1838 / 6 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gerlicher Unruhen besser fröhnen zu können glauben als wenn das Land unter der gewöhnlichen und gesetzlichen Regierungs⸗ Form bliebe. Man hat uns oft gesagt, das von der Regierung befolgte Verfahren sey dasselbe, welches fruͤher gegen Amerika befolgt worden sey. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr London (Grote) 6 gesagt, die beiden Falle seyen vollkommen gleich. Ich muß ekennen, daß ich dem ehrenwerihen Mitgliede fur Newark (Herrn Gladstone) darin beistimme, daß beide Kampfe eben so ungleich ih⸗ rer Entstehung nach sind, als sie es hoffentlich ihrem Ausgange nach eyn werden. Was Nord-Amerika betrifft, so wurde die er ste lkte des Britischen Parlaments nicht angenommen, weil die Amerikanische Legislatur sich weigerte, ihren Beitrag zu den Ausgaben ihrer inneren Verwaltung zu entrichten, denn sie hatte bedeutende Beiträge zu diesem Zwecke her egeben, sondern es war eine Akte, wodurch gewisse 2 in den Nord— Amerikanischen Kolonieen erhoben werden sollten, um die Kosten fuͤr die Beschuͤtzung jener Kolonieen dadurch aufzubringen. Lord Ehatham und Andere, die sich der Sache der Amerikaner im Parlamente annahmen, behaupteten aber, wir hätten kein Recht, den Amerikanern ohne ihre Zustimmung zu jenem Zwecke Abga— ben aufzuerlegen. Ich will hierauf nicht weiter eingehen; es ist hin⸗ reichend, zu erwähnen, daß Lord Chatham, wahrend er sich uber das Benehmen des Mutterlandes als üͤber eine Handlung des Angriffs beschwerte, zugleich erklaͤrte, daß England die hoͤchste legislative Macht uber seine Kolonieen in Nord-Amerika besitze, Aber ist das die Geschichte unserer Kanadischen Angelegenheiten? Im Jahre 1791 erhielt Nieder⸗Kanada eine durch das Parlament bestatigte Verfassung. Es erhielt einen Gouverneur, einen exeku⸗ tiven ünd einen legislativen Rath, deren Mitglieder auf Lebens— zeit ernannt wurden, und ein vom Volke erwaͤhltes Versamm⸗ lungshaus. England war so wenig geneigt, sich in die Ange⸗ legenheiten dieses Versammlungshauses zu mischen, daß, als Beschwerden daruͤber einliefen, daß wir durch Beiträge zur Unterstüͤtzung der Lokal-Regierung die Kontrolle, welche das Versammlungshaus uͤber die genannte Regierung aus—⸗ zuuben berechtigt sey, schwaͤchten, wir unsere Beiträge einstellten und ihm die volle Gewalt aber die Finanzen der Regierung einräumten. Im Laufe der Ereignisse wurde die Eintracht zwischen den beiden Haͤusern der einheimischen Legislatur in Kanada gestsrt, und das Versammlungshaus er⸗ . Beschwerden daruber, daß Personen zu Mitgliedern des egislativen Rathes ernannt wurden, welche, weil sie feindselige Gesinnungen gegen das Versammlungshaus hegten, nicht in Uebereinstimmung mit dem anderen Hause handeln und sich manchen nuͤtzlichen Bills wiedersetzen wurden. Was nun diese Beschwerde betrifft, so hat die Britische Regierung niemals ge⸗ sagt, daß der legislative Rath die Vollmacht habe, den Gang der nuͤtzlichen Gesetzgebung in Kanada zu hemmen. Die Ver⸗ fassung jener Koͤrperschaft ist im Gegentheil so sehr verbessert wor⸗ den, daß das Ministerium Grund hatte, zu erwarten, daß beide Haͤuser in Uebereinstimmung . würden. England hat nie daran gedacht, Kanada fuͤr Britische Gegenstaͤnde zu be⸗ steuern, auch sind die in der Provinz erhobenen Summen nur . Besten Kanada's verwendet worden. Aber das, was das Versammlungshaus verlangte, war, den legislativen Rath waͤhl⸗ bar zu machen. Außerdem verlangte es jedoch noch, daß der exekutive Rath mit den Mitgliedern der Verwaltung in Eng⸗ land auf gleichen Fuß gestellt werden und absetzbar seyn sollte, wenn er das Vertrauen des Versammlungshauses nicht besaͤße. Diese beiden Forderungen schließen ein foͤrmliches Verlangen der Unabhaͤngigkeit in sich (lauter Beifall), und so verstehe ich es auch. s ist nicht die Forderung, einer Beschwerde abzuhelfen, sondern es ist die Forderung, eine Constitution, und zwar eine unabhangige, zu haben, denn es ist unmoglich, daß die Minister der Kanadischen Regierung nach Gefallen durch das Versammlungshaus abgesetzt werden und zu gleicher Zeit nach den Befehlen des Ministeriums der Koͤnigin von England handeln konnen. Als daher jene Forderung der Ka— nadier, ein unabhaͤngiger Staat zu werzen, zurückgewiesen wurde, da verweigerten sie ihrerseits die Abgaben und hemm⸗ ten dadurch die ganze Regieruüngs⸗-Maschine. (Veifall. ) Was England damals vorschlug, um die Maschine wieder in Bewe— ung zu bringen, war keine bedruͤckende Handlung von unserer

eide es war keine Finanz, sondern eine Vertheidigungs⸗Maß⸗ regel (wiederholter Beifall); es war eine Defensio⸗Stellung, die wir einnahmen, damit die Provinzial-Verwaltung doch ir⸗ gendwie ihren Fortgang haben sollte. Aber wenn die Regierung auch jenen Forderungen nachgegeben haͤtte, so glaube ich doch nicht, daß wir selbst dadurch die Ruhe gesichert haben wurden. Gesetzt nun, die beiden Häuser der Provinz hatten eine Bill angenommen, daß in Quebek oder Montreal keine Britische Truppen Eingang erhalten sollten, Der Gou⸗ verneur hätte eine solche Bill zwar verwerfen koͤnnen; dann ware er aber genöthigt worden, seine Minister zu entlassen, und das Versammlungshaus wurde die Subsidien verweigert haben. (Hort, hört!?! Die Spaltung zwischen beiden Laͤndern ware also immer noch vorhanden gewesen, mit dem Unterschiede, daß in dem angenommenen Falle der Punkt des Zwiespalts in der Ausschließung Britischer Truppen aus Quebek und Mont— real beruht hätte, statt daß er jetzt darin liegt, daß wir den ge— setzzebenden Rath nicht zu einem wählbaren Körper machen und den' vollziehenden Rath der Lokal-Negierung nicht un. serem eigenen Kabinet gleichstellen wollen, (Hoͤrt, höͤrt!) Ich behaupte also, daß zwischen dem Streit mit Nord— Amerika und dem' mit Kanada keine andere Aehnlichkeit ist, als die, daß wir jenen gegen eine unserer Kolonieen in Rord⸗ Amerika führten, während wir den jetzigen fuͤr eine un⸗ serer Amerikanischen Kolonieen fuͤhren. Ich liebe es nicht, et⸗ was mit Zuversicht vorherzusagen. Ich habe nicht verhergesagt, daß die Sache durch die zu Anfange dieses Jahres vom Par— lamente angenommenen Resolutionen abgemacht seyn wuͤrde. Ich sagte nur, daß ich hoffte, die Ansicht dieses Hauses wuͤrde Tei der Bevölkerung Nieder ⸗Kanada's von großem moralischen Gewicht seyn. Ich muß jedoch mit Hinsicht auf den gegenwaͤr⸗ tigen Kampf erklären, daß ich, wenn ich auch mit Zuversicht nichts vorhersagen will, doch keine Besorgnisse vor dem Aus— gange desselben hege. (Beifall.) Zugleich halte ich es fuͤr meine Pflicht, hinzuzufügen, daß ich keine den aus druͤck lichen Wünschen des Kanadischen Volkes widerstrebende Auf⸗ rechterhaltung der Britischen Autoritaͤt und Herrschast will. (Hört, hoͤri! von Seiten einiger Radikalen) Aber ich glaube nicht, daß das Volk von Kanada in seinem Herzen wirk— lich der Britischen Krone abgeneigt ist. Meine Ueberzeugung ist, daß die Widersetzlichkeit auf kuͤnstliche Weise hervorgerufen worden (Beifall von der Opposition), und daß, wenn dieser Widersetzlichkeit auf redlichem Wege ein Ende gemacht werden kann, kein Grund vorhanden ist, warum die Angelegenheiten Kanada's nicht in Uebereinstimmung mit den Interessen des Kanadischen Volkes sollten geleitet werden koͤnnen. Ich sehe,

wie gesagt, keinen Grund, warum dieses Volk, das so geringe

chen Dazwischenkunft führen wurden.

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Auflagen zu tragen und sich in der Rechtspflege uͤber keine Un⸗ bilden zu beschweren hat, sobald die jetzige Aufregung sich ge⸗ legt haben wird, nicht unter Britischer Herrschaft und der Krone dieses Landes unterthan bleiben sollte. (Hort, hort!) Ich erklaͤre daher, daß ich, ungeachtet alles dessen, was in den letzten drei Jahren vorgefallen, keine Trennung Kanada's von England warte. Wenn unsere Nord-Amerikanischen Kolonieen wirklich nach Unabhängigkeit strebten (hort, hört!), wenn Ober und Rieder⸗Kanada und Neu- Schottland sich zu souverainen Staa— ten aufzuwerfen wunschten, so weiß ich allerdings nicht, ob feind⸗

liche Maͤchte, die unsere Starke gern schwaͤchen und unsere

Herrschaft schmaͤlern moͤchten, sich von einem Angriff wurden abschrecken lassen, wenn wir eine nachgiebig Haltung annaͤh— men,. Man hat auf die mögliche Einmischung feindlicher Mächte in diesen Kampf angespielt, ja, man hat sogar gesagt, daß die erhobenen Forderungen sehr wahrscheinlich zu einer sol— Ich kann indeß nicht agen, daß dies Argument auf mich einen Eindruck gemacht hat. (Großer Beifall von den Oppositions⸗Bänken) Ich kann freilich nicht wissen, ob dieser Kampf nicht eine unvorhergesehene Ge⸗ stalt annimmt, und ob nicht fremde Machte darin verwickelt werden koͤnnen. Aber wenn England einen surchtsamen und kleinmüthigen Ton annimmt, wenn wir diejenigen, welche auf unseren Schutz rechnen, Britische Unterthanen, die sich stets treu und leynl bewiesen haben, im Stiche lassen, und unsere Truppen zurnckziehen, damit sie uͤberwaltigt werden, wenn wir uns so schwach und feige benehmen, dann werden wir fremde Machte dadurch zu Angriffen auffordern, und man wird sagen: „„Sehet de die . Britische Nation, die so großen Ruhm im Kriege und Wohlfahrt im Frieden erworben hat; nun ist sie gezwungen, in dem Kampfe mit einer ihrer Ko— lonteen nachzugeben.““ (Veifall) Ich bin überzeugt, daß fuͤr den Britischen Namen nichts nachtheiliger seyn koͤnnte, als wenn man von uns sagt, daß wir in einem solchen Kampfe eher eine Niederlage erlei⸗ den, als einen Sieg gewinnen wurden. Ich bin versichert, daß, wenn das Haus oder das ganze Land eine solche Sprache, wie ich sie leider hier gehort habe, annaͤhmen, dies der Wohlfahrt des andes nachthelliger seyn wuͤrde; als alle Kanadischen Rebellio⸗ nen. (Lauter Beifall von der Opposition. Die in Kanada herrschende Unzufriedenheit, die, wie ich glaube, nur lokal ist, mag unterdruͤckt werden oder nicht, aber wenn ein Geist der erwähnten Art allgemein wird, wenn wir gesonnen sind, unseren Fall und unsere Herabwuͤrdigung durch eigene Schuld herbeizuführen, dann moͤgen wir nur immerhin unsere Kanadi— schen Besitzungen ihrem Schicksale uͤberlassen, und es wuͤrde sich nicht der Muͤhe lohnen, das Parlament deshalb zusammen

u 6 um Über diesen Gegenstand zu berathen.“ (Lauter eifall.) In einem Artikel des Courier uͤber die Kanadischen An—

gelegenheiten heißt es; „Bei allen denkenden Maͤnnern scheint nur Eine Meinung uber das Verfahren der Kanadier ebzuwal— ten. Es wird allgemein getadelt, und selbst einer der liber alsten und aufgeklaͤrtesten Journalisten des Koͤnigreichs, der Heraus⸗ geber des Scotsman, laßt sich in diesem Betreff etwa wie folgt vernehmen: „„Wir geben zu, daß die Kanadier Grund zu ernsten Beschwerden haben, und wir haben selbst zu wieder— holtenmalen auf deren Abschaffung gedrungen; aber wenn wir auf den Geist und den Charakter der Britischen Regierung blicken, und auf den Einfluß, welchen die oͤffentliche Meinung im Lande auf fie ausuͤbt, so koͤnnen wir es nur mißbilligen, daß die Kanadier zum Schwerte gegriffen haben. Die Be— schwerden, welche die Amerikaner 1776 zur Rebellion trieben, sind gewaltig verschieden von denen, welche die Kanadier jetzt gegen das Mutterland fuͤhren, und ihre Aussichten auf Abhuͤlfe waren bei weitem geringer.“

Der Nachfolger des in seinem Sösten Jahre am 28. Sep—⸗ tember gestorbenen Koͤnigs von Delhi, Akbar Seni, ist in Ge— genwart des Englischen Agenten Metcalfe gekroͤnt worden; er heißt Suhraj⸗ u Aiw-Buhaduhr Schah. Sir Thomas Met— calfe hat die Regierung der nordwestlichen Provinzen nieder⸗ gelegt und kehrt nach England zuruck. Der Handel in China und Indien lag in Folge der niedrigen Preise noch immer da⸗ nieder.

Belgien.

39. Dez. Der Senat hat sich, nachdem er das

Bruͤssel, bis zum 23. Januar vertagt.

Finanz⸗Budget votirt hat, Schweden und Norwegen.

Stockholm, 22. Dez. (Leipz. A. 3.) Die Frage uͤber den Goͤtha-⸗Kanal ist, wie man versichert, im Staatsrathe ent⸗ schieden worden; doch scheint der gefaßte Beschluß im Publikum wenig Beifall zu finden. Die Gesellschaft namlich, welcher die Ausführung dieses großen und wichtigen Werkes, das eine schnelle Verbindung zwischen den bedeutenden Binnenseen Schwedens und der Ostsee herstellen soll, anvertraut ist, hielt es far vortheilhaft, den Kanal bei den Wasserfaͤllen von Troll⸗ hatta zu erweitern, damit von Gothenburg aus selbst großere Schiffe durch das ganze Land segeln ksnnten, und wuͤnschte deshalb mit dem Staate daruͤber ein Abkommen zu treffen. Müͤtlerweile wurde der vom Koͤnige zum Praͤsidenten der Ge⸗ sellschaft ernannte Staatsrath Gyllenhaal von der Regierung beauftragt, mit dem Handelshause Spoͤhn und Comp. einen Vertrag abzuschließen, wodurch dasselbe sich verbindlich machte, den neüen Kanalbau zu uͤbernehmen. Die Kanal⸗Gesellschaft, welche gegen dieses Verfahren beim Koͤnige Vorstellungen machte, konnte die Zuruͤcknahme des 6 . Beschlusses nicht erlangen. Diese Taͤuschung hat auf Viele einen mißlichen Ein— druck gemacht.

Dänemark.

Kopenhagen, 20. Dez. Se. Majestät der König haben aus eigenem Antriebe und ohne daß ihm deshalb Vorstellung gemacht ist, resolvirt, daß die vollstaͤndigen Tabellen uͤber die Ausfuhr von Landes-Produkten, welche jahrlich von der Zoll— kammer angefertigt werden, kuͤnftig so fruͤh wie moͤglich durch den Druck kekannt gemacht werden sollen. Der Druck dieser Tabellen fuͤr das Jahr 1836 hat schon begonnen.

Die hiesigen Zeitungen . Folgendes: „Der König 8 sich im geheimen Staats-? athe einen allerunterthaͤnigsten

ericht daruͤber erstatten lassen, was die Einnahmen und Aus— gaben, so weit sie unter die Deputirten fuͤr die Finanzen und die Direction fuͤr die Staatsschuld und den sinkenden Fonds gehören, wirklich im Jahre 1855 nach den abgelegten Rechen⸗ schaften betragen haben, verglichen mit dem in der vorhin be— kannt gemachken Finanz⸗-Uebersicht fuͤr dasselbe Jahr kalkulirten Belauf, und begleitet von einer Uebersicht der Veraͤnderung, die mit der Staatsschuld und den Staats Aktiven im benann⸗ ten Jahre vorgegangen ist. Der Konig hat darauf Aller⸗ gnadigst befohlen, daß gedachter Bericht nebst der Vergleichung zur

offentlichen Kenntniß gebracht werde durch Einruͤckung in d „Lollegial Zeitung“ und in die „Schleswig⸗Holsteinischen An zeigen“, und daß ein ahnlicher Bericht uͤber die Lage der De nischen Finanzen fuͤr das Jahr 1836 dem Könige (was in fin icher Zeit geschehen wird vorgelegt und demnachst zur allz— meinen Kenntniß gebracht werde. Die Nr. ziß der „Kjobenhavnspost“ ist von dem Pelize Beamten, welcher die Aussicht aber die nich tpolitischen Blaͤn hat, vorläufig unter Beschlag gelegt und der Kanzlei zur En scheidung eingesandt, ob dieselbe wieder freigegeben oder d Redacreur des Blattes angeklagt werden soll. Ein Lied m der Ueberschrift: „Pelitischer Rundgesang“, welches in schn zendem Tone Gegenstaͤnde der inlaändischen Tages Politik i handelt, soll diese Maßregel veraulaßt haben. ,

Kopenhagen, 36. Dez. (Ham b. Korr.) So eben

die lange und sehnlich erwartete Veröffentlichung der Staal Rechnungen fuͤr das Jahr 1833 erfolgt, und die Collegial zy tung, die dieses wichtige Aktenstuͤck mittheilt, bemerkt zugleng daß eine gleiche Rechenschaft für das Jahr 1836 ehestens na⸗ folgen werde. Wir bemerken hier vorlaufig, daß das Nesun anscheinend sehr guͤnstig ist, indem die Ausgaben die Vorn schlaͤge nicht nur nicht uͤbersteigen, sondern nicht einmal der pellen Belauf erreichen, indem die wirklichen Ausgaben n 1,2 7, 331 Rbthlr. betragen, wahrend sie auf la, 266, (66 Rbih kalkulirt waren, wogegen die Einnahmen, die auf 13,93 1350 Rbthlr. berechnet waren, einen wirklichen Ertrag von 14, 884, Rbthlr. ergeben haben, also einen Ueberschuß von beinahe ein Million, so daß man statt des erwarteten Defizits von 32!, Rbthlr. einen Ueberschuß von 636,400 Rbthlr. erhalten h Voͤllig so guͤnstig, wie es beim ersten Anblick scheinen sollte, dies Ergebniß jedech nicht. Es muß namlich erinnert werde daß unsere Finanz Verwaltung sich zunächst auf eine Buchht terei uͤber geschehene Ein- und Auszahlungen beschränkt, un daß daher jene uͤberschießende Million keinesweges eine wahr Einnahme, am allerwenigsten des betreffenden RechnungsJaß res ist. Obgleich nämlich in dem vorhergehenden Ueberschlan l, 039,900 Rbthlr. als muthmaßliche Einnahme kalkulirt ist, sp hat dieser Posten noch außerdem 697,9. 9 Rbthlr. betragen, aber eine Confumtion von gegen 2 Mill. Aktivis, deren wir im

als Einnahme gerechnet werden, Depositum von v0, 000 Rbthlr. aus Westindien zu bemerken Was man nun aber auch von den Ergebnissen halten mag ist es doch hoͤchst dankenswerth, daß die Regierung den Wi schen nach Oeffentlichkeit der Finanz Verwaltung entgegen komm

Kiel, 29. Dez. Einem Geruͤchte zufolge, wird auch C— Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl Christian von Dane mark, welcher seit der Trennung von seiner nunmehr geschitdt nen Gemahlin in Friedericia in Jütland als Regiments / lebt, sich wieder vermaͤhlen.

Deutschland.

Dresden, 3. Jan. Prinz Maximilian, Vater Sr. Masestaͤt des Koͤnigs, ist hen fruͤh um 5!“ Uhr mit Tode abgegangen und dadurch e Majestaͤt der Koͤnig und das ganze Königliche Haus auf d tiefste und schmerzlichste betruͤbt worden.

Hier ist folgende Verordnung, die Trauer wegen Ableben Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Maximilian betreffend, ü

schienen: . „Nachdem es der Vorsebung gefallen kat, Weiland den Dur

Se. Koͤnigliche Hoheit ) .

noversche (i2 in Ballast), 125 Daͤnische (538 leer), 282 Ham— burger (25 in Ballast), 236 Niederlaändische 6 57 2 gz Oldenburger (3 leer), S7 Bremer (3 in Ballast), 66 Fran⸗ zoͤsische, 9 Norweger, 33 Nord⸗Amerikaner, 30 Preußische, 29 Schwedische, 25 Spanische (1 in Ballast), 10 Portugie⸗ sische, ? Mecklenburger, 8 Russische, 8 Luͤbecker, 3 HOesterrei— chische, 3 Neapolitanische und 4 Belgische, zusammen 26501. Die an die Stadt gekommenen 23 Dampfschiffe haben 300 Rei— sen zurückgelegt, nämlich 9 von London 116 Reisen, 8 von Hull 115 Reisen, 1 von Goole 5 Reisen,. U von Leith 3 Reisen, 3 von Havre 2 Reisen und 1 von Amsterdam 21 Reisen. Dagegen sind 21535 Schiffe von hier nach verschiedenen Häfen abgegangen.

München, 31. Dez. Ihre Königl. Hoheiten der Kron— prinz, der Prinz Karl und Se. Hoheit der Herzog Max geben diesen Abend in den Sälen des Odeons ein glaͤnzendes Fest, wozu auch mehrere nicht hoffaähige Personen geladen sind. Morgen ist bei Hofe große Gala; Se. Majestaͤt der König nimmt unter dem Thronhimmel die Aufwartung an, ertheilt , n , n entliche monien⸗Tafel, und Abends Hof⸗ ie im Her * . ds Hof⸗Akademie im Her—

In Dezug auf die Muͤnchen-Augsburger Eisenbahn ist der Stand der Dinge nun folgender. Die rh er ge. hn n ndl zwischen dem Verwaltungs- Rath und Direktorium sind vollstaͤn— dig gehoben. Herr Denis erhält die oberste Leitung des Baues, und der von ihm entworfene Bauplan mit Kosten-Voranschlaͤ⸗— gen wurde vom Verwaltungs-Rath und Direktorium genehmigt. Als Bau⸗ Direktor wurde der Königl. Baurath Himbsel ernannt, und die Herren Bertsch, Butz und Bernaz sind als Ingenieurs der Gesellschaft angestellt. Die Bahnlinie wird neuerdings aus— gesteckt, und zur Erwerbung des noͤthigen Grund-Eigenthums ungesaumt geschritten. Der Bau wird an drei Punkten zu— gleich angegriffen: bei Muͤnchen, Augsburg und in der Mitte der Bahnlinie.

O esterre ich.

Wien, 27. Dez. (Schles. Ztg.) Obwohl die letzten Be⸗ richte aus Odessa die . daß die Heß alk in ge⸗

s nannter St n Ganztn nur noch 1 Mill. haben, kann nur sehr uneigentl na adt bereits erstickt sey, nicht bestärken, so sind nun welches ebenfalls von ein .

doch die heute hier eingegangenen Berichte der groͤßten Zuver— sicht, daß dieses Ziel nicht mehr ferne seyn , . es ö. wieder mehrere Tage verstrichen, ohne daß sich nur ein einziger neuer Fall ereignet hatte.

Das Komolott der Köoͤnigsmoͤrder, welches in London und Paris seinen Sitz hat, hat in letzter Zeit wieder mehrere Be— weise , ., sein verbrecherisches Streben noch nicht auf— ö hat. Vor einigen Wochen sind in Dresden auf die von

aris aus eingegangene Anzeige 2 exilirte Polen verhaftet worden, deren geheimer Zweck war, sich vorerst nach Polen und von da nach Petersburg zu begeben. Diese beiden Leute sind neuerlich Als geborne Krakauer von der Saͤchsischen Regie— rung an die Schutzmacht Oesterreich uͤbergeben worden, wo sie nun in Untersuchung sind. Es heißt, daß die kuͤrzlich aus An— laß des Hubertschen Projektes in Paris vorgenommenen Ver— haftungen die Vermuthung motivirt haben, daß zwischen den senseits Verhafteten und jenen beiden Polen ein Zusammenhang bestehe. Die in Paris mit Beschlag belegten Papiere durften ein helleres Licht auf diese Sache werfen.

Schweiz. Bern, 30. Dez. Der Regierungsrath hat in seiner Siz—⸗

lauchligsten Fürsten und Keren, Herrn Maximilian, Könialich uns vom 27. Dezember den ersten Secretair der Justiz-Sec—

Prinzen und Herzegen zu Sachsen, Vater Sr. Majestät des Köun beute früd halb sechs Uhr aus dieser Zei lichteit abzurufen, so me den wegen dieses böchsibedauerlichen Ablebens, in Folge Allerhöchs Anordnung, die in Gemäßheit des Mandais vom 16. Apiil 1 ub? J. bet dem Ableben ciner regierenden eder verwitteten Köntz oder eines Kronprinzen eriheilten Trauer Verschriften

Musit und die öffentlichen Lustbarkeiten nacha elassen, so mie dit i: geincine Trauer Kleidung nicht angelegt werden. Zar allg emen Rachachtung wird selches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß e bracht. Dresden, am 3. Januar isss und öffentlichen Unterrichts und des Innern.“

Jena, 31. Dez. (Deim. Ztg.) Der Verlust des Ge heimen Hofraths und Professors Dr. Stark J. wird außertt dentlich beklagt. Die geachtete Schriftstellerin Johann Schopenhauer hat sich seit einiger Zeit in unsern Mauern niy dergelassen. Eine lange Reihe von Jahren lebte sie bekannb lich in Weimar. Von Gsttingen hatten sich mehrere Stund rende hierher gewendet, um ihre wissenschaftlichen Bestrebungen fortzusetzen; es wurde ihnen jedoch eroͤffnet, daß sie nag Mer bestehenden Ordnung erst mit dem Anfange eines neuen Sthe⸗ sters in die Reihe der akademischen Buͤrger aufgenommen wer

den koͤnnen.

Hannover, 2. Jan. ruhtenñ Se. Majestat der Konig um 2 Uhr Cour im Koͤnigl. Schlosse anzunehmen. Konzert. . .

Der Kaiserl. Russische Gesandte am hiesigen Hofe, Fref herr von Schroͤder ist hier an ekommen.

Kassel, 31. Dez. K* anf Ztg.) In der gestrigen St zung der Stände⸗Versammlung erstattete Herr Eberhard Berich aber den den Ständen vorgelegten Gesetz-Entwurf, dem zufolg⸗ da eine definitive Vereinigung zwischen Staͤnden und Regierun in Betreff des Finanz⸗-Gesetzes nicht stattgefunden hat, die bist herigen Steuern bis zum Ende des Februars werden sollen. Das Gesetz wurde mit 33 gegen 4 Stimmy

angenommen.

Hamburg, 2. Jan. Im xerflossenen Jahre sind 2 Seeschiffe hier angekommen, von denen 2101 beladen und n leer oder in Ballast waren, naͤmlich: Teneriffa, von den Azorischen Inseln, Valparaiso, 118 von Brasilien, 5 von guayra, 1 von Angostura, 15 von St. Rico, 22 von St. Domingo, 52 von den Vereinigten Staaten und Britisch Nord⸗ Amerika 3 von Grönland, 2” Haäͤringsjaͤger, direkt aus der See. 8 pöß Archangel, 5 von Schweden, 14 von St. Petersburg und Rigt— 48 von Preußen, 12 von Rostock, Wismar und Luͤbeck, 205 von Daͤnemark und der Nieder-Elbe (worunter 127 leere), 217 vol Bremen und der Weser (worunter 11 leere), 163 von Olde, burg und 9stfriesland (worunter l leeres), 314 von den Nie derlanden (worunter 6 in Ballast), 169 von Belgien (woruntet in Ballast), 865 von A5 in Ballasth, 110 von Frankreich, in Ballast), s von Spanien (worunter 2 in Ballast), 29 von Italiäͤnischen Hafen, 11 von Triest und Cephalonien, 5 von Smyrna und J von Odessa. Diese 2601 Schiffe fuhren un, fer folgenden Flaggen: 59 Englische (55 in Ballast), Han

Am gestrigen Neujahrs: Tage 8. die Gluͤckwuͤnschung Abends war bei Hof

1 von Guinea, 5 v Porto Cabello und Thomas und Puerh

17 von Portugal (worunter

andurch a zecrduct'' jedoch follsn, mit Lins nabme der Residen, das Hallen nr . . in di

. enen Vaters, soll es in die des ehemaligen Praͤ—

sidenten des Obergerichts, Hwerrn von Wattenwyl, von diesem

an seinen Sohn, durch diesen an Herrn Bondeli gekommen

Die Ministerien des Kun

1838 forterhobe

7 von Ostindien, A vn

62 von Cuba, 5 von Mexic /

Großbritanien und Irland Eworunte

tion Herrmann vorlaäͤufig auf einen Monat suspendirt. Es war selbs auf . angetragen worden. Die Ursache dieser Sus pension ist ein Aktenstuͤck, welches durch ihn aus der Kanzlei kam und einem Manne mitgetheilt wurde, von dem er ine Invtscretion oder einen Mißbrauch desselben nicht befuͤrch— Aber aus der Hand dieses Mannes,

seyn, der es in der Allg. Schw. Zig. veroffentlichte. Herr

Bondeli, der den Einsender nicht nennen wollte, erlitt die durch

das Gesetz verhaͤngte Strafe der Einstellung in seinen buͤrger— lichen Rechten, bis ihn diese zu sehr genirte und er den unmit— telbaren Einsender nannte.

Griechenland.

Athen, 12. Dez. (Allg. Ztg.) Die Veränderung im Ninisterium hat einen Mann . der fest zu hen schen. Nicht Hr. Paikos ist von der Justiz entfernt worden, sondern Hr. Polyzoides, dem Jener entgegengewirkt hatte, von dem Innern, dem Kultus, den Schulen; warum? Gesagt wird, seine zu Tage gekommene fruͤhere Verbindung mit der ppposition habe Veranlassung gegeben, ihn zu entfernen; indeß diese war Niemanden ein Geheimniß, ja er war als Chef einer dem Kanzler-Amte widerstrebenden Gesinnung nach dem Siurze desselben zu den Geschaͤften gezogen worden, und was ihn hob, ann, wenigstes bei einem konsequenten Gange der Dinge, ihn icht auch gestuͤrzt haben, selbst nicht, wenn er, wie man ihn seschuldigt, damals gegen die Xenokratie geschrieben hatte. ben so unerwartet ist die Wahl seines Nachfolgers, des Hrn. laralis. Dieser ist ein Chiotischer Arzt, zur Zeit Eapo . Minister des Auswärtigen, kein Mann von schlim— . . aber wegen seiner Stellung zu jenem Gewaltherrscher ( Zriechenland, und wegen einiger persoͤnlichen Dinge da— 9 8. dem oͤffentlichen Urtheil und in den Gedichten des gro— ; . , ,. der Epoche, Alexander Suzo, arg mitgenommen. 3 . hat ubrigens als Eparch von Achaja und Messe— z gute Dienste gethan, und es steht zu erwarten, daß er in , auf andern Prinzipien, als den Korfiotischen, mahl . Regierung ebenfalls utes thun werde. Zu beklagen e . daß das Ministerium des oͤffentlichen Unter— z . jetzt wieder einem andern Ministerium als eine Art n. ugabe und Ueberfracht noch aufgeladen wird. Auch Heer e he des hat auf diesem Gebiete die wenigsten Spuren seiner ! . zuruͤckgelassen, was um so auffallender war, da ihm z . wissenschaftlicher Bildung und eines regern Eifers fuͤr rng ng Er ist wieder an den Areopag, als Vorstand n. n, zuruͤckgekehrt. Eine andere Befoͤrderung ist die des . hen und verstandigen Theocharis, früheren Finanz⸗Mini—⸗ [nn den Stagtsrath, in welchem er die Stelle des Rumelio— . enerals Baltinos einnimmt, eines einsichtsvollen und . 6 Mannes, den uns der Tod entrissen hat. Noch e lenderungen scheinen bevorzustehen. Herr Maurokor— . wird schon seit Monaten aus Muͤnchen erwartet, und . i. er sey in Triest angekommen. Es sind auch in . rieff von ihm von dort angelangt, und er ist nicht rann, auf halbem Wege stehen zu bleiben. Zwar hat

e 23 ihm die Regierung die Teisung zugeschickt, nach Muͤnchen zu— rückzukehren, wo seine Gegenwart wegen der gerade jetzt im Gange begriffenen Unterhandlung in Betreff einiger Kommerz Traktate noͤthig ware; aber bei den Mitteln, welche fur ihn hier in Bewegung gesetzt werden, darf man erwarten, daß jene Um⸗ kehr nicht von langer Dauer seyn wird. Dagegen ist von der Rückkehr Koletti's aus Paris nicht die Rede, und sollte, wie besorgt wird, Maurokordatos ohne ihn in die Geschäfte treten, so darf man eher an etwas Anderes, als an eine Konsolidirung unserer Verhaͤltnisse denken, zumal wenn in Erfuͤllung gehen sollte, was jetzt von neuem mit einer gewissen Entschiedenheit angekündigt, obgleich noch von keiner Seite verbuͤrgt wird, daß der wuͤrdige Staatsmann, der dem Ministerium praͤsidirt, sich seinen heimkehrenden Landsleuten anschließen und uns verlassen werde. Ihre Blatter erwähnen zu wenig des Verdienstes und der Ehrenhaftigkeit der Baverischen Offiziere in Griechen land. Fast jeder von einiger Bedeutung hat sich, sey es im Arsenal, oder bei Einrichtung und Ausführung militairischer Anstalten und Arbeiten, oder endlich in Einübung und Disci— plinirung der Truppen Verdienst erworben; alle haben in ihren Kantonnirungen den Städten und Dörfern den Inbegriff guter Mannszucht gezeigt und Achtung vor dem Militairstande ge⸗ pflanzt. Maͤnner wie Heß, Goͤßmann, Zentner, Kirchmayer u. A. wurden jedem Lande Ehre machen, nicht zu gedenken des braven Herrn von Purkardt, der Herren Lehmayer und Graf Saporta, die in des Koͤnigs unmittelbaren Diensten standen. Sie alle werden jetzt oder in der nächsten Zukunft dem Grie— chischen Gestade Lebewohl sagen. Das Publikum ist von dem Hasse, der sie von mehreren Seiten verfolgt, weit entfernt, und weiß die Verdienste braver Maͤnner von den Eingenommen— heiten Uebelwollender wohl zu unterscheiden.

Athen, 12. Dez. (Bayer. Bl.) Im Innern leiden wir fortdauernd an Geld-Verlegenheiten. Die uͤber Marseille gekommene Million Franken war zur für den Augenblick, denn es galt, fruͤhere Forderungen und Ruͤckstände zu befriedigen, und dem Hof- und Militair-Etat die nöͤthigen Summen zu uͤber— weisen; doch hoͤre ich, daß die drei Machte in Bezug auf die dritte Serie bereitwilliger geworden sind. Der Russische Ge— sandte zeigt sich fortdauernd mit der Thätigkeit unseres Mini⸗ Fer-⸗Präsidenten zufrieden und von der Aufrichtigkeit seiner Ab— sichten uͤberzeugt; auch der Franzoͤsische ist unbefangen genug, seine Lage und sein Verdienst anzuerkennen, und in Paris fin= det Koletti seine Bemuhungen durch Mitwirkung einslußreicher Philhellenen unterstuͤtzt. Wir duͤrfen also hoffen, daß die Zah⸗ lungen des Restes der dritten Serie, acht bis neun Millionen, jetzt nicht mehr den fruͤheren Schwierigteiten unterliegen wer— den, im Fall nicht neue Verwickelungen eintreten. Wir hoffen, nächstens uber die finanzielle Lage, uͤber die Huͤlfsquellen des Landes und die Beduͤrfnisse seiner Administration Ausfuͤhrliches mittheilen zu koͤnnen, da die Sache jetzt zum Behuf der Vor⸗ lage fuͤr die drei Mächte in Bewegung und zur Erörterung gekommen, hiesigen Orts aber durchaus nicht ein Geheimniß ist.

Athen, 12. Dez. (Leipziger Allgem. Ztg.) Trotz der großen Geldopfer, welche die Regierung der Graͤnzbewachung u bringen gendͤthigt ist, erhalten wir doch noch von Zeit zu Zeit unerfreuliche Nachrichten aus den Graͤnzprovinzen. So wurden erst neulich wieder drei Griechische Offlziere, welche die Graͤnzstation inspicirten, von Raͤubern aus Tuͤrkischem Gebiet uͤberfallen, der eine von ihnen, ein Oberst-Lieutenant der leichten Truppen, getoͤdtet, und die beiden andern, welche dem Genie⸗Corps angehoͤren, von ihnen gefangen uͤber die Graͤnze geschleppt. Die Räuber verlangen 30, G00 Piaster Löͤsegeld fuͤr ihre Auslieferung. Man sagt, daß diese Summe bereits von Athen an die Graͤnze abge⸗ schickt wurde, und hofft darum, diese Unglücklichen bald aus den Haͤnden dieser Uebelthater befreit zu sehen. Diesen betruͤbenden Er⸗ scheinungen gegenuͤber welche leider eine natuͤrliche Folge der dermaligen Griechischen Graͤnzlinie und des Zustandes des Nachbarlandes sind ist es erfreulich zu vernehmen, daß in allen ubrigen Landes-Theilen Ruhe und Sicherheit herrscht. Nur die Hauptstadt macht hiervon eine unrühmliche Aus— nahme. Fast taglich hoͤrt mgn von Diebstählen und nächtlichen Einbruͤchen, und, was das Schlimmste ist, die anderwärts hun— dertäugige Polizei scheint in Athen selbst des Forschungs- und Beobachtungs-Geistes zu entbehren, dessen sich gewoͤhnliche Menschenkinder mit zwei gesunden Äugen erfreuen. Selten hoͤrt man von Habhaftwerdung der Diebe, und noch seltener von Wiederauffindung der gestohlenen Gegenstande. Auffallend ist es, daß diese Diebereien fe einzig auf die Hauptstadt beschränken, waͤhrend nicht nur die Bewohner der nahen Piräusstadt, son— dern auch die aller uͤbrigen Stadte des Reiches von dieien Ex— cessen gaͤnzlich verschont sind. Leute, welche die Verhaäͤltnisse ge⸗ nauer kennen, sind der Ansicht, daß diesem Uebelstande nur da⸗ durch abgeholfen werden koͤnne, wenn die Polizei der Haupt— stadt der Gemeinde -Behoͤrde abgenommen und in den Bereich des unmittelbaren offentlichen Dienstes gezogen werde. Es ist auch in andern Laͤndern die Erfahrung gemacht worden, daß die Gemeinde-Polizei ein allzu schwerfaͤlliges Geschoͤpf ist, als daß es sich mit der raffinirten Beweglichkeit und Schlauheit der Schelme von Professton messen und die Tausende von ge— schäftslosen Individuen, die sich in einer Hauptstadt herumtreiben, gehörig uͤberwachen koͤnnte. Gluͤcklicher war die Athenische Po— lizei vör einigen Tagen in der Habhaftwerdung eines Moͤrders, welcher des Abends seinen im nämlichen Hause wohnenden Ka— meraden im Bett ermordete, um ihn seiner kleinen Habschaft zu berauben. Der Moͤrder steckte den Leichnam des Gemorde— ten in einen Sack und entfernte sich damit von seiner Wohnung, um ihn an einem abgelegenen Orte zu verscharren; doch auf. dem Wege trafen ihn einige Polizeidiener, welche ihn um seine Last befragten und, als er dieselbe abwarf, um zu entrinnen, festnahmen. Zur Ehre der Bevölkerung muß man jedech bei— fuͤgen, daß diefer tragische Fall der erste ist, seitdem Athen die Hauptstadt des Reiches wurde. R rasi l 1 Nach, dem Korrespondenten der Morning Chrongele ging der (gestern unter Londen erwähnte) Aufstand in Ba— ia von der untersten Volksklasse aus, die sich mit den freien tegern und Mulatten verbuͤndet hatte. Am 7. November wur— den die Behoͤrden der Stadt abgesetzt und neue an deren Statt ernannt. Die vorher gewonnenen Truppen vereinigten sich mit den Aufruͤhrern, in deren Namen Dom Joao Tarneiro da Silva Rego folgende Proeclamation erließ: „Einwohner von Bahia! Das Volk Bahia's, muͤde der Feindseligkeit des Ho— fes von Nio Janeiro, hat endlich das Joch der verhaßten Ty— rannei von seinem Nacken geworfen. Es hat seine Unabhaäͤn— gigkeit ohne den geringsten Widerstand und mit einem ungeahn— ien Ruhme errungen. Beruhigt Euch, kehrt zu Euren Beschaf— tigungen zuruck und seyd versichert, daß Eure heiligen Rechte

in ihrer ganzen Ausdehnung unangetastet bleiben

das Gesetz aten hatte der Regierungs⸗Präsident von Bahia,

gaben sich auf ihr Schiff zuruͤck.

hielt.

ob in der

Inland. Berlin, 5. Jan.

neue hinzugetreten sind.

maceuten und Oekonomen. Personen an den Vorlesungen Theil.

befuͤrchten, wo ganze Ballen Wgaren schon 7 ser auf dem Freihafen lagen. Aufs schnellste

deutend ist, daß man bei durchwaten kann, ohne nasse

tädte gestanden,

associirten Grundbesitzern 132 Wohnhaͤuser,

Zur

digt worden sind.

sollen. Es

lebe die Religion! Es lebe das Land, das Volk von Bahia und egeben im Regierungs⸗Palaste von Bahia.“ Am

Francisco de

Souza Parais eo, aus seinem Palaste noch eine Proclamation gegen dle Emporer erlassen, worin er das feste Vertrauen aussprach, daß das Volk von Bahia, die Linie und die National⸗Garden sich gegen eine Partei vereinigen wurden, die ihre Uebereinstimmung mit den Rebellen von Para und Rio Grande nicht verhehle, daß sie einen seiner Hauptsterne dem Kaiserreiche nicht entreißen lassen, die Unversehrtheit Brasiliens aufrechthalten und der vielkoöpfigen Hydra der Rebellion das Haupt zertreten wurden. „Es lebe die Religion, es lebe Senhor, Dom Pedro II., unser erhabener Kaiser, es leben die das Gesetz vertheidigenden Bewohner der Provinz“, schloß der Aufruf des Gouverneurs an die Soh bis F 00 Mann Regierungs⸗Truppen und die Bemannung des Schif⸗ fes „d Agosto“; allein als sie vorruͤcken sollten, gingen die Sol⸗ daten, bis auf einige 10, zum Volke über, und die Seeleute be⸗ g —ᷣ Die Euglische Kriegsbrigg „Wizard“, mit 290 Kanonen, schuͤtzte die Britischen Kaufleute, viele Leute suchten die Stadt zu verlassen, obgleich, wie der Englische Berichterstatter zugiebt, die revolutionaire Regierung bis jetzt Ruhe und Ordnung muͤsterhaft und streng aufrechter— Viel Grund zur Auswanderung gab den Furchtsamen die Nachricht, daß sich die Einwohner von Caxolisa-sao— und anderer Orte fuͤr die Brasilianische Regierung bewaffneten. Senhor Carneiro, der die Proclamation unterschrieben, ist zum Vice-Praͤsidenten, Senhor da Rocha Galvao zum Praͤsidenten ernannt; der Letztere wird täglich aus seinem Exile in Nord— Amerika zuruͤckerwartet. Die Brasilianische Kriegsbrigg, welche den Expraͤsidenten an Bord nahm, ward von den Forts der Stadt aus heftig beschossen und liegt bis jetzt vor dem Hafen, bsicht, ihn zu blokiren, ist nicht bekannt.

Nach Ausweis des kuͤrzlich erschiene⸗ nen Verzeichnisses der S.udirenden an der Universität zu Breslau beträgt die Gesammtzahl der bei derselßen immatri— kulirten Studirenden in diesem wie im vorigen Semester 721, indem statt der abgegangenen 150 Studirenden eben so viel t Die evangelisch-theologische Fakultät zahlt deren 158, die katholisch⸗ theologische 19!, die juristische 1 1*, die medizinische 128 und die philosophische i126. Ueberdies be— suchen die Universitàat, als zum Hoͤren der Vorlesungen berech— tigt: 3 Personen, deren Immatriculation noch in suspenso ist, Eleven der medizinisch⸗chirurgischen Lehr⸗Anstalt und 8 Phar— Es nehmen mithin überhaupt 828

Man meldet aus Koln unterm 28. Dezember: „Der Rhein ist bis gestern so außerordentlich gestiegen, daß hier, wie in Duüsseldorf, das Wasser in einigen Siunden uͤber das Boll— werk trat und einen großen Schaden unter dem Kaufmanns— guͤtern anzurichten drohte; besonders war dies in Duͤsseldorf zu Zoll tief im Was⸗— wurden diese nun fortgebracht, hatten aber doch schon gelitten. Bei Emmerich und Kleve war das Wasser ebenfalls ungewoͤhnlich hoch, und namenilich der alte Rhein, der im Sommer beinahe austrocknet, von ei— ner außerordentlichen Breite. Die Felder, die Wiesen wurden uͤberschwemmt, Baume mit fortgerissen, Dämme an einigen Stellen durchbrochen und ganze Saaten weggeschwemmt und ruinirt. Eben so sind auch die Nebenfluͤsse des Rheins außer— ordentlich gestiegen und die Wipper, die im Sommer so unbe— Barmen und Elberfeld mit Schuhen Fuße zu bekemmen, ist um 12 Fuß 8 und hat vorgestern in den Straßen der beiden Fabrik⸗

n, bei Kronenberg aber einige Stahlhaͤmmer fortgerissen und uͤberall mehr oder mindern Schaden angerichtet.“

In dem Zeitrgune vom 1, April bis ult. September v. J. haben sich im Herzogthum Sgchsen 116 Brande ereig— net, wovon 5 durch Blitz, 1 durch Verwahrlosung, 35 durch muthmaßliche und 1 durch erwiesene Brandstiftung, die ubrigen 74 aber durch unermittelte Zufälle entstanden, und wodurch 239 as 1i6 Stall Seiten⸗-Gebaäͤude, 120 Scheunen und 51 sonstige Gebaude total eingeäschert, Si Wohnhäuser, 55 Stall- und Seiten-Gebaude, 345 Scheunen und 13 sonstige Gebäude aber theilweise bescha—

; Deckung der hierdurch entstandenen Kosten ist eine Summe von 121,523 Rihlr., mithin von dem Haupt -VersicherungsQAuantum von 7i, 065, 827“, Rihlr. ein Beitrag von 5 Sgr. à Pf. vom Hundert aufzubringen.

Amaso

und

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens Na rnittags Avends Rach einmaliger . Januar. 6 br 2 uhr 10 uhr ] Deore tua. * Luftdruc . .... 339, Par. 339,71 Par. 339 11 war.? Quellwarme 67“ R. Lustwarmt ... M58 R. 222 R. 230 R. Fluß warme O, R. Thaupunkt ... 728 R. AS“ R. 46 R. Bodenwärme O6 R. Dunstsättigung 79 Ct. S0 TCt. 83 TC t. Ausdünstung 9 G21 Ro. Wetter . ...... trübe. Schne⸗ trũ ne Niedersclaa (,. 011 Rh Bind. S8 EO. csv. Waärmewechse!l 1,0 Wolken ug... SD. 1 812. Fageamittelt: 3839. 2“ Per. 319 R. 5579. SO

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nen 5. Januar 1838.

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Auswärtige e Börsen. Amsterdam, 31. Dezember. Niederl. wirkl. Schuld 2! 1.6. Do, do. —. Neue Anl. 197/19. Antwerpen, 30. Dezember. Neue Anl. 19a1½. kErankfurt a. M., 2. Januar.

Zins. —.

gesterr. 500 Met. 105155. 1983.8. AMM, 1090 6. G. 19,9 2879. 253). Bank- Actien 1687. 1688.

21. 0/ο C. Partial - Ohl.