1838 / 6 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gerlicher Unruhen besser fröhnen zu konnen glauben, als wenn das Land unter der gewohnlichen und gesetzlichen Regierungs— Form bliebe. Man hat uns oft gesagt, das von der Regierung befolgte Verfahren sey dasselbe, welches fruͤher gegen Amerika befolgt worden fey. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr London (Grote) ö. gesagt, die beiden Falle seyen vollkommen gleich. Ich mus ekennen, daß ich dem ehrenwerthen Mitgliede fuͤr Newark (Herrn Gladstone) darin beistimme, daß beide Kämpfe eben so ungleich ih⸗ rer Entstehung nach sind, als sie es hoffentlich ihrem Ausgange nach eyn werden. Was Nord-Amerika betrifft, so wurde die erste

kte des Britischen Parlaments nicht angenommen, weil die Amerikanische Legislatur sich weigerte, ihren Beitrag zu den Ausgaben ihrer inneren Verwaltung zu entrichten, denn sie hatte bedeutende Beitrage zu diesem Zwecke geen ren, sondern es war eine Akte, wodurch gewisse Stempel „Abgaben in den Nord⸗

Amerikanischen Kolonieen erhoben werden sollten, um die Kosten für die Beschuͤtzung jener Kolonieen dadurch aufzubringen. Lerd

Ehatham und Andere, die sich der Sache der Amerikaner im

Parlamente annahmen, behaupteten aber, wir hatten kein Recht,

den Amerikanern ohne ihre Zustimmung zu jenem Zwecke Abga— ben aufzuerlegen. Ich will hierauf nicht weiter eingehen; es ist hin⸗ reichend, zu erwähnen, daß Lord Chatham, wahrend er sich über das Benehmen des Mutterlandes als uber eine Handlung des Angriffs beschwerte, zugleich erklaͤrte, daß England die höchste legislative Macht uber seine Kolonieen in Nord-Amerika besitze. Aber ist das die Geschichte unserer Kanadischen Angelegenheiten? Im Jahre 75] erhielt Nieder- Kanada eine durch das Parlament hestatigte Verfassung. Es erhielt einen Gouverneur, einen exeku⸗ tiven ünd einen legislativen Rath, deren Mitglieder auf Lebens— zeit ernannt wurden, und ein vom Volke erwaͤhltes Versamm— lungs haus. England war so wenig geneigt, sich in die Ange⸗ legenheiten dieses Versammlungshauses zu mischen, daß, als Beschwerden daruber einliefen, daß wir durch Beiträge zur Unterstuͤtzung der Lokal-Regierung die Kontrolle, welche das Versammlungshaus uͤber die genannte Regierung aus—⸗ zuuͤben berechtigt sey, schwächten, wir unsere Beitrage einstellten und ihm die volle Gewalt Über die Finanzen der Regierung einräumten. Im Laufe der Ereignisse wurde die Eintracht? zwischen den beiden Haͤusern der einheimischen Legislatur in Kanada gestoͤrt, und das Versammlungshaus er⸗ 9 Beschwerden daruber, daß Personen zu Mitgliedern des egislativen Rathes ernannt wuͤrden, welche, weil sie feindselige Gesinnungen gegen das Versammlungshaus hegten, nicht in Uebereinstimmung mit dem anderen Hause handeln und sich manchen nuͤtzlichen Bills wiedersetzen wurden. Was nun diese Veschwerde betrifft, so hat die Britische Regierung niemals ge⸗ sagt, daß der legislative Rath die Vollmacht habe, den Gang der nützlichen Gesetzgebung in Kanada zu hemmen. Die Ver⸗ fassung jener Koͤrperschaft ist im Gegentheil so sehr verbessert wor⸗ den, daß das Ministerium Grund hatte, zu erwarten, daß beide Haͤuser in Uebereinstimmung . würden. England hat nͤe daran gedacht, Kanada fuͤr Britische Gegenstaͤnde zu be⸗ steuern, auch sind die in der Provinz erhobenen Summen nur . Besten Kanada's verwendet worden. Aber das, was das Versammlungshaus verlangte, war, den legislativen Rath waͤhl⸗ bar zu machen. Außerdem verlangte es sedoch noch, daß der exekutive Rath mit den Mitgliedern der Verwaltung in Eng⸗ land auf gleichen Fuß gestellt werden und absetzbar seyn sollte, wenn er das Vertrauen des Versammlungshauses nicht besaͤße. Diese beiden Forderungen schließen ein foͤrmliches Verlangen der Unabhaͤngigkeit in sich (lauter Beifall), und so verstehe ich es auch. s ist nicht die Forderung, einer Beschwerde abzuhelfen, sondern es ist die Forderung, eine Tonstitution, und zwar eine unabhangige, zu haben, denn es ist unmoͤglich, daß die Minister der Kanadischen Regierung nach Gef ren. durch das Versammlungshaus abgesetzt werden und zu gleicher Zeit nach den Befehlen des Ministeriums der Koͤnigin von England handeln konnen. Als daher jene Forderung der Ka— nadier, ein unabhaͤngiger Staat zu werden, zuruͤckgewiesen durde, da verweigerten sie ihrerseits die Abgaben und hemm⸗ ten dadurch die ganze Regierungs⸗-Maschine. (Veifall.) Was England damals vorschlug, um die Maschine wieder in Bewe— ung zu bringen, war keine bedruͤckende Handlung von unserer 6 es war keine Finanz, sendern eine Vertheidigungs⸗Maß⸗ regel (wiederholter Beifall); es war eine Defensto⸗Stellung, die wir einnahmen, damit die Provinzial-Verwaltung doch ir⸗ gendwie ihren Fortgang haben sollte. Aber wenn die Regierung auch jenen Forderungen nachgegeben haͤtte, so glaube ich doch nicht, daß wir selbst dadurch die Ruhe gesichert haben wurden. Gesetzt nun, die beiden Häuser der Provinz hätten eine Bill angenommen, daß in AQuebek oder Montreal leine Britische Truppen Eingang erhalten sollten. Der Gen— verneur hätte eine solche Bill zwar verwerfen koͤnnen; dann wäre er aber gensthigt worden, seine Minister zu entlassen, und das Versammlungshaus wuͤrde die Subsidien verweigert haben. (Hört, hört!! Die Spaltung zwischen beiden Landern wäre also immer noch vorhanden gewesen, mit dem Unterschiede, daß in dem angenommenen Falle der Punkt des Zwiespalts in der Ausschließung Britischer Truppen aus ö real beruht hatte, statt daß er jetzt darin liegt, daß wir den ge—⸗ setzgebenden Rath nicht zu einem wählbaren Korper machen und den vollziehenden Rath der Lokal- Negierung nicht un⸗ serem eigenen Kabinet gleichstellen wollen, (Hoͤrt, höͤrt!) Ich behaupte also, daß zwischen dem Streit mit Nord— Amerika und dem mit Kanada keine andere Aehnlichkeit ist, als die, daß wir jenen gegen eine unserer Kolonieen in Nord-Amerika fuhrten, wahrend wir den jetzigen fuͤr eine un— serer Amerikanischen Kolonieen fuͤhren. Ich liebe es nicht, et— was mit Zuversicht vorherzusagen. Ich habe nicht vorhergesagt, daß die Sache durch die zu Anfange dieses Jahres vom Par— lamente angenommenen RNesolutionen abgemacht seyn wuͤrde. Ich sagte nur, daß ich hoffte, die Ansicht dieses Hauses wuͤrde Dei der Bevölkerung Nieder,Kanada's von großem moralischen

Gewicht seyn. Ich muß jedoch mit Hinsicht auf den gegenwaͤr⸗

daß ich, wenn ich auch mit Zuversicht doch keine Besorgnisse vor dem Aus— (Beifall. Zugleich halte ich es für daß ich keine den ausdruͤck—

tigen Kampf erklären,

nichts vorhersagen will, gange desselben hege.

meine Pflicht, hinzuzufuͤgen, lichen Wünschen des Kanadischen rechterhaltung der Britischen Autoritäͤt und Herrschaft will. (Hört, hort! von Seiten einiger Radikalen). Aber ich glaube nicht, daß das Volk von Kanada in seinem Herzen wir k— lich der Britischen Krone abgeneigt ist. Meine Ueberzeugung ist, daß die Widersetzlichteit auf kuͤnstliche Weise hervorgerufen worden (Beifall von der Opposition, und daß, wenn dieser Widersetz lichkeit auf redlichem Wege ein Ende gemacht werden kann, kein Grund vorhanden ist, warum die Angelegenheiten Kanada's nicht in Uebereinstimmung mit den Interessen des Kanadischen Volkes sollten geleitet werden koͤnnen. Ich sehe, wie gesagt, keinen Grund, warum dieses Volk, das so geringe

Quebek und Mont

Volkes widerstrebende Auf

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Auflagen zu tragen und sich in der Rechtspflege uͤber keine Un⸗ bilden zu beschweren hat, sobald die jetzige Aufregung sich ge— legt haben wird, nicht unter Britischer Herrschaft und der Krone diefes Landes unterthan bleiben sollte. (Hört, hört!) Ich erklaͤre daher, daß ich, ungeachtet alles dessen, was in den letzten drei Jahren vorgefallen, keine Trennung Kanada's von England Frwarte. Wenn unsere Nord-Amerikanischen Kolonieen wirklich nach Unabhaͤngigkeit strebten (hoͤrt, hoͤrt!), wenn Ober⸗ und Nieder⸗Kanada und Neu Schottland sich zu souverainen Staa— ten aufzuwerfen wunschten, so weiß ich allerdings nicht, ob feind⸗ liche Mächte, die unsere Starke gern schwaͤchen und unsere Herrschaft schmaͤlern moͤchten, sich von einem Angriff wuͤrden abschrecken lassen, wenn wir eine nachgiebige Haltung annaäͤh⸗ men, Man hat auf die mögliche Einmischung feindlicher Maͤchte in diesen Kampf angespielt, ja, man hat sogar gesagt, daß die erhobenen Forderungen sehr wahrscheinlich zu einer sol— chen Dazwischenkunft führen wurden. Ich kann indeß nicht sagen, daß dies Argument auf mich einen Eindruck gemacht hat. Großer Beifall von den Oppositions⸗Bänken) Ich kann freilich nicht wissen, ob dieser Kampf nicht eine unvorhergesehene Ge⸗ stalt annimmt, und ob nicht fremde Mächte darin verwickelt werden koͤnnen. Aber wenn England einen furchtsamen und kleinmüthigen Ton annimmt, wenn wir diejenigen welche auf unseren Schutz rechnen, Britische Unterthanen, die sich stets treu und leyal bewiesen haben, im Stiche lassen, und unsere Truppen zurückziehen, damit sie uͤberwaͤltigt werden, wenn wir uns so schwach und feige benehmen, dann werden wir fremde Mächte dadurch zu Angriffen auffordern, und man wird sagen: „„Sehet de die große Britische Nation, die so großen Ruhm im Kriege und Wohlfahrt im Frieden erworben hat; nun ist sie gezwungen, in dem Kampfe mit einer ihrer Ko— lenieen nachzugeben.““ (Veifall) Ich bin uͤberzeugt, daß fuͤr den Britischen Namen nichts nachtheiliger seyn koͤnnte, als wenn man von uns sagt, daß wir in einem solchen Kampfe eher eine Niederlage erlei⸗ den, als einen Sieg gewinnen würden. Ich bin versichert, daß, wenn das Haus oder das ganze Land eine solche Sprache, wie ich ö. leider hier gehoͤrt habe, annaͤhmen, dies der Wohlfahrt des andes nachthelliger seyn wuͤrde; als alle Kanadischen Rebellio⸗ nen. (Lauter Beifall von der Opposition) Die in Kanada herrschende Unzufriedenheit, die, wie ich glaube, nur lokal ist, mag unterdruͤckt werden oder nicht, aber wenn ein Geist der erwähnten Art allgemein wird, wenn wir gesonnen sind, unseren Fall und unsere Herabwuͤrdigung durch eigene Schuld herbeizuführen, dann moͤgen wir nur immerhin unsere Kanadi⸗ schen Besitzungen ihrem Schicksale uͤberlassen, und es wuͤrde sich nicht der Muͤhe lohnen, das Parlament deshalb zusammen u rufen, um uͤber diesen Gegenstand zu berathen.“ (Lauter

eifall.)

ö. einem Artikel des Courier uͤber die Kanadischen An— gelegenheiten heißt es; „Bei allen denkenden Mannern scheint nur Eine Meinung uͤber das Verfahren der Kanadier obzuwal⸗ ten. Es wird allgemein getadelt, und selbst einer der liber alsten und aufgeklaͤrtesten Journalisten des Koͤnigreichs, der Heraus— geber des Scotsman, laͤßt sich in diesem Betreff etwa wie folgt vernehmen: „„Wir geben zu, daß die Kanadier Grund zu ernsten Beschwerden haben, und wir haben selbst zu wieder holtenmalen auf deren Äbschaffung gedrungen; aber wenn wir auf den Geist und den Charakter der Britischen Regierung blicken, und auf den Einfluß, welchen die oͤffentliche Meinung im Lande auf sie ausuͤbt, so koͤnnen wir es nur mißbilligen, daß die Kanadier zum Schwerte gegriffen haben. Die Be— schwerden, welche die Amerikaner ir76 zur Rebellion trieben, sind gewaltig verschieden von denen, welche die Kanadier jetzt gegen das Mutterland fuͤhren, und ihre Aussichten auf Abhuͤlfe waren bei weitem geringer.“

Der Nachfolger des in seinem Sösten Jahre am 28. Sep⸗ tember gestorbenen Koͤnigs von Delhi, Akbar Seni, ist in Ge⸗ genwart des Englischen Agenten Metcalfe gekroͤnt worden; er heißt Suhraj u Aiw⸗Buhaduhr Schah. Sir Thomas Met calfe hat die Regierung der nordwestlichen Provinzen nieder⸗ gelegt und kehrt nach England zuruck. Der Handel in China ünd Indien lag in Folge der niedrigen Preise noch immer da⸗ nieder.

Belgien.

Bruͤssel, 30. Dez. Der Senat hat sich, nachdem er das

Finanz⸗Budgei votirt hat, bis zum 23. Januar vertagt. Schweden und Norwegen.

Stockholm, 22. Dez. (Leipz. A. 3.) Die Frage uͤber den Götha-⸗Kanal ist, wie man versichert, im Staatsrathe ent⸗ schieden worden; doch scheint der gefaßte Beschluß im Publikum wenig Beifall zu finden. Die Gesellschaft namlich, welcher die Ausführung dieses großen und wichtigen Werkes, das eine schnelle Verbindung zwischen den bedeutenden Binnenseen Schwedens und der Ostsee herstellen soll, anvertraut ist, hielt es far vortheilhaft, den Kanal bei den Wasserfaͤllen von Troll⸗ haͤtta zu erweitern, damit von Gothenburg aus selbst großere Schiffe durch das ganze Land segeln könnten, und wunschte

deshalb mit dem Staate daruͤber ein Abkommen zu treffen. Nittlerweile wurde der vom Könige zum Praͤsidenten der Ge⸗ felischaft ernannte Staatsrath Gyllenhaal von der Regierung beauftragt, mit dem Handelshause Spoͤhn und Comp. einen Vertrag abzuschließen, wodurch dasselbe sich verbindlich machte, den neüen Kanalbau zu uͤbernehmen. Die Kanal⸗Gesellschaft, welche gegen dieses Verfahren beim Koͤnige Vorstellungen machte, konnte die Zuruͤcknahme des gefaßten Beschlusses nicht erlangen. Diese Taͤuschung hat auf Viele einen mißlichen Ein— druck gemacht.

Danemark.

Kopenhagen, 36. Dez. Se. Majestät der König haben aus eigenem Antriebe und ohne daß ihm deshalb Vorstellung gemacht ist, resolvirt, daß die vollstaͤndigen Tabellen uͤber die Ausfuhr von Landes-Produkten, welche jährlich von der Zoll— kammer angefertigt werden, kuͤnftig so fruͤsh wie moͤglich durch den Druck kekannt gemacht werden sollen. Der Druck dieser Tabellen fuͤr das Jahr 1836 hat schon begonnen.

Die hiesigen Zeitungen 7 Folgendes: „Der Koͤnig hat sich im geheimen Staats-? athe einen allerunterthaͤnigsten

ericht daruͤber erstatten lassen, was die Einnahmen und Aus— gaben, so weit sie unter die Deputirten fuͤr die Finanzen und die Direction fuͤr die Staatsschuld und den sinkenden Fonds gehöͤren, wirklich im Jahre 1855 nach den abgelegten Rechen— schaften betragen haben, verglichen mit dem in der vorhin be— kannt gemachten Finanz⸗-Uebersicht fuͤr dasselbe Jahr kalkulirten Belauf, und begleitet von einer Uebersicht der Veranderung, die mit der Staatsschuld und den Staats Aktiven im benann⸗ ten Jahre vorgegangen ist. Der Konig hat darauf Aller⸗ gnadigst befohlen, daß gedachter Bericht nebst der Vergleichung zur

Tour im Koͤnigl. Schlosse anzunehmen.

offentlichen Kenntniß gebracht werde durch Einruͤckung in h „Collegial Zeitung“ und in die „Schles wig⸗Holsteinischen An, zeigen“, und daß ein ahnlicher Bericht uber die Lage der De nischen Finanzen fuͤr das Jahr 1836 dem Koͤnige (was in licher Zeit geschehen wird) vorgelegt und demnaͤchst zur allg. meinen Kenntniß gebracht werde. ö Die Rr. 3i6 der „Kjobenhavnspost“ ist von dem Polize Beamten, welcher die Aussicht uber die nichtpolitischen Blaͤn 6 vorlaͤufig unter Beschlag gelegt und der Kanzlei zur En cheidung eingesandt, ob dieselbe wieder freigegeben eder d Redacrenr des Blattes angeklagt werden soll. Ein Lied m der Ueberschrift: „Pelitischer Rundgesang“, welches in scha zendem Tone Gegenstaͤnde der inlandischen Tages⸗ Politik h. handelt, soll diese Maßregel veranlaßt haben.

Kopenhagen, 30. Dez. (Ham b. Korr.) So eben die lange und sehnlich erwartete Veroffentlichung der Staan Rechnungen fuͤr das Jahr 1835 erfolgt, und die Collegial,z⸗ tung, die dieses wichtige Aktenstuͤck mittheilt, bemerkt zuglei daß eine gleiche Rechenschaft fär das Jahr 1836 ehestens nat folgen werde. Wir bemerken hier vorlaufig, daß das Nesunn anscheinend sehr guͤnstig ist, indem die Ausgaben die Von schlaͤge nicht nur nicht uͤbersteigen, sondern nicht einmal dere pellen Belauf erreichen, indem die wirklichen Ausgaben n 13,2 7, 331 Rbihlr. betragen, wahrend sie auf 14, 266, 61½ 9 Rbih kalkulitt waren, wogegen die Einnahmen, die auf 13,9 15, Rbthlr. berechnet waren, einen wirklichen Ertrag von 14, Sid, Rbthlr. ergeben haben, also einen Ueberschuß von beinahe ein Million, fo daß man statt des erwarteten Defizits von 32!, Rbthlr. einen Ueberschuß von 636,909 Rbthlr. erhalten hi Voͤllig so guͤnstig, wie es beim ersten Anblick scheinen sollte, dies Ergebniß jedech nicht. Es muß naͤmlich erinnert werde daß unsere Finanz Verwaltung sich zunächst auf eine Buchh erei über geschehene Ein- und Auszahlungen beschränkt, un daß daher jene uͤberschießende Million keinesweges eine wahr Einnahme, am allerwenigsten des betreffenden Rechnungs- Jah res ist. Obgleich namlich in dem vorhergehenden Ueberschlaa⸗ 1,636, 9000 Rbthlr. als muthmaßliche Einnahme kalkulirt is, s hat dieser Posten noch außerdem 697,959 Rbthlr. betragen, aber eine Consumtion von gegen 2 Mill. Aktivis, deren wir mn

Ganzen nur noch 1! Mill. haben, kann nur sehr uneigentlic—

als Einnahme gerechnet werden, welches ebenfalls von eine Depositum von v0, 600 Rbthlr. aus Westindien zu bemerken i Was man nun aber auch von den Ergebnissen halten mag sst es doch hoͤchst dankenswerth, daß die Regierung den s l schen nach Seffentlichkeit der Finanz⸗Verwaltung entgegenkomm

Kiel, 29. Dez. Einem Geruͤchte zufolge, wird auch E— Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl Christian von Dune mark, welcher seit der Trennung von seiner nunmehr geschied nen Gemahlin in Friedericia in Juͤtland als Regiments⸗-C) lebt, sich wieder vermaͤhlen.

Deutschlan d. ;

Dresden, 3. Jan. Se. Königliche Hoheit Prinz Maximilian, Vater Sr. Masestaͤt des Koͤnigs, ist hen fruͤh um 51½½ Uhr mit Tode abgegangen und dadurch 6 Majestat der Koͤnig und das ganze Königliche Haus auf tiefste und schmerzlichste betruͤbt worden.

Hier ist folgende Verordnung, die Trauer wegen Ablebet Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Maximilian betreffend, schienen:

„Nachdem es der Vorsebung gefallen bat, Weiland den Duc lauchtigsten Fürsten und Rerin, W Prinzen und Herzegen zu Sachsen, Vater St, Majestät des Köunn beute früd halb sechs Uhr aus dieser Zei lichleit ablurufen, so n den wegen dieses böchsibedauerlichen Äblebens, in Felge Allerhöchs Anordnung, die in Gemäßheit des Mandais vom 196. April 19 ub J. bei dem Ableben einer regierenden eder verwittneten Kön oder eines Kronprinzen eriheilten Trauer-erschriften andurch an acordner; jedoch sollen, mit Ausnabkme der Residenz, das Halten en Musik und die öffentlichen Lustbarkeiten nachaclassen, so mie dit l, gemeine Trauer: Kleidung nicht angelegt werden. Zar allgemmin gäächachtüng wird solches hierdurch zur öfsentlichtn Kennintß bracht. Dresden, am 3. Januar 1838 Die Mmisterien des Kun und öffentlichen Unterrichts und des Innern.

Jena, 31. Dez. Deim. Ztg.) Der Verlust des Gy heimen Hofraths und Professors Dr. Stark J. wird außerh dentlich beklagt. Die geachtete Schriftstellerin Johann Schopenhauer hat sich seit einiger Zeit in unsern Mauern nip dergelassen. Eine lange Reihe von Jahren lebte sie bekannp lich in Weimar. Von Goͤttingen hatten sich mehrere Studt rende hierher gewendet, um ihre wissenschaftlichen Bestrebu ngen fortzusetzen; es wurde ihnen jedoch eroͤffnet, daß sie nach oe bestehenden Ordnung erst mit dem Anfange eines neuen Stme— sters in die Reihe der akademischen Burger aufgenommen wer den koͤnnen. ;

Hannover, 2. Jan. Am gestrigen Neujahrs-Tage g rubten Se. Majestt der König um 2 Uhr die Gluͤckwuͤnschung;

ͤ Abends war bei Hof Konzert.

Der Kaiserl. Russische Gesandte am hiesigen Hofe, Fre herr von Schroͤder ist hier an ekommen.

Kassel, 31. Dez. (Kass. Ztg.) In der gestrigen Sl zung der Stände-Versammlung erstattete Herr Eberhard Berich abei den den Standen vorgelegten Gesetz⸗ Entwurf, demzufolg⸗ da eine definitive Vereinigung zwischen Staͤnden und Regierun in Betreff des Finanz⸗-BGesetzes nicht stattgefunden hat, die b herigen Steuern bis zum Ende des Februars 1838 forterhob werden follen. Das Gesetz wurde mit z gegen 4 Stimm angenommen.

Hamburg, 2. Jan. Im rerflossenen Jahre sind 2 Seeschiffe hier angekommen, von denen 2404 beladen und M leer oder in Ballast waren, namlich: 7 von Ostindien, A vi Teneriffa, 5 von den Azorischen Inseln, 1 von Guinea, 5 vo Balparaifo, 118 von Brasilten, 5 von Porto Cabello und kin guayra, 1 von Angostura, 15 von St. Thomas und Puertz Rico, 22 von St. Domingo, 62 von Cuba, 5 von Mexich, 52 von den Vereinigten Staaten und Britisch Nord ⸗⸗Amerilt z von Grönland, 2 Haͤringsjaͤger, direkt aus der See, N pub Archangel, 5 von Schweden, 14 von St. Petersburg und Rig a8 von Preußen, 12 von Rostock, Wismar und Luͤb eck, 205 vob Danemark und der Nieder-Elbe (worunter 127 leere), 217 von

Bremen und der Weser (worunter 11 leere), 163 von Olden /

burg und Ostfriesland (worunter 1 lecres), 14 von den Nit derlanden ECworunter 6 in Ballast), 109 von Belgien (woruntel in Ballast), 865 von Großbritanien und Irland (worunte⸗ 45 in Ballast)h, 110 von Frankreich, 17 von Portugal (worunter in Ballast), 56 von Spanien (worunter 2 in Ballast), 29 von Itallaͤnischen Hafen, 11 von Triest und Cephalonien, 5 von Smyrna und J von Odessa. Diese 2601 Schiffe fuhren un, ter folgenden Flaggen: 758 Englische (51 in Ballast), 13 Han

* zu ö glaubte. seines verstorbenen Vaters, soll es in die des ehemali

t emaligen Praͤ— sidenten des Obergerichts, Herrn von Wattenwyl, ö. diesem an seinen Sohn, durch diesen an Herrn Bondeli gekommen

noversche (12 in Ballast), 225 Daͤnische (8 leer), 232 Ham— burger (25 in Ballast), 236 Niederlaͤndische * . 92 Oldenburger (3 leer), S7 Bremer (3 in Ballast), 66 Fran— zoͤssche, 39 Norweger, 33 Nord⸗Amerikaner, 30 Preußische, 2 Schwedische, 25 Spanische (i in Ballast), 10 Portugie⸗ sische, Mecklenburger, 8 Russische, 8 Luͤbecker, 3 Oesterrei— chische, 3 Neapolitanische und 4 Belgische, zusammen 2601. Die an die Stadt gekommenen 23 Dampfsschiffe haben 300 Rei⸗ sen zuruͤckgelegt, nämlich 9 von London 116 Reisen, 8 von Hull 114 Reisen, I von Goole 3 Reisen, von Leith 5 Reisen, z von Havre 12 Reisen und J von Amsterdam 21 Reisen. Dagegen sind 2155 Schiffe von hier nach verschiedenen Häfen abgegangen.

München, 31. Dez. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Kron⸗

prinz, der Prinz Karl und Se. Hoheit der Herzog Max geben diesen Abend in den Saͤlen des Odeons . K wozu auch mehrere nicht hoffähige Personen geladen sind. Morgen ist bei Hofe große Gala; Se. Majestat der König nimmt unter dem Thronhimmel die Aufwartung an, ertheilt dann dem diplomatischen Corps Audienz; gegen 3 Uhr ist of. fentliche Ceremonien-Tafel, und Abends Hof⸗Akademie im Her— tules⸗ Saale.

In Bezug auf die Muͤnchen-Augsburger Eisenbahn ist der Stand der Dinge nun folgender. Die bisherigen Zerwuͤrfnisse zwischen dem Verwaltungs- Rath und Direktorium sind vollstän⸗ dig gehoben. Herr Denis erhalt die oberste Leitung des Baues, und der von ihm entworfene Bauplan mit Kosten-Voranschlaͤ— gen wurde vom Verwaltungs-Rath und Direktorium genehmigt. Als Bau⸗Direktor wurde der Königl. Baurath Himbsel ernannt, und die Herren Bertsch, Butz und Bernaz sind als Ingenieurs der Gesellschaft angestellt. Die Bahnlinie wird neuerdings aus— gesteckt, und zur Erwerbung des noöͤthigen Grund-Eigenthums üngesaumt geschritten. Der Bau wird an drei Punkten zu— gleich angegriffen: bei Munchen, Augsburg und in der Mitte der Bahnlinie.

O ester reich.

Wien, 27. Dez. . chles. Ztg. Obwohl die letzten Be—⸗ richte aus Odessa die Hoffnungen, daß die He uh in ge⸗ nannter Stadt bereits erstickt sey, nicht bestaͤrken, so sind nun doch die heute hier eingegangenen Berichte der groͤßten Zuver— sicht, daß dieses Ziel nicht mehr ferne seyn werde; es waren wieder mehrere Tage verstrichen, ohne daß sich nur ein einziger neuer Fall ereignet hatte.

Das Komplott der Köͤnigsmoͤrder, welches in London und Paris seinen Sitz hat, hat in letzter Zeit wieder mehrere Be—

weise . sein verbrecherisches Streben noch nicht auf—

. hat. Vor einigen Wochen sind in Dresden auf die von aris aus eingegangene Anzeige 2 exilirte Polen verhaftet worden, deren geheimer Zweck war, sich vorerst nach Polen und von da nach Petersburg zu begeben. Diese beiden Leute sind neuerlich Als geborne Krakauer von der Saͤchsischen Regie⸗ rung an die Schutzmacht Oesterreich uͤbergeben worden, wo sie nun in Untersuchung sind. Es heißt, daß die kuͤrzlich aus An— laß des Huberischen Projektes in Paris vorgenommenen Ver— haftungen die Vermuthung motivirt haben, daß zwischen den senseits Verhafteten und jenen beiden Polen ein Zusammenhang bestehe. Die in Paris mit Beschlag belegten Papiere durften ein helleres Licht auf diese Sache werfen.

Schweiz. Bern, 30. Dez. Der Regierungsrath hat in seiner Siz—

Herrn Maximiltan, Königlich ing vom 27. Dezember den ersten Secretair der Justiz-Sec—

tion Herrmann vorläufig auf einen Monat suspendirt. Es war selbst auf J angetragen worden. Die Ursache dieser Suspension ist ein Aktenstuͤck, welches durch ihn aus der Kanzlei kam und einem Manne mitgetheilt wurde, von dem er ine Indtscretion oder einen Mißbrauch desselben nicht befuͤrch— Aber aus der Hand dieses Mannes,

seyn, der es in der Allg. Schw. Ztg. veroffentlichte. Herr

Bondeli, der den Einsender nicht nennen wollte, erlitt die durch

das Gesetz verhaͤngte Strafe der Einstellung in seinen buͤrger— lichen Rechten, bis ihn diese zu sehr genirte und er den unmit— telbaren Einsender nannte.

Griechenland.

Athen, 12. Dez. (Allg. Ztg.) Die Veränderung im Ninisterium hat einen Mann getroffen, der fest zu ahn schien. Nicht Hr. Paikos ist von der Justiz entfernt worden, sondern Hr. Polyzoides, dem Jener entgegengewirkt hatte, von dem Innern, dem Kultus, den Schulen; warum? Gesagt

Bird, seine zu Tage gekommene fruͤhere Verbindung mit der

zpposition habe Veranlassung gegeben, ihn zu entfernen; indeß diese war Niemanden ein J ö Chef ö. dem Kanzler⸗-Amte widerstrebenden Gesinnung nach dem Siurze desselben zu den Geschaͤften gezogen worden, und was ihn hob, ann, wenigstes bei einem konsequenten Gange der Dinge, ihn icht auch gestuͤrzt haben, selbst nicht, wenn er, wie man ihn heschuldigt, damals gegen die Renokratie geschrieben hatte.

Eben so unerwartet ist die Wahl seines Nachfolgers, des Hrn.

Blarakis. Dieser ist ein Chiotischer Arzt, zur Zei Istrias Minister des Auswaͤrtigen, ter Ra 6 . . . aber wegen seiner Stellung zu jenem Gewaltherrscher . Hriechenland, und wegen einiger persoͤnlichen Dinge da— . l. dem oͤffentlichen Urtheil und in den Gedichten des gro— en Satyrikers der Epoche, Alexander Suzo, arg mitgenommen. 7 Glarg is hat uͤbrigens als Eparch von Achaja und Messe— ö gute Dienste gethan, und es steht zu erwarten, daß er in , , auf andern Prinzipien, als den Korfiotischen, an 2 Regierung ebenfalls utes thun werde. Zu beklagen . ‚: . daß das Ministerium des öͤffentlichen Unter— 9 4. ) jetzt wieder einem andern Ministerium als eine Art n ugabe und Ueberfracht noch aufgeladen wird. Auch Heir e ofs hat auf diesem Gebiete die wenigsten Spuren seiner ö . zuruͤckgelassen, was um so auffallender war, da ihm ) . wissenschaftlicher Bildung und eines regern Eifers fuͤr n. Er ist wieder an den Areopag, als Vorstand J. zuruͤckgekehrt. Eine andere Befoͤrderung ist die des 5 hen und verstaͤndigen Theocharis, früheren Finanz-Mini— H ,. in welchem er die Stelle des Numelio— 33 ener als Baltinos einnimmt, eines einsichtsvollen und 1. le e Mannes, den uns der Tod entrissen hat. Noch . lenderungen scheinen bevorzustehen. Herr Maurokor— . wird schon seit Monaten aus Munchen erwartet, und [. Eher es, er sey in Triest angekommen. Es sind auch in * Fear Briefe von ihm von dort angelangt, und er ist nicht tann, auf halbem Wege stehen zu bleiben. Zwar hat

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ihm die Regierung die Teisung zugeschickt, nach Muͤnchen zu⸗ rückzukehren, wo seine Gegenwart wegen der gerade jetzt im Gange begriffenen Unterhandlung in Betreff einiger Kommerz⸗ Traktate noöͤthig ware; aber bei den Mitteln, welche fuͤr ihn hier in Bewegung gesetzt werden, darf man erwarten, daß jene Um⸗ kehr nicht von langer Dauer seyn wird. Dagegen ist von der Rückkehr Kolettis aus Paris nicht die Rede, und sollte, wie besorgt wird, Maurokordatos ohne ihn in die Geschaͤfte treten, so darf man eher an etwas Anderes, als an eine Konsolidirung unserer Verhaͤltnisse denken, zumal wenn in Erfuͤllung gehen sollte, was jetzt von neuem mit einer gewissen Entschiedenheit angekuͤndigt, obgleich noch von keiner Seite verbuͤrgt wird, daß der wuͤrdige Staatsmann, der dem Ministerium praͤsidirt, sich seinen heimkehrenden Landsleuten anschließen und uns verlassen werde. Ihre Blaͤtter erwähnen zu wenig des Verdienstes und der Ehrenhaftigkeit der Baverischen Offiziere in Griechen⸗ land. Fast jeder von einiger Vedeutung hat sich, sey es im Arsenal, oder bei Einrichtung und Ausführung militairischer Anstalten und Arbeiten, oder endlich in Einübung und Disci— plinirung der Truppen Verdienst erworben; alle haben in ihren Kantonnirungen den Städten und Doͤrfern den Inbegriff guter Mannszucht gezeigt und Achtung vor dem Militairstande ge— pflanzt. Männer wie Heß, Göͤßmann, Zentner, Kirchmayer u. A. wurden jedem Lande Ehre machen, nicht zu gedenken des braven Herrn von Purkardt, der Herren Lehmayer und Graf Saporta, die in des Koͤnigs unmittelbaren Diensten standen. Sie alle werden jetzt oder in der nächsten Zukunft dem Grie⸗ chischen Gestade Lebewohl sagen. Das Publikum ist von dem Hasse, der sie von mehreren Seiten verfolgt, weit entfernt, und weiß die Verdienste braver Maͤnner von den Eingenommen— heiten Uebelwollender wohl zu unterscheiden.

Athen, 12. Dez. (Bayer. Bl.) Im Innern leiden wir fortdauernd an Geld-Verlegenheiten. Die uͤber Marseille gekommene Million Franken war nur fuͤr den Augenblick, denn es galt, fruuͤhere Forderungen und Ruͤckstände zu befriedigen, und dem Hof- und Militair-Etat die noͤthigen Summen zu uͤber⸗ weisen; doch hoͤre ich, daß die drei Machte in Bezug auf die dritte Serie bereitwilliger geworden sind, Der Russische Ge⸗ sandte zeigt sich fortdauernd mit der Thätigkeit unseres Mini⸗ Fer⸗Prasidenten zufrieden und von der Aufrichtigkeit seiner Ab⸗ sichten uͤberzeugt; auch der Franzoͤsische ist unbefangen genug, seine Lage und sein Verdienst anzuerkennen, und in Paris fin⸗ det Koletti seine Bemuhungen durch Mitwirkung einflußreicher Philhellenen unterstuͤtzt. Wir duͤrfen also hoffen, daß die Zah⸗ lungen des Restes der dritten Serie, acht bis neun Millionen, jetzt nicht mehr den fruͤheren Schwierigkeiten unterliegen wer— den, im Fall nicht neue Verwickelungen eintreten. Wir hoffen, naächstens uber die finanzielle Lage, uͤber die Huͤlfsquellen des Landes und die Beduͤrfnisse seiner Administration Ausfuͤhrliches mittheilen zu koͤnnen, da die Sache jetzt zum Behuf der Vor— lage fuͤr die drei Mächte in Bewegung und zur Erörterung gekommen, hiesigen Orts aber durchaus nicht ein Geheimniß ist.

Athen, 12. Dez. Leipziger Allgem. Ztg.) Trotz der großen Geldopfer, welche die Regierung der Graͤnzbewachung u, bringen genoͤthigt ist, erhalten wir doch noch von Zeit zu Zeit unerfreuliche Nachrichten aus den Graͤnzprovinzen. So wurden erst neulich wieder drei Griechische Offiziere, welche die Graͤnzstation inspicirten, von Raͤubern aus Tuͤrkischem Gebiet uͤberfallen, der eine von ihnen, ein Oberst-Lieutenant der leichten Truppen, getoͤdtet, und die beiden andern, welche dem Genie⸗Corps angehoͤren, von ihnen gefangen uͤber die Graͤnze geschleppt. Die Räuber verlangen 30, G6 Piaster Löoͤsegeld fuͤr ihre Auslieferung. Man sagt, daß diese Summe bereits von Athen an die Gräanze abge⸗ schickt wurde, und hofft darum, diese Ungluͤcklichen bald aus den Haͤnden dieser Uebelthaͤter befreit zu sehen. Diesen betruͤbenden Er⸗ scheinungen gegenuber welche leider eine natuͤrliche Folge der dermaligen Griechischen Gränzlinie und des Zustandes des Nachbarlandes sind ist es erfreulich zu vernehmen, daß in allen übrigen Landes-Theilen Ruhe und Sicherheit herrscht. Nur die Hauptstadt macht hiervon eine unruͤhmliche Aus— nahme. Fast täglich hoͤrt man von Diebstählen und nächtlichen Einbruͤchen, und, was das Schlimmste ist, die anderwaärts hun— dertaͤugige Polizei scheint in Athen selbst des Forschungs- und Beobachtungs-Geistes zu entbehren, dessen sich gewoͤhnliche Menschenkinder mit zwei gesunden Augen erfreuen. Selten hoͤrt man von Habhastwerdung der Diebe, und noch seltener von Wiederauffindung der gestohlenen Gegenstande. Auffallend ist es, daß diese Diebereien sich einzig auf die Hauptstadt beschraänken, während nicht nur die Bewohner der nahen Piraͤusstadt, son— dern auch die aller ubrigen Städte des Reiches von diesen Ex— cessen gaͤnzlich verschont sind. Leute, welche die Verhaͤltnisse ge⸗ nauer kennen, sind der Ansicht, daß diesem Uebelstande nur da⸗ durch abgeholfen werden koͤnne, wenn die Polizei der Haupt— stadt der Gemeinde -Behoͤrde abgenommen und in den Bereich des unmittelbaren oͤffentlichen Dienstes gezogen werde. Es ist auch in andern Laͤndern die Erfahrung gemacht worden, daß die Gemeinde -Polizei ein allzu schwerfaͤlliges Geschbͤpf ist, als daß es sich mit der raffinirten Beweglichkeit und Schlauheit der Schelme von Profession messen und die Tausende von ge— schaͤftsloseẽn Individuen, die sich in einer Hauptstadt herumtreiben, gehörig uͤberwachen koͤnnte. Gluͤcklicher war die Athenische Po— sizei vor einigen Tagen in der Habhaftwerdung eines Moͤrders, welcher des Abends seinen im nämlichen Hause wohnenden Ka— meraden im Bett ermordete, um ihn seiner kleinen Habschaft zu berauben. Der Moͤrder steckte den Leichnam des Gemorde— ten in einen Sack und entfernte sich damit von seiner Wohnung, um ihn an einem abgelegenen Orte zu verscharren; doch auf dem Wege trafen ihn einige Polizeidiener, welche ihn um seine Last befragten und, als er dieselbe abwarf, um zu entrinnen, festnahmen. Zur Ehre der Bevölkerung muß man jedech bei— fuͤgen, daß diefer tragische Fall der erste ist, seitdem Athen die Hauptstadt des Reiches wurde.

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. Nach dem Korrespondenten der Morning Chrontele ging der (gestern unter Londen erwahnte) Aufstand in Ba“ hig von der untersten Volksklasse aus, die sich mit den freien Negern und Mulatten verbuͤndet hatte. Am 7. November wur- den die Behoͤrden der Stadt abgesetzt und neue an deren Statt ernannt. Die vorher gewonnenen Truppen vereinigten sich mit den Aufruͤhrern, in deren Namen Dom Joao TLarneiro da Silva Rego folgende Proelamation erließ: „Einwohner von Bahia! Das Volk Bahia's, muͤde der Feindseligkeit des Ho— fes von Nio Janeiro, hat endlich das Joch der verhaßten Ty⸗ rannei von seinem Nacken geworfen. Es hat seine Unabhaäͤn— gig keit ohne den geringsten Widerstand und mit einem ungeahn⸗ ten Ruhme errungen. Beruhigt Euch, kehrt zu Euren Beschaf— tigungen zuruck und seyd versichert, daß Eure heiligen Rechte

in ihrer ganzen Ausdehnung unangetastet bleiben sellen. Es lebe die Religion! Es lebe das Land, das Volk von Bahia und das Gesetz! Gegeben im Regierungs⸗Palaste von Vahia.“ Am ten hatte der Regierungs⸗-Präsident von Bahia, Francisco de Souza Paraiso, aus seinem Palaste noch eine Proclamation gegen die Emporer erlassen, worin er das feste Vertrauen aussprach, daß das Volk von Bahia, die Linie und die National- Garden sich Segen eine Partei vereinigen wurden, die ihre Uebereinstimmung mit den Rebellen von Para und Rio Grande nicht verhehle, daß sie einen seiner Hauptsterne dem Kaiserreiche nicht entreißen lassen, die Unversehrtheit Brasiliens aufrechthalten und der vielkoöpfigen Hydra der Rebellion das Haupt zertreten wurden. „Es lebe die Religion, es lebe Senhor, Dom Pedro II., unser erhabener Kaiser, es leben die das Gesetz vertheidigenden Bewohner der Provinz“, schloß der Aufruf des Gouverneurs an die Sh bis soh0 Mann Regierungs⸗Truppen und die Bemannung des Schif⸗ fes „d Agosto“; allein als sie vorruͤcken sollten, gingen die Sol⸗ daten, bis auf einige 10, zum Volke uͤber, und die Seeleute be⸗ gaben sich auf ihr Sin zuruͤck. Die Euglische Kriegsbrigg „Wizard“, mit 20 Kanonen, schuͤtzte die Britischen Kaufleute, viele Leute suchten die Stadt zu verlassen, obgleich, wie der Englische Berichterstatter zugiebt, die revolutionaire Regierung bis jetzt Ruhe und Ordnung musterhaft und streng aufrechter— hielt. Viel Grund zur Auswanderung gab den Furchtsamen die Nachricht, daß sich die Einwohner von Caxolisa-sao-Amaso und anderer Orte fuͤr die Brasilianische Regierung bewaffneten. Senhor Carneiro, der die Proclamation unterschrieben, ist zum Vice⸗Praäsidenten, Senhor da Rocha Galvao zum Praͤsidenten ernannt; der Letztere wird täglich aus seinem Exile in Nord— Amerika zuruͤckerwartet. Die Brasilianische Kriegsbrigg, welche den Expraäͤsidenten an Bord nahm, ward von den Forts der Stadt aus heftig beschossen und liegt bis jetzt vor dem Hafen, ob in der Absicht, ihn zu blokiren, ist nicht bekannt.

Inland.

Berlin, 5. Jan. Nach Ausweis des kuͤrzlich erschiene⸗ nen Verzeichnisses der Seudirenden an der Universität zu Breslau beträgt die Gesammtzahl der bei derselben immatri— kulirten Studirenden in diesem wie im vorigen Semester 721, indem statt der abgegangenen 150 Studirenden eben so viel neue hinzugetreten sind. Die evangelisch, theologische Fakultat zählt deren 158, die katholisch-theologische 19B, die juristische 1I*, die medizinische 128 und die philosophische L26z. Ucberdies be⸗ suchen die Universitaͤt, als zum Hoͤren der Vorlesungen berech— tigt: 3 Personen, deren Immatriculation noch in suißbenzo ist, gh Eleven der medizinisch⸗chirurgischen Lehr-Anstalt und 8 Phar— maceuten und Oekonomen. Es nehmen mithin uberhaupt 828 Personen an den Vorlesungen Theil.

Man meldet aus Koln unterm 28. Dezember: Rhein ist bis gestern so außerordentlich gestiegen, daß hier, wie in Duͤsseldorf, das Wasser in einigen Stunden uͤber das Boll— werk trat und einen großen Schaden unter den Kaufmanns— guͤtern anzurichten drohte; besonders war dies in Duͤsseldorf zu befuͤrchten, wo ganze Ballen Wgaren schon 7 Zoll tief im Was— ser auf dem Freihafen lagen. Aufs schnellste wurden diese nun fortgebracht, hatten aber doch schon gelitten. Bei Emmerich und Kleve war das Wasser ebenfalls ungewoͤhnlich hoch, und namemlich der alte Rhein, der im Sommer beinahe austrocknet, von ei— ner außerordentlichen Breite. Die Felder, die Wiesen wurden üͤberschwemmt, Baͤume mit fortgerissen, D.aͤmme an cinigen Stellen durchbrochen und ganze Saaten weggeschwemmt und ruinirt. Eben so sind auch die Nebenfluͤsse des Rheins außer— ordentlich gestiegen und die Wipper, die im Sommer so unbe— deutend ist, daß man bei Barmen und Elberfeld mit Schuhen durchwaten kann, ohne nasse Fuͤße zu bekommen, ist um 12 Huß

estiegen, und hat vorgestern in den Straßen der beiden Fabrik— Ei. gestanden, bei Kronenberg aber einige Stahlhaͤmmer fortgerissen und uͤberall mehr oder mindern Schaden angerichtet.“

In dem Zeitraume vom 1, April bis ult. September v. J. haben sich im Herzogthum Sachsen 116 Brande ereig— net, wovon 5 durch Blitz, 1 durch Verwahrlosung, 35 durch muthmaßliche und U durch erwiesene Brandstiftung, die übrigen 74 aber durch unermittelte Zufaͤlle entstanden, und wodurch 239 associirten Grundbesitzern 162 Wohnhauser, 116 Stall- und Seiten⸗Gebaͤude, 120 Scheunen und 51 sonstige Gebäude total eingeäschert, S Wohnhäuser, 55 Stall- und Seiten-Gebaude, 31 Scheunen und 15 onstig⸗ Gebäude aber theilweise bescha— digt worden sind. Zur Deckung der hierdurch entstandenen Kosten ist eine Summe von 121,523 Rihlr., mithin von dem Ha apt⸗Versicherungs Quantum von 71, 926, 8:7“, Rihle. ein Beitrag von 5 Sgr. à Pf vem Hundert aufzubringen.

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Meteorologische Beobachtung. Morgens Rawrmittags Adends Nach einmaliger 6 1br 2 lib. 10 uhr veoh ae t ia.

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1833 A. Januar.

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* Luftdruck 339, 08 Par. 339.214 var. 339 11 Par.? Quellwarme 67 * R. Lustwarme ... M530 R. 222 R. 259 R. Flut warne O, 0 R. Thaupuntt ... 722 R. A8“ R. 46 R. Bodenwarme O R. Dunstiättigung 79 TCt. 80 rt. 83 ret. Ausdünstung 9 Gl“ Rh. ; Sc ne. trũ n e Niederschlaa (. 0 Rh SO. EO. Warmewechse! 1,00 SO. . 66. 3.19. 319. 53 sI rICt SO.

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präam Seh. d. Seel 61] 35/41 d0. d. do. 231 Rurimi. bl. us.. c. 1083, do. 4 Nm. Iut. Sen. do. Berl. Stadt · Ohl. 4 Könlgsu. do. 4 Elhinker do. 41. Danz. do. lu ry. A431 / Wentpr. PFraudtr. 1003, Grosah. Pos. do. 1 104 Qetpr. Hfandhr. 4 1002

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Amsterdam, 31. Dezember.

Niederl. wirkl. Schuld 2! 1519. Do, do. —.

Neue Anl. 197/40.

Antwerpen, 30. Dezember. Neue Anl. 1912.

Erank furt a. M.. 2. Januar.

Oesterr. Ro /9 Met. 10816. 10859. AM 100 G.

Kanz. Bill. 229 104

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G. 19,9 287/49. 253);,. Bank- Actien 1687. 10988. Partial - Obl.