1838 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

aroline“ war 10 Personen stark, und während des Abends noch 25 —— an Bord, sammtlich Buͤrger der Ver⸗ einigten Staaten, welche den Capitain baten, die Nacht am Bord zubringen zu durfen, da sie in dem Gasthofe von Schlos⸗ ser kein Unterkommen sinden könnten. Dies wurde bewilligt. üm Mitternacht sah der auf dem Verdeck wachthabende Matrose mehrere stark bemannte Bote auf das Schiff sutamn i, ug ehe er noch Zeit . u machen, drangen 70 bi bewaffnete Manner auf da l n d fanden, machten sie doch Alles nieder, e auf dem Verdeck befand, und verwundeten fast sammt iche am Bord befindliche Personen mehr oder weniger. en steckten sie das Schiff in Brand, löten es von der Kette zogen es in die Mitte des Stromes und verließen es dort. Es stuͤrzte mit allen Todten und Verwundeten, die sich noch darauf befanden, in den Niagara⸗Fall und wurde zertrum⸗ mert. Mehrere Leichname sind unterhalb des Falles aufgefischt worden. Bei der Beerdigung eines dieser Todten sollen sich 30995 Menschen eingefunden und ihren Abscheu vor der Grau⸗ samkeit der Loyalisten lebhaft ausgedrückt haben. Außer dieser Aussage hat man noch einige Privat⸗Berichte uͤber das Ereig⸗ niß und die, jedoch nicht aus amtlicher Auelle geflossene Mit⸗ theilung daruber, welche der Gouverneur von New⸗ York . Jahres Bericht vom 2. Januar an die Legislatur beifuͤgte. Von Britischer Seite fehlt es an allen Berichten; aber auch aus jenen Berichten geht wenigstens so viel hervor, daß das zer, stoͤrte Schiff effekliv im Dienste der Insurgenten ver wender woꝛ⸗ den, und der Oberst M Nab hatte schon am 29. Dezember in einem Briefe an den General- Anwalt des, Staates New York behauptet, das Dampfboot „Caroline“ sey an die Piraten auf Naxy⸗Island verkauft und mit Waffen und Munition beladen worden, welche von jenen Piraten bei der von ihnen beabsichtigten Landung in Kanada gegen die Bri⸗ tischen Unterthanen verwendet werden sollten. Der Gouver⸗ neur von New-Hork laͤßt indeß, wie man aus seiner Votschaft ersieht, die Entschuldigung nicht gelten, welche die Englaͤnder aus der Bestimmung des Schiffes entnehmen, er scheint viel⸗ mehr der Sache einen sehr ernsten Anstrich geben zu wollen und hat, obgleich er der Central⸗ Regierung die Enischeisung anheimstellt, doch noͤthig gefunden, einen Theil der Milizen des Staates zu den Waffen zu rufen; 3000 Mann, die er in Buf— falo versammelt hatte, sollen nur mit Mühe davon abgehalten worden seyn, Nävy⸗Island, welches zu Kanada gehört, zu be— setzen; 600 derselben haben sich nach Grand-Island begeben, welches neben Navy⸗Island liegt. Beamte aus Washington und New-⸗HYork sind in Buffalo eingetroffen, um fuͤr strenge Auf⸗ rechterhaltüng der Neutralitaͤt zu sorgen; zugleich wollen sie, wie es heißt, die auf Navy⸗-Island befindlichen, dem Staate New⸗ York gehörenden Waffen reklamiren. Alle Bürger in Buffalo und gie ge haben sich zu einer Buͤrgergarde organisirt, da die Ober⸗Kanadischen Loyalisten geschworen haben sollen, beide Orte anzuzunden. Die Namen der Anfuͤhrer des Detasche⸗ ments, welches die „Caroline“ uͤberfiel, sollen schon bekannt seyn. Auf Ravy⸗ sland hat sich die Erbitterung zur Wuth gestetz ert, und man fuͤrchtet ein schreckliches Blutbad, wenn die Englaͤnder dort landen sollten. Der erste Schritt, welchen der Praͤsident der Vereinigten Staaten gethan g als die Nachricht von der Zerstoͤrung der „Caroline“ in Washington bekannt wurde, war, daß er am ö5ten v. M. eine Proclamation erließ (s. Nor d⸗ Amerika), in welcher er, mit Ruͤcksicht auf die Waffen⸗Ruͤstun⸗ gen zu Günsten der Insurgenten an der Graͤnze und besonders mit . auf die Rekrutirung der Rebellen auf Navy⸗ Is land durch Buͤrger der Vereinigten Staaten, alle diejenigen, welche sich in Unternehmungen der Art eingelassen haben, auf fordert, in ihre Heimath züruͤckzukehren, sie mit aller Strenge der Gesetze bedroht und bn kundmacht, daß sie unter keiner Bedingung auf den Schutz der Vereinigten Staaten wuͤrden rechnen können, in welche Verlegenheiten sie auch ihr ge— setzwidriges Verfahren versetzen moͤge. An demselben Tage richtete der Praͤsident eine Botschaft an den nn,. in wel— cher er auf Revision und Schaͤrfung der die Aufrechthaltung des Graͤnzfriedens betreffenden Gesetze anträgt. Beide Doku⸗ mente fanden guͤnstige Aufnahme im Kongresse. Zu Gunsten des letzterwähnten Antrages des Praͤsidenten sprachen Mitglie⸗ der der verschiedensten Parteien. Der Courier meldet, daß man nach zuverlaͤssigen Nachrichten aus Wasphington daselbst noch einer die freundschaftlichsten Gesinnungen gegen England ausdruͤckenden Botschaft des Praͤsidenten an den ongreß ent⸗

egensehe, in welcher er amtliche Anzeige von dem Ereigniß bei ö machen und dasselbe als einen der unvermeidlichen Unfälle eines Krieges darstellen werde, wegen dessen man den Britischen Behörden keine Schuld aufbuͤrden koͤnne. Die Rachricht von jenem Ereignisse war in Washington erst am 5. Januar, dem Datum der ersten Botschaft des Praͤsidenten, eingetroffen; auch erwaͤhnt er in derselben der eben angelangten Nachrichten als des naͤchsten Motivs zu der Botschaft. Der Britische Gesandte in Washington, Herr Fox, soll lebhaft ge— gen die Verletzungen der Neuͤtralitaͤt an der Graͤnze reklamirt aben, ; Die amtlichen Nachrichten aus Nie der-Kanada reichen bis zum 2. Januar und die aus O be r- Kanada bis zum 28. Dezember. Die ersteren bestaͤtigen die gaͤnzliche Unterdruͤckung des Aufstandes in Nieder⸗Kanada. Sir John Colborne hatte das 2aste Regiment und einige Artillerie nach der Niaggra— Graͤnze zur Her dung gegen Navy⸗Island detaschirt. Von einem Angriffe auf diefe Insel, so wie von dem Vorfall bei Schlosser, wußte man in Montreal noch nichts. In der (gestern schon erwahnten) Rede, mit welcher Sir Francis Head am 25. Dezember in Toronto die Kolonial⸗Versammlung von Ober— Kanada erdͤffnete, spricht derselbe namentlich mit großem Un⸗ willen von der Unterstuͤtzung, welche die Insurgenten in den Vereinigten Staaten gefunden haben. Der Gouverneur ruͤhmt sich darin auch, absichtlich all Truppen aus der oberen Pro- vinz fortgesandt, absichtlich die Gemeinen mit 1000 Flinten be— waffnet ünd den Leitern der Empoͤrung volle Gelegenheit gege— ben zu haben, ihren Versuch zu machen, weil er auf die gute Gesinnung der großen Majoritaͤt des Volks fest gebaut habe. „Ich ließ ihnen“, sagt er, „Freiheit, 7 un, was sie n n, ben, was sie wollten. Ich erlaubte i nen, ihre verblendeten nhänger zu versammeln, um sie einzuuͤben, ließ sie selbst mit im Feuer kxerziren, und gab ihnen, trotz der Vorstellungen der friedlichen Distrikte, volle Gelegenheit, ihre letzten Vorbereitungen zum Aufstande 19 machen. Ihr letzter Zweck lag unter einem ge— heimnißvollen Schleier verborgen, den ich nicht zu heben wuͤnschte, und so wenig kuͤmmerte ich mich darum, daß ich wirklich im Bett lag und schlief, als ich die Botschaft erhielt, daß die Fuͤh⸗ rer der Kin rf ihre Haufen versammelt, bereits einen ausge— zeichneten Veteranen Offizier ermordet haͤtten und im Anmarsch gegen Toronto seyen. ie lang erwartete Krisis war nun wirklich herbeigekommen, und wehrlos und unbewaffnet, wie ich

Verdeck. Obgleich sie keinen

162 war, forderte ich die Miliz von Ober-Kanada auf, ihre Regie— runz 3 vertheidigen, k ich den ö ruhig abwartete. Mit éinem Enthusiasmus, den ich nicht zu eschreiben veemg g gehorchte sie augenblicklich meiner Aufforderung. Ueber 10,0060 Mann eilten sogleich nach der Hauptstadt, und inmitten eines Kanadischen Winters, ohne andere Kleider als die, welchg sie auf dem Leibe trugen, ohne Lebensmittel und die Mei⸗ sten sogar ohne Waffen, stuͤrzten Reformer n,, stitutionalisten hochherzig herbei, um die verehrte 2 sung ihrer Voraͤltern zu vertheidigen, obgleich der Rebell, der sie anzugreifen gewagt hatte, seinen Anhängern 200 Mor, en Landes und die Pluͤnderung unserer Banken verhieß. n Schluß erklart der Gouverneur, daß die Ausgaben fuͤr das naͤchste Jahr in Folge der letzten üÜnrahen etwas groͤßer senn durften, als fuͤr das vorige, und daß fuͤrs erste naturlich alle anderen Maßregeln der Erwägung derjenigen wurden weichen muͤs⸗ sen, welche erforderlich seyn möchten, um die Viederkehr solcher Un⸗ ruhen zu verhindern und die Graͤnzen der Provinz gegen feind— liche Angi von Seiten der Beroͤlkerung der Vereinigten Staaten zu sichern. Die hiesigen Blaͤtter enthalten jetzt auch eine dem Parlamente am 20sten v. M. vorgelegte Depesche Sir Francis Head's, welche aus Toronto vom 19. Dezember datirt ist und sich nur auf die ersten Versuche der Insurgenten gegen die Hauptstadt Ober⸗-Kanada's bezieht. Der wesentliche Inhalt derselben ist . aus fruheren Mittheilungen der mini— iellen Blätter bekannt. : 23 Aus Tiffabon reichen die Berichte bis zum 23sten v. M. Die Finanz-Debatten in den Cortes waren vom 18ten bis zum 23sten vertagt worden, nachdem ein Antrag des Herrn k durchgegangen war, der sich gegen das bisher befolgte ystem aussprach, Geld auf die Staats-Einnahmen im Voraus aufzu⸗ nehmen. Die Debatte war sehr heftig und gab die Veranlas⸗ sung, daß die Bank eine bedeutende Anzahl ihrer Noten baar einzuwechseln hatte. Dessenungeachtet hat die Bank sich zu ei— ner Anleihe von 2400 Contes (0, 069 Pfd.) erboten. In Porto sind Unruhen unter dem Militair wegen der Soldruͤck⸗ staͤnde ausgebrochen, indeß bald wieder unterdruͤckt worden. Ein Griechischer Korrespondent der Morning Chroniele behauptet, Herr von Rudhart sey deshalb entlassen worden, weil der Koͤnig nicht in 3 n 6 ö. Mitgliedern der itutionnellen Partei habe willigen wollen. ö C ,. berg ein Schreiben aus Adheneum in Cirkafsien, vom 12. November, wonach die Russen sich uͤber den Kuban ar es en. haͤtten und die Tscherkessen sich zu a Offensiv-Kriege ruͤsteten. ; n,. . scheint man, nach den letzten Berichten vom X5. November, die Regierung bei Unterdrückung des Auf⸗ standes in Bahia allgemein sehr eifrig unterstuͤtzen zu wollen. Mehrere Brasilianische und Poꝛtugiesische Kaufleute hatten ihr Kapltalien angeboten, die aber nicht angenommen worden wa⸗ ren, da die Schatzkammer-Scheine sich zu 5 pCt. diskontiren ließen. In Pernambuco wollte man am 14. Dezember uͤber Land die Rachricht haben, daß Bahia sich schon am n. ber den Regierungs-Truppen ergeben habe. Der Britische Ge⸗ sandte in Rio Janeiro hatte eine Beschwerde in Betreff gewis⸗ fer Zoͤlle eingereicht, welche von Guͤtern bezahlt werden sollten, die zum Gebrauche der bei Rio Janeiro stationirten Britischen Kriegsschiffe bestimmt waren. Die Antwort der Brasilianischen Regierung scheint zufriedenstellend ausgefallen zu seyn. Man hatte in Rio Janeiro auch Briefe aus Rio Grande do Sul, welche die am 29. Oktober erfolgte Ankunft des neuen Praͤsi⸗ denten nebst Truppen und Munition meldeten; man hoffte nun, des Aufstandes in der Provinz baldigst Herr zu werden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Febr. Der Koͤnig machte gestern mit seiner ö . Prinzessin Albrecht von Preußen Koͤ⸗ nigl. Hoheit, eine Promenade durch die Straßen unserer Stadt. Mit Vergnügen bemerkte man bei dieser Gelegenheit, daß sich Se. Masestaͤt eines sehr munteren Aussehens erfreuen.

Se. Majestaͤt haben sich mit einer Summe von 10,009 31. bei dem neuen Actien-Unternehmen einer Rhein, und ssel⸗ Dampfschifffahrt betheiligt, die in diesem Jahre ins Leben tre⸗ ten soll. Auch die Städte Deventer und Kampen treten dabei als bedeutende Actionaire auf.

Deutschland.

Weim ar, 6. Febr. Se. Königl. Hoheit der Großherzog ist vor einigen Tagen auf dem Hof⸗Balle unwohl geworden. Man hatte den hohen Patienten sofort zur Ader gelassen, und das Befinden desselben ist gestern und heute so geblieben, daß man hoffen darf, den geliebten Fuͤrsten bald wiederhergestellt

ehen. . 3 e. Königl. Hoheit haben das Großkreuz Ihres Haus⸗ Ordens vom weißen Falken dem Fuͤrsten Karl Theodor von Thurn und Taxis, Königlich Bayerischen Genergl⸗ Major und Brigadier zu a nn. dem Erbprinzen Adolph Georg

lippe⸗Schaumburg verliehen. . i J. Febr. Das heutige Buͤlletin uͤber das Befinden unseres Großherzogs Koͤnigl. Hoheit war weni— ger erfreulich als das gestern erschienene. Es lautet:

„Se. Köoͤnigl. Hoheit der Großherzog haben in der ver— flossenen Nacht weniger gut geschlafen, indem bis Mitter⸗ nacht ein Reizfieber allen Schlaf raubte, der erst gegen Mor⸗ gen, doch auch 3 mit , . . , . i

; ietet uͤbrigens die Kran ar.

mere Symptome iete ge . * k ö.

nzwischen hat sich im Laufe des Tages der Zustand des hohen 6 telt gebessert. Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin giebt sich mit gewohnter Liebe der Pflege des hohen Kranken hin und entfernt sich Tag und Nacht nur selten

von seinem Krankenlager. ,, Gg ere, r en ie bereits erwaͤhnt) der Ingenieur ö ,, n. onstantine thaͤtig war, von

welcher bei der Expedition vor 3. hier angekommen, wo der Konig der Franzosen ihm fuͤr

Line Dienstleistungen im Namen der Franzoͤsischen Armee ge⸗ . , 3 dem Orden der Ehren⸗-Lezion beschenkt hat. Wie fruͤher in diesen Blaͤttern gemeldet wurde, kam Bernhard eben in Bona an, als der letzten Truppen-Abtheilung der Be⸗ fehl wurde, den nächsten Tag nach Konstantine aufzubrechen. Er wurde auf seine Bltte auf die Vorposten gestellt, verlor durch eine Kugel sein Pferd, richtete eine Kanone auf die nachher erstuͤrmté Bresche, und sah in seiner Naͤhe den General Dan⸗ rémont fallen. Unter den 6 . der eroberten Festung fand er Franzoͤsische und Oesterreichische, so wie einige mit dem Kurfuͤrstt. Waxpen von Sachsen versehene Stuͤcke. Auf welchem Wege, ob durch Eroberung vor Wien, oder durch Ankauf, letz⸗ tere ' in die Hande der Muselmaͤnner, und so nach Konstantine gekommen seyn moͤgen, laßt sich wohl schwer entscheiden.

Hannover, 6. Febr. (Haungv. Ztg) Sicherem nehmen zufolge, sind fast saͤmmtliche Huldigungs Reyverse e dingt und ohne Vorbehalt vollzogen, bei dem Kabiner r nigl. Majestaͤt bereits eingegangen; namentlich ist dieses, zur Berichtigung eines kurzlich im „Westphäͤlischen Men enthaltenen Artikels bemerkt wird, auch bei den Rerersen Fall, welche die Mitglieder des Magistrats in Osnabric ichnet haben. . . 4. Febr. Die in der Organisatign der dandn bevorste henden Veranderungen sollen sich, hiesigen Blättern zu, auf den vorliegenden Antrag beschraͤnken. daß Schutz verwan zt, sassen, Buchhalter, Geschaͤstsfuͤhrer und alle die ein sixes En men haben, wie dies schon fruher der Fall war, verbunden sollen, auch ohne daß sie das eigentliche Burger recht ben sich dem Landwehrdienste zu unterziehen, wogegen ihnen rere buͤrgerliche Vortheile zugestanden wurden.

Oe ster rech.

t 1 ir nigten Staaten eder geset ich Sandihn en ö. , n,, . befinden und on Personen, die sich innerhaltz amen ; Erläuterun = serer Kentrolle unterwerfen sind, zu ,,, 56 1 é ! * Gesagten und um die Reihwendigkeit eines baldigen Han . des len des Kengresfes darzuthnn, üzersende (ch hicrb zi die Ab- ken Ss riefes Ton dem WMiarschall des nördlichen Distrilts im sHrift cines Vriese ü efandt worden war, um alle Starte Rew⸗Rork, der an die Grange 86G. e'uethn end ö Maß nr getreuen Äusführunz der besiehenden / . 1 e . aß⸗ icgein z ge o, Yorker Daily Expreß enthalt folgendes ib. ington vom 6. Januar: „Die Kanodi— Schreiben aus Washing * l Ko spen Uneltg enheiten erregen hier freilich kein so großes Inter⸗ esse wie an den Graänzen des Staates New-York und Kanada s, udeß spricht sich doch Jeder mehr oder weniger fuͤr die eine r. die andere Seite aus. Die Kanadischen Franzosen und die Kanadischen Englaͤnder, Patrioten und Royalisten, finden käarderseits ihre eifrigen Freunde und Bertheidiger, nicht nur unter den Buͤrgern von Washington, sondern auch unter den hrugliedern des Kongresses und den Veamten der Centr al⸗Re⸗ gerung. Als gestern Morgen die Nachricht von der durch Prremsche Soldaten verübten Ermordung Amerikanischer Bürger und Zerstöͤrung Amerikanischen Eigenthums auf Amerikanischem Sehbtete hier anlangte, hat, wie ich höre, der Britische Ge— sandte, Herr Fox, sich laut uͤber die Verletzung der Neutra— Lat durch die an der Graäͤnze . Burger be⸗ tlagt. Das Gerücht, daß er seine aͤsse verlangt habe, har sich nicht bestaͤtigt. Indem der Praͤsident und der Staats- Secretair die strengste Neutralitaͤt verlangten, haben Ce Alles gethan, was die Gesetze ihnen gestatteten, und jetzt, a die Gesetze ihnen nicht weiter zu gehen erlauben, fordern e den Kongreß auf, die bestehenden Gesetze zu revidiren, Der Fritische Gesandte weiß dies Alles, so wie auch, daß die Re— ierung, abgesehen davon, was sie in Deni auf Mexiko gethan beben mag, in Betreff der Kanadischen Angelegenheiten mehr neigt ist, Unrecht zu leiden, als zu thun. Die Vereinigten Staaten sind es eigentlich, die sich zu beschweren haben die BPereinigten Staaten, deren nordoͤstliches Gebiet, allen Ver— bprechungen, aller Treue und Glauben und allem Rechte zum Botz, kurzlich durch Britische Soldaten aus Neu⸗Braunschweig demselben trat eine wärmere Temperatur und ein ginn Ef eine freche und unverantwortliche Weise besetzt wurde. So Wetter ein, welches bis jetzt fortdauert.“ unge noch Britische Soldaten unbelaͤstigt durch unser Gebiet Ferner meldet genannte Zeitung aus Piskolt von! NMrschiren, so lange sie noch das Hauptquartier der Britischen nuar: „Die Erderschuͤtterungen, von welchen wir am 2. rmee verlassen koͤnnen, um Amerikanische Buͤrger nicht 26. September und 29. November heimgesucht worden, NInerikanische Soldaten um Mitternacht anzugreifen und hei uns noch nicht aufgehoͤrt. Am 12. Dezember . 3] Inter dem Schutze der Finsterniß Amerikanisches Eigenthum zu den wir von diesem furchtbaren Naturereigniß abern rrstocen, so lange, dachte ich, kann der Britische Gesandte gein Schrecken versetzt. Gluͤcklicherweise ist jedoch kein Ungltz in den Vereinigten Staaten bleiben und braucht seine Paͤsse u bellagen.“ ; cht zu fordern. Die Amerikaner sind es, die jetzt Genug⸗ huung zu fordern haben, und nicht die Briten. Wir haben kein gelt verletzt, keinen Angriff gemacht, wir haben keinen Mangel in der Beobachtung der strengsten Neutralitaͤt gebilligt, vir haben jede unpassende Aeußerung der Gesinnung gemißbil— igt, wir haben, mit einem Worte, Alles gethan, was das Ge— etz uns erlaubte, und sind im Begriff, die exekutive Gewalt mit neuer Vollmacht zu bekleiden, um die Neutralitaͤt aufrecht zu erhalten. Herr Cushing glaubte mit Recht, daß keine Gefahr eines Kon— fükts mit Großbritanien vorhanden sey. „„England““, sagte er, „„haͤlt seine Nord-Amerikanischen Kolonieen nur noch an einem Faden, und ein Krieg mit uns wuͤrde diesen Faden fuͤr immer zerreißen. England wird daher nicht der angreifende

ohann ist nach nie hrwöchentlichem Aufenthalte im Kry , vor einigen Tagen nach sei Steyermark abger eist.

gleichzeitig von Uebelkeiten, . don Schwindel befallen worden ist. ben auch auf die Witterung Einfluß gehabt; denn glei

Türkei.

Konstantinopel, 10. Jan. (Schles. Ztg.) Am wurde . Liste der Statthalterschaften bei der hohen fn bekannt gemacht. Selbige enthalt jedoch nur die ein merkenswerthe Veraͤnderung, daß das Ober ⸗Kommando lichen Armec, welches bisher der Statthalter von Sins, fis Pascha, gefuͤhrt hatte, nunmehr jenem von Erzetum, man Ruri' Pascha, nebst den Sandschakaten von Mich Van uͤbertragen ist. Zum erstenmale wurden bei diesen lasse keine Ehrenkleider vertheilt, und man beschraͤnkte sich auf, den Paschas und Agenten der abwesenden Statthaln Fermans, durch welche sie in ihren Wuͤrden bestaͤ. gt . zu uͤbergeben. Berichten aus Smyrna zufolge, i aus 3 Kriegsschiffen bestehende Schwedische Flottille am j

*

igen Aeußerungen in Bezug auf die nordoöͤstliche Graͤnze. ie . stiglieder fuͤr Maine . den , Moment gewiß be⸗

.J. von dort nach Vurla abgesegelt, um daselhß ten, um zu verlangen, daß die Regierung der Vereinigten ö. zu erwarten und sich dann nach Alexannn tagten die Art und Weise der Erledigung dieser Frage vor— begeben. schreiben solle. Die Aufnahme von Texas in die Union der

ereinigten Staaten ist auch wieder vor den Kongreß gebracht r R ;

Vereinigte Staaten von Nord⸗ Am er ann gor elner Ricsloliongebrk ö ö. ö. Washington, 6. a, Der Praͤsident hat gesten! ie , . 3 8a 3. , ,,, . . „Wach einem Schreiben au ew⸗York vom 1. Januar

steten , . daß Nachricht eingegangen war von der g der Morning Chroniele hatte die gegen Texas bestimmte

lichen Tlüfregung, die in Felge des. ö,, hhderikanische Inuͤassols-Armee slch K

gerkrieges an der Nordgränze der Vereinigten Staaten . 1 Rtarsch gese z Das n Ci ben iinl ,

Beamten an feuer Gräuze Jastructionen erlbe*t in ber Te nian ichen Streickr⸗ zu, ö

8 ö der anliégenden Staaten aufgeferdert worden n 2 hen Streitkräfte sey von der Älrt, daß sie nicht

en den fe giche Einmischung unserer Mitbürger in dem leidet ange Widerstand leisten koͤnnten.

Britifchen Provinzen entstandenen Kampfe zu verhindern, m

jetzt die Rachricht eingegangen ist daß, ungeachtet der bel

Goöuvernckuren der Stansen Remw⸗Nork und Vermont erlassenn

cfantationcu, norin sie die Bürger ermahnen, sich innt i

Gebietes der Vereinigten Staaten jezer ungesetzlichen Hul

zu enthalten, und obgleich Civil⸗ Beamte auf meinen

den Schauplatz der Aufregung in der Absicht besuchl haben, ö

Bürger an ihre Pflicht zu erinnern, die Auftegung sich 16

nicht verminderte, sendern im Gegentheil täglich in der .

daß die Jnfurgenten sich Waffen, Munition und andere 80

n den Vertcinigten Staaten verschafften, und daß ein 6m

nigstens ans Bürgern der Vereinigten Staaten bestebe nt ];

Cerpz organisirt und auf Narr⸗Island versammelt wur nt

nech unter dem Befehl eines Bürgers der Union besiadet ,

noch Zuwachs und Unterstützung erhält, in Betracht 9 ͤ

ermahne ich, Martin van Buxen, damit die Autorität der (

recht erhalten und die Verträge befolgt werden, ernsilich ö

der Vereinigten Staaten, welche auf selche Weise ihre 6 n

letzt haben, friedlich in ihre Heimath zurückzukehren, un e

ste hierdurch, indem Jeder, der durch ungesetzliche (nm

Angelegenheiten der denachbarten Britischen Provinzen 3.

tät der Regierung kompremittirt, verhaftet und mit 30

den Gesetzen der Vereinigten Staaten bestraft werden n

ein solcher von seiner Regierung keinen Schutz oder Ve un J

ten, wie groß die Schwierigkeiten auch seyn mögen, in nie r .

Verletzung der Gesetze seines Landes und des Gebietes ei

ĩ undeten Ration gestürzt haben dürste. barten und befre g 6. ,,

An demselben Tage ließ der Praͤsident dem Senate ittheilung zugehen: . . an . nen geh: an der Südgränze der Vereinigten 8 machte Erfahrung, so wie die jetzigen Vorfälle an unseret u nn haben hinlänglich dargeihan, daß die bestehenden Gesetze en sind, um das Gebiet befreundeter und benachbarter Dat g g Einfälle von den Vereinigten Stgaten aus zu schůtzen. ihn, bestinmen hinreichende Strafen für dergleichen ergehen nn, verübt worden und im Falle man der Schuldigen hal ih kann; aber die exekutive Gewalt besitzt in n . ; haben, =

,,,

Berlin, 9. Febr. Nachdem des Koͤnigs Majestaͤt die fufloͤsung des Ober-Berg⸗A1mts fuͤr die d ne,, , hen Provinzen zu Berlin und die Uebertragung der bis heri⸗ In Geschafts . Verwaltung desselben auf die Abtheilung des Fi— unz-Ministeriums fuͤr das Bergwerk-, Huͤtten? und Salinen en, zu bestimmen. geruht, wird die erstgedachte Behoͤrde vom Maͤrz d. J. an ihre Verwaltung einstellen. Auch' die Kasse es Hber-Berg⸗Amts fuͤr die Brandenburg⸗Preußischen Provin— W ist aufgehoben worden, und sind deren Geschaͤfte an die Dber⸗Derghauptmannschaftliche Kaffe uͤbergegangen. . Ueber die vaterlaͤndische Feier des 3. Februar liegen os noch fuͤnf Berichte aus Königsberg, Danzig, Nauen,

ttbus und Hamm vor ). In Konigsberg waren an

enem Tage in dem festlich geschmnckten Saale des Knei Hen Junkerhofes 1860 Maͤnner aller Klassen des Minn . aul Standes, Gutsbesitzer, Gelehrte, Kuͤnstler, Kaufleute und Handwerker versammelt; Alle belebte, begeisterte, wie vor 25 hren, noch heute der Gedanke, deim Könige und dem Vatér, Ende willig Gut und Blut darzübringen. Die Toaste auf das . Sr. Majestaͤt und Sr. Königl. Hohest des Kronprinzen . , hte der älteste anwesende Freiwillige, Ober⸗Marschall, Graf 7 ahns, Bundlgcken, aus. Zwei andere galten dem Lande und l ewaffneten Macht und wurden von dem kommandirenden nel des ersten Armee Corps, General-Lieutenant von ie, und dem Wirklichen Geheimen Rath, Ober⸗Praͤsidenten e hn, welcher der an ihn ergangenen Einladung zu dem 16 o ge geleistet hatte, ausgebracht. Die bei der Tafel ge⸗ 71 er lege er zeigten in ihrer Wahl, welcher Geist die * w ng belebte und gaben zugleich Zeugniß von der in— ir n,, der verschiedenen Staͤnde in ihrer Liebe und i ,, , n, , das , ,., ! , ch die Freiwilligen aus der Kriegspe— , . Gefetzs zu verictzen. Ich lenke Ihrz Aufmerksamteit il. in glichen Rede des Regierungs R. : ned ar bůng. Es i klar, daß die erekutire ann Hörl gun nee, ais Kereeschmer und, Bar

a en, n n md bien seyn muß, um . ö ß 6 ,,, , Auft ufs verfügten sich sammtliche rer Jurisdiction Jedermann von der Begehnng ähnli 66 de haltung einer kirchlichen Feier nach dem neuen

—⸗ dee hymnasial⸗ G ba ; ; ten, Prdem e deeselben nur den Fiirden des Landen pebäude, in. dessen schoͤner Aula sich zuglei gen Kbözutalten, indem Le mee ch ö Militair, und Civil“, so wie die ic en Le re,

* 1 1 neh und die Regierung dadurch unvermeidlich in unangene! ehrer⸗ Personale und viele andere Zuhoͤrer einge⸗

dohn a keiten mit flemden Mächten verwickelt wird. Ich ru nf e bl . s sorgfällige Revision aller jetzt besiehenden Gesetz . um di] Eutwerfung solcher neuen fle die nothwendig sind,

. lich z ĩ ; fire Glwalt mit' der Vollmacht zu bekleiden, welche erer in . . echten Bericht müssen wir unbenutzt laffen, da derselbe

onpym zugegangen ist.

eum num Beleidigungen benachbarter Rationen durch unberufen

Theil seyn.““ Gestern kam es im Repraͤsentantenhause zu hef=

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funden hatten. Die Feier begann mit einer von den Singeklassen des Gymnasiums ausgefuͤhrten Hymne, worauf der Konsistorialrath Bresler eine geistliche Rede hielt, die alle Anwesenden maͤchtig ergriff. Von hier begaben die Freiwilli⸗ gen sich zu einem Festmahle nach dem Casinosaale zurück, der mit Waffen⸗Trophaͤen und den Buͤsten Sr. Majestät des Koöͤ⸗ nigs, Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen und des Feldmar⸗ schalls Bluͤcher, so wie, ihnen gegenuͤber, als Ruͤckerinnerung an eine fruͤhere ruhmvolle Zeit, mit dem Bildnisse Friedrich's des Großen geschmückt war. Mit dem lautesten Jubel wurde bei der Tafel dem Koͤnige ein 3 gebracht. Nach Been⸗ digung des Mahles sollte auch der Scherz die Gemuͤther er— heitern; es eroͤffneten sich die Fluͤgelthuͤren eines bis dahin ver—⸗ schlossen ra, n Zimmers und man erblickte in demselben eine foͤrmliche Bivouakscene, wobei ein von Herrn Kretzschmer 5 Lied abgesungen wurde. Bevor die Versammlung ich trennte, erhielt noch ein jedes Mitglied derselben zum An— denken ein sauber lithographirtes Exemplar des Aufrufs: An mein Velk. In Nauen wurde das Fest in dem angemessen ver— zierten Lokale des Gasthofes zur Stadt Hamburg begangen, und es hatten sich 51, groͤßtentheils in den Civilstand zurück gekehrte ehemalige Freiwillige aus den Feldzuͤgen von 1813 1815 und deren Gefaͤhrten zu demselben eingefunden. Dem ersten Toast, welcher auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und des . Koͤniglichen Hauses von dem aͤltesten Mit⸗ gliede der Versammlung ausgebracht wurde, folgte ein Lebe— hoch auf alle in jenen adm freudig ins Feld gezogenen Krie—⸗ ger, so wie auf alle Preußen, die treu an Koöͤnig und Vater— land festhalten. Eine kurze Rede ehrte demnaͤchst das Gedaͤcht— niß der im Kampfe Gebliebenen. Mit der Vorlesung des Koͤ— niglichen Aufrufes erwachten alle die hochherzigen Gefuͤhle, die damals die Herzen der Jugend beseelten, ünd dieselbe Begeiste—⸗ rung sprach sich unter den Anwesenden aus, als die alten be— kannten Kriegslieder ertoͤnten. In Kottbus versammel— ten sich die Theilnehmer an dem Feste, nachdem dasselbe Abends zuvor und am fruͤhen Morgen in militairischer Weise angekuͤndigt worden, in dem schoͤn dekorirten Lokale des Wintergartens, den die Ressourcen-Gesellschaft zu diesem Zweck willig eingeraͤumt hatte, und wo das Bildniß Sr. Majestät des Koͤnigs unter militairischen Emblemen aufgestellt war. Hier verlas der Ordner des Festes die Bekanntmachung vom 3. Fe— bruar 1813 und machte die Versammlung auf die Bedeutung des Tages aufmerksam. Bei dem darauf erfolgten Festmahle erinnerte der Major Zenge in einer kurzen Anrede an die tha—⸗ tenreichen Jahre 1813 15 und brachte sodann den Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs aus. dehrere andere Trinkspruͤche folgten; auch wurde der gefallenen Krieger ehren⸗ voll gedacht. In Hamm, der Hauptstadt der treuen Graf— schaft Mark, wo im Jahre 1813 die Landwehr groͤßtentheils aus Freiwilligen gebildet ward, und drei Jaͤger-Detaschements errichtet wurden, hatten sich mehr als 100 Freiwillige zur Feier des ,,, Festes des 3. Februar vereinigt. Eine aus Waffen aller Art gebildete Trophäe, in deren Mitte das eiserne Kreuz strahlte, und auf welcher der Preußische Adler thronte, erinnerte die Waffen-Gefaͤhrten an jene eiserne Zeit, wo Freiheit oder Tod ihr Wahlspruch war. Den

Saal schmuͤckten die Buͤsten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs

und Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, so wie die des Ge— nerals von Horn; ferner ein Gemaͤlde Friedrich's des Großen, mit Scenen aus den von ihm gewonnenen Schlachten; das Bildniß des Feldmarschalls Bluͤcher und saͤmmtliche Schlacht plaͤne der Jahre 1813, 14 und 15. Auch die Bekanntmachung vom 3. Februar 1813 und die unvergeßlichen Worte des Köͤ— nigs an sein Heer aus Paris vom 3. Juni 1814 fehlten nicht. Mit allgemeiner Begeisterung wurden die Toasts auf das Wohl Sr. Majestaͤt, auf das Vaterland, die Deutschen Frauen und das Kriegsheer ausgebracht. Den Manen der Gebliebenen, dem Fuͤrsten Bluͤcher, den ruhmgekroͤnten Feldherren York, Scharnhorst und Gneisenau wurde der Becher der Erinnerung geweiht, und auch der noch lebenden Heerfuͤhrer, so wie der abwesenden Waffengefaͤhrten mit Verehrung und Liebe gedacht. Erneuert wurde das Band alter Kameradschaft; jubelnd ertoͤnte das Volkslied und neu verjuͤngt fuͤhlte sich jeder Anwesende durch ein Fest der Einigkeit, an welchem die unbemittelten Ka— meraden als Gaͤste Theil nahmen, damit keiner fehle, wo es . n. Schwur der Treue zu erneuern dem Koͤnige und dem aterlande.

In dem Zeitraume vom 1. Oktober 1836 bis dahin

1837 ereigneten sich in Berlin 20 mehr oder minder bedeu—

tende Brände, fuͤr welche an Entschäͤdigungs- und sonstigen Kosten 17,775 Rihlr. zu entrichten sind. Hierzu treten noch 1006 Rthlr. zur nachtraͤglichen Verguͤtung eines fruͤheren Bran- des, so daß uͤberhaupt 18,781 Rihlr. aufzubringen sind. Zur Deckung dieses Bedarfs sind 4912 Rthlr. bei der Feuer Socie— taͤts-Kasse vorhanden. Von jedem Hundert der Versicherungs— Summe, die sich am J. Oktober v. J. auf 85,523, z25 Rthlr. belief, sind demnach 8 Pfennige ausgeschrieben worden, was einen Ertrag von 19 186 Rthlr. ergiebt, dergestalt, daß nach Hinzufuͤgung obiger Restsumme ein Ueberschuß von 5317 Rthlr. dem kuͤnftigen Ausschreiben zu Gute kommt. Außer den oben— erwaͤhnten 20 Bränden haben in dem gedachten Zeitraume noch 14 andere stattgefunden (dreimal ist außerhalb Feuer und ein mal blinder Laͤrm gewesen), wodurch indessen kein zu verguͤti⸗ gender Schade entstanden ist.

Die Klein-Kinderschulen in Koͤnigsberg in Pr. ha— ben einen erfreulichen Fortgang. Die erste zahlte bei ihrer Er— oͤfnung im November 1836 25 Kinder, welche Zahl be— reits am 1. 2 desselben Jahres bis auf 75 Kinder ge— stiegen war. Im Oktober 1837 ist Raum fuͤr mindestens 150 Kinder gewonnen worden, und die Schule hat bis Ende des verflossenen Jahres uͤberhaupt 190 Kinder aufgenommen und 79, welche das schulfaͤhige Alter erreicht hatten, entlassen. Die zweite Schule hat fuͤr 65 Kinder Raum; sie hat binnen den letzteren acht Monaten des vorigen Jahres 70 Kinder aufge⸗ nommen und 5 der Armenschule zugeführt. Das Weihnachts—⸗ Fest ist an den Abenden des 22. ünd 23. Dezember v. J. in beiden Anstalten auf eine fuͤr die Geber e, und ruͤh⸗ rende und fuͤr die Empfangenden erfreuliche und nuͤtzliche Weise begangen worden. Außer der gewohnlichen Bescherung fuͤr die Kinder, Lehrerinnen und Waͤrterinnen, war auch an die Noth der Kleinen gedacht worden, und es konnte eine Menge von Kleidungsstuͤcken an Kinder vertheilt werden, die kaum die unentbehrlichste Huͤlle hatten. Die Anstalten bestehen groͤßten— theils aus Gaben der Mildthaͤtigkeit; bei den guͤnstigen Resul⸗ taten, welche sie in der kurzen Zeit ihres Bestehens gezeigt ha— ben, laͤßt sich erwarten, daß das Interesse an denselben sich meh⸗ ren und daß dadurch ihr Fortbestehen nicht allein gesichert, son⸗ dern auch noch ihre Erweiterung inoͤglich werden wird.

In Stendal hat sich, in Folge einer Aufforderung der

Gattin des Kammerherrn und General⸗Kommissarius von Bo—

nin, mit dem Anfange dieses Jahres ein Verein zur Unter— stutzung der Armen gebildet, durch welchen freiwillige Beiträge gesammelt und aus dem Ertrage dieser Sammlung bereits circa 200 Bedürftige theils mit Speise, 1 mit Brennholz verse⸗ . worden keel Seit dem 20. Januar sind täglich durch— chnittlich Einhundert und funfzig Portionen Suppe und waͤh— rend der strengen Kalte wöchentlich etwa 8 bis 10 Klafter Brenn⸗ holz vertheilt worden. Die Geneigtheit, mit welcher die Be⸗ 2 * tendals und der Umgegend ihre Gaben gespendet ha— ben, berechtigt zu der Erwartung, daß auch fuͤr die Folge der Verein im Stande seyn werde, seine wohlthaͤtige Wirksamkeit fortzusetzen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Lehre vom Gelde als Anleitung zu gruͤndlichen Ur— theilen uͤber das Geldwesen, mit ef. Beziehun auf den preußischen Staat, vorgetragen von J. G. Hoff⸗ mann, Direktor des statistischen Bureaus zu Berlin.

Berlin 1838. Verlag der Nicolaischen Buchhandlung. 199 S. in 8.

Diese lleine Schrift enthält wesentlich diejenigen Ueberzeugun⸗ gen ven den Grundlagen eines haltbaren Münzspystems, welche seit dem Jahre 1828 durch eine Reihe von Aufsätzen in der Allg. Preu⸗ ßischen Staatszeitung veröffentlicht worden sind, und worau letztlich in Rr. 186 vom 7. Juli 1837 erinnert wurde.

Der Metallwerth, welchen das umlaufende allgemeine Zahlung ?⸗ mittel im Durchschnitte aus allen den verschiednen Münzssücken hat. deren man sich zur Zahlung im großen Verkehr bedient, ir überall unter den Metallwerth herab, welchen das volhaltige Geld, dem ge— setzlichen Münzfuße nach, enthalten soll. Dieß geschieht theils unptr⸗ meidlich durch die Abnutzung, die jedes Geldstück, wie sorgfältig es auch ausgeprägt sein möge, mit der Zeit im Umlaufe erleidet: tbeils dadurch, daß an den zu Zahlungen im großen Verkehr beslimmten Mün⸗ en, besonders dem sogenannten kleinen Kurant, gewöhnlich unter dem

orwande eines Remediumz etwas gekürzt wird, theils auch dadurch, daß Scheidemünzen, worauf ein bedeutender Schlageschatz unbedenklich ge—⸗ nommen werden kann, so lange sie nur zur Auseinandersetzung im kiei⸗ nen BVerkebr dienen, weit über den Bedarf hierzu geprägt, und daher auch zu größern Zahlungen gebraucht werden. Sobald der Unter— schied zwischen dem Metallwerihe, womit das vollhaltig aus zeprägte Geld aus der Münze kommt, und dem Metallwerihe, welchen das umlaufende Zahlungsmittel im Durchschnitte wirklich nur hat, lo groß wird, daß bei r, d, . im kaufmännischen Verkehre mit dem Auslande darauf Rücksicht genommen werden muß, entsteht die Unmöglichkeit, vollhaltiges Geld ohne Verlust zu prägen. Wird die Prägung nach dem n, n. Münzfuße demohngeachtet fortgesetzt, weil der unvermeidliche Verlust durch andere. Behörden oder Anstal— ten getragen wird, und daher nicht in den Münzrechnungen erscheint: so kommt es endlich dahin, daß sich kein neues Geld im Umlaufe er— balten kann, sondern sobald es aus der Münze kommt, entweder ins Ausland rerschickt, oder auch selbst im Inlande eingeschmolzen wird. Die Haltbarkeit eines Münjsystems berüht nun darauf, daß die Rꝛ⸗ gierung Mittel besitze, den Unterschied zwischen dem Metallwerthe des Geldes, welchen es nach dem gesttzlichen Münzfuße haben soll, und dem Metallwerthe, welchen das umlaufende allgemeine Zahlungsmit⸗ tel im Durchschnitte wirtlich hat, fortwährend so gering zu erhalten, daß derselbe in Wechselgeschäften und im faufmännischen Verlehre mit dem Auslande unbeachtet bleiben kann. Von dieser Ansicht ausgehend giebt die vorliegende Schrist die nach der Ucberzeugung ihres Verfaffers hißesn dienenden Mittel an. Welcher Werth auch dieser Ueberzeugung beigelegt werden möge: so dürfte es doch jedenfalls nicht uninteressant sein, bei dem jetzt so dringend gewordenen Besireben auch für Deutschland, zu einem halt— baren Münzsysteme zu gelangen, das Münzwesen aus der hier ver⸗ getragnen Ansicht zu betrachten. 8H.

Beiträge zur Bibliographie und Literatur-Ge— schichte, oder Merkwuͤrdigkeiten der Gymnasial- und der staͤdtischen Bibliothek in Koblenz. Herausgegeben von Ernst Dronke. Erstes Heft. Koblenz, 1857. 8.

Seit mehreren Jahren hat Herr Professor Dronke in Koblenz neben den philologischen Beschäftigun gen, die seinem Ramen bereits früher einen guten Klang gegeben hatten, der Geschichte und den Auerthümern seines Wohnortes und dessen Umgebung eine sehr lo— benswerthe Aufmerksamkeit zugewendet. Seine Denkschrist über die Casior-Kapelle in Koblenz (1835), die Nachrichten über die Gymna— sial-Bibliothek in Koblenz (1836) und die mit Herrn ron Lassauix im vorigen Jahre herausgegebene Beschreibung der Matihias⸗-Kapelle zu Kobern haben hiervon deutliche Beweise abgelegt und zugleich ge— eigt, daß Gelegenheits⸗Schriften und Schul-Programme von Zeit zu

eit nicht besser benutzt werden könuen, als zur Aufklärung von lo— kalen Gegenständen und zu Erörterungen über die Geschichte und Topographie des Ortes, in dem gerade ihr Verfasser lebt. Ansicht verdankt die Literatur Deutschlands manche schätzbare Schrift, wie die Programme Wendt's über Darmstädtische Geschichte, und die von Andreä über die Grafen von Sponheim, die Geschichte des Prer—⸗ ßischen Staats aber interessante . wie z. B. von Grieben in Köslin über die Reformation in Pommern (1830), von Zober in Siralsund über den Dichter Zach. Orthus (is3z0), von Ranke (damals in Quedlinburg) über den Ursprung dieser Stadt (863) oder Untersuchungen, wie die von Klöden über die geognosti— schen Verhältnisse der Mark Brandenburg, so daß schon aus diesem Grunde über die nützliche Einrichtung der Schul-Programme nicht so hart abgesprochen werden sollte, wie der berühmte Schleiermacher es vor Jahren gethan hat.

Herr Drontke giebt nun in dem vorliegenden Hefte vielleicht durch Jacob's ähnliche Schrift veranlaßt eine genaue Beschrei— bung der in der Gymnasial⸗ und städtischen Bibliothek zu Koblenz vorhandenen Inkunabeln und Handschriften, die er sämmtlich aus eigener Ansicht kennt, da die zweckmäßige Anordnung der Bibliothek zu Koblenz sein Werk ist. Einen ansehnlichen Theil derselben bildet die Bücher⸗Sammlung, welche ihr der am 21. Oktober 1833 verstor⸗ bene Pfarrer Lang in Neuendorf bei Koblenz vermacht hatte.

Die meisten der von Herrn Dronke beschriebenen Inkunabeln und Handschriften sind theologischen Inhalis; außer ihnen finden sich auch seltene juristische Bücher und einige alte Ausgaben und Handschrif- ien klassischer Schriftsteller. Von den ersten nennen wir als besen— ders wichtig und mit gelehrter Ausführlichkeit beschrieben: Astesanus Summa de casibus canseientiae; Attestatio radicalis sidei orthodoxae; Balbus de Janua Summa quae vocatur Catholicon; Fasciculus tempoD rum, auctore Wernero Rolevink Carthus (beides typographische Merk— würdigkeiten); Magni ZTophilogium mit Bemerkungen über das Pa⸗ pierzeichen des Ochsenkopfes; Psalterium Germanicum; zuunter den Hand- schriften die Biblia latina veteris et novi testamenti, ein merkwürdi— ges Manustkript; ein kreviarium Balduini Trevirorum Archiepiscopi, mehrere Vitae et passiones Sanctorum und zwei Haudschrifien der Gesta RKomanorum. Die gleichfalls aufgeführten Inkunabeln klassi— scher Schrifisteller aus dem funfzebnten Jahrhunderte, als des Ovi— din s, Persius, Florus, Dionysius Cate, und lateinischen Uebersetzun— gen des Aristoieles und Herodotus, sind theilweise bereits benutzt

worden. .

Unsere kurze Anzeige kann natürlich auf ein nützliches Unterneh— men nur aufmerksam machen. Die Bereicherungen, welche Haines und Ebert's bibliographische Werke durch Herrn Dronke erhalten ba— ben, müssen von den 1 der Bibliographie im Buche selbst nachgesehen werden, die sich gewiß mit uns in dem Wunsche vereini—

gen, daß es dem Herrn Verfasser nicht an Zeit und Gelegenheit feh= len möge, seine 1 . Biene daß daun

Dieser

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