1838 / 27 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schafwollen /Handel ist seit kurzem wieder et⸗ was mehr Umfatz fühlbar. Die Preise sind ohne 2 Veranderungen; auch die Berichte aus England sind der tt, daß eine Besserung der Preise nicht in Aussicht genommen wer⸗ den kann. Rach Frankreich hat in den verwichenen Menaten besonders in feineren Sorten Schafwolle einiger Absatz sthetge⸗ funden. Die seitherige Lebhaftigkeit des Betriebes der Berg, und Haͤtten werke besteht noch fort, und über den hsatz der Produͤtte ist im Ganzen nicht zu klagen. Bei der Messing Fa brication ist indessen, wohl als Folge der Nord. Amerikanischen Handels ⸗Krisis, eins Verminderung der Betriebsthaätigkeit ein—

getreten. Von 46 Messing⸗Oefen, welche im verflossenen Jahre jm Betriebe waren, sind gegenwartig nur

noch 35 im Gange, und es steht zu fuͤrchten, daß noch mehrere Oefen außet Be⸗ trieb gesetzt werden muͤssen, wenn nicht bald aus den Äberseei⸗—

schen .

zu denken. Im

ändern Bestellungen einkommen.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Schlesisches Schriftsteller-Lexikon von Karl Gabriel v9 . ck. Zweites Heft. Breslau bei Korn. 1828. Ueber das Unternehmen ist zwar schon bei dem Erscheinen des ersten Heftes in diesen Blättern die Rede gewesen, den noch können mlt nicht unterlassen, die Aufmerkfsamkeit der Leser nochmals darauf hinzulenken. Schlesien hat seit Opitz eine ungemeine geistige Negsam— keit entwickelt, und wenn es auch nicht mehr, wie im siebzehnten Jahrhundert, eine Art von Hegemenie in der Deutschen Literatur behauptet, so muß man doch uoch immer anerkennen, n. in Wiffenschaft, Kunst und Literatur, namhaft gewerdene M 2 auch in neuerer Zeit hervorgebracht hat. Der Verfasser ste t. von Berstorbenen und Lebenden Biographieen zusammen sucht die litera⸗ rische Thätigkeit seiner Autoren zu charakterisiren und läßt sich besen⸗ ders eine fehr genaue Verzeichnung aller ihrer Schriften ange⸗ legen seyn, bis auf die in Zeltschriften zersi renten Aibhandlungen. Insofern wird er dereinst umfassenderen Werken als treffliche Quelle Finch können. Unter den Schriftsiellern finden wir manchen, von dem wir gern etwas Näheres erfahren, namentlich aber auch manchen, der Berlin verwandt isi, denn das Werk beschränkt sich nicht strenge auf die gebornen Schlesier, sondern nimmt, und mit Recht, auch solche auf, welche in Schlesien gelebt und gewirkt haben, und also mit Schlesischem Charakter in Beziehung getreten sind. Künstler sind, wie freilich schon der Titel sagt, ausgefchlossen; das ist aber Schade, denn das Bild des geisiigen Lebens der Prorinz würde dadurch effen⸗ bar an Reichthum und Rundung noch gewinnen; wir erinnern nur Daß nicht die geringsten Talente der Schade wschen Malerschule, Les⸗ sing, Hübner und Mücke, Schlesien ihr Vaterland nennen. Dem mit Fleiß und Umsicht begonnenen Unternehmen ist ein erfreulicher e gn zu wünschen; seinen Abschluß aber möge es noch nicht so— ald finden. e.

Der in Rr. 26*

der Staats⸗-Zeitung vom Jahre 1837 (Art. St. Petersburg) enthaltene Bericht über den Seidenbau in der Gegend ven Moskau ist deshalb besenders wichtig, weil daraus: daß in die⸗ ser kalten Gegend der Maulbeerbaum gedeihet, offenbar folgt, daß in allen Gegenden, die ein milderes Klima haben, sein Anbau um so sicherer gelingen werde. . ) ö Siem nf, Jahres⸗Teinperatur ven Moskau ist aber nach djäh⸗ rigen Beobachtungen 275 (nach anderen nicht im Detail mitgetheilten 12jährigen Beobachtungen 3,90 Reaumur). ö. . Dife mittlere Temperatur ven 18535, der kältesten der 9 Jahre, war Tos o; die von 1831, der wärmsten, 3,90. . Moskau liegt 30b Parifer Fuß über dem Meeres⸗Spiegel. Die mittlere Temperatur von Berlin, 107 Paxiser Fuß über dein Meeres- Spiegel, isi nach Mädler's 13jähigen Beobachtungen 7,8 0 Reaumur. —⸗ Wir hatten in Winter ven 182223 eine Kälte von 26,500 R. dennoch erfror kein Maulbeerbaum. Größer dürfte die Kälte in der Gegend von Moßkau selten sevn. Es isi allo ausgemacht, daß der Mauibeerbaum einen fehr hohen Grad von Kälte ertragen kann, und wo der Maulbterbaum gebeiht, können Seidenwürmer erzogen wer⸗ den, denn dies geschicht in heizbaren Räumen. Hierbei kommt nun die mittlere Temperatur derjenigen Monate in Betracht, in welchen ber Manlbeerbaum feine Blätter entwickelt, in denen also der Sei⸗ denbau betrieben wird. Für unsere Gegend beginnt die Zeit in der Regel schon in der Mitte des Monats Mai, desse enip⸗ rattzr für Berlin 1260 ist; allein im Jahre 1337 trat im Mai sehr

dessen mittlere Tenipe⸗

104

faltet Witterung ein; es kamen daher die Blätter des Maulbeerbaums erst Ende . und Anfang Juni hervor; ja, der Thermometer stand in manchen Gegenden, J. B. in Weimar am 8. Juni, 29 un⸗ Null. 46 ü ö. Für Moskau sind die Monate Juni und Juli die Seidenbau—⸗ Monte; ihre mittlere Temperatur ist aber von der Berlins sehr wenig unterschieden, die vom Juli sogar höber. Moskau Berlin Iuni 14.70 13,80 Juli 12, 30 10 Selbsi im kältesien Jahre 1830 war die mittlere Temperatur des Monats Juni zu Moskän 1830; im wärmsten, 1831, sogar 16,16. Die Rittiere Teimperatur diefer beiden Monate übertrifft die ven Paris, Trier und Karlsruhe. . J Der Scidentban verbreitet sich übrigens immer mehr in den nörd⸗ lichen Gegenden. In Ost⸗ und Westpreußen, in Pommern, in Meck⸗ lenbura und dem Königreich Hannover ist im Jabre 1837 Seide ge⸗ baut worden, und die Seiden- Fabrikanten Berlins haben nugefähr 19569 Pfund Landseide aus der Preæin; Brandenburg a,

Rom. Es kaun für viele Leser nicht anders als von Jnteresse seyn, zu hören, wie sowohl hier als im übrig-n Italien seit einiger Zeil die lang vergessene Achtung vor älteren Kunstwerken der christ= sichen Periode wieder erwacht ist. Nicht nur, daß man, wie hier in St. Agnese z. B. geschieht, alte Mosatken mit größter Sorgfalt und gründlichen Studium wieder herstellt, man fängt auch an, ältere Fresken, die durch die Zeit unscheinbar geworden, schonend zu be⸗ handeln, während man sse sonst mit unglaublicher Gefühllosigkeit mit Kalk Üüberzog, um eine glänzende Mauer zu bekemmen. Ja, ich war vor kurzem Zeuge einer fast komischen Scene vor einem Kramladen in der 5. der Fontana Trebi. Der Krämer hatte sich einen Ma⸗ ler kommen lassen, die Umgebung eines alten WMadeunenbildes über seinem Laden (ein Fresco⸗Bild aus dem Anfang des 16ten Jahr⸗ hunderts) aufjufrischen. Der Maler hatte aber dem Reiz nicht widerstehen können, an das Kanstwerk selbsi seine bessernde Hand zu legen mit frischem Spangran und Zinnoberroih. Kaum nahm der Krämer die Reuerung wahr, als er dem Maler fein Beto zurief. Diefer, wie ein Löwe, der Blut gekestet, nicht mehr zu bändigen, auf der Höhe seiner Leiter sich sicher wissend, fuhr getrost = trotz der ge⸗ steigerten Reclamationen des Krämers in seiner Radikal⸗Reform fort, als glücklicherweise die Frau des Letzteren diesem mit cinem nas⸗ sen Lappen zu Hülfe kam und ihn so lange nach dem Maler warf, bis dieser sich entschloß, damit seine kostbaren Farben vom alten Bilde wieder wegzuwischen. Aehnliche Achtung vor alter Kunst, die ja, wie der Römer sagte, „jetzt Keiner, auch der Erste nicht mehr machen könne“, findet man unn öfter in Italien. Ich erinnere hier vor Allem au die lobenswerihen Bemühungen eines Geist lichen an der Kirche San Gioranni in Parma, der, sich die Mühe nicht hat ver⸗ diießen lassen, mehrere Kapellen, die im 14ten und 15ten Jahrbun⸗ dert 'mit Fresken ausgemalt und im 1sten und 18ten mit Kalk über⸗ strichen worden, von dieser Hülle wieder gänzlich zu befreien. Die⸗ ses Bejspiel wird dazu beitragen, daß man auch in Toscana, wo noch bie meisten Kunsischätze der genannten Periode unter der Kalkdecke liegen, Wiedererweckungs-Verfuche machen wird. (Allg. Ztg.)

Auswärtige körs en.

Amsterdam, 20. Januar. ! Niederl. Wirkl. Schuld 5315. So do. 1013/3. Kanz; hin. 2233. Hof Span. 1956. Passive Ausg. Sch. Liusl. Preuss, Präöm. Sch. 11154. Poln. 118. Oesterr. Met. 1011/2. Ant werpen, 19. Januar. Neue Anl. 193/56. Br. Frank furt a. M., 22. Januar. ö Oesterr. 30/9 Met. . C. 40 /o 10012. 6G. 2120/9 6014. 16,9 255/18. 28596. ank; Actien 169. 1693. kartial- OL. Loose zu S 'FEI. 126015. 129. Loose au 1060 Hl; 231. 6. Preuss. Präm. Sch. 6M. 63 , do. M / 0 An; 102, 6. holn. gos 68. 6734. 50, Span. Anl. 1235/4. 1212. 21520, Holl. S3!“ 339. Hamburg, 23. Januar; Bank- ‚etien 1108. 1105. Eng]. Russ. 107! 2.

LEäinsl. —.

60. 1 145. G6.

Bog port. do.

Paris, 19. Januar. ö o/ Rente fin eour. 190. 60. 309 fin eour. 78. 85. S0, ey fin cour. 98. 600. 30 Span. Rente 20! sa. Passive —. zo

Portig. 1919.

Berliner Börse. Den 25. Januar 1838. Mn I Hιι , E2eoᷣ de 2 G Ge Id. G - e-,

r. Cour. 23 r. Cour Brief. Geld. 8 Brlef. Gela

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Fomm. Pfaudbr. n Kur- u. Neum. do. 4 1002 =. do. do. do. 31 yl 8 Schlesische do. 4 Rückzat. C. und Z.

geh. d. K. n. N. 4 ** Gold al mareo 21 2141 Neue Dueaten J Friedrielisd' or And. Goldinün- zen à 5 ThlI. Dise onto

* St. Schuld- Sch. 4 Er. Engi. Obl. 30. 4 PrämSch. d. Seeh. Kurm.Obl. m.l. C. 1 Nm. Int. Seh. do. 1 1 n 1 1 1 1

Berl. Stadt - Ohl. Königab. do. Ribinger do. Danz. d0. in Th. Westpr. Pfaudbr. Grosah. Pos. do. Oatpr. Pfauũllr. do.

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Pomm.

Fr. Gonr— Thlr. zu 35) 89 Erief. gel las 1m

IH ech sel- Cour 6.

Kurz 2 At. Kurz 2 2 At. 151 3 Mt. 6 2.

2 Alt. 8h

2 Mt. 10 2 MI. 10 2 Alt. Mh 8 Tage 100 2 Mt. 102

3 Wach. 2911

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Anisterdam do. Hamhurs

Wien in 20 Tr. ... Angsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. Wz.. Petersburg

1838. 24. Januar.

Quellwärme 6,729. Flußwärme O, 0 O g. Bodenwärme 29 Ausdünstung O. old Niederschlag O, 22]

336 41 Par. 338 17 Par. 1170 R. 1 11,60 R. 1280 R. 128590 R. 8 Ct s9 pCt. 92 ret. trũbe. etw. Schnee. trübe. O. ONO. NDO. Wärmewechsel

Wolkenzug ... O. NDO. ö 13.10. Taaesmittel: 336,48“ Par.. 1240 R 1380 R. S9 vCt. AN

Königliche Schauspiele. Freitag, 286. Jan. Im Opernhause: Arie aus der On Titus, von Mozart: Non pin Ji fiori porgetragen von M Elara Novello, aus London. Hierauf: Concertino fuͤr Wah horn, uͤber Thema's aus der Oper: Wilhelm Tell, von At sini, komponirt von J. Panny, vorgetragen von dem König Kammer- Musikus Schunke. Dann: Arie aus der Kym, Rorma, von Bellint: Casta diva, vorgetragen von Miß Lim Novells. Und: Der Liebestrank, Oper in 2 Abth. Must un Donizetti. ö . Ii Schauspielhause: 1) Les premières amours, va uleyl en 1 Acte, par Seribe. 2) La premiere reprèsentation de: La eim tesse du lonnean, vaudevile nouveau en Z actes, par Mr. Théaäla Sonnabend, 27. Jan. Im Schauspielhause: Man Stuart, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Koͤnigsstädtisches Theater.

Freitag, 26. Jan. Die Moͤnche. Lustspiel in 3 Alt nach dem Franzoͤsischen, von M. Tenelli. Hierauf: N Eckensteher Nante im Verhoͤr. Komische Scene, arrangirt y

337,74“ Par. 666 15,0 90 R. 36 16,2 0 R.

Luftdruck. .... Lustwärme ... Thaupunkt ... Dunstsättigung Wetter

30/9 19. Neue Anl. 18/1. London, Cons. 3 9½9 9116. Belg. 1013, Ansg. Sch. —. 21M Holl. 525i do. 3990 191. 261. Peru —.

I7. Januar.

Neue Anl. 1923/3. Passi ve A* a. So / . du so Pert. 293 /.

Columh. 2AIIV. Mex.

Engl. Russ. HHras. —.

Chili

Herrn Beckmann.

Redactenr EM. Gottel. . . Gedruckt bei A. W. Hann.

* .

Bekanntmachungen.

Vom Stadtgericht zu Neustadt-Dresden ist J. wegen folgender, seit rechts verwährter Zeit daselbst vorhandener Depositorum: . ö 1) 16 Thlr. 18 gr. 3 pf. zu anutheiliger Berichtignug der in. Fohann Gottfried Fischers Konkurs für den Tischlermeister Jehann ; Christoph Keidel, mit 6 Thlr. 16 gr. Opf., Marie Catharine Rüdiger mit 2 den Bildhauer Ernst Frie⸗ drich Hesse mit k Christoph Leithold zu Okrülle mit Marie, verw. Ritter, mit den Seifensiedermeister Chri⸗ stian Gottlob Künzel mann mit den Mehlhändler Johann Christian Würdig mit . den Nagelschmidtmeister Johann Vogel mit . den Schuhmachermeister Jo⸗ hann Heinrich Frieser mit —— 11 ausgefallenen, seit dem 13. hu 1777 uner⸗ hoben gebliebenen Perceptious-Raien;

2) Thlr. 23 gr. 6 vf. Rest von der nicht erhobe— nen Perceptions-Rate des Orgelbauergesellen Jo⸗ hann Gottfried Zobel, in des Orgelbauer Johann Gottfried Hildebrands Kreditwesen;

3) 2 Thlr. 16 gr. 6 pf. Bestand ven den in des Böäckermeister Johann George Gräfens Kredit— wesen für K 3

Marie Justine Philipp mit Thlr. 10 gr. T pf. Eve Jüstine Crellin mit - 10 ; Herrn Johann Jeremias Spinnhirn mit 12Thlr. 8 gr. Herrn Gottfried Heinrich Hann mit . George und Anne Resine Renzsche mit Herrn Appellationsgerichts⸗ Secreiair Winkler mit Johann Gottlieb Engler mit 1 Simon Levi mit 1 Eleonore Sophie Kupfer mit errn Dr. Heyme mit 56 eorge Franz mit Christian Schumann mit Andreas Vogel mit Johann George Freund mit

schens;

8 ⸗*

* *

1

n 8 e X * n n w wn wa aw

1 1 Allgemeiner Anzeiger Allg i Inzeig

vermöge des, am 20. September 1776 publizirten

Interims⸗-Distributions-Bescheids ausgefallenen Perceptions-Raten, welche nicht erhoben worden; 1 Thlr. 3 gr. 2pf. d n Jahre 1779 erfelgten necessairen Versteigerung der Fleischbank Meisier Jehann Gottlieb Kästners, für dessen nicht hypothekarische Gläubiger annoch eingegangenen Pest, wozu sich die Raten⸗Empfänger

Meister Johann Michael Teichert,

David Hennig,

Frau Kriegsräthin Schüßler.

Herr Karl Jacob Pfefferkorn, nicht angemeldet; . 2 2 = 8 Thlr. 1s gr. 6 pf. Bestand von den zu Deckung der Ansprüche Gottlieb Försters an den Rach= laß der Marie Grülle ünd der Forderung der Johanne Rosine, Erbin Elisabethe Schulz innebehaltenen Erbegel— dern, welche seit dem Jahre 1792 unerledigt geblieben; 17 Thlr. 3 gr. aus Jehann Gottlieb Gerlachs, ge. wesenen Stadtgerichts- Kepisten, Rechnungswesen, vom Jahre 2 Thlr. 19 gr. Licitationsgelder⸗Ueberrest ven dem iin Jahre 1774 versteigerten, Christoph Schneidern zustündig gewesenen, Hause; Thlr. 18 gr. dergleichen von dem im Jahre 1779 subhastirten Hanse Meister Johann George Hantz⸗

2 24644

z Thlr. 11 gr. Ueberrest ven 8 Thlr. 12 gr., welche unter der Jnquisitin Exe Katharine Kirschin Sachen zu Radeberg aufgefunden worden und den 28. Februar 17895 eingegangen sind;

versteigerten

Sophle Heinrichsdorfer am 25. April i783 er—

langten Loosung;

11) 32 Thlr. 18 gr. 6 pf. aus dem versteigerten Hause der Erben Johann Gottlieb Hefters herrührende, den Erben des Herrn Geheimen Raths von Bolza, als Deckungsmittel für eine Wechselforderung, Heftern seit den Jahren 1793 und 179* intus verbliebene Licitationsgelder, welche wegen Legiti⸗ mationsmangel nicht erhoben worden;

12) 23 Thlr. 17 der Unmündigkeit des damals 18 Jahr alten Augusi Benjamin Keyl am 18. Oktober 1784 eingegan⸗ genen und nicht erhobenen mütterlichen Erbiheile:

13) ein goldnes Peischaft, seit 1711 für Johann Christoph ,. 6 , . e nn !

11 eine silberne Kaffekanne, zwei dergleichen Leuchter,

sechs dergleichen Tischlöffel, ein Paar dergleichen den A. April 1835

Prer

für die

Messer und Gabel, ein dergleichen Zuckerschiffchen, zu rechter Gerichtszeit im Stadtgericht allhier in Pen

sechs dergleichen Thecläffel, als

Rückstand ven einer noch im

nen A Thlr. 6 gr. 6 pf. 5 Thlr. Ii gr. 9 pf. ;

verehel. Rasch, an der erstern 18 Thlr. 21 gr. 3 pf. ;

in 2 Thlr. 99 gr.;

herrührend;

menten, theils baar vorhanden.

handen;

Effekten der Inquisitin Johanne

geleitet worden.

gr. 6 pf. Rest von dem während

vorgeladen, daß sie

ißischen St

hann Gottlieb Christian Stein, zur,. Befreiung Jom Arrest wegen einer vom Königl. Preuß. Amtsrath Honig gegen ihn angebrachten Forde— rung am 15. April i737 deponirt; ;

II. zu Erledigung felgender erbloser Nachlässe:

a) der am 13. April 1739 hier verstorbenen Christiane Sophie Schütze, hinterlassenen Tochter eines Königl. Reitknechts, bestehend in den noch baar vorhande—

I) des am 21. Juni 17356 hier verstorbenen Münz- f justirers Jehann Gottlob Hartmann, bestehend in

e) der am 19. März 171 hier in ledigem Stande verstorbenen Jehanne Elesnore Beße, bestehend in

d) des im Jahre 1751 verstorbenen Königl. Hof— Reise-⸗Metzgers Anton Huß, dermalen bestehend

e) des am 19. Mai 1833 hier verstorbenen vorma— ligen herrsch iftlichen Kochs Cornv Cotlansky, be— stehend in eirea 1100 Thlr., welche theis in Doku⸗

III. zu Ermittelung des Lebens oder Todes des ver— schollenen und seit dem 5. Dezember 1809 als Abwe⸗ sender bevormundeten Wilhelm Ehregott Börner, eines Sohnes des weiland Herrn Hofcommissair Börner, für welchen noch 9 Thlr. 3 gr. 8 pf.

nach Vorschrift des Mandats vom 13. November 17790, die Edictal⸗Citationen in Civilsachen außer⸗ 10) 3 Thlr. 5 gr. 10 pf. dergleichen von der aus halb des Konkurses betreffend, und des Mandats ven demselben Tage, die Verkürzung der cura ah- sentium betreffend, auch des Gesetzes vom 27. Ok— tober 1834, einige Abänderungen in dem Prozeß— Verfahren betreffend, das Edictal-Verfahren ein⸗

Es werden daher alle diejenigen, welche an die De- posita unter J. und die Nachlässe unter II., so wie der Verschollene unter III. oder, dafern derselbe nicht mehr am Leben, alle diejenigen, welche an dessen Ver⸗ lassenschaft als Gläubiger oder Erben, oder sonst aus dasselbe hätte schon vor einem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen haben, bei können, wenn nicht wegen des Tex Strafe der Ausschließung und bei Verlust ihrer An⸗ des Herrn von Schubert aus . o sprüche, auch der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung abgewartet werden müssen; es erscheint nach! in den vorigen Stand, so weit sie ihnen zustehen sollte, Februar. der Verschöllene dagegen unter der Verwarnung, daß er außerdem für todt werde erklärt werden, J

aaten. Caution von Jo-sson und resp. mit ihren Geschlechts-Vormündern j durch hinreichend legitimirte Bevollmächtigte erschemn der als abwesend Bevormundete sein hiesiges Vermig in Empfang nehmen, die als Gläubiger, Erben ig sonst Betheiligten aber ihre Ansprüche auzeigen bescheinigen, init dem resp. Abwesenheits-Vormüm Rachlaßbertreter und Centradictor verfahren und den 25. Mai 1838 der Eröffnung eines sowohl die Außenbleibenden J schließenden ais in der Hauptsache erkennenden cheids, welcher außerdem für publizirt zu achten) wärtig seyn sollen. Zugleich werden hierbei auswärtige Interessentm Bestellung hiesiger zu Annahme der Ladungen!

sonst ausreichend legitimirter Bevollmächtigter verans Neustadt-Dresden, am 13. Oktober 1837.

Das Stadtgericht. Burckhardt.

mee,

Literarische Anzeigen.

So eben erschlen bei A. W. Sayn, Zimme:st Nr. 20, und ist an alle Buchhandlungen versann Dar leg ung des Verfahrens der Preußischen R eg iernn gegen den Erzbischof von Koͤln. Vom 25. November 1837. Nebst Beilagen zu der Darlegung, so wie der Uebersetzung aller in den Beilagen befn lichen latelnischen Aktenstücke. 2 Hefte to., uf. I1 Bog. starf. Preis beider Seste ĩis

im Deposito vor⸗

Beantwortung a

vielfältiger Anfragen nach dem ten und le zi Heft der n,, , ängerer Zeit geliefe t ; . Rich Pa lästin ah

Gotha, Dezember 1837. Friedr. Perth es in Sambin⸗ (Seft 1 2 des Saen sind vorräthig bei W Beffer, vormals Eichlersche Buchhandlung.

iermit

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

6 27.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung

zu Arusberg ist der Predigtamts- Kandidat Augu st roelemann aus Dortmund zum Pfarrer der größeren mngelischen Gemeinde in Wellinghofen ernannt worden;

zu Gumbinnen ist der Prediger Schulz * Johannis⸗ rg zum zweiten Prediger an der evangelischen Kirche in An— burg, und der Pfarrer Rohmann in Czychen zum evan— sschen Pfarrer an der Kirche zu Grabowen ernannt worden.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 29. Jan. Der Konig hat eine Summe von OG Fr., die Koͤnigin und die Prinzessin Adelaide haben eine e z Fr. und der Herzog von Orleans 6000 Fr. zu Sup— und Holz⸗Vertheilungen unter die aͤrmeren Klassen auf e Chatoullen angewiesen.

Herr Rebert, Direktor des Italiaäͤnischen Theaters, und

neuer Geschaͤftsfuͤhrer, Herr Viardot, sind nach dem ‚hhlosse berufen worden und haben aus dem Munde des Koͤ— s die n n n der wohlwollendsten Theilnahme fuͤr gedachte Theater empfangen.

Der Russische Botschafter hat eine Summe von 1000 Fr. . . aͤrmeren Beamten des Italiaͤnischen Theaters verthei⸗

assen. Gestern glaubte man einen Augenblick, es sey Feuer in Koͤnigl. Bibliothek ausgebrochen, da dicker Rauch und nken uͤber das Dach derselben hinwegflogen. Man uͤber— gte sich aber bald, daß der Schornstein eines benachbarten tuses in Brand gerathen war. Das Feuer wurde schnell oscht. Seit vorgestern untersucht eine von der Behörde annte Kommission alle hiesigen Theater auf das Sorgfaͤltigste, ösich von dem Zustane der Heizungs⸗-Vorrichtungen zu uͤber— gen und einen Bericht daruber zu erstatten. Seit dem ande des Italiäͤnischen Theaters haben in Paris 9 kleinere ersbruͤnste stattgefunden, von denen man einige allerdings Bosheit zuschreibt. Die Deputirten-Kammer halt schon seit mehreren Tagen e offentliche Sitzung; auch duͤrfte eine solche kaum vor Ende kuͤnftigen Woche stattfinden. Mittlerweile sind die verschie— en Kommissionen mit der Pruͤfung der ihnen zugewiesenen eß-Entwuͤrfe beschaͤftigt.

in hiesiges Blatt enthalt folgenden Artikel: „Unsere servativen, die ihre Apanagen⸗Plaäne nicht durchsetzen konn⸗ „wversuchen jetzt, die offiziellen Kostuͤme wiederherzustellen. örldufig handelt es sich um das Kostuͤm der Deputirten. Das⸗

be soll in einem schwarzen Anzuge und einem silbernen Schilde rauf bestehen.

Die Besoͤrderer dieser Neuerung behaupte 5 die Wuͤrde der Deputirten es erheische, . 1 9. lichen Gelegenheiten von dem großen Haufen unterscheiden ne. Im Jahre 1830, gleich nach der Juli⸗Revolution, hielt n diesen Grund fuͤr sehr schlecht, und man erwiederte den rren Viennet und Perier, die für das Kostuͤm plaidirten, die Deputirten nichts dabei verloͤren, wenn man sie nicht ihren Mitbuͤrgern unterscheiden koͤnne. In dem klassischen de der alten Sitten, in dem Lande der gesetzlichen Fictionen pvr offiziellen Perruͤcken, in England, tragen die Mitglie— bes Unterhauses nur die gewohnliche buͤrgerliche Kleidüng, urch sie keinesweges verhindert werden, einen großeren Ein auf den Staat auszuuͤben, als die Lords.“

Der Marquis von Espeja ist gestern wohlbehalten in Pa—

eingetroffen, wodurch also das Geruͤcht von feiner Gefan—

ehmung durch die Karlisten widerlegt wird.

Im Messag er liest man: „Der Reffe des Lord Durham eine Summe von 2000 Pfd. Sterl. gewettet, daß der vor— ige Praͤsident des Ministeriums vom 22. Februar (Herr lers) vor dem 16. Januar 1839 wieder Minister seyn wurde. Seymour hat die Wette angenommen, uͤber welche ein ge— klicher Akt aufgenommen worden ist.“

Die Wahl des Grafen Durham zum General⸗Gouverneur n glichen Besitzungen auf dem Kontinente von Nord— er na veranlaßt das Journal des Dabats 3 folgenden can gen: „Diese von der Koͤnigin getroffene Wahl scheint n er klare Ausdruck dessen zu seyn, was das Englische Ka—

9 Bezug auf die Kanadischen Angelegenheiten beschlossen

; ord Durham ist wegen seiner ultra- liberalen Grund⸗

Fannt; man hat ihn sogar oft beschuldigt, daß er ' Grundsätze zu weit treibe. Er ist hiernach gewisser— win an seinen Ruf gebunden, den er nicht wird Luͤ—

strafen wollen. Sbgieich noch jung, gilt Lord Dur—

dech schon fuͤr einen sehr gewandten Diplomaten; er ler schwierigen Umständen den hohen Posten eines . am Russischen Hofe bekleidet ünd auf demselben ö e e, zugleich festen und versoͤhnlichen Charakters ge⸗ . eine Geburt, seine Verwandischaft, die Functionen, 2. ereits verrichtet hat, seine Popularität und endlich das

6 in welchem er, wie man behauptet, bei seiner Monar⸗ Pn ht, = Alles tragt dazu bei, seiner Sendung nach Kanada 69. Wichtigkeit zu geben. Ist es aber nach dem eben

J n noch schwer zu unterscheiden, wie die Instructionen nchen. Gouverneurs lauten werden? Wurde der liberale . urham eine so große Gewalt annehmen, um sich zum n blutiger Reactionen zu machen und die Freiheiten n, Volkes zu Grabe zu tragen? Gewiß nicht. Also

erte geht er ab. Er a . sich nach Kanada, um uͤther zu beruhigen, gegründeten Beschwerden“ ab⸗

Berlin, Sonnabend den 27st Januar

zuhelfen und durch Gerechtigkeit, Festigkeit und gung die Ruhe und Ordnung ivieder herzustellen. Die Sendung des Grafen Durham 1 sonach eine wesentlich fried⸗ liche, und aus diesem Grunde auch hat die Regierung einen Diplomaten einem General vorgezogen. Zugleich aber ist sie darauf bedacht, ihrem Vermittler eine imposante militair ische Macht zur Seite zu stellen. Eine Ausgleichung wird dadurch um so leichter werden; England wird um seine Wuͤrde nicht . zu seyn brauchen; es wird den gerechten Reclamationen der Kolonie um so großere Zugestaͤndnisse machen können, als Niemand wird annehmen duͤrfen, daß selbige seiner Schwaͤche entrissen worden seyen. Ist erst allen gegruͤndeten Beschwerden abgeholfen, so wird sich der alsdann noch vorhandene Gährungs— stoff um so leichter beseitigen lassen, als die Waffengewalt der gesunden Vernunft zu Huͤlfe kommen wird. Ist Kanada fuͤr England noch zu reiten, so kann es nur auf dem Wege gesche—⸗ hen, den Lord Durham einschlagen wird. Unmoͤglich konnte die Regierung vorweg, und . nicht zuvor noch jenen letzten Versuch zu wagen, auf eine ihrer schoͤnsten Besitzungen verzich— ten. Unseres Erachtens hat man sich daher auch im Parla— mente etwas zu sehr beeilt, als einige Stimmen in deniselben bereits das Wort „Trennung“ aussprachen. Der Gang der Begebenheiten kann eine solche Trennung allerdings herbeifuͤh— ren; indessen ist es noch bei weitem nicht dahin gekommen, daß man dieselbe uͤber sich ergehen lassen muͤsse. Wird aber der Streit nicht auf eine geschickte und versoͤhnliche Weise beigelegt, gewinnt der Krieg eine größere Ausdehnung, ja, dann ist frei⸗ lich die Emancipation von Kanada die unvermeidliche Folge da— von. Mittlerweile wollen wir an einem Abkommen noch nicht verzweifeln; denn wenn es auch allerdings nur allzuwahr ist, daß es uͤberall in Kanada gaͤhrt, so ist doch der Aufm noch nicht uͤberall ausgebrochen. Werden daher bei guter Zeit an— gemessene Vorkehrungen getroffen, so kann dem Feuer, wo es noch nicht ausgebrochen, vorgebeugt, und wo es bereits in hel— len Flammen lodert, kann es erstickt werden. England, durch seine Mißgriffe eines Bessern belehrt, wird alsdann durch eine liberalere und gerechtere Verwaltung die Trennung noch auf unbestimmte Zeit hinausschieben.“

In einem Schreiben aus Bayonne vom 16ten d. heißt es: „Das Hauptquartier des Don Carlos war am 12ten d. noch in Llodio. Die Christinischen Streitkraͤfte, die bei Villar⸗ cayo versammelt sind, um Balmaseda zu entsetzen, haben noch keine Bewegung gemacht. Guergus hat das vor Balmaseda aufgestellte Geschuͤtz zuruͤckgezogen. Es sind aber auf der Linie Truppen in hinlänglicher Anzahl geblieben, um den Christinos die Stirn zu bieten. Es sollen 1600 Mann der Königl. Eng—⸗ lischen Marine mit schwerem Geschuͤtz im Passage⸗Hafen ange— kommen seyn.“

Briefen aus Madrid vom 11ten d. zufolge, sprach man daselbst von zwei Duellen, von denen das eine zwischen Herrn Madoz und dem ginanj/Minister , das andere zwischen Herrn Iznardi und dem Justiz-Minister stattfinden sollte. Man sagte auch, daß der Kriegs-⸗Minister seine Entlassung ,, e, daß O'Donnell an Espartero's Stelle Generalissimus der Nord⸗ Armee werden wuͤrde, und daß Basilio Gareia eine ruͤckgän—⸗ gige Bewegung nach der Sierra von Albaracin ,,

Heute fruͤh um A Uhr zeigte das Thermomeier 13 Grad, um 6 Uhr 14 Grad und um 8 Uhr 12

Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlung en. d.. Siz⸗

Maͤßi⸗

rad unter Null.

zung vom 16. Januar. Der von Lord John Russell ge— stellte Antrag auf die an Ihre Majestaͤt die Königin in Bezug auf die Kanadischen Angelegenheiten zu richtende Adresse lau— tete vollstaͤndig folgendermaßen:

„Daß eine unterthänige Adresse an Ihre Majestät gerichtet werde, um Ihrer Majestät für die gnädige Müitheilung der auf die Kana⸗ dischen Angelegenheiten bezüglichen Papiere zu danken; Ihre Maje⸗ stät zu versichern, daß das Haus die Vorbereitung derjenigen Maß— regeln, welche die jetzigen Umstände erfordern, ernstlich in Erwägung ziehen wird; Ihrer Majestät unser tiefes Bedauern darüber auszu— drücken, daß eine unzufriedene Partei in Kanada zu offener Gewalt— thätigkeit und Rebellion geschriiten ist, um sich ihrer Unterthanen⸗ pflicht zu entledigen; Ihrer Majestät unsere Zufriedenheit darüber zu erkennen zu geben, daß sowohl Ihrer Majestat lovale Unterthanen in Nord⸗Amerika, als die Streit kraft Ihrer Majestät sich den Absichten jener Partei widersetzt haben, und endlich Ihrer Majestät zu versi⸗ chern, daß, während das Unterhaus stets bereit ist, wirklichen Be⸗ schwerden abzuhelfen, wir fest entschlossen sind, die Bemühungen Ih— rer Majestät zur Uaterdrückung der Empörung und zur Wiederher⸗ stellung der Ruhe zu unterstützen.“

Der Minister schloß seine Rede mit den Worten: „Ich glaube nicht, daß die Zeit gekommen ist, wo die beiden Kana⸗ da's eine Loslbsung vom Mutterlande wuͤnschen. Durch die Genehmigung der von mir vorgeschlagenen Adresse sollen Sie uͤbrigens durchaus keiner Härte Ihre Zustimmung geben, denn ich bin überzeugt, daß Sir J. Colborne, im Einklange mit den ausdruͤcklichen Wuͤnschen der Regierung, so wenig Blutvergie⸗ ßen als möglich veranlassen wird. Misde halte ich fuͤr das beste Mittel zur Unterdruͤckung der Rebellion. Ein solches Verfah⸗ ren wird die Wohlfahrt der Kanadier und die Unversehrtheit des Reichs am besten sichern.“ Als der Lord, der fast drei Stunden gesprochen, unter großem Beifall seinen Platz wieder eingenommen hatte, erhob sich Herr Hume und sagte:

„Das Haus sollte, so scheint es mir, der Adresse nicht so schnell beipflichten, denn ich glaube, daß ihm nech nicht die ganze Lage der Dinge bekannt ist. Was dem Hause vorliegt, berechtigt es zu keiner solchen Adresse, wie die vorgeschlagene. Für die Suspendirung der Constitution von 1791 hat der edle Lord (J. Russell) gar keinen hin⸗ reichenden Grund angegeben. Lord Gosford's Verwaltung ist an vie⸗ lem Unheil in der Provinz Kanada Schuld, denn er hat dort die Drangisten und Tories begünstigt. Mit großem Schmerz habe ich die Zwangs⸗Maßregeln gegen Kanada annehmen sehen. Es heißt zu weit

ehen, wenn man die , einer ganzen Provinz bloß deshalb uspendiren will, weil eine Hanpvoll irregeleiteter und zur Rebellion aufgereijter Demagogen einen Aufstand begonnen haben. Die Sen⸗ dung eines Mannes, wie Lerd Durham, üach Kanada halte ich für

schon am

1838.

eine gutt Maßregel, aber das Ministeriun möge ihn nicht mit ciner so gehässigen Akte, wie die Suspendirung der Belksfrei⸗ heiten, bewaffnen. (Sört, bört!) Ich fordere die Minister auf, ein versöhnliches Berfahren anzunehmen und ein: allgemeine Amnestie zu proklamiren. Man gebe ibm gebörige Vollmachten, aber mache nicht glauben, daß er hingehe, um Rache zu üben. Durch Milde allein darf man hoffen, die Wohlfahrt 3. Ruhe Kanada's wieder herzustellen. Wenn Lord Durham nicht die Vollmacht Hat, den legislativen Rath zu verändern, so wird er nichts Gutes stiften und mit Schande zurückkehren. Richt Kanada allein verlangt diese Aenderung, auch andere Amerikanische Kolonieen fordern sie. Ich laube, die Ultra⸗Tories haben mehr Unglück gestiftet, als Papineau's artei. Hat der edle Lord nicht bemerkt, daß der Krieg mit Kanada die Aufmerksamkeit des Volkes ven den Reformen in England ab⸗ gelenkt hat, und dies war vielleicht cin politisches Manöver von ibm, nachdem er kur . jee de unweise Eriiärung gegen die Reformen abgegeben. 3 in durchaus nicht der Meinung, daß das Englische Volk zum Kriege geneigt ist, ich glaube vielnebr das Gegentheil. Der edle Lord wird allein an dem Blutvergießen Schuld sepn, denn nicht derjenige, welcher das Blut vergießt, ist deshalb za tadeln, son⸗ dern der, welcher es ihm befehlen“ (FIronischer Beifall und hört! hört! Daß der Antrag Lord Jobn Russell''s nur eine Oüposition von 28 Siinnuen fand und daher angenommen wurde, haben wir bereits gestern gemeldet.)

Unterhaus. Sitzung vom 17. Januar. Auf eine Frage, wann die Regierung die Irlaͤndische Armen⸗Bill wieder vorbringen werde, erklarte Lord Morpeth, er wolle am 6. Fe⸗ bruar die zweite Lesung derselben beantragen. Die sodann von Lord J. Russell verlesene Antworts-Botschaft der Königin auf die Adresse des Hauses lautete folgendermaßen; „Ihre Maje⸗ staͤt dankt fuͤr die Versicherung ihrer treuen Gemeinen, sie in ihren kae, en, e. zur Herstellung der Ruhe in Nieder⸗-Ka⸗ nada unterstuͤtzen zu wollen. Die ungluͤcklichen Ereignisse, welche in jener Provinz stattgefunden, haben Ihre Masjestät in tiefe Betruͤbniß versetzt, und Ihre Majestät sieht mit Sehn⸗ sucht der Zeit entgegen, wo die Begruͤndung der Ordnung Ihre Majestät in den Stand setzen wird, den Grund zu dauernder Ruhe und Eintracht zu legen. er Geist, den die loyalen Einwohner der Nord⸗Amerikanischen Provinzen ge⸗ r. . und ihre Anstrengungen zur n , , de. der

utoritaͤt Ihrer ajestaͤt erheischen die waͤrmste Anerkennung von Seiten Ihrer Majestaͤt.“ Lord J. Russell setzte nun den Plan der Bill aus einander, welche die Regierung fuͤr die einstweilige Verwaltung von Kanada entworfen hat. Die Hauptpunkte derselben hatte er bekanntlich schon am Abend vorher angegeben, und es ist daher aus seiner Rede nur noch Folgendes mitzutheilen:

„Die Regierung beabsichtigt, die in der Bill enthaltenen Vell⸗ machten zuvörderst dem jetzigen Gouverneur von Rieder⸗Kanada, Sir J. Colborne, zu übertragen; und sollte er es nöthig finden, zu außer⸗ ordentlichen legislativen Maßregeln seine Zuflucht zu nebmen, um die Autorität der Krone in jener Provinz wiederherzustellen, so soll ihm durch diese Bill ebenfalls die Befugniß hierzu ertbeilt werden. So⸗ bald aber der neuernannte General⸗Gouverneur (Lord Durham) in der Provinz anlangt, wird ihm diese Vollmacht verliehen werden, und er wird sie nach den Bestimmungen der Bill ausüben, die ich jetzt vorschlage. Was die künftige Verwaltung der Provinz anbetrifft, so ist es die Absicht der Regierung, den Gent⸗ ral⸗ Gouverneur R Zusammenberufung einer gewissen Anzahl von Personen, nämlich drej aus den gesetzgebenden Räthen respektive der oberen und niederen Provinz, zusammen sechs, und zehn Repräsen⸗ tanten aus . Prowinz, züsammen zwanzig, zu ermächtigen, die einen Rath bilden und sich mit dem General⸗Gouverneur über die Maß⸗ regeln verständigen sollen, welche zur Erledigung der Angelegenheiten beider Provinzen für angemessen erachtet werden möchten. Eine solche Befugniß zu verleihen, steht der Krone zu. Was die aus dem gesetz⸗ e. Rath zu ernennenden Personen betrifft, so sollen sie voin

eneral⸗ Gouverneur ausgewählt werden. Die Repräsentanten fönn⸗ ten natürlich aus der gesetzgebenden Versammlung genommen werden; da es aber in Rieder⸗Kanada fast unmöglich seyn dürfte, von dieser Versammlung eine heilsame Mitwirkung zu den beabsichtigten Zwek⸗ ken zu erlangen, so soll der General⸗-Kouverneur sowohl in der obe⸗ ren als in der niederen Prowinz ermächtigt seyn, besondere Wahlen, im Ganzen zwanzig, für diesen Rath zu veranstalten. Der Zweck dieser Anordnung ist, daß Alles, was bei jedwedem künftigen Plan zur , dieser Provinzen irgend geschehen mag, nicht allein auf, Autorität des Britischen Parlaments oder des Britischen Mini⸗ steriums, noch auch allein auf Autorität des Gouverneurs der Kolonie, sondern auf vereinte Autorität des Parlaments und der Regierung dieses Landes, so wie des in der Kolonie selbst zu bilden⸗ den Raths angenommen werde, da man von den Mitgliedern des letz⸗ teren wird voraussetzen können, daß sie mit den eigenthümlichen Ver— hältnissen der Provinzen, in denen sie leben, am besten bekannt seyn und also auch die Mlttel am besten kennen milssen, die am geeignet⸗ sien seyn dürften, das Resultat herbeizuführen, welches Ihrer Ma⸗ estät, wie sie erklärt hat, so sehr am Herzen liegt, nämlich die dauernde

uhe und Eintracht der Kolonie. Außer den Vollmachten, welche dem General⸗Gouverneur zur Wiederherstellung der Ruhe und zur augenblicklichen Unterdrückung der Insurrection verliehen werden . len, wird derselbe auch ermächtigt werden, wenn er es für angemtssen Kier e Amnestie in jenen Provinzen zu bewilligen.

oört, hört!)

Der Minister hielt nun um die Erlaubniß an, seine Bill einbringen zu duͤrfen. Die letzte Erklaͤrung desselben, daß die Regierung gegen die verfuͤhrten Einwohner Kanada's, die sich unbesonnener Weise zur Empoͤrung hatten fortreißen lassen, Milde uͤben wolle, erregte allgemeine Zufriedenheit in der Ver⸗ sammlung, und es wurde im Laufe der Debatie mehrmals lo⸗ bend darauf hingewiesen. Selbst die Radikalen, Herr Ward und Herr Warburton, pflichteten dem Ministerium bei und erklaͤrten es fuͤr nothwendig, die Rebellion aufs schleunigste zu unterdruͤcken. Auch wurde zu wiederholten Malen während der Debatte das größte Vertraüen zu der Einsicht, den Talenten und Grundsaͤtzen Lord Durham s ausgesprochen, der von Ihrer Majestaͤt zu der wichtigen Mission ausersehen worden, Kanada nicht bloß zur Ruhe zu bringen, sondern auch eine neue Ver⸗ fassung daselbst zu begruͤnden. Der Name desselben wurde fast immer mit Beifallsruf begleitet, so oft man ihn nannte. Man bemerkte jedoch, daß kein einziges Tory⸗Mitglied seiner erwähnte, sondern daß die Opposition, wie ihr Fuhrer, Sir R. Peel,

Hend vorher, es absichtlich zu vermeiden schlen, den