1838 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den, man die Intervention selbst nech länger verzögern könne. Wie die Sachen jetzt liegen, darf das Amendement des Herrn Häbert nur kerwerfen! erben uin das Madrider Kakznet ju veranlassen eine fofortige Anterventien zu verlangen. Die Frage wind also in diesem A ngen licke entschieden; ich beschwöre die Kammer, darüber wehl nachjuden ken. Ben der Politik der Richteinmischung kann man im⸗ mer nech zurückkommen, von der Politit der Einmischung aber nie mals; es ist dies ein definitiver, unwiderruflicher Beschluß. Möge die Kammer dies wobl bedenken.“ . Nach Beendigung dieser Rede verlangten mehrere Depu⸗ tirte, daß man zur Abstimmung schreite. Diesem widersetzte sich aber Herr Thiers. Er glaube nicht, äußerte er, daß man eine so hochwichtige g Kammer so rasch entscheiden duͤrfe; der Schluß der Debatte warde weder dem Patriotismus, noch der Würde der Kammer angemessen seyn, und er halte sich sonach uͤberzeugt, daß man ihm nicht im Ernste verwehren werde, noch einmal seine Mei⸗ nung auszusprechen. Hiernach wurde beschlossen, die Debatte am folgenden Tage fortzusetzen. Die Versammlung trennte sich erst Hen 7 Uhr. ; itzung vom 12. Januar. Schon fruͤh waren alle Zugaͤnge zu dem Palaste der Deputirten⸗Kammer mit Neugie⸗ rigen besetzt, und kaum hatte man die Thuͤren geoͤffnet, so' Haren auch die oͤffentlichen Tribünen bis auf den letzten Platz gefuͤllt. Auch die Tribünen der Pairs, des diplomatischen Corps und der vormaligen Deputirten waren ungewöhnlich stark besetzt. Der Herzog von Qrleans befand sich in der fuͤr die Königl. Familie reservirten Tribune. Um 1 Uhr ward die Siz⸗ zung eröffnet. Alle Mitglieder des Kabinets waren gegen wärtig, und die ganze Versammlung bot einen ungewoͤhnlich belebten Anblick dar. Der Präsident eroͤffnete die Siz⸗

ung mit der Vorlesung eines Schreibens des Generals Bastia

eöastiani, worin derselbe erklaͤrte, daß er, in a und Ajaccio gewahlt, fuͤr letztern Ort optire Hier— nächst ward die Berathung üͤber den Aten Paragraphen

der Adresse fortgesetzt. Nach einigen Worten der Herren Rei— nard und Salvandy, denen die Kammer, wenig Aufmerk— samkeit schenkte, bestieg Herr Thiers die . und äußerte sich unter der aufmerksamen Stille der Versammlung im Wesentlichen also: „Man hat Ihnen gesagt, m. H., daß es sich in dieser Debatte um Personen handle. Die Kammer weiß, welche innige und feste Ueberzeugung ich in Vezug auf die vorliegende Frage habe, Diese Ueberzeugung ist so fest, daß sie mich veranlaßte, meine Stellung in dem Kabinette vom 22 Februar aufzugeben. Ich kann es hier, ohne indiskret zu seyn, sagen, daß, wenn ich nur an mich daͤchte, ich jetzt nicht das Wort nehmen wuͤrde; denn man hat mir den Vorschlag gemacht, wieder in das Kabinet einzutreten, und nur meine Ansicht uͤber die Spanische Frage ver— anlaßte mich abermals, ein erhabenes Wohlwollen ab— zulehnen. Von einem“ persoͤnlichen Interesse meinerseits kann also nicht die Rede seyn. Ich kehre nun zu dem eigent⸗ lichen Gegenstand unserer Debatte zuruͤck. Herr Guizot hat Ihnen gestern gesagt, daß, wenn, man sich auf die Interven— nons, Politik einlasfe, man sich nicht wieder davon wurde los⸗ machen koͤnnen; wenn man dagegen die Nicht⸗Interventions⸗ Politik befolgte, so wuͤrde man im Nothfalle dieselbe wieder aufgeben koͤnnen. Ich bin ganz entgegengesetzter Meinung, und glaübe, daß, wenn man sich auf die Nicht ⸗Interventions Poli⸗ ik einläßt, man dieselbe nicht wieder aufgeben kann; es ist die Eontre⸗Revolution, deren Zustandekommen man zulaͤßt. (Leb— haftes Murren im rechten Centrum.) Man hat geglaubt, m. H., Faß ich die Intervention, die augenblickliche Intervention ver⸗ langte. Dies ist ein Irrthum. Es beduͤrfte ernster und wich—⸗ tiger Umstaͤnde, bevor man sich zu dieser großen Maßregel ent⸗ schlosse. Wenn ich Ihnen die Politik schildern sollte, die ich in Bezug auf Spanien befolgt zu sehen wuͤnschte, so wuͤrde ich agen? Man muß an der Granze ein Observations—⸗ Esrps aufstellen, welches bereit wäre, unverzuͤglich in Spanien einzurucken, sobald der Thron der Koͤ— nigin ernstlich in Gefahr schwebte. Glauben Sie mir, m. H., eine solche Stellung wurde uns ein ungeheures Ueber— gewicht in Europa geben,. Spanien hat oft die Intervention verlangt. (Der Justiz⸗Min ister: „Man hat sie immer ver— weigert!“ Ich bediene mich Ihres Gestaͤndnisses: Sie haben die Intervention verweigert Alle Minister: „Sie selbst thaten en! Man verweigerte die Intervention, als Sie Minister waren!“ Herr Thiers: „Ich persoͤnlich habe mich immer fuͤr die Intervention ausgesprochen. Das erstemal, als Spanien unseren bewaffneten Beistand in Anspruch nahm, war ich Mitglied des Kabinets, und die abschlaͤgliche Antwort ward gegen meinen Rath ertheilt, Als die Intervention zum zweitenmale verlangt wurde, war ich Conseils-Praͤsident; und als man sie wieder verweigerte, blieb ich nur unter der Bedingung im Ka— binette, daß man mir wenigstens die die mir indeß spaͤter auch verweigert wurde. Wollen Sie (zu den Ministern gewendet), daß ich Ihre eigentliche Absicht ent— huͤlle? Sie wünschen von der Kammer eine Indemnitaͤts-Bill fuͤr den Fall zu erhalten, daß Don Carlos vielleicht in der Zeit zwischen zwei Sessionen die Contre⸗-Revolution zu Stande brachte!“ Im Centrum: „Nein, nein! Die linke Seite in Masse: „Ja, ja!“ Herr von Montalivet: „Ich protestire gegen die Absicht, die man uns unterlegt!“ Herr Thiers mit starker Stimme: „Die Protestationen eines Mi—⸗ nisters duͤrfen sich nicht auf bloße Worte beschraͤnken; es be— darf der Handlungen! Bedenken Sie, err Minister, daß Sie und ich, Alles, was wir sind, der Juli Revolu⸗ tion verdanken, und daß es anderer Dinge als bloßer Worte bedurfte, wenn diese Revolution jemals in Gefahr kommen sollte! (Schallender Beifall von der linken Seite.) Ich bitte, die Heftigkeit zu entschuldigen, von der ich mich in diefem Augenblicke fortreißen lasse. Ich erblicke in der Frage, die uns jetzt beschaftigt, den wichtigsten Gegenstand, der e zur Berathung gekommen ist. Ich sage der Regierung die Wahr heit; die Erfolge im Schoße des Friedens berauschen dieselbe, Und in der Spanischen Frage geräth sie auf Abwege. Aus der. Opposition hervorgegangen, sagte ich im Jahre 1830 zu meinen Freunden, daß sie sich irrten, daß sie zu weit gingen. Ich habe mich dem Argwohn aug e et, ich habe die theuersten Bande errissen, um meiner Ueberzeugung treu zu bleiben. Diese leber zeugung ist heute der Regierung einer Regierung, die ich liebe gegenuͤber noch immer dieselbe!“ Herr Thiers suchte im weitern Verlaufe seiner Rede zu zweisen, daß die moralischen Wirkungen der Politik des dinisteriums die seyn wuͤrden, Frankreich von allen seinen Verbundeten zu trennen. Eine Stimme im Centrum: „Sie wollen also eine augenblickliche Intervention?“ Herr Thiers: „Diese Bemerkung ist kindisch! (Unterbrechung. Ich habe schon fruͤher darauf geantwortet. Ich verlange nicht, daß man äber die Interventien abstimme. Ich will nur dem Ministe, rium die volle Freiheit zum Handein bewahren! Ironisches

Frage vor einer neu zusammengesetzten

Cooperation zugestaͤnde,

46A Gelaͤchter im rechten Centrum.) Man hat mir vorgeworfen, daß ich etwas Unmögliches, daß ich ein. Unternehmen ver⸗ langte, an dem selbst Napoleon gescheitert sey, namlich Spa⸗ nien zu regieren. Wenn es sich darum handelte, ob wir in Spanien regieren sollen oder nicht, so wurde ich augenblicklich auf das Wort verzichten; aber gläcklicherweise sind die Zeiten vorbei, wo eine Nation uͤber andere Nationen herrscht. Ich wuͤrde nur in Spanien eindringen wollen, um Don Carlos daraus zu vertreiben!“ (Mehrere Stimmen:; „Und dann?“) Der Redner erklaͤrte schließlich, daß das Amendement des Herrn Hebert Spanien der Contre⸗ Revolution Preis gabe. Nachdem Herr Thiers die Rednerbüuhne verlassen hatte, blieb die Sitzung wegen der großen Aufregung, in welcher die Kam— mer siicch befand, eine Zeit lang unterbrochen. Bei Abgang der Post ergriff neuerdings der Eonseils-Präsident das Wort.

Paris, 12. Jan. Im Messager liest man: „Der gestrige Ball in den Tusserieen war sehr zahlreich besucht, indeß war eine ungewohnliche Befangenheit der Gaͤste bemerkbar. Man unterhielt sich allgemein von der großen parlamentarischen De⸗ batte, die die Kammer seit zwei Tagen beschäftigt. Der Koͤnig zeigte eine vollkommene Ruhe; es war unmoglich, auf seinem

Gesichte das geringste Zeichen der Unzufriedenheit oder der

Er unterhielt sich einige Augenblicke mit

Sorge zu lesen. Der Herzog von Orleans lah ernster und auf—

Herrn Thiers. geregter aus. , und war den Debatten mit großer Aufmerksamkeit efolgt. ; Das Journal des Dabats sagt: „Wir wundern uns nicht, daß die Kammer so wichtigen Interessen drei Tage der Erörterung widmet. Aber muß nicht eben dies die gemaͤßigten und gewissenhaften Maͤnner auf die ungeheure Verantworilich⸗ keit aufmerksam machen, die man ihnen auferlegen will, indem man sie zur Bewilligung der Intervention zu veranlassen sucht? Die Regierung, die durch ihre Stellung alle Interessen und alle Berbindungen Frankreichs mit einem Blicke uͤbersieht, die alle Aktenstücke und alle Dokumente, um sich Licht zu verschaf⸗ fen, in Handen hat, verlangt die Intervention nicht. Wollen nun die Männer, die vielleicht geneigt sind, sich der Interven⸗ tions-Partei in die Arme zu werfen, die Meinung dieser Par⸗ tei der Meinung der Regierung vorziehen? Wollen Sie ihr dieselbe mit Gewalt aufdringen? Wir fuͤr unser Theil wuͤrden es bei solcher Gelegenheit fuͤr die Pflicht eines ö Burgers halten, unsere persoͤnliche Ueberzeugung der der Regierung auf⸗ ,,, welche die allgemeinen Interessen Frankreichs besser ennt, als irgend Jemand, und dieselben seit sieben Jahren so gut vertheidigt hat.“

Rachdem die Polizei gestern das Duell zwischen den Herren Lorois, Praͤfekten, und von Sivry, Deputirten des Departe— ments des Morbihan, verhindert hatte, ward uͤber den ganzen Vorgang an Ort ünd Stelle ein Protokoll aufgenommen. Die Sekundanten, saͤmmtlich Mitglieder der Deputirten⸗ Kammer, und Herr von Sivry wurden in ihrer Eigenschaft als Deputirte sogleich freigelassen; dagegen wurden Herr Lorois und der assisti⸗ rende Wundarzt, Herr Guise, zum Großsiegelbewah rer gefuͤhrt, und erst am Abend wieder auf freien Fuß gesetzt. Herr Lorois hat von dem Minister des Innern den Befehl erhalten, sich augenblicklich auf seinen Posten zu begeben. Deiselbe wird demzufolge heute abreisen.

Gestern fand in Rueil das feierliche Leichenbegaͤngniß der Koͤnigin Hortensia statt. Unter den Leidtragenden bemerkte man die vormalige Koͤnigin von Neapel, den Grafen Tascher de la Pagerie, den Marquis von Beauharnais und fast alle in Pa— ris befindlichen Notabilitaͤten des Kaiserthumes. ;

Der Eonstitutionnel enthalt nachstehendes Schreiben aus Bayonne vom dten d.: „Man versichert heute, daß auch das von dem Marquis von Boveda kommandirte Corps uͤber den Ebro gegangen seyg und, gemeinschaftlich mit dem unter Basilio Garcia, eine Gtreitmacht von 16 bis 11,0900 Mann bilde. Man sagt, Don Carlos sey im Begriff mit anderen Regimentern nachzuruͤcken, Urbistondo werde Catalonien und Cabrera Aragonien verlassen, da sich alle diese Streitkrafte in Castilien sammeln sollten.“

Großbritanien und Irland.

London, 11. Jan. Gestern Nachmittag hat sich Lord Melbourne wiede nach Windsor begeben, nachdem er vorher eine Konferenz mit dem Kolonial- und dem Kriegs⸗Secretair gehabt hatte. Im Kolonial Amte waren Depeschen vom Ober— Befehlshaber der Truppen in Kanada, General-Lieutenant Sir John Coͤlborne, eingegangen.

Die Parlamentis-Verhandlungen nehmen bekanntlich am 16ten d. wieder ihren Anfang; man glaubt jedoch allgemein, daß, wenn auch das Unterhaus an diesem Tage zusammen⸗ koͤmmt, doch vor dem 6. Februar keine von den großen Fragen zur Sprache kommen wird, uͤber welche die beiden Hauptpar— teien des Staats uneins sind, so daß aiso bis dahin wahrschein⸗ lich keine Abstimmung ,, duͤrfte, bei der es auf die Er— probung der gegenseitigen Starke ankaͤme. Viele Parlaments⸗ Mitglieder wollen sich diese allgemein angenommene Voraus—⸗ setzung zu Nutze machen, um sich ihre Ferien noch zu verlaͤn⸗ gern. Unter den Irländischen Mitgliedern, die zu diesem Zweck ihre Stimmen mit Anderen abgepaart haben Ebekanntlich der technische Ausdruck dafuͤr, wenn zwei Parlaments-Mitglieder von beiden Seiten des Hauses mit einander uͤbereinkom⸗ men, beiderseits von dem Hause fern zu bleiben, damit ihre beiden Parteien durch ihre Ab vesenheit nichts verlieren), befin⸗ . die Herren Litton, Ball, T. Martin und Sergeant Jackson. , *

Die neuesten Berichte aus Kanada, welche mit dem Paketschiff „Westminster“ gestern hier eingetroffen sind, reichen bis zum 15ten Dezember und lauten uͤberaus guͤnstig fuͤr die Regkerung. Der Courier sagt: „Es freut üns, auch auf Autorität mehrerer New⸗Yorker und anderer Amerikanischer Blaͤtter melden zu koͤnnen, daß der Krieg in Kanada zu Ende ist; der „New⸗ Yorker Herald!“ vom 26. Dezember sagt mit einfachen Worten, mit dem jetzigen Kriege sey es vorbei.“ An der Boͤrse wollte man zwar die Nachrichten vom Kriegsschauplatz fuͤr nicht so wichtig und entschei⸗ dend halten, indeß zweifelte man doch nicht, daß der n ge if eg den Hauptstuͤtzpunkt der Rebellen von Nieder⸗Kanada, Grand⸗Brule, gluͤcken und daß dieser Schlag die Empoͤrung der Provin be⸗ endigen werde. Fuͤr ganz gewiß hielt man es indeß, daß die Insurgenten in Ober- Kanada vollkommen in Verwirrung ge— dracht und fast ganz von Waffen entbloͤßt seyen. Den Haupt⸗ gegenstand der Ünterhaltung an der gestrigen Boͤrse bildeten die Maßregeln, welche die Minister dem Parlament bei seiner Wie⸗ derzusammenkunft zur gaͤnzlichen Pacification Kanada's und zur

Verhinderung einer nochmaligen Insurrection vorlegen wuͤrden.

Folgendes uͤber die neue⸗

Die Morning Chro niele bemerkt Empoͤrung naht rasch-ih⸗

sten Nachrichten aus Kanada: „Die

Er hatte der Sitzung der Deputirten⸗ Kammer

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rem Ende. Eine starke Streitmacht ruͤckte gegen Grand⸗r von der einen und ein Freiwilligen⸗Cerps von der andern eg vor. Die Insurgenten hatten keine Mittel, um wirlksamen derstand zu leisten. In Neu-Braunschweig und Neu Sch land herrscht der beste Geist, Eine Proclamation des Gen neurs des Nord⸗Amerikanischen Staates Verment liefert e. erfreulichen Beweis von der Aufrichtigkeit, womit die Veren ten Staaten entschlossen sind, Neutrali at zu bee bachten. Anwesenheit so vieler Verbannten aus beiden Kanada's in Vereinigten Staaten kann freilich keine große Vecleckunn Freiwillige seyn, an einer Jnsurrection Theil zu nehmen, n ungluͤcklich begonnen hat. So steht es mit der ungeheuern mee, die Herr Roebuck den Kanadiern aus den Verein Staaten versprach.“ Im Globe liest man über denselben genstand: „Der Aufstand in Ober-Kanana ist, wie aus den neuesten von dort eingegangenen Berichten giebt, vollkommen sehlgeschlagen, und es ist den Insurggh niemals geiungen, in Toronto einzudr ngen. Herr Mag ist nach den Vereinigten Staaten entflohen und hat die wohner der Stadt, wo er sich befindet, in einer èffenn⸗ Versammlung angeredet, um das Mitgefühl der Amer lam , . , a ,, 8. ö. zu erlangen,

seder-Kanada' ist der Doktor Wolfred Nelson, einer der 5 dann insbesondere auf ein Gese 2 Anfuͤhrer der Insurgenten, gefangen genommen worden 4 * April 1818 6 und de en , neben . 9 2 gen ist es dem Doktor Brown gelungen, uͤber die ran Dritischen Akte über bie fremden Anwerbungen übereinstim— entkommen. Die Amerikanische Regierung hat Maßreg mend, jede Werbung fuͤr fremden Dienst innerhalb des Gebie⸗ troffen, um die Beobachtung einer absoluten Neutralit der Vereinigten? Staaten bei hoher Strafe untersagt Rh zwingen, und es ist, ungeachtet der Redensarten einiger desem Beispiele von der Unzuverlaͤssigteit des Herrn Roebuck nale, nicht wahrscheinlich, daß die Vewohngz der Vere glaubt der „Sun“, auf die Auseinandersetzungen desselben in dem Staaten sich in einen Kampf mischen werden, bei da Kanadischen Porifolio“ nur das Gewicht segen zu durfen, welches

sicht punkt, aus welchem die Sache betrachtet werden muͤsse, u verrücken. Namentlich gelte dies von der Behaurtung des Herrn Reebuck, daß es dem Praͤsidenten der Vereinigten Staa⸗ en an gesetzlichen Mitteln fehle, um die Burger der Unien zu verhindern, an dem Keiege in Kanada Theil zu nehmen. Diese Behauytung werde durch das schon erwähnte Cirkular des Herrn Tan Buren an die Gouverneure der einzelnen Staaten, welches in Felge der ebenfalls erwähnten diplomatischen Eröffnungen von Seiten Englands erlassen worden, widerlegt. Es ist der feste Entschluß des Praͤsidenten“, heißt es in diesem Cirkular, „so weit dies in seiner Macht feht getreulich alle Verbind⸗ lichkriten der Regierung zu erfüllen, und insbesondere die, welche erfordert, daß wir uns, welches auch die Versu— chung dazu sey, aller Einmischung in die inneren Streitig= keiten anderer Nationen enthalten. Es wird Ihnen daher eenstlich anbefohlen, alle Bewegungen in Ihrem Distrikte, welche einen feindseligen Charakter gegen das Ausland an sich tragen, ernstlich zu beaufsichtigen und gegen alle diejenigen ohne zinierschied einzuschreiten, welche die Gesetze der Vereinigten Staanten verletzen, die dazu bestimmt sind, den Frieden mit frem⸗ Te. Mächten zu schuͤtzen und die Erfüllung der mit ihnen ab⸗ aeschlossenen Traktate zu sichern.“ Der Praͤsident bezieht sich

*

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nicht nur kein personliches Interesse haben, sondern nem jeden Parteiblatt in Sach . 2 ;

z —⸗ . = t hen seiner Partei beigelegt wer dem auch ihre Nation Ehre ihnen gebietet, sich den muüsse, indeß wänscht, er doch dem e, ,. 3 da tral zu? halten. Waren die ersten Bewegungen cs als eine Art offizielle Zeitung der Papineauschen Partei zu

revolulionairen Partei glücklich gewesen, so moͤchten vill Manche sich durch die AÄussichten haben locken lassen, an . einige Vertheidiger der Insurgenten im Unterhause hind Allein jetzt ist der Fall ein anderer. Die Aussichten Papim und Mackenzie's sind nicht so glänzend, um bloße Miel in Versuchung zu fuhren, selbst wenn Jene Herren, um mentlich der Erstere, den Willen beläsen, sobald sie zur gelangt waͤren, die Amerikanischen Freiwilligen mit dem

zirten Eigenthum Britischer Ansiedler zu belehnen. Wir ben nicht, daß eine abstrakte Freiheits liebe die Bewohner der einigten Staaten bewegen wird, irgend ein persoͤnliches Opser Anstrengungen zum Besten der Kanadier zu machen, und ni Motive wurden nur dann wirksam seyn, wenn ene we

betrachten sey, eine weite Verbreitung. Da der „Sun“ der Kanadischen Insurrection seine Theilnahme vorenthaͤlt, so ist es unter den hiesigen Blaͤttenn, außer dem neuentstandenen „Ka— nadischen Porifolio“, jetzt nur der „Spectator“, welcher sich ganz fuͤr die Kanadier erklart. In einem langeren Artikel be— leuchtet dieses Blatt die Kolonigl-Politik des jetzigen Ministe⸗ riums und das Ereigniß des Aufstandes selbst, von dem es eine Reihe unvorhergesehener Resultate erwartet. „Man be⸗ merkt schon jetzt“, sagt unter Anderem der Speectator, „be— deutende Veranderungen in den Ansichten uͤber die Kanadische Frage, selbst bei denjenigen, welche anfaͤnglich am meisten bereit H 2 zu 3. 2 e,. auszusprechen. So⸗ Ne i : n wir ald Buͤrgerzwist in Bürgerkrieg sich aufloͤst einigermaßen gesicherte Aussicht auf Erfolg vorhander Ursprung ** Streits fa, gen k ö Die Lage der Loyalisten von Ober-Kanada ist indeß Masse von neuen Fragen, die so entschieden dazu geeignet sind nehm. Obgleich hinreichend stark, um Jeden Angriff der auf die Einbildungskraft der Voͤlker einzuwirken und ihre Lei⸗ genten zurüͤckzuweisen, muß doch die Noth wendigkert, b denschaften zu erregen. Die uͤbrigen Nationen sehen dem auf der Hut zu seyn, so wie ein gewisses Gefühl der Un Schauspiel mit aͤngstlicher Theilnahme zu, und niemals hat es heit, fuͤr sie viel Peinliches haben. Und dies deshalb, wes cinen Buͤrgerkrieg gegeben, der mehr dazu angethan gewesen Minorität mit Gewalt sich der Entscheidung der Maler ware, auch andere nicht dabei betheiligte Nationen zu entslam— dersetzt und die Schrecken des Buͤrgerkrieges uͤber dal! men, als der, welcher jetzt in Kanada entstanden ist. Vordus⸗ bringt, um die Mehrzahl zu zwingen, sich in Ant Fssetzt auch, was immer noch die Frage ist, daß sich fuͤrs erste heiten, bei denen Alle gleich betheiligt sind, der. W keine fremde Regierung in diesen Kampf mischt, so koͤnnen wir tur der Minderzahl zu unterwerfen. Die Rechtfenn Ls doch als gewiß annehmen, daß das Franzoͤsische Volk zum der Franzoͤsischen Bewohner von Nieder-Kanada, daß sien Theil und die Bewohner der Vereinigten Staaten ganz allge— streitbar die Majoritaäͤt bildeten, kann auf die Insurgenten mem, aufgereizt durch die stolze Erinnerung an ahnliche Ereig— Ober-Kanada nicht angewendet werden, und diese Letzten nissce in der Geschichte ihrer eigenen Laͤnder, gegen unser Kolo— ben daher selbst nicht einmal Anspruͤche auf das Mitzessh nial-Departement zu Gunsten der Kanadischen Rebellen Partei Herrn Roebuck oder des Herrn Hume. Diese Herren, M ergreifen werden. Auf diese Weise bietet der Kanadische Auf⸗ scberaler Zorn dadurch so gewantig erregt wurde, daß n kind, wenn er auch nur ein Jahr dauert, reichlichen Stoff zu einen Falle die Minoritaͤt sich weigerte, sich der absoluten einem allgemeinen Kriege dar.“

tatur der Majoritat zu unterwerfen, muͤssen nohwendig dei Is der verflossenen Nacht ist London von einem furchtba⸗ deren Fall, wo die Minoritaͤt sich die Maßjer tat untern ren Ungluͤck betreffen worden; eine Feuersbrunst, so heftig, wie will, verdammen. Unter anderen Nachrichten befindet sih man sie hier seit vielen Jahren nicht gesehen,/ hat das große die, daß die Korrespondenz Papincau's in Beschlag genen herrliche Gebaͤude der Koͤniglichen Boͤrse ganz zerstoͤrt, und es wol den sey, und daß sich viele Briefe ven den Herren R steht heute davon nur noch ein ausgebranntes Gerippe. Der und Hume darunter befanden, wodurch dieselben kemprenn Verlust ist unberechenbar, nicht sowohl was die Masse, als was werden könnten. Dies it wahrscheinlich eine Uevermsn den Werth des vernichtsten Eigenthums betrifft. Vis jezt hat Ist etwas Wahres an der Beschlagnahme, so wird du Eng man, der jorgfaltigsten Nachforschungen ungeachtet, den Ursprung

Fach England gesandt werden, und es wild sich dann bn des Feuers nech nicht mir Gewißheit ermitteln koͤnnen. geben, ob Einverstandnisse zwischen Personen in Englan i Ein Wachter der Bank soll um d 11 yr . den Kanadischen Insurgenten bestanden haben. Wir vj zuerst Flammen aus Lloyd's Kaffeehause, in der nordost—

lichen Ecke des Quadrats, welches die Boͤrse bildete, haben herausschlagen sehen. Er machte sogleich Larm; ehe aber nuch Spritzen herbeieilen konnten, was ubrigens mit groöͤßter Schnelligkeit e , hatte das Feuer schon die Nordseite des Boörsengebaudes gefaßt, von wo aus es sich mit schrecklicher Heftigkeit weiter verbreitete. Es dauerte bei dem starken Frost samlich lange, bevor man Wasser herbeischaffen konnte, und m Feuer war, außer von dem inneren Hofe der Boͤrse aus, shwer beizukommen. In den Hof aber erhielt man, da die hore derichlossen waren, erst Zugang, als das Feuer schon bis ddie Mitte der einen Seite des Vierecks vorgedrungen war, nd nun konnte man ihm nicht mehr Einhalt thun. Die immer der Boͤrse, wenigstens im oberen Stockwerk, aren nur durch duͤnne Wande von einander getrennt und bil—⸗ deten eine Art von zusammenhängender Gallerie, die durch das Banze Gebäude hindurch lief; als sich daher das Feuer dort rst eingenistet hatte, griff es mit unaufhaltsamer Schnelligkeit n sich. Schon um 12 Uhr hatten die Flammen eine solche Macht gewonnen, daß man die Zerstoͤrung des ganzen Gebaͤu— des fuͤr, unvermeidlich halten mußte. Unterdessen hatte man urch Abbrechen von Haäusern einigen Raum gewonnen, und i Spritzen wurden von Threadneedle-Street aus auf die Boͤrse gerichtet, aber vergeblich; die Westseite des Vierecks stand auch . schene in Flammen, und die Bewohner von Cornhill fingen an, hre Effekten in Sicherheit zu bringen. Bei einer so fuͤrchterlichen erwirrung war die Militairwache der Bank, obgleich eine herrscht der beste Geist. In Quebek sind eiwa 1200 3 te, Abtheilung der City, Molizei sie unter stützte, nicht mehr lige ausgerästet worden, und es war Alles ruhig daselb! .. um nur einige Ordnung unter dem Gewuhl ven Weherdlebr e war die Herauegaie eines! Kur ö . aufrechtzuerhalten, und es mußte vom Tower eine tosten en Wochenblates, unter dem Titel: „Das Kann ,, herbeigeholt werden. Nach deren Ankunft ging, Portfolio“, begonnen, um darln als Verfechter der Dith . die Zeitungen fagen, Alles in bewundernswerther Ordnung den Kanada's Y aufzutreten. Der Spectator empfiehr nd Ruhe her, denn die Volksmenge soll sich bei dieser Gele— Blat? als ein Gegengift gegen die voörurtheilsvollen Blunt ict im Ganzen außerordentlich gut und anständig benom⸗ ler Farben. Die erste Rummer dieses neuen Blattes . . Jetzt erreichte das Feuer auch die Suͤdseite des Une? Ak sfatz, betitelt. „Gerreue Darstellung der Ursache er e., , enn, ,, Buͤrgerkrieges in Kanada, nebst den amilichen Dokumenten, v . So viell Wasser man auch, nun, von Corn— nothwendig sind, um die Geschichte dieses schmachvollen Kan jg . ꝛeischaffe, es half nicht das Geringste mehr, das Um— in das gehörige Licht zu stellen und zu begruͤnden.“ greifen des Brandes zu verhindern. Um 1 Uhr waren zwei

h N; selbst der radikale Sun, welcher die meisten der Kanadss Serten des Vierecks ganz zerstört, und die Flamnen liefen nun

Beschwerden fur wohlbegruͤndet und seine Theinahme s nada, so lange sich dasselbe von Empörung fern hie, verleugnet hat, behauptet, daß Herr Roebuck in jenem m

sich um verschiedene Meinungen hung allein es giebt gewisse Granzen, dan uüberschritten werden durfen, und der Rath, zu den Wasa greifen, und Anweisungen, wie dies mit dem meisten anzustellen sey, wuͤrden allerdings dre eilabten Graänzen schreiten; wir glauben jedoch keinesweges, daß dies bei di wähnten Maäͤnnern der Fall gewesen ist. Sie werden zu klug gewesen seyn, einen solchen Raih schrifilich zu len, und jene Nachrichten gehören daher sichen lich zu, solchen Gelegenheiten unvermeidlichen liebertreibungen.“

Die oben erwahnte Expedition gegen Grand⸗Brul nach Berichten aus Montreal vom 13. Dezember, am A jenes Tages diese Stadt verlassen. Sie bestand aus de niglichen Regimente unter dem Obersten Wetherall, dem Regimente unter dem Oberst-Lieutenant Maitiand, dem Regiment unter dem Oberst Lieutenant Dundas, ferner Kanonen und einer großen Anzahl Freiwilliger zu Fuß in Pferde. Der Ober-⸗Befehlshaber, General Lieutenant Sit Colborne, hatte Montreal ebenfalls verlassen, um das, mando uͤber diese Expedition zu ubernehmen, Die Stu! Expedition wird als Rechtfertigung ihrer scheinbaren Vi rung angefuͤhrt. Die Rebellen sind jetzt, mit Ausnahme St. Eustache und Grand-Brule, in der ganzen Provin der- Kanada völlig auseinandergetrieben. In der Nahe Toronto haben sie mehrere Haͤuser zerstoͤrt und einige nen gefangen genemmen. Unter der Britischen Berl

gewiß stets, wo es sehr tolerant seyn,

dem Eingang an der Suͤdseite erhob. Die Glocken toͤnt

. . en halb ken lh, als das Fachwerk, in welchem sie sich befanden, 96 deneug ne, Mäwisset maßen als das Programm seiner 6 , . wurde. In diesem Augenblick bot der Brand nehmung betrachten könne, sich vicler Trugschlusse q] c ö erhabenes Schauspiel dar drei Seiten des Vier— gemacht habe, die nur dazu dienen koͤnnten, den wahre bildeten eine einzige Feuermasse, wahrend die Flammen um

sion uͤber die Budgets beendigt.

an dem prächtigen 156 Fuß hohen Thurm hinauf, der sich ber

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die Kuprel des Thurms herumzungelten; alle acht Glecken konnte man deutlich hängen sehen, und nach einer Weile stuͤrzten sie sammt dem Holzwerk mit krachendem Denner, wie wenn ein ganzer Artillerie Park abgefeuert würde, zu Boden. Um halb 1 Uhr faßte auch die vierte noch uͤbrige Seite des Gebäudes Feuer, und in weniger als 3 Stunden vom Ausbruch des Brandes an war der ganze Platz, auf welchem die Boͤrse gestanden, seit Karls II. Zeit eine der schoͤnsten architektonischen Zierden der Hauptstadt nur noch eine rauchende Truͤmmermasse. Man fuͤrchtet, daß die Vernichtung der vielen werthvollen Effekten und Papiere, die sich in der Boͤrse befanden, die groͤßten Verlegenheiten in der Handelswelt erzeugen, die Geschäͤfte ernstlich unterbrechen und gewaltiges Unheil zur Folge haben durfte Unter Anderem sind alle Bucher und Papiere von Lleyd's, ven der Koͤniglichen As⸗ sekuranz⸗Börse und von mehreren anderen Handels ⸗Compagnicen, mit wenigen Ausnahmen, ein Raub der Flammen geworden. Menschen sind gluͤcklicher Weise, so viel man bis jetzt weiß, da— bei nicht un 's Leben gekommen, wenn auch einige Arbeiter schwere Verletzungen davongetragen haben.

Die Berichte aus den Wollfabrik-Distrikten in Yorkshire lauten fast eben so, wie in voriger Weche. Hoöͤhere Preise wur— . aber nicht bewilligt, und der Verkauf war daher Mit dem Dampfboot „Tajo“ sind Nachrichten aus Gibral— tar vom 31sten v. und aus Lissabon vom Sten d. M. hier angelangt. Eben dieses Schiff brachte das seltsame Geruͤcht mit, daß es zwischen der Russischen und der Tuͤrkischen Flotte zu einer Kollision gekommen sey, und daß Russische Truppen sich in Bewegung gesetzt hätten, um die Manoͤver der Flotte zu unterstützen. „Uümgeachtet der gaͤnzlichen Unwahrscheinlichkeit dieses Geruͤchts“, sagt die Morning Chronicle, „wenn man die durchweg friedliche Stellung Rußlands und der Tuͤrkei zu einander in Betracht zieht, und obgleich es an allen naheren Nachrich⸗ ten fehlt, ja nicht einmal der Ort angegeben wird, wo das Treffen statt⸗ gefunden haͤtte, wirkte es doch sehr nachtheilig auf den Stand der Pa⸗ piere, und die Consols sielen um 1„2pCt.“ Aus Lissabon melden die Berichte nichts von Bedeutung. Die Finanz⸗Projekte des Mi— nisteriums wurden in den Cortes noch erörtert, aber man ver— sprach sich wenig Nutzen davon. Die Noth der großen Masse des Portugiesischen Volks soll aufs Aeußerste gediehen seyn; die Verbrechen nahmen täglich in furchibarem Maße zu, und der allgemeine Zustand des Landes bot den duͤstersten Anblick dar. Einige der Guerillas, die das Land so lange beunruhig— ten, sollen indeß vernichtet seyn, namentlich das Corps Mon— tejo s. Die Klubs waren immer noch sehr geschaäͤftig und ver— eitelten alle Bemuhungen der Regierung. Am Aten hatte die Association der Lissaböner, Kaufleute in Verein mit einer be— trächtlichen Anzahl von Auslaͤndern, die dazu eingeladen wa— ren, und mit mehreren bei den Finanz, Angelegenheiten Por— tugals näher betheiligten Deputirten der Cortes eine Zusammen⸗ kunft, die jedoch zu gar keinem Resultat fuͤhrte. Nur ein Einziger sprach gegen die Plaͤne des Finanz⸗Ministers, Herrn Oliveira, die Uebrigen waren alle damit einverstanden, daß die Zeitum⸗ staͤnde unverzuͤgliche Maßregeln erheischten, um den Schatz aus seiner jetzigen Verlegenheit zu reißen; indeß schien doch die Absicht, fuͤr Jo, ou Pfd. Sterl. Papiergeld auszugeben, der Versammlung nichts weniger als angenehm, und man hoffte wenigstens auf eine solche Modification dieses Plans, daß die Regierung, wie bisher, alle Zahlungen an Regierungskassen zur Haͤlfte in solchem Papiergeld annehmen wuͤrde. Ob man in dieser Session noch ein Budget zu Stande bringen wuͤrde, schien sehr zweifelhaft, denn es hatten in allen Verwaltungs— Zweigen solche Unregelmaͤßigkeiten und Verschleuderungen statt⸗ gefunden, daß man es fuͤr unmoglich hielt, eine Rechenschafts— Ablegung vor das Publikum zu bringen, ohne die Minister dadurch dem heftigsten Tadel auszusetzen.

Niederlande.

Amsterdam, 13. Jar. Am his sigen Fondsmarlte hat sich diese Woche (in ziemlich sebbafter Umsatz eihalten, wobri un

Ganzen eine verb sse te Stimmung vorberrschtt, was zum Theil dem

inmer mihr weichenden Discento und dem sesteren Siand der Corrse zu Londen be zumissen isl. Die Beasilianischen Orligationen haben sich, da der Abfs ll einer zweten Procinz in Brasilien sich nicht bestäckgte, von (681 pC.. vefür die elben am verwichenen Sonn bend vertaust wurden, am Montag wieder auf 7015. vCt. ge—⸗ stelt und endlich kis „2isapCt, erFelt und alli Ansch in nach wur⸗ den darin mehrere Einkäufe zur Geldbeleaung gemacht. Lezteres ist auch Ursache, das Holländische Staats Papiere gegen Ende der Weche merilich besser gingen; In egrale stiegen ven 3215,‚g allmälig bis 33!/s pCt.; pr ec. Tirfliche Schuld ron 10118 dis 1011 pCt. und Kanzb leis von 227/19 Fl. auf 2213 18 Fl. Das GEeschäft in Actien der Handels-Geselschait wurde eifrig eetrieben, n ozu der heran⸗ nabende Abrechnungs- Termin die Beranlass ng giebt: die Course waren bieilbei schwankend zrischen 1711 und 173! pCEi; g stern blieb derselbe per cemptaut 173 pCt., dich auf Termin wurde circa 12 vCt. höher angelegt In Eisendahn-Actien fiel nichts vor. Rus⸗ siche und Wiener Effeftesß würden bei wenigen Stücken gern abge= nemmen und bäsben preise haltend: auch in Leosen war wieder etwas Handel. wobei Preußische Prämienscheine 1111 Fl. und Wiener Loose erst 714 Fl., dann 716 Fl. galten. Am Spanischen Markte regte (s sich wieder eiwas ing Folge der ba sseren Ceurse aus Paris, welche gleichwohl nicht vönig durch“ die husigen erreicht wurden; Ardoin Obligationen variirien zwischen 20 und 197/½ r und pa sipe Schund wurde su AI, und 43M pCt. verkauf. Das Gelid ist sehr häufig: be Leibaeschäf en ann man zu 2160 3 23 pCt. und bei Prolongatienen zu 2132162 pCt. Kapitalien besommen. We⸗ gen eingetretenen siren eu Frestes und wegen Hemmung der Schiff— ika ist am hiesigen Getraid. markt nichis Meldeuswerthes vorge— allen.

Belgien.

Bruͤssel, 8. Jan. Die Kammer hat gestern die Dis kus— r i Die verschiedenen Budgets sind wie folgt zusammengesetzt:

Vora ichlagene Budgeit. Bewilligte Ansgaben. geffentliche Schuld . . 13, 603, 77 Fr. 80 C. 13,523, 900 Fr. 6C.

Dotat oꝛen ...... 3,318, 6068 » 95 » 3,308, 138 9 95 » Jastiz⸗Mtanisterilm ?. G228o3 * 65 G3 C, zis , “» Min. der ausw. Angel. 731, 00909 5 721,009 ' * Ministerium d. Innern 8, C,ols » 83 * 8, 137,918 . 96 » , , Bauten Rö, . 8 9 1 5 * Marine. .... . 351 5 93 19.351 9 Kriegs⸗Ministerium .. a3, Sud. no » 8 12,318, 85 ö 35 ,,, „11, 168,000 0 » 11,141, S6 » 78 Üünv. Ausgab. u. Tilg. 1,166,000 2 2 lib. 000 ö Summa In, gha, 52 Fr. 7I C. ph, 187, 952 Fr. 10C. Einkuͤnfte .. ... ... 97,020, 1429 * 91571, 676 22 Mithin ist die Ausgabe um 615,376 Fr. 10 C. großer als die ,. ; . . g

Antwerpen, 11. Jan. Das hiesige Journal du Com— merce macht darauf aufmerksam, daß die ultramontanen Bel—⸗

30,000 Fl. aus dem Fonds

schon sammtliche Billets fuͤr die 90 Plaͤtze à 50 Kr., 95 Plaͤtze

gischen Blaͤtter, die sortwährend voller Aufrei leumdungen gegen benachbarte Staaten 1 4 21 —— —— an vertraute Freunde im Auslande gesandt wurden un daselbst an passenden Orten vorgelesen oder veriheilt zu werden Das genannte Journal spricht auch von besonderen Comite s, uͤber die es in der Folge ein Mehreres zu sagen gedenkt. ; Man finder es sehr auffallend, daß die Personenwagen unserer Eisenbahn auch in der jetzigen kalten y—— nech den; unbedeckt sind. In Paris ist dies bekanntlich nicht

6. w . ttingen, 9. Januar. (Hamb. ö ie hi Universität hat von dem Heimen gi nnr, 9 tn, ee. bei der Säcular-Feier zum Doktor der Rechte, als Chrenbe⸗ zeugung, promovrirt worden, ein in der That prachtiges Ge schenk bekommen, naͤmlich ein lebensgroßes Gelgemälde des Koö⸗ nigs Georg J. Es ist dieses schoͤne Bild in dem Prometions⸗ Saale des neuen Universitats Gebäudes mit Genehmigung de?

Königl. Kuratoriums aufgestellt. Die akademischen Geschäfte

haben nach den Ferien ungestörten Fortgang.

Kassel, 8. Jan. (Allg. Ztg. Wenn mar

die in den letzten Tagen im Publikum 9 e n allerdings nicht ohne Grund zu seyn scheinen, Glauben beimes— sen darf, so werden die Hoffnungen, welche man veranlaßt durch die neulich von uns mitgetheilte Erklärung unseres Re⸗ genten in Vetreff der Rotenburger Angelegenheit sich auf eine den Wuͤnschen der Staͤnde mehr entsprechende Wendung dieser Angelegenheit machte, schwerlich in Erfüllung gehen. Nach diesen Geruͤchten soll nämlich Se. Hoh. der Kurprinz⸗Mitregent mit der fraglichen Erklaͤrung, ungeachtet sie nichts den landes— herrlichen Rechts⸗Anspruͤchen Praͤjudizirliches enthielt, doch hoͤchst unzufrieden, und sogar gesonnen gewesen seyn, dieselbe wieder zuruͤckzunehmen oder zu desavouiren, und dies soll den Mini— ster v. Lepel, der solche im Namen des Prinzen in der Stäande—

ersammlung abgegeben, bewogen haben, um seine Entlassung zu bitten. Es ist zwar bis jetzt weder diese, noch sonst etwas in der Sache erfolgt, und es scheint also nun doch bei demje— nigen, was geschehen ist, sein Bewenden zu behalten. Aber man ersieht hieraus, wie wenig jener Vorgang, der so sanzuinische . . , d, ,,. der fru er aus gespro⸗ henen hsten An- un sichten über die fragli ele gen⸗ heit schiießen läßt. , .

Munchen, 13. Jan. Heute ging der feierliche Akt der Vorstellung des neuernannten Fin een des 6, Gerichtes, Grafen August von Rechberg und Rothenloͤwen, durch den Justiz-Minister Freiherrn von Schrenk, im Plenum des Oher-Appellations-Gerichtes vor sich.

Die Muͤnchener volitische Zeitung hat, wie sie heute ankuͤndi t, eine neue Redaction (in der Person des Dr. Kon— stantin Höfler) und eine veraͤnderte Organisation erhalten. Wie es scheint, wird sie sich, ihrer Richtung und ihrem Tone nach, einigen anderen Bayerischen Blattern mehr anschließen.

O est erreich.

Wien, 109. Jan. (Leipz. Allgem. Ztg.) Der Drei— koͤnigetag (üte Jan.) und Faschingsanfang ba. uns die sehn⸗ lichst erwartete, vielfach bestrittene, keinerseits so bald vermu—⸗ thJete Benutzung der Kaiser Ferdinands Nordbahn. Erstreckt sich auch ihre dermalige praktische Brauchbarkeit nur auf zwei und eine halbe deutsche Meilen, so sichern uns doch diese die Moͤg— lichkeit der Ausfuͤhrung und das Fortbestehen dieses nationalen Unternehmens und gewähren uns das Bewußtseyn, in diesem Punkte nicht hinter dem Jahrhundert zuruͤckzubleiben. In diesem Sinne kuͤndigt sich auch die Theilnahme des pub! kums an. Kaum war das Fahr-Buͤrensu eröffnet, als auch

230 Kr. und 32 Plaͤtze à 15 Kr. Conv.-Muͤnze, sow ĩ die drei Hin als fur die Ruͤckfahrten des n,, a r fen waren. Diejenige Prater⸗Allee, welche zum Bahnhofe fuͤhrt glich, trotz ihrer blendenden Schneehuͤlle, an Lebhaftigkeit und froͤhlichem Getuͤmmel einem Ostermontage, dem jährlichen Be— ginne des Praterbesuches, und obgleich man bei Einweihung dieses folgereichen Unternehmens den Monarchen und seine Fa⸗ milie an der Spitze zu sehen vergebens erwartete, äußerte sich dennoch der freudige Antheil des Publikums durch oft wieder— holten enthusiastischen Beifallruf. Dieser Fahrten nach Wagram werden, einer Kundmachung vom 29. Dezember zufolge, taͤglich zwei, an Sonn- und Festtagen aber drei stattfinden, und duͤrf— ien der Direction eine monatliche Einnahme von circa 17,000 Fl. C.“ M. an Personenfracht abwerfen. Gleichzeitig mit Erẽffnung der Bahn hat die Direction einen Dampfwagen— Lieferungs-Konkurs, zur Belebung inländischer Industrie, aus⸗ geschrieben, wonach sie fuͤr den besterkannten derselben 12,0060 1. Lonv. M. und Prämie von 860 Fl., fuͤr den zweitbesten den⸗ selben Preis und Praͤmie von 300 Fl. verspricht, und sich uͤberdies noch zur Abnahme sechs anderer gutbefundener Loko⸗ metiven bereit erklaͤrt.— Daß bei einer der Ruͤckfahrten die nicht schnell genug angehaltene Lokomotive uͤber die Bahn hin— auslief, verdient, da es ohne allen Unfall abging, kaum einer Erwähnung; beachtenswerther ist es, daß, gemaͤß einer neueren Kundmachung vom 9. Januar, der eingetretenen rauhen und stuͤrmischen Witterung wegen, die Fahrten von diesem Tage bis

um 153. Januar ausgesetzt bleiben augenscheinlich weil die Tordbahn noch nicht, gleich der St Germain-Pariser Bahn,

alle ihre offenen Waggons mit wohlverwahrten Winter wagen vertauschen kann,

An Wichtigkeit diesem Unternehmen, obwohl nicht an Aus— dehnung gleichstehend, ist dies große Wasserleitung, welche dazu ö bestimmt ist, 17 der 5 Vorstadte, welche mit ihren 160, 000 ̃ Einwohnern bisher so häufig an Wassermangel litten, mit gu— tem und jederzeit reichlichem rinkwasser zu versehen, und welche, mit ihren zwei Riesen⸗Dampfmaschinen und zwei Reihen guß—⸗ ; eiserner Röhren auf eine Million Fl. Conv.“ M. veranschlagt, z täglich 100,000 Eimer liefern, binnen zwei bis drei Jahren vollendet seyn und durch die verschiedenen Gemeinde⸗Verwal⸗ tungen Wiens berichtigt werden oll, denen hierbei jedoch der Beirag täglich extra zu verkaufender 30,000 Eimer, ferner der gemeinnuͤtzigen Anstalten,“ a“ 135,000 Fl. als Ertrag hierzu veranstalteter Sammlungen, zu Gute kommen. Alles hierzu nothige Material wird im Inlande produzirt, und die beiden Dampfmaschinen von den hier woh— nenden Englaͤndern Fletcher und Punshon angefertigt werden.

Daß dem Erzherzoge Johann in Konstantinopel die Aus— 6 zu Theil wurde, die Sophien-Moschee und den Kai— erlichen Harem besuchen zu durfen, in welchem sich die Tuͤcki⸗ schen Schönheiten nicht versagen konnten, dortiger Sitte zum Trotz, die schoͤne militairische Suite aus halbgeöffneten 6