonst Irlaͤndi⸗ sche Mitglieder der Verwaltung einzuladen gepflegt. Kurz darguf erfuhr indeß das Comité, daß Lord Mulgrave im Begriff stehe, nach England heruͤuberzukommen, um seinen Sitz im Parlamente einzunehmen, und es wurde nun seine Einladung einstimmig beschlossen. Fuͤr die Einladung des Lord Morpeth ergab sich anfangs keine hinreichende Stimmenzahl, weil man uͤber seine Ankunft in London nichts Sicheres wußte; als aber Herr Grote das Comité benachrichtigte, daß der Lord in wenigen Tagen anlangen werde, beschloß man, ihn ebenfalls einzuladen. Der Vorschlag, den Konig der Belgier ein— zuladen, ging nicht durch. Einige meinten zwar, es wuͤrde eine Beleidigung fuͤr die Königin seyn, wenn man diesen Souverain nicht einluͤde, da er der Oheim Ihrer Majestaͤt sey und ihn fruͤher noch ein anderes inniges Band an England geknuͤpft habe; hierauf ward jedoch entgegnet, daß der Koͤnig der Belgier bei einer solchen Gelegenheit schwerlich ohne großes Gefolge nach England kommen und daß es un moͤglich seyn wuͤrde, in dem Raume, auf welchen man beschraͤnkt sey, fuͤr die Begleitung Sr. Majestaͤt noch Platz aufzufinden; ferner, daß man, wenn Ein fremder Souverain eingeladen wuͤrde, andere Potentaten nicht fuͤglich uͤbergehen koͤnnte, und daß kein Beispiel von einer Einladung fremder Regenten von Seiten der City vorhanden sey. Von Bischoͤfen wurden nur die Erzbischoͤfe von Canterbury und York und die Bischoͤfe von London Und Llandaff eingeladen, und von Parlaments-Mitgliedern nur die der Londoner City. Die Londoner Richter aber haben saͤmmt⸗ lich Einladungen erhalten, und nur zwei derselben, Sir Robert Nichol und Sir Herbert Jenner, lehnten die Einladung ab. Ob Herr David Salomons, n,, . Sheriff von London und noch Alderman fuͤr den Bezirk von Aldgate, bekanntlich mosaischer Religion, eingeladen werden soll, daruͤber ist man, dem Vernehmen nach, noch nicht einig geworden.

Die heutige Hof-Zeitung meldet die Ernennung des bis⸗ herigen Gesandtschafts⸗Secretasrs zu Turin, Herrn Jerning— . zum Gesandtschafts-Secretait in Lissabon? und Des bis, herigen Gesandtschafts-Secretairs zu Lissabon, Herrn Sulivan, zum Gesandtschafts, Secretair am Turiner Hofẽ.

In einer Versammlung konservativer aͤhler zu Dublin am vorigen Dienstage wurde erklart, daß hinreichende Zeugen⸗ Aussagen uͤber die Unrechtmaͤßigkeit der Wahl der Herren O Lonnell und Hutton vorlagen, Yum eine Petition gegen die⸗ selbe zu rechtfertigen; es ward daher ein Comitè ernannt, um diese Sache zu betreiben und die dazu noͤthigen Fonds zu sammeln.

Herr O Connell war am vorigen Dienstage bei dem Staats⸗ Secretair fuͤr Irland, Lord Morpeth, zu Tische. Dies, meint die Merning Chronicle werde den Tory Blättern gewiß wieder Anlaß geben, die Minister der Hinneigung zum Papis⸗ mus zu beschuldigen, besonders da es der Vorabend eines ka

Opposition, Herr Chardel, nur hat in diesem Jahre 428 Stim—

Dergleichen Mittel wurden in Frank-

T7 * tholischen Festes, des Tages Aller Heiligen, gewesen, an wel⸗ ,, stattgefunden, und da Lord Morpeth in der Wahl der Speisen auf die Vorurtheile des großen Kämpen der Roͤmischen Kirche Ruͤcksicht genommen habe

Zwischen den Tory⸗ und den Whig-Blaͤttern hat sich ein Streit daruͤber entsponnen, daß Lord Mulgrave verboten habe, den gesetzlich vorgeschriebenen Gottesdienst am 5. November (dem Tage der Entdeckung der Pulver-Verschwoͤrung) nicht in der Kapelle des Dubliner Schlosses zu halten. Der Mor⸗ ning Herald und die Times sehen in diesem Verbot eine Annaherung des Vice Köoͤnigs an den Katholizismus; der Cou⸗ rier will die ganze Sache fuͤr eine Erdichtung der Tories ge— halten wissen.

Auf der London-Birminghamer Eisenbahn hat sich wie— derum ein Ungluͤck durch das Zusammenstoßen zweier Wagen⸗ zuͤge ereignet. Der Maschinen-Meister des einen Zuges fiel von dem Wagen herab und wurde tödlich verwundet. Die uͤbrigen Passagiere kamen zum Gluͤck mit einigen leichten Con— tusionen davon. J.

Das Wasser, welches am 3ten d. zur hoͤchsten Fluthzeit in den Tunnel eingebrochen ist, hat diesesmal feinen Weg nicht von oben, sondern von der Seite gefunden. Man hat bereis wieder zu den gewohnlichen Mitteln gegriffen, um den Fluß— boden zu verstaͤrken und das Werk binnen 10 bis 12 Tagen wieder fortsetzen zu konnen.

In der letzten Woche haben hier 322 Beerdigungen mehr stattgefunden, als in der vorhergegangenen; den oͤffentlichen Blaͤttern zufolge, soll jedoch kein Cholerafall vorgekommen seyn.

Die letzten Nachrichten aus Lissabon (s. den Art. Lon⸗ don im gestrigen Blatte der St. Ztg.) reichen bis zum 31sten v. M. und sind mit den Dampfboten „Manchester“ und „Chieftain“ hier angelangt. Auf demselben Wege erfaͤhrt man auch, daß der Spanische General Tacon, der die Mauren von Ceuta zuruͤckgeschlagen, sich doch auf die Dauer nicht stark ge⸗ nug fuͤhlte und daher, da er keine Unterstuͤtzung von seiner Re— gierung erhalten kann, um Verstaͤrkung von Gibraltar aus ge— beten haben soll. . .

Einige Blätter melden, daß der Capitain (Portugiesische Admiral) Napier, der kuͤrzlich von Portugal wieder hier ein⸗ getroffen ist, wohin er in der Absicht gegangen seyn soll, der Sache der Cartisten wo moglich den Sieg zu verschaffen, be⸗ reits eine Audienz bei Lord Palmerston gehabt habe. Es ist jedoch moglich, daß dies auf einer Verwechselung mit dem zum Gouverneur des Cap ernannten General-Major George Tho⸗ mas Napier beruht, der jetzt von den Ministern seine Instrüctionen einholt. 436 gestern werden an der hiesigen Boͤrse die Anerbietun— gen des Portugiesischen Finanz⸗Agenten, Herrn Oliveira, von denen man sich anfangs so gunstige Resultate versprach, mit Mißtrauen angesehen, und es verbreitet sich das Geruͤcht, daß die auszugebenden Schatzkammerscheine weder ganz noch theil— weise bei den Zollhaͤusern in Zahlung wuͤrden angenommen werden. Die Portugiesischen Fonds sind demnach fortdauernd im Sinken begriffen. 2 ö

Direkt in London angekommene Briefe aus San Seba— stian bestaͤtigten die in Franzoͤsischen Blaͤttern enthaltene Nach⸗ richt, daß das Christinische Fort von Inigo am 29. Ottober kapitulirt hat, und daß die Garnison, nachdem sie die Waffen niedergelegt, sich nach Pampelona zuruͤckgezogen. Es ging die Rede von einer neuen Karlistischen Expedition, die im Begriff stehe, uͤber den Ebro zu gehen. Ein in San Sebastian ange— kommener Brief aus Tolosa vom 29. Oktober erklärt auf das bestimmteste die seit mehreren Tagen verbreitete Nachricht, daß Don Carlos uͤber den Ebro zuruͤckgegangen, fuͤr falsch und fuͤr eine reine Boͤrsen⸗Speculation. :

Auf den Westindischen Inseln ist in der letzten Zeit der Vorschlag eroͤrtert worden, die Dauer der Neger Lehrlingszeit abzukuͤrzen und die Sklaven schon zu Ende des Jahres i838, statt 1810, voͤllig freizugeben. Der Globe zweifelt sedoch, daß dieser Vorschlag angenommen werden moͤchte.

In Jamaika ist am 22. September Nachts wieder ein Erdstoß verspuͤrt worden.

Nach Berichten aus Ostindien hat daselbst im An—⸗— fange des Sommers eine ganz ungewohnliche Hitze geherrscht und der Cholera sehr vielen orschub geleistet. Zufolge eines Schreibens aus Madras, hat das Ste Britische Infanterie— Regiment auf dem Marsche von Berhampore nach Palaverand 30 bis 90 Mann an jener Krankheit verloren. Es laufen viele Klagen ein uͤber die Strenge der Strafen beim Militair in Ostindien. Ein Soldat vom 16ten Regiment war wegen Thaͤt—

lichkeit gegen einen Sergeanten zu 50 Peitschenhieben verur—

theilt und das Urtheil vom Ober-Befehlshaber des Heeres, Ge⸗ neral Fane, bestätigt worden. Diese Entscheidung hat einen um so staͤrkeren Eindruck hervorgebracht, da der Vorgänger des Generals Fane, Lord William Bentinck, bekanntlich die zar, liche Abschaffung der Peitschenstrafe bei den Truppen der Ost⸗ indischen Compagnie verfuͤgt hatte. N

Berichte aus Canton lauten bis zum 31. Mai. Die Chine⸗ sische Regierung bestand darauf, daß die Englischen Kaufleute nach Macao abreisen sollten, was sie aber nicht gethan hatten. Es hatte wieder ein Hong-Kaufmann fallirt, und Europaͤische Waaren waren schwer oder doch nur zu sehr schlechten Preisen abzusetzen. J

Die (gestern erwaͤhnte) Finanz⸗Maßregel, deren Diskussion vom Kongreß der Vereinigten Staaten, gegen den Wunsch der Regierung, noch aufgeschoben worden, war die sogenannte Un⸗ ter⸗Schatzamts⸗Bill, welche bezweckt, alle Verbindungen zwischen der Regierung und den Banken abzuschneiden, indem sie den Zoll-⸗Beamten das Recht einraͤumt, die Einnahme ohne Da⸗ wischenkunft der Banken in Empfang zu nehmen und an die ,, auszuzahlen. .

Eine Erklaͤrung des Praͤsidenten der Vereinigten Staaten ordnet an, daß die im Jahre 1832 aufgehobenen Bergegelder von Portugiesischen Schiffen wieder erhoben werden sollen, weil die Regierung in Portugal den Handels Traktat mit Amerika gebrochen, welcher Amerikanische Schiffe von dieser Abgabe be— reite. ĩ In dem Schreiben, welches auf die Eroͤffnung des Texia⸗ nischen Gesandten, Herrn Memucan Hunt, an die Regierung der Vereinigten Staaten der Staats Secretair Forsyth an den⸗ selben erlassen hat, wird von der Rechtsfrage in Beziehung auf Mexiko gaͤnzlich abstrahirt, da die Anerkennung der Unab⸗ Kn g glei eines fremden Staates von Seiten der Vereinigten

taaten lediglich eine Sache der einheimischen Politik sey, wie dies auch bei der Anerkennung Mexiko's beobachtet worden; die Frage wegen Anschließung eines fremden Staates sey in dessen seit der Existenz der Union noch nicht vorgekommen. Zwar . die Vereinigten Staaten zwei Staaten, Louisiana und Florida, aus Territorialgruͤnden von den urspruͤnglichen Besitzern an sich gebracht, allein im gegenwartigen Falle erhei⸗

sche das Gefuͤhl der Rechtlichkeit eine entschiedene Ablehnun jener ErSffnungen. Das Schreiben ist indessen in einen s freundschaftlichen Tone abgefaßt und schließt mit dem Wunsch daß die liberalsten Handels-Verhältnisse zwischen den Verein ten Staaten und Texas angeknüpft werden moͤchten. Ein glauben, daß es mit der Ablehnung nicht so ganz ernst gemel sey, und daß der Praͤsident der Union sich zwingen lassen wol

Aus Mexiko lauten die mit dem Mexikanischen Pack schiff, welches Briefe aus Veracruz vom 2ten und aus Hayqh vom 29. September nebst 251,090 Dollars überbracht hat, hi eingegangenen Berichte sehr unguͤnstig. Es herrschte gin Geldnoth im Lande.

Aus New-Orleans vom 7. Okt. wird berichtet, daß! dem Eintritt des Regens das gelbe Fieber nachgelassen habe

Bel zen,

Bruͤssel, 7. Nov. Gestern Morgens ist ein außerorde licher Courier mit Depeschen fuͤr Se. Majestaͤt den Koͤnig m Paris abgegangen. Man sagt, der junge Prinz befinde s so unpäßlich, daß man geglaubt habe, Ihre Majestaäͤten du einen Courier hiervon benachrichtigen zu muͤssen.

G,

Schwerin, 11. Nov. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großh zog haben den General-Major von Both zum General⸗ Lien nant ernannt.

Dresden, 9. Nov. (Leipz. Ztg.) Seit dem 6.9 vember bis heute, also vier Tage hindurch, dauerte die Bu thung der zweiten Kammer uͤber die kuͤrzlich erwähnten traͤge der West ok Seotland fire insurance Company. Es aber ein genau damit zusammenhaͤngender Gegenstand damit verhn den, naͤmlich die Berathung uber die in der ersten Kammer) reits debattirte Petition des Vice⸗-Praͤsidenten r. Deutrichn anderer Mitglieder der Kammer, das Verfahren dei der nen Katastrirung der Gebaͤude zum Behuf der Brandversichern betreffend und uͤber die Petition der Abgeordneten von D kau und Delling wegen Sistirung des Gesetzes vom 14.3 vember 1835, die Einrichtung der alterblaͤndischen Immobill Brandversicherungs⸗-Anstalt betreffend. Das bei der heut Abstimmung erfolgte Resultat war folgendes: 12 die traͤge der West of Seotland Company wurden mit 356 gegen Stimmen verworfen, eben so wie 2) der von der Depu tion alternativ gestellte Antrag wegen gaͤnzlicher Freigebung) Versicherungen mit 53 gegen 16 Stimmen. Hierdurch“n

digte sich der Vorschlag der Deputation uͤber die Feststelijn

eines Minimum. Was aber den Bericht uͤber die ob waͤhnten Petitionen anlangt, so beschloß die Kammer: .

5 Stimmen, daß dem Antrage der Abgeordneten von Diet

und Delling auf Sistirung des Brand Versicherungs-Gesch—

vom 14. November 1835 und Vorlegung eines anderweiten ö fallsigen Gesetz⸗Entwurfes keine Folge zu geben sey. 2) Gegl 2 Stimmen den Beitritt zum Beschlusse der ersten Kamm daß die hohe Staats-Regierung ersucht werden moͤge, dah Anordnung zu treffen, daß bei der neuen Katastrirung der baͤude zum Behuf der Brand-Versicherung es lediglich bei Werths-Angabe der Interessenten Und der S. 195 des 6 setzes vorgeschriebenen allgemeinen Beurtheilung der Ob

keit sein Bewenden haben und in dieser Beziehung , J den . . die von der Brandversich rungs- Köller den Ebro gedrängt, und Hor

; ö. 7 Fäbern halten Madrid in Belagerungs⸗Zusta issi . e N 3 er 8 Usammenst ! * . 856

lung enthalt, weiter nicht gegangen werden sollte. In Fe

einer Er laärung der Staats, Reglerung und die von der Kah

mer gefaßte Meinung beruͤcksichtigend, stellte noch waͤhrend d Sitzung der Abgeordnete von Thielau einen Antrag: Sich jener Erklaͤrung, daß das fragliche Gesetz einer Revision unt worfen und die Anwendung des Classifications/Systems in oͤrterung gezogen werden solle, zu beruhigen. Dieser Antt

wurde von 47 Mitgliedern unterstuͤtzt und auch gegen 9 Sti

men angenommen. So endigte diese interessante Berathu welche im Laufe der letzten vier Tage eine ungemein starke A zahl von Zuhoͤrern auf die offentlichen Tribunen gezogen har

ö,,

Zuͤrich, 4. Nov. (Zuͤr. Ztg.) Seitdem die Deutsch Bundesstaaten dem Handwerk der Nachdrucker auf wir ksan Weise entgegengetreten und den literarischen Rechtszustand ge sichert haben, faͤngt das Unheil in der Schweiz an, und hier den Augen der Regierung des freisinnigen Kantons Appenzt A. Rh. treibt das sogenannte Literatur? Comptoir in Heris⸗ das Gewerbe offenkundig, indem nicht nur Goethe's saͤmmtlich Werke, sondern auch Hufeland's Enchiridon unter dem Haun titel: „Sammlung der besten medizinischen und chirurgisch

Schriften aller Zeiten und Volker, oͤter Theil“, durch dassel -

nachgedruckt und verbreitet, und weitere Lieferungen verheil werden. Wir wissen nicht, in wie weit die Gesetze des Ka

tons Appenzell solche Eingriffe in das Eigenthum rechtmaßi⸗ Verleger und Autoren gestatten, glauben aber, die Kaj

tons Regierungen der Schweiz darauf aufmerksam n chen zu muͤssen, daß, wenn nicht von ihnen dem 1 wesen des Nachdrucks und seiner Verbreitung kraͤftig steuert wird, auch das Eigenthum vieler Sch weizerischer V lags-Buchhandler auf das hoͤchste gefaͤhrdet werden durfte Schweizer Buchhandlungen, welche sich nie mit Nachdr besudelt haben, genossen bis jetzt in Deutschland einer allge nen Achtung. Diese Achtung und das bis jetzt besessene trauen koͤnnten durch das schaͤndliche Gewerbe solcher fahren Glücksritter, die nicht den Muth haben, ihre Industrie . rechtlichem Wege an bezahltem Selbstverlag zu erproben, . loren gehen, und daduͤrch Schuldige und Schuldlose in ei⸗ Klasse versetzt werden. Waͤre es vielleicht nicht rathsam, d ein Kongreß saͤmmtlicher Schweizerischer Buchhandlungen 1 sammentrete, um durch vereinte Schritte bei den Kantons, gierungen diesem Unheil zu steuern und zu verhüten, daß ! bisher ehrenwerthe Gewerbe Schweizerischer Buchhaͤndler gemeiner Verachtung und dem Schimpf von ganz Deutschli preisgegeben werde? Offenbarer Raub wird wohl nicht um der Firma „Gewerbefreiheit“ getrieben werden durfen!

,,

Rom, 21. Nov. (Allg. Ztg.) Es erregt hier Ausseht in mehrern Blaͤttern (2) die wiederholte Nachricht zu lese daß uns naͤchstens eine fremde Intervention bevor stzhe, we bald fuͤr den Kirchenstaat, bald fuͤr Neapel und , limmt seyn sell. Man muß ganz irrig uͤber die Italiaͤnisch Verhaͤltnisse berichtet seyn, uin solchen Geruͤchten auch n einigermaßen Glauben schenken zu koͤnnen. Solche Nachricht koͤnnen nur aus truͤben Quellen fließen und leinen ande Zweck haben, als das Italiaͤnische Volk gegen ihre egen gen aufzuwiegeln, um sie dann, wie fruͤher, dem gewissen ö. gluͤck preiszugeben. Die revolutionairen Propaganden mach

bige noch ihren gleißnerischen Vorspiegelungen oist die Masse der Bevölkerung durch Schaden klug gewor⸗

5 J. 5.

ber so leicht kein Glück mehr; wenn auch einzelne deichtglaͤu⸗

een. Nimmt man die Auftritte im Königreich Neapel und hie Cor zwei Monaten hier erfolgten Verhaftungen von! Cn gen 70 WMenschen, welche auch bereits verurtheilt sind, zum jorwand solche Gerüchte zu verbreiten, so kann man nur! be⸗ auern, daß das Publikum so groöͤblich getäͤuscht wird. Die ganze Revolution im Neapolitanischen war

jelegen zu haben, da sonst die Strafen nicht so gelind ausge—

allen waren. Der Papst wird vermuthlich die naͤchste Woche um die Kloͤster lbaner * genießen hier anhal⸗ end schoͤnes Herbstwetter, nur fehlt der Regen schon seit eini⸗ en Monaten, wodurch die Campagna ein verdorrtes Ansehen kommt und die großen Viehheerden dem Mangel an Futter

If einige Tage nach Castel Gandolfo ziehen, m Albaner Gebirge zu besuchen. Wiß

usgeseßt werden. Die Stabt gewinnt mit jedem Tage mehr n eebhaftigkeit, da jetzt alle großen Familien von ihren Lanb— zen zurückkehren und die Fluͤchtlinge sich wieder einstellen. luch sind bereits manche Reisende aus dem Norden eingetrof— in und viele große Familien sind angekuͤndigt, so daß wir ei— em recht regsamen Winter entgegensehen konnen.

Neapel, 28. Okt. Die Arbeiten an der von hier nach asellamare projektirten Eisenbahn werden im Laufe des naͤch— en Monats November beginnen. Zu diesem Behuf ist einer ir Unternehmer, Hr. v. Bajard aus Paris, vor mehreren zochen hier angekommen. Das Geruͤcht, daß gestern einige danzig Militairs, ; wickelt waren, erschossen worden seyen, hat sich nicht be staͤ⸗ gt. Ueber das Befinden J. Maj. der Königin Mutter, die ch gegenwärtig in Ober⸗Italien aufhält, erhielt man die befrie⸗ gendsten Berichte. Das Franzoͤsische Kriegsschiff „Dante“ ng gestern auf unserer Rhede vor Anker, und setzte nach we— zen Stunden seine Reise nach K (

. ü seir Konstantinopel fort. In Catania ist folgender Tagesbefehl des General Del— retto erschienen: „Um dem allgemeinen

rechen, und in Folge der in unserm Ministerial⸗ Schreiben

jm 3. Sept. enthaltenen Sanitaͤts? Vorschriften um den in— / so wie in Gemaͤßheit

d auslaͤndischen Handel zu beguͤnstigen,

ü erlangten Ueberzeugung, daß alle Sperren und Hindernisse, 'sche mit der Absicht eingesetzt wurden, dem oͤffentlichen Wohl

Hülfe zu kommen, i ehr an die Ansteckung der Cholera glaubt, eit ist, alle moglichen Erleichterungen ins

elche bei dem sich gebesserten Gesundheits⸗

Freichs um so wuͤnschenswerther sind, verordnen wir Lohne Verbindung herzustellen, da die Erfah⸗ u das daß in dem Thale dessina und Catania die Provenienzen von fremden Haͤfen nur Tagen und die von Seeplaͤtzen

doch eine ganz freie ng auch mitunter das Gegentheil lehrte),

ch einer Quarantaine von 14 es und jenseits des Faro's einer Ftägigen Quarantaine unter⸗ rfen seyn sollen. Catania, I7. Oktober 1837. sdmarschall Marchese Delcarett o.“ Spanien. Madrid, 28. Oktober. (All

den von 26 bis 39 Straßen— nd.

ten, und in den groͤßern Staͤdten der Mancha darf man ne Lebensgefahr keinen Schritt vor das Thor thun. ligence, welche am 26sten von hier nach rde am folgenden Tage bei Ocasia von 26 Factiosen ünter . eines Sohnes allen, verbrannt, und die sieben Reisenden,

darin befanden, fortgeschleppt. Fuͤr ihre Ausloͤsung langte Palillos 10,406 Piaster, und schickte den mitgefan— en ehemaligen Vice-Koͤnig von Navarra, Iriarte, auf sein renwort nach Madrid, um das Geld aufzutreiben.

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=. ez. ß ö J (gez.) Der die im Orient ublichen

auf die oͤffentliche Meinung zu nehmen hatte. den Empfangs‘, so

g. Ztg.) Don Carlos wird nehmen durfte, ganz

in . u . ,,, . ö. ne2lchtung vor einer Regierung haben, die' seit langen Zeit sichligung des Arlenals und der Fiotte an

ein Ohr leihen,

6 . 11 in zwoͤlf Stunden sorbei, und hier scheint gar keine politische Ursache zum Grund!

welche in die kuͤrzlich entdeckten Komplotte

machen wird. Truppen werden der Stolz des Landes seyn.

Wunsche zu ent⸗

und weil im eivilisirten Europa Niemand ferner weil es nun Werk zu setzen, Zustande des

Niemand

Die Valencia abging,

des bekannten Palillos an— ͤ

, reußen

bundene Anspruchslosigkeit

hen Graäͤueln mit stumpfem Gleichmuth zusieht, und deren

Thore von Madrid hinaus lä0h Mann in Piedrahita dort 3009 Piaster. Pa—

pꝛlliche Gewalt sich nicht uber die freck ? Jara drang am 20sten mit hrobinz Salamanca) ein und erhob os ist in beständiger Bewegung an dura und Andalusien, in der Mancha und in den Bergen n Toledo; in der Provinz Malaga, in Cordova treten ä Armee-Corps bilden werden, das ht. Unterdessen berathschlagt die Regierung uber die Auf⸗ ung einer Reserve⸗Armee bei Despeñaperros, ohne errathen zu nen, woher Leute und Gelder kommen sollen. Seit dem 19ten nicht weniger als vier Posten zwischen hier und Saragossa Felangen worden, und der Englische Gesandtschafts⸗Courier, wel⸗ gestern haͤtte ankommen sollen, ist noch nicht eingetroffen. Die en versprengten Karlisten, welche sich von Aragonien nach Casti⸗ werfen, verursachen diese Hemmung des Postenlaufes. Am ten kamen 1500 Navarresen nach Paniza, und hielten sich am en ungestoͤrt in der Gegend von Calatayud auf. Cabañero haͤlt 206 Mann die Umgegend von Agreda besetzt. Unsere Nach⸗ ten von der Armee sind uͤbrigens ziemlich dunkel, und schei— der Bestaͤtigung zu bedürfen. Don Carlos wird nun den ier über ganz ruhig in Ravarrn

herrschenden Anarchie und der Tyrannei, die im Namen Freiheit von den hiesigen Gewalthabern ausgeuͤbt wird, druͤsig, sich nach einer anderen Regierung umsehen wird. och vor wenigen Tagen der Deputirte und Ex⸗Minister j, der aus den Provinzen zurückgekommen ist, die Worte „Das Volk will Euch nicht laͤnger; der einzige Wunsch nan uͤberall hoͤrt, ist Friede, ; „„da wolle!“ Die Art und Weise,

sch gehen, die Vorfaͤlle von Cadix, Malaga,

. zubringen und den Zeit- abwarten koͤnnen, wo die Nation, der laͤngeren Fortdauer

Audienz gehabt und ist am 19ten Hoheit mit dem Dampfboote „Maria Anna“ uͤber den Graͤnzen von Estre, nach Athen abgegangen, bei welcher Gelegenheit Höchstdieselben

auch die vornehmsten Inseln des Archipelagüs befuchen wollen. e / Partei⸗ Abreise vom Großherrn nger auf, die sich täglich verstaͤrken und in einigen Monaten Madrid von Suͤden aus he⸗—

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loͤsung der Kammer betreffend, wider Erwarten nicht angenom⸗ men, sondern ihn an die Gesetzgebungs⸗ Kommission verwiesen. Die Deputirten haben sich jetzt in zwei Parteien geschieden, von denen die eine, als ob die Kammer ewig zusammenbleiben wurde, taͤglich neue Fragen zur Sprache bringt, waͤhrend die andere mit Ungeduld den 19. November, als den Tag, erwar⸗ tet, der sie von ihrer schweren Buͤrde befreien wird.

Die Fragen, welche (wie bereits erwahnt) Herr Madoz dem Ministerlum in der gestrigen Sitzung vorgelegt hat, lauten folgendermaßen: „Will die Regierung die Provinzen, welche der Schauplatz des Krieges sind, sich selbst uͤberlassen? Ist die Regierung im Stande, die Ausführung ihrer Befehle zu er⸗ zwingen, oder befinden sich alle Staats-Gewalten in den Händen der Generale Oraa, Espartero und Lorenzo? Wird sie die Streitigkei⸗ ten zwischen den Truppen und den Provinzial ⸗Deputationen schlich⸗ ten knnen? Der KriegsMinister er widehte auf diese Fragen, daß der Militair⸗-Kommandant der Provinz Lerida abgesetzt worden sey; was die uͤbrigen Fragen betreffe, so gehoͤrten sie in das Depar⸗ lement des Finanz- Ministers. Dieser erklaͤrte, daß, den letzten Nachrichten zufolge, die Provinzen, wo der Krieg gefuͤhrt werde, mit Allem versehen seyen. Auch fur Catalonien werde gesorgt, nur muͤsse man nicht verlangen, jetzt in vierzehn Tagen ausgefuhrt zu sehen, wozu man sonst Jahre gebraucht habe Die seit einigen Tagen zwischen Herrn Bardajit und dem Britischen Botschafter bestehende Spannung ist jetzt so bedeu⸗ tend geworden, daß der Letztere heute einen Courier in Bezug auf diesen Gegenstand nach London abgefertigt hat.

Die Hof Zeitung enthält nachstehende Depesche des Ge— nerals Espartero aus dem Hauptquartier Briviesca, vom 26. Oktober: „Don Carlos hat sich genoͤthigt gesehen, mit dem Ueberrest seines Heeres durch das Mena-Thal nach Biscaya zuruͤckzukehren. Dieser ausgezeichnete Triumph vervollstaͤndigt die glorreichen Erfolge, welche die Armee in dem gegenwaͤrtigen Feldzuge errungen hat, der in den Annalen des Krieges Epoche Die Tugenden, die Ausdauer unserer tapferen . Fur die Siche— rung der ausgedehnten Operations-Linie im Norden habe ich alle mir nothwendig erscheinenden Maßregeln getroffen, und ich verspreche mir glückliche Resultate von dem Winter⸗Feldzuge.“

Briefe aus Alt⸗Castilien melden, daß nach dem Abzuge des Karlistischen Heeres aus der Sierra von Burgos und Sorla der Parteigaͤnger Vinueza mit einem Streif-Corps von 1066 und 200 Mann Kavallerie daselbst erschie⸗

Mann Infanterie nen ist.

. Nachrichten aus der Mancha lauten sehr beunruhigend. Die Karlistischen Truppen werden dort immer zahlreicher und sind foͤrmlich organisirt.

r .

K Konstantinopel, 24. Okt. Der Empfang, dessen sich die von Wosnesensk hier eingetroffenen Europaischen Prin⸗ zen zu erfreuen hatten, hat alle Erwartungen übertroffen, be⸗ sonders wenn man bedenkt, daß der Großherr in Bezug auf Foͤrmlichkeiten noch manche Ruͤcksicht Eben so wie bei ist auch bei den Abschieds⸗ Audienzen die Niemand in Gegenwart des Sultan? Platz bei Seite gesetzt worden. Der Sultan und seine beiden Schwiegersohne Halil und Said Pascha ha⸗ ben. sich, ganz so wie fruher gegen Se. Köoͤnigl. Hoheit den Prinzen August von Preußen, spaͤter auch gegen Se. Kaiserl. Hohęit den Erzherzog Johann von Oesterreich und des Prin⸗ 6 Adalbert von Preußen Königl. Hoheit in Hoͤflichkeiten und uvorkommenheiten erschoͤpft und außer dem bereits erwaͤhn⸗ ten Festmahle im Großherrlichen Palast auch mehrere Revuen u Ehren derselben veranstaltet. Der Prinz Adalbert von hat durch seine mit militairischer Haltung ver— und einnehmende auf die Tuͤrken einen uͤberaus vortheilhaften Eindruck gemacht, der durch die gruͤndlichen Kenntnisse, die Hoͤchstderselbe bei Be⸗ den Tag gelegt, no Se. Koͤnigl. Hoheit hat am 18e ö . beim Sultan seine Abschieds—⸗

alte Etikette, wonach

erhöht wurde. Erzherzog Johann von Oesterreich

Saͤmmtliche Prinzen sind vor ihrer mit reichen Turkischen Natur- und Kunst⸗Erzeugnissen, nament— lich mit Damascener-Klingen, Kaschemir⸗Shawls, Hengsten u. s. w. beschenkt worden. Ihre Hoheiten die Her—

zoge Bernhard und Wilhelm von Sachsen⸗Wermär denken einen

Ausflug nach Syrien

und Aegypten zu machen und von da

nach Holland zurückzukehren.

und sey Koͤnig wie die Wahlen Barcelsna,

ewaltstreiche, die Mordthaten, welche das Vorspiel zu dem

na der naͤchsten Cortez ⸗Versammlung bilden,

kundigen uns

lch genug an, was wir von dem bevorstehenden Kampfe

derschiedenen Fractionen des Liberalismus zu erwarten

Die Demagogen, die Mendizabalisten sehen Partei, welche sich fuͤr die gemaͤßigte halt, von senen aber servile genannt wird, uͤberfluͤgelt, indem bei weitem die hrzahl der jetzigen Deputirten nicht wieder gewahlt worden obgleich die Kreaturen der vorigen Minister, als Gefes po⸗ s, Intendanten u. s. w. den größten Einfluß bei den Wah⸗ ausübten. Der Gefe politico von Badajoz legte verschiede⸗ Hersonen, die fuͤr die gemäßigte Partei stimmten, Geld— n auf.

Madrid, 30. Okt. Die Cortes haben in ihr 33 30. Okt. er gestrigen fung den Antrag der Herren Seoane und Vadillo, * uf⸗

wien e sich durch

Konstantinopel, 25. Ott. (Oest. Beob.) Se. Kaiserl. 8 der Erzherzog Johann, Hoͤchstwelcher, nach der beim ultan erhaltenen Abschieds; Audienz, am 1isten um 5 Uhr Nachmittags Konstantinopel auf dem Dampfboot „Maria Anna“ verlassen hatte, ist am 20sten im erwuͤnschtesten Wohl— seyn in Smyrna eingetroffen. Die drei im dortigen Hafen vor Anker liegenden Oesterreichischen Kriegsschiffe, namlich die Fre⸗ gatte „Venere“, auf der sich der Vick-Adbmüital Graf Dandolo befindet, die Korvette „Adria“ und die Brigg „Montecuccoli“, zogen sogleich die Wimpel auf und begruͤßten Se. Kaiserliche Hoheit mit 21 Kanonenschuͤssen, welchem Beispiele die Tuͤrkische Batterie und die Englische Korvette „Zephyr“ folgten. Graf Dandolo, nebst dem Kommandanten den Oesterreichischen Kriegs⸗ schiffe, so wie der Kaiserliche General-Konsul, Herr von Cha⸗ bert, und der Kommandant der Englischen Korvette, verfuͤgten sich an Bord der „Maria Anna“, um Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge ihre Aufwartung zu machen, und hatten die Ehre, von Höchstdemselben zu Tische geladen zu werden, wor— auf sich Se. Kaiserl. Hoheit ans Land begab, um die Merk— würdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Der Muhffelim von Smyrna hatte ebenfalls die Absicht, dem Erzherzoge auf— zuwarten und ihm seine Dienste anzubieten, 'was je⸗ doch verbeten wurde, da Se. Kaiserliche Hoheit das In— kognito zu beobachten wuͤnschte. Am 2lsten begab sich der Erzherzog, in Begleitung des Admirals Dandolo, an Bord der drei Oesterreichischen Kriegsschiffe, um selbige in Augenschein zu nehmen, bei welchem Anlasse auch der auf dem Dampfbote des Oesterreichischen Lloyd's, „Archiduca Lodovico“, eben an— gekommene Feldmarschall-Lieutenant Fürst von Windischgraͤtz mit seinen Adjutanten Se. Kaiserl. Hoheit zu begleiten die Ehre hatte. Auf der Fregatte „Venere“, welche der Erzherzog zuletzt besichtigte, war fuͤr Höchstdenselben und sein Gefolge ein Fruͤhstuͤck bereitet. Um l Uhr Nachmittags verließ das Dampf⸗ boot „Maria Anna“ den Hafen von Smyrna, um sich ohne

4 weitern Aufenthalt nach Syra zu begeben. Der Admiral Graf

Vorhaben 5 lernuntius, Freiherr von Stuͤrmer, welcher Se. Kaiserl. Hoheit nach Smyrna begleitet hatte, ĩ

Dandolo, so wie der Englische Schiffs⸗Kommandant atten die

noͤthigen Vorkehrungen getroffen, um Se. . zu

begleiten, konnten jedoch wegen des unguͤnstigen Windes dieses nicht ausfuͤhren. Der Kaiserl. geiler r In

at wenige Stunden nach dessen Abfahrt auf dem ge g 5 thea“, die Ruͤckreise nach Konstantinopel angetreten, wo er am 23sten Morgens eingetroffen ist. k Heute hatte Se. Hoheit der Herzog Bernhatd von Sacht— sen⸗ Weimar, nebst seinẽm Sohne, dem Prinzen Wilhelm, seine Abschieds-Audienz beim Sultan, und gedenkt uͤbermorgen . einem Franzoͤsischen Dampfschiffe diese Hauptstadt zu verlassen.

zu Beschiktasch bezogen. wuͤrdentraͤger daselbst Sr. Hoheit ihre Aufwartung. Der vormalige Topchana⸗Muͤschiri und Statthalter von Tripolis, Tahir Pascha, ist in Ungnade gefallen und mit einer jaͤhrlichen Pension in Ruhestand versetzt worden.

Berichten aus Scio zufolge, war der Kapudan⸗Pascha mit seiner Escadre vor Tschesme angekommen. Beinahe gleichzeitig war die aus drei Linienschiffen bestehende, vom Contre⸗Admiral Gallois befehligte Franzoͤsische Escadre dort eingetroffen, wo sie sich gegenseitig die herksmmlichen Ehren erwiesen.

Die Pilger⸗Karavane ist vor einigen Tagen, unter Anfuͤh⸗ rung des Sure⸗-Emini, Kiamil Efendi, nach Mekka abgegangen. ö . Pestseuche vermindert sich fortwährend von Woche zu Woche.

Smyrna, 21. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Au⸗ gust von ,. und Se. Durchlaucht der Herzog Maximi⸗ lian von Leuchtenberg, die am 13ten . M. Nachmittags auf dem Englischen Dampfboote „Levant“ den Hafen von Konstan⸗ tinopel verlassen hatten, sind am 135ten d. Abends auf der hie⸗ sigen Rhede angelangt. Leider haben sich jedoch die hohen Herrschaften nicht lange hier aufgehalten. Der Herzog von Leuchtenberg war im Hause des Griechischen Konsuls abgestie⸗ gen, das in der Regel die aus Bayern kommenden Fremden von Auszeichnung aufzunehmen pflegt. Der Prinz August von Preußen, der noch am 13ten d. eine Audienz beim Großherrn hatte, erhielt von demselben beim Abschiede zwei kostbare Saͤbel, zwei Pferde und zwei Kaschemir⸗Shawls zum Geschenk und hat bei seiner Abreise dem Gesandten seines erlauchten Hofes eine reich mit Brillanten besetzte Dose verehrt. Der Herzog von Leuchtenberg hat vom Sultan ebenfalls einen Sabel, einen Shawl und zwei Pferde zum Geschenk erhalten. Beide Prin⸗ zen sind am 1ten d. von hier nach Athen weiter gereist.

Der Sardinische Geschäftstraͤger bei der Pforte, Ritter von Montiglio, ist in dem Dorfe Belgrad, wo er sich seit eini— gen Tagen aufhielt, plotzlich gestorben. Er stand bei dem di— plomatischen Corps und uͤberhaupt bei Allen, die ihn kannten, in der hoͤchsten Achtung und wird allgemein bedauert.

Das Journal de Smyrne erwidert auf den Vorwurf des „Semaphore de Marseille“, daß es bestaͤndig den Vice— König von Aegypten angreife, unter Anderem Folgendes: „Was Mehmed Ali betrifft, den der „Semaphore“ unter seinen be— sonderen Schutz genommen zu haben scheint, so ist es allerdings wahr, daß wir dem Vice-Koönig nicht schmeicheln; aber wir schoͤpfen unsere Nachrichten über Aegypten auch nicht aus der— selben Quelle, wie das Marseiller Blatt. Nicht von Reisenden,

S* 0. Persoͤnlichkeit a,,,

Arbeit, durch Elend und ersaͤttlichen Habgier eines mit dem ; * Ulta len oder wenigstens minder in Gesellschaft Sr. Kaiserl. Smyrna

Arabischen

die der Pascha, auf Kosten des Volks, wie Souveraine empfaͤngt und bewirthet, entlehnen wir unsere Bemerkun⸗ gen; wir berichten, was allgemein bekannt ist. Seit sechs Jahren theilen wir Thatsachen mit, und noch ist keine der— selben widerlegt worden, nicht einmal durch den „Moniteur. égyptien,“ der einige Monate in Alexandrien erschien. Wenn dem Aegypten so bekannt waͤre, wie uns, wenn er sich in der Lage befaͤnde, gleichsam mit eigenen Ohren die Seufzer einer Bevoͤlkerung zu vernehmen, die durch uͤbermaäßige Hunger entkraͤftet wird, um der un— Despoten zu genügen, so wollen wir daß er unseren gerechten Unwillen thei⸗ bereitwillig seyn wuͤrde, unsere Be—

.

zu seiner Ehre glauben,

trachtungsweise zu tadeln“

Es heißt, der Pascha von Aegypten habe abermals die Summe von 12 Millionen Piaster in Papieren an ein Grie— chisches Handlungshaus in Konstantinopel gesandt, um sie fuͤr die Pforte umzusetzen.

Man schreibt aus Chio vom 17. Oktober. „Der Kapu—⸗ dan-Pascha ist am 12ten hier angekommen. Nachdem er die Stadt besichtigt, wo er mit allen ihm gebuͤhrenden Ehrenbezeu— gungen empfangen wurde, hat er sich nach Tschesme n wo das aus drei Linienschiffen, sechs Fregatten und einigen leichten Fahrzeugen bestehende Turkische Geschwader sich gegen— waͤrtig befindet. Da sich in den umliegenden Gewaͤssern einige Piraten gezeigt, die ein Fahrzeug gepluͤndert und die Mann— schaft desselben ermordet haben, so hat der Kapudan⸗Pascha so—⸗ fort eine Goelette abgesandt, um die Piraten zu verfolgen.“

Die haͤufigen Regen, welche in diesem Jahre in der Wal— lachei gefallen sind, haben im Allgemeinen nachtheilig auf die Aerndte eingewirkt. Das Getrasde ist nur in geringer Menge und von mittelmaͤßiger Beschaffenheit gewonnen worden. Der Preis desselben in Ibrail, Ismail und Galatz steigt auch noch immer, weil etwa 150 Schfffe auf der Donau liegen und ihre Ladungen einzunehmen wuͤnschen, ehe sich Eis einsiellt.

Griechenland.

Athen, 10. Okt. (Journ. de Smyrne.) Der Fuͤrst Karadscha ist bekanntlich zum Staatsrathe ernannt und mit der Leitung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt, und der Oberst Graillard, ehemaliger Befehlshaber der Gendarmerie, zum Platz⸗Kommandanten von Athen ernannt worden. Durch die letztere Ernennung glaubte man besonders den Franzoͤsischen Gesandten zufrieden gestellt zu haben. Aber schon einige Tage nachher überreichte derselbe der Griechischen Negierung eine Note, worin er erkaͤrt, daß Frankreich nichts fuͤr die dritte Serie der Anleihe hergeben werde, wenn 1) nicht Verbesserungen in dem Finanz⸗Wesen und in der Verwaltung vorgenommen wuͤrden und 2) wenn nicht vom September an die Zinsen regelmaͤßig bezahlt wuͤrden; es sey denn, die Griechische Regierung ließe es sich gefallen, Kom. missarien zu empfangen, die den Auftrag hätten, sich uͤber die finanziellen und administrativen Operationen in Griechenland zu unterrichten. Diese Note hat großes Aufsehen erregt, und man bedauert allgemein, daß Frankreich feine sruͤher gegen Griechen— land bewiesene Großmuth und Ünparteilichkeit verleugnen zu wollen scheine. Man will hierin übrigens nur das Re⸗ sultat einiger, nicht gegen ein System, sondern gegen Per⸗ sonen gerichteten Intriguen sehen. Jer Britische Ge, sandte hat eine ahnliche Note uͤbergeben, die zwar nicht

oheit zu

Damvfboote „Maria Doro“ .

Der Sultan hat am 22sten d. M. seine Winter ⸗Residengßz⸗⸗ Gestern machten saͤmmtliche Groß *