tische des Inhalts. Doch ist er auch wieder in vielen Beziehungen ron jenem verschieden. Er führt uns nicht in ganzen Folgen von Bildern meralische Dramen auf, wie Hogarth, sondern begnügt sich mthe novellenartig mit der Vorstellung einer besonders anfprechenden Scene. Auch weicht seine Geistesart von jenem sehr ab. Möchte ich Hogarih in seiner schneidenden Satyre, worin er die Menschen nur von der Schattenseite auffaßt, und sich besonders darsn gefällt, sie im Zusiande der tiefsten Verworfenheit, des gräßlichsten Elends darzustellen, mit dem Swift vergleichen, so finde ich in Wiltse eine nahe Geistes Verwandischaft zu feinem berühmten Landemann Wal— ter Scott. Beide haben jene wahre, feine, bis ins Einzelnste gehende Zeichnung der Charaktete gemein. In den Seclen Beider wohnt mehr die Liebe als die Verachtung der Menschen, beide lassen uns die wohlthuendsten Blicke in das stille, gemüthvolle Glück ihun, was oft ein enges häusliches Leben einschließt, und verstehen es meisterlich, darch die Beimischung feiner Züge eines gutmüihigen Humors, den Reiz solcher Stenen nur noch zu erhöhen, und wenn ssie uns auch, wie es Dichter mit Worten und Farben verstehen müssen, den Men. schen in seinen mannigfaltigen Schwächen, Verirrungen, Schmerzen und Röthen zeigen, so ist doch auch hier ihr Humor von der Ärt, daß er unser Gefübl nicht empört. Besonders ist es Wilkie sehr hoch anjurechnen, daß er selbst in solchen Darstellungen, wie in seiner Aus⸗ pfändung für schuldige Pacht, nicht in die Karrifatur verfällt, wie dieses dem Hogarth öfter begegnet ist, sondern sich bei aller Energie des Ausdrucks in den Schränken der Wahrbeit hält. Das Erschut— ternde und Rührende dieses Bildes soll bei dessen Erscheinen bier in England einen sehr großen Eindruck gemacht haben. Eine Seite sei— ner Bilder lernt man aber erst hier recht schätzen, nämlich das echt Rationelte. Es sind in allen Theilen die geistreichsten, lebendig—⸗ sten, lreusten Darstellungen der Eigenthümlichkeiten und des Le— bens der Engländer. In manchen anderen Rücksichten erinnert Wilkie wieder an die größen Helländischen Genre-Maler des 17ien Jahrhunderts, so in der Wahl mancher Gegenstände, j. B des Blinde= kuhspiels, vesouders aber in der feinen und gründlichen Durchbildung des Einzelnen, worin er unter seinen Landsleuten zu den seltenen Ausnahmen gehört. Geht er auch hierin nicht so weit, als ein Dou oder Franz Weieris, so steht er doch mit den sleißigeren Bildern des Teniers und Jan Steen ungefähr auf einer Stufe. Auch kommt seine Touche jenen öfter an Geist und Freiheit nahe, besonders iu seinen feüheren Bildern.“
Der Cyaralteristik der Englischen Malerei schließt sich sehr vas— send eine Betrachtung über Englische Schönheit an, welche den Künst— lern zum Vorbild diente. Diese Betrachtung wird gegeben bei Ge— legenheit eines Balls in Devonsbirehouse, woselbst sich die Blüthe der Ration vereinigt fand Es heißt im zehmen Briefe (S. 241):
„Ein Kabinet, dessen Wände mit Spiegeln und rosafarbener Draperie deloritt waren, in dessen Mitte eine Fülle der schönsten Blumen, in den buntesten Farben prangend, die Laͤft mit süßen Dilf— ten erfüllte, nahm sich besenders zierlich aus. Um indeß den Eindruck einer feenhaften Welt zu vollenden und ihm den häöchsten Reiz zu geben, wechselten darin die schlanken, sylphenartigen Gestalten der zungen Engländerinnen aus den höchsten Klassen der Gesellschaft ab, welche dieser im höchsten Grade fastionable Ball hier in seltener An— zabl versammelt hatte. Obgleich nicht selbst bildender Künstler, hat mich doch mein so langjähriger vertrauter imgang mit Kunstwerken aller Art daran gewöhüt, die Ratur init Künstler-Augen zu betrach— ten, mich an der unendeichen Mannigfaltigkeit ihrer Formen und de— ren geistiger Bedeutung zu erfreuen und darin die Vorbilder so man⸗ cher Meister wieder zu erkennen. Für solche Beobachtungen bot die— ser Ball ein reiches und ein schönes Feld dar, und ich konnte mich ibnen um so unbefangener überlassen, als ich von den Hunderten dieser kolossalen Gesellschaft nur sehr Wenigen persönlich bekannt war. Von beiden Geschlechtern waren hier ausgejeichnet schöne Leute. Wie manchem lebenden van Dyk begegnete ich hier, mit jenen seinen re— gelmäßigen Zügen, jenem klaren, durchsichtigen, warmen Teint und blondem Haar, welches er so unvergleichlich wieder zu geben verstan— den! Auffallender waren mir viele Gesichter von ganz südlichem An⸗ sehen mig schwarzem Haar, scharfen Stirnkuochen mit schmalen sammet⸗ artigen Augenbrauen, die dem Gesicht etwas so Pikantes geben. Diese mögen nech von den Ureinwohnern, den alten Briten, stammen, wenigstens sind die eingewanderten Sachsen und Mormannen blonde Völkerstämme. Das Köpfchen eines Mädchens von den lieblichsten Formen und dem graziösesten Ausdruck würde Guido mit Entzücken betrachtet haben; ein junger Mann aber war von einer Reinheit der Bildung, wie sie mir bisher nur sehr selten vorgekommen ist. dunkle, tiefliegende, träumerische Auge, der schöngeschnittene Mund, in dessen Ausdruck sich eine feine Sinnlichkeit mit einer leisen Me— lancholie mischte, hätten einem Griechischen Künstler in ihm das schöuste Modell eines jugendlichen Bachus erkennen lassen. Bei gro—
Das (
zer Jugend schien er in diesen Kreisen noch ein Neuling zu sevn, an war 6 ihm noch keine Spur jenes selbsigefälligen Bewußt⸗ seyns feiner Schönheit wahrzunehmen. welches deren Eindruck immer so sehr schwächt. Einen ganz eigenen Zauber erhielt der Ausdruck seines Gesichig, als seine Blicke mit dem lebhaftesten Wehlge⸗ fallen eine Zeitlang auf, einer Blondine rähten, aus deren Augen der hejterste Vollgenuß von erster Jugendfrische und blendender Schönheit strahlte. Du mööchiest vielleicht die Na⸗ men mancher dieser Schönheiten wissen, doch iel es mir eben so we⸗ nig ein, mich danach zu erkundigen, als nach den Lateinischen Namen der Blumen, wenn ich mich in einem Garten befinde; ich war glück— lich im Anschauen diefer menschlichen Blumen, als der schönsten Art, welche Gottes Erde hervorbringt. England ist, wenigstens was diese höchsten Klassen der Gesellschaft anlangt, ein besonders glücklicher Garten für solche Blumen. Auch ist dieses sehr erklärlich. Die phy⸗ sische Exziebung der Kinder von der Geburt an ist in keinem Lande so verständig und heilsam geordnet als in England, so daß ich auch ni gend solche Anjahl in der Fülle der Gesundheit prangender Kind;r geseben habe als bier. Die größte Regelmäßigkeit des Lebens. eine einfache, aber kräftige Nahrung, sehr vitler Aufenthalt im Freien, sind Hauptpunkte dieser Erzichung, welche streng forigesetzt wird, bis die Kinder ganz erwachsen sind. Ein sebr großer Vostheil gegen alle Nordischen Länder aber ist es daß die Kinder nicht die Hälfte des Jahres in häufig überbeisten Zimmern zubringen müssen; denn das Kaminfeuer der Engländer fommt dagegen nicht in Betrachtung. Hierdurch werden die häutigen Theile des Gesichis nicht so aufge— schwemmt und gedunsen, sondern man sindet bjer, wie in Italien, senes Durchblicken der Knochenbildung. welches den Formen mehr Be⸗ stimmtheit und zugleich feinere Nüancen giebt. Dieses fiel mir als ein besonderer Vorzug der Englischen Schönheiten vor denen man⸗ cher, auderen Länder auf. Zu allem kommt aber bei den böheren Sländen, daß körperlich nie eine austreugende Arbeit, geistig nur selten cine Sorge die ruhige Entwickelung der Schönheit und deren längere Erhaltung stört. Wie aber dieselben Pflanzen unter der Pflige des Gärtners im hesten Boden bei den wohlüderlegiea, abwechselud wehl— thätigen Einslüssen von Sonne und Regen besser gedeihen, als wenn sie, im dürren Boden fkümmerlich wurzelnd, dem zufälligsten Wechsei des Sturmes und Sonnenbrandes ausgesetzt sind, so ast es auch mit der menschlichen Schönheit, dieser in ihrer größten Feinheit so zar— ten, so leicht zu störenden Blüthe. Endlich ist es auffallend, wie in man chen dieser großen Familien sich der sehr alte Typus einer best mmien Art von Schönheit erhalten hat, wie man sich aus viclen Saimmlun— gen von Familien- Portraits überzeugen kann. Durch die größere Freiheit des Englischen Adels in der Wahl ibrer Frauen ist zugleich jene Ausartung in Karrikatur und BVerlümmernng der Gesialten ver— mieden worden, welche hier und da in anderen Ländern eingetreten ist.“
, Den 21. November 1837. Amtlicher Fon de- un d GeIi(d- Cour s- Zettel.
; Br. Conr. r. Cour. 8 . Vea. Brief. Geld.
118 /. —
Brief. G27, 1021s
641/12
Pomim. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do. Sehlenische do Riückst. C. and Z. Seh. d. K. a. N. fold al mareo Neue Duc. Friedrichsd'or And. Goldmün- zen a 5 Thl.
Niaconto
St. Sehald · Seh. Pr. Eul. Oil. 20. Präm Seh. d. Ge eh Karm. (0blI. m. I. C. Nm. Lut. Soh. do. Rerl. Gtadt. Obl. Königab. do.
Elhinger do.
PDanz. do. in Th Wentpr. Pfandhr. Grossh. Pon. do. O atpr. Pfandhr.
1063,
103 /
—
2m, 13/12
431. 1045/6 1095 1045.
——
Thlr. zu Brief.
II a3. 152 15126 6 257 S0! 12 1028.
IV e ch Sell -
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Alt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tags 2 Mt. 3 Woch.
Amsterdam do. Hamburg do. London
3 M. 300 M. 118t. 300 Fr. 156 FI. 151 FI. 100 Til. 100 ThlI. 150 FI. 10 Rbl.
Wien in 20 Xr. 1923/3 Aus hurg Breslau Leipzig.
Fraukfurt a. MN. Wz. .. Peters hurg
2 —
101. 1621 301 /
Auswärtige RRörsgcn. Amaterdnum, 1. November.
Niederl. wirkl. Schuld S3. S9 do. 101. Kanz-Bilsf zo, Span. 201 /. Passive —. Aung. Sch. — Prüm. Sch. — Holn. —. Oenrterr. Met. 10012
Antwerpen, 15. November.
TZinsl. 62/6.
Neue Anl. 20s... 6. Frankfurt a. M.. 18. Noremher.
Qenterr. S5 Mei. 101. 1013/. A0, Los / . C. 21/0 zh 59! sé. 1160 251s3. Br. Kank - Actien 167A. 1673. li cijal. j 1427/.. GG. Lune zu 500 I. 18S s6. 118. Loose zu 100 H. 29 lreuss. Hriim. - Seh. 65 /. 633s6é. du. Ao Anl. 1091 . Br. holn. L. 6716. 671 /.. S0 / 9 Spun. Anl. 1415. 1379. 21s/. Yo oll dẽ ij
5, ente fin cour. 168. 50.
Faris, 16. November.
3 sg fin aur. 80. 90. Denp. tin eour. 100. 10. 5a Spun. Keute 21. Lunsivs A. ortug. 22.
2
Zinal. =. pi
Wien, 16. November. ö den Met. 108514“. u — 2 R P'lNo 787. 2Isi 'sg. — Ii Rank-4ctien — ene Ans. 59A /.
Meteorologische Beobachtung. Moraens Nacmittags Abends DNlach einmashn G6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung
1837.
20 November. —
AQuellwarme 790 Flußwärme 300
KBodenwärme 390 Ausdünstung Oh Niederschlag O.,
335.71 Par. 335 11 var. 8d I Par. 410 R. 640R. * 3290. 4. 272 R. 4- 307 R. 4 1 9 R. 9h oct. S0 vC6t. 88 pCt. gnig. trũ de. trüũühe. Wind ͤ 6. S128. SW. nl, 4 Wolkenzug . . J . 431
Taaesmittel: 338 a Par.. . 4.62 R.. 4 235 R.. 86
Luftdruck
Luftwarme ... Thaupunkt ... Dunstsattigung t,,
Königliche Schauspiele. .
Mittwoch, 22. Nov. Im Opernhause, zum erstem Eine Treppe hoͤher, Schwank in 1 Akt, mit Benutzung! Franzoͤsischen Vaudevilles, von A. Cosmar. Hierauf: Y son, pantomimisches Ballet in 3 Abth,, von Hoguet.
Donnerstag, 23. Nov. Im Schauspielhause, zum en male wiederholt: Der Militair-Befehl, Lustspiel in 2 ; nach Anicet, von C. W. Koch. Hierauf: Das Tagthl Lustspiel in 2 Abth, von Bauernfeld.
Freitag, 4 Nov. Im Opernhause, auf Begehren; Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. M von A. Adam. 4
Im Schauspielhause: I) Monsieur Beausils, eomélie n aete. 2) La premiere representation de:; Clèmentine, auff nouveau en 1 acte, par Mr. Ancelot. 3) La seconde repräzentfin de: Sans Nom! ou: Hrames et romans modernes, vauderile nn; veau en 1 acte, par Mr. Théaulon.
Königs städtisches Theater.
Mittwoch, 22. Nov. Die Unbekannte. Romantische o in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Hochfellner: Isolt — Herr Eicke: Waldeburg.) .
Donnerstag, 2. Nov. Der Verschwender. Original—= ber⸗Mäͤhrchen mit Gesang in 3 Akten, von F. Raimund.
Mar kt⸗Preise vom Getraide. Beilin, den 20. November 1837.
Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 22 Sgr. G6 Pf., auch 17 18 Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rihlr 7 Sgr. 6 Pf. auch 1 7 Sgr.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf. h Gerste 1 Riblr., auch 2.3 Sar, 3 Pf; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, 20 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 8 Sgr.
Zu Wasser: Weizen 1 Ribir. 26 Sar. 3 Pf. . Rogaen 11, 10 Sgr.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf
h
24 Sonnabend, den 18. November 1837.
Das Schock Stroh 3 Rtblr. 20 Sgr., auch 5 Rthlr.; der ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. ö
7
Redactenr ÆKM. Co / tel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Allgemeiner
Bekanntmachungen. em mt n n ch ung.
Zur Verpachtung der im Loetzenschen Kreise, nabe bei der Stadt Rhein belegenen Domaine Lanken, welche den 1. Juni 1838 pachtlos wird, auf 22 Jahre, vom 1. Juni 1838 ab bis Jehanni 1860, ist ein an— derweiler Termin, und zwar
Montag, den 29. Januar 1838,
Nachmittags 3 Uhr,
in dem Konferenz⸗Zimmer der hiesigen Regierung an— beraumt, zu we chem Pachtlustige inn der Aufforderung eingeladen werden, den Termin wahrzunehmen und in demselben den Rachweis eines, zur Pachtung dieser Demaine hinlänglichen Vermögens und ihrer Quali— fication als Landwirth zu führen.
Zur Pachtung gehören nachfelgende Gegensiände:
1) Das Domainen-Gut Lawfen, welches nach der
neuen Vermessung 978 M. 96
1 174
632 91
730 173
13 73
38 309 19
miibegriffen.
—
R. Acker, Gärten, Wiesen, Weideland, Hof und Baustellen, — C 535 ⸗HBolzgarten, 835 —⸗ 8 — Unland, Wege, Gräben: c.,
Zusammen 245 M*. 128 Ja. enthält.
Die Aecker sind in guter Kultur und bestehen größ— tenthels aus gutem tragbaren Mittelboden. Die Wie— sen sind ebenfalls, mit Ausnahme einiger tief gelege— nen Flächen, gut, und können durch eine zweckmäßige Wiesenwirthschaft sehr verbessert werden. Das Weise land bestehr größtentheils in hoher Weide. Es sind jedech auch tief gelegene Weideflächen vorhanden. .
Die Domaine ist zur Pferdes, Vieh- und Schaaf— zucht wehl geeignet.
2) Die mit dem Vorwerke verbundene Brau- und
Brennerei;
3) die Fischerei in dem, in den Verwerks-Gränzen belegenen Lawken Sec, der einen Flächen-Inhalt ven 30 Morgen hat;
) das dem Vorwerfe zustehende Verlags-Recht über die zwangspfl chigen 6 Krüge und Schankhäufer.
Die in Staats-Papieren zu bestellende Pacht-Cau. tion beträgt 660 Thir. und wird gleich im Termine bei der Regierungs-Haupt-Kasse deponirt.
Das Inventarium, welches der Pächter als Eigen— thum zu ühernehmen hat, beträgt j440 Thlr. 22 gr. wovon 40 Thlr. 22 sgr. gleich bei der Uebergabe an
die Regierungs-Haupt⸗Kasse und 1400 Thlr. nach Ab— lauf der Pachtzeit zu bezahlen sind. Die inventarischen Aussaaten von
z36 Scheffel 8 Metzen Roggen,
welche der abziehende dem anziehenden Pächter außer— dem bestellt zu übergeben hat, sind hierunter nicht
Die übrigen Bedingungen können jederzeit in dem Bäreau des Departements-Raihs, Rr. 51 des neuen Regierungs-Gebäudes, eingeschen werden.
Die Enifernung der Domaine ist von der Kreisstadt Loetzen 3 Meilen, von den nächsten Handelsstädten Insterburg und Königsberg aber resp. 13 u. 14 Meilen.
Das Minimum der jährlichen Pacht beträgt
1389 Thlr. II sgr. incl. 55 Ahlr. in Golde.
Gumbinnen, den 7. Rovember 1837.
Königlich Preußische Regierung, ibtheilung für die Berwaltung der direkten Steuern, Dom ainen und Forsten.
Rothwendiger Berkauf.
Land- und Stadigericht zu Bromberg.
Das dem Gutsbesitzer Christoph Daniel Heyder und des— sen minorennen Kindern gehörige ehemalige Oberförsie— ei⸗Eiablissement zu Grünau, abgeschätzt auf 5089 Thlr. 16 sgr. 10 pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Be dingungen in der Negistratur einzusehenden Tare, soll am 16. Dejember 1837, Vormittags um 11 Uhr, in ordenilicher Gerichtssteile subhastirt werden.
Bromberg, den 2. Juni 1837.
.
Der am J. YMidrg 1836 hier verstorbenen Feldwebel— Wittwe Hartsch Cbeisine geborenen Schuitz, unbe— an nter Erbe, und dessen Erben oder naͤchste Verwandte, verden ö rt. an hiesiger Gerichtsstelle spaͤtestens en
bor dem Herrn Land und Stadtgerichts⸗-Rath Schuͤlke ihre Verwandtschaft mit der Erblasserin und ihr darauf gegründetes Erorecht durch gebörig beglaubigte Ur kunden und Abgabe der im 5§. 186. Tit. 9. Thi. J. des Allgemeinen Land⸗Rechts geordneten eidesstattlichen BVersicherung nach zuweisen, widrigenfalls sie mit ih⸗ cen Anspruͤchen ausgeschlossen, ihnen dieserhalb ein ewiges Sttllschweigen auferlegt und der Nachlaß,
sen werden soll ; Culm, den 13 April 1837.
Gerste, Safer, — d Erbsen,
2 — *
? — —f4—
Erbin ausgehändigt werden sell.
Koͤnigl. Land- und Stadtgericht.
Bekanntmachung vom Königl. Baverschen Kreis- und Stadtgericht Würnberg. Nachdem sich der Küchenschreiberssebn Friedrich Hein— rich Philipp Müller von hier, innerbalb der ibm durch diesseitige öffentliche Bekanntmachung vem 26. Oftober v. J. fürgestreckten Frist weder in Person nech durch einen Bevollmächtigien diesseits geme det und seinen Jegenwärtigen Aufenthaltsort nicht angezeigt hat, so wurde derselbe durch diesseitiges Erkenntuß vem 2isten d. M. für verschellen erkiätt mit dem Anhänge, daß dessen hierorts hinterliegendes schwesterlickes Erbe ad z70 Fl. nunmehr gegen Caution au dessen nächste
Der Königl. Bayersche Kreis—⸗ und Stadt gerichts-Direktor Busch.
n.
verlieren an praltischer Tüchtigkeit dadurch, daß sͤ entgegengesetzte Extrem verfolgen, Alles aus in Gesichtspunften behandeln, zu schr jergliedern. zersin und zertheilen. Sie lassen keinen umfassenden ll blick zu und schaffen, statt eine flare und den Vorstellung zu geben, Verwirrung.
Der Verfasser unsers Handbichs glaubt aß bestel und rechten Pfad denjen gen erkannt un folgt zu haben, welcher zwischen beiden sich beläm den Extremen zum Ziele führt. Er hat in st Werke das Gute beider Meih den ju ve reinige sucht, ehne ün Eifer für cine Schule ihre Mänß adoptiren. Zu dem Versuche, (wie er bescheide Buch nennt) hatte er, als prak ischer Schul mann ji Beruf; des innern ist er sich bewußt und gewfz Werte alle Vollendung gegeben zu haben, die in geben war,. Darum Übergiebt er es der Kunssht dem Publikum ohne Furcht vor deren Urthel
schen Lehrbuchs, (a5 kald in Aller Händen sinln nech den der Ausstattung mit einer großen n.
— —
und 66 vortrefflich Karten.
24 Kr. Rhein.
I
dersten Reihe.
5. M aez 1838
phischen Unterricht seyn.
Literarische Anzeigen.
Handbuch und Atlas in Einem Bande. Dieser Tage ward fertig und an alle gute Buchband— lungen versendet (ist vorräthig in der Stuhr schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Mr. 2): Bruͤckner's Handbuch der neuesten Erdbeschreibung.
Mit einer Menge erklärender Helzschnitte, vielen Tabellen in Stahl gestochenen
preis brochirt 3 Thlr. Säch . — 3 Thlr. 8 szr. — 8 F.
Herausgetreten aus den Schranfen der Routine und den Fortschritten der Civilisatien folgend, stehen unter den Wissenschaflen die geograph schen jetzt in der vor Die allgeme ne Bildung macht sie un— entbehrlich jedem Stande, und bald wird keine Ders. schule mebr ohne Globus, ehne Atlas, ohne geogra—
Bei dem erstaunlichen Fortschreiten der Erdkunde ver— alten ihre Lebrbücher schnell, und was vor wenigen Jahren noch nen schen, hat seimne Brauchbarfeit schen verloren. Verzügiich gilt dies von allen jenen Schrif ten, (und bei weitem die meisten trisft dieser Tadel ) in welchen der geographische Stosf Masse an, Masse, ohne leitende Idte, in und anf einander gehäuft ist.
schön gestochener und kolorirter Karten gefügh— n dem Terte sich anpassen. Jedes andere Wert ii Art enibehrt eine solche Zugabe, wodurch sich in ein ansebulichen, Sctavbande Lehrbuch und Ail̃ das Zwectmäßigste und Bequemste verein igt fin Ter Preis ist darum nicht höher, als für ͤhn Werke ohne Karten. 6 Hildburghausen, Amsterdam, Paris und Philadt Stptember 1837. — Das Bibliographische Instith
Für angehende Maler und Dilett an Bei C. B. sse in Duedlinbarg ist se eben nen ond in Berlin (Stechbahn Nr. 3), P. sen, berg bei cE. S. Mittler zu haben: . t ol gn . Kleines Handbuch der Malerei
für angebende Künsiler und Dilettanten, enlhn Belehrungen über Zei hnenkunst und. Malerei, Regeln und Verhälimnisse, wie sie von ältern und j Künstlern befolgt werden. Svo. geh. vPreie
Augchenden Malern und Dilettanten dürsi leine Schrift eine sehr win kommene Erscheinun Sie enthält nicht nur die allgemeine Regeln deln sondern inabesondere böchst praktische Anm eissn Frescgs, Email-, Miniatur⸗, Pastell- und AM ben- Malerei, nebst Belchrungen über Farben tung, Beleuchtung, Celeret ꝛc.
Altenburg ihm tus„Hrdens anzule
„Xx. B, 00I(. „Dil. 5, Lä8. 96, K Sz.
m; 50 Gewinne 2. II, 535. ii, Sa? 14,323. 26. 27,353.
035.
Andere Werke, und unter diesen manche der elch estewitz, Königsbe d bei Samter itgebel, Magdeburg bei
bei Schroͤder, Neuß bei Kan
rektorium un
St. )zßfürst
Allgemeine
Berlin, D
Amtliche Nachrichten. Kronik des. Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Staats— sinister Freiherrn von W ige der Franzosen Majes euzes der Franzoͤsischen Ehren -Le tige von Baden Koͤnigl. roßkreuzes des Badensche shringer Lowen-Ordens anzule
Se. Majestat der König haben dem Grafen von d
2
tät
verlie
legen.
nbtrg zu Wolfsburg die Erlaubniß
zr. Majestaͤt dem Könige vo Guelphen-Ordens in dem Se. Majestät der Koͤni
Hitz ig hierselbst,
Bei der am 20sten und 21sten d. M. r dten Klasse 76ster Koͤnigl. Klassen Lotterie nel ein Hen pt⸗ ewinn von 30,060 Rtihlr— chreiber; æ Gewinne zu 3006 d 65,677 in Berlin bei Seeg gz. 6 Gewinne zu 2006
g haben dem Kriminal.
und Kabinets—
erther gestattet, die ihm von dem Kü, henen Insignien des Groß— n Legion, so wie die von dem Groß— Hoheit empfangenen n Haus-Ordens der
Insignien des Treue und des
er Sch u—⸗ ertheilt, das ihm von
n Hannover verliehene Großkreuz Preußischen Staate
zu tragen. Direktor 4. D.,
gestattet, das von dem Herzoge zu Sach
Rth
il. S8, 721 und S9, S6; in
o Rihlr. auf 6. id, 98. 50. 58, 760. Falz in Berlin bei
hei Leubuscher und
n, Danzig 2mal bei ü Geisenheimer un
midt, Erfurt bei
önigzberg in Pr. bei
t. Troͤster, sußmann, Iserlohn bei H
t, Coͤln bei Reimbold, Ma ii Rolin und nach Tilsit bei Nr. 795. 28, i66. 37, 66. 59, 148. 6l, 24. 63, 798. S3, 75. S5, 38 1. Sg, izʒ.
Alevin, rack und 2mal bei Klage,
Borcha
hei Leitgebel, LSwenberg' b
rarienwerder bei Schroder, M
9 54
191.
nach Biele Amal bei Schr Reinhardt und bei d Amal bei Spatz, Ehrenbreitsteln bei Gold— Halberstadt bei Alexander und bei ellmann, Juͤterbogk bei Gestewitz, mal bei Burchard, Lieg—⸗ Magdeburg bei Brauns, ünster bei Lohn, Naumburg bei
verliehene Ritterkreuz des gen.
auf Nr.
Rtihlr.
Ernestinischen
fortgesetzten Ziehung
1351 nach Breslau bei fielen auf Nr. 36,814
er und nach Frankfurt bei Klein lr. auf Nr.
6519. 32, 759. 57, 149.
Berlin bei Alevin uͤnd bei See— uasfeld bei Schünemann, Stettin
5145.
Mr, ol3. 97, 167. 8, 2z0. bei Vorchardt,
feld bei Honrich, Bres— eiber,
rdit und ei Keyl,
wser, Reichenbach 2mal bei Paristen, letnin bei Rolin, Torgau bei Schub
26, 110. Al, 191. 34. 61, 880. 53. 79, SJ́ꝛꝛ. 19. 9, 1gl.
nberg, bei H. Holschau, b r, Coͤln bei Huißgen,
Anzeiger fuͤr die Ppreußischen Staate
welcher etwa 300 Thlr. betragt, dem Fiskus uͤberwie⸗
Bamberger, Halle
ralsund bei Claußen, bei Westermann; 28. Wu.
S3. 23 iz. 1ä5. F 2. Hör. nz. I6. 55,319. B32. 5, 3]. 9h3. ihz. 316. S), 37 log. gö, 77
25,887.
La, 952. 5,931. hs, zb. S0, j5ꝛ. Sg. S7.
Die Ziehung wird
Berlin, den 2.
wegen bewie gkeit in plasti chen Kuͤnstler
akademis
29. 8gz.
zu 599 Rthlr.
9 30, 110
mal Mestag,
Loͤwenberg; 38 Gewinne
0, 828.
zu 684tz. 10,83 4. 10,924. 2, 176. 33,B319. 6,818. 65, 92 1. 61,779. 65, 936. 9l, 189. 92, 200. 95, 075.
109,975 und bei Burg, bei
Bunzlau bei Ax— Rotzoll, Duͤsseldorf
Sagan bei Wiesen hal,
art und nach Zeitz bei auf Nr. 823. 2670. 13, 03. 16,583. z0, 59h. 12,93. 6,233. 17, 716. 45, 777 62,206. 63, 750. 65,7. Sb, 339. SI,„661. zi, Sii. Sz, 73. 95, 931. 96,555. 96, 781. rlin bei Alevin, bei Borchardt Israel, bei Matzdorff, bei t, nach Brandenburg bei L
942. 21, 779. 37, 135. 52, 329.
16, 727. 34, 013. 50 97. 5, Il i. 78,386. Sd, Hꝛ5. Sg. gl. 96,517 und 108,539 in bei Burg, bei Gronau, bei Moser und bei See
zj, 92z.
— —
— 2 13, 723.
azarus, Breslau 2mal bei Ger—
bei Krauß und zmal bei äseldorf bei Geisenheimer,
ei J. Holschau und 7mal bei Schrei⸗
Reimbold,
Elberfeld bei Heymer, Glogau
Weißenfels bei
88 Gewinne S6. S60ß. 10, Mhz. I37 338. 160. 1950. 19,500. 19,337 2tz, 56. 32.283. 16, a6. 57.991. 68, 766. SI, 253.
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j . 2 J . (hh 1414. 1 157. ) 5. 545 — — 0 Wit baben zu den Liclen Vorzügen die eng ir o',157. 106,535. 107,0.
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Hutigem Datum ausfertige erlin, den 15. November ! 57.
mark Brandenburg,
20, 7ü8. 66. 32 42:
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1091,
esetzt.
H 2. November 1837. Eönigl. Preußische Gener
3mal bei Lehmann, Juͤterbogk 2mal bei rg in Pr. 2mal bei Burchard, bei Heygster „Landsberg bei n
9 Borchardt, Liegnitz 2mal' bei Brauns und bei Roch, Marienwei— fmann, Sagan bei Wiesenthal,
Hommel und nach We
zu 20 Rthlr. auf Nr. 21
z, 725. 15, 13. i6, 33. 2l, 976. 22, 155. 23,519? 27,80. 28, 322. 28 369. z5, 715. 36, 135. 39, 0.5. 18, 260. 50, 730. S3, 133. ol, 150. 63, 382. 65,359. Il, 02. JI, 677. 71,785. z. bt. S3. 7j3. S8, 837.
93, 558. 95, 380. 93, 9i6.
756. 102,608. 1603, 09.
110, 239. 11j, 35 * und
al-Lotterie⸗Direction.
ste hat den Schauspieler
staͤdtischen Theater, sener ausgeze schen Kork⸗
ernannt n lassen.
Friedrich ichneter tech— Arbeiten zu ih— und dessen Patent un—
d Senat der Koͤniglichen Akademie der Kaͤnste.
(gez.) hr. G. Scha dow. Angekommen: Se. Exc
Graf von
ellenz der Erb⸗Hofmeister in der Königsmarck, von Netz⸗
Zeitungs-Rachrichten. Aus lan d. Ru ß l amn d.
Petersburg, 15. Nov' Thronfolger besichtigte
Se Kaiser. Hoheit der n am 2ten d. M. sn Nowor⸗
; Staats -Zeitung.
. ne ,, ,,, n 82 K / /
onnerstag den 23sten November
m.
scherkask die Heeres Verwaltung, das Kriminal- und Civil-Ge— hicht, die Tscherkaskischen Kreis Gerichts, Behörden, das Heeres Archiv, dig Land. Vermessungs⸗Kommission, die Bau⸗Kommission und das Gebaͤude des Dejourwesens. Am 3. November hiel⸗ ten Se. Majestit der Kaiser uͤber die Kosaken Musterung. In Schlachtordnung standen! 4 Eskadronen des Leibgarde / Kosaken⸗ Regiments, 2 Eskadronen des Atamanschen Regiments Sr. Kaiserl. Hoheit des Thronfolgers, das zusammengesetzte Regiment, welches aus vorzuͤglichen Reitern und Schuͤtzen besteht, 26 Kofa— ken Negimenter der vier Militair⸗Bezirke, und eine leichte reitende Artillerie / Bgtterie, zusammen 17,031 Mann. Se. Kaiserl. Hoheit der Ataman aller Kosaken-Heere uͤbernahm von Sr. MNajestat das Kommando und fuhrte die Truppen vor dem Kaiser im Ceremonigl⸗Marsch vorüber. Nach Beendigung der Revue besichtigten Se. Majestat mit Sxe Kaiserl. Hoheit das Gymnasium, das Hospital, das Gefangniß, das Irrenhaus und die Austellung der Kunst- und atur⸗Erzeugnisse der dortigen Gegend. Zur Tafel des Kaisers wurden alle Gene⸗ rale und Negiments-Commandenrs gezogen. Am Abend be— suchte der Kaiser den vom Adel des Dorn n Heeres gegebenen Ball. Am . Nov. um 9 Uhr Morgens setzten Se. Majestaͤt der Kaiser mit Sr. Kaiserl. Hoheit die Reise nach Woronesch fort, wo sie am 21. Oktober um 6 Uhr Abends ankamen. Am ö5ten d. M. um 7 Uhr Morgens wohnten sie dem Gottesdienste in der Ka— lhedrale bei und bezeigten den Reliquien des heiligen Mitrofan ihre Ehrfurcht. ach einem Dankgebete fur die gluckliche Vollendung einer so langen Reise verließen sie Woronesch und kamen am 7. November um 9 Uhr Abends wohlbehalten in Moskau an.
Ihre, Majestaͤt die Kaiserin und Ihre Kaiserl. Hoheit die Gro fürstin Maria sind am 3. Nov. in Moskau eingetroffen.
Wegen Ablebens Ihrer Majestät der Königin der Nieder— lande hat der Kaiserliche Hof am 31sten v. M. die Trauer auf 21 Tage angelegt.
Einem Kaiserlichen Tagesbefehl aus Tiflis zufolge, ist der Commandeur des Eriwanschen Karabinier Regiments, Flügel⸗ Adjutant, Oberst Fuͤrst Dadianoff, seines Kommando's und sei⸗ nes Postens als Fluͤgel⸗ Adjutant entsetzt und wegen verschiede— ner ungeseßzlicher Handlungen und Mißbraäͤuche, die von dem— selben wahrend der Fuͤhrung des Kommando's Über das ge⸗ nannte Regiment begangen wurben, verhaftet und dem Kriegs— gericht uͤbergeben worden. .
— — St. Peter 5 fand hier die ker eh. . ber Te statt, welche von dem hiesigen mit großer Ungeduld erwartet wurde. Die Direction der Gesellschaft hatte zu dieser Feierlichkeit das hiesige diplomatische Corps, die Mitglieder des Reichsrathes, die Mir rere andere Personen vom ersten Range, so wie die Chefs der ersten Handels h aͤuser eingeladen, welche sich sammtlich um die Mittagszeit in dem Stations-Gebaͤude der Eisenbahn auf dem Kirchenplatze des Semenowskyschen Leib, Garde ⸗ Regiments einfanden. Der Train bestand aus acht Reisewagen, von denen die Untergestelle theils in Seraing in Belgien, theils in Dublin dee Obertheile aber zum Theil in Bruͤssel Und zum Theile in St. Petersburg verfertigt wurden; die Lokomotive, welche diesen Zug in Bewegung setzte, war aus der Werkstaͤtte von Stephenson in Neweastle hervorgegangen. Um 12 Uhr setzte sich der Train, welchen Herr von Gerstner persoͤnlich dirigirte in Bewegung, und binnen 35 Minuten wurde der Weg von Stationsplatze in St. Petersburg bis zu dem Gasthofe der Eisenbahn in Zarskoje⸗Selo zurückgelegt. Die ganze Gesellschaft sprach auf dem Wege ihre Bewunderung uͤber die ausgefuͤhr⸗ ten großartigen Arbeiten und vorzüglich uͤber den ungeheuren
Publikum bereits seit langer Zeit
N Am 11ten d. M. c der Zar s koje Selo⸗ Eisen bahn
Actien⸗
Minister und meh⸗
Damm aus, der quer durch die sumpfige Landstrecke welc i Eisenbahn in gerader Linie ö gefuhrt . . In Zars ko se⸗ Selo angelangt, stieg die Gesellschaft auf der Gal⸗ l'rie des Gebaͤudes ab und vertheilte sich in zwei großen Saͤ—
len, wo ein splendides üpejenner à ja sonrchet'—, bereits servirt war. Gegen Ende desselben brachte der Praͤsident des Reichs⸗ Rathes einen Toast auf das Wohl Sr. Masestaͤt des Kaisers aus, welchem ein dreimaliges Hurrah der ganzen Gesellschaft folgte, das in den weiten Räumen des großartigen Gebäudes widerhallte. Der zweite Toast wurde auf das Wohl der Di— rection, der dritte von der Direction auf das Wohl der anwe— senden Gesellschaft ausgebracht. Der Zug ging sodann wieder zuruͤck, und Herr von Gerstner zeigte nun der Gesellschaft, wel⸗ cher Leistung die Eisenbahn fähig sey, indem er den Train in 28 Minuten zuruͤckfuͤhrte. Die Laͤnge der Bahn mißt 211 zerst; weil man jedoch in Zarskose Selo' aus dem dortigen Ausweich— Platze langsamer heraus fahren und spaͤter mit sehr klei⸗ ner Geschwindigkeit' in die aͤußerst scharf an ihrem Ende ö Petersburg gekruͤmmte Bahn zu dem Stations, gebäude einfahren mußte, so folgt, daß ahken der Fahrt fuͤr den Weg einer Werst nie mehr als eine Minute verwendet wurde, welches eine Geschwindigkeit von 60 Werst oder 9 Deut— schen Meilen in der Stunde giebt. Die Gesellschaft war durch die Schnelligkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit der Fahrt so entzuͤckt, daß dieselbe, bei dem Eintreffen auf der Station, dem Unternehmer der Bahn ein dreimal wiederholtes Hurrah aus— brachte. Der Enthusiasmus, welcher durch die Resultate der ersten Fahrt auf der Bahn in der Residenzstadt bewirkt wurde laßt sich kaum beschreiben. Am folgenden Tage, den 31. Skro⸗ ber, umlagerte schon fruͤhzeitig eine Masse Personen das Eisen⸗ bahn Gebaude, um Billers fur die Fahrt an diesem Tage zu loͤsen; da jedoch die Actien-Gesellschaft noch nicht jene Anzahl von Wagen besitzt, welche zur Beförderung eines groͤßeren Publi— kums nethwendig sind, so waren verhaͤltnißmäßig nur wenige so gluͤcklich, einen Platz zu finden; viele Tausend Personen
mußten täglich zuruͤckgewiesen werden. Die Neuheit der Sache und die Unbekanntschaft des Publikums mit der ganzen *.
richtung veranlaßten manche Unerdnungen an diefen drei Ta— .
gen, was vorzuͤglich in Zarskoje⸗Selo der Fall wan. Die Billets
wurden naͤmlich in St. Petersburg fuͤr jede Ruͤckfahrt zu einer bestimmten Stunde, von 1 Uhr n , 6 sh ie, Je⸗ dermann war von der Schoͤnheit und Zweckmaͤßigkeit des Ei⸗ senbahn, Gebaͤudes in Zarskoje⸗Selo so entzuͤckt, daß Niemand zur bestimmten Zeit zuruͤckkehren und Jeder“ die Ruͤckfahrt * mit dem letzten Train um 5 Uhr Abends antreten wollte. Die Wagen reichten nun bei weitem nicht hin, und es ent— stand ein furchtbares Gedraͤnge; die Polizei⸗Behörde war nicht mehr im Stande, die Ordnung zu erhalten, und Herr von Gerstner mußte, um noch groͤßerem Uebel vor ubeugen, spaͤt Abends noch einige Trains abschicken, um die Bewunderer des nach seinem Plane gebauten ʒarskoje⸗ Selo⸗ Gasthofes in der Nacht zuruͤckzufuͤhren. Den groͤßten Gewinn hierbei hatte der Frankfurter Wirth, welchem die Eisenbahn⸗-Direction den Gast⸗ hof . auf drei Monate unentgeltlich zur Benutzung überließ, denn es wurde waͤhrend der dre Tage ein ungeheures Quantum von Speisen und Getraͤnken, vorzuͤglich von Cham— pagner konsumirt; nach Ablauf der drei Monate soll der Wirth von jeder Person, welche auf der Eisenbahn in Zars koje⸗ Selsd ankommt, den Betrag von 4 Kopeken Muͤnze (ein Drit— tel Silbergroschen oder einen Kreuzer C. M.) als Pachtschil⸗ ling entrichten. Zu bewundern ist, daß bei dem so großen Gedraͤnge vieler Tausend Menschen, deren Manche durch die genessenen Getränke erhitzt waren, auch nicht das geringste Un— gluͤck stattfand; sobald irgendwo Unordnung ausbrach, war Herr von Gerstner oder dessen Ober⸗Ingenieur am Platze, was von dem Publikum mit großem Danke anerkannt wär de. **? Die Arbeiten der Eisenbahn sind nun so weit gefuͤhrt, daß die Bahnlinie vom Kirchenplatze in St. Petersburg bis Zarskoje⸗ Selo und Pawlowsk vollkommen in allen ihrem Theilen been— digt ist; in den Gebaͤuden in Zarskoje⸗Selo und Pawlowsk fehlen außer der Malerei und dem Mobistare nur noch unbe⸗ deutende Arbeiten; in der Residenzstadt fehlt die Verlangerung der Bahn bis zu dem im Privilegium an dem Fontanka⸗Kanale bestimmten Starions-Platze, der alle Bequemlichkeit fuͤr das Publikum und die Unternehmung darbietet, während die gegen— waͤrtige provisorische Station am Kirchen-Platze sich als ganz ungenuͤgend bewahrt hat; endlich müssen noch vorzuͤglich die Reisewagen vermehrt werden. Die bisherigen Auslagen der Gesellschaft betragen nahe an 4 Millionen Rubel, wovon 31 Millionen in Actien eingezahlt wurden; so wie die Direction von der Krone die erbetenen anderthalb Millionen erhalt, wird das vorgenannte noch fehlende beigeschafft und sollen die in— i shen fuͤr kurze Zeit zu hohen Zinsen aufgenommenen Dar— g , beiläufig einer halben Millton Rubel zuruͤckgezahlt
Frankre n ch. Paris, 16 Nov.“) Der Koͤnig besichtigte gleitung seiner Adjutanten, das Veisailler' H pfing gegen Abend den Grafen Roy, den General Baudrand. In Marseille ist eine Subscription zur Errichtung eines
Dent mals fuͤr den General Danrémont eröffnet worden⸗ ö. Ein Adjutant des Generals Perregaux hat nachstehendes Schreiben aus Konstantine vom 2tz. Oktober an einen seiner hiesigen Freunde gerichtet: „Sie werden mir gewiß verzeihen daß ich Ihnen nicht durch den ersten von hier abgegangenen Tourier geschrieben habe, wenn Sie von der Verwundung und der hen sigzteetenen schweren Krankheit meines Generals hören. Ich will nicht versachen, Ihnen meine Unruhe und meine Be— sorgnisse zu schildern. Mein armer General ward neben dem . Gouverneur verwundet. Die Kugel drang mehrere oll tief in den Kopf ein. Ich war in diesem Au— genblick auf meinem Posten in Der Bresche⸗Batterie, de⸗ ren Armirung so eben beendigt war und die noch nicht feuerte; wir waren dem Kanonen⸗ und dem Kartaͤtsche⸗ feuer des Platzes ausgesetzt. Ich sah seit einer Minute den Gouverneur und den Prinzen nit ihrer Suite sich nahen, um die Batterie zu besichtigen, und als sie etwa nur noch 50 Schritte entfernt waren, und ich mich anschickte, ihnen entgegenzuge— hen, pfiff eine Kugel an mir vorüber, die mich mit Angst fur die herankommenden Personen erfuͤllte. Fast in demselben Au— genblick sah ich den Gouverneur todt an der Erde liegen. Ich suchte meinen General uberall mit den Augen. Er sey leicht verwundet, sagte man mir und schon nach dem Feld Lazareth gebracht. Ich lief, meinen Posten fuͤr einen Augenblick verlas— send, sogleich dahin, und fand den General mit Blut bedeckt, unter den Händen der Chirurgen. Er wollte von dem Doctor Baudens sondirt und behandelt seyn. Ich holte denselben sogleich herbei. So lange dieser sich der Sonde bediente, hielt ich es aus, als ich aber sah, daß er den Finger bis zum zweiten Gliede in die Wunde steckte, verging mir fast der Awhemm und ich entfernte mich mit Thranen im ien Augen. Der General war standhaft wie ein Löwe; er sah dem Doktor elt, ins Auge und sagte ihm mit einer ruhigeren und sanfteren Stimme als gewöhnlich: „Behandeln Sié mich wie den ersten besten gemeinen Soldaten!““ Er ließ keine Klage vernehmen. Sein Gesicht blieb ruhig. Nur als die Untersuchungen einige Zeit gedauert hatten, bat er um einen Augenblick Erholung. Er gab den zahlreichen Offizieren, die ihn umgaben, ein bewundernswuͤrdiges Beispiel dvon Ergebung; denn er hatte nicht bloß die physischen Schmerzen seiner Wunde zu er— tragen; man brachte auch noch während der Opera⸗ tion den Leichnam seines Freundes herbei, und ich bin ge— wiß, daß sein Herz noch staͤrker blutete, als seine Wunde. Es gelang nicht, die Kugel herauszuziehen, sie ist im Kopfe stecken geblieben. Wenn die Aerzte ihn nicht daran verhindert hatten so wuͤrde er nach Anlegung des ersten Verbandes wieder zu Pferde gestiegen seyn; sie müßten alle ihre Ueberredungskraft aufbieten um ihn dahin zu bringen, daß er sich ruhig in seinem Zelt
gestern, in Be⸗ Museum, und em— Herrn Gauthier und
.Die Pariser Zeitungen vom 17ten wa n - R ( ! aren beim Sch ö res Blattes nach nicht hier eingegangen. zlusse unse