1838 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Rothwendiger Verkauf. Königl. Kammergericht.

Das in der Invaͤlidenstraße Nr. 3 belegene Grund stück des Doctoris phislosophiae Schumann, abgeschätzt auf 12225 Thlr. jufolge der nebst Hypoiheken⸗Schein 28 r in der Registratur einzusehenden

are, so

am . Mai 1838, Vormittags um 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Doctor phis losophiae James Schumann wird hierzu öffentlich vorgeladen. z

Public an d u m.

Zur freiwilligen Subhastation der im chemaligen Camminschen Kreise, jetzt im Flatower Landraths—⸗ Kreise 2 Herrschaft Krojaufe, welche nach dem Sypothekenbuche aus

der Stadt Krojanke Nr. 138,

Bontowo Nr. 16,

Krejanker Hammer Rr. 93,

Ossowko oder Wengorsz Rr. 203,

er, . Rr. 206,

Pedcin oder Zalesie Nr. 207,

Podrusen Nr. 215,

mirdowo Nr. 27,

Tarnowke Nr. 301, besteht und von der Landschaft auf 188, 636 Thlr. 18 sgr. abgeschätzt worden, ist ein Termin auf

den 2. Mai 1838, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Rath Fuchs hier⸗ selbst anberaumt, zu welchem Kauflustige mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß die Tare und die Verkaufs⸗Bedingungen in der hiesigen Registratur zur Einsicht bereit llegen.

Marienwerder, den 25. September 1837.

Civil Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts.

Marienwerder, den 30. Januar 1838. Civil-Senatdes Königl. Ober⸗Landesgerichts.

Das im Thorner Kreise belegene Rittergut Rawra Nr. 28 (früher Rr. 103), dem vormaligen Präfektur⸗ Rath Joseph von Kruszpnski gehörig, sell in termino den 12. Septemberdtieses Jahres, Vormittags

um 11 Uhr, in nothwendiger Subhastation an der Gerichtsstelle verkauft werden.

Die auf 70,272 Thlr. 27 sgr. abschließende land⸗ schaftliche Taxe ist nebst dem Hppothekenscheine in der Registratur einzusehen.

Zu dem anberaumten Termine werden zugleich die Wittwe Rosalie von Mlecka, geborne von Kruüsjynska, die Casimira von Mlocka und der Graf Friedrich Andreas von Skorzewski, da ihr Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch vorgeladen.

CdD:ictal⸗ Citation.

Auf den Antrag des Kurators der abwesenden Ma—⸗ rianna Schultz, die im Jahre 1809 nach Rußland egangen und nach anderen Nachrichten in Leipzig ge⸗ storben seyn soll, fordern wir diese Marianna Schultz und deren etwa hinterbliebene Erben auf, in dem auf den 1. Oktober 1838, Vormittags 10 11hr, vor dem Ober -Landesgerichts-Referendarius Strauch hierselbst angesegten Termine eder vorher bei dem unterzeichneten Gerichte sich persönlich oder schristlich zu melden, von ihrem Leben und Ausenthalt Nachricht zu geben und darauf weitere Anweisung zu gewärtigen. Bei etwanigem Ausbleiben wird die verschollene Ma—

rianna Schultz für todt erklärt, und ihre unbekannten nebst sämmiliche Ceupens, so weiden alle Behörden

Erben werden mit den Ansprüchen auf ihr ctwaniges Vermögen präcludirt werden, wonächst letzteres den bekannten und legitimirten Erben ausgeantworttt wer—= den soll.

Posen, den 15. Norember 1837. Königl. DOber-Landesgericht. J. Abtheilung.

Deffentliche Vorladung. Nachdem am 17. Revember 18637 über das aus rer⸗ schiedenen in dieser Stadt belegenen Grandstücken, einem Mobiliar Vermögen und einem Woll⸗Lager be⸗

siehenden Vermögen des hiesigen Kaufmann Joseph

11 pf. manifestirten und mit einer Schuldensumme von 8504 Thlr. 3 sgr. belasteten Rachlaß des am 28. Dezember v. J. verstorbenen Gastwirths und Kauf— manns Moritz Jochim am 26. Januar e. der erb— schaftliche Liquidatiens-Prezeß ersffnet und ein Ter— min zur Anmeldung und Rachweisung der Ansprüche aller etwaigen unbekannten Gläubiger auf

den 7. Juni c. Vormittags um 19 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Fitzau angesetzt worden. Diese Gläubiger werden daher bier— durch aufgeferdert, sich bis zum Termine schrifilich, in demselben aber persönlich eder durch gesetzhich zu— lässige Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Befanntschaft die FVerren Justiz⸗Rath Pfendsack, Justiz⸗Kemmissarien Müller J. und von Uckermann vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Ferderungen, die Art und das Verzugsrecht derselben anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismintel beijubringen, demnächst aber die weitere rechtliche Ein— eitung der Sache zu gewärtigen, wegegen die Aus— bleibenden aller ihrer etwaigen Vorrechte verlustig geben und mit ihren Forderungen nur an dasjenige. was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger ven der Masse noch übrig bleiben möchte, werden ver— wiesen werden.

Breslau, den 2. Febrnar 1838.

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz. I. Abtheilung.

Wir Landrichter und Assessoren Eines Kaiserlichen Rigaschen Landgerichts citiren, heischen und laden hierdurch und kraft dieses öffentlich ausgesetzten Pro— clams zum ersten, andern und dritten Male, mithin allendlich und peremtorie, Alle und Jede, welche an den Nachlaß des weiland Herrn Dris. Med. Frie. drich Ratbanael Sommer qua ereditores ac heredes irgend eine gegründete Ansprache formiren zu können vermeinen sollten, also und dergestalt edic⸗ ialiter, daß selbige schuldig und gehalten seyn sollen, mit solchen ihren Ansprüchen binnen 1 Jahr und 6 Wochen, von heute ab, allhier entweder persönlich eder durch rechtsgültige Gerollmächtigte sich zu mel— den, ihre Anforderungen gehörig zu dokumentiren und das fernere Rechtliche entweder in Person oder per mandatarium legitimatum et plene instructum allhier abzuwarten, mit der ausdrücklichen Verwarnung, daß nach Ablauf obgedachter peremtorischer Frist und der darauf noch folgenden beiden Acclamations-Termine von 11 zu Tagen der fernere Aditus präkludirt und schlechterdings Riemand weiter mit irgend einer Ansprache admitürt werden wird. Wonach sich Jeder, den solches angeht, zu achten und vor Schaden und Machtheil zu hüten hat.

Signatum im Kaiserlichen Rigaschen Landgerichte auf dem Schlosse zu Riga, den 20. September 1837. Im Namen und von wegen Eines Kaiserlichen

Rigaschen Landgerichts B. Baron Ungernsternberg, Laudrichter.

Bekanntmachung.

Dem Gutsbesitzer Herin Anten Gizvnski auf Luko—

mie im Königreich Pelen Guberni keck sind aus

der Wehnung in der Stadt Preck die nachstehenden

Poluischen Vfandbriefe gestohlen worden:

1) Zünf Stück à 35000 Fler. Peln. Litt. B. No. 783, 1867, 1911, 62,670, 92. A6].

2) Sechszehn Stück à 1010 Flor. Poln. Litt. C. No. AM7o8, M839, 5504, 7023, 8283, 91 i3. 9303. 9304, 9305, 11,A 602, 67,291, 70, A3, 89, 682, 90, 399, 119,066, 110,067,

und jeder gutdenkende Mann hierdurch ergebenst er— sucht, auf die respeftiven Vorzeiger und Besitzer der obbesagten Rummern der Polnischen Pfandbriefe ein wachsames Auge zu haben und im Enideckungsfalle selchen unredlichen Besitzer an der daselbst kempeienten Bedörde eder an den Gutsbesitzer Herrn Stanislaus v. Starorvpinski auf Mosgowo, Lebauer Kreise, De. partement Marienwerder, gefälligst anzuzeigen, wofür er eine ansehnliche Vergütigung vom beschädigten Eigen⸗ thümer der qu. Polnischen zfandbriese zu erwarten hat.

Preis 10 sgr.

Berlin (Stechbahn Nr. 3), Pesen, Bremberg bei E.

S. Mittler: ;

Des ersten Theiles zweite Abtheilung von Encyklopädisches Handbuch

Maschinen- und Fabrikenwesens für Kameralisten, Architekten, Künstler Fa⸗ brikanten und Gewerbtreibende jeder Arz; nach den besien Dentschen, Englischen und Frauzesi— schen Hülfsmitteln bearbeitet von Carl Hartmann, der Philosephie Dektor. Herzegl. Braunschweig. Berg

Mitgliede ꝛcc. Enthaltend die Beschreibüng von Winden, Krahnen, Rammen, Pumpen, Feuerspritzen, Pressen, Buchdrucker⸗, Kupfer- und Steindruckpressen, Schneide- oder Säge— mühlen, Taback, Loh, Farbe⸗ und Farbebeljmühlen 1c. Gr. Ato. 9 Begen Text mit 19 schön lithsgraphirien Tafeln. Subscrsptions-Preis 19 Thir.

Die günstige Aufnahme, welche der ersten Abthei. lung gleich nach Erscheinen zu Theil wurde, hat hereits über den Werth dieses Werks emschieden, den es sich durch die solgenden Abtheilungen noch mehr sichern wird. Zunäch h erscheint und wird bis Ostein in den dänden der Subskribenten seyn die erste Abtheilung des zweiten Bandes, „Gewinnung und Verarbei— tung der Metalle“ enthaltend, der alsdann mög lichst rasch des ersten Bandes dritte Abtheilung über Eisenbahnen felgen sell, deren späleres Erscheinen das Hinzufügen der neuesten interessanten Eifahrun— gen uber diesen Gegenstand rechisertigen soll. Darmstadt, im März 1838.

C. W. Le6ske.

In der Buchhandlung von A. Eyssenhardt in Berlin (Werdersche Mühlen Rr. 15) und Züllichau ist so eben erschienen:

Das Mineral- und Kohlenschlammbad

zu Gleissen nach seinen Heilwirkungen im Jahre 1837 und gegen wärtigen Einrichtungen von hr. Gutjahr, prakiischem Arzte und Bade Arjte zu Gleissen. RKebst einem Titel kupfer. Preis 24 sgr. Zum Besten der Armen. Bei der großen Frequenz, deren sich das Bad Gleis— sen besenders im vorigen Jahre wieder erfreute, schien es dem Perfasser nothwendig, in dieser Schrift eine Beschreibung der neuen auf die Gesundheit und das Vergnügen der Besuchenden hinzielenden höchst elegan— ten Einrichtungen für diejenigen zu geben, welche die beilsamen Wirküngen der Mneralquellen eder Schlamm— bäder erproben wollen. Mehrere sehr beachtungswerthe Fälle, in denen sich dieselben be ährt haben, sind darm ausführlich besprechen, und der Anbarg enthält eme genaue Nachweisung der Pesten-Course, der Preise sür Wehnung, Betöstigung, Käter m. s. w.

Die Breschüre ist durch j. de Buchhandlung, namem lich durch die von Mirtler in Posen und Bremberg Aderholj in Breclau, Hoffmann im Frantfurt 1. d. . Prausnitz in Glegau, Merin in Sienm, Dietze in Anclam, ju erhalten.

Neue Vierteljahrsschrift. . Vereinigung spuüntslt der ausgezeichnetsten Schrifristeller Deutschland s.

So eben, Februar 1838, hat die vresse rerlassen und ist in allen Buchhandlungen Teunchlaurs zu baben, in Beilin bei Ludwig Oehmigke, Burg

straße Nr. 8: De re G reiß afen. Gallerie von Unterhaltung sbildern aus den Kreisen der Literarur, Gesellschaft und

Die Dber-Directien der Liefländischen adeligen

Falk Konkurs der Gläubiger eröffnet worden ist, so Gülter-Kredit⸗Syecietät hat uns ermächtigt, die am haben wir auf unserem Gerichtshause Termin auf 373. April d. J. fälligen Ceupons ihrer Vier Prezem

den 11. Juni 1838

fragenden Pfandbriefe, wenn die Juhaber derselben

angesetzt, in welchem sämmtliche Gläubiger ihre An- solches wünschen,

sprüche an die Konkurs-Masse anmelden und deren Richtigkeit nachweisen sollen. Die Ausbleibenden wer⸗ en mt allen ihren Forderungen an die Mase vrä⸗ cludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein eniges Siillschweigen auferlegt werden. Denjeni— gen Gläubigern, welche persönlich zu erscheinen behin- dert sind, wird der auch beim hiesigen Gericht ange⸗ stellte Justiz Kommissarius Kloer zum Bevellmächtig⸗ ten in . gebracht, welchen sie mit Vollmacht und Information zu versehen haben. astrow, den 5. Februar 1838.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Pro kla ma.

Das in der Richtstraße allhier Nr. 82 belegene, im Hobothekenbuche Vol. J. Bo; 162 verzeichnete Haus des Lerstorbenen Kaufmanns Grieben nebst den dazu ge⸗ hörigen Wiesen, zufolge der mit Hypotheken⸗Schein in der Registratur einzusehenden Tare auf 12,134 Thlr. 14 sgr. abgeschätzt, soll

amn 26. Juni isss, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Franlfurt a. d. D., den 16. November 1837. Königl. Preuß. Laud- und Stadigericht.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. OGfthr. 1837. Daß am Hausvdigteiplatz Rr. H belegene Grundstück der En ichen Erben, taxirt zu 18816 Thlr. 1 sgr. 6 pf., soll Behufs der Auflöfung der Gemeinschaf am 19. Juni 1838, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypotheken⸗Schein sind in der Registratur einjusehen.

Edictal⸗ Citation. Von dem Königl. Stadigericht hiesiger Residenz ist über den auff einen Betrag von 6638 Thir. 21 sgr.

vom 1. bis zum 15. April d. J. zum Course von 93 Silber-Rubel für 100 Thir. Preuß. Cour. hieiselbst baar einzulösen. Berlin, deu 19. März 1838. Mendelssohn & Comp., Jägerstraße Nr. 51.

Literarische Anzeigen.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: . Preußische Militair-Gesetz⸗ Sammlung. Mit Genehmigung Sr. Maj. des Königs nn, g, von Dr. Carl Friccius, GEeneral-Anditeur der Armee, Ritter : c. ꝛc. Zweite Fortsetzung, enthaltend die auf die militairische Rechtspflege sich beziehenden Verordnungen aus dem Jahre 1837. Sz Bogen in gr. Ats. Geheftet. Preis 29 sgr. (Das Hauptwerk nebst der ersten Fortsetzung ist für den Preis von 3] Thlr. gleichfalls in allen Buch⸗ handlungen zu haben.) Frilher erschien in unserm Verlage: Das Preußische Militair-Strafrecht, wie es be steht, spstemarisch dargestellt von Dr. C. Fric⸗ cius, General-Auditeur der Armee ꝛc. 3c. Preis 13 Thlr. geheftet. Nic ola ische a n in Berlin (Brüderstraße Nr. 13), Eibing, Stolp und Thorn.

In allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Stuhr⸗ schen, Schloßplatz Rr. 2, ist zu haben:

Neueste, ganz einfache Copir⸗Methode. Oder Anweisung, Briefe, Fatturen, Rechnungen und überhaupt alles Geschriebene ohne Maschine und Kosten

in eiuigen Wöinuten zu copiren. Borsiglich nitzich

J

Wissenschaft. . Fkt. Seo. Altena, Ham merich. 1838. Eeh. 15 7hlr. Diese neue Vierieljahrsschrift bildet einen Vereini— gung-vunkt der ausgezeichnersten Schriftstel—⸗ ler Dentschlands, und indem sie schon durch den ansebnlichen Kreis der gewonnenen Mitarbeiter recht eigentlich aus er lebendigen Mitte der Gegen— wart bervergeht, wird sie durch die Darstellungen, die sie liefert, dazu beitragen, dem Publikum in jeder Art und Form eine zeitgemäße Unterbaltung und eine Leftüre zu bieten, die zur Orientitung in den wichtig sten Erscheinungen des medernen Lebens dienen son. Wir erlauben uns, allen Lesezürteln dies neue Journal zur Beachtung zu empfehlen. Der Inhalt des erschienenen ersten Heftes ist felgender: 1) Scheidewege; von K. A. Barnbagen von Ense. 2 Excdmmunication. Blicke aus dem Leben in die Zeit; von H. Kocnig. 3) Geist— liche Antiphonien; von Carl Rosenkranz. 5) Fragmente zur Geschichte des Erdlebens; von C. G. Carus. G) Gedichte aus den Ber— en; von Hr. Mise s. 7) Literatur-Blätter. (Von Dr. Mises u. Carl Resenkranz.) 8 Kor— respondenz-Blätter. (Eine Reibe von Berich— ten aus Paris, Berlin, Hamburg, Leipzig, Göttingen u. a. m.) Das zweite Heft des Freihafens erscheint im Monat März.

Für Gartenbesitzer, Blumenfrennde und angehende Gärtner.

Bei G. Basse in Quedlinburg ist so eben erschie— nen und in Berlin (Stechbahn Rr. 8) bei E. S. Mittler vorräthig: J Die dritte, un gearbeitete und verbesserte

Auflage von A. Ritter's

J. allgemeinem Deutschen Gartenbuch. Ein vollständiges Handbuch zum Selbstunterricht in allen Tbeilen der Gartenfunde, enthaltend: die Ge— müse⸗, Baum-⸗, Pflanzen, Blumen- und Landschafts Gärtnerei, den Weinban, die Glashaus-, Mistbert⸗ Zimmer- und Fenstertreiberei, so wie die höhere Gar.

ist zu haben:

für Kaufleute, Banquiers, Geschästsmänner, Gelehrte Eintheilung der Pflanzen, über die Anlegung, Erhal⸗ und überhaupt für alle Personen, welche viel zu schrei⸗ tung und Verschöneriing von Lustgärten und Parfz

ben haben. Quedlinburg, bei G. Bafse. Svo. Geh. einem vellständigen Garten⸗Kalender u. a. m. alphabetischer OBüdnung. Mit 95 Abbildungen.

In

; Svo. Preis 1 Thlr. 28 gr.

Unter den vielen vorhandenen Gartenbüchern liefen

In unterjeichneter Verlags Buchhandlung ist so eben kein einziges so gründliche, umfassende 2luweisungen, erschienen und an alle Buchhandlungen rersendet, in Belehrungen und Winke über alle Theile des Garien—

baues, als das gegenwärtige. Nicht leicht dürfte der

Leser, der über irgend einen Gegenstand Belehrung sucht, das Buch unbefriedigt aus der Hand legen'

denn es ist nicht nur nach eignen, langjährigen? Er

; fahrungen bearbeitet, sondern auch die vorzüglichss des eur, im ann der Gern dll. 6. überall benutzt und zu Rathe gejogen. Es ist daher nnz ein treuer, zuverlässiger Ratbgeber ür jeden Garten. in das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpest frei ins Haus gesandt wird. Um jedoch die Bestellungen bis spätestens den z1sten d. M. au uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es

freund und , Gärtner, und die alpbabetische . uies eine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Wummern vem Anfange des Quartals an nachgeliefert werden Fönnen.

Ordnung des väh jeden Artikel mit Leichtigkeit auffinden kann. Den

zanzen gewährt den Vortheil, daß man

tedendsten Beweis für seine allgemeine Brauchbarfejt

hilo liefern die so schnell gefolgten neuen Auflagen bei der Cemmissair, mehrerer Gelehiten- und Eewerbsvereine Menge ähnlicher Werke.

So eben ist bei uns erschienen der erste Band der neuen Ausgabe von t ö Gotthold Ephraim Lessing's sammtlichen Schriften, herausgegeben von Karl Lachmann. Zwölf Bände in groß Oktar auf Relin papier, mit Lessings Portrait in Stahlst ich. Sub, seriptions- preis für'is Ganje 12 Thaler. Voß sche Buchhanelung, Charlettenstraße Rr. 28, Ecke der Dorolheenstraßt.

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Rr. 3),

Dr. J. G. Flügel.,

Tiiglot or Commercial - Dictionary in 3 lan uages: English Frengh-Germau; compte. the technical expressions in Trade, Manufacture Navigation and Law. t Gr. in Svo. (255 Bogen) 1838. Kart. Der erste Deuisch-Englisch-Französ. Theil, 1836, wurde mit verdientem Beifall aufgenommen; der dritt Französisch⸗EnglischDeutsche Theil wird im Laufe diesth . fertig werden. Der rühmlichst bekannte Ven

siefert hier ein so vollständiges als neues Werk, welchtz in der Bibliothek keines Rechtsgelehrten, Kaufmann

und Manufakturisten fehlen soellte. Dr. C. B. Schade,

complete practical Grammar

altere aud improved in every part of spec i many adillitions. Svo. (32 Bag. Velinpap. lelbsic, London, Philadelphia. Kart. 1857. Iz Ihr. Diese anerkannt praftische Sprachlehre hat die weiã teste Üüberseeische Verbreitung gefunden und ist beson⸗ ders den sich auf dem Kontinente aufhaltenden Bisen und Rordamerikanern zur leichten und gründlichen Erlernung des Deuischen mit Erfolg zu empfehlen.

J. C. Hinrichssche Buchhandlung in Lepjzg.

Beeite Straße Wr. 23, zu haben:

nasien und Realschulen. Cr. Y. Ech. J119r Geist, Dr. E, anttilogiae gracene palacinae epi grammata selecta in ustium scholarum. Gir. 8

174 sur.

dyn. 3 Thlr.

in 5 Abtheil. Frei nach dem Franz. dyn. 22 Die Drülin de. Lust piel iZn 3 Aufzügen. Mh dem Fran sösischen des Herrn Boniu. 8Sro, 121 Till Eule nspiegel. Laäsispiel in 3 Aufzügen mn Weidmann. Mit Aenderungen neu eingenithu Svo. 112 sgr. . .

Der Elfenhuügel. Romantisches Drama in Min. Mach dem Dänischen des Prefessers Heibeig vom Prof. Kruse und C. Leb rün. 8Svo. I9ssz

Die heimliche Ehe. Komische Oper in 2 11, Musik von Cimarosa. Der Dialeg neu hen beitet. Sxo. 114 sgr. w

Die Pnriranerin eder der Englische Hof im Inh 1715 Historisches Drama in T Aften. Rach iu Frauzösischen. Sc. 113 192. t

Nächbarliche Späße. Swank in einem Am zuge. Frei nach dem Französischen. Svo. 71st

Wrgand, Dr. F. LS. K., kurze Dentsche Sptrat lehre für Real-, Bürger und Voltsschulen und in Grundriß für medere und mintlere Gyumasu Klassen. Gr. Svo. 10 sgr.

Bei Wilh. Logier, Friedeichsstraße Rr. löl,

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Lipp, G. Je praktische Anweisung zur Au fübrung der Farbe-⸗Arbeiten, für Mall Lackirer, Tischler, Maurer u. a. m. Dritte ven, mehrte Auflage. Breschirt. Preis 20 spt.

Interessante Neuigkeit. So eben ist in der Joh. Palm schen Vhtsts Buchhandlung zu Landshut erschienen und in ill guten Buchhandlungen, zu Berlin in der Stun schen, Schloßplatz Nr. 2, zu haben: .; Franz Paula von Gruithuisen's (Professors zu München ꝛc.) ; Kritik der neuesten Theorieen der Erde un Sieg der Natur über dieselben. Für Geologen und überbanpt für Natut historiker, Physiker und Astronomen. Gr. Svo. Breschirt. Vrcis 10 sgr. Ueber dieses geistvelle Schriftchen etwas E des zu fagen, halt die Verlagsbandlung nicht für ] Was es enthält, bejeichnet der Titel ganz genau, se daß der Inbalt ausgezeichnet fey, dafür bürgt 6 ame des berühmten Herrn Berfassers, den ale lebrlen nur mit heber Achtung nennen. Bemersung wellen wir uns nech erlauben, d Schriftchen gleich interessant und wichtig für Naturhisteriker, Phpsiler und Astrenemen wit

senkunst. Rebst Belehrungen über die spsiematische

gebildete Laien ist.

13 Thr

Cullmann, M, Geichichte den christlichen Re izzien er zu Ansehen gelangt. und Keche mit besonderer Rücksicht auf die satbe— lsale Glaabenslebre. Zum Gebrauche il rm

Lebküwn, C., Spiele sür die Bühne. 2 2häh

Einzeln: . k. Der Mann mit der eisernen Maske. Dil

Allgemeine

Preußische Staats -Zeitung.

5681.

r 8

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die

en aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen se m, nn 6. 4 eenf Cour. viertel jãhrli fen gg en ist, wofür den hiestgen Abon⸗

n,

Berlin, Donnerstag den 22st Marz

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Köͤnig haben dem Prinzen Friedrich r von Preußen Königl. Hoheit den Schwarzen Adler— hen zu verleihen geruht.

Der bisherige Justitiarius Geißler zu Belgern ist zum Kom missarius fuͤr die Bezirke der Koͤnigl. Gerichts-Aem— Belgern, Schildau und Muͤhlberg und zum Notarius im bartement des Ober-Landesgerichts zu Naumburg bestellt

den.

Zeitung s-Rachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 14. Maͤrz. Se. Majestät der Kaiser

n dem General-Lieutenant Michailowsky⸗Danilewsky, zur rkennung seines Werkes uͤber die Geschichte des Krieges im

re 1812, den Weißen Adler-Orden verliehen. Der Wirk— Staatsrath, Fuͤrst Lobanoff⸗Rostowsky hat den St. Annen— nden erster Klasse erhalten.

of the German language. Fi fil edit, thoraus Der Eeremonienmeister und Wirkliche Staatsrath Olsufjeff

jum Civil⸗Gouverneur von Moskau ernannt worden.

Frankreich.

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 14. März. sebatte uͤber die geheimen Fonds.) *) err Guizot schloß en Vortrag mit folgenden Worten: „Ich weiß sehr wohl,

diese Kammer nicht Alles vermag; indessen vermag sie viel; hue daher nur, was in ihren Kräften steht und was sie sich

schuldig ist, sie organisire sich, sie sey darauf bedacht, eine

Bei Florian Kupferberg in Mainz sind so eben 8 Jed. erschitnn und in' allen Buchhandlungen, in Be nnllmäßige; feste und entschlossene Majoritaäͤt zu schaffen, und

nder Euslinschen Baͤchbandlung (F. Mülner),

viele Dinge, die jetzt fuͤr unausfuͤhrbar gelten, werden sich t ins Werk richten lassen, waͤhrend zugleich die Regierung ; Ich werde der letzteren niemals Nittel verweigern, deren sie zum Handeln bedarf, aber ich Enge auch von ihr, daß sie sich dieser Mittel mit kraͤftiger da bediene. Und in dieser Beziehung gestehe ich offen, die gegenwartige Lage mir nicht genugt. Als wir ahre 1830 der Willkuͤr und nach 1830 der Anar— widerstanden, glaubten wir etwas Großes, etwas wuͤrdiges zu thun. Ich beschwoͤre die Kammer, es nicht Heben, daß jenes schoͤne Unternehmen nur einen Augenblick sgewuͤrdigt werde. Sie alle, m. H., die Sie Freunde der ' und Ordnung sind, und uͤberall, im Staate wie in den lien, eine gewisse Stabilitaͤt und Sittlichkeit einfuͤhren en, Sie bedürfen dazu, glauben Sie mir, einer Politik, ben so hochherzig als vorsichtig ist. Sie haschen nicht nach jularitaͤt; Ihnen genugt Ihr moralisches Ansehen; moͤge lbe Ihnen alle Ihre Gedanken, Worte und Handlungen kben, moge es Sie veranlassen, der Regierung die Pflicht legen, sich zu erheben und feste Wurzeln zu schlagen. Dies er beste Dienst, den Sie dem Koͤnige und dem Lande leisten en. Nach Herrn Guizot ergriff Herr Passy (vom n Centrum) das t chen der Kammer und dem Ministerium nicht jene Einheit he, die nothwendig sey, um ein gegenseitiges Vertrauen her— rufen, und um der Regierung die Kraft und Einsicht zu haffen, deren sie zur Leitung der oͤffentlichen Angelegenhei— beduͤrff. Was zunaͤchst die Kammer betreffe, so koͤnne er Behauptung nicht gelten lassen, daß es bei der großen Zer— lung derselben unmoͤglich sey, eine Majoritaäͤt in derselben uszufinden, die irgend einem Ministerium zum Leiter und and dienen koͤnnte; er wolle zwar nicht in Abrede stellen, es in der Kammer viele Meinungs-Verschiedenheiten gebe; sdestoweniger aber wuͤrde ein einsichtiges und festes Mini m sich immer noch eine Majorität zu bilden im Stande und wenn letztere bisher stets schwankend und zweifelhaft n, so muͤsse man den Grund davon lediglich darin suchen, die Politik der Regierung nicht klar und deutlich genug ortrete und daß sonach die Mehrzahl der Deputirten nicht sse wohin man sie eigentlich führen wolle. ( das Ministerium des 15. April gebildet wurde“, fuhr der ler fert, „nahm ich keinen Anstand, ihm meine Mitwirkung zu 1 . iich über zwei hochwichtige Fragen der innern Peli— . , n. und die Auflösung der Kammer, die ich . a te mit ihm nicht einerlei Meinung war. Als . Hin entrums habe ich mit meinen gleichgesinnten nn sf 69 he . am Schlusse der vorigen Session getreu⸗ haterstültzt, und. Sie wissen, daß es damals unserem Beistande sjorität verdankte. Hierüber kamen die Wahlen. Der Gang we ,. en mir von nun an nicht mehr entschlossen ge⸗ . n,, sich für gar keine politische Farbe; Mäuner von ö. . wurden in einem Wahl⸗-Kollegium begünstigt, n n surüctgemiesen. Ties war mir Kedenklich; dennoch En hn daß ie Minister sich schließlich für das rechte oder das sentrum entscheiden würden. Die Session wurde eröffnet und man gte uns ein Bündniß mit dem rechten Centrum an; ich hätte meiner⸗

Obgleich das Resultat dieser Deb n . atte bereits befan / in ot. hiate ne nn e, . 1. 2. , i. Centrums a egner des Mini . unseren Lesern nicht vorenthasten 9 dürfen. ant t nr, auf

ort und bemuͤhte sich, zu beweisen, daß.

Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeratien hiet am Orte

1838. bei der Redaction (Mohren⸗ Straße Nr. 3), in den

r das kommende Vierteljahr abmessen zu können, müssen wir ich selbst zuzuschreiben haben, Yen ms! Hin, des

seits eine andere Allianz vorgezogen, iudessen hatte der Entschluß des Mi⸗ nisteriums doch das Gute, daß er jedem ven uns gewissermaßen die Bahn vorzeichnete, die er von nun an zu befolgen habe. Jetzt ist dieses Bünd⸗ niß wieder gelöst; weshalb! Man behauptet, daß das Ministerium besorgt habe, allmälig unter die Voermundschaft der doctrinairen Par⸗ tei zu gerathen; dies sollte mich indessen wundern, denn ein Mini⸗ ster, der Kraft und Muth besitzt, wird das Patronat seiner Verbün⸗ deten niemals fürchten. Dem. 9. indessen wie ihm wolle, so ärndtet das Kabinet tt die Früchte seiner wandelbaren Pelittk ein; es hat es mit allen Parteien verdorben und fühlt seine Schwäche. (Herr Molt: Keinesweges!! Es freut mich, zu hören, daß das Mini— sterium sich nicht geschwächt fühlt, indessen scheint es mindestens soe. Andere Redner haben Ihnen bereits die Uebelstände auseinanderge⸗ setzt, die aus jener wirklichen oder bloß scheinbaren Schwäche der Re⸗ gierung hervorgehen. Ich erlaube mir daher nurnoch e ine Bemerkung: ein Ministerium ist nicht bloß das Organ des Königthums bei den Kaminern, es ist auch das Organ der Kammern bei dem Königthum, und wenn es daher in dieser Versammlung für schwach und unentschlossen gilt, so müssen seine Gegner auch , annehmen, daß es eben so ohnmächtig und willenles vor dem Königthum sey. Aus dieser Sprache werden sie entnehmen, m. H., daß ich kein Vertrauen mehr zu dem Kabinet habe, und doch bin ich überzeugt, daß es die besten Absichten hat: es wollte den Vermittler zwischen den Parteien machen, indessen gebrach ihm die Kraft dazu. Man wendei uns ein, daß, wenn das jetzige Ministerium fallen sollte, es schwer seyn würde, ein anderes an dessen Stelle zu setzen, indem keins von allen die Majo⸗ rität in der Kammer haben dürfte. Ich mag nicht leugnen, daß der⸗ gleichen Betrachtungen von einer gewissen Wichtigkeit sind; wenn in⸗ dessen eine Kammer elnen 21h großen Werth auf sie legt, so nimmt sie unter den großen Staats⸗Gewalten nicht mehr die ihr gebührende Stelle ein; sie entäußert sich freiwillig einer ihrer wichtigsten Befug⸗— nisse und ist nicht mehr das getreue Organ der Interessen und Wün⸗ sche des Landes, während die Repräsentatid , Regierung selbst, ihrer , Grundlagen beraubt, alle Würde und alles Zutrauen verliert.“

Der Conseils⸗Präsident erwiederte hierauf im Wesent⸗ lichen Folgendes:

„Der threnwerthe Redner, der so eben die Tribune verläßt, ist selbst in der Lage gewesen, die entschlosse ne Politik, die er von uns verlangt, szuüben. Er war eine Zeitlang Minister, und konnte daher den Einfluß geltend machen, den er uns jetzt abspricht. Es ist indessen hohe Zeit, den Ursachen jener wiederholten Anklagen, die man von allen Sesten gegen uns erhebt, nachzuspüren. Was hat sich denn seit der Adresse zugetragen? Wir sollen mit unseren Gegnern gemeinschaftliche Sache gemacht, wir sollen uns der Enischeidung wich⸗ tiger Fragen entzogen, wir sollen endlich von der Kammer noch nie ein entschieden günstiges Votum erlangt haben. Ich bestreite alle diese Behauptungen, für die sich kein einziges Faktum auffinden lassen wird. Etwas Anderes muß also im Hintergrunde lie⸗ gen; ich gestehe, daß ich nech nicht recht weiß, was; indessen wird es schon aus Tageslicht kommen. Mittlerweile hat Herr Gui— zot eine große Wahrheit gesagt; „Je ruhiger die Zeiten, um so schwerer ist es, sich eine Majortiãt zu schaffen.“ Ist es indessen ge⸗ recht, wenn ein so geistreicher Mann, wie er, dem Ministerium aslein die Schuld beimißt, daß es in der Kammer auf keinen stärkeren Bet⸗ stand zählen kann? In einem Lande, wie das unsrige, das 80 Jahre der Revolution hinter sich hat, sind die Menschen nicht leicht unter einen Hut zu bringen, und was meine ehrenwerthen Gegner auch sagen mögen, sie dürfen sich versichert halten, daß, wenn das jetzige Ministerium an dem Uebel schuld ist, ein neues Ministerium dieses Uebe! nicht heilen wird. (Gelächter. ) Alle Ueberzeugungen sind ge⸗ schwächt; in den Seelen herrscht kein Glaube; . besinden sich in einem fortwährenden unseligen Zweifel. Kann nun unter diesen Üm⸗ ständen wobl ein Mann wie Herr Guizot glauben, daß die Wahi von Ministern, die dieser oder jener Partei mehr eder min— der zusagen, einem solchen Zustaude der Dinge plötzlich ein Ende machen würde? Nur durch das allmälige, aber beharr— liche Einwirken einer sittlichen und aufgeklärten Regierung läßt sich jene Seelenruhe in den Gemüthern wiederherstellen, die wir ge— genwärtig so schmerzlich vermissen. Nicht wir haben das Uebel an— gerichtet; möge daher ein Jeder von uns bescheidenerweise dasjenige thun, was er zur Heilung desselben vermag. Und man wende mir ja nicht ein, daß ich hier nur meine eigene Sache verföchte. Es ist meinen Kollegen und mir wahrlich nicht darum zu thun, uns in ei⸗ nem Amte zu erhalten, dessen Ansübung man uns so schwer und so bitter macht. Hätte ich die Ueberzeugung, daß es andere Männer gäbe, die an meiner Stelle Besseres leisten könnten, als ich es ver— mag, ich würde mich mit freier Stirn und zufriedenem Herzen zurückziehen, weil es alsdann mit Ehren geschehen könnte. Indessen bezweifle ich dies: ich sehe keinen Mann vor mir, der fähiger wie ich wäre, unter den gegebenen Umständen Gutes zu wirken. Ich glaube, daß ich und meine Kollegen der uns gewordenen Aufgabe genügen. Ob nun dieses Vertrauen zu uns selbst dünkelhaft sey, darüber mö— gen Sie, m. H., entscheiden.“

Nach dieser Rede verzichteten die ubrigen noch eingeschrie— benen Deputirten auf das Wort. Ein Antrag des Herrn Bou— det, statt l, 500,000 Fr. nur 1,200, Cu Fr. zu bewilligen, wurde mit 233 gegen 184, also mit einer Majoritaͤt von 49 Stimmen, verworfen, was eine gewaltige Sensation in allen Theilen des Saales erregte. Im Laufe der ganzen Session war die Ver— sammlung noch nicht so zahlreich gewesen, als an diesem Tage; sie zahlte namlich, wie sich aus dem Obigen ergiebt, 417 Mit— glieder. Ein anderer Antrag des Herrn Isambert, wonach üͤber die Art der Verwendung der verlangten Summe in der naͤchsten Session vor einer aus Mitgliedern beider Kammern bestehenden Kommission Rechnung abgelegt werden sollte, fiel mit großer Stimmenmehrheit durch, und der Gesetz-Entwurf wurde zuletzt, ganz in der Art, wie er vorgelegt worden, mit 2h gegen 133 (nicht 138), also mit einer Masoritaͤt von 116 Stimmen genehmigt.

In der Sitzung vom 15. März legte der Großsie— gelbewahrer drei neue Cee en , vor, worunter einer, der die Bildung eines besondern Comité's fuͤr Ackerbau, Han— del und oͤffentliche Bauten beim Staats-Rath bezweckt. Es begannen darauf die Berathungen uͤber eine Proposition des Herrn Roger in Bezug auf die persoͤnliche Freiheit, wonach

die Artikel 10, 114, 113, 119, 121, 128, 613 und Els der Krimi⸗ nal⸗Gerxichtsordnung abgeschafft und durch eine Reihefolge au⸗ derer Bestimmungen 27 t werden sollen. Die Debatte, an der auch der Justiz⸗Minister Theil nahm, war von keinem erheblichen Interesse. Die beiden ersten Artikel der Proposi⸗ tion r [e, ,

n der Sitzung vom 165. März fand zunaͤchst ein ziem⸗ lich lebhafter Streit uͤber die von . Praͤsidenten nr Tagesordnung statt, nach dessen Beendigung die obige Debatte uͤber den Antrag des Herrn Roger wieder aufgenommen wurde. Der dritte Artikel derselben wurde, wie die beiden ersten, verworfen, was mehrere Mitglieder zu der Bemerkung veranlaßte, daß auf diese Weise die Erörterung der Proposition überhaupt ein bloßer Zeitverlust sey. In der That fand der Antra Celler sich veranlaßt, die Rednerbuͤhne zu besteigen und die Erklarung abzugeben, daß, da die Kammer fuͤr die per⸗ soͤnliche Freiheit nicht günstig gestimmt 8 en scheine, er seine Proposition zuruͤcknehme und 6 dieselbe fuͤr bessere Zeiten vor⸗

ehalte. Der Justiz⸗Minister erwiederte hierauf, daß die Kammer der persoͤnlichen Freiheit keinesweges abgeneigt sey, daß sie dieselbe aber in anderer Weise verstehe, wie Herr Roger.

Paris, 16. Marz. Der Gesundheits-Zustand des Mi⸗ nisters des Innern hat sich heute merklich gebessert, indeß glautt man, daß noch mehrere Tage vergehen werden, bis er wie— der im Stande seyn wird, seine Geschäfte zu übernehmen. Der Russische Botschafter gab gestern ein großes diploma—⸗ tisches Diner, zu dem saͤmmtliche Mitglieder des Kabinets

nagen r . ge, er Fuͤrst Paul Esterh. Oesterreichischer Botschafter am Englischen Hofe, ist 26 von hier nach London abgereist.

Der ntgelas ist hier eingetroffen. aris zußert sich uͤber das Votum

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erkuͤrzung, nicht das unbeder wurde; es verlange von der trauens/ Votum.

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t aben ihm ihr Ver— trauen verweigert, und unter denen, die fuͤr das Ministerium stimmten, befinden sich die Doctrinairs, die die geheimen Fonds nur als eine nothwendige n. bewilligt, aber sich aus⸗ druͤcklich dagegen verwahrt haben, daß man ihr Vetum als ein Vertrauens Votum betrachte.“ Hierauf erwiedert die Charte de 18309: „Das guͤnstige und wesentlich politische Votum, welches das Ministerium erlangt hat, wird von allen Opposi— tions- Journalen auf verschiedene Weise ausgelegt. Man mochte die Wichtigkeit desselben leugnen und den Resultaten des erfochtenen Sieges Eintrag thun; dies mußte so seyn und wir waren darauf gefaßt. Aber man wehrt si gegen den Augenschein und gegen die fast feierlichen Thatsachen, die die Debatte und das Votum begleiteten. Der Conseils— Praͤsident hatte die Frage sehr deutlich und entschieden gestellt und sie ist durch zwei Abstimmungen eben so entschieden gelost worden. Wenn nun gewisse Journale, wenn z. B. der „Consti⸗ tutionnel! sagt, daß das Votum dem Kabinette vom 15. April einen toͤdtlichen Streich versetzt habe, so ist das in der That ein Ver— stoß gegen den gesunden Menschen-Verstand, und eine solche Sprache findet ihre Entschuldigung nur in der Freiheit, die man dem Verurtheilten läßt, seine Richter 21 Stunden lang zu verwuͤnschen. Das Ministerium, sagt man, sey mitten in ser⸗ nem Triumphe tödtlich verwundet worden, weil es bei der Abstim⸗ mung uͤber ein entscheidendes Amendement 181 Stimmen gegen sich gehabt habe, und weil 28 Stimmen hingereicht hatten, es in die Minoritaͤt zu versetzen. Ja, allerdings, ein Ministerium, welches eine kompakte Opposition von 181 Stimmen gegen sich haͤtte, muͤßte dieselbe als Achtung gebietend betrachten, und mit ihr umgehen, wie mit einem moͤglichen Nachfolger. Aber was findet man, wenn man die Elemente jener anscheinend so zahlreichen Minoritaͤt zersetzt? Fuͤnf bis sechs Nuͤancen, die sich vereinigt haben, um zu zerstoͤren, die aber nicht im Stande sind, irgend etwas aufzubauen; Manner, deren Meinungen und Grundsaͤtze lange Zeit entgegengesetzt waren, die sich nun gegenseitig die Arme oͤffnen, um mit ruͤhrender Eintracht das bestehende Mini—⸗ nisterium zu stuͤrzen, und die sich auf seinen Truͤmmern um die Erbschaft streiten wuͤrden.“

Der Konig hat eine Summe von 50,000 Fr. auf die Ci⸗ villiste angewiesen, womit noch in diesem Jahrs die Reparatur des Schlosses Heinrich s Iy. in Pau begonnen werden soll.

Der verantwortliche Herausgeber des legitimistischen Jour—

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