1838 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sie angezeigt, daß sie vom 2. Januar an Werth von 500 bis 20, 009 Franken ausgeben werde, die durch ndossirung Üͤbertragbar seyn sollten. Nach dem bisherigen ystem habe die Bank nur Noten zu 500 und 1900 Franken, auf den , . lautend, der,, . diese haͤtten in Paris und sei⸗ nen unmittelbaren Üümgebung in bedeutendem Kredit gestanden und seyen in diesem Bereich zahlreich verbreitet, außerhalb dieses Umkei⸗ ses aber nicht so leicht statt Geldes anzubringen gewesen, und zwar besonders deshalb, weil sie nur auf den Vor eiger gelautet, so daß, wenn sie sich auch zu Zahlungen von Hand zu Hand in einer und derselben Stadt geeignet hätten, doch bei ihrer Ver⸗ sendung von einem Platz zum anderen einige Gefahr gewesen sey, und man sie, da eine solche Banknote, wenn sie verloren ge⸗ gangen, nicht ersetzt werden koͤnne, nicht gern wohin geschickt oder mitgenommen habe. Die neuen Noten oder Billets auf Ordre sollten nun wahrscheinlich diesen Nachtheilen begegnen, denn da sie, wie andere Handels-Valuten, durch Indossirung uͤbertragbar seyn wuͤrden, so werde sich ihre Circulation vermuth⸗ lich weit uͤber Paris hinaus erstrecken und ihr Gebrauch um so allge⸗ meiner werden, als kein anderes Papier eben so sichere und so⸗ lide Buͤrgschaften darbieten duͤrfte. Wie es scheine, sollten sie vorzuͤglich den Kaufleuten verschiedener Staͤdte zur Erleichte⸗ rung ihrer Abrechnungen dienen und auf diese Weise zur Ver⸗ minderung der Kommissions⸗ oder Maͤkler ˖ Gebuͤhren beitragen, welche die Banquiers fuͤr ihre Tratten zu empfangen pflegten, oder auch der so haͤufigen Nothwendigkeit von Baarsendungen abhelfen. Es sey jedoch sehr die Frage, ob diese Einmischung der Bank in die Geschaͤft? und den Erwerb der Geldhaͤndler in Frankreich populair seyn werde, da die Letzteren jedenfalls be⸗ deutend darunter leiden wuͤrden. Uebrigens solle dies, dem Vernehmen nach, nur der erste Schritt zu einer von der Fran— zösischen Bank“ vorgeschlagenen Erweiterung der Papier Tirculation fan, denn die Billets auf Ordre schienen fuͤr jetzt nur zum Gebrauch der Kauf, und andelsleute bestimmt zu seyn, der beabsichtigte Endzweck aber sey, ein Papiergeld einzu⸗ fuhren, welches unter dem großen Publikum in ganz Frankreich zirkuliren koͤnnte. Um dies zu erreichen, wuͤrde man es nur dahin zu bringen haben, dag die Banknoten in allen großen Städten auf Verlangen des Inhabers realisirt wurden, und dies werde jetzt nicht schwer halten, wo man Banken in den Depar⸗ tements zu errichten anfange, mit denen man sich dann nur gleich an⸗ fangs daruͤber zu verstaͤndigen haͤtte, falls nicht die Franzoͤsische Bank selbst eine Anzahl von Filialbanken einrichten und solchergestalt ein Kredit⸗System begruͤnden wolle, welches die Wohlfahrt des Lan⸗ des zu erheischen scheine. Wenn nun auch in Frankreich Viele geneigt seyen, das Gedeihen des Handels in England dem Pa— pier⸗ und Kredit⸗System beider Laͤnder zu puschreiben so fehle es doch auch nicht an Solchen, die in dem Wunsche, eine engere Verbindung zwischen der Franzoͤsischen Bank und Regierung ü Stande zu bringen, einen tief angelegten Plan der Staats—⸗ olitik erblicken wollten. Das 1666 Tonnen haltende Dampfschiff, welches zwischen Bristol und Neu⸗JYork fahren soll, liegt jetzt in der Themse, um seine Maschinen einzunehmen und soll die Fahrt im April

eroͤffnen.

Die Kaͤlte wird hier von Tag zu Tage heftiger; in der vorgestrigen Nacht ist eine ungeheure Menge Schnee gefallen, und die Eommunication wird immer schwieriger. Die Themse fangt an, große Massen Eis zu treiben, welche die Schifffahrt sehr gefährlich machen. Die Feldarbeiten sind natuͤrlich ganz unterbrochen, und der Preis der Huͤlsenfruͤchte ist sehr gestiegen, Die Bassins im St. James, und Regents ⸗Park sind zwei Zoll dick mit Eis bedeckt. Es wird viel darauf Schlittschuh gelau⸗ fen, mehrere Personen sind aber auch, da die Eisdecke noch nicht uͤberall ganz fest ist, bei diesem Vergnügen schon in die groͤßte Lebensgefahr gekommen und nur mit Muͤhe gerettet worden. ö

Briefe aus Cuba melden von einem fuͤrchterlichen Sturme, der in Trinidad de Cuba und der Umgegend gewuͤthet hatte. Die ganze Stadt Casilda war vernichtet und die Kuͤste vier bis fuͤnf Meilen weit mit Schiffstruͤmmern bedeckt. Das Was⸗ ser stuͤrzte in Stromen von den Gebirgen und uͤberfuͤllte die Fluͤsse so, daß das Land weit und breit uͤberschwemmt war und das Vieh zu Tausenden, so wie auch ganze Gobaͤude, in die See geschwemmt wurden. In Trinidad blieb kein Schiff im Hafen r, ,. 20 bis 55 Menschen wurden getoͤdtet, und viele Andere starben spaͤter an den erhaltenen Verletzungen.

Briefe aus Mexiko lassen eine Empoͤrung in jener , befürchten. Schon soll die Regierung militairische

orkehrungs⸗Maßregeln getroffen haben. Die Mißvergnuͤgten bezweckten die Herstellung der Bundes ⸗Verfassung, und man meinte, daß Bustamente wohl werde nachgeben muͤssen. In zwischen erklären sich die Kaufleute in ihren Briefen ziemlich unbeforgt. So berichtet die Times. Auch der Morning J mesdet daffelbe aus Vera⸗Cruz mit dem Zusatze,

antana sey stark im Verdacht, seine Hand dabei mit im doch fuͤrchte sich die Regierung, gegen ihn ein⸗ zuschreiten. Die Empörung in Puebla, angezettelt von dem Menschen, der vor einiger Zeit den Franzoͤsischen Konsul ermor—⸗ det Und dem Gefaͤngniß zu entkommen gewußt hatte, war gluͤck⸗ lich unterdruͤckt worden.

Belgien.

Bruͤssel, 16. Jan. Vor einigen Tagen befand sich der alteste General der Britischen Armee, Lord Lynedoch, unter den Gaͤsten eines Diners bei St. Maj. dem Könige. Der Lord, der im Jahre 1814 an der Spitze eines Britischen Corps zuerst wieder von Antwerpen 2 hat sich unter dem Namen Sir Thomas Graham im Spanischen Feldzuge unter Welling—⸗ ton sehr ausgezeichnet und ist jetzt 92 Jahr alt.

Bie Gazette van Gent enthaäͤlt folgende Aeußerung, welche zeigt, wie sehr der Flamaͤndisch⸗Germanische Volksstamm in Belgien nach Oberherrschaft strebt, und wie er jedes Mittel ergreift, um dem Valio nisch⸗ Gallo Romanischen der bis jetzt dieselbe faktisch in Haͤnden hee zu beweisen, daß er die Kraft des Landes ausmache. Die Zeitung sagt: „Der Haß und Neid, welchen die Wallonen gegen die Fiamänder hegen, haben sich sangst bei Gelegenheit des unglücklichen Zuckergesetzes in der Reprasentanten Kammer ausgesprochen. Alle Wallonen waren

darüber einstimmig, diesem Hauptzweige der Industrie in un⸗ fern Flamändischen Provinzen den Todesstreich zu versetzen, um den Anbau der Runkelruͤben zu ermuthigen, enn die Antwerpner nicht mit Aufstand gedroht und eine Trennung der Jlamaͤnbischen Provin gen von den Wallonischen mit eigner Ver, waltung im Hintergrunde . hatten, so wäre dieser Erwerbs, zweig der Näubfucht der Wallonen zum Opfer gefallen; dieser gescheiterte Versuch muß den Fiamändern zeigen, was sie von dem Wallonischen Stamm erwarten muͤssen. Haben nicht die Wallonen bie Theuerung der Kohlen veranigßt, und wenden sie hit noch setzt fbr Mittel an, baß diest Theurung sortdauere

Spiele zu haben,

Noten auf Ordre zum Ist

88 es nicht eine Schande, daß die Flamänder, welche zwei Drittheile der Bevölkerung ausmachen und mehr als zwei Drit⸗ theile der 2 Auflagen zahlen, nicht einen ihrer Landsleute in dem Ministerium sehen; daß, mit Ausnahme einer einzigen, alle Gouverneurstellen an Wallonen, die weder unsere Sprache noch unsere Sitten kennen, verliehen sind; daß die Flamaͤn⸗ der von allen Aemtern entfernt werden; daß bei allen Ver⸗ handlungen und Verordnungen der Regierung, der Provinz⸗ und Orts-Verwaltung und der Gerichtshoͤfe die Franzoͤsische Sprache eingefuͤhrt ist, eine Sprache, die dem gröͤßten Theile der Vevoölkerung' diefer Provinzen fremd seyn muß; daß schon mehr als einmal ein Ungluͤcklicher, welcher vor einen Gerichts— hof oder die Assisen gestellt wurde, verurtheilt worden ist, ohne daß er sich vertheidigen oder nur verstehen konnte, wovon die Rede war. Mit Grund und Ursache kann man daher behaup⸗ ten, daß die Majorität von der Minorität beherrscht wird. Es ist laͤngst Zeit, daß dieser Zustand der Dinge aufhoͤre, und daß der Tyranney der Wallonen ein Ziel gesetzt werde. Fla— maͤnder, laßt uns alle unsere Kraft anwenden, um von unserm eigenen Volke regiert zu werden, und schreiben wir auf unsere Fahnen: Nieder mit den Wallonen und den Franzoͤsischen Franquillons!“

In der Nacht vom 13ten zum 14ten d. M. war hier eine Kalte von 16 Grad Réaumur,́ welches die niedrigste Tempera— tur ist, die man hier jemals beobachtet hat.

Deutschlan d.

rn , 18. Januar. Sicherem Vernehmen nach, ist von Sc. Koͤnigl. Majestaͤt eine veraͤnderte Formation der In— fanterie beschlossen, welche allernaͤchstens zur Ausfuhrung kom⸗ men soll. Die Infanterie, welche bisher aus 16 Bataillonen E 4 Eompagnieen bestand, wird kuͤnstig 20 Bataillone zu 4

ompagnieen zaͤhlen, wonach der Bestand an Mannschaft sich nicht veraͤndert. Die Eintheilung der Infanterie wird seyn: 8 Regimenter (worunter ein Garde- und ein Leib⸗Regiment) zu 2 Bataillonen, und leichte Bataillone (worunter das Garde⸗Jaͤger⸗Bataillon). Das Garde- und das Leib⸗Regiment so wie das Garde⸗Jaͤger⸗Bataillon werden in . Gar⸗ nison halten, das 2te Infanterie⸗Regiment in Hildesheim und in Hameln, das zte in Celle, das Ate in Luͤneburg, das 5te in Stade, das 6te in Osnabruͤck, das Jte in Aurich und in Nien⸗ burg; das 2te leichte Bataillon wird in Goͤttingen, das 3te in Einbeck und das te in Goslar stehen. Die Verstaͤr⸗ kung des Garde-Regiments, so wie die Zusammensetzung des Leib ⸗Regiments geschieht durch abgegebene Mannschaft aus allen bisherigen Linien-Bataillons; das ate leichte Bataillon wird auf gleiche Weise durch die uͤberzählige Mannschaft der Jaͤger⸗ Garde und der beiden anderen leichten Bataillons gebildet; uͤbrigens formiren sich die Regimenter aus je zwei der bis heri⸗ gen Linien-Bataillons: das 1ste und 2te Bataillon (Goslar und Hameln) bilden das 2te Regiment in Hildesheim und Hameln; das 3te und te Bataillon (Hildesheim und Celle) das 3te Re⸗ giment in Celle; das 5te und 12te Bataillon (Luͤneburg und Harburg) das Ate Negiment in Luͤneburg; das Ete und te Bataillon (Stade und Verden) das öte Regiment in Stade; das Ste und 11Ite Bataillon (Osnabruͤck und Lingen) das 6Gte Regiment in Osnabruͤck; das gte und 10te Bataillon (Nien—⸗ burg und Emden) das 7te Regiment in Aurich und Nienburg.

Dresden, 15. Januar. Nachdem gestern in den Abend⸗ stunden die Vigilien fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit den verewigten Prinzen Maximilian in der katholischen Deer gh gehalten wor⸗ den waren, fanden heute nach 9 Uhr Vormittags die Exequien fuͤr denselben statt, welchen beiden die ganze Königliche in tiefe Trauer versenkte Familie, wie der saͤmmtliche Hofstaat und eine zahlreiche Menge von Personen aller Stande und Klassen beiwohn⸗ ten, welche Liebe und Verehrung fuͤr den trefflichen und from— men Fuͤrsten zu diesen ruͤhrenden Feierlichkeiten hinzogen. Als einen solchen schilderte ihn auch der Hofprediger Die⸗ trich in der schoͤnen Gedaͤchtnißrede, welche er mit Wuͤrde und Innigkeit hielt. Als ein Muster und Vorbild echt christ— licher Tugenden stellte er den Verklaͤrten auf, und . seinem Wandel durch das Erdenleben mit Erbauung und rn, Das darauf folgende von der Koöͤnigl. Kapelle und den Kirchen⸗ saͤngern meisterhaft ausgefuͤhrte Requiem war eine neue noch nicht gehoͤrte Composition unsers Kapellmeisters Reissiger, und bewährte von neuem dessen Meisterschaft im Kirchenstyl. Be⸗ sonders ergreifend war feine Tonsetzung des an sich schon so erhabenen lateinischen Gedichts Dies irac, dies illa.

Leipzig, 20. Jan, (Leipz. A. 3.) In der nunmehr verflossenen Neujahr ⸗Messe, weiche im Allgemeinen nicht zu den besseren gehörte, war der Tuch Artikel derjenige, welcher in den ordinaren und mittelfeinen Gattungen am meisten Nach⸗ frage fand. Die Michaelis⸗Meß⸗Preise wurden gern bewilligt, wobei das Anziehen der Wollpreise den We luer, zu statten kam. Auch in Leder wurde verhaͤltnißmaͤßig viel umgesetzt und fuͤr beide genannte Artikel nicht unbedeutende Summen in baa⸗ rem Preußischen Courant in Anspruch genommen, welche groͤß— tentheils vom Platze gingen. Gleichzeitig wurden die Kassen durch Baarsendungen in die Fabrik-Gegenden, wo sich seit der eingetretenen Besserung in den Amerikanischen Handels⸗Konjunktu⸗ ren die Thaͤtigkeit zu heben beginnt, und durch die sich draͤngenden Einzahlungen zu den meisten gewerblichen und andern Actien⸗Unter⸗ nehlnungen des Landes, mehr als vorauszusehen war, in An— spruch genommen. So geschah es, daß sich am Ende Dezem⸗ ber ein' ungewoͤhnlicher Geldmangel auf dem Platze fuͤhlbar machte, welcher besonders den Cours der Leipzig: Dresdner Ei—⸗ senbahn⸗Actien druͤckte und den momentanen Fall derselben bis auf 90 Procent zur Folge hatte. Zwar gingen diese Papiere bald wieder auf 55 Procent, doch wird es einiger Zeit beduͤrfen, ehe die zu Herstellung eines naturlichen Gleichgewichts erforder⸗ lichen Circulatlonsmittel dem Platze wiederum zugefuͤhrt werden koͤnnen, weshalb es um so dankbarer zu erkennen war, daß von Seiten des Königl. Finanz⸗-Ministeriums die Leipziger Diskonto⸗ Kasse fuͤr den Zahltag mit einem Vorschusse von 150, 000 Rthlr,. Pr. Tour. unterstuͤtzt wurde. Das Beduͤrfniß eines maͤchtigen Geld, Institutes fuͤr den Leipziger Platz, so wie fuͤr den Saͤchsischen Handel berhaupt, trat bei dieser Gelegenheit mehr als je hervor. und

schen Verhandlungen zur Sprache gebrachte Bank bald ins Leben treten, auch der Zeitpunkt nicht mehr fern seyn moͤge, wo mittelst des durch die Verordnung vom 8. Januar bereits vorbereiteten Ueberganges zum 21⸗Guldenfuße der in fast unertraͤglicher Weise überhand gLenommenen Muͤnwwerwirrung im Handels- wie im täglichen ö ein Ziel , . werde. Was die Messe seibst anlangt, so war das innengeschaͤft ziemlich still, wie dies nach Beendigung der Weihnachts verkaufe, welche im Wonat De⸗ ember einiges Leben zu erzeugen pflegen, gewohnlich der Fall ist.

achtheilig fuͤr den Großhandel war die Ruͤckwirkung der in Odessa

7 untirbrschen, sondern auch der

aus gebrochenen Pest, wodurch an n . 6

vielfach wurde der Wunsch laut, daß die bei den letzten staͤndi⸗

ewiesenen Zwischenstationen Brody, Berditsch rt wurde. Eben so waren auch die Geschaͤfte ö. der Moldau und Walachei schwach und nur wenige Kaͤufer 9 daher zur Messe gekommen. Ein Kaufmann aus Tiflis. w cher von . wo er sich seit vorigem Sommer aufgehal ten, nach Leipzig zuruͤckkehrte machte einige Einkaͤufe in Sag hschhh Manufaktur⸗ und in Seiden Waaren. Fuͤr diesen letzen rtikel konnten keine höheren Preise erlangt werden, ungea e die Rohseide, in Folge des geringen Ergebnisses der letzten ern i der Speculation und des e rn Bedarfes in den Franzoͤsischn Fabriken (vorzuͤglich fuͤr England und Spanien), fortwährend . Steigen ist und sich den hoͤchsten Preisen des Jahres 1836 wiederun naͤhert. In wollenen und baumwollenen Waaren war übe, haupt nur mäßiger Absatz, doch mehr noch in Saͤchsischen a in Englischen Fabrikaten. Nordische Produkte waren zwar nich ohne Nachfeage, und es sollen vor der Messe einige Verköu in Hasenfellen stattgefunden haben, welche bessere Preise g, bracht hatten als zur vorigen Michaelis⸗Messe; doch hielten di nicht aus, und am Schlusse der Neujahr⸗Messe standen sich Ku fer und Verkaͤufer noch beobachtend gegenuͤber, Nur h Schweinsborsten waren einige Verkaͤufe zu leidlichen Presn gemacht worden. Im Ganzen sind wohl die bescheidenen w spruͤche, welche an eine Neujahr⸗Messe gemacht werden koͤm nicht unerfuͤllt geblieben, und was sich aus der Gegenwarts die naͤchste Zukunft ableiten läßt, ist vielmehr ermuthigend niederschlagend. .

Ritz e buͤttel, 16. Jan. Die „Brittania“ mit den ten Posten vom 9ten und 12ten von Hamburg und Bro nach London bestimmt, liegt noch hier. Wenn Zeit und staͤnde sich dazu eignen, gehen morgen die Posten vielleicht Neuwerk nach Helgoland.

Passagiere, welche mit der „Viktoria“ von hier nach h don abgehen wollten, sind gestern bereits zu Lande nach h voetluis von hier abgereist, um wo moͤglich von dort oder Ostende nach London zu kommen. Bevor der Wind nicht si lich wird oder Thauwetter eintritt, ist an eine freie Comm cation seewäͤrts nicht zu denken, Wenn aber der Wind suͤh wird, so ist die Verbindung mit der See, selbst bei dem si sten Frost, in einigen Stunden frei.

Oesterreich.

Wien, 16. Jan. Berichten aus Venedig vom 1 ten zufolge, geht es mit dem Befinden Sr. Kaiserl. Hoheit n Erzherzogs Friedrich fortwaͤhrend besser.

Der bisherige Ober⸗Stallmeister des Koͤnigreichs Ungm Graf Franz Zichy, ist

niger dahin u. s. w. gest

Schweiz.

Zurich, 12. Jan. (N. Zuͤr. Ztg.) Nach dem „Eng ler“ erwaͤgt jetzt der Vorort die Zweckmäßigkeit einer verw ten Anzahl der Handels-Konsulate in den Vereinigeen Sun ten. Der vollstaͤndige Plan ist, daß deren sechs bestehen (ln, naͤmlich in New⸗ Vork, Philadelphia, Alexandrien, Cineimn New-⸗Orleans und Charlestown.

O st indien.

Ein Schreiben aus Indien vom Mai vorigen Jahres en haͤlt folgende Angaben über Cochtnchina: „Im Anfam des Jahres 1836 hatte Minch-Hang, der Kaiser von Cochh china, ein Dekret erlassen, wodurch von neuem die christlit Religion verboten und neue Untersuchungen angeordnet wu den, um der Missionaire und aller in seinen Staaten verh genen Europäer habhaft zu werden. Die Todesstrafe win gegen jeden Europäer ausgesprochen, den man ergreifen win egen jede Familie, die ihm großmuͤthig einen Zufluchtsort, waͤhrt haͤtte, und gegen den Vorsteher des Ortes, wo er funden wuͤrde. Die Mandarine solcher Provinzen aber solln mit Bastonnade und Degradation bestraft werden. paͤischen r r rug, duͤrfen hinfort nur in dem Hafen von Atan Handel treiben. Bei ihrer Ankunft daselbst muß der Hafen Nun darin die Liste der auf dem Schiffe befindlichen Personen uf nehmen, um sich zu versichern, daß sie im Augenblicke der l fahrt alle am Bord sind, bis wohin das Fahrzeug genau h wacht und dann bis ins hohe Meer eskortirt wird. Wenn ʒ einem Europaͤer gelin t dis Wachsamkeit der Schildwachen taͤuschen und sich am Lande zu verbergen, so werden die sutn sten ,, gehalten, und wird er ergriffen so ist Todesstrafe sein Loos. Die Ehinesischen Fahrzeuge konnen n wie vor in allen Hafen Handel treiben, nur muͤssen sie sichh ihre Mannschaft einer Untersuchung unterwerfen, um sich

seyn, daß sich kein Europäer am Bord befindet.“

Meteorologische Beobachtung. 1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmal 10 Uhr. Beobachtunn

20. Januar. 6 Uhr. 2 Uhr.

z33 oi Par. 334,52 Par. 337,116. Par. Quellwarme 6701 13,08 R. 640 R. 7,5 0 R. Flußwärme (0 13,10 R. 7.59 R. 8 so R. Bodenwärme l 94 pCt. S8 pCt. S9 pCt. Ausdünstung Ob Schnee. Schnee. trübe. Niederschlag an, ND. NO. NO. Warmewechsel il NO. 9 0. 35 26“ Par.. 880 R.. S, So R.. 90 p6t.

Luftdruck

Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsättigung

Wolkenzug ... Tagesmittel:; 3

Königliche Schauspiele. . Montag, 228. Jan. Im Schauspielhause: Maria Stu Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. . Dienstag, 23. Jan. Im Opernhause: Der Postillon n Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth., von A. Adam. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellund⸗ RWittwoch, 24. Jan. Im Schauspielhause; Die ster, Schauspiel in 3 Abth., von E. Leutner. Herr Fürst. Hierauf: Was den Einen toͤdtet, giebt dem Leben, draͤmatischer Scherz in 1 Akt, von Albini.

Königs städtisches Theater. ut Montag, 22. Jan. Der Verschwender. Original d Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund. Musik vom Kap

meister Konr. Kreutzer. , . ien s ag, 23. Fan. Der Rattenfaͤnger von Hameln . mantisch⸗ komische Oper in 3 Akten. Musik vom Kapellm

Franz Glaͤser.

Gesch Rott: Andtlt

Redacteur Ed. Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

zum Ober-Thuͤrhuͤter und dagegen) 8 Graf Emerlch Batthyan zum Ober⸗Stallmeister ernannt won

Die Eur

3 d ö 4

Preußischt Staats⸗Ztitung.

Allgemeine

Berlin, Dienstag den 23ssen Januar

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestät haben den bisherigen Land- und

dtadtrichter und Kreis-Justizrath Lympius zu Pyritz zum ber- Landesgerichts Rath und Mitgliede des her dernen er; Stettin zu ernennen geruht.

Der bisherige Professor am Berlinischen Gymnasium zum

rauen Kloster, Bonnell, ist zum Direktor des Friedrich berderschen Gymnasiums hierselbst ernannt werden. Der bisherige Land- ünd Stadtgerichts-Secretair Peli— Us zu Herford ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Land d Stadtgerichte zu Rietberg und zugleich zum Notarius im ezirke des Ober-Landesgerichts zu Paderborn bestellt worden.

Zur Feier des Jahrestages Friedrich's des Zweiten wird t Koͤnigliche Akademie der Wissenschaften am Donnerstage n . 9 M ö um 1 Uhr, eine oͤffentliche itzung halten. Der Zutritt zu derselben steht auch ohne be dere Einlaßkarte frei. steh 6 9

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge— ral⸗Lieutenant De strem, von St. ö ssische Ge⸗

Zeitung s⸗Nachr u g Jan d.

Frankreich.

Pairs-Fammer. Sitzung vom 15. Januar r roßsiegelbewahrer legte in dieser k . h- Entwürfe vor: einen in Bezug auf die Organisation der andelsgerichte, den zweiten in Betreff der Kompetenz der Frie⸗ nogerichte. Der Minister des Innern brachte nochmals n Gesetz'Entwurf wegen der Behandlung der Geisteskranken n, der, nachdem er bereits in der vorigen Session von der deputirten-⸗Kammer angenommen worden, schon damals der hairs-Kammer vorgelegt worden war. Der Handels⸗Mi⸗ iter theilte einen Gesetz Entwurf wegen der Polizei des Land—⸗ d Frachtfuhrwesens mit. Die Pairs-Kammer hatte sich mit esen Gegenstande bereits in der vorigen Session beschaͤftigt. er beireffende Gesetz- Entwurf war aber von der Deputirten— mmer wesentlich veraͤndert worden. Ein zweiter Gesetz— twurf, den der gedachte Minister einbrachte, bezweckt die sfstellung derjenigen geheimen Fehler der Hausthiere, die ei— n bereits abgeschlossenen Handel mit solchen Thieren wieder ckgaͤngig machen koͤnnen. Um die mit der Pruͤfung dieser ö, k. zu beauftragenden Kommissionen

beschloß die Kammer 17ten in ihr = . gif, , . In der itzung der Deputirten⸗Kammer oten verlas zunaͤchst der Praͤsident drei Schreiben, můrls elcher die mehrfach gewaͤhlten Herren Tupinier, Thiers d von Lamartine sich resp. fur Rochefort, Aix und Macon tschieden. Hiernach muͤssen die Wahl -⸗Kollegien zu Quimperlè ßinisterre), Libourne (Gironde), Duͤnkirchen (Nord) und der heite Wahl ⸗Bezirk zu Macon auf's neue zusammenberufen rden, um zu einer Deputirten⸗Wahl zu schreiten. Der Mar— l Clauzel, der gleichfalls doppelt gewahlt worden ist, naͤmlich TDoulouse und Rhétel, hat noch keine Wahl getroffen, ist er, nachdem er die erforderlichen Zeugnisse beigebracht hat, rlaͤufig als Deputirter zugelassen worden. Der Großsie— lbewahrer legte hiernaͤchst einen Gesetz-Entwurf uͤber die ankerotte und einen anderen uͤber die Tribunaͤle erster Instanz das Buͤreau des Praͤsidenten nieder. Zugleich kuͤndigte er an, daß naͤchstens einen Gesetz⸗Entwurf uͤber die auf Actien bestehenden andels⸗Gesellschaften einbringen werde. Der See⸗-Mini— r entwickelte die Gruͤnde zu einem Gesetz-Entwurfe, in wel— . das laufende Jahr nachträglich einen Kredit von og O Fr. verlangt, um mit Huͤlfe derselben fuͤr die letzten ti Monate dieses Jahres ein aus 1583 Mann bestehendes arine⸗Infanterie⸗Regiment zu errichten und zu unterhalten K. des Innern legte den Gesetz- Entwurf uber S mn fe der General-Conseils der Departements und . k vor. Endlich brachte auch noch der Han— . den bereits in der vorigen Session vorgelegten f 99 ntwurf uͤber die Nutzung der Bergwerke ein. —Nach— alle diese Gesetz⸗Entwuͤrfe an die Buͤreaus verwiesen wor— . . an drr Tagesordnung war, die

ifg . In den naͤchsten Tage i . ö

niliche Sitzung stattsinden. .

ch ten.

Paris, 16. Jan. Gestern Abend ris, = gegen 9 Uhr empfin h . die große Deputation der , . den Handen des Praͤsidenten Dupin die von der un k Adresse entgegen. Se. Majestaͤt beantworteten 1 . ö n Worten; „Mit lebhafter Zufriedenheit ö; . 3 h-diese Adresse. Ich schaͤtze Mich gluͤcklich, bei Ih—⸗ 16 esinnungen wiederzufinden, von denen die Ihnen . angenen Kammern Mir so viele, Meinem Herzen stets . 6 gegeben haben. Diese feierliche Kundgebung ö . ie richtig bemerken, jenem ruhmwurdigen Werke, . e, , ,,. Anstrengungen, der Auftechthaltung 8 . ichkeit unserer Institutionen neue Kraft verleihen. ad , die Sie Meiner Regierung so offen zusagen ene Zang derselben erleichtern, die Spuren unserer poli⸗ ane g en, immer mehr und mehr verwischen und . 3 . Genuß jener Ruhe und Wohlfahrt ver— genstand aller Meiner Wuͤnsche sind, und zu

Thuͤren wurden verschlossen.

2

1838

de, , beigetragen zu haben, Mein größtes Gluck Hestern war auf den Tuilerle . e ö 1 ö Bei e e, . . u , 21 e Tn gli er.. U. . . 9 ö,, ,. ö Details uͤber den Brand des , ,, 6

nen Nachstehendes zusammengestellt ist. Einig

nen ü e . ge Personen wol⸗ len schon am 14ten Abends während der gen eh e Den Als aber

Juan“ bemerkt haben, daß es nach Rauch rieche die Wachter nach beendigter Vorstellung hr, gr b niich Runde machten, fiel ihnen nicht das geringste Verdächtige auf und die Shür ; Um halb 1 Uhr bemerkte der Spritzenmann der in dem Theater die Wache hatte, ploͤtzlich

9 einer Ecke des Saals, wo ein Ofen stand, der wahrend der

or stellung geheizt worden war, Linen sehr hellen Schein. Gleich darauf brach an jener Stelle die Flamme aus, und dichter Rauch erfuͤllte sogleich den ganzen Saal. Der Wachter hatte nur noch

Zeit, seine vier Kameraden und die Beamten des Theaters zu Huͤlfe

. rufen. Mehrere derselben liefen unerschrocken nach dem Was⸗

erbehälter, der in dem Dachwerke des Theaters angebracht war, um

denselben zu öffnen; aber Alles war zugefroren und so konnte leider dem Umsichgreifen des Feuers auch nicht der geringste Wider stand entgegengesetzt werden. Indessen hatte die Flamme nach wenigen Minuten die Logenreihen und die Coulissen ergriffen, und theilte sich nun den so sehr entzuͤndbaren Stoffen auf den oberen Boden des Theaters mit. In demselben Augenblicke sah man schon auf dem Boulevard aus den oberen Oeffnungen des Theaters Flammen herausschlagen, der Feuerlärm ertoͤnte, und in wenigen Minuten war das ganze Stadtviertel in Be wegung. Es dauerte ziemlich lange, bevor man den Spritzen dienst organisiren konnte, da bel einer Kaͤlte von 8 10 Grad alles Wasser gefroren war. Es gab einen Augenblick unbe⸗ schreiblicher Verwirrung, indem man mit Gewalt mehrere

24 erbrach, um sich Brennstoffe zu verschaffen, mit de— ren Huͤlfe man das Wasser in den Behaͤltern qufthauen wollt Bei dieser Gelegenheit ward die Musikalien⸗Handlung

des Herrn Paccini foͤrmlich gepluͤndert, und diesem allgemein ge achteten Wanne ein unberechenbarer Schaden zugefuͤgt. üm 2 Uhr Morgens waren 0 Spritzen in Thaͤtigkeit; aber

gegen die Gewalt der Flammen im Innern des Theaters ver⸗ mochte keine menschliche Macht mehr etwas auszurichten; man mußte dasselbe dem wuͤthenden Elemente uͤberlassen und alle

Anstrengungen zur Rettung der benachbarten und zum Theil mit dem Theater in Verbindung stehenden Haäͤuser aufbieten. Dies ist denn auch der bewundernswurdigen Unerschrockenheit und Ausdauer der Spritzenleute vollkommen gelungen. Das Theater selbst ist ein Schutthaufen; aber alle angraͤnzenden Haͤu⸗ ser sind gerettet worden, ein Resultat, welches in den ersten Stunden des Brandes Niemand zu hoffen wagte. Meh—⸗ rere von den beim Loöͤscchen beschäftigten Personen sind ver— letzt worden; aber außer dem Herrn Severini ist Nie— mand ums Leben gekommen; und auch dieser wuͤrde geret— tet worden seyn, wenn er nicht im ersten Augenblicke des Schreckens gaͤnzlich die in n verloren gehabt haͤtte. Gleich nachdem er sich in hoͤchster Angst aus dem Fenster ge⸗ stuͤrzt hatte, drang der Oberst Paulin in sein Zimmer, um dem Ungluͤcklichen durch die mit dickem Rauch angefuͤllten Kor⸗ ridors zu fuͤhren. Er mußte allein den Ruͤckweg antreten und gelangte gluͤcklich wieder ins Freie. Herr Severini hatte von seher eine fast kindische Furcht vor Feuersgefahr, und seine An⸗ ordnungen in dieser , wurden oft von seinen Unterge—⸗ benen für Eingebungen einer äbertriebenen Angst erklart. Der Haupt⸗Direktor des Italiäͤnischen Theaters, Herr Robert, und dessen Sohn haben sich an Stricken, die man ihnen zuwerfen konnte, herabgelassen und sind mit leichten Beschädigungen da— von gekommen. Die Große des durch das Feuer angerichteten Schadens ist noch nicht zu ermitteln. Das Theater war zwar assekurirt, aber bei weitem unter dem eigentlichen Werthe. Das Mobiliar soll mit 300,000 Fr. versichert gewesen seyn.

hatte, soll durch die Zerstoͤrung seiner sehr kostbaren Bibli und Musikalien⸗ Sammlung einen . von . 100,000 Fr. erleiden. Auch erzaͤhlt man, der Sänger Lablache, der sein Vermoͤgen durch Herrn Severini verwalten ließ, habe dasselbe gänzlich verloren, indem alle bei Herrn Severini depo⸗ nirten Dokumente mit verbrannt seyen. Das Italiaͤnische Theater war im Jahre 1782 erbaut werden; in der ersteren Zeit wurden daselbst Franzoͤsische komische Opern aufgefuͤhrt, und das Haus ward, nach dem damals sehr beliebten Kompo— nisten Favart, Salle Favart genannt. Dieser Name brachte aber dem Theater nicht lange Gluͤck, und es diente bald nur noch zum einstweiligen Schauplatz fuͤr diejenigen Pariser Schau—⸗ spieler Gesellschafien, in deren Haͤusern bedeutende Aus—⸗ besserungen vorgenommen wurden. So wechselten eine n, die Opera Buffa unter der Leitung der dame Tatalani, die große Oper und die Schauspieler des Odeon mit einander ab, bis im Jahre 1825 der Saal Favart durch eine Koͤnigliche Verordnunʒ zur Verfügung der Italiaͤ⸗ nischen Truppe gestellt, und seit der Zeit durch Talente, wie die der Pasta, der Malibran, der Fodor, der Sontag, der Grisi, Rubinis, Tamburini's, Lablache's u. s. w. zu dem be—⸗ suchtesten in Paris und zu dem beruͤhmtesten in der Welt wurde. Die Pariser Dilettanti haben den Schauplatz ihrer schoͤnsten Erinnerungen verloren, und es fragt sich, ob in einem neuen Hause das alte Gluͤck wieder aufbluͤhen wird.

Die Herzoͤge von Aumale und Montpensier wohnten vor—⸗ gestern Abend der Vorstellung des „Don Juan“ im Italiaͤni⸗

schen Theater bei / und das Haus war so überfüllt, daß selbst

die entsernteste Besorgniß vor stellung unermeßliches Ungluͤck

, n. während der Vor⸗ Die Gemahlin des Lords

erbeigefuͤhrt haben wuͤrde. lanricarde, eine Tochter Can=

ning 's, befindet sich in diesem Augenblicke in Paris.

Von der Spanischen Gränze fehlt es heute an neueren

Nachrichten.

Rossini, der ein Zimmer in dem Theater fuͤr sich eingerichtet

Ma⸗⸗

davon zu sprechen.

im Jahre 1709, wo das Barometer auf 17 Grad, im

Seit dem Jahre 1829 hat in

; arls keine so strenge Kalte geherrscht, als in diesem Winter. egen,

ie kältesten Winter waren ö ahre 1789, wo es auf 18 Grad, im Jahre 1817, wo es 14 3

und im Jahre 1829, wo es 13 Grad unter Null sank.

Großbritanien und Irland.

London, 15. Januar. Die Minister Lord Melbourne und Lord Paimerston kamen am Sonnabend von Schloß Wind⸗ sor wieder nach der Stadt, um einem Kabinetsrath beizuwoh⸗ nen, der im auswaͤrtigen Amte stattfand und von halb ö bis 6 Uhr dauerte., Am Abend gab Lord Holland den Kabinets. Mi— un, n ö ö e Aktenstuͤcke, welche dem Parlamente vorgelegt worden find, um demselben uͤber den Gang der Dinge 2 Kaan! vor dem Ausbruche der dortigen Insurrection den nöͤthigen Auf— schluß zu geben, werden setzt von den Zeitungen mitgetheilt und mit Betrachtungen begleitet. Die Morning Chroöniele will aus diesen Dokumenten die Ueberzeugung geschöͤpft haben, daß die Starke der Papineau'schen Partei gewaltig uͤbertrieben dar⸗ gestellt worden sey. „Lord Gosford,“ sagt das genannte Blatt in einem jene Papiere beleuchtenden Artikel, „wiederholt ein⸗ mal uͤbet das andere, daß die Gesinnungen der großen Masse der 1 Kanadier entschieden loyal seyen. Es ist voͤl⸗ lig erwiesen, daß die Tories in fruͤheren Zeiten durch ihr uͤber⸗ müthiges Benehmen viel dazu beigetragen haben, die . schen Bewohner Kanada s, die allgemein als freundlich und gutmuͤthig geschtldert werden, zu erbittern. Lord Gosford sagt zwar in einem Schreiben vom Sten September, daß die 6 Masse der Franzoͤsischen Kanadier durchaus loyal, riedfertig und erdnungsliebend sey, fuͤgt aber hinzu, daß auch die Regierüng durch weise und verstaͤndige Maßregeln dahin arbeiten muͤsse, dieselben vor den Einfluͤste⸗ rungen der Böswilligen zu schuͤtzen. Er betrachtet uͤbrigens die Eifersucht, welche zwischen den Franzoͤsischen und Englischen Kanadiern herrscht, als ein Haupthinderniß fuͤr die Beilegun der obschwebenden Differenzen. Diese Eifersucht hat die e n n, Papineausche Partei, welche die Gründung einer Repu⸗ blik deabsichtigt, geschickt benutzt und durch alle Arten von Lug und Trug, so wie durch Einschuͤchterung, die unwissenden Ha—⸗ bitans zu Zwecken gebraucht, die uͤber die Fassungskraft dersel, ben hinausgehen. Sie hat indeß eigentlich nur im Distrikt Montreal ihre Absichten in dem Maße erreicht, daß es lohnt, . Die Stadt Montreal scheint der Mittel⸗ punkt der Revolution gewesen zu seyn. Aber selbst hier fand am 6. Juli, in Folge einer von 1200 Personen unterzeichneten Aufforderung, eine Versammlung von Personen statt, der mehrere sehr achtbare Franzoͤsische Kanadier beiwohnten, und in welcher man Resolutionen annahm, worin die Maßregeln des Britischen Parlaments gut geheißen wurden. Eine ahnliche Versammlung fand am 31. Juli in Quebek statt, die aus mehr als 6000 Personen aller Klassen von Bewohnern der Stadt und Umgegend bestand und eine loyale Adresse annahm, die von denen, welche sie entwarfen, unterzeichnet ist und den Ent⸗ schluß ausspricht, allen Versuchen, die gegen den der Britischen Krone geleisteten Unterthanen⸗Eid a waͤren, oder die eine Storung des Friedens beabsichtigten, sich aus allen Kräften zu ,, Lord Gosford hat offenbar, wie aus einem Schrei⸗ ben desselben vom 25. Mai hervorgeht, die Staͤrke der Papi⸗ neauschen Partei zu gering geschaͤtzt. Papineau war damals schon so weit gegangen, kg er mit Sicherheit nicht mehr zu⸗ ruͤcktreten konnte. Unterm 2. September schreibt Lord Gosford, daßz Papineau's Partei sich nur mit solchen Konzessionen be— gnuͤgen wolle, die ihr die Aussicht ewaͤhrten, 3 Zweck, namlich Trennung von England und *r ir, einer Republik, zu erreichen. Papineau sey ubrigens schon so weit gegangen, daß er nicht mehr fuͤglich zuruͤcktreten koͤnne, ohne seinen gan—⸗ zen Einfluß zu verlieren. Die heftigen und ungerechten An⸗—

riffe der Tortes gegen die Franzoͤsischen Kanadier haͤtten eine

nimositaͤt in Kanada erregt, die Herr Papineau zu benutzen nicht unterlasse. Unterm 8. September schreibt Lord Gosford daß Papineau zur Unterwerfung gebracht werden muͤsse, sonst werde man sich ihm unterwerfen muͤssen. Man muͤsse die Macht der vollziehenden Gewalt vermehren und die Constitution suspen⸗ diren, wodurch man einen doppelten Zweck erreichen werde, in⸗ dem man einerseits Papineau's Absichten lähme und zugleich das Vertrauen der Gutgesinnten vermehre. Ein Bericht des General⸗Prokurators an Lord Gosford vom 2. Oktober enthalt Details uͤber den Erfolg der Partei Papineau s und uͤber die Resultate des , , . ,, Obgleich Lord Gos⸗ ford damals von den Absichten jener Partei in Kenntniß gesetzt wurde, glaubte et doch noch immer nicht an ernstliche 6 In einem Schreiben vom 23. Oktober sagt er von der Ver⸗ sammlung der ähler der fuͤnf Grafschaften, die an den Riche⸗ lieu⸗Fuß 6. en, daß sich zwar mancherlei Geruͤchte uͤber den Zweck diefer Versammlung verbreitet hatten, unter Anderem, daß sie eine nd, erlassen und daß sie bis zum Eintritt des Winters warten und dann ihre Operation beginnen wolle, daß er aber allen diesen Geruͤchten keinen Glau— ben schenke. Am 36. Oktober, nachdem die erwähnte Versamm lung Fattgefunden, glaubte Lord Gosford, noch immer nicht band die Yrassu der Ft anzbssschen Kanadier sich wuͤrde überreden lassen, an der Empoͤrung Theil zu nehmen. Bei Erwähnung des Hirtenbriefes, den der Bischof von Montreal an die Geist— lichen seiner Didcese erließ, bemerkt Lord Gosford, daß die Pa—⸗ pineausche Partei, da sie die Religion, das Gesetz und die Loyalität der großen Wasse der Bevölkerung gegen sich habe, vielleicht wohl hier und da lokale Unruhen erregen, aber memalg die