1838 / 89 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Blitzstrahl die weit emporragende Thurmspitze der schoͤnen Abtei⸗ kirche gleichen Namens. Ploͤtzlich stand dieselbe in Flammen, und der Thurm konnte nicht gerettet werden. Die Kirche selbst, die Zierde der ganzen Gegend, wurde jedoch durch die thätige

hier, und Fahrstraßen giebt es bekanntlich nicht.

Inland. Berlin, 28. Maͤrz. Die Rhein und Mosel-Zei⸗

Folgen jener Umwaudlung nicht au Leben nicht auf Kesien des innern

) 354 wartet. Im Ganzen hat er nicht den besten Zeitpunkt gewahlt; frühtren Zustande desselben bervorgegangenen Formen des öffentlichen wir haben außerordentliche Hitze und sehr viel Regen, so daß

. , 3 ö noch Zeit nech Sinn übrig bleiben, e ] = tung berichtet aus Tier vom 21. März: „In der Pacht der zwar ein anderer als der frühere, aber lein besserer seyn würde. fen bätten.

Hülfe der Pfarreingesessenen vor dem Untergange bewahrt.“ einzelnen Wissenschaften gewidmeten Zeitschrifien schnell und vol⸗

Wie aus vielen anderen Wein gewinnenden Orten, so siändig zur Kunde gebracht, aber messiens nur für die Eingewéil⸗ faͤngt man jetzt auch am Rheine an, gegruͤndete Besorgnisse ten, und ohne zur Kenntniü des großen Publikums 16 gelangen, 38 re ,. wegen der ,, zu hegen, die der Weinstock daselbst dessen Forderungen anderer Natur sind, als die der Männer rem . Morg

während des so anhaltenden und strengen Winters erlitten hat. 56 Der Herr Perfasser des oben genannten Werkes hat es sich 27. Nach dem Urtheile der aͤlteren Weinpflanzer soll mehr als ein

sich bestätigen sollte, abermals die Hoffnung auf ein vollkommen fern desselbtn in einler gebildeten Sprache min fach gemäßen Erläuic- LTraurbune:. = 0. nes Weinjahr vernichten wuͤrde. rungen, und dadurch allgemein verständlich, vorzufübren, welche gern Dunstiärtiaung 60 Et. und' viel gelefen worden sind, ein Beweis, daß es ihm gelungen, die Wener. ... teyoaen.

zen wie im Einzelnen wesentlich in einem steten Kampfe mit den

deren Hemmniffe nicht fowohl Probleme seines Denkens, als vielmehr seiner praktischen Thätigkeit, und gelang es dieser nicht, sie zu besei⸗

welchem der l Menschheit sich eutwicktln kann. Aus dieser tief gefühlten Forderung gingen alle Völkerwanderungen hervor, doch erst, nachdem sich der Kampf auf dem heimischen Boden als vergeblich ergeben hatte. Es lag in einer Menge von Umständen, deren Erörterung, ja selbst nur Andeutung, hier zu weit führen würde, daß überall, nachdem die ; . äußere Sxistenz gesichert war, der von den drückenden Banden phy⸗ Parts. In der Sitzung der Akademie der VBissenschaf⸗ sischer Nothwendigkeit enifesselte Geist sich vorzugsweise dem entge- ten 9 . ö , 5 ö die . mitgeiheilt, welche mit der wissenschaftlichen Erforschung der Regeut⸗ . . ö

j Den geologischen Theil hatte Herr Ooer in 2 Atten, nach dem Elie de Beaumont, den botanischen Herr von Mirbel und den zeo⸗

gemach trieben aus dem alten Baume der Erkenntniß auch andere logischen Herr Dumeril bearbeitet. Herr Flourens übersandte . des Savans“ erschienenen Artitell Herr Eicke den Orovist. . . . Vorstellung sind die mit „Mittwoch“ bezeichn

Der Vater der Debuͤtantin. Vorher: Der Obrist wn Lustspiel in J Akt, von B. A. Herrmann. Marz Zum fuͤnfundzwanzigstenmale: Romantisch komische Oper in vom Kapellmeister Franz Glaͤser. ;

gengesetzten Gebieie zuwandie, nämlich dem meiaphysischen, und sich abmühete, seiner Hert zu werden. Die edelsie Kraft langer Jahrhun- schaft Algier beauftragt worden. derte hat sich daran versucht und zum Theit zersplittert, und erst all—

lange ver die Natur selber als ein Problem auf; wenn ihre Beherrschung auf

Bedingungen des äußeren Lebens viüllig umgestaltenden Erfolge dies zum Theil schon geschehen ist, zeigt der jetzige Zustand der Menschbeit. Es ist, wie ehemals, ein Kampf mit der Natur, aber nicht in vergeblicher Ab⸗ mühung der Muskelkraft; die Arbeiten des Herkules werden jetzt von jeder Dampfmaschine übertroffen. Man verläßt nicht den heimischen Boden, um schönere Länder zu erobern und dort sich anzusiedeln, sondern die Natur des eigenen Landes wird abgeändert, und, durch rin unzäyl— bares Heer von Kunstmitteln sucht man alle ungünstigen Bedingun—

fernt sich dadurch allerdings inehr und mehr von den natürlichen Be— dingungen, und wird künstlicher und bedürfnißreicher; die aus dem

1) die Elbinger Stadt-Obligation Nr. 1283 über

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Kempten 1837.

. hervor, als neue Aufgaben für den denkenden Geist, die, der Akademie einen im „Journal

fam ju folgen, da hierbei der Einzelne nicht minder als das Ganze /. . betheiligt ist. Wir können es 33 nur loben, wenn Schrifisteller Fische, spstematisch und nach

sich bemühen, jene Fortschritte und ihre Anwendungen auf das Leben zu allgemeiner Kenuütniß zu bringen. Zwar werden sie durch die den

eit 1832 zur Aufgabe gemacht, die beinerkensweribesten Forischriite

itthei in der Physik und Technolegie, fo wie in der Astronemie und cigi⸗ Luftdruꝑ. .. 310,0 pal. Drittheil des tragbaren Holzes erftoren seyn was, wenn es gen verbanden Wiffenschafln, im Stuttgarter Möergenpiatie den Le- Lunwarme -= R.

rechte Meihode der Darstellung ju finden. : . bis auf die neuecste Zeit forigefetzt, unter obigem Titel besonders ker: o kenzug. -. Natur und gewerbwissenschaftliche Berichte, ausgegeben und dadũrch ein Werkchen geliefert, dessen ,,

oder Darstellung der neuesten Physik und Technologie Eindruck einer großen reichen Bilder. Sammlung gewährt. u isti F ter Äbwechselung reiht sich Gemälde an Gemälde, bald von aröße , . ö von Dr. J. E. Nauͤrn berger. rem, bald von geringerem Umfange, von dem verschiedensien Jubalie

der nicht eben Mann vom Fache ist,

ung der bierüber angestellten Bersuch Baremeter und die Berechnung der S Turpin und Dutrochet berichte des Herrn Paye

Atmosyhäre, nebst Anwend

und Gesellschaftslebens werden durch die e, des . 1 mit dem ĩ ind; . ĩ ise ni ĩ untergraben, und die dem neuen Zustande der Dinge angemessusten lenbrechung. * 9 . recht * 96 9 ö 6 dernen des letzteren gestalten sich weder leicht nech schnell. Es ist über die (bereits früher erw 4 Prers das Ziel derselben 2 mm wan nun die schwere Aufgabe, zu verhüten, daß dadurch die wehlibaätigen Auwendung der erfrercn fgcheben werden, daß das äußere statteie Bericht ab über bereichert werde, was nothwendig iomolegie ven Herrn La

geschehen muß, wenn das erstere so bet ürfnißreich wird, daß alle versiiät in Löwen.

Kraft des letzteren verwendet werden muß, um ersterem zu genügen, reiche fossile Knochen aus

und der Men ür Eibebung und geistigen Genuß weder Mittel, H bandlunz spricht er die Ueberzer gegen it , r Zustand ven Barbarei, Knochen dert e. n. Serr a

vom 17ten auf den 18ten 8d. wurde hiesige Stadt und, Umge, Ju Lier solchen Turchgangs-Per ode, in welcher Te Darmenie Fri: mie (uss Ak handlung sber ie bung von einem schrecklichen Sturm und Donner mw eiter heim 3 2 ä n fie Tier ick, k d 4

esucht, wie wir lange nicht erlebt hatten. Das Unwetter ent-! tend schwankt, leben wir, und es ist nicht bleß cin: Aufgabe der ud sich besonders in dem 3 Stunden unterhalb Trier gelege⸗ Siaatsweisbeit, sondern auch jedes denkenden Mannes, Ter Ulmge⸗ ) n , nen Soͤrfchen Klausen. Gegen halb 1 Uhr Nachts traf der staltung des äußeren Lebens, malche es durch tie grchen Forischriite die Ucsache der Fäuiniß sind.— der Physik, Chemie, Naturaeschichte und Mechanik erfährl, aufmerk- fanden sich felgende:

Die Herren ähnte) Abhandlung Karieffeln beireflend Derr Dum enn den zweiten Band der Einleitung in die En, cerdaire, Prefesser der Zoelogie an der Herr Lartet übersandte der der Gegend von Sansan. J igung aus, daß die Hirsche, d kommen, ihr Geweib nicht aba 1 Rousseau übersandte der Alm. Anatomie der gemeinen Fiedermu; and' über die Anwendung des Geldes in der Men Beaupertbuv und Roserille ürersandten zn oste pi chen Th ec, wich Unter den vorgelegten Werle und die L hmm Verzeichniß der fessin der Lagerung der Fels arten geordnn r Geschichte und Geegraphie der In

In einer 3.

zn. Die Herren . und; Akademie ihr? Untersuchungen über die mik

leber das Leben, die Buff nes; ven Geeffrev Saint-Hilaire.

von Grey Egerton. b i n fel Cuba ven Poilipp Poev, in Spanischer Sprach .

Meteorologische Beobachtung. Nachmittags Nach einma iger

Beobachtung.

Er hat diese Berichie, Wind. ......

341 A2 * Par. 0,20 R. 3,29 R.

Queuwarme 6.81 Fluzwarme O, 99] Bodenwarme 1,9 Aus dünstung O. nn Niederschlag O. 6 Wärmewechsel 1j

3A0.81 Par. 4 60,90 R.

Tae m? tel: 3h12 Var.. 4 O30 R.. 200 R.. 71 vGt. Mn

zu riel' versprochen kai. Freilich chen. 1) Konzert-Ouv 29 Konzert fur das P

Kln.

zumt, nun um so (ifriger beachtet wurden. So trat jetzt über ein ungedrucktes Werk ven Pevßennd, welches den Titil führ: Zu dieser „Abhandlung über die Korallen, enthaltend die neuesten Eneckun— der frührsten Stufe nur eine Aufgabe für die phy sische Kraft'war, gen, die in Bejug auf die Poren, Madreporen, Eschasg'. Lüihephr= so wurde sie es jetzt für die geistige, und mit welch' großem, die ten, Schwämme und andere Erzeugnisse, die das Meer darbietet. angesicllt. worden sind“. Das Manustript ist vom Jabre 174 und ö enhält fämmtliche Untersuchungen Pevßonnck's über diejenigen Kör— sechzehn per, die man damals für Pflanzen hielt und die er zuerst als Erzeng— Sonnaben nisfe von Thieren, die zur Klasse der Zoophoten gebötsn, darstellte. Durch diefe Entdeckung wurde eine ganje Klasse von Wesen plötzlich Akten. Musik aus cinem Räaturreiche in ein anderes versetzt und das Ganje erschien damals so fabelhaft, daß Räaumur, welcher damit beauftragt werden war, den Gegenstand in der Akademie zur Sprache zu bringen, den gen, welche aus jener hervorgehen, zu paralvsir6n. Das Leben ent- Namen des Verfassers „aus Schonung verschweigen zu müssen glaubte. Herr Biot kündigte an, daß er näichstens, wenn die Reihe an ibm sey, eine Abhandlunz lesen werde über die physische Constitutien der

Königliche Sch au spiele.

Im Schauspielhause, zum ersn Schauspiel in 4 Abth., nm f: Konzert der Geschwister Richard un Amsterdam, 17 und 12jährige Klavin hilharmonischen Vereins zu Mah komponirt von Richard Mulde tanoforte, von Felix Mendelssohn⸗-‚u Richard Mulder.

Donnerstag, 28. Maͤrz. und durchgängig in gutem Sivle gehalten, nirgend erblickt man lin male wiederholt Das Leben und die Thätigkeit der Menschheit besteht im Gan, Sülllleben, im? Gegentheil erscheint bier das Leben sebr rege. Die I Leutner. Hier au s J En . ,, im Ganzen . , n nicht leicht ö, . Le ö Pemmnissen der geifligen und leiblichen Sphäre des Daseyng, in ei. Wesentliches vermißt werden; bei einigen könnie man jedech mit dem n al ner steten ofen von Problemen, welche sich meist unwillkürlich im Herrn Verfasser rechten, die er, obgleich zweifelnd eingeführt, doch spieler, Ehrenmitglieder des p inneren Bewußtfeyn offenbaren, in einem forigesetzten Streben, mehr uberschätzt, und von denen er sich r , oder weniger deutlich erkannten Forderungen des äußeren oder inne⸗ hat die Zeit unterdessen darüber gerichtet; allein wie sie es geiban, ren Seyns ju genügen. Zühire shemais ein auf niederer Siufe der lüeß sich auch ohne Hedipische Kunst rorausseben. Dennech sind guch tholdy, vorgetragen von Kultur siehendes Vet seine phyfische Existenz bedrängt, so wurden sie lehrreich, wenn nicht durch ihre Wirkung, doch durch das Bei⸗ Gyer! Euryanih

werk, wie denn überhaupt das, was der Herr Verfasser zur besseren cher. H Re om . Erläuterung und Beleuchtung der mitgetheilten Enideckungen und Er in 6. ligen, so silschtete es, Fab feinen Boden auf und eroberte sich einen findungen beibringt, fast durchgängig zu loben ist; Es ist genau so län ö. anderen, wo die Ratur oder die Umstände die Bedingungen des phy viel, als der gebildete Mann, t ihres Bruders. sischen Lebens günsiiger gesialtet hatten. Erst, wenn dies gesichert zur Erklärung braucht. Bet dem allgemeinen. Intertsse, das diese war, wandte sich der Geist den Problemen des Denkens zü, und Gegenstände haben, bei ihrer großen Wichtigkeit für das Leben und konnte diefen sich' um so freier widmen, je weniger jenes seine Thär unsere Zeit, fönnen wir das Buch dem ganzen Publitum als cine tigkeit in Linsprüch nahm. Günstige Gesialtüng, leichte Befriedigung anmuihsge, anzichende und in gefälliger Weise belkchrende Leslürc em, der Forderungen des physischen Dafeyns isi überall der Boden, auf pfehlen, durch dessen Herausgabe sich der Herr Berfasser, rin Verdicnst Ranges ! Rihlr. 106 Sar. ꝛc. an zur Freiheit gelangen, wo ein böberes Leben der üm die in Rede stehende Sache erworben hat, und welchzs aus dem

oben angegebenen Gesichtspunkt hetrachtet, wichtiger. erscheint, als ö solche allgemeine Belehrungen häufig augeschlagen werden. hectacle à 6

Die Geheimnisse,

Cecilie Mulder, aus

3) Arie, aus d Sͤnigl. Sänger Herrn Biz se Londres, grande Ron) o hrillant 10 m le Pianofam vorgetragen von Cecilie Mulder, Schuͤlett 5) Capricilo fuͤr das Pianoforte, komponin Richard Mulder. Im Opernhause. Armide, große hi Musik von Gluck. Ein Platz in den Logen des ersten

sungen von dem K J. N. Hummel,

und vorgetragen von Freltag, 30. Maͤrz. roische Oper in 5 Abth., Preise der Platze;

at unterm 28sten v. ommission, Wirklichen Geheimen Rath Kuschnikoff, folgendes eskript ergehen lassen: „Sergi Sergijewitsch! Da Ich aus em Mir vom Staats-Secretair Longinoff vorgelegten Bericht ber die im Laufe des Jahres 1837 bei der Bitischriften⸗Kom— ssion vorgekommenen Sachen die bestaͤndige Thaͤtigkeit der zninission in der erfolgreichen Erledigung derselben, besonders pan Mich selbst und an Meinen vielgeliebten 4 . den hronfolger, gebrachten Klagen ersehe, so gereicht es Mir zum ihrhaften Vergnuͤgen, Ihnen und Ihren Mitarbeitern, den stgliedern der Kommisston, fuͤr diesen Eifer und fuͤr diefe Lei⸗ ingen Meine aufrichtige Erkenntlichkeit und Mein Wohlwol—

Krankheit des Herrn Hoͤfer sin len zu bezeigen. Ich verbleibe Ihnen auf immer wohlgewogen.

mit Ballets.

) La seconle représentzfion de: leville nouveau en 2 actes, par Iläaulon. 2) Le mai de la verre, comédie en 1 acte. Monsieur Alouflet, vaudeville en 1 acte.

Koͤnigsstädtisches Theater. Auf Höchsten Befehl: Italiänischen, von Seyfris

Im Schauspielha

3) La rep &⸗

Donnerstag, 29. Maͤrz.

Musik von Bellini. Wegen fortdauernder

ten Billets guͤlkig.

Freitag, 30. N in A Akten, von Jahren.

B. A. Herrmann. tte am 18ten d. bei Ihren Majestaͤten dem

on Hameln.

Nattenfaͤnger v

Redacteur RM. .

Gedruckt bei A. W. Hayr.

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. ᷣ—ᷣᷣᷣ . —— . * ö J * * 3 Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Staaten. ü ti ä o swärtigen die Beweism! ibri nd hiernächst die weiteren ip e is 2 igen. Betanntmachungen. i neee e ne, nel Literarische Anzeigen 5 0

Bekanntmachung. Sembeck zu Mandatarien in Vorschlag gebracht. Da folgende Dokumente verloren gegangen sind, als: Berlin, den J. März 1838. ; Königl. Preuß. Kammergericht. 100 Thlr. Courant, welche dem Müllergesellen

Johann Gottlieb Voß zu Zeuden bei Belzig ge⸗ .

dört und welche in dem NRachlasse des am 2. Mai ,

1837 zu Zeuden verstorbenen Mühlenmeisters Christ. Ueber das Vermögen des Kaufmanns A. W. B. Friedrich Voß, der solche in Verwahrung hatte, Neumann hier ist per decretum vom. heutigen Tage nicht aufgefunden worden ist; Konkurs eröffnet ünd zugleich der effene Arrest ver— 2 die Bank⸗Obligation Litt. I.. Nr. So, 9ᷓ0 vom hängt werden. Es werden daber alle diejenigen, 18. Januar 1835 über M00 Thlr., welche auf den welche dem Gemeinschuldner zugehörige Gelder und Namen der Wittwe Schackwitz ausgesiellt, noch Sachen in Händen haben, hierdurch angewiesen, an gültig über 200 Thlr. und Zinsen seit dem 19. Sep⸗ Niemand das Mindeste davon zu verabfolgen, viel⸗ tember 1836, welche die Eigenthümerin am 5. No- mehr dem unterzeichneten Gericht ungesäumt davon vember 1836 hier verloren haben will und die Anjeige zu machen und die Gelder und Sachen, jedech hiernächst an die unverehelichte Christine Friede mit Vorbehalt ihrer daran habenden Rechte, in das rike Busse cedirt worden ist: Land- und Stadtgerichts-Depositorium abzuliefern. 3) die Berliner Stadt-Obligation Litt. E. Rr. 59 A6 widrigenfalls alle Zahlungen und Ablieferungen für vom I. Januar 1828, ider 100 Thlr. ausgestellt, nicht geschehen geachtet und zum Besten der Masse worauf die Zinsen bis incl. den 17ten Termin anderweit beigetrieben, wenn aber der Inhaber solcher gezahlt worden sind, welche der Particulier Christiau Gelder oder Sachen dieselben verschweigen oder zurück— Nickel im Oktober 1836 verloren haben will; behalten sollte, er noch außerdem aller seiuer daran ) der Banko⸗Pfandschein vom 7. Juli 1837 Rr. 2563 habenden Unterpfands- oder auderer Rechte verlustig geht über Mob Thlr. Staatsschuldscheine, worauf die Cottbus, den 20 März 1838.

Handlung Neumann & Weber hierselbst 1100 Thlr. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht als Darlehn von der Königlichen Haupt-Bank erhalten hat, und welcher in der Nacht vom 16. zum 17. November 1837 durch das Zerspringen Avertissem en t.

einer Flasche Salpetersäure vernichtet und unleser⸗ Ueber das Vermögen des biesigen Kaufmannes A. lich geworden ist; W. B. Neumann, welches hauptsächlich in einem Ma—⸗

so werden auf den Antrag der oben bezeichneten In⸗ terialgeschäft besteht, ist wegen Unzulänglichkeit dessel— baber alle diejenigen, welche an diese Papiere als ben per decretum vem heutigen Tage von Amtswegen Eigentbümer, Cesssonarien, Pfand⸗ oder Briefs⸗Inha- der Konkurs eröffnet worden. Es werden daher alle ber oder deren Erben Ansprliche zu haben behaupten, diejenigen, welche an das Vermigen, des Kaufmanns hierdurch öffentlich vorgeladen, in dem vor dem Kam⸗A. W. B; Neumann Ansprüche zu haben vermeinen, mergerichts⸗Referendarius von Sprenger auf c den 11. Juli d. J., Vormittags um il Uhr, Herrn Kammergerichts-Assessor Balan auf

im Kammergericht anberaumten Termin zu erscheinen den 9. Juli g., Vormittags 160 Uhr, und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie anberaumten präklusivischen Liquidaiions⸗-Termine im mit denselben präkluüdirt, ihnen deshalb rin ewiges Königl. Land- und Siadtgericht hierselbst erscheinen, Stillschweigen auferlegt und die gedachten Dokumente den Betrag und die Art ihrer Forderungen anzeigen,

dergestalt öffentlich vorgeladen, daß sie in dem vor dem

Termine und bei umerlassener Amneldung ihrer An. sprüche aber haben dieselben zu gewärtigen, daß sie mit allen etwanigen Forderungen an die Konkurs-Masse

prätludirt werden sellen und ihnen ein ewiges Still— schweigen gegen die übrigen Krediteren auferlegt wer⸗ den wird. Denjenigen, welchen es im hicsigen Orte au Befanntschaft fehlt, werden die Justiz Kemmissa—

rien Knobloch ünd Behm zu Mandataren in Vor-

schlag gebracht. ö. Coitbus, den 20. Mär; 1833s. . Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

3 . Ueber das Vermüägen des entwichenen Buchdruckerei

Besitzers Herrmann Cohn ist unterm M. Novemter

1837 Konkurs eréffnet und der Herr Justij Kommissa— rius Marchand der Masse vorläufig zum Kurater be— stellt. Alte unbekannte Gläubiger des Gemeinschuld— ners werden hierdurch vorgeladen,

am 11. Juni 1838, Vormittags 11 Uhr, im Stadtgericht vor dem Herrn Kammergerichts— Assesser Liebmann ihre Ausprliche an die Masse ge— hörig anzumelden und deren Richtigkeit nachjun eisen. auch sich mit den übrigen Krediteren über die Beibe⸗ baltung des bestellten Interims-Kurators eder die Wabl eines anderen zu vereinigen. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mu allen Forderungen an die Masse ausgeschlessen und ihm desbab gegen die fibrigen Gläubiger ein ewiges Siillsch weigen auferlegt Denjenigen, welchen es hier an Bekannischast ferlm, werden ju Sach valtern vergeschlagen die Herren Justiz Kemmissarien Dr. Straß und Gieldbeck.

Zugleich wird der Gemeinschuldner vergeladen, in dem̃ angesetzien Termine ebenfalls zu erscheigen; um die ihm beiwvebnenden, die Masse berreffenden Mach—

richten dem Kuraier mtzuibe len und besonders über

die Ancprüche der Kredüsren Auskunft zu geben. Berlin, den 25. Februar 1838. . U Königl. Stadtgericht hicsiger Residenzien,

Abtheilung für Kredit- Srbhastarions und

Nachlaß⸗ Sachen.

Quedlinburg ist erschienen

Bei G. Basse in nen n Beklin in der Suh

in allen Buchhandlungen, zu schen, Schloßplatz Mr. 2, zu baben: Thomas Lüftung s-Bienenzucht. Oder praktische Anweisang zu (iner verbesserte mensch ichern Bebandlung der Honigbienen, i das Leben der Bienen erhalten und die größte des besten Honigs mit leichter Nach dem Englischen bearbeitet vor Mit 1 Tafel Abbildangen. Vr Das von dem Engländer Wutt ausgestellt Spnslem der Bienenzucht hat in England sowobl as größte Aëssehen erregt, indem iuünen errege!!

Mübe gewonnen p 1D. A. G. Abitzt

in Frankreich d . hen. selbe die Produfte cer Bienen in Ersta Duantität und zugleich in der vorzüg'ich

Fine Zeitsehrift für die gebildete Ft Herausgegeben von R. Heller.

Erster Jabrgang. 312 Nummern (13 Leipzig. Berlag von F. Zu haben in allen Buchhandlungen äntern für den Preis von 19 Thlr., i bahn Rr. 3), Posen, Bremberg bei E.

Rerlin ( Stch⸗ S. R im

In allen Buchhandlungen, Berlin bei F. mu / ler, mer den Linden Nr. 19, ist zu haben: Kommunal-Steuer- und Kon waltung s⸗Ordnung.

g strͤte, Stadt verordnete, Guts-Rbrigk Schulzen; herausgegeben v Kün gl. Hofrathe.

bei W. Heinrichshefen. Prei

on W. G. v. Magd ibur ;,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem General-⸗Major von

hülsen den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichen⸗ lub zu verleihen geruht. e.

Majestäͤt der Koͤnig haben dem im Großherzogl. Hes⸗

schen Garde ⸗Chevaux-legers-⸗Regiment angestellten Premier⸗ seutenant, Freiherrn von Dornberg, den St. Johanniter hrden zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestät haben den pensionirten Kreisrichter, igen Advokaten von Normann, und die Prokuratoren Dr.

höfer und Pr. Ziemßen in Greifswald zu Justizraͤthen zu nennen geruht.

Der Justiz-Kommissarius August Adolph Heubach zu

zaalfeld in Ostpreußen ist zugleich Jenn Notarius im Departe⸗ ent des Ober ⸗Landesgerichts zu K

nigsberg ernannt worden.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Major und

mmandeur der sten Division, Prinz George zu Hessen, ich Frankfurt a. d. O.

Zeitungs-⸗Naͤchrichten. 9 n 9nd

Rußland und Polen.

St. . 21. Maͤrz. Se. Majestät der Kaiser Jan den Vorsitzer der Bittschriften—

( (gez) Nikolaus. Der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini—

r Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Wuͤrttemberg, Fuͤrst von

henlohe⸗Kirchberg, der seinen Posten auf . Zeit verlaͤßt, te n h aiser und der iserin und bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Grohßfuͤrsten Thron⸗

ger seine Abschieds-Audienzen. Die Kaiserin ertheilte auch

Gemahlin desselben eine Abschieds-Audienz.

Der bei der Russischen Gesandtschaft in Neapel angestellte kaatsrath und Kammerherr, Fuͤrst Fedor Golizyn, ist auf seine tte gänzlich des Dienstes entlassen und zum Wirklichen Staats h befoͤrdert worden.

Der Ober⸗-Befehlshaber der aktiven Armee, General-⸗Feld—

arschall Fuͤrst von Warschau, Graf Paskewitsch-Eriwanski, ist

löten d. von Warschau hier angekommen.

Warsch au, 25. Maͤrz. Nachdem vorgestern die Weichsel

ch einmal zu steigen angefangen und gestern noch mehr zuge— mmen hatte, fiel sie Abends ploͤtzlich und scheint auch heute

fortwaͤhrendem Abnehmen zu seyn.

Frankreich.

Deputirten- Kammer. Sitzung vom 22. Marz. achtrag.) In dieser Sitzung wurde (wie bereits erwaͤhnth

Debatte uͤber den Gesetz-Entwurf wegen der Wasserfaͤlle d Vasserleitungen wieder aufgenommen. Der erste Artikel ses Gesetz-Entwurfes lautete also: „Der Nießbrauch der auf aats-Eigenthum befindlichen Wasserfaͤlle und Wasserleitungen

Stroͤmen, Fluͤssen und Kanaͤlen, soll kuͤnftig auf den Gruͤnd

er Koͤnigl. Verordnung oͤffentlich dem Meistbietenden unter

iger Bedingung zugeschlagen werden duͤrfen.“ Dieser Arti— wurde mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen; alle uͤbri⸗ Artikel hatten dasselbe Schicksal, Und der ganze Gesetz-Ent— uf fiel zuletzt mit 158 gegen 76 Stimmen durch. Die Siz— g, die erst um 3 Uhr hatte eroͤffnet werden koͤnnen, wurde eite um 5! 4 Uhr wieder geschlossen.

In der Sitzung vom 23. März kam die Proposition Herren Vatry und Mareillac zur Berathung, der ltwe des General-Lieutenants Daumesnil eine Pension von 0 Fr. auszusetzen. Dieser Antrag wuͤrde ohne Zweifel so verworfen worden seyn, wie derjenige zu Gunsten der ver— tweten Obersten Combes, wenn nicht der Kriegs-Mini— elbst erklärt haͤtte, daß die Regierung sich demselben an— ieße. „Hohe Kriegsthaten“, aͤußerte er, „und ein großer ralischer Muth haben dem braven General Daumesnil fuͤr ge Zeiten einen Anspruch auf die Erkenntlichkeit der Nation , Nichts vermag, jene Thaten aus den Jahrbuͤchern erer Militair-Geschichte zu verwischen. Daumesnil hat sich hrend seiner langen und schönen Laufbahn, in den Tagen

s Ruhms, wie in denen der Bedraͤngniß, immer als einen der

sten Wei theidiger des Landes erwiefen. Sein Name wird mit Stolz genannt werden und in schwierigen Zeiten ge⸗

zu, manchen Thaten hochherziger Begeisterung aufmuntern—

e Regierung hat daher auch ihrerseits nie aufgehoͤrt, die utional-Gesinnungen über den wackeren Daumesnil zu thei⸗ „und demgemäß war schon im Jahre 1833 ein Antrag zu insten seiner Wittwe den Kammern vorgelegt worden.“ Der

räsident verlas hierauf die Proposition, wonach die gedachte

Ension der Zoo) Fr. (wogegen die bisherige von 150 Fr.

Berlin, Freitag den 30sten März

cessirt) bei dem Absterben der Wittwe Daumesnil zu gleichen Theilen auf ihre drei Kinder bis i ihrer Volljährigkeit uͤber⸗ gehen soll; dieselbe ging bei der Abstimmung mit 206 Stimmen

gen 68 durch. An der Tagesordnung war darauf der Ge⸗ etz Entwurf wegen eines Zuschusses von 900, 000 Fr. zu den Militair⸗Pensionen. Auf den Wunsch des Generals von La⸗— bourdonngye gab der Kriegs-Minister zuvorderst einige Aufschluͤsse uͤber die Art und Weise, wie gegenwartig die Pen⸗ sionirungen bei dem Militair erfolgen. Er bemerkte, daß im vorigen Jahre 1665 Militairs jeglichen Ranges pensionirt wor⸗ den waͤren, und zwar alle (mit Ausnahme von 45) auf ihren eigenen Wunsch. Man koͤnne hiernach nicht behaupten, daß die i, bei den Pensionirungen mit Willkür und etwa bloß in der Absicht verfahre, den juͤngeren Offizieren das Avance⸗ ment zu erleichtern. Jedermann wisse, daß gesetzlich alle Offiziere, die eine 30jährige Dienstzeit hätten, in den Ruhestand versetzt werden koͤnnten; haͤtte nun die Regierung dieser Bestimmung puͤnktlich Folge geben wollen, so wuͤrde sie im vorigen Jahre, statt 1, 909, 060 Fr., 7 Millionen an Pensionen haben verausgaben muͤssen. Es ergebe sich hieraus wohl hinlänglich, daß die Be⸗ , ,. des Herrn von Labourdonnaye voͤllig unbegruͤndet seyen. er General von Labourdonnahe ergriff darauf noch einmal das Wort, um das kuͤrzlich gegen einige Generale befolgte Verfahren zur Sprache zu bringen, die man pensionirt habe, obschon sie noch wichtige Dienste hatten leisten koͤnnen. „Die Billigkeit“, äußerte er, „das allgemeine Beste und das Intereffe des Schatzes erheischen in gleichem Maße, daß die Pensionirungen nur im strengsten Nothfalle geschehen; sie muͤs⸗ sen als Belohnungen betrachtet, nicht als Strafen aufgelegt werden. So lange noch ein Militair zu dienen im Stande ist und seine Entlassung nicht selbst wuͤnscht, muß er auch im akti⸗ ven Dienste bleiben.“ Der General Leydet schloß sich dieser An⸗ sicht an: „Herr von Labourdannaye“, sagte er, „hat vollkom⸗ men recht, wenn er versichert, daß Generale pensionirt worden sind, die noch kaum 46 Jahre alt waren. Mir scheint, daß ein General grobe Vergehen begangen haben muͤsse, um auf solche Weise ums Leben gebracht zu werden. Ich bediene mich dieses Ausdrucks absichtlich; denn von dem Augenblicke an, wo ein General pensionirt wird, ist er fuͤr die Armee todt, seine Dienste und seine Erfahrungen sind verloren, weil er, nach dem Gesetze, nicht wieder eingestellt werden kann. Ich sagse hier unumwunden, m. H., wie ich uͤber die Sache denke, und nehme dabei gar keine Ruͤcksicht auf irgend eine politische m ne, es giebt unter den Generalen Manner von den verschiedensten Ansich⸗ ten, und dieser oder jener, der Ihnen heute nicht zusagt, wird Ihnen morgen vielleicht ganz wohlgefallen. Ich behaupte nur, daß ein General, dessen Alter seine physischen Krafte noch nicht erschoͤpft hat, nicht leichtfertig von der Armee entfernt werden duͤrfe. Der Minister des offentlichen Unterrichts berief sich seinerseits auf das Recht, das der Koͤnig, als das Oberhaupt der gesammten Armee, von jeher gehabt habe, die Pensionirungen nach eigenem Ermessen vorzunehmen; der Staat muͤsse allerdings die ihm geleisteten Dienste belohnen, indessen sey er nicht gehalten, solche Offiziere in Aktivitat zu belassen, die entweder nicht mehr dienen wollten, oder nicht mehr dienen

koͤnnten, und er sey hieruͤber Niemanden Rechenschaft schuldig. ihm beizugebende

Hierauf entgegnete Herr von Labourdonnaye Folgen—

des: „Es scheint, daß das Ministerium die Gruͤnde

nicht angeben will, weshalb vor kurzem mehrere Ge— nerale in Ruhestand versetzt worden sind; ich bemerke daher nur noch, daß diese Generale sich bereit erklaͤrt hatten, noch ferner zu dienen. Als in der Katastrophe von

i830. . . .“ Dieses Wort „Katastrophe“ erregte einen gewal⸗

tigen Tumult, besonders in den Reihen der linken Seite. Man bemerkte, daß die Verordnungen Karl's X. und das in Folge derselben vergossene Blut eine Katastrophe gewesen wäͤ— ren, wogegen der . von Fitz⸗Iam es behauptete, daß der Koͤnig selbst sich in diplomatischen Noten des Wortes Ka—⸗ tastrophe bedient habe. Hieruͤber wuchs der Tumult. Der Praäfident erinnerte Herrn von Fitz⸗James an die parlamen⸗ tarischen Gebrauche, wonach es nicht gestattet sey, den Namen des Koͤnigs in die Eroͤrterungen der Kammer zu verflechten. Er wandte sich darauf 3 Herrn von Labourdonnaye und machte ihm bemerklich, daß das Wort Katastrophe nicht dazu geeignet sey, die Juli⸗Revolution 26 bezeichnen, und daß man dieser und der Köoͤnigli⸗ chen Autoritaͤt Achtung schuldig sey. Hr. von Lab ourdonnaye: „Ich bin höchlich erstaunt;.““ Abermalige Unterbrechung. Mehrere Stimmen. Wir sind noch mehr erstaunt als Sie; seit sieben Jahren hat man 35 so etwas nicht erlaubt.“ Der Präsident: „Ich werde Ihnen das Wort entziehen, sobald Sie in diesem Tone fortfahren.“ Herr von Labourdonnaye: „Ich sage bloß, daß ich sehr verwundert bin uͤber den Sturm, den ein bloßes Wort in dieser Kammer erregt hat. Ich habe mit dem Worte „Katastrophe“ nichts anderes sagen wollen, als „Ereigniß“, „Begebenheit“, um die Bemerkung daran zu knuͤpfen, daß damals viele Offiziere sich dem neuen Joche nicht unterwerfen wollten. Mehrere Stimmen: „Was nennen Sie ein Joch?“ Herr von Labourdonnayve: „Jene Offiziere zogen es daher vor, ihren Abschied zu neh— men; damit aber zerbrächen Sie nicht ihren Degen, denn sie wußten sehr wohl, daß sie sich desselben wieder zu bedienen haben wuͤrden, sobald der Unabhaͤngigkeit des Landes Gefahr oͤrohe. Aber sie legten ihn nicht ohne Schmerz nieder, weil ihre militairische Laufbahn dadurch unterbrochen ward. Sie wollten uͤberdies gegen ein Ereigniß laut protestiren, das ihnen eine Verletzung der Ordnung und des Rechts schien. In die— sem Falle aber befanden sich nicht die Offiziere, die in neuerer Zeit in den Ruhestand versetzt worden sind; sie wollten weiter dienen und hatten auch die Kraft dazu, aber man entließ sie dennoch.“ Als nach Beendigung dieses Vortrages von meh— reren Seiten verlangt wurde, daß der Redner entweder das Wort „Katastrophe“ zurücknehme oder zur Ordnung verwiesen werde, ergriff der Prästident das Wort und sagte: „Herr von Labourdonnaye hat, wenn ich ihn recht verstanden habe,

die Lehre aufg ten, daß ein Offizier das Recht habe, der Regierung zu sagen, er wolle bloß in Kriegszeiten gegen das Ausland, nicht aber in Friedenszeiten im Lande selbst dienen; er stecke den Degen bloß in die Scheide, um ihn gelegentlich wieder zu zie⸗ * und leiste daher dem Lande, der Regierung und den Ge— etzen bloß bedingungsweise Gehorsam. ar dies die Ansicht des vorigen Redners, so muß ich dagegen bemerken, daß das Oberhaupt der Armee unbezweifelt befugt ist, Richter uͤber die⸗ senigen zu seyn, die er in das Heer 2 oder aus dem⸗

selben entfernen will. Ich sage ferner, daß, wenn die Regierung

das unbestreitbare Recht hat, treue und ergebene Offiziere in den Ruhestand zu versetzen, sie noch um so viel mehr hierzu befugt, ja verpflichtet ist, wenn es sich um Maͤnner handelt,

die der Juli⸗Revolution nicht dieselben Burgschaften gewähren.

Die von dieser Rednerbuhne herab gepredigte Lehre läust dem Ge⸗ horsame/ den man dem Gesetze, und der Achtung, die man dem Könige und der Verfasfun schuldig ist, schnurstracks zuwider; sie erklart auch das Wort rm , dessen der Redner sich bedient hatte, und ich rufe ihn daher wegen seines ganzen Vortrages hiermit zur Ordnung auf.“ Mit lautem Beifall wurde diese Ermah⸗ nung von der ' aufgenommen und demnaͤchst der Eingangs erwähnte Gesetz⸗ Entwurf mit 224 gegen 20 Stim⸗ men genehmigt.

In der Sätzung vom 24. März, die den Petitions— Berichten gewidmet war, kam unter Anderem eine Bittschrift des jetzt in Bruͤssel lebenden Generals Sarrazin vor, der im Jahre 1816 aus Französischen Diensten entlassen worden war, und jetzt auf seine Wiedereinsetzung antraͤgt. Die Kommission stimmte fuͤr die Tagesordnung. Herr Lacrosse druͤckte seinen Unwillen daruber aus, daß ein Mann, der sich des groͤßten mi— litairischen Verbrechens, der Desertion zum Feinde, schuldig ge⸗ macht habe, seine Wiederaufnahme in die Franzoͤsische Armee verlangen könne. Nachdem noch Herr Fulchiron in demselben Sinne gesprochen hatie, bemerkte auch noch der Berichter⸗ statter, daß die Bittschrift im Schoße der Kommission densel⸗ ben Unwillen erregt habe, wie auf den Baͤnken der Kammer, und daß man uͤber dieselbe nur aus Achtung vor dem Peti⸗ tions⸗Rechte berichtet habe. Die Kammer ging hierauf zur Ta⸗ gesordnung aͤber. Weiter kam bis zum Abgange der Post nichts von Interesse vor.

Paris, 24. Marz. Der Marschall Soult ward gestern zweimal in die Tuilerleen berufen und das zweitemal in Ge⸗ genwart des Ministers des Innern von dem Könige empfan⸗

en. Der Graf von Montalivet soll seine Absicht, sein Porte⸗ fene niederzulegen, noch immer nicht aufgegeben haben.

Die Pairs⸗Kammer hielt heute wieder eine oͤffentliche Sitzung, in welcher jedoch nichts von Bedeutung vorfiel. Es wurde sber mehrere Bittschriften berichtet; auch erfolgte die Annahme einiger Gesetz-Entwuͤrfe von rein oͤrtlichem Interesse.

Der Mesfsag er will wissen, daß die Ernennung des Gra⸗ fen von Flahault zum auterordentlichen Botschafter bei der Krönung der Königin von England definitiv beschlossen sey, und versichert zugleich, daß Herr von Flahault sich in einer gestern mit dem . gepflogenen Konferenz uͤber das

otschafts⸗Personal und uͤber die ihm zu be⸗ willigenden Gelder verstaͤndigt habe.

Es wird, wie man versichert, heute Abend eine zahlreiche Versammlung von Mitgliedern der Deputirten⸗Kammer bei Herrn Dupin stattfinden, zu der sich auch Herr Guizot mit dem groͤßten Theil der Doctrinairs einfinden will.

Die mit der Prsnng des Gesetz⸗Entwurfes in Betreff der außerordentlichen Kredite fuͤr Afrika beauftragte Kommission hat Herrn Thiers zum Berichterstatter ernannt.

Obgleich die Instruction des Hubertschen Prozesses der Form nach beendigt ist, so ward doch gestern noch ein Wechsel⸗ makler in Folge eines von Herrn Zangiacomi erlassenen Man⸗ dats verhaftet. Man soll bei ihm mehrere politische Schriften und eine große Menge von Patronen gefunden haben.

Gestern ward vor dem hiesigen geln e geh C richte der Prozeß des Herrn Dutertre gegen Herrn Emil von Girardin verhandelt. Das Urtheil wird aber erst am kuͤnftigen Montag gefaͤllt werden.

Die durch den Straßburger Prozeß bekannt gewordene Madame Gordon hat nunmehr die Erlaubniß erhalten, sich oͤffentlich hoͤren zu lassen und wird am kuͤnftigen Montag ein großes Konzert geben.

Paganini hat ein Schreiben in die hiesigen Blaͤtter ein⸗ ruͤcken lassen, worin er anzeigt, daß der von den Direktoren des Kasino⸗Paganini gegen ihn anhängig gemachte Entschädigungs—⸗ Prozeß zuruͤckgsenommen worden sey, da sie sich von dem Un⸗ grund ihrer Forderung uͤberzeugt haͤtten.

Der Erfolg, den die Meyerbeersche Oper „die Hugenotten“ in Marseille gehabt hat, kann fast mit dem in Paris verglichen werden. Zu den ersten zwoͤlf Vorstellungen sollen bereits saͤmmt⸗ liche Plätze verkauft seyn, und Herr Meyerbeer ist auch dort, wie an so vielen anderen Orten, der Gluͤcksstern des Direktors geworden.

Der Seine⸗Praͤfekt hat der Societaͤt des Théatre frangais die Erlaubniß ertheilt, Moliäre'n vor dem Hause, wo er gestor— ben ist, ein Denkmal setzen zu lassen.

Man schreibt aus Toulon vom 19ten d.. „Trotz des schlechten Wetters hat man gestern das Dampsschiff „le Croco— dile“ nach Algier abgehen lassen. Es sind mit diesem Schiffe sehr dringende Depeschen von Ben ⸗Arach an Abdel Kader ge— sandt worden Man glaubt auch, daß dem Marschall Vale bei dieser Gelegenheit der Befehl zugegangen sey, jede Truppen. Bewegung bis auf weiteren Befehl einzusiellen. Es scheint, daß der Marschall die Absicht hatte, Win und Coleah, ohne wei—⸗ tere Verstärkungen abzuwarten, durch unsere Truppen besetzen zu lassen, und es ist noch die Frage, ob der Befehl, die Trup⸗ pen⸗Bewegungen einzustellen, zur rechten Zeit eintreffen wird. Es kommen hier noch immer zahlreiche Truppen-Abtheilungen

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