Hause die von der n, Regierung mit Holland und mit Peru und Bolivien aögeschlossenen Handels-Traktate und die Uebereinkunft Englands mit Frankreich und den Hansestaäͤdten zur wirksameren Ünterdruͤckung des Sklavenhandels vorgelegt.
London, 5. Dez. Gestern stattete die Prinzessin Sophie Mathilde Ihrer Majestaͤt der Königin und der . von Kent einen Besuch ab. Die Abreise des Hofes nach Windsor ist noch immer nicht festgesetzt. Der Lord Lieutenant von Irland hatte am Sonnabend seine Abschieds-Audienz bei der Koͤnigin und reiste gleich darauf wie— der nach Dublin zuruͤck. Das Oberhaus hielt am Sonnabend eine kurze Sitzung, bei der indessen nur vier Pairs zugegen waren. Es handelte sich auch um weiter nichts, als um die formelle Annahme einer Bill wegen Ausfertigung der Friedensrichter-Patente. Am Freitag war im Unterhause auch von Malta die Rede. Herr Hume fragte, ob der Kolönial-Minister Berichte der dort hingesandten Kommission vorzulegen und Maßregeln darauf zu begruͤnden bereit sen? Sir George Grey erwiderte, die Re⸗ terung werde mehrere Depeschen in dieser Beziehung veroͤffent⸗ lich, Auch bejahte er eine Frage, ob sich einer dieser Be⸗ richte auf die Preßfreiheit beziehe, gegen deren Mißbrauch sich mehrere Italiaͤnische Regierungen beschwert haben sollen. Gestern fand in der Kron“ und Anker Tavern unter dem Vorsitz des Oberst Evans die angekuͤndigte oͤffentliche Versamm— lung der Radikal-Reformer von Westminster statt, in welcher hauptsaͤchlich die Herren Harvey, Leader, Roebuck, Warburton, F und Ewart das Wort fuͤhrten, auf deren Antrag ver— schiedene Beschluͤsse gegen die von Lord J. Russell im Unter⸗ hause in Betreff der ferneren Parlaments ⸗Reformen abgegebe⸗ nen Erklaͤrungen angenommen wurden. Es wird in diesen Be— schluͤssen besonders großere Ausdehnung des Wahlrechts, geheime Abstimmung bei den Wahlen und Abkuͤrzung der Parlaments dauer verlangt. Herr Harvey wies auch auf die Nothwendig— keit hin, in England einen der Irlaͤndischen National Associa⸗ tion ähnlichen Verein zu bilden. Lord Breugham hatte zwar die an ihn ergangene Einladung zu dieser Versammlung abge— lehnt, weil er in der letzten Zeit niemals an oͤffentlichen politi— schen Versammlungen Theil genommen und daher keine Aus⸗ nahme von der Regel machen wollte; er erklaͤrte jedoch in einem an die Versammlung gerichteten Schreiben, daß er mit ihren Zwecken vollkommen elnverstanden sey. Der Courier ist sehr ärgerlich uͤber diese radikalen Bestrebungen und meint, es koͤnne den Tories nicht besser in die Hände gearbeitet werden, als auf solche Weise. . ⸗ Am Dienstage wurde Herrn O'Connell zu Ehren ein go— ßes Diner in Norwich degchen, der sich eigens zu diesem Be hufe von London dahin begeb. In seinen Tischreden erging sich O Connell wieder in Schmahungen gegen die Konservativen und deren angesehensten Mitglieder, wobei er, obwohl nicht recht n,, mit dem Ministeriüm, sich dennoch zu Gunsten seiner inparteilichkeit aussprach. Eine Anomalie bei diesem Diner bildete der Toast auf den Bischof von Norwich, der von einem dissentirenden Geistlichen ausgebracht wurde. Am Sonnabend Mittag um 12 Uhr herrschte hier ein so starker Nebel, daß Niemand sich aus dem Hause wagte und alle Wagen auf den Straßen anhalten mnßten. Der Major O Doherty, der in Portugal gedient, uͤber— reichte am 29sten v. M. dem Lord Palmerston eine Bittschrift u Gunsten don mehr als 500 Engländern, die fuͤr geleistete Hill n inn st noch Forderungen an die Portugiesische Regie⸗ rung zu machen haben. Der Minister ließ sich das Naͤhere der Sache genau auseinandersetzen, und Major O Doherty zweifelt nicht, daß die Britische Regierung Maßregeln ergreifen krird, um jenen Individuen ihr Recht zu verschaffen. Dem Edindurgh Observer zufolge, haben die Irlaͤn⸗ dischen Ansiedler in Kanada fast sammtlich mit den Briten ge⸗
en die republikanische Partei gemeinschaftliche Sache gemacht. In einer großen Versammlung, die kuͤrzlich zu Montreal gehal⸗ ten wurde, und der eine große Menge Irlaͤndischer Katholiken belwohnten, wurden Beschluͤsse angenommen, die zwar auf Ab⸗ stellung gewisser Beschwerden drangen, aber zugleich auch die festeste Anhaͤnglichkeit an das Mutterland Großbritanien aus—⸗ druͤckten.
Auüus Haiti wird vom 23. Okt. gemeldet, daß der Praͤsi⸗ dent Boyer eine Proclamation erlassen hatte, worin er erklart, daß, wenn die angekuͤndigte Mission Franzoͤsischer Kommissa⸗ rien zur Erledigung der Forderungen, die Frankreich an Haiti mache, friedlicher Art wäre, er dieselbe freundschaftlich empfan⸗ gen, widrigenfalls aber die Nation zur Vertheidigung ihrer Un⸗ abhaͤngigkeit auffordern werde. z
ach Berichten aus Ne w⸗-York vom 17ten v. M. fielen die dortigen Wahlen fortdauernd gegen die Regierung aus, und die Oppositions- Blatter glaubten, daß Herr van Buren bald seine ganze Politik werde andern muͤssen, Die Majoritaͤt zu Gunsten der Whig- oder Bank⸗Partei soll sich jetzt im Neprä⸗ sentantenhause schon auf 73 und im Senat auf 5 Stimmen be⸗ laufen. Mit den Handels-Interessen fing es in den Vereinig⸗ ten Staaten an, immer besser zu gehen, und es sind zahlreiche Auftraͤge an Britische Manufakturen hier angelangt, Auf dem Mississsppi hatte sich wieder ein großer Unglücksfall mit einem Dampfboot zugetragen; der „Monmouth“ war in der Nacht gegen ein anderes Dampfboot, den „Warrea“, gestoßen und augenblicklich untergesunken; von den am Bord befindlichen In⸗ dianern kamen dabei gegen 300 ums Leben. Das Amerikanische Haus Grant Bell und Compagnie hat seine Zahlungen wieder eroͤffnet, dagegen . das ansehnliche Haus Mesurier und Compagnie zu Quebek fallirt.
Niederlandjre.
Aus dem o g. 5. Dez. Gestern ist hier an den Fol⸗ gen einer Brustkrankheit der Koͤnigliche Kammerherr Baron Tonstant de Rebecque mit Tode abgegangen.
Die zweite Kammer der Generalstaaten 36 sich in ihrer heutigen Sitzung mit dem Gesetz- Entwurfe uͤber einige Aende⸗ rungen im Aus, Ein, und Durchfuhr ⸗Zoll⸗Tarife beschaͤftigt. Seiden Stoffe und Fabrikate sollen hiernach in der Folge auf. Io Pfd. 40 Fl. Einfuhr“, 20 Fl. Ausfuhr⸗ und 8 Fl. Transito⸗ Zoll bezahlen. Westindische Waaren von eigenen Kolonieen sollen bei der Einfuhr dieselben Verguͤnstigungen genießen, die bisher nur den Ostindischen zu Theil geworden.
Aus Sumatra sollen abermals guͤnstige Kriegsberichte ein—
genen seyn, doch sieht man der offiziellen Mittheilung der— 5 en noch entgegen.
Deutschland.
Munchen, 5. Dez. (Nürnb. K.) Es konnte nicht feh⸗ len, daß im Publikum dieser Hauptstadt nach der Veraͤnderung des Chefs eines so bedeutenden Departements, wie das des In—
392 2 nern ist, sich die Meinung verbreitete, daß auch im Personal dieses Ministeriums bedeutende Veraͤnderungen vorgehen wuͤr⸗ den. Diese sind indessen bei dem hoͤhern Personal desselben nicht eingetreten, und nur ein ehemaliges Mitglied des Ministeriums des Innern, der aus demselben vor 27 als Direktor der Regierung des Unter⸗Donaukreises nach Passau versetzte Mini⸗ sterlal-⸗Rath Zenetti, ist wieder in dasselbe berufen worden; dage— gen haben sich bei dem untern Personal einige Veraͤnderungen er⸗ eignet, und scheinen noch andere bevorzustehen. Besonders durfte die Klasse der Functionairs . vermindert werden, wie denn auch schon einigen bis zum Schlusse des Jahres aufge— — Die neue Eintheilung des Königreiches, so sehr sie auch auf die Basis der alten Eintheilung gebaut ist, wird dessenungeachtet manche Schwierigkeiten, Reclamationen und Kosten herbeiführen. Wohin das Appellations- Gericht zu Landshut kommen werde, ist noch nicht bestimmt; indessen meint man, daß es nach Burghausen werde versetzt werden, welches um Kreise Ober-Bayern gehort, waͤhrend Landshut dem Kreise — zugefallen ist.
Stuttgart, 5. Dez. Die beiden Prinzen von Montfort ü wieder aus Mailand hier eingetroffen und haben dort ihren ater von seiner Krankheit wieder hergestellt verlassen.
— — Frankfurt a. M., 7. Dez. Nächsten Montag werden hier die Bürgermeister fuͤr's naͤchste Jahr gewahlt und wahr— scheinlich auch weitere Aemter⸗Besetzungen mit Senats ⸗Deputa⸗ tionen vorgenommen werden. Man ist gespannt, ob an diesem Tage auch der oft besprochene Wechsel in der Polizei⸗Direction bestimmt werden wird.
Die wegen Waaren-Veruntreuungen eingezogenen jungen Handlungs⸗Lehrlinge sollen bereits Gestaͤndnisse gemacht haben, woraus hervorgehe, daß die von ihnen entwendeten Waaren einen bedeutenden Geldbetrag ausmachen. Mancher der bethei— ligten Prinzipale soll mit mehreren Tausend Gulden dabei be— troffen feyn' Bis jetzt sind ungefahr zwoͤlf der jugendlichen Ver⸗ brecher eingezogen worden. Es ist indessen Hoffnung verhan⸗ den, daß ein Theil der Waaren in die Haͤnde der Eigenthuͤmer wieder zurückgelangt, indem bei den Hehlern — man sagt, es seyen deren mehrere — und bei einem eder dem anderen der inhaftirten Handlungs- Lehrlinge Vorraͤthe noch vorgefunden worden seyn sollen. Man erfaͤhrt, daß die jungen unter keiner gehörigen Aufsicht stehenden Leute sich stark dem Hazardspiel und anderen Ausschweifungen uͤberlassen hatten.
In unserem Hafen herrscht jetzt eine um diese Jahreszeit ungewohnte Lebendigkeit. Eine große Anzahl Schiffe, nament⸗ lich groͤßere vom Nieder-Rhein, sind im Ausladen begriffen, und täglich treffen noch welche, mit Kolonial⸗Waaren, nament⸗ lich Kaffee, und anderen Ladungen, ein. Das Haupt-⸗Soll⸗Amt ist immer noch stark beschaͤftigt; unsere Kaufleute finden sich in den neuen Zoll-Verhaͤltnissen ganz einheimisch, und da die klar— sten Beweise von den uns durch den Zoll⸗Anschluß erwachsenen Vortheilen vorliegen, so sind nun auch die anfaͤnglichen Gegner ziemlich verstummt. — Bemerkenswerth ist es uͤbrigens, daß diesen Winter weniger fremde Familien hier verweilen, als fruͤ—⸗ her, eine Klage, die man aber auch aus anderen Deutschen Staͤdten schon vernommen. Nur Mannheim ist in dieser Be—
ziehung beguͤnstigt.
kuͤndigt worden ist.
Oe s ene i ch.
(Leipz. Ztg.) Die Deutschen — und Franzdsischen und Englischen — Zeitun— einer Empörung in Böhmen
Prag, 21. Nov. vielleicht aus ihnen die gen werden wahrscheinlich von sprechen, die aber so unbedeutend ist, daß sie, in der Naͤhe be— trachtet, kaum der Erwaͤhnung perdient. Auf der Herrschaft Wotitz hatten namlich die Unterthanen eine gewisse Menge von Bettfedern an die Obrigkeit abzuliefern; die Einforderung der— selben war durch eine Reihe von . verabsaͤumt worden, und als der Gutsbesitzer, Graf von Wratislaw, sie abermals zur Sprache brachte, weigerten sich die Landleute, dieser Abgabe entwöhnt, selbige zu entrichten. Der Graf klagte, gewann den Prozeß, und als die landesstellige Verordnung ankam, wollten die Ünterthanen sie nicht annehmen und begingen einige Excesse. Die Zahl der Widerspenstigen war groß; man mußte also mili— tairische Execution einlegen, um die Sache ins Geleis zu brin— gen. — Von Diebstählen, Raub und Mord sind seit einiger Zeit mehrere Faͤlle vorgekommen. Schon sind viele Uebelthaͤter eingebracht, und man forscht anderen nach. Die Straßen sind so unsicher, daß man an manchen Stellen den Eil⸗ und Post⸗
wagen eine Militair-Eskorte giebt.
Schweiz.
(Schwäb. Merk.) Einen Beweis, Stadt und Land sich wieder freund licher gestalten, liefert die Thatsache, daß in neuerer Zeit eine Anzahl junger staͤdtischer Geistlicher als Pfarrer auf das Land berufen worden ist. Noch vor wenigen Jahren wuͤrden die Landschaͤftler eben so wenig Basler angestellt haben, als diese sich hatten wahlen lassen. Die Pfarrer in partibus intidelium, d. h. die vertriebenen Geistlichen, nehmen es ihren juͤngeren Amtsbruͤdern ein bischen uͤbel, daß diese kein Bedenken tra— gen, Stellen auf dem Lande anzunehmen, welche jene immer noch als die ihrigen betrachten.
Spanien.
Madrid, 25. Nov. (Allg. Ztg.) Das vorläufige Aus⸗ treten der Senatoren und Deputirten von Madrid aus den Cortes hat bereits den beabsichtigten Zweck in so weit erreicht, als die Leidenschaften der Partelen in Bewegung gesetzt sind. Die erwaͤhlten Vertreter Madrids halten Versammlungen in dem Hause des Hrn. Gomez Pardo, der unter ihnen vielleicht der exaltirteste ist. Hier werden die Mittel verabredet, um auf den Fall neuer Wahlen sich der Majoritat zu vergewissern; unter deim leichtglaͤubigen Volke wird das Geruͤcht verbreitet, die retrograde Partei wolle Madrid ganz von den Cortes aus—⸗ schließen, und die National-Miliz dieser heldenmuͤthigen Stadt, deren nicht einmal in der Thron-Rede Erwaͤhnung
eschehen, solle, wie die von Barcelona, unterdruͤckt werden. 76 Hr. Mendizabal wurde in diesen Versammlungen e. gelassen, nachdem er sich verpflichtet hatte, Spanien nicht eher u verlassen, als bis er die berühmten euentas claras (deutliche nn abgelegt habe. Diejenigen Deputirten, welche sich zur moderirten Partei rechnen, alten ebenfalls Zusammenkuͤnfte, und zwar in dem ehemaligen Kloster St. Felipe. Herr Olozaga wohnte 46 anfangs bei, indem er hoffte, daß jene Herren ihn zum Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer erwaͤhlen wuͤrden; da man ihm aber im voraus erklaͤrte, daß diese Wahl auf den Marquis Someruelos fallen wuͤrde, kehrte er jener Versammlung den Ruͤcken und trat zu der bei Herrn Pardo gehaltenen uͤber. Diese Partei nahm das angebotene Buͤndniß an, in der Ueberzeugung, einen Mann fuͤr sich gewonnen zu haben, der als Feind hoͤchst gefaͤhr⸗
8 ,, daß die Verhaͤltnisse zwischen
lich ist, und deshalb erhielt Herr Olozaga bet der Praͤst
. alle . der Exaltirten, und ee nf sten fuͤr die Guͤltigkeit der Madrider Wahlen. In dieser ziehung beschloß der Senat gestern, alle am 25. und 26.9 tember abgegebenen Stimmen für unguͤltig zu erklaren, jedoch anzugeben, ob neue Wahlen startfinden sollen nicht. Hierüber scheint der Senat erst den Ausspruch Deputirten⸗Kammer abwarten zu wollen, der aber bis
noch nicht gefällt ist. Die betreffende Kommisston. tragte, die Stimmen der 627 Buͤrger, welche nach
Schlusse der Wahllisten, am 25. und 26. September zugelassen seyen, zu annulliren, die Wahlen fuͤr diese Tig wiederholen, und dann die Stimmen mit denen der zwei Tage zusammenzuzählen. Vorgestern sprachen die Herren Miguel und Sancho gegen diesen Antrag, den sie fuͤr ung und unpolitisch erklärten; letzterer ließ sogar die Drohung f die National-Miliz von Madrid werde sich weigern, ferm Dienste zu leisten, falls der Antrag durchginge. Herr Am erklaͤrte darauf im Namen der Kommission, diese sey bereit,; zugeben, wenn man einen besser begründeten Antrag auff wuͤßte. In der Sitzung von gestern griffen die Herren Man Olozaga den Antrag an, und Hr. Castro vertheidigte ihn. Mann tet, daß dieser Advokatenzank heute zu Ende komme,. sten dürfte es wohl seyn, die Madrider Wahlen im 6 zu annulliren und neue eintreten zu lassen, um den Ruht
seden Vorwand zu nehmen. Gestern wurde bei den NM ten der von den Herren Zumalacarregui, Mon, Laborda, tinez de la Rosa, Castro, Arrazola und Torremejia ah Entwurf der Beantwortung der Thron⸗Rede verlesen; er s weniger hohl und mit Unwahrheiten angefuͤllt, als diese; di man die ÜUmsicht gehabt, der Verdienste der National⸗Miln waͤhnen. Uebrigens findet sich wenig Stoff zu Verhandlung vermoͤge Art. 39 der Constitution zur Abstimmung uber eim setz-Antrag die Halfte der Mitglieder jeder Kammer (um
daruͤber) versammelt seyn muß, bis jetzt aber, sowohl im Sen bei den Deputirten, kaum ein Viertel der Mitglieder vor
ist. Der schreckliche Zustand der uns zunaͤchst liegenden
vinzen Estremadura, Mancha und Toledo, veranlaßte die tirten derselben zu dem Antrage, der Kriegs-Minister solle⸗ nen, um Aufschluͤsse uͤber seine Maßregeln zu geben. E ten sich vorher an ihn selbst gewandt, allein der Kriegs-M gab ihnen keine andere Antwort als die folgende: „ich kam äber einen einzigen Soldaten, und mein Kollege, der sn Minister, nicht uͤber einen Piaster verfugen.“ Treffender lim in der That die Huͤlfsmittel der Regierung nicht geschibhernn den. Als der Minister darauf gestern in der Kammenersch und erklaͤrte, er habe Anstalten getroffen, einige Trupnm ne jener Provinz zu schicken, obgleich dadurch andere Gegenden bloͤßt wuͤrden, und die Regierung habe von der Portugitsse ein Huͤlfs-Corps verlangt, so gab sich die Kammer damit zi den. Estremadura ist vor der Hand fuͤr die Regierung verloren. Jara und Peco halten mit 1600 Mann,! unter 700 Mann gut berittene Kavallerie und eine pagnie Navarrer, Villanuera de la Serena hesetzt; stießen 209 Mann aus der Umgegend zu ihnen; 106 Pferde hoben sie aus. In Helechosa und Her del Dugue stehen 600 Mann Infanterie von Palill's (t Die Einwohner dieser großen Provinz, anstatt sich zu theidigen, verlassen Haus und Hof, und fluͤchten nach Baba andere vereinigen sich mit den Karlisten, und binnen de; wd d den diese 6606 Mann stark seyn. Ihren Hauptsitz, dos R Guadalupe, befestigen sie, und fangen an, Kanonen ag Von Ravarra aus sind Offiziere zu ihnen geschickt worden einen Generalstab zu bilden. In der Mancha koͤnnen die Eil ner nicht auf das Feld gehen, um die Aerndte einzusammeln Furcht, von den Factiosen erschossen zu werden.
Handelsstande empfindliche Verluste verursacht.
Bei den Deputirten wurde heute mit 39 gegen 32 Sll der Kommissions-Antrag folgendergestalt genehmigt: „Die joritaͤt der Kommission meint, daß die Wahlen der Bezir Madrid illegal sind.“ Was nun geschehen solle, hat die mission aufs neue zu beantragen.
Madrid, 27. Nov. Die Deputirten-Kammer hͤ 39 Stimmen gegen 32 die Madrider Wahlen annullirt, da der Senat schon fruͤher mit 23 gegen 6 Stimmen dem Beschluß gefaßt hatte, so verlieren die Herren Arguelles ros, Seoane, Davila, Cantero, Odriozola, Mendizabal gui und Andere ihren Sitz in der Kammer. Die Mu welche sie aus dem Heiligthum der Gesetzgebung vertreibt, von groͤßerer Wichtigkeit seyn, wenn nicht gewisse Depu glaubt haͤtten, sich aus personlichem Interesse der mit d tum verbundenen Verantwortlichkeit entziehen zu muͤssen halb sie kurze Zeit vor der Abstimmung ihre Sitze ver Die Diskuͤssson der Adresse zur Beantwortung der Rede hat heute begonnen. Unter den Rednern, die si den Entwurf haben einschreiben lassen, bemerkt man) ren Lujan, Burriel, Carrgsco, Silva und Olozaga. h jan, welcher zuerst das Wort nahm, sprach sehr hes die Franzoͤsische Regierung, weil sie den Karlisten gest⸗ mit Vorräthen aller Art aus Frankreich zu versehen. Mh der Adreß⸗-Entwurf werde unverändert angenommen tin
Die von dem Minister des Innern eingereichte bi ist angenommen und dies Departement interimistisch in rine⸗Minister uͤberkragen worden.
Es geht das Gerücht, daß Herr von Someruelos — sidentschaft des Conseils erhalten werde.
Der Botschafter-Posten in Paris ist dem Senatt quis von Espeja angeboten worden, der ihn jedoch gester noch nicht angenommen hatte. Man will wissen, er wl 91 , nn Ehre ablehnen, da sie mit seinen Ver
mstaͤnden nicht im Einklang ist.
Durch ein Koͤnigliches Dekret vom 24. November 1 Miguel Cabrera de Nevares zum politischen Chef der Madrid ernannt worden.
Der Español enthaͤlt ein Schreiben aus Cadir! November, worin gemeldet wird, daß 1000 Karlistische . aus Madrid daselbst angekommen seyen und der orte derselben, 400 Mann hä en r und 100 Kavah in Andalusien bleiben werde.
Nachrichten aus Murcia zufolge, war der Belij Zustand der Provinz zwar aufgehoben worden, aber d haftungen währten nichtsdestoweniger noch immer fert]
Die strengen Maßregein Espartero's, so wie der daß er, um wenige Schuldige zu bestrafen, seine gan mit sich genommen und dadurch die Kriegs⸗Hperatlone ; brochen hat, sind hier mit großem Mißfallen aufgenommen
R Biscaya nach Catalonien und umgekehrt bestimmten Briefe
Die Chartistischen und Miguelistischen Guerillas scheinen
Mit A
sien sind unsre Verbindungen fast ganz gehemmt, wal rluste Nun her noch, daß von Valencia aus Karlistische Corps anruͤckten
die Schiffe ruhig in den Werft die in der Mancha befindlichen zu verstärken. — Nachsch ', ele.
Die Verbindung mit Aragonten ist wieder offen, da si Karlisten, welche die Mancha bedrohten, 6, utiel ö. sclva zurückgezogen haben.
Die Direction der Posten macht bekannt, daß, in Folge lei Uebereinkommens mit der Franzoͤsischen Regierung, die
ig uüͤber Bayonne und Perpignan besorgt werd han . . u . sey. ! . Die Mörder des Generals Quesada, so wie mehrere? n, f. 9 ö. 34 l a gin ine, 9 . mmpelona und orig betheiligt sind, verlassen Madri , ee ö. ; sse. Madrid, wen Die hiesige Hof-Zeitung beschaͤftigt sich jetzt besonders mit den Ereignissen in Hannover und liefer n oder mehrere Artikel daruͤber. ,
Portugal.
Lissabon, 28. Nov. (Engl. Bl.) Der Admir ĩ llam Gage geht heute am Bord des „Hastings“ . ö. auch die Familie Lord Howard's de Walden nach Hause sckgekehrt, von hier nach England ab. Es wurden ihm am mmtage und gestern von Herrn Bois le Comte und von Lord hard Abschieds - Diners gegeben; an dem ersteren nahmen mtliche in Lissabon anwesende fremde Gesandte Theil. Die sgin hat dem Admiral ihr Bedauern uͤber seine Abreise zu men gegeben und ihm persichert, daß sie sich ihm fuͤr den r, den er stets fuͤr ihr Wohl gezeigt, aufrichtig verpflichtet ' Lord Howard stellte dann den neuen Admiral der Koͤ— fund dem Koöͤnige vor, und dieser wurde von Ihren Ma— 3 fig n,, , ;
e Tortes be tigten sich bisher hauptsaͤchli i . dification der Verfassung von 16 n ö. de, daruͤber geschlossen, und das neue Gesetzbuch soll baldigst lzirt werden, Man fuͤrchtete, die Lissaboner Freiwilligen gegen jede Modification jener Verfassung sind, wurden sich . , ., . k Veraͤnderungen Eren, aber bis jetzt hat noch keine Manifestation ihrer iedenheit stattgefunden. h festation ihrer Ün—
zerstreut zu haben; wenigstens ist nicht mehr von ihnen di de, und das . hat ein ruhiges ö Di Jaͤger⸗Regimenter, welche nach Tras os Montes gesandt den, sind nach Porto ö
In den letzten acht Tagen sind fuͤr 546 Contos National— er verkauft worden, ein Theil gegen baares Geld, ein Theil en Staats ⸗Schuldscheine, und fuͤr die nächsten vierzehn Tage „nicht weniger als fuͤr 153 Contos solche Guter zum Ver— fangesetzt. Obgleich die Dividenden der Portugiesischen stzationen in London nicht gezahlt worden, so ist doch die süng der Zinsen fuͤr die innere Schuld angekuͤndigt worden die Fonds sind in Folge dessen ein wenig gestiegen. ; Es fehlt seit langer Zelt an Regen, und inan hegt daher manchen Distrikten große Besorgnisse fuͤr die naͤchste Aerndte.
ö
In einem Schreiben aus Konstantinopel vom 8. No— ter, das der Morning Chronicle zugegangen, heißt es: de Sache des Oberst Considine ist endlich entschieden; die itttn weigern sich, wie ich es gleich onfangs vermuthete, von Diensten der ihnen von der Britischen Regierung angebo— en Offiziere Gebrauch zu machen, unter dem Vorwande, daß r taktisches System nicht noch einmal aͤndern wollten. Die kische Flotte, unter den Befehlen des Kapudan Pascha, hat ch die Dardanellen passirt und liegt jetzt bei Gallipoli am zange des Marmor ⸗Meers vor Anker; aber der Franzöoͤsische iral Gallois, nicht zufrieden damit, seine Mißssion erfullt zaben, treibt sich noch immer am Eingange der Meerenge
„wo er so lange warten zu wollen scheint, bis er hoͤrt,
ht sind. Es wird noch immer viel von dem Streit zwischer Franzosischen Botschafter und der Pforte ö . haͤlt Alles so geheim, daß nichts Sicheres daruͤber zu er, en ist. Es ging hier in voriger Woche ein Schreiben von rn Longworth aus Cirkassien vom 26. September w cher Zeit die Russische Armee in vollem Ruͤckzuge nach dem zan gewesen seyn soll. Seitdem hat jedoch der Kaifer die ikasischen Gestade besucht, und dies wird, aller Wahrschein⸗ eit nach, den Sachen eine andere Wendung gegeben haben.“
Inland.
Berlin, 11. Dez. Das im heute ausge j ebenen 21 sten . Gesetz⸗ Sammlung enthaltene . hin von der Deutschen Bundes ⸗-Versammlung gefaßten ieren gleichfdrmiger Grundsaͤtze zum Schutze des . chen und kuͤnstlerischen Eigenthums gegen Nachdruck . ge Nachbildung, lautet also: riedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von . Preußen ꝛc. 1c. 7 und 3. . zu wissen: . em die Deutsche Bundes-Versammlung daruͤber in n . ., ist, in Ausfuͤhrung der betreffenden Be— g. Artikels 18. der Deutschen Bundes ⸗Akte, imglei⸗ enn , echtes vom 2. April 1835, wodurch der rf . Umfange des ganzen Bundes⸗-Gebietes verboten un gleichfoͤrmige Gründsaͤtze gin Schutze der Schrift— * auch der Künstler gegen Nachdruck und unbefugte [. 9 ihrer Werke fuͤr den ganzen Umfang der Bundes— 19 . und nachdem in Folge dessen die Deut— . egierungen in der 3lsten Sitzung der Bundes— in . 9. November d. J. sich dahin vereinigt haben: ö giusf? ,. ö vereinigten Regierungen kommen über— ö. . mfange des Bundesgebietes erscheinenden 1 . stischen Erzeugnisse folgende Grundsätze in An— ö zen: „1. „, Literarische Erzeugnisse aller Art ie Werk ö ö Art, so wie ke d . en bereits ver nl seyn oder . . . gung deg Urbebers oder dessenigen, welchem dersclbe seine
chte an dem Original ;
en, , , hat, auf mechanischem Wege
2. as im Artikel 1 bezeichnete R r
en ez ete Recht des Urheber . Eigenthum des liierarischen oder artistischen 233 s on? *r. ö geht auf dessen Erben und Rechtsnachfolger über auen n ü. i. auf dem Werke der Herausgeber oder Berleger ,. mmtlichen Bundes-Staaten mindestens während von Jahren anerkannt und geschützt werden. Jahren ist für die in den letzt verflossenen J , er⸗ gegen war rr gh froh istischen Erzeug nisse vom Tage . es-Beschlusses, bei den tünsiig erscheinen— ken voin Jahre ihres Erscheinens an, zu i en! .
13553 ist diese Frist für das gauje Werk erst von Her an on Herausgabe des letzten , , , e, eee, fe n e n, nn h. ö . . Hefte kein längerer als ein drei⸗
Art. 3. Zu Gunsten von Urhebern, He — kegern von großen, mit . ,, . der Wiffenschaft und Kunst (Art. 1) wird das ausgefpro— 5 e ,, des Schutzes der Gesammtheit gegen den Nach—
rück (Art. 2) auch bis zu einem längern, höchstens zwanzigjähri⸗ gen Zeitraum ausgedehnt, und hinsichtlich derjenigen Regierungen deren Landes-Gesetzgedung diese verlängerte Schutzfrist nicht obne⸗ hin erreicht, diesfalls eine Vereinbarung am Bundes tage getroffen werden, wenn die betreffende Regierung drei Jahre nach dem öf— fentlichen Erscheinen des Werkes hierzu den Astrag stellt. n r n n, . und Herausgeber der Origi— nne oder n er We 5. . ö 1 ildeter Werke steht der Ansprüch ußer den in Gemäßheit der Landes-Gesetze ge ⸗ druck zu verhängenden Strafen soll in ö. er 1 der nachgedruckten Eremplare und bet Werken der Kunff auch noch . Beschlagnahme der zur Rachbildung gemachten Vorrichtungen, also der Formen, Platten, Steine u. s. E., stattfinden.
Art. 5 Der Debit aller Nachdrücke und Rachbildungen der unter 1. bezeichneten Gegenstände, sie mögen im Deutschen Bundes— Gebiete oder außerhalb desselben veranstaltet seyn, soll in allen Bundes siaaten, bei Vermeidung der Wegnahme und der durch die Laudes⸗Gesetze angedrohten Strafen, untersagt seyn. Es versteht sich übrigens von selbst, daß die Bundes-Regierungen, in deren Staaten bis jetzt der Nachdruck gesetzlich nicht verboten war, selbst ,, ,, und auf wie lange sie im Bereiche ihrer
c en Vertrieb der vorräthigen, bisher erschi — lee ü, 6. der vorräthigen, bisher erschieuenen Nach-
Art. 6. Es wird der Bundes-Versammlung davo zte die vorstehenden allgemeinen Gräandsätze . , durch spezielle Gesetze oder Verordnungen in Ausführung gebracht werden sollen, Nachricht gegeben, und dabei zugleich angezeigt wer⸗ ö , . einzelnen Staaten erforderlich sed,
Charakter einer O al ⸗ Ai d oer itput ; bi, . , Ausgabe und oen Zeitpunkt des Da ilhrigens eine große Mehrheit der Bundes-Regieru si
dafür erklärt bat, daß den Schriftstellern und . ausgedehntere Schutzfrist im gesammien Umfange des Bundesgebietes gesichert werden möge, als diejenige ist, welche in dem Artikel 2 des gegenwärtigen Bundes-Veschluffes als Minimum ausgesprochen wird so soll mit Eintritt des Jahres 1812, wenn sich das Be dürfniß hier nicht früher zeigen sollte, am Bundestage sowohl die Frage wegen liner verlängerten Dauer des den Rechten der Schrifisteller und Verleger von der Gesammtheit der Bundesglieder zu bewilligenden Schutzes neuerdings gemeinsam berathen, als auch überhaupt der Einfluß in Erwägung gezogen werden, welchen, nach den immittelst gesammelten Erfahrungen, die gegenwartigen Bestimmungen auf Kunst und Literatur, auf die Interessen des Publikums und auf den Flor des Kunst- und Buchhandels bewährt haben; Wir auch zu dieser Vereinbarung durch Unseren Bundestags⸗ Gesandten Unsere Zustimmung unter der gleichzeitigen Erklaͤ⸗ rung ertheilt haben: ö ö es verstehe sich von selbst, daß 2) auch nach Ausfuhrung des gegenwaͤrtigen Beschlusses ein uber dessen Inhalt hinausgehender Schutz gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung, wo derselbe durch die Landes— Gesetzgebung schon fruͤher gewahrt worden ist, und in Folge des Bundes-Beschlusses vom 6. September 1832 allen ün— terthanen Deutscher Bundes-Staaten zu Gute kommt nicht beschraͤnkt werden soll, und daß . denjenigen Deutschen Staaten, welche kuͤnftig noch guͤnsti⸗ gere Bestimmungen zum Schutze des schriftstellerischen und kuͤnstlerischen Eigenthums, ais Uhre bisherige GSesetz ge bun und der . Bundes⸗Beschluß dieselben affe? fur ihre Ünterthanen und die Unterthanen der sich mit ih⸗ nen über gleiche Grundsaͤtze vereinigenden Regierungen treffen wollen, hierin durchaus freie Hand bleibt . so wollen Wir hierdurch diese unter saͤmmtlichen Deutschen Bundes-Regierungen getroffene Vereinbarung dergestalt zur allgemeinen Kenntniß bringen, daß Unsere Behörden und ͤn⸗ terthanen, und zwar nicht bloß in Unseren zum Deutschen Bunde gehoͤrigen Landen, sondern, in Voraussetzung der Be— obachtung einer diesfaͤlligen Reziprozitaͤt von Seiten der an— dern Deutschen Staaten, auch in den uͤbrigen Provinzen unse⸗ rer Monarchie sich danach zu achten haben. So geschehen und gegeben Berlin, den 29. November 1837. . . 53e il Freih. von Altenstein. Graf von Lottum. Freih., von Brenn. von Kamptz. Muͤhler. von Rochow. von Nagler. von Ladenberg. Rother. Graf von Alvens— leben. Freih. von Werther. von Rauch.
— Man schreibt aus Posen: „Wenn eine
Gewerbfleiß unserer Provinz, und namentlich . 6* werbe, das einst den blühendsten Handel hervorrief und belebend auf alle Gewerbtreibende zuruͤckwirkte, — das der Tuchmacher fortwaͤhrend unter der Ungunst der Verhaͤltnisse leidet, so ist es anderen Theils um so erfreulicher, daß sich bei den Gilt besi zern das innigste Interesse äußert, alle moglichen Gewerbebeträsebe zu ergreifen, die nur irgend mit, der Landwirthschaft vereinbar sind. War fruher fast allein die Fabrication des Branntweins der Gegenstand der gewerblichen Thätigkeit der Gutsbesitzer, so sind in neuerer Zeit mehrere Zucker-Raffinerieen errichte wor⸗ den, wie z. B. in Neudorf im Kreise Samter bei dem Grafen v. Dzieduzicki; in Kwilez im Kreise Birnbaum, bei dem Grafen v Kwilecki; in Turew im Kreise Kosten, bei dem Obersten von Ehia⸗ powski; in Sptawie im Kreise Posen, bei dem ehemaligen Polnischen General von Mycielski, gegenwärtig in Paris; in Lewkowo im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesitzer von Lipski, und in Groß⸗ Wysocko im Kreise Adelnau, bei dem Gutsbesitzer von Suchor⸗ zewski. Andererseits sind zur Benutzung der Holz ⸗Produkte Glas huͤtten entstanden, auch ist ein Frischfeuerwerk in Swieca
Adelnauer Kreises, angelegt worden. Wenn auf diese Weise alle Hoffnung zur Entwickelung einer neuen regeren Gewerb— ,, auf der Klasse der Gutsbesitzer ruht, so ist es unver— kenn ar, daß der in diesem Jahre zuerst ins Leben getretene Wollmarkt von den ersprießlichsten Folgen seyn wird, indem er den Gutsbesitzern die Aussicht auf eine raschere und guͤnstigere Absetzung gerade desjenigen Produktes gewaͤhrt, das bisher noch immer die ergiebigste Quelle von Betriebs-Kapitalien war. Es hat sich daher auch unter den Gutsbesitzern die größte Zufrie⸗ denheit mit dieser Einrichtung und die dankbarste Anerkennung der ihnen dadurch zu Theil gewordenen Erleichterung ausge⸗ sprochen⸗ und es kann nicht fehlen, daß, wenn der Wollmarkt in den Verhaͤltnissen, wie er jetzt eingerichtet worden, verbleibt und wenn namentlich der Termin des 7. — 9. Juni der zwischen den Breslauer und den Berliner Markt faͤllt, beibehalten wird
dies zunaͤchst auch auf die Tuch-Fabrication in der Provinz, so wie auf andere Gewerbzweige, guͤnstig einwirken werde.“““ — Es ist bereits in Nr. 312 der Staats⸗-Feitung gemeldet worden, daß sich kurzlich in Stralsund durch die Vermitte—
ei de n in mehreren Abtheilungen herauskommenden Werken
lung eines Privat-Vereines ein kleines Taubstummen . Institut
gebildet hat. Neueren Nachrichten von dort diese wohlthaͤtige Anstalt auf, dem Wege der Subscription im ganzen Regierungs-Bezirke bereits 1260 Rthlr. pro 1838 und eben so viel bro 1839 gezeichnet worden. Von den sieben in der Anstalt befindlichen kaubstummen Kindern werden zwei ganz arme Kinder auf Kosten der Kommune, die fuͤr jedes derselben
sährlich 609 Rthlr. zahlt, erhalten; fur zwei andere bezahlt eine h ,, Pension, die drei ubrigen aber gehoren
abenden Aeltern an und genießen vorlaͤufi terricht 9 der Anstalt. ih en tz 2 . n die verschiedenen Haͤfen des Regierungs r
Stralsund sind, der vorgeruͤckten ehre. . ver flossenen Monate noch 57 Schiffe von 76 durchschnittlicher Lastengroͤße eingelaufen, von denen 17 beladen und 40 geballastet waren. Damit wurden hauptsächlich importirt: 3228 Ctr. Eisen und grobe Eisen⸗Waaren, 307 Cir. Wein, 113 Ctr. Suͤdfruͤchte, FI Etr. Zucker, 959 Etr. Theer, 13,623 Ctr. Steinkohlen, 1287 Etr. anf, 1741 Ctr. Wallfischthran, 433 Tonnen Häͤ— ringe, 233 Ctr. Talg u, s. w. Ausgelaufen sind 23 Schiffe von 44 durchschnittlicher Lastengroͤße, wovon 22 beladen und 1 ge— ballastet waren. Mit jenen wurden unter Anderem verschifft:
a e, sind fur
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1101 Wspl. Weizen, 172 Wspl. Gerste, 219 4
838 Quart 5 ö ,, — In Aachen hat am 3ten d. M. die staͤdtische Behoͤrde
mit der Englischen Universal⸗Gasbeleuchtungs⸗Gesellschaft einen
Vertrag abgeschlossen, wonach diese Gesellschaft die Beleuchtung
der Stadt durch Gas uͤbernommen hat.
ö. R eker lo . Zu den Verlusten, welche die Wissenschaft in diesem Jahre er⸗ litten, gebört auch der durch seine kartographischen Leistungen allge— mein bekannte Königliche Plan-Kammer-Inspektor, Herr Danlel' Gottlob Reymgun. Fast ein halbes Jahrhundert hindurch hat er gewirkt und geschaffen und sich in dieser langen Zeit einer an— haltenden geräuschlosen Thätigkeit in der geographischen Welt eine Slelle errungen, die seinem Namen einen ehrenvollen Plaßz sichert⸗
1759 den 24. November zu Lüben in Schlessen geboren, kam er schon in seinem 1aten Jahre, gut und gründlich vorgebildet, ju dem Königl. Bau-Inspektor nach Liegnitz, um sich unter dessen Leitung, wie es damals herkömmlich war, für die Baukunst auszubilden.
Der . daß Jauer mehrere Jahre darauf abbrannte, eröff— nete der Thätigkeit des jungen Reymann ein weites Feld, was in sofern von Einfluß für ihn war, als ihm sein Prinzioal ein fast unbegzränztes Zutrauen schenkte. Der letzt Umstand wirkte um so vortheilhafter auf ihn, als er dadurch schon früh darauf hingewiesen ward, felbstständig aufzutreten und sich in weiteren Wirkungssphären zurecht zu finden. .
Im Januar 1777 nach Liegnitz zurückgekebrt, lernte Reymann
dort den spätern General von Grawert kennen, eine Bekanntschaft, die für die folgenden Verhältnisse R. von boher Wichtigkeit war. Als im Jahre 1778 der Bayverische Erbfolge-Krieg ausbrach, verließ Reymann das bisherige Verhältniß und trat als Conducteur (Ingt⸗ nieur⸗ Geograph) in die Armee. Er war damals 19 Jahre alt und ergriff mit Eifer und Muth — welche belde um so beharrlicher wa— ten, als sie in ruhiger Würdigung und Betrachtung der Berhältnisst ihre Duelle hatten — die neue Laufbahn. So vorübergehend nun auch dies Verhältuiß seyn mochte, so war es doch vom höchsten Nuz— len für den jungen Maun. Es war gleichsam die Schule, in der er sich unter der Direction des bekannten Ingenieur-Majors Müller en Kartographen heraubildete. Schnelles Srientiren, richtiges Auf assen eines Terrains, Festhalten dessen, worauf es eigemlich ankam,
9. . in einer korrekten und schönen Form wiederzugeben, rde ihm un r ffli ̃ ichs — . . der genannten vortrefflichen Leitung gleichsam zur ieser großen praftischen Routine verdanfte er es zunächst, daß er, nachdem er nach beendigtem Kriege in sein früherẽs . u rilckgeireten war, bald darauf auf Grawert's Vermittelung nach Potsdam herufen und dort bei Arbeiten beschäftigt ward, welche allcin für einen späteren Kriegsgebrauch bestimmt waren. Die große Kriegs— karte in 210 Blättern, die sogenannte Geusanische Kriegskarte, wie mehrere große Karten, welche nie öffentlich erschienen, desgleichen Reymannzs Kriegsfarte von Schlesien. waren die Früchte einer viel— sährizen, anhaltenden, geräuschlosen Thätigkeit. Dabesf war Revmann die Aufsicht über den Kartenvorrath des großen König anvertraut welcher, trotz der Dürftigkeit jener Zeit für diese Branche, nicht un⸗ bedeutend war. Mit großer Vorliebe gedachte Reymann noch in sel— nen späteren Jahren dieser Zeit, und es gehörte mit zu seinen Ge⸗ nüssen, sich durch Rückerinnerungen gewissermaßen darin zu ergehen. Als charakteristisch verdient hervorgehoben zu werden, daß der König mit . Sorgfalt seinen kleinen Borrath hütete und die Aufhebung ö. . nach gemachtem Gebrauch jedesmal sorgfältig anempfch— Als König Friedrich Wilhelm II. 1788 den Obersten v . blauch zum Direktor der neugeschaffenen Plan⸗Kammer 9 — 26 Reymann Plan-⸗Kammer⸗-Inspektor, cine Stelle, welcher er bis kurz vor seinem Tode mit Ehre, Geschick und Umsicht vorstand. — So siel ihm auch, als nach dem Französischen Kriege die Ingenienr⸗Göeo— graphen gestiftet wurden, die Oberaufsicht siber deren Leistungen zu, eine Obhut, deren er sich zur steten Zufriedenheit seiner Vorgesetzien entledigt hat. Jene liebevolle Nachsicht, welche stets ein hervorragen— der Zug in dem Charakter dieses edlen Mannes gewestn, gepaart mit einer zweckmäßigen Strenge, gaben dem Verhältniß ju sesnen Ünter— , ö Autorität, der sich Jeder um so ö . er des Rathes, der Hülfe und ü i kJ seyn durfte. ö Die Stellung, in der Reymann sich befand, ward von i ell ium steten Fortschreiten in seinem 86h. benutzt. ö roben davon erfreuten sich in dem Ylaßꝰ der Zuftriedenbeit Sr. Majestät des König, daß ihm eine bedeutende Gehalts-Zulage be—⸗ willigt ward. Zugleich begann er die Herausgabe seiner maunig— fachen Karten, deren wir weiter unten erwähnen werden. 2g 1806 die Franzosen die Sicherheit der Residenz bedrohten, ward Revmann der Befehl, die Plan-Kammer nach Spandau zu bringen; doch kaum dort angekommen, traf Oberst von Knoblauch 1 der Nachricht ein, daß sofort aufgebrochen werden müsse, weil der Feind bereits im Anzuge sey. Mit Umsicht unterzog sich Rev— mann dem ihm übertragenen Geschäft. Schnell wurden Kähne ge— miethet, Das kostbare Material verpackt; und ohne Säumen ging es weiter. Oft mußte jedech von der Wasserfahrt zum Land- Transport geschritten werden, weil überall Gefahr im Verzuge war und die Schlcu“ len oft langen Aufenthalt geboten. Doch Reymann scheute fein Mittel und keine Mührc. Ueber Stettin gelangte er glücklich nach Danzig und von dort nach Königsberg, wo sein Verfahren ehrenvoll anerkannt wurde. — Acht Jahre hielten ibn die Ereignisse von Ber— lin entfernt, und erst als der Staat außer aller Gefahr und Preußens Fahnen am Montmartre wehten, erhielt Revmaun den Befehl, mit der Plau⸗Kammer nach Berlin zurückzukehren. Seinem eigentlichen Wir⸗ kungskreise wiedergegeben, führ Revmann unn fort, seine literarischen Bestrebungen, welche er schon früher mit so vielem Eifer betrieben, zu ver⸗ alen In seiner Geschäftsthätigkeit, welche zunächst ein ganz neuer Ge⸗ schäftsgang und die wiederholte neue Placirung der , I Anspruch nahmen, sah er so sein 0jähriges Tienst-⸗Jubiläum heran nahen, dae am 28. Apxil 1828 feierlich begangen ward und wobei ihm des Königs Majestät, als ein Zeichen besonderer Huld, den Ro—⸗ then Adler-Orden dritter Klasse verliehen. Mit ungeschwächter Gei— steskraft fuhr Rem aun fort, seinen Geschäften vorzustehen; gleich— zeitig machte er sich um diese Zeit durch die Stiftung der Berliner Geographischen Gesellschaft verdient, die den Veteranen zu ihren Ehren-Präsidenten ernannte, was er auch bis an sein Ende blieb. Injwischen fing doch nach und nach der Körper an, ju erljegen; be⸗