1838 / 29 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

„ß auch freut, die von uns fast allein vertheidigte Ansicht uͤber 3 1 durch eine so 6. Autorität bestatigt zu sinden, so empfinden wir doch daruber noch großere Freude, daß wir die Häupter des Parlaments in vernünftigen und friedlichen Ansichten, weiche allein dein Reiche frommen und es retten koͤnnen, einander entgegen kommen sehen. Gewiß werden die aufrichtige Redlichkeit und der aufgeklarte Gemeingeist, . der Herzog von Wellington bei dieser . ein so glan⸗ zendes . ablegte, auch die 2 6. .

ĩ edle dringen, . ge l * it seyn, mit Hinsicht auf Irland die grau 9 . Lehren der Tory Blaͤtter über

Bord zu werfen, wie er sich, trotz der gehässigen Denuncigtio⸗ nen dieser Blätter, bereit gezeigt hat, den Ministern 26 2 sicht auf Kanada Gerechtigkeit widerfahren zu 2 e chen

uschuldigungen wir uns auch deshalb aussetzen mogen, wir sagen dreist, daß wir in dieser Annäherung zwischen den . tern der beiden Parteien, ja, in dieser Coalition, wenn unser radi a. len Freunde es fo nennen wollen, wenigstens in dieser Coalition der Ansichten, zwischen dem Großen und Guten auf beiden Seiten, die beste Bůrgschaft gegen die leidenschafilichen Grundsäͤtze der Ultra⸗— Tories und gegen den zerstoͤrerischen Gewalt ⸗Aufruf der Ultra:

Radikalen erblicken. Was die fruͤhere Absendung von mehr Truppen nac Kanada anbetrifft, so wuͤrde eine selche Maßregel die Erbitte⸗ rung nur gesteigert haben, ohne dig Rebellion zu verhindern. Ja⸗ der Anschein, als wolle man eine Resolution (die Verfuͤgung uber die Gelder der Provinz betreffend), die schon ein wenig gegen den

ewöͤhnlichen Gebrauch constitutionneller Regierungen war, mit 9 Gewalt durchsetzen, wuͤrde sogar die Empoͤrung, die jetzt allgemeiner Tadel trifft, fast gerechtfertigt haben. Die 365

nister hätten jedenfalls, wenn sie eine bedeutende Armee 6 a⸗ nada zusammenzogen, dem Ber dachte nicht entgehen konnen, daß sie tyrannisch verfahren wollten.“ Bemerkenswerth ist . daß dieses ministerielle Blatt, welches fruͤher, wie die . Zeitungen und wie die Majorität beider Parlamentshaͤuser, die von den Ministern in der vorigen Session durchgesetzten Resoluttonen in Bezug auf Kanada vollkommen billigte, jetzt mit einemmale einen anderen Ton mit Hinsicht auf diese be⸗ sonders von Lord Brougham heftig getadelten Beschluͤsse an⸗ stimmt, indem es sagt: „Daß jene Resolutionen zu nichts genuͤtzt

und ohne Zweifel wird der

aben, ist nun klar. Wir wollen jetzt die Gruͤnde nicht , . mit denen sie damals gerechtfertigt wur⸗ den, aber eine Thatsache ist es, daß der Tod Koͤnig

Rithelm's ihre Ausführung verhinderte. Sie waren also 6 als , Papier und trugen zur Sicherheit der Herrschaft Ihrer Majestaͤt nicht das Mindeste bei. Aus ver⸗ schiedenen Quellen vernehmen wir aber, von Lord Gosford in seinen Depeschen, von den Herren Hume und Roebuck im Parlamente und außerhalb desselben, und aus allen gedruckten

taats- Dokumenten —, daß die besagten Resolutionen große Erbitterung unter den Kanadiern erregten. Sie veranlaßten unverzuͤgliche Veranstaltung großer oͤffentlicher Versammlungen, Orga ing von Vereinen zur Abbrechung des Handels⸗Ver⸗ fehrs und Rißachtung der friedensrichterlichen Gewalt, und sie gaben den Vorwand her, die Kanadier zum Beginn einer Re⸗ bellion aufzureizen. Niemand konnte freilich den Tod Sr. Majestaͤt vorhersehen, in Folge dessen jene Resolutionen zu nichts mehr frommten und nun bloß Unheil. stifteten. Daß dies jedoch in der That der Fall gewesen, verdient wohl beach⸗ tet zu werden, da es die in Betreff Kanada's von uns schon beigebrachten Beweise vermehrt, daß die große Masse der Na⸗ tion, die Majoritaͤt der Gemeinen und die ganze Koͤrperschaft der Pairs eben so gut irren konnten, wie die armen hahitans und ihre Fuhrer, gegen die uns einige Staatsmänner unbarm⸗ herzige Sirenge empfehlen wollen. Jeder neue Tag verstarkt üns in der Ueberzeugung, daß Niemand weniger Vertrauen und Achtung verdient, als wer in der Politik dogmatisirt ung seine Dogmen gern mit Feuer und Schwert durchsetzen moͤchte. Rit einem in Liverpool eingetroffenen Paketschiffe hat man die PhiladelphiaiZeitung en vom 20. Dezember erhalten. Sie liefern keine neuen Nachrichten aus Kanada, geben aber lange Details uber den enthusiastischen Empfang des Rebellen Nackenzie in Buffalo. Im Hause der Repraͤsentanten wa⸗ ren mehr als tausend Bittschriften uͤberreicht worden, worin un⸗— ter Anderem gebeten wird, eine Akte zu erlassen, wodurch die

Aufnahme eines Sklaven-Staats in die Union fuͤr alle Zukunft verbindert würde, auch, die Sklaverei in Columbia und in den verschiedenen Territorien der Union abzuschaffen. Diese Bitt⸗ schriften kamen von den westlichen und noͤrdlichen Staaten und würden ohne Diskusston auf die Tafel niedergelegt. Massa⸗

üssetts sandte davon 190, Vermont S0, Pennsylvanien 50.

te Hälfte derselben kommt von Hrauenzimmern und, Kindern

in den freien Staaten, und es ist bemer kenswerth, daß beinghe

in allen Faͤllen eine Mehrzahl der Bittschriften gegen die Ab⸗

schaffung der Sklaverei von Muͤttern, Toͤchtern und Ehefrauen erruͤhrt. 3 ; . ö

h . der heftigsten Anfeindungen, denen sich Herr O Con⸗

nell von Seiten der Häupter der Handwerker-Verbuͤndung in

Dublin durch seine Opposition gegen dieselbe ausgesetzt hat,

ist es ihm doch gelungen, in einer Versammlung der Hand⸗

werker an der Dubliner Kornbörse mit großer Stimmenmehr⸗ heit eine Reihe von Beschluͤssen durch ubringen, in welchen das durch jene auf Erzwingung hoͤheren Arbeitslohns gerichtete Ver⸗ buͤndungen herbeigeführte Schreckens-System, als die Ursache vieler unmenschlicher Mord‘ und Gewaltthaten, oͤffentlich ge— brandmarkt wird. Ein Arbeiter, Namens Connery, erklaͤrte, daß er selbst fruͤher zu diesem Verein gehöoͤrt, daß er denselben aber verlassen habe, weil dessen Verfahren zu verbrecherisch ge wesen, indem man unter Anderem ein jedes Mitglied woͤchent⸗ lich 3 Shilling 3 Pence zu einem Fonds habe beisteuern lassen, der nur dazu bestimmt gewesen, Leute zu bezahlen, welche den

Auftrag , . , die dem Vereine n, zu mißhandeln und selbst moͤrderischer Weise anzufallen. Wahrscheinlich wird diese ganze Sache naͤchstens im Parlamente zur Sprache ge⸗— bracht werden. Nachdem die erwähnten Beschlüsse angenommen worden waren, beschloß man auch noch, ein Versammlungshaus für die gutgesinnten Handwerker in Dublin zu errichten, und ,. unterzeichnete zu diesem Zweck sogleich 100 Pfund

terling. ; 1 57 verflossenen Jahre sind in den Londoner Hafen 224

Schiffe mehr eingelaufen, als im vorhergegangenen; die Last dieser Schiffe betrug 194,521 Tonnen. Der Brutto- Betrag der Gesammt-Zoll⸗Einnahme im ganzen Koͤnigreiche belief sich im vorigen Jahre auf 23, 957, 7Ih, der Netto- Ertrag auf 21, i8, 721 Pfd. St. ,

Die Schifffahrt auf der Themse ist jetzt fast gänzlich ge⸗ hemmt. Nur die Kohlenschiffe konnen noch den Fluß auf⸗ und absahren, aber auch sie werden oft durch die Eisschollen einge⸗

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ar der Fluß gestern vier Stunden lang vollig gesperrt.

hh 1 23 16 zwei Schooner kamen den Fluß herauf. Gestern wagte es ein Mann, ohne alle Veranlasst. «g, von ei⸗ nem Uüfer zum anderen uber das Eis zu gehen; er gelangte gluͤcklich hinuber, obwehl er mehrmals in Gefahr war, unter— zusinken. Zu beiden Seiten der Stroͤmung liegen 309 Schiffe am Eise, die von aller Verbindung mit dem Lande abgeschnit⸗ ten sind, da das Eis noch nicht stark genug ist, um daruber u gehen. . . g 3X Agentschaft der Herren Wilsen und Compagnie fuͤr die zproc. Daäͤnische Anleihe vom 8. Juni 1835 zur Bezahlung der Dividende und zum Amortisations-Fonds ist den Herren Roih⸗ schild und Söhnen übertragen. Die Inhaber aller Cesonderen Obligationen, welche das Datum der Anleihe fuhren, sind auf— gefordert, selbige vor dem kommenden 30. September zum Ver⸗ wechseln gegen neue Obligationen einzubringen, welche dieselbe Verbindlichkeit wie die vörigen enthaiten. Der Rest der. An⸗ leihe, der am bevorstehenden 31. März noch nicht eingelöst seyn wird, beträgt dann noch 4,880, 060 Pfd. Im Leeds Intelligencer liest man: „Herr Clarke, der Operateur in der Apotheker⸗Halle, ist auf Befehl der Lords der Admiralität beschäftigt gewesen, 1367 Säcke Mehl, welche in Hull unter Koͤniglichem Schloß lagern, zu untersuchen. Er nahm Proben aus jedem Sack und fand in einigen derselben mehr als ein Drittheil von Gips und gemahlenen Knochen, zwei der abscheulichsten Jugredienzien, die weder der Magen des Menschen, noch der des Viehes, zu verdauen im Stande ist. Er sandte Brot, von diesem Stoffe gebacken, an die Lords der Admiralität. Der Eigner dieses Mehls, der im Begriff stand, es nach Spanien und Portugal zu senden, ist zu einer Geldstrafe von 10,000 Pfd. verurtheilt worden. Herr Clarke het auch Souchong⸗Thee untersucht und darin 25 pCt. Bleierz efunden.“ 9 Die Getraide⸗Durchschnitts-Preise in England und Wales wahrend des mit dem letzten Weihnachtstage zu Ende gegange⸗ nen Quartals waren fuͤr Waizen 52 Sh ] P. Gerste 29 Sh. j6 P., Hafer 21 Sh. 3 P. Roggen 30 Sh., Bohnen 36 Sh. 6 P. Erbsen 35 Sh. 1 P. . Der Eleveland Advertiser meldet, in Mount Carmel, im Wabash-⸗Distrikt von Illinois, waͤren am 20. September v. J. 25 Familien aus der Schweiz mit 2 Millionen Dollars in Bold und Silber angelangt, die einen Strich Landes von S Quadrat Neilen . einer Stadt zu kaufen wunsch⸗ ten, und denen ö sie säagten, im nächsten Fruͤhjahr 150 Fa— milien folgen wuͤrden. . . Viirsen vom Gambia-Flusse herrschte dort ein bösartiges Fieber, an dem schon viele Europäer gestorben waren,

In der Leipziger Allgemeinen Zeitung liest man in einem Schreiben aus London Folgendes: „In dem eingeaͤscherten Boͤrsengebaäude befand sich auch der kleine unbe⸗ queme Hörsaal des Gresham⸗Collegiums, eines Institutes, wel⸗ ches von dem beruͤhmten Sir Thomas Gresham zum BVesten seiner Mitbuͤrger gestiftet wurde. Es besteht aus einer Anzahl Professoren, welche . besoldet werden, daß sie jedes Jahr in ihren verschiedenen Fächern einen freien Kursus geben. Da die Vorlesungen mitten am Tage stattfinden, wo in der ge— werbthaͤtigen City Alles beschaͤftigt ist, und die Professoren ih⸗ ren Unterricht nie anziehend genug gemacht haben, um wahr⸗ haft lernlustige Personen um sich zu versammeln, so geschieht es nicht selten, daß der kleine Saal ganz leer ist, und der Professor, nachdem er der Vorschrift gemäß fuͤnf Minuten lang auf Zuhörer gewartet, sein Manuseript rah einsteckt und ohne gelesen zu haben abzieht. Als daher der Ge⸗ meinderath voriges Jahr ein neues Gymnasium eroͤffnete, und zwar in Folge einer parlamentarischen Untersuchung, welche ans Licht brachte, daß ein jährliches Einkommen von g00 Pfd. Sterl., welches aus einem alten Schulvermäͤchtniß entsprang, von diesen eßlustigen Herren in Schildkrotensuppe und andern Leckereien verschlemmt wurde, wurden die Professoren der Stif⸗ tung ersucht, in Zukunft ihre Vorlesungen in diesem neuen In— stitute, welches sehr bequem gelegen und einen vortrefflichen Hörsaal hat, zu halten. Aber obgleich sie hier lernbegieriger Zuhoͤrer gewiß seyn konnten, so erklaͤrten doch die auf Lebens— zeit gewahlten Herren diese Versetzung unter ihrer Wuͤrde, und nur der eben erst und unter dieser Bedingung ernannte Profes— sor der Musik liest in dem Gymnasium. Da nun das Feuer die alten Herren aus ihrem lieben Neste zer. hat, so ist man begierig zu hoͤren, ob sie etwa einen neuen werden, um nicht nuͤtzen zu duͤrfen.“

Belgien.

Bruͤssel, 22. Jan. Ueber die furchtbare Feuersbrunst in Gent erfährt man jetzt folgendes Nähere. Außer der schoͤnen Klo⸗ sterkirche find noch zwei benachbarte Fabrikgebäude abgebrannt. Das Feuer brach um 4 Uhr Morgens in der Fabrik der Ma— dame Flaxmann aus. Auf, dem Thurm der Au ustiner⸗ Kirche wurde die Sturmglocke geläutet; Spritzen und Truppen eilten herbei und wurden des Feuers Herr; ein Theil der Fabrik wurde gerettet; unbemerkt aber war der Brand auf ein ansto⸗ ßendes Privathaus uͤbergegangen, wo jetzt plotzlich das Feuer ausschlug und, ehe an Rettung zu denken war, die daneben lie⸗

ende Augustiner⸗ Kirche erfaßte, deren Dach gleich darauf um

Uhr in Flammen stand. Um 8 Uhr stuͤrzte es brennend in das Schiff der Kirche hinunter; das Wasser war jetzt groͤßten— theils gefroren; um 9 UÜhr mußte man es aufgeben, die Kirche zu retten und alle Muͤhe auf. Erhaltung des anstoßenden Au— ustiner⸗-Klosters verwenden. Man sah sich sogar gensthigt, das . des letzteren einzuschlagen, und waͤhrend man hiermit be— schaͤftigt war, fiel die Kirche, die Flaxmannsche Fabrik und eine andere, welcher unterdessen das Feuer sich mitgetheilt hatte, in Trummer. Um 6 Uhr Abends war der Brand noch nicht ganz geloͤscht. Unter den vernichteten Gegenstaͤnden beklagt man am meisten die 18, 000 Bände starke Kloster⸗Bibliothek und die große Orgel, eine der schoͤnsten im Lande, das Meisterwerk eines Au⸗ gustiners. Die Kirche, groͤßtentheils Privat-TEigenthum, war in Paris versichert, das Kloster aber nicht; die Verwaltung desselben stand schon lange mit einer Asse— kuranz- Compagnie in Unterhandlung, wollte aber nur 50 Cent. von 1000 geben, während die Compagnie 60 verlangte. Das zum Gottesdienst der Augustiner⸗-Kirche bestimmte Silber— werk, zwei schoͤne Gemaͤlde von Crayer, so wie alle Kirchen⸗ stuͤhle sind gluͤcklich gerettet; die priesterlichen Ornamente aber, die Beichtstuͤhle und mehrere kostbare Gegenstände sind ein Raub der Flammen geworden. Die Hitze hat die Glocke im Thurme geschmolzen. .

2 Deutschland. Hannover, 28. Januar. Se. Königl. Hoheit der Prinz

schiossen und muͤssen warten, bis die Stroͤmung das Eis wieder nennt, Zwischen dem unteren Theil von Wapping und Rother

Albrecht von Preußen sst heute fruͤh von hier näch dem Haag weiter gereist. . t .

Hrn. von Bandel berichtet, dem Cheruskerfuͤrsten Herman

nisse der Residenz Ludwigslust, so weit diese durch die Enn

orwand ergreifen

Wir haben bereits von dem Unternehmen des Bildhau Art und Zeit, den dahin bezuüͤglichen Wunsch vorzubringen, Ver⸗ schiedenheit der Ansichten herrscht. Der Antrag selbst wurde nit 69 gegen 12 Stimmen angenommen. Unter den Vernei⸗ nenden befanden sich mehrere Mitglieder der Opposition, als die Herren Pfizer, Roͤmer u. A, welche die Fassung als zu unbe— stimmt betrachteten, oder, wie hland, nicht host festum bei der Adresse über das Strafgesetzbuch, also am Schlusse des Landtags, mit einer solchen Bitte kommen wollten. Als aber der Kanzler nach der Abstimmung erläuterte, er habe seinen Antrag nur deshalb so allgemein gestellt, damit auch Mitglieder, welche Modalitaäͤten bei der Oeffentlichkeit wollten, fuͤr denselben stimmen koͤnnten, während er, der Redner, allerdings der Ansicht sey, daß eine gute Prozeß- Ordnung auf Oeffentlichkeit und Mündlichkeit

dem Befreier Deutschlands vom Roͤmerjoche, ein wr Denkmal zu stiften Dieses Unternehmen, bereits seit lan Jahren ein Lieblingsplan des Hrn von Vandel, ist jetzt son ediehen, daß das Gyps⸗Modell jenes Denkmals eine sia Fuß hohe Statue Hermann's, den Freunden der Geschichten der Kunst zur Anschauung gebracht werden kann. Dieses dell ist auf 8 2 hier in einem Zimmer des Konig Schlosses ausgestellt. 2

ch nn, . 21. Jan. Se. Königl. Hoheit der Gre zog und Gemahlin waren am 2Asten zu einem Besuche n Strelitz abgereist und sind am 23 sten d. hier wieder eingetrts Das hiesige Abendblatt sagt: „Vor einiger Zen eine Kommission Allerhöchst ernannt worden, um die Ver diese Erläuterung vor der Abstimmung gegeben worden ebenfalls für den Antrag gestimmt haben. Wie wir übrigens vernehmen, haben die Regierungs⸗ Commissaire in der gehei⸗ men Sitzung die Einbringung einer Straf⸗-Prozeß-Ordnung noch für diesen Landtag angekündigt.

nung des Hoflagers und der Garnison beruͤhrt worden n zu untersuchen. Man sagt, daß nach den Resultaten y Kommission sich der Zustand jenes Ortes als sehr beachin werth herausgestellt hat und eine Ausgleichung zunaͤchst mi Schwierigkeiten sindet.“

Der Ausbau einiger Theile des Janern unseres Sch ist noch nicht beendigt; hoffentlich wird , , ö eln der in der Zukunft nicht so große Zweifel und Bern erwecken, als hin und wieder behauptet wird. Von dag maligen großartigen Schoͤnheit des Innern der unteren Ah

Spanien.

Deputirten Kammer. Sitzung vom 8. Januar. 3u Anfang dieser Sitzung bestieg der Kriegs-Minister die Rednerbühne um der Versammlung einen Gesetz-Entwurf uͤber ) die der Insel Kuba aufzulegende Kriegs-Contribution und uͤber zeugt dermalen der Saal der Großherzoglichen Alterthüͤn. den Verkauf der National-Guͤter mitzuͤtheilen. Herr Huelves

Der berühmte Norwegische Violin-Virtuos Herr Or,] benutzte die Anwesenheit des gedachten Ministers, um den trau— ist hier eingetroffen und wird noch diesen Abend im Schm. igen Zustand, in welchem sich die Provinzen Ciudad-Real und haufe ein Konzert geben, J n . Toledo besinden, zur Sprache zu bringen. „In der ersteren

Die „neue Schwerinsche politische Zeitung“, welche ] Provinz“, äußerte er unter Anderem, „sind kurzlich itz Kuͤras— zweimal, wöchentlich ausgegeben wurde, erscheint seit i lere durch die Karlisten nieder gemacht worden. Unmoͤglich kann Jahre zmal in der Woche, ohne daß der sonst schon n dieser Zustand der Dinge noch langer dauern und ich erlaube Preis derselben erhoͤht worden ist. nir daher, die Aufmerksamkeit der Regierung auf denselben

Bremen, 24. Januar. Die hie lige Zeitung sch besonders . Die Provinz Toledo hat bereits un— aus der Grafschaft Schaumburg: „Der Beitritt von g Naubliche Opfer gebracht; sie hat 166,900 Realen hergegeben, burg zum Hannoverschen Zollverbande hat in dem Verkeh hne irgend einen Nutzen daraus zu ziehen. Das Privat- Graͤfschaft Schaumburg fuͤr den Augenblick eine Stoͤrun; Bermogen ist auf Null reduzirt und das Schlimmste ist, daß vorgebracht, indem eine Londzunge von etwa einer h Nie Reisenden sestgenommen und, selbst nachdem sie sich losgekaust, Stunde Breite aus dem Buͤckeburgischen Gebiete uͤbe Erschossen werden. Ich mag nicht behaupten, daß die Regierung Chaussee hinausgreift, welche die essen⸗ Schaumburg dies zanz und gar hindern konne, indessen glaube ich, daß es Aemter Rodenberg und Obernkirchen mit Rinteln und hr ein Leichtes seyn wuͤrde, ahnliche Unfälle zu vermindern. Weser verbindet. Auf dieser schmalen Wegstrecke, welche Ber Kriegs-Minister erwiederte hierauf, daß es Dinge lich ganz aus dem Hannoverschen Zollverbande haͤtte b ve, die man von der Rednerbuͤhne herab nicht sagen sollte. konnen, Und in Betracht, daß seit der Theilung der Gra Die Vorfaͤlle in Ciudad-Real und Toledo waͤren eine naturliche Schaumburg Verträgen gemaͤß stets gegenseitige Durch Folge des Kriegs-Zustandes, und es waͤren bereits Vorkehrun— freiheit in den beiden in einander greifenden Gebieten su getroffen worden, um die bewaffnete Macht in jenen beiden funden hat, haͤtte herausbleiben sollen, ist nun ein Hann Provinzen zu verstaͤrken. Auf die Frage des Herrn Huelves, sches Vereins Zollamt zu Steinbergen etablirt, welches fi; 6 man den Karlisten nicht eine Amnestie angeboten habe, er— sen kurzen Weg den ganzen tarismäßigen Qurchgangszol Biederte der Kriegs-Minister, dies sey nicht geschehen, man habe hebt. Bei dem großen und lebhaften Verkehr, nch Hoß den Guerillas-Anfuͤhrern anbefohlen, nicht Alles was ih⸗ namentlich zwischen Oberkirchen und Rinteln stattfindet, tin hen in die Haäude falle, erschießen zu lassen, sondern zuvor dar⸗ die Kurfuͤrstl. Hessische Regierung natuͤrlich nicht dulden, ber an die Regierung zu berichten, indem das sofortige Fuͤsi⸗ derselbe auf diese Weise von der Weser abgeschnitten nn] ren ein gehaͤssiger Mißbrauch sey, dem man ein Ende machen und hat sie auch auf die erste Nachricht, daß der Dun] müsse. Was die Gefangenen betreffe, so habe die Regierung Zoll zu Steinbergen erhoben werde, sofert die schleunigse lu angeordnet, daß sie gegen gefangene Christinos ausgewechselt fahrung einer schon lange projektirten, aber wahrscheinlich un wurden. Der General San Miguel tadelte es daß man sich freundnachbarlichen Veziehungen mit Buͤckeburg bisher nen Nit den Aufrührern gewissermaßen auf gleichen Fuß setze. Ein terbliebenen direkten Siraßen-Verbindung nach Rinteln uͤhl Bergleich, meinte er, wuͤrde nur dann zulaͤssig seyn, wenn es Messingsegge mit der Rodenberger und der Oberkirchner on ich bloß um einen Streit zweier Prinzen um den Thron han— befohlen. Es hat diese Nachricht einen um so unangenehm Pelte, nicht aber wenn, wie hier, von der Vertheidigung zweier Eindruck in hiesiger Gegend gemacht, da diese neue din Hit einander vollig unvertraͤglicher Grundsaͤtze die Rede sey. das Bückeburgische Gebiet umgehende Straße, welche M solchen Fallen könne nur Sieg oder Tod das Loosungswort roße Terrain Schwierigkeiten und. mit einem Kr in; nichtsdestoweniger müsse er sich jede Huͤlfe des Auslandes ufwande von höchstens 20,000 Thaler in einem bitten, indem an demselben Tage, wo eine selche Interven— raum von wenigen Monaten auszuführen ist, schon i ion stattfaͤnde, der intervenirende Theil sich auch in die inne— als ein Beduͤrfniß gefuͤhlt wurde, indem Buͤckeburg auf en Angelegenheiten Spaniens wuͤrde mischen und der Regie— jener Landzunge, mithin fast einzig und allein von dem nz würde Gesetze vorschreiben wollen. „Es kann sich hier— kehr der Hessischen Grafschaft Schaumburg ein hohes Cha lach nur darum handeln.“, so schloß der Redner, „ob wir hin, geld erhebt, welche bedeutende Einnahme Buͤckeburg kan sängliche Streitkräfte haben oder nicht. Haben wir deren, so natuͤrlich entbehren wird, da die neue essische Straße unfe berden sie entweder schlecht benutzt, oder der Soldat thut nicht har von allem Fuhrwerk benutzt werden wird. Es ist nun eine Pflicht, oder der Anfuͤhrer ist ein Verraͤther. Haben wir allgemeine Wunsch, daß die Erdarbeiten an dieser neuen Ste eren nicht, so muß ein neuer Aufruf an das Volk gesche— über die Messingsegge, fuͤr welche, dem Vernehmen nach, hen. Eben so verhaͤlt es sich mit den Geldmitteln.“ Der Kurprinzen Hoheit sich persoͤnlich lebhaft interessirt, ohne q Fin an -Minister erwiederte, daß die Regierung sich in zug mit dem ersten gelinden Wetter beginnen mogen, damit einer Hinsicht einen Vorwurf zu machen habe. Sie habe dem in' dieser Jahreszeit unbeschaͤftigten Haͤnde Arbeit und Verzs Dber-Befehlshaber in den noͤrdlichen Provinzen alle erforderli⸗ erhalten, spaͤter aber nicht dem Feldbau entzogen werden, hen Mittel gewährt, um den Feind zu besiegen; wenn letzteres es bekanntlich in dieser ackerbautreibenden und gewerbfless Leichwohl nicht geschehen sey, so treffe die Verantwortlichkeit Gegend im Sommer an Arbeitern mangelt.“ Biglich den Ober Anfuͤhrer, und man koͤnne deshalb die Re—

Dresden, 25. Jan. Aus Chemnitz wird gens ing nicht zur Rechenschaft ziehen. Letztere werde es indessen daß daselbst seit dem J. Januar d. J. unter der Firma dings an der noͤthigen Untersuchung nicht fehlen lassen, ren, Lager der vereinigten Weber zu Chemnitz“ eine Gesell b wenn darnach der Ober⸗-Befehlshaber als schuldig erscheine, von Webern zusammengetreten ist. Das von denselben h werde er auch bestraft werden. „Der vorige Redner“, gebene Cirkular besagt Unter Anderem: „In der Ueberzeuf gte der Minister hinzu, „hat sich auch dahin ausgesprochen, daß nur vereinigtes Wirken dem in den letzten Jahren es fuͤr die Nation nicht eben ehrenvoll seyn würde, eine lich gewordenen Verfalle der Buntweberel ein Ziel setzen. terventzon des Auslandes in Anspruch zu nehmen. Einerseits und in der Absicht, diesem Fabricationszweige in Sachs dies. Aeußerung beleidigend, fur die Minister, andererseits Ruhm zu sichern, der ihm fruher durch Schoͤnheit und E unn sie die groͤßten Nachtheile haben. Die Mitglieder des taͤt feiner Erzeugnisse zu Theil geworden J, wir un ßbigen Kabinets sind keineswegs Anhänger einer Intervention um einigt, gemeinschaftlich ein Lager unserer Manufakte zu den Preis; sie werden es noch in Ueberlegung ziehen, ob und wie

j e die gewissenhafte Ausfuͤhrung der Traktaten hervorrufen kon

ten, weiches, nach den Bestimmungen der uns ver ind [. ühru uten, nur ganz gelungene Waaren enthalten und den ohne der Unabhaͤngigkeit des Vaterlandes zu nahe zu tre— n. an, En. Nie werden sie diese letztere aus dem Auge verlieren, nie

: men reelle Bedienung sichern soll.“ . Käufer eine vollkom . zerden sie zugeben, daß man das National-Gefuͤhl verletze.

In der Nacht vom 9gten zum 10ten d. M. ist da 3 . ĩ weit Schneeberg gelegene Fabrik-Gebaunl ir San Miguel spricht von unseren Huͤlfsmitteln. Glaubt Scheibenberg unwe ö ö Zelegeng ] E etwa, daß man in 14 Tagen 106,000 Mann anwerben köoͤnne,

E Schoönhals und Comp. abgebrannt? Bei der strengen nan in 14. ; ͤ . furchtbaren 3. waren alle Anstrengunget . weiß er nicht, daß in demselben Maße, als neue Rekruten LöschAnstalten vergebens, um das durch Fertigung tau, 2 . Behoben werden, viele zu den Aufrührern uͤbergehen, waͤh⸗ ahnlicher Thiergruppen von sähier mach sich rühmlich aul ; indere, die schon längst zu der Armee gestoßen fen soil— nende und in Sachsen bis jetzt einzige Etablissement zun mn noch in ihrer Heimath verweilen? Mit demselben Leicht—

Stuttgart, 22. Jan. (Würt. Bl) Nachdem n spricht man von unsern Hülfsquellen. Hat man vergessen, Kammer der Abgeordneten heute in geheimer Sitzung dien : von den 200 Millionen, die unter lautem Enthusiasmus worts-Adresse auf die Redé vom Thron berathen hatte,! 3 wurden, 70 Millionen noch im Ruͤckstande sind, und daß den um 12 Uhr die Thüren der Gallerien gedͤffnet. Ka 3 3a. die größten Opfer hat bringen müssen, um die gezahlten von Wachter stellte, im Hinblick auf die vorhergegangene (che lillio nen herbeizuschaffen? Welche Ungerechtig keiten sind dabei handlung, den Antrag zu beschließen, daß wenn im n m ug leich verübt worden! Und was den Kredit im Aus— dieses Landtags keine Straf-Prozeß-Ordnung von der cg ü., ö etrifft, glaubt man etwa, daß es so leicht sey, zu bor— rung eingebracht werden würde die Kammer in der Abt 1 die Fonds an den auswärtigen Boͤrsen mit a0 pCt. bei Uebergabe ihrer Beschluͤsse uͤber das vorliegende Strasʒi 1 sind? Um den Kredit wiederherzustellen, bedarf es der buch, die Regierung bitte, zur Sicherung der Angeklagten,; ail ng, und die Ordnung laßt sich so leicht nicht wieder her— mit Beruͤcksichtigung der Geffentlichkeit und Muͤndlichkein fi em. Die Minister kennen den ganzen Umfang ihrer worfene Straf⸗Prozeß⸗Ordnung vorzulegen. Der Antrag s er n: sie werden keine einzige derselben vernachlaͤssigen. Ist lebhafte Unterstuͤtzung von den verschiedensten Seiten, obwohl daͤf⸗ 6. unter Ihnen, meine Herren, der sich getraut, neue der kurzen Debatte erhellt, daß ein ähnlicher, in die 366 ö en zu schaffen und den Buͤrgerkrieg zu beendigen, so auf die Thron⸗Rede aufzunehmender Parggraph abgelehnt geen Wes jetzt bereit, ihm meinen Platz abzutreten.“ Jiach

den war. Die Kammer beschloß durch Acelamation den mn emerkungen des Herrn Quijana ersuchte der Mi⸗

die M ister des n 5 trag des Kanzlers alsbald zu berathen. Uebrigens war; mech une m nnr , nn

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dingt fuͤr Oeffentlichkeit und Muͤndlichkeit ist, und nur uͤber die

beruhen muͤsse, erklärten Pfizer und Romer, sie wuͤrden wäre

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Hauptstadt selbst bestritt. „Und jetzt noch ein Wort uͤber die Inter ven⸗ 1 so schloß der Minister seinen Vortrag. „Ein Redner hat die Hoffnung * daß die fremden Maͤchte eine Intervention nicht mißbrauchen wuͤrden. Ich erklaͤre hierdurch feierlichst, daß die Regierung ihnen auch keine Gelegenheit ge⸗ ben wurde, sich eines solchen Mißbrauchs schuldig zu machen. Tin Volk, das, wie das Spanische, ganz Europa zur Bewun⸗ derung hingerissen hat, wird sich niemals vor einem anderen erniedrigen. Wir wollen alle Huͤlfsmittel, welche unsere Alliir⸗ ten uns bieten, dankbar benutzen, ohne aber jemals unsere Na— tional⸗Ehre aufs Sziel zu setzen. Jedermann muß erfahren, daß die Spanische Nation bei allen ihren Leiden ihre fruͤhere Wurde nicht eingebuͤßt hat. Die Regierung hat zu den Cortes das Vertrauen, daß sie ihr 696. Beistand nicht entziehen wer⸗ den; sie weiß, daß sie mit Hülfe derselben Spanien zu retten im Stande ist.“ (Beifall. Herr Infante machte besonders auf die Nothwendigkeit aufmerksam, ein hinlängliches Kavalle⸗ rie⸗ Corps zu equipiren, um erforderlichen Falls die Hauptstadt gegen den Feind zu decken, und eine tuͤchtige Reserve zu bilden. „Geschieht dies nicht noch vor einem Monate“, sagte er, „so werden wir noch einmal den Prätendenten vor den Thoren von Madrid sehen.“ Noch bestiegen abermals die Minister des Innern, der Finanzen und des Krieges die Rednerbuͤhne, worauf die Fortsetzung der Debatte auf den folgenden Tag verlegt wurde. ö In der Sitzung vom 9. Januar ließ Herr Cabal— lero sich vernehmen. „Die Minister“, äußerte er, „sind der Meinung, daß die Interpellationen, die man in dieser Ver⸗ sammlung an sie richtet, nur dazu dienen koͤnnten, das Ansehen der Regierung zu schwächen. Ich bin dieser Ansicht nicht, ,. nicht, daß, wenn die Minister auf jene Interpellationen efriedigend antworten, dies von Nachtheil fur das Land seyn koͤnne. Jedenfalls wird das Gute daraus hervorgehen, daß das Land die wahre Lage der Dinge, so wie das von dem Mi— nisterium befolgte System näher kennen lernt. Die Antworten aber, welche die Minister bisher ertheilt haben, koͤnnen mich in keinerlei Weise zufrieden stellen. So erklaͤrte z. B. gestern der Kriegs⸗-Minister, daß die gefangen genommenen Karüsten kuͤnf— tig nicht mehr sofort erschossen, sondern vor ein Kriegs⸗Gericht 8 . werden sollten. Eine solche Ungestraftheit aber, die man ufruͤhrern bewilligt, welche mit den Waffen in der Hand er— griffen werden, ist um so beklagenswerther, als sie die Karlisten in der Provinz la Mancha nur um so kuͤhner gemacht und ih⸗ nen Verstaͤrkungen zugefuͤhrt hat. Wozu noch mit den Rebellen so viele Umstände machen, indeß man in Provinzen, die in den Belagerungs⸗Zustand erklärt worden, die Burger ohne Weiteres uͤbers Meer schickt.“ Der Justiz-Minister bezeichnete diese letztere Einfluͤsterung des Herrn Caballero, daß die Regierung zu nachsichtig gegen die Karlisten und 0 strenge gegen die Libe— ralen sey, als eine Ungerechtigkeit. Die Regierung sey gerecht gegen Jedermann und sie glaube, wie der vorige Redner, daß Auf— rührer, die mit den Waffen in der Hand gefangen genommen wurden, bestrast werden muͤßten; indessen duͤrfe man nicht dul⸗ den, daß die Corps-Chefs bei der Verfolgung der Rebellen in das Haus eines Burgers eindrängen und, auf irgend einen lei⸗ sen Verdacht hin, Letztern sofort erschießen ließen. Bei solchem Verfahren muͤßte zuletzt alle persoͤnliche Sicherheit aufhoͤren und das Reich der Gesetze zu Grunde gehen. zas dagegen die Ubltra⸗Liberalen betreffe, so erheische allerdings die Vorsicht, sie mit Schonung zu behandeln; indessen duͤrfe man nicht alle die⸗ jenigen als eifrige Vertheidiger der Freiheit betrachten, die sich fuͤr solche ausgaͤben; Mancher sey ein verkappter Karlist, von dem man Wunder glauben sollte, wie sehr er fuͤr die Verfassung enthu⸗ siasmirt sey. „Wollten wir der Meinung des Herrn Caballero folgen,“ äußerte der Minister, „so wuͤrden wir unseren eigenen Feinden in die Haͤnde arbeiten, da diese nichts weiter beabsich— tigen, als uns auf dem Wege der Freiheit zum Despotismus zu fuͤhren. Sie werden hieraus ersehen, wie nothwendig es ist, daß man die irre geleiteten Liberalen nicht mit den Maͤn— nern verwechsele, die unter der Maske des Patriotismus der Sache des Despotismus dienen. Das Ministerium wird, als getreuer Beobachter der Gesetze, alle diejenigen bestrafen, die sich eines Vergehens schuldig machen; es wird gegen die Irre⸗ eleiteten mit Schonung verfahren, aber der bloße Titel eines P reren kann nimmermehr ein begangenes Vergehen der ge— rechten Strafe entziehen.“ Nach einer Replik des Herrn Caballero und einer Gegenreplik des Finanz-Ministers wurde die Sitzung aufgehoben. .

In der Sitzung vom 19ten, in welcher die Debatte noch fortgesetzt wurde, hielt Herr von Toreno eine lange Rede, worin er die Minister aufforderte, bei ihrem jetzigen politischen Systeme zu beharren, um die Ordnung und das oͤf— fentliche Vertrauen wiederherzustellen. Er erklaͤrte sich auch mit vieler Heftigkeit gegen die von mehreren Deputirten ausge— sprochene Ansicht, daß der gegenwartige Krieg ein Vertilgungs— krieg sey, und fuhr dann also fort: ;

„Mit unserenk Kredit steht es sebr schlecht, und es bedarf eines . Arztes, um ihn wteder herzustellen. Dies kann jedoch nicht urch große Operationen, sondern nur ganz allmälig geschehen. Vor Allem muß das Vertrauen wieder bergestellt werden, und dazu ist erforderlich, daß überall mit Ordnung und Reagelmäßigkelt zu Werke gegangen wird, daß die Mißbräuche in der Verwaltung abgeschafft und die Feinde besiegt werden. Greße Operationen würden die Ab⸗ sicht zu säuschen verrathen; wenn man aber mit Vorsicht handelt, wenn man beweist, daß man mit Ordnung fortschreitet, dann werden die vielen unbeschäftigten Kapitalien Europa's uns schneller zuflie—⸗ ßen, als wir es erwarten. Was die Militair⸗Macht betrifft, so muß ditselbe, damit sie auf die zweckmäßigste Weise verwen— det werden könne, eine Umgestaltung ihrer inneren Verfassung erfahren. Ich will damit keinesweges einen Tadel gegen die Militairs aussprechen; ich beklage nur die Uebel, welche seit Jahr⸗ hunderten drückend sür das Land waren und es noch sind. Die zu jener Reorganisation erforderlichen Maßregeln müssen indeß nicht bloß in Programmen bestehen. Ich liebe überhaupt als Staats— mann dergleichen Programme nicht, da sie stets einen theatralischen Charakter haben. Was den fremden Beistand betrifft, so handelt es sich hier nicht um eine direkte Intervention, wenn gleich mir eine solche eben so wenig Besorgnisse einflößen würde, son dern um eine ehren⸗ volle Cooperation. Seit den letzen Veränderungen hat Frankreich, wie es auch Herr Calatrava, als er Minister der auswärtigen Angelegenbei—⸗ ten war, gesagt hat, fortwährend die Bestimmungen des QuadrupelTraf— tats erfüllt und deuselben cine noch größere Ausdehnung geben wol— len, in der Hoffnung, daß der Gang, den man hier eingeschlagen, zur Vernichtung des Prätendenten und zur Wiederherstellung der Ord— nung führen werde. Frankreich hat auf Ansuchen uuserer Regierung unseren Truppen gestättet, behufs ihrer Operationen über sein Ge⸗ biet zu marschiren. Früher durfte dies nur unbewaffnet geschehen; jetzt ist es ihnen bewaffnet gestattet; der Unterschied ist sehr groß. Ich glaube, es ist im Werke, die Zahl der Kreuzer an der Baskischen Küste zu vermehren, und Alles aufzubieten, um den , r. an der Französischen Küste zu vernichten Dies verdankt man nicht nur dem Wunsche, unsere Sache zu , n sondern auch dem Umstande, daß die Angelegenheiten in Spanien eine Wendung nehmen, die der sozialen

kurz, da wie der Ann eh ö. 5 e ee, ms. Mehrheit in uta in machen, indem er zugleich die Existenz einer solchen in der

Ordnung eine Bürgschaft darbietet. Seit vier oder fünf Monaten

hat die öffentliche Meinung in Frankreich, abgesehen von all ö teigeist, sich sehr zu Gunsten der Königin 3 theils sich überzeugt hat, daß das Volk nicht mst dem Prätendenten fom— patbisirt, theils weil bei den letzten Wablen solche Männer gewäblt worden sind, welche liberale Ansichten hegen und Freunde der Srd⸗ nung sind, endlich, weil der Ober⸗Befehlshaber die Urheber der Ün⸗ ordnungen gezüchtigt hat.“

Inland.

Berlin, 28. Jan. Auf der Königlichen Universitäͤt Halle Wittenberg sind in dem 1 8636 . Vem 12. Januar bis 12. Juli 1837.

2) bei der gen , Fakultät.. keine

b) JZJuristen⸗Fakultät ..... keine medizinischen Fakultãt .. 3 philosophischen Fakultät.. 2

uͤberhaupt also

Il. vom 12. Juli 1837

bis 12. Januar 1838.

) bei der theologischen Fakultat... keine 1

5 Kandidaten;

Juristen⸗Fakultãt .... c) medizinischen Fakultät... 186 d) 6 philosophischen Fakultaͤt.. 7 maxx Q tᷣ—ᷣ—QuNi˖: also 24 .

. ö zusammen 295 Kandidaten promovirt, außerdem aber von der philosophischen Fakultät 241. ein auswaͤrtiger Gelehrter honoris causa, ad II. ein dergleichen zu seiner 50jaͤhrigen Dienst⸗Jubelfeier zum Hr. philos. creirt wor—⸗ den. Einem andern ist zur Feier ins 50 jährigen Promo⸗ tions-⸗Jubilaͤums das Diplom als Doktor der Philosophie re⸗ novirt worden. .

In Nr. 25. der Staats- Zeitung ist des nunmehr auch in Berlin eingeführten Verfahrens erwähnt worden, wo⸗ durch aus alten nutzlosen Tuchtruͤmmern wieder ein gutes ver— spinnbares Material gewonnen wird. Wir freuen uns, hinzu⸗

fuͤgen zu koͤnnen, daß diese neue Industrie hier nicht bloß Ein⸗

gang, sondern auch bereits den besten Fortgang gewonnen hat,

inden: das hiesige Handlungshaus der Herren Rosenhain und Compagnie die durch Maschinen, welche in Berlin angefertigt worden, hergestellte , Shuddy⸗Wolle“ sowohl allein als gemischt mit neüer Wolle zu ordinairem und feinem Garn verspinnen läßt und sogar auch bereits durch die Fabrik des Herrn John Cockerill in Kottbus aus jenem Garn mehrere Stuͤcke Tuch her⸗ gestellt hat, die kaum etwas zu wuͤnschen uͤbrig lassen. Erfreu— lich ist, daß dabei, namentlich beim Sortiren der Lumpen und der Wolle, viele arme Menschen Beschaͤftigung finden. Schon gegenwartig sind an 300 Arbeiter, sowohl hier als außerhalb, fuͤr die Herren Rosenhain und Compagnie in dem neuen In— dustriezweige thaͤtig, und binnen einigen Monaten duͤrfte diese Zahl auf 500 anwachsen, da die Unternehmer im Begriffe sind, das erst im vorigen Jahre begonnene Geschäft noch ansehnlich zu erweitern.

Seit dem Jahre 1829 wirkt im O st-Havelländi— schen Kreise ein Verein fuͤr die Besserung der Strafgefange— nen, der, durchschnittlich aus 50 Mitgliedern und 20 Wohlthä— tern aller Stände bestehend, fuͤr entlassene bestrafte Verbrecher und deren auf Arbeitsamkeit und Religion begründete gebesserte Zukunft besorgt ist, und welcher sich einiger sehr günstiger Re⸗ sultate seiner Wirksamkeit zu erfreuen hat. Im Jahre 1831 beschloß der Verein, zugleich durch Vertheilung von Prämien an ausgezeichnetes Gesinde dem allgemeinen Ziele „Vermehrung der Moralitaͤt und Verminderung der Verbrechen“ naher treten, und schon jetzt fangen die ersprießlichen Folgen dieser Maßregel an, bemerkbar zu werden. Der Verein besitzt ein Kapital Verniogen von etwa 6 —– 7060 Rthlr. Der Landrath von Hobe ist Stifter, und seit 8 Jahren Vorsteher des Vereins.

Im Jahre 1837 wurden in der Stadt Stettin 1188, also gerade eben so viel Kinder als im Jahre 1835, geboren; es starben 1106 Menschen, mithin sind 218 mehr gestorben als geboren. Ein Alter von mehr als 90 Jahren erreichten 5, an den Pocken starben 2, durch Selbstmord verloren 21 und durch allerlei Ungluͤcksfaͤlle 27 Personen das Leben. Getraut wurden 338 Paare. Die Anzahl der . betrug am Schlusse des 6 32,105, und zwar 575 mehr als zu Ende des Jah— res 1836.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Beiträge zur Geschichte Danzigs und seiner Um gebuüngen. Meistens aus alten Manuskripten und sel— ten gewordenen Druckschriften gesammelt von Dr. Gott— hilf Löoschin. Drei Hefte. Danzig 1837. ö

Der um die Geschichte der alten Stadt Danzig auch sonst schon verdiente Verfasser hat neuerlich durch seine Stellung als Stadt-Pi—⸗ blioibeiar noch einen näheren Beruf und nach bessere Mittel erbal— ten, den Weg seiner Reigung zu verfolgen. In der That ist es eine recht beneidenswerthe Aufgabe für den Geschichtsforscher, sich auf einem beschränkten Raum dieser Art zu bewegen, denn alles stebt bier anschanlich vor Augen, alle Verbähntsse debalten eine dramatische und est patriarchalische Ulebersichtlichteit, wäbrend es doch zugleiæ Fäden genug giebt, welche das kleinere Ganze an die großen und allge— meinen Weltbegebenheiten knüpfen. Der Verfasser wendet sich in die⸗ sen Heften, wie es scheint, haupisächlich dem inneren Leben zu, das im Schoß der chemaligen Hansesiadt eint gedrungene Biüibe er— reicht hat. Denkungsart, Sitte, Kesinm und Lebensweise führt er nach den vorliegenden Quellen in sehr glücklich ausgewäblten Zeugniffen an dein Leser vorüber, wie wir glauben, interessant genug, um auch über die Mauern ven Danzig hinaus Theilnabme zu sindeu. Eine durch alle drei Hefte fortgesetzte Rudrif ist die Auswahl „aus alteu Testa— ments-Sliftungen und Schenkungs-Aften“; kzieraus leuchtet nicht nur im Ganzen der fromme und patrietische Sinn in hohem Grade bervor, sendern in den näheren Bestimmungen und Wotivirungen fpricht sich die Ansicht der Stifter höchst charakteristisch und eigentbüm— lich aus, , großartig. öfters nair. Als Schilderung sehr will— kommen ist die Reise einer Danziger Deputation an den Hof ven St. Petersburg; die Stadt hatte nämlich nach der Belagerang durch die Russen im Jahre 1731 und der darauf geschlossenen Capitulation die Beroflichtung übernommen, durch eine nach Petersburg gesandte De⸗ putation der Kaiserin Anna förmlich Abbitte zu ibun. Der Sehn des Rathsberrn Ebler führte während der Reise ein Journal rou 197 Felioseiten, aus welchem das Mitgetheilte ein Auszug ist, ver— züglich anziehend durch die sebr genane Beschreiburg der dama— ligen Ceremonieen am Kaiserlichen Hofe. Dem stellt sich als beson. ders werthvoll im zweiten Heft Ogier's Bericht über feinen Auf— enthalt zu Danzig im Jahre zs gegenüber. Uls der nach drei ßigjähri⸗ gem Kampfe im Jahre ed jzwischen Pelen und Schweden ju Stumsderf bis zum Junt 163 geschlossene Waffenstfllstand sich seinem Ablauf näherte, beide Mãchte ihn jedoch zu einem voll sindigen Friedens⸗Traktat erweitert oder wenigstens verlängert zu sehen wünschien, unter der Bermittelnnz

Englands, Frankreichs, Hollands und Brandenburgs, sandte der Pa—⸗

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