1838 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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stuͤrzte.“ Unterhalb gegen die Holländische Gränze hin sollen mehrere Damme von der Wasserfluih durchbrochen und soll da— durch bedeutender Schaden angerichtet worden seyn.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 1090 uhr. Beobachtuna.

Paris, 28. Februar. 8/9 Rente fin cour. 109. 70. 309 fin cour. 79. 79. So /, Ne.

J Allgemeine au eompt. 99. 10. 80,9 Span. Rente 1919. Passive . 3.

, , , ken, den, ne. P rel ß ĩ sch l S l äats⸗ 3 l ͤ t un J.

do / Met. 1062.

Rank-Actien —. Neue Königliche Sch auspiele.

Mittwoch, 7. März. Im Schauspielhause: Verirrungnn buͤrgerliches Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient.

Donnerstag, 8. März. Im Schauspielhause: Verwan lungen, Lustspiel in 2 Abth., von A. Goͤrner. Hierauf: Df feindlichen Bruͤder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Zinsen, und kann ron dem Inhaber nicht gekündigt

werden“ . wenächst sie unter Vernichtung der noch nicht fälligen A proc, Zins-Conpons mit 31 proc. Coupons versehen werden, bei deren Ausfertigung dafür zu sorgen ist, daß sie sich auch äußer⸗ lich in die Augen fallend von den Aproc. Coupons unterscheiden. Der Landschaft bleibt es überlassen, die Einlösung ihrer vier⸗ procentigen Pfandbriefe, Behufs deren Konvertirung, entweder durch Ankauf an der Börse oder in Folge der Kündigung durch Zahlung des Nominalwertheg, je nach ihren Mitteln zu bewir— fen. Welche Pfandbrief. Behufs der Kondertirung zunächst zu kündigen sind, wird für jeden Termin durch das Loos ermitteit. Es sieht in der Wahl des Empfangsberechtigten, ob er die Zah⸗ fung in Marienwerder ober bei irgend einer Tepartements⸗-Land⸗ schafts-Kasse erheben will. Wählt er jedoch das letztere, so muß

1838. 5. März.

3335,69 Par. Quellwärme 6,89 R. 4 467 R. Flußwarme 0,“ R. 4 0,67 R. Bodenwarme 0,60 R. 72 *6t. Ausdünstung H. 21 Rh. trübe. Niederschlag O, Los“ Rhz. S. Warmewechse: 4 8,10

Lusidruck. .... Luftwarme ... Thaupunkt ... Dunstsattigung Wetter

nm

332,27“ Par. 4 329R. 4 069R. ðI vCt. trũü n e. S.

333,8 1 Par. 4 7,990 R. 4 5,1 * R. ð0 pCt. heiter. S.

Berlin, Donnerstag den Sin März

er seinen Entschlus zeitig vor dem Zahlungs-Termine der Ge— neral⸗Landschafts⸗Direction anzeigen.

z) Die Landschaft bleibt, nach wie vor, verpflichtet, die von den Inhabern nicht fonvertirter Hfandbriefe ausgehenden Kündi— Zen, nach Juhalt Meiner Ordre vom 26. Dezember 1832 (e— setz Sammlung von 1833. S. 2.) bis zum Beirage der halb äb⸗ rigen Einnahme des oben danach festgesetzten Tilgungs?⸗-Fends von 1. Procent an zunckmen,

Die Pfandbriefs-Schuldner bleiben verpflichtet, den bisherigen Zinssatz mit vier Precent, den segznannten QDuittungs groschen und die hisher schon gezahlten Amortisations-Beiträge, einschließ⸗ ich der von dem General Landtage beschlossenen Enhöhung, mit 3 Precent, überhaupt also A/ Procent zu bezahleu, welches auch von den nen auszufertigenden Pfandbriefen gilt. Wenn bei der Sequestration eines b pfandbriesten Gates die Rewenüen zur Berichtiz ung der Pfandbriefs-Zinsen, Buittungs— groschen, Amort sations⸗ Beiträge und de laufrnden Privat— Hypetheken-Zinsen nicht ausreichen, so dürfen aus der R ve— üücnmasse di? Ti'gungs-Beiträge nicht entnommen werden. Der Besitzer des sequestricten Gutes blaiet jedoch zu deren Rachzah— lung verpflichtet. Ich beauftrage Sie, diese Beslin mungen durch die Gesetz=ẽ lung zur öffentlichen Kenntniß zu beinzen. gꝛnin den 24. Februar 1838. Friedrich Wilhelm. An den Slaats-Minister v. Rochow

Nach dem kuͤrzlich bekannt gemachten 22sten Jahres— Bericht des engeren Ausschusses der Litthauischen Friedens⸗Ge⸗ sellschaft zu Gümbinnen, sind von der gedachten Gesellschaft im Jahre 1837 8 Zöglinge, 1 auf dem Gymnasium zu Gum— binnen und 7 auf der Universitaͤt zu Koͤnigsberg, unterstützt worden. Zu Michaelis v. J. haben 2 der Letzteren ihr Lrien- nium académicum beendigt und sind aus der Zahl der Zoͤglinge ausgeschieden. Die Gesammt⸗Einnahrze hat im Jahre 1837 mit Einschluß des Bestandes aus dem Jahre 1836 von 238 Rthlr., 1150 Rihlr. betragen, die Gesammt-Ausgabe war geh Rthlr., und ist daher am Schlusse des Jahres ein Bestand von 205 Rthlr. verblieben. Die Gesellschaft hat jetzt noch 6 Zoͤg⸗ linge, und zwar 1 auf dem Gymnasium zu Gumbinnen und 5 auf der Universitäͤt zu Köoͤnigsberg, und ist fuͤr dieselben zu Un— terstuͤtzungen die Suümme von 455 Rthlr', zu Schreibmateria— lien und Buͤchern aber 40 Rthlr. angenommen.

Die Kaufmanns-Wittwe Bischoff zu Lauban hat eine Summe von 4000 Rthlr. als besondere Stiftung fuͤr Schul—

Welkenzug ... Tagesmittel:

333, 95 Var.

S. 4 522 R..

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2,1 On... 78 Ct. S.

Berli

11

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Den 6. Mürz 1838.

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Im tel/ cher En dS- , J CIA - CMOS- Zettel.

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Brief.

Cour.

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St. Schuld- Sen. Pr. ugl. Ol.. 20. Hram S cli. d. Seeh· Kurni. Ml. in. l. C. 4 Nm. lut. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königs. do. Elliuger do. 4 Daut. do. iu Ti.

Gerais. Pos. do. 4 Qs thr. PHfaudlir. 4 o. 4

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omi. HFraudbr. Kur- u. Num. do. 4 do. dd 0. do. 3. Sceliles ische do. 4 Riückst. C. uud Z. Seh. d. K. u. S.

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Gold al mareo eue DBucaten Friedrichsd'or

3 /a Aucd. Goldiuùn- ;

teu à 5s Tul. ö —n*90

31

HIV e ch sel- Course.

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ThlIr. zu 3 Szr.

Geld.

Anis terdant .. do. IIamhurg .... do. Londou

Augshurg ...... Breslan........ Leipai....... . Fraukfurt a. M. W XZ.

Petershurg ...

2 2 2

1

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68

2 *

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Wien in 20 Xr. 8

Kur 2 Mt. Kurz 2 At. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 At.

25 FI. 230 Fl. 300 Mk. 300 Mi. 1213t. 200 Er. 150 FI. 150 FI. 100 Tul. 100 Tul. 130 FI.

1321 / 15 3 6 2615 81112 1023/3

1021

100 RhlI. 3 Woeli.

1127/9

a2 is ö. 80! /12 1621

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225 22

3.

Passive —.

Amsterdam, 1. März.

Niederl. wirkl. Schuld 53] /. 5/9 Span. 18! 8. Preuss. Pram. - Sch. 1131/4.

Passive —.

Po

Zins. I8 9.

Neue Anl. 181!/8.

Frank rurt a. M., 3. Märæ.

d o/ do. 1017/3.

Ausg. Scłh. —. Qesterr. Met. 162! /8. Aut werpen, 28. Februar.

Auswärtige Börsen.

Kanz - Bill. Linsl. —.

Freitag, 9. März. Im Opernhause, zum erstenmale: D hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abth., von C ralli, fuͤr die Koͤnigl. Buͤhne bearbeitet und in Scene geseß von Hoguet. Masik von Casimir Gide. sind vom Königl. Theater-Inspektor C. Gropius.

Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen i Billets sind beruͤcksichtigt worden.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Koͤnigsstädtisches Theater. Mittwoch, J. Maͤrz. Zum erstenmale: Der Vater d Debuͤtantin. Posse in 4 Akten, nach Bayard, von B. A. Her mann. Vorher, zum erstenmale: Der Oberst von sechzeh Jahren. Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, w B. A. Herrmann. Zwischen beiden Stücken: Ouverture, kon ponirt von Herrn Oelschig, Orchester-Mitglied des Koͤnigssth

tischen Theaters. Donnerstag, 8. Maͤrz. Der Dachdecker. Komische Ge maͤlde in 5 Rahmen, frei nach dem Franzoͤsischen, von L. A gely. Hierauf werden die Beduinen Rhigas und Abdala, a dem Volksstamme Setjas, folgende athletische, gymnastische un Arabische Uebungen ausführen: I) Pyramide von Luxor. Die Aegyptische Mumie. 3) Der Arabische Turban. 4) Da Lusthaus Mahomed's. 3) Das Pfeil- und Violin-Spiel. c Das Arabische Rohr. 7) Die Ehristel Pyramide. 8) Di Porzellan ⸗Teller. 99 Die Arabische Leier. 16) Die Afrikann sche Vertheidigung. 11) Das Pilaster⸗Spiel. 12) Die Afrikanische Jagd mit lebenden Vögeln.

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 5. März 1838.

Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rtbtt 23 Sar. 9 pf.; Roggen 1 Ribir. ? Sgr. G Pf., auch 1 Rihh 5 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Geiste 28 Soy. 9 Pf, auch 25 Sgr. 8 Pf.; Hafer 26 Sgr., auch 20 Sgr 8 f. Zu Wasser: Weizen (weiter) 2 Rirle, aud 1 Rihlr. 27 San 6 Pf. und 1 Riblr 22 Sar. 6 Pf; Roggen 1 Rihlr. 109 Sar. 8 Pf auch 1 Rthlr. 8 Sgr. O Pf.; greße Gerste 28 Sgr. 9 Pf.; kler Geiste 2s Sgr. 9 Pf., auch 27

auch 22 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 3. März sss.

Die Decoration

Zum Beschluss

Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 M

Zwecke und zu Armen-Unterstaͤtzungen testamentarisch ausgesetzt.

Die Duͤsseldorfer Zeitung meldet aus Neuß vom 27. Februar: „In verflossener Nacht hat sich ein Theil der Eisdecke bei Heerdt geloͤst. Das dadurch ploͤtzlich eingetretene Sinken des Wassers erzeugte nach der hiesigen Stadt zu eine starke Strömung, daß die im Jahre 1752 erbaute solide Wasserdrange nicht länger Widerstand leisten konnte, und heute Mittag zusammen⸗

so

Erftbruͤcke am Hessenthore dem gewaltizen

ois /. Freuss. Präm.- Sch. 65. G3 /a.

on don, Cons. 3 9½, 923 /.

do. 390 293 .

18. EngJl. Russ. —. Peru 19. Chili —.

OCesterr. 50 /, Met. 1065/8. G. 1969 263 / 19. 261/16. Bank- Actien 1723. 1722. 18015. G. Loose zu 509 Fi. 121/89. 120718. Loose zu 100 FI. 260. G. do. AM, Anl. 1023/8. G. 6853/8. 6818. S0 Span. Anl. 105/98. 1012. 2120/0 Holl. S3 */ 9. 37/9.

Belg. —. Ausg. Sch. 7i/8. 216300 Iloll. S314. Sus 1003/8. 50/ hart. 273/39.

partial. iI.

Poln. Loose

27. Februar. Nene Anl.

. Passive Ag.

19.

Bras. 75. Colunb. 281. Mex.

Das Scheck Stroh 7 Riblr. 153 Szr., auch 8 Rtblr. 15 Sg Der Ceniner Heu 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf.

Redacteur Ed. Cotteld.

ö 2

Gedruckt bei A. W. Hayn.

1

Allgemeine

Bekanntmachungen.

Oeffentliche Bekanntmachung, die Verpachtung eines Ritterguts beireffend.

Das im Mansfelder Seekreise gelegene, dem Kammer herrn von Kerssenbreck zustehende Rittergut Heiligen⸗ thal, soll nebst den daju gehörenden Bauer-Ländereien im Wege der Sequesiration von Johannis d, J. ab anderweit und zwar dergestalt an den Meisibietenden verpachtet werden, daß nach Ablauf der drei ersten Jahre Kündigung vorbehalten bleibt, und es ist hierzu ein Termin auf

den 19. April e., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landeszerichts Assessor Goetz im unterzeichneten Gerichtshofe anberaumt worden.

Cautionsfähige Pachtliebhaber werden zu diesem Termine mit dem Bemerken vorgeladen, daß die Pachi— bedingungen im Termine bekannt gemacht werden sollen oder vorher in der Registratur eingesehen werden können.

Naumburg, den 23. Fehruar 1838.

Königl. Preuß. Dber-Landesgericht. Mahlmann.

Edictal⸗ Citation. Nachdem über das Vermögen des hiesigen Kauf— mann Louis Krause per decr, vom 21. Oktober c. der Konkurs eröffnet worden, werden alle unbekannten Gläubiger desselben hierdurch aufgefordert, in dem auf den 23. Mai 1838, Vormittags 9 Uhr, var dem Königl. Land- und Stadtgerichts-Assessor Herrn Fiebig aubergumten Liquidations⸗- und Verifica— ons- Fermine persönlich oder durch zulässige Bevoll— mächtigte, wozu ihnen die Herren Justiz-Kommissarien Wocke und Ebert vorgeschlagen werden, zu erscheinen, shre Ansprüche an die Konkurs-Masse gebührend au— zumelden und deren Richtigkteit nachzuweisen, widr gen⸗ falls sie mit allen ihren Forderungen an die Masse präcludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläu biger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werten wird. Glatz, den 15. Dezember 1837. Könizl. Preuß. Land- und Stadtgericht. e. Edictal⸗Citatkton. RNachbenannte, ihrem Leben und Aufenthalte nach seit länger als 10 Jahren unbekannte Persenen; 1) der Schneidermeister Johann Carl Thomas aus Gradi; 2) del Jägerbursche Carl August Witte, geboren den 3. Februar 1748 zu Seydã; 3) der Tuchpbereitergeselle Johann Gottlob Schülert, 9 e n ö. n n 1779 zu Torgau; ie Wittwe Lehmann, Jehan i * ö. n, . Prentin; kJ ie uünverehelichte Johanne Christiane ; boren den 16. März 1778 zu n. 3 .

6) der Böbttchergeselle Jehaun Carl Boeckner, ge— boren im Jahre 1773 zu Prettin, und dessen Bru— der Jehann Sigismund Boeckner, geberen im Jahre 1770 daselbst; 7) der Schneider Johann Carl Gotthelf Adler, ge— boren den 6. April 1797 zu Herzberg, und 8) der Tischlergeselle Johann Christian Kilian, ge. boren den 24. Oktober 1791 zu Schweinitz; oder deren etwanige unbekannte Erben und Erbnehmer werden hierdurch ediclaliter geladen, sich binnen 9 Mo— naten, spätestens in dem auf den 4. Oktober 1838, Vormittags 10 Uhr, vor unserm Deputirten Hrn. Landgerichts-Rath Linden— berg angesetzien Termine schriftlich oder persönlich zu melden, auch zu legitimiren und demuächst westere An— weisung zu erwarten, widrigenfalls die genannten Ab— wesenden für todt erilärt werden, ihr Vermögen aber den sich legitimirten Erben oder eventual. dem Fiskus zugesprechen wird. Torgau, den 1. November 1837. Königl. Preußisches Landgericht.

Wann auf Antrag des majorennen und der Ku— ratel des minorennen Grafen von Blücher auf Fincken, unter Beitritt des Justizraths von Bülow auf Weh ningen, als Vertreters der Söhne des Lber-Forst— meisters von der Lühe zu Jaßnitz, zur Anmeldung etwaniger Ausprüche und Forderungen an den Nachlaß des weiland Grafen von Blücher auf Fincken, insbe. sondere an die zu diesem Nachlasse gehörigen Land— güter Fincken mit Bülow, Heidrammel und Knüppel— damm, Gotthun, Kacselin, Darze, Göhren mit Autheil in oppenthin, Lebbin und Sparow mit dem vererb— pachteten Sanz, heute publica proclamata praeclusiva erkannt und Terminus auf den 28. April dieses Jahres vor hiesiger Großherzoglicher Justij⸗Kanzlei auberaumt und die Inseriien der deefallsigen Ladungen in die Schwerigschen Anzeigen in estenso verfügt worden; so wird solches hierdurch fernerweit gemeinkündig gemacht. Gegeben Güstrow, den 2. Februar 1838. Großherzegliche Mecklenburg-Schwerinsche Justiz⸗ Kanzlei. (L. S.) G. Brandt.

.

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Abendländische 1901 Nacht. Bei Goedsche in Meißen ist erschi nen und in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbaba Nr. 3) so wa in allen andern Buchhandlungen daselbst und ander

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Rorwegen, Spanien, z ortugal Irland; Schottland,

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Elsaß und Böhmen Schweden, Dänematk— England, Ungarn, Island brin— gen schon in den folgenden Heften in bunter Abwech— selun ihre Gaben dar, wobon sich Jeder durch duß am Schlusse eines jeden Bändchens angehängte ki

tische Inhalts-Verzeichniß überzeugen kann.

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Stimme der Wahrheit in der Streitsache zwischen der Königlichen Reaiernng un dem Erzbischofe Clemens August 200 von Köln, ausgesprechen von einem Rä— misch-katholischen Pfarrer. Preis ?! soͤt⸗

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben den Land- und Stadtrichter slsen bücher in Swinemuͤnde zugleich zum Kreis-Justizrath den Usedom-Wollinschen Kreis zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben dem Regierungs-Secretair hlenthal zu Arnsberg den Titel als Hofrath zu verleihen

ht.

Koͤnigliche Bibliothek. In der nächsten Woche, vom 12ten bis 17ten d. M., findet, 5. AIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement ge— s, die allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher die Königliche Bibliothek statt. Es werden daher alle die— gen, weiche Buͤcher der Koͤniglichen Bibliothek in Handen en, hierdurch aufgefordert, dieselben an einem der genann— Tage, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern.

Zeitung s-Nachrichten. Ausland.

ͤ Rußland und Polen.

St. Petersburg, 28. Februar. Der General-Major rsowsky ist an die Stelle des Fuͤrsten Bebutoff zum obersten

walter der Provinz Armenien ernannt worden.

Die hiesigen Blatter enthalten einen an Se. Maj. den ser abgestatteten Bericht des Ministers des offentlichen Un—

ichts uͤber die Wirksamkeit der archaͤographischen Kommis⸗

ß. Es wird darin namentlich von den Nachforschungen, die ige im Auslande reisende Russische Gelehrte nach den in

sien oͤffentlichen Bibliotheken befindüchen alten Slavoni—

n Handschriften angestellt, das Resultat gemeldet. In Pa—

namentlich hat Herr Strojew mehr als 20 Kirchen⸗Slavo⸗

he Manuskripte gefunden, die in der Koͤniglichen Biblio— unter die Arabischen und Tuͤrkischen Handschriften gekom— und darum bisher unbemerkt geblieben waren. Auch in andinavischen Bibliotheken ist die Ausbeute nicht unerheb— gewesen, dagegen hat man in Deutschen Buͤchersammlun— nur wenig aufgefunden. Der Bericht verbreitet sich fer— über die Herausgabe von Annalen und Chroniken, so wie ssischer Medaillen, und hatte sich des besondern Beifalls des sers zu erfreuen, der am Rande desselben eigenhaͤndig mit istift die Worte: „sehr interessant“ niederschrieb.

Der Verkauf von Privat-Promessen auf Obligationen der plnischen Anleihen ist durch einen Kaiserlichen Befehl unter— t worden. j Frankreich. Deputirten⸗Kam mer. Sitzung vom 28. Februar. m Schlusse dieser Sitzung erfolgte noch die Annahme des ssetz Entwurfes uͤber die Reorganisation der Tribunale erster

anz mit 118 gegen 64 Stimmen.

Inihder Sitzung vom 1. März wurden zuvorderst meh⸗

Gesetz-Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse angenommen. rauf war die Debatte uͤber das bei der Kammer eingegan— e Gesuch des Herrn Dutacg an der Tagesordnung, Herrn Girardin gerichtlich belangen zu duͤrfen, ein Gesuch, dessen Bewilligung Herr Parcs in der Sitzung vom 19. ruar gestimmt hatte. Herr von Girardin ergriff vorweg st das Wort, üm sich mit dem Antrage des Herrn Pares erstanden zu erklären. „Nichtsdestoweniger“, fügte er hinzu, ich nach meiner innersten Ueberzeugung erklaren, allein die Absicht, ein oͤffentliches Aergerniß zu ge— einen Streit vor diese Kammer hat bringen koͤn— , der sich so leicht ohne deren Zuthun haͤtte erledigen in. Herr Dutacg beschwert sich daruͤber, daß ich die ihm abgelegte Rechnung oͤffentlich getadelt hätte; ich de dies nicht gethan haben, wenn er sich dabei nicht auf s der ehrenwerthesten Mitglieder dieser Kammer, namlich Herrn Odilon-Varrot, berufen haͤtte. Wenn ich die Anga— des Herrn Duracg als falsch und irrig bezeichnete, so ourfte erwarten, daß man mich im „Siecle“ oder in der „Peesse“ st widerlegen, nicht aber, daß man die Kammer mit einer lchen Streitigkeit behelligen warde. Vereitwillig wuͤrde ich ich zu jeder Berichtigung verstanden haben. Wie die Sachen liegen, stimme ich zwar zu Gunsten des Antrages der Kom⸗ ion, indessen kann ich es im All-emeinen nicht billigen, daß Kammer unablassig durch Privat-Interessen in der Wahr— ung der allgemeinen Interessen gestoͤrt werde. Es giebt ser Versammlung viele Manner, die bei Privat- Unter— ungen betheiligt sind, und es würde wahrhast zu beklagen wenn man taglich unter einem mehr oder minder igen Vorwande das Gesuch an Sie richten wollte, einen er Kollegen gerichtlich belangen zu durfen.“ Nach dieser zeinandersetzung wurde der Kommissions Antrag, der dem rn Dutacgq gestattete, das gerichtliche Verfahren gegen Herrn ardin einzuleiten, mit großer Stimmen⸗Mehrheit angenom— . Die Versammlung beschaftigte sich hierauf mit dem etz Entwurfe uͤber die Befugnisse der General-Conseils der dartemenis und uͤber die der Bezirks-Conseils. Fuͤnf Red— „worunter der Minister des Innern, ließen sich uͤber die— Gegenstand vernehmen, worauf die beiden ersten Artikel des ttz Entwurfes durchgingen. Am Schlusse der Sitzung w sich noch eine Debatte uͤber die auf die Algierschen An— genheiten bezuͤglichen Dokumente. Herr Dubois verlangte, man sich in den Buͤreaus mit den Ausgaben fuͤr die Kolonie ler nicht eher beschaͤftige, als bis alle diese Dokumente vorgelegt den waren. Der Minister des Innern hielt es dagegen fuͤr so uͤberfluͤssiger, daß ian auf diese Mittheilung warte, als

mehrere jener Aktenstuͤcke wohl der zu ernennenden Kommission, nicht aber saͤmmtlichen Deputirten mitgetheilt werden könnten. Herr Baude berief sich auf das eigene Versprechen des Kriegs Ministers, der, als er den betreffenden Gesetz-Entwurf einge— bracht, ausdruͤcklich erklaͤrt habe, daß dieser Entwurf von zahl— reichen Dokumenten begleitet sey, die dazu bestimmt wären, die Kammer von der ganzen Lage der Dinge in Nord-Afrika seit der Besitznahme der ehemaligen r n bis auf die neueste Zeit in Kenntniß zu setzen. Herr Vivien fuͤgte hinzu, daß die Mittheilung der mehrerwaͤhnten Aktenstuͤcke allein der Kammer die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der verlangten Geldzuschuͤsse gewaͤhren koͤnne. Noch zwei andere Deputirte sprachen sich in der⸗ selben Weise aus, worauf der Finanz-Minister erklaͤrte, daß derjenige seiner Kollegen, der mit den Algierschen Angele— genheiten speziell beauftragt sey, ganz kuͤrzlich eine sehr ernst— liche Krankheit uͤberstanden habe, und daß letztere möglicherweise den Druck jener Aktenstuͤcke verzoͤgert haben konnte. Als es hierauf zur Abstimmung kam, enischied die Mehrzahl der Ver sammlung sich dahin, daß die Pruͤfung des gie enn r fe. in Betreff der Ausgaben fuͤr die Kolonie Algier vorlaufig noch auszusetzen sey.

In der Sitzung vom 2. Marz ergriff vorweg der Kriegs-⸗Minister das Wort. „Man hat gestern“, sagte er, „Aufschluͤsse von uns verlangt in Betreff der der Kammer ver— heißenen Belaͤge zu der Geldforderung fuͤr die Kolonie Algier. Diese Belaͤge sind alle druckfertig; da jedoch die Setzer der Koͤniglichen Druckerei drei Tage lang gefeiert baben, so ist der Druck der erwähnten Piegen noch nicht beendigt; ich hoffe in— dessen, Ihnen gegen Ende dieser Woche, oder doch spaͤtestens in den erssen Tagen der kuͤnftigen das Ganze vorlegen zu koͤnnen.“ Den Rest der Sitzung fuͤllten die Berathungen uͤber die Befugnisse der General- und Bezirks,-Conseils.

Paris, 2. Marz. Der König ertheilte gestern dem Fuͤrsten Paul Esterhazy eine Privat⸗Audienz.

Die mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes wegen der großen Eisenbahn-Strecken beauftragte Kommission hat Herrn Thiers zu ihrem Praͤsidenten, und Herrn Billaut zu ihrem Se— cretair ernannt. Es ist bemerkenswerth, daß die derjenigen beiden Kommissionen, die die wichtigsten egenstaͤnde der Session, das Budget und die Eisenbahnen, pruͤfen, zwei Mitglieder des Ministeriums vom 22. Februar sind.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Die Inhaber der Zprocenti— gen Renten hatten seit einiger Zeit eine gewisse Sicherheit er⸗ langt, indem sie sahen, daß die Deputirten-Kammer es sich nicht sehr angelegen seyn ließ, die Frage zu erörtern, und daß Herr Gouin selbst seinen Vorschlag nur mit großer Rorsicht entwickelt hatte. Seitdem sich indeß die Buͤreaus der Kammer mit dieser Angelegenheit beschaͤftigen, geben sich in denselben so entschiedene Meinungen kund, daß die Rentenbesitzer neuer⸗ dings anfangen, ernste Besorgnisse zu hegen. Von den neun Mitgliedern der zur Prufung des Vorschlages ernannten Kom⸗ mission sind nur 5, nämlich die Herren Janvier, Beudin und Muret de Bord, der Maßregel abgeneigt; die uͤbrigen 6 sind entschiedene Conversionisten. Herr Gouin ist zum Praͤsidenten und Herr Passy zum Secretair der Kommission ernannt worden.“

Dem Baron von Thenard, Pair von Frankreich, ist an der Stelle des Baron Silvestre de Sacy die obere Leitung des College de France anvertraut worden. Die Konkurrenz um den durch den Tod des Herrn von Sach ebenfalls erledigten Lehr— stuhl der Persischen Sprache wird am kuͤnftigen Montag eroͤff— net werden.

Gestern ist die diesjaͤhrige Gemaͤlde-Ausstellung im Louvre eroͤffnet worden. Man bemerkt mit Bedauern, daß in diesem Jahre weder Ingres, noch Scheffer, noch Horaz Vernet, noch Delaroche im Kataloge aufgefuͤhrt sind; nichtsdestoweniger ist die Ausstellung reich an schoͤnen Gemaäͤlden. Am meisten be⸗ merkt wurden gestern ein „Daniel in der Lowengrube“ von Ziegler, eine ‚„Medea“ von Delacroix, eine „Venus“ von Rie— sener, eine „Kleopatra, die an ihren Sklaven Versuche mit Giften anstellt“, von Gigoux, eine „Magdalene in der Wuͤste“ von Roqueplan. Man beklagt sich aber auch in diesem Jahre wieder uͤber die große Menge von Portraits und mittelmäßigen Schlachtgemaͤlden.

In der Gazette des Tribunaux liest man: „Wir hatten gemeldet, daß die Raths-Kammer des Tribunals erster Instanz ihr Urtheil in der Hubertschen Sache gefallt, und 7 der Angeklagten vor die Assisen verwiesen habe. Es scheint, daß seitdem neue und wichtige Ausschluͤsse von einer Person ge⸗ geben worden sind, die gar nicht in die Sache verwickelt, son⸗ dern wegen eines gewohnlichen Vergehens von dem Zuchipolizei⸗ Gerichte verurtheilt worden war. In Folge jener Aufschluͤsse hat der General-Prokurator auf eine Supplementar⸗-Instruction angetragen, die auch angeordnet worden ist. Seit zwei Tagen haben sowoͤhl in Paris als in dem Departement der Niederen Seine neue Haussuchungen und Verhaftungen stattgefunden. 2

Der Baron von Nothschild gab gestern einen großen Ball, den der Herzog von Nemours mit seiner Gegenwart beehrte.

Mit dem Dampfschiffe „Fulton“, welches am 24sten v. M. von Algier in Toulon angekommen ist, wird gemeldet, daß ein Ab— gefandter Abdel-Kader's in Algier eingetroffen war. Derselbe wird sich nach Paris begeben, um dem Koͤnige Geschenke des Emirs, die in Pferden, Lowen, Tigern, Gazellen u. s. w. be⸗ stehen, zu uͤberbringen. Ein sehr schoͤner Sattel ist fuͤr den Herzog von Orleans bestimmt.

Bie Regierung hat gestern nachstehende telegraphische De— pesche aus Bordeaux vom 27. Februar publizirt: „Die ver⸗ einigten Corps unter Jara, Peco und Anderen, 2600 Mann Infanterie und 800 Reiter stark, wurden am 18ten d. in der Ümgegend von JYevenes von dem General Flinter angegriffen, der einen vollstandigen Sieg uber sie davon getragen hat. 130 Todte, 309 Verwundete, 1340 Gefangene, worunter A0 Of⸗

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siziere, z0oz Pferde, eine große Menge von Waffen und Ge⸗— pack, dies sind die Resultate jenes glu cklichen Gefechts.“

Die Madrider Hof⸗Zeitung vom Asten v. M. enthalt den Bericht des Brigadiers Flinter uͤber das am 18ten (nicht am 19ten) bei Yevenes vorgefallene Gefecht. Es heißt in demsel— ben unter Anderem, daß die aus 600 Mann Infanterie und 220 Mann Kavallerie bestehende Division der Christinos nicht einmal einen einzigen Verwundeten gehabt habe, in— dem das Feuer des Feindes, dessen Stärke auf 2000 Mann Infanterie und 800 Pferde angegeben wird, zwar lebhaft, aber schlecht dirigirt gewesen sey. Der Verlust der Karlisten an Ge— fangenen und Verwundeten wird auf 1640 Mann angegeben. Die Königin hat dem Brigadier Flinter fuͤr diese Waffen that den St. Ferdinand's Orden dritter Klasse verliehen. Die Hof- Zeitung publizirt außerdem noch ein Schrei— ben Flinter's aus Jevenes vom 19. Februar, worin es heißt: „Ich habe Befehle gegeben, daß man diese wichtige Position sofort befestige; vorlaͤufig soll sie von einer Compagnie besetzt gehalten werden, die ich mit dem erforderlichen Schieß— bedarf versehen habe. In der verflossenen Nacht sind viele verwundete Karlisten mit Tode abgegangen; nichts desto we⸗ niger werde ich 60 und einiger Wagen beduͤrfen, um den Rest zu transportiren. Ich begebe mich mit meinen Gefangenen nach Sonseca und werde morgen die Verfolgung Jarg's fort⸗ setzen. Von den Gefangenen habe ich nur diejenigen Soldaten erschießen lassen, die von dem zweiten Garde⸗Regiment, dem Regiment Köoͤnigin⸗Regentin und der Kavallerie desertirt waren. Diese verschiedenen Corps hatten die Execution selbst verlangt, und auch die Mannszucht, so wie die Ehre unserer Waffen, erforderten ein solches Beispiel. Ueberdies habe ich den unter dem Namen el Tuerto de España bekannten Straßenraͤuber, so wie zwei Navarresische Bruͤder, die bereits viel Boͤses ge⸗ than hatten, fuͤsiliren lassen.“

Die Madrider Zeitungen vom 22sten v. M. sind heute ausgeblieben. Einer Korrespondenz im Indicateur de Bor— dea ux zufolge, war die Rede davon, den Kriegs⸗-Minister durch den General Aldama zu ersetzen.

Die Quotidienne bemerkt in Bezug auf den Sieg des Ge⸗ nerals Flinter, daß, einem Briefe aus Madrid vom 20sten d. zu⸗ folge, Jara's ganzes Corps aus 6900 Mann bestanden habe. Der Schreiber diefes Briefes will eine Mittheilung des Generals Flinter gelesen haben, worin dieser selbst melde, daß die Kar— listen nur 60 Mann Kavallerie gehabt haäͤtten, und daß das Ganze ein Ueberfall gewesen sey. Die Quotidienne fuͤgt hinzu; „Wenn Jara, Peco und andere eben so unbekannte Karlistische Chefs 2600 Mann Infanterie und 8900 Reiter mit sich führ— ten, wie groß muͤßten dann die Streitkräfte Gareia's und Pa⸗ lilloss seyn? Jene 860 Mann Kavallerie können wir um so mehr als eine reine Erfindung ansprechen, als wir immer zu⸗ gegeben haben, daß die ganze Karlistische Armee nie mehr als 1560 Mann Reiterei aufzuweisen gehabt habe.“

In einem Schreiben aus Logroñßo vom 2lsten v. M. heißt es: „Nachdein der General Latre ein Karlistisches Deta⸗ schement von 805 Mann uͤberfallen und aufgerieben, ist er ge—⸗ gen Peñacerrada vorgeruͤckt. Der General Espartero will diese Stadt angreifen, und, wenn es ihm gelingt, sich derselben zu bemaͤchtigen, so ist sein linker Fluͤgel voͤllig geschuͤtzt, und er kann dann gegen Estella operiren. Die zum Angriff auf diese Stadt bestimmten Truppen haben noch immer ihre fruͤheren Positionen inne.“

In einem legitimistischen Blatte liest man: „Es haben gestern Abend seltsame Geruͤchte in den Tuilerieen zirkulirt. Die Regierung soll eine telegraphische Depesche erhalten haben, worin ihr gemeldet wuͤrde, daß eine vornehme Person (Herr von Bourmont oder der General Clouet) im Lager des Don Carlos angekommen sey. Man ging sogar so weit, den Na— men einer hoͤheren Person zu nennen. Wir wissen nicht, was an dieser Nachricht Wahres ist; aber aus der Besuͤrzung ge— wisser Personen scheint hervorzugehen, daß man irgend etwas Ungünstiges fuͤr die Sache der Koͤnigin erfahren habe.“ Auch an der Börse sprach man heute viel von der Ankunft des Herzogs von Bordeaux im Hauptquartiere des Don Carlos; aber man glaubte allgemein, daß die Legitimisten diese Nach⸗ richt nur verbreitet haͤtten, um das Gespraͤch von den Siegen der Generale Flinter und Latre abzulenken. Die Asphout— Actien sind an der heutigen Boͤrse um 606 Fr. gefallen und blieben zu 5000 Fr. ausgeboten. Saäͤmmtliche Eisenbah nan Actien waren sehr vernachlaͤssigt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 27. Februar. Der Bischof von Exeter zeigte an, daß er am naͤchsten Donnerstag eine Petition mehrerer Bewohner von Cork vorlegen werde, worin dieselben bitten, Maßregeln zu ergreifen, um die von den Katholiken etdlich ein⸗ gegangene Verpflichtung, die herrschende Kirche nicht umzu— stuͤrzen, noch die protestantische Religion oder die protestantische Regierung zu schwaͤchen, wirksam zu machen. Nachdem Lord Broughs'am angekuͤndigt hatte, daß er seinen Antrag in Be— zug auf den k Befehl vom Juli vorigen Jahres, die Einfuhr von Neger-Sklaven in Guyana betreffend, vom Frei⸗ tag auf den Dienstag verlege, sagte er, er habe erfahren, daß eine gewisse Miß Newman, die anfangs zu läijähriger Depor⸗ tation, dann aber zu zjaͤhriger Einsperrung in ein Zuchthaus

verurtheilt gewesen, wegen angeblichen Wahnsinns, in den sis

durch einsame Einsperruͤng verfallen, nach Bedlam gekracht worden sey, und er verlange daruͤber Aufschluß von den Mini— stern. Lors Melbourne gab das Faktum des Wahnsinns je⸗ ner Person, aber nicht das ihrer einsamen Einsperrung zu und sagte, das Ministerium des Innern se erst ganz kuͤrzlich von dem angeblichen Wahnsinn jener Person unterrichtet wor— den. Er ging dann auf oie in der vorigen Sitzung erwahnte Einsperrung van Kindern in dem Millbanker Zucht—

hause uͤber und erklärte es fuͤr ungegruͤndet, daß in diesen Fal—