1838 / 97 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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2 Der hiesige Assisenhof beschaͤftigte sich gestern mit dem Duell, welches vor länger als einem Jahre zwischen den Her— ren Pesson und Baron in Tours stattgefunden und zu den seitdem erfolgten Urtheilen des Cassationshofes uͤber die Duell— frage Anlaß gegeben hatte. Der hiesige Assisenhof hat die bis— her von allen Assisenhoͤfen Frankreichs im Widerspruche mit dem Tassationshofe festgehaltene Ansicht bestaͤtigt und den Herrn Pesson freigesprochen, weil das Gesetz keine bestimmte Strafe far Duelle festsetze.

Der Name des von Philipp Guerin Ermordeten ist nicht Tessis, sondern Tessier. Die „Gazette de Tribunaux“ giebt sein Alter auf 32 Jahre an.

Man unterhalt sich seit einigen Tagen an der hiesigen Bẽrse viel von dem außerordentlichen Gluͤcke eines Pairs, der in weniger als einem Jahre beinahe 2 Millionen Fr. gewon— nen hat. Er gewann vor etwa einem Jahre das große Loos von Soö0, 090 Fre in einer auslaͤndischen Lotterie, kaufte alsdann S9 Stuͤck Asphalt-Actien zum Pari⸗-Course (1086 Fr.), verkaufte dieselben mit io, 00 Fr. das Stuͤck und hat sich zum Course von 7800 Fr. wieder in den Besitz derselben gesetzt.

Großbritanien und Irland.

London, 30. Maͤrz. Der Franzoͤsische Botschafter, Gene⸗ ral Sebastiani, will morgen von hier nach Paris abreisen.

Der bei der hiesigen Preußischen Gesandtschaft als erster Legations-Sectcetair angestellte Freiherr von Weriher ist uͤber Paris hier angekommen.

Der Morning Herald macht seiner eigenen Partei, den Tories im Parlamente, bittere Vorwuͤrfe daruͤber, daß sie noch gar nichts gethan, um der ackerbautreibenden Klasse in Groß— britanien die schweren Lasten zu erleichtern, von denen diese seit den letzten zwanzig Jahren fast erdruͤckt werde, daß sie sich nicht im mindesten um den Schutz der Rhederei gekuͤmmert, daß sie dem Schicksal der 6 700,009 beinahe verhungernden Handstuhl-Weber auch nicht die geringste Aufmerksamkeit ge— schenkt, genug, daß sie die große konservative Sache, naͤmlich die Sache der produzirenden Klassen, völlig verrathen hatten. Diese Vorwuͤrfe kommen natuͤrlich den liberalen Blaͤttern sehr gelegen, und der Courier spoͤttelt daruͤber, daß die Tory⸗Sache

* die Hache der arbeitenden Klassen ausgegeben werde, da das Vent doch sehr wohl wisse, daß die Tories es gewesen, die

durch ihre verschwenderische Staats-Haushaltung dem Lande 70690 Millionen Pfund Schulden aufgebuͤrdet, und daß sie im Parlamente an nichts Anderes dachten, als sich wieder ans Ru— der zu winden oder doch den Ministern, wenn diese ihnen nicht den Platz raͤumen wollten, ihre Lage so unbequem als moͤglich zu machen. So sehr die Morning Post auch das Resultat der Eliot— schen Motion in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten bedauert, in so fern verspricht sie sich doch etwas Gutes davon, als es die Unangemessenheit des parlamentarischen Brauchs, ganze Abende mit nutzlosen Debatten zu vergeuden, in das vollste Licht gestellt haben werde. „Das System“, sagt sie, „welches jetzt an solchen großen Schlachttagen beobachtet wird, ist ein unverzeihliches Spiel mit der Geduld des Publikums und eine arge Zeitverschwendung. Von 5 bis 19 Ühr erhebt sich eine Menge Volks und spricht Zeug, das Niemand im Hause hoͤren und Niemand außerhalb des Hauses, die Redner selbst ausgenommen, lesen mag. Und dies geschieht nur in Folge der seltsamen Etikette, wonach mit dem sogenannten schwe— ren Geschuͤtz erst spat am Abend vorgeruͤckt werden darf. So werden denn die Debatten gewohnlich vertagt, und was man ganz gut an einem Abende abmachen koͤnnte, daruͤber gehen zwei bis drei Abende hin. Am Dienstag Abend sprachen Leute, von denen es eine Anmaßung war, nur daran zu denken, daß sie das Wort nehmen wollten; diejenigen Mitglieder dagegen, vor deren Meinung das Land gerechte Ehrerbietung hegt, wurden fuͤr den . Abend aufgespart, und was ist die olge davon? Die vertagte ebatte wird eine halbe Stunde fruͤher eroͤffnet, als man er— wartete, die großen Maͤnner sind zu groß, um so zeitig schon anwesend zu seyn, die ganze Sache loͤst sich also in eine Posse auf, und das Unterhaus giebt sich wieder einmal dem Gelaͤch— ter des Landes preis. Wenn dieser Vorfall jenem verkehrten Brauch einigermaßen abhuͤlfe, so waͤre er wenigstens nicht ganz ohne Nutzen gewesen.“ Es ist schon bemerkt worden, daß die ministeriellen Blatter eine Ueberrumpelung der Opposition bei dieser Gelegenheit durchaus in Abrede stellen und die fruͤhzei— tige Abstimmung vielmehr einer Machination der Tories selbst Schuld geben. Am Abend vorher hatte naͤmlich hilft ein Whig, Herr Shiel, gesprochen; es war daher, dem Reglement zufolge, ein Tory an der Reihe, und zwar, der angeblich mit Sir R. Peel getroffenen Verabredung gemaͤß, Sir Charles Douglas. Der Morning Chronicle zufolge, soll dieser auch vor der Abstimmung schon im Unterhause gewesen seyn, sich aber in einem Augenblick entfernt haben, wo die Baͤnke der Opposition zahlreicher besetzt schienen, als die ministeriel⸗ len, und da auch keiner der anderen anwesenden Tories, die am Abend vorher noch nicht gesprochen hatten, wie Lord F. Egerton, Herr Goulburn, Sir Francis Burdett, Herr Shaw und Sir Edward Sugden, das Wort statt seiner er— greifen wollte, so folgert das genannte Blatt hieraus, daß die Dpposition den Moment zur Abstimmung fuͤr guͤnstig gehalten und sich den Sieg habe erschleichen wollen. Wäre den Tories dies nun wirklich gelungen, haͤtte der Zufall eine Majorität fuͤr sie, nicht fuͤr die Minister ergeben, was würde dann wohl, fragt der Courier, die Opposition gesagt haben, wenn Lord John Russell in einem solchen Fall gehandelt haͤtte, wie es die Tories gethan, wenn er dagegen protestirt, daß durch eine solche Abstimmung die Sache als entschieden anzusehen, wenn er die Opposition dringend aufgefordert hätte, die Debatte ent⸗ weder auf der Stelle fortsetzen zu lassen oder den Ministern zu erlauben, daß sie ihre Freunde am Freitag oder Montag Abend wieder versammeln durften.

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. April. Hiesige Blatter bemer— ken: „In einigen Englischen Zeitungen liest man von einem Beschluüsfe der Londoner Konferenz, wonach dieselbe es abgelehnt haben soll, die 24 Artikel als Grundlage zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zu betrachten. Hier findet dies jedoch kei⸗ nen Glauben. Vielmehr sind hier, wie man vernimmt, noch keine Berichte uͤber das Resultat unseres bei der Konferenz ge— thanen Schrittes eingegangen. Manche glauben sogar, daß die erwartete Antwort auch noch mehrere Tage ausbleiben duͤrfte, sowohl deshalb, weil Belgien seinerseits eine Antwort mit Ein⸗ schrankungen ertheilt hat, als weil die Gesandten der verschiede⸗ nen bei der Konferenz betheiligten Maͤchte in dieser wichtigen Sache wohl erst neue Instructionen von ihren Hoͤfen verlangt haben werden. Inzwischen hält sich der Niederlandische Ge— sandte in Paris, Baron R. Fagel, ver sich fortdauernd hier

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aufhält, bereit, unmittelbar nach dem Eintreffen der mit Span⸗/

nung

erwarteten Nachrichten aus London nach der Franzoͤsischen

Haupistadt zuruͤckzukehren, um dort seine wichtigen Functionen wieder zu uͤberüehmen.“

Bruͤssel, J. Uebersicht des Be

Belgien. April. Der Moniteur Belge giebt eine lgischen Handels wahrend der Jahre 1851

bis 1835. In dem Berichte des Ministers des Innern an den

Köoͤnig heißt es in immer wachsende h dels stellt sich auf

Beziehung auf diesen Gegenstand: „Das oͤchst beachtenswerthe Zunehmen unseres Han— die unzweideutigste Weise heraus. Die Er—

weiterung desselben wird sich noch auffallender zeigen, sobald unsere Handeis-Beziehungen zu Deutschland durch die Eroͤff— nung der neuen Abiheilungen der Eisenbahnen einen hoͤheren

Aufschwung erhalte

n haben werden.“ Von den beigefuͤgten

Uebersichts Tabellen theilen wir die nachstehenden mit, aus de—

nen zu ersehen ist,

del vom Jahre 18.

1833.

in welcher Progression der Belgische Han— zl bis zum Jahre 1835 zugenommen hat: l. Einfuhr⸗ Handel.

K os, oz, 70 Fr. ö 213, S568, 980 Y . 206, 503,517 *

192, 969, 1263 5

198, 969, 671

. .

d

li. Ausfuhr. Han dei.

fon, S7, 786 Fr. 124,765, ⸗55 * 122,510,368 5 w 135 790, 126 * J 160. Jo5, n *

Deutschland.

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Hannover, 2. April. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin haben

in einem an die D nigreich unlaͤngst er

irection des Gewerbe-Vereins fuͤr das Koͤ— lassenen huldreichen Schreiben, „als einen

Beweis des Anerkenntnisses der gemeinnuͤtzigen Bestrebungen des Gewerbe-Vereins und um nach Kräften den loͤblichen Zweck desselben zu besͤrdern“, dem Vereine ein jaͤhrliches Geschenk von 200 Rthlrn. zugesichert.

Muͤnchen, J1. April.

bisherigen Minister

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Verweser, Staatsrath v. Abel, zum Mini—

ster des Innern ernannt.

Gestern Abend

erschien der erwartete Armee⸗-Befehl; durch

die darin aufgefuͤhrten Listen der verstorbenen, versetzten, mit

Orden begnadeten:

c. Militairs zu einem Volumen von fuͤnf

Druckbogen angewachsen, enthaͤlt er auch zahlreiche Ernennun—

gen und Befoͤrderungen. Zu

eneral⸗Lieutenants sind avancirt:

die General-Majors Kirschbaum, Rittmann, Freiherr v. Zoller, v. Streiter, Graf v. Tattenbach und Se. Königl. Hoheit der

Kronprinz.

Zum General-Lieutenant und Kommandanten der

dritten Armee⸗-Division ist der bisherige General-⸗Major und Brigadier der vierten Division Fuͤrst Karl Theodor von Thurn

und Taxis ernannt.

In den naheren Bestimmungen uͤber das im Spaͤtsommer

dieses Jahres bei

unter Anderem Folgendes enthalten:

Augsburg stattfindende Uebungs-Lager ist Die Infanterie⸗Regimen⸗

ter marschiren mit 2 Bataillonen und 12 Compagnieen, die Jaͤ⸗

ger⸗Bataillone mit

6 Compagnieen, aus. Diese Heeres⸗Abthei⸗

lungen sind auf den vollstaͤndigen Friedenssuß, die Compagnie zu 119 Gefreiten und Gemeinen zu bringen. Die vier Kaval— lerie⸗ Regimenter marschiren jedes mit 6 Eskadronten in das Lager. Jedes der beiden Artillerie⸗Regimenter hat zwei 6Pfuͤn⸗

der⸗Batterieen, wel

che die bisherigen leichten seyn sollen, in das

Lager zu beordern. Die Sapeur Abtheilung ist dem Haupt— Quartier zugetheilt. Der Einmarsch der Truppen in das Lager wird auf den 1sten, der Ausmarsch aus demselben auf den 14. Sept. festge⸗

setzt. Dasselbe wird sich

Das aufzuschlagende Lager wird ein Gassenlager seyn.

zwischen Oberhausen und Kriegshaber an

die Straße nach Guͤnzburg anlehnen, und sich, die Fronte ge— gen Augsburg, in der Richtung des Kirchthurmes von Gerst— hofen ausdehnen. Die Kavallerie⸗Negimenter und das Artillerie

Fuhrwesen werden

in Augsburg. Fuͤr

den und der kantonnirenden Abtheilungen

kantonniren. Das Infanterie-Regiment

Prinz Karl und das Chevauxlegers-Regiment Konig kaserniren

die Unterbringung der Kranken der lagern— wird nebst dem

Militair⸗Krankenhause zu St. Georg noch das St. Sebastian⸗ Spital zu Augsburg bestimmt. In unseren hoͤheren geselligen . in denen mit dem

Schlusse des Karnevals die Freuden des

reicht hatten, sind

anzes ihr Ende er— an die Stelle der letzteren theatralische Un—

terhaltungen getreten. Bei Graf Tascher de la Pagerie, so wie im Hotel des Franzoͤsischen Gesandten, Baron Bourgoing, wer⸗ den Franzoͤsische Lustspiele und Vaudevilles von Dilettanten zur

Auffuͤhrung gebracht, und gestern fand

im Hause des Herrn

von Klenze die Darstellung einer Bellinischen Qper, der Puri⸗

tani, statt, welche J Ihre Majestaät die

hre Majestaͤt die regierende Koͤnigin, so wie Koͤnigin Karoline, Se. Koͤnigl. Hoheit der

Kronprinz, die Frau Herzogin von Leuchtenberg und die Frau Großherzogin Stephanie von Baden mit ihrer Gegenwart be—

ehrten.

Die fuͤr Dilettanten schwierige Aufgabe wurde auf das

gluͤcklichste gelost; namentlich wird der schoͤne und gerundete Ge⸗ sang der seit einigen Wochen hier befindlichen jungen Englaͤn⸗ derin, Miß Lacy, vorzuͤglich geruͤhmt.

Wiesbaden, 30. Marz. Heute ist von dem Herzoglichen Staats-Minister Grafen von Walderdorff die durch das lan⸗

desherrliche Edikt v

der Staͤnde des He eroͤffnet worden:

om 17ten d. M. angeordnete Versammlung rzogthums Nassau mit nachstehender Rede

„Hochzuverthrende und Hochgeehrte Herren! Von Sr. Durch⸗ laucht dem Herzege ist mir der gnädigste Auftrag ertheilt worden, die

Stände⸗Versammlun

g des Jahres i638 zu eröffnen. Es hat sich

feine Veranlaffung ergeben, Ihnen, hoch zuverehrende und i, , ,.

Herren,

die Sie während der siebenjährigen Periode unverh

ltniß⸗

mäßig viel anf den jᷓhrlichen Landtagen haben arbeiten müssen, dies⸗

mal besondere Gesetze zur r , vorzulegen;

Ihrer verfassungsmäßigen Wirksamkeit

rung ki für das and unserer

Den Zus

das letzte Jahr e. vielmehr die Regte⸗ inanz-Gesetz in Anspruch nehmen zu dürfen. inanzen aber werden Sie fortwährend gut

sinden, und aus den Voranschlägen, welche Ihnen in gewohnter Ord⸗ nung und Vollsiändigkeit vorgelegt werden sollen, ersehen, daß, ob⸗

gleich mehrere ansehnliche Beträge für neue

Gebäude und Wasser⸗

bauten in Aussicht genommen werden mußten, dessenungeachtet mit

drei Simpelu direkter Steuern ausgereicht werden wird;

Sr. Durchlaucht des für eröffnet.“

Im Ramen

Herzogs erkläre ich den diesjährigen Landtag

Se. Durchlaucht der Herzog haben den Geheimen Rath Freiherrn von Zwierlein zu Geisenheim zum Praäsidenten der

Herrn⸗Bank der S

Frankfurt a. melden Handelsbrie

taͤnde des Herzogthums ernannt.

M., 3. April. Aus Wien vom 29. Maͤrz fe, daß die Stadt Pesth ein Anlehen von

3 Millionen Gulden C. M. M 2 pCt. unter der Garant Staats bei der Wiener National-Bank gemacht habe.

Nachricht wirkte guͤnstig auf den Cours der Bank Acne

Oestpterre ich. Wien, 1. April. Auch noch aus anderen Ortschaft garns gehen jetzt Nachrichten uͤber die Verheerungen en die ausgetretene Donau veranlaßt hat. Zwei Orte, M und Aporka, sollen ganz weggeschwemmt seyn; an vielen

ren ist ein großer Theil der Haͤuser eingestürzt. In der

Gran, deren Haͤuserzahl 853 beträgt, sind 616 eingestitj

S9 stark beschaͤdigt. j In der Agramer politischen Zeitung vom 21

liest man folgende Berichtigung: „Der „Adler“ vom 1 enthält nachstehenden Aufsatz von der Bosnischen Gran en: „„In der letzten Zeit hatten sich r Graͤnze wieder verschiedene Geruͤchte uͤber ernstliche h

20. Februar d. J.:

verbreitet. Anlaß dazu gab nur das freche Treiben enn

wissen Capitain Beschirewitsch, der, sich den Anordnunn

Statthalters Wedschihi Pascha widersetzend, in den Cra

zuruͤckgewiesen hatte. Dieses Unwesen hat bereits sch

erreicht.

chen der Tuͤrkischen Behoͤrden, als auch von Tur kischn )

witsch ploͤtzlich von Allen verlassen in der huͤlflosesten .

erlassene Amnestie loͤste den Haufen auf. So sah sich)

ihn auch bald vermochte, sich dem Pascha auf Gnade nh gnade selbst zu uͤberliefern. Es heißt, er solle nag

stantinopel geschickt werden.““ Wir fuͤhlen uns verpfichn klären, als eben jetzt an der Bosnischen Graäͤnze die ö mene Ruhe und die beste Eintracht mit den jenseitigen M den herrscht. Der Capitain Beschirewitsch, von dessen fn

ganzen Inhalt dieses Aufsatzes um so mehr als erdichtn

Treiben erwahnt wird, hat sich noch im Monate San v. J. von Ostrovaz geflüchtet, und dessen Familie ist nach nik abgefuͤhrt worden. (Siehe Agramer Zeitung Nr. 9

10. Oktober v. J.) Der Wesir Wedschihi Pascha, desn mehr denn 60h06 Mann bestandene Truppen nicht, wie in gen Artikel gesagt wird, durch den Anhang des Beschitn zuruͤckgewiesen worden sind, hat durch Einsetzung neuer n selim's und dadurch, daß er zur Sicherung der Ordmnm Bosnien Abtheilungen von Arnauten daselbst zuruͤckgelas die Ruhe und Eintracht, die auch seit der Zeit hetht wird, vollkommen hergestellt, ohne zu dem Mittel einer h

stie fuͤr die Rebellen-Anfuͤhrer greifen zu muͤssen.“ Italien.

Messina, 15. Marz.

„Wenefrede“ von Neapel an und landete unter dem vatrufen der auf den Quais versammelten Volks wassen.

Gemuͤther sind gespannt auf das, was da kommen sol.

Wahrscheinlichste ist, daß der Monarch die Durchfuͤhruy r wesentlichen neuen Bestimmungen in der Verfasgt

erwaltung Siciliens mit dem imponirenden Gewichz

personlichen Gegenwart erleichtern will. Vielleicht nh Conscription verkuͤndigt. Von hier soll Se. Majestaͤt mn rakus und dann nach Palermo gehen.

Seit drei Tagen haben wir hier Winter, und unser n oder besser gesagt Huͤgel, sind mit Schnee bedeckt; die

sehr empfindlich, besonders nach der bisherigen gelinden rung. Bei langerer Dauer könnte sie großen Schaden ten, da das Wachsthum sehr fruͤhzeitig war und unter

rem die Maulbeerbäume schon mit Blattern bekleidet sin

Spanien. Madrid, 21. März.

nister ernannt worden; bis kunft v weilen der Marine-Minister Cañas die Geschaͤfte ji steriums. Die oͤffentliche Meinung ist dem General in nesweges sehr guͤnstig: die Exaltirten hassen ihn, well t an der

gegen die Junten von Andalusien unternahm. Uebttz Faire ein Mann von fast 70 Jahren, und ohne alle pal tarische Erfahrung. Carratala soll sich mit seinen Minisi gen wegen verschiedener Befoͤrderungen und außerordentliht

ertheilten Ehren-Bezeugungen uͤberworfen haben. Eben die genstand hatte auch den General Seoane veranlaßt, auf eine Interpellation an die Minister anzukuͤndigen, und n einmal die Spanier außer den Stiergefechten keine groͤßen

barkeit kennen, als die parlamentarischen Katzbalgereien

Cortes, so waren schon drei Stunden vor Eroͤffnung der el

alle Tribunen von schaulustigen Damen und de, als sie 9

Diese geriethen aber in keinen geringen Zorn, wurden, daß der General Seoane seiner Gewohnheit, alt

teien zu taͤuschen, treu blieb. Er erklaͤrte naͤmlich, er gelt

Interpellation auf, weil er erfahren habe, daß der Fi

Tastilien eingedrungen sey, und er deshalb die Regierush⸗ in Verlegenheit setzen wolle. Der Minister des Innen! derte ihm zwar, die Regierung sey bereit, den Gegensim ner Interpellation oͤffentlich oder privatim zu erledigen, der Beneral erklärte sich für befriedigt, und die Zuschtut! gen, seine guten Gesinnungen verwuͤnschend, nach Hai

Portugal. Lissabon, 20. Maͤrz.

Spitze eines Kavallerie-Detaschements verwundet wol

gefaͤhrlich krank danieder liegt, einen Besuch abgesta Truppen . ö

Zahl der in jenem Gefecht zwischen den dellischen Bataillonen der National, Garde auf beide

verwundeten und getoͤdteten Individuen ist noch ni genau bekannt, da beide Theile das tiefste Stillschwen

S0 Gefangene wurden aus dem Alf mit Ausnahme zug gesehzt

über beobachten; dem Schlosse gebracht, spaͤter jedoch, nah unter befindlichen Franzosen, wieder in Freiheit

Truppen haben einen großen Theil ihrer Goibr nch it

ahlt erhalten, da die Bank zu diesem Zweck 25 . vorgeschossen hat. Eine aus Porto

phische Depesche meldet, daß die dortigen Eir Behörden bereit sind, die Regierung der Koͤnigin z und' daß in jener Stadt die groͤßte Ruhe herrschte.

Vereinigte Staaten von Nord ⸗A

New-⸗York, 26. Febr. Unter den Dokumenten dem diessaͤhrigen Bericht des Kriegs-Secretairs an

Civil⸗ un

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Bergen eine Schaar von etlichen hundert Abenteurern, 9 theils Oesterreichischen Deserteurs und anderen Fluͤchss gesammelt, und damit einige Angriffe der Regierungsän

Eine sowohl von Oesterreich, vermuthlich au

z. (Allg. Ztg.) Gestern kan ganz unerwartet Se. Majestäͤt der Koͤnig auf dem Dampf

(Allg. Ztg.) Der Gener ist nun wirklich an die Stelle des Generals Carratas seine Entlassung verlangt und erhalten hat, zum Krien / u seiner Ankunft verstes

Spitze der Polizei der Hauptstadt stand, und ind mer 1835 auͤf Toreno's Befehl einen voͤllig ver ungluͤckn

Der Koͤnig Ferdinand 6a.

General Reguengo, der bei dem Gefecht am 13ten

eingegangen gn u unttis

merit

cz beigelegt worden sind, besindet sich auch eine Mittheilung . Mintel zur Veriheidigung der westlichen Graänze von dem * ie n speckeur der Armee, General Croß. Es heißt darin ener ind rem: „Die Westgraͤnze der Vereinigten Staaten hier gelhhr von öem Rede River im Süden bis zum oberen . im Rorden, und um sie vertheidigen zu koͤnnen, ist in und eine äußere Linie von Forts noͤthig. Was die ae, nmnie betrifft, so sind die Forts Sownsoin im Süden, melnz im Norden und die dazwischen liegenden Forts Gib— und Leavenworth fuͤr den Augenblick hinreichend; dagegen vu an dem Zusammensslusse der oberen Arme des Mönchs⸗ us ein Fort errichtet werden. Die Forts, welche die innere bilden sollen, muͤssen an folgenden Punkten errichtet wer⸗ 7 2zwischen dem Red⸗River und dem Arkansas, R zwischen dem rkansas und Missuri und 2zwischen dem Missuri und Mississippi. zar Anlegung von Munitions⸗Depots eignen sich: Fulton, am n'River, Morrison's Bluff, am Arkansas, der Vereinigungs— ant des Osagen⸗-Flusses und des Great⸗River, und Lexing—⸗ un am Missuri. Als Reserve⸗Station duͤrfte wohl Jefferson' s Harracks bei St. Louis am passendsten seyn, indem von da aus e Truppen mit Leichtigkeit nach allen Punkten der Fluͤsse Mis⸗ rr, Arkansas und Mississippi gesandt werden koͤnnen. Zur bertheidigung der. Granze, Erhaltung des Friedens unter den rschiedenen Indianer-Staͤmmen und zur Beschuͤtzung der An⸗ edelungen der nach dem fernen Westen Ausgewanderten wuͤr— en 30,000 Mann erforderlich seyn ;. . Als dem Bericht des Herrn C. A. Harris, Commissairs ar die Indianer-Angelegenheiten, ergiebt sich, daß, wenn alle ndianer, die eingewilligt haben, nach dem fernen Westen aus⸗ uwandern, dort angekommen sind, ihre Zahl 332,090 Seelen, zorunter 66, 000 Krieger, betrage wird. Jetzt befinden sich der Naͤhe der Westgränze der Vereinigten Staaten: 1) In⸗ saner im Osten des Mississippi, die ihren Vertrag, wodurch sie ch zur Auswanderung verpflichten, noch nicht erfuͤllt haben, 6,950 Seelen; 2) Indianer, die noch keinen Auswanderungs— ertrag abgeschlossen haben, 12, 15 Seelen; 3) Indianer, die on der Ostseite des Mississippi ausgewandert sind, 5,327 See⸗ n; I Indianer-Staͤmme, die in der Nahe der Westgräͤnze inheimisch sind, 231,S0ß Seelen; zusammen 332,498 Seelen. Der New-York American enthält folgendes Schreiben us Washington vom 21. Februar: „In wenigen Tagen er— zartet man eine interessante Mittheilung des Praͤsidenten in Bezug auf den quer uͤber die Landenge von Darien anzulegen— den Kanal. Sie gruͤndet sich auf eine Resolution des Herrn Mercer, Mitglieds des Comité's fuͤr Straßen und Kanaͤle, der ich lange mit diesem Gegenstande beschaͤftigt hat. Man ver— zuthtt, daß Herr Mercer in einer besonderen Bill der Regie— rung eimpfehlen wird, sich der Sache anzunehmen. Es ware Pies eine treffliche Gelegenheit, die Schatzscheine los zu werden, wenn naͤmlich die Einwohner von Guatemala einfaͤltig genug sind, sie zu nehmen. Herr van Buren wuͤrde sich naturlich kei⸗ hien geringen Ruhm erwerben, wenn unter seiner Praͤsident⸗ shaft die Verbindung des Atlantischen mit dem großen Ocean 1 Stande kaͤme. Heute ersuchte Herr Reed das Repraͤsen— mntenhaus, doch am naͤchsten Dienstag die Kongreß⸗Halle einem us Kongreß-Mitgliedern bestehenden Mäßigkeits-Vereine zu

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; iner Versammlung zu uͤberlassen. Dies wurde jedoch erweigert, indem zu viel Trinker zugegen waren und on 5 anwesenden Mitgliedern 82 sich dagegen erklaͤr—

n. Die Kanadische Frage faͤngt an hoͤchst wichtig werden, denn Herr Cambreleng und selbst Herr Idams erklaͤrten heute, daß die dem Hause in dieser Beziehung orliegende Neutralitäts-Bill mit einer Frage uͤber Krieg oder frieden mit Großbritanien gleichbedeutend sey. Herr Cambre— eng drang auf unverzuͤgliche Annahme der Bill, da, seiner Meinung nach, ein geringer Aufschub einen Krieg unvermeid— ch mache. Herr Adams hielt eine interessante Rede uͤber die— in Gegenstand. Er erwähnte die von dem General-Prokura— r von Ober-Kanada ausgesprochene Ansicht, daß die Britische kegierung berechtigt sey, die Rebellen auf das Gebiet der bereinigten Staaten zu verfolgen, indem er sich auf das von em General Jackson im Jahre 138 gegebene Beispiel, der ie Indianer auf Spanisches Gebiet verfolgt habe, berufe. err Adams wuͤnschte ebenfalls die baldige Annghme der Bill, ha sie die Buͤrger der Vereinigten Staaten verhindern werde, ich die Finger zu verbrennen, und zugleich den Kanadischen hluͤchtlingen, unter der Bedingung, daß sie nicht wieder nach . ,, Schutz gewähren wuͤrde. Es werden . ar noch einige Tage vergehen, ehe die E ei äber . . g gehen, ehe die Entscheidung uͤber Herr Joseph Franeis aus NewYork hat fuͤr den Capitain oldrege vom Liverpooler Packetbobt „United States“ ein eues Rettungsboot gebaut. Es ist 28 Fuß lang, 5172 Fuß breit und hat ein doppeltes Verdeck. Innerhalb des Bootes nd vierzehn Rohren von dreizehn Fuß Taͤnge, die 52 Kubik— Wasserstoffgas enthalten, weiche 660 Pfund Eisen tragen, wenn das Voot mit Wasser gefuͤllt ist. An den Seiten sind O Taue befestigt, wodurch sich, mit Einschluß des Bootes, im Falle der Noth 190 Personen retten koͤnnen. Die angestellten Versuche haben bewiesen, daß es alle bisher erfundenen Ret— ungsmittel bei Schiffbruͤchen an Zweckmäßigkeit weit übertrifft. In einem Blatte des Staates Maffachusetts kuͤndigt ein

r. Isaac Butterfield an, daß er nach vieljährigen Studien ind Versuchen mit großein Erfolge den animalischen Magne— ismus in seine Praxis aufgenommen habe. Eben jetzt behandle eine somngmbuͤle Stute, welche dieselben Eigenschaften be— ibe, wie Miß Gleason oder irgend eine andere Somnambuͤle. Er empfiehlt sich daher dem Publikum mit seiner Kunst. In dem Zustgnde des auswaͤrtigen Wechsels-Courses hat sich ine merkwuͤrdige Veränderung zugetragen. Vor wenigen Monaten eng der Wechsel- Cours auf England noch 221 pCt. gegen ord- Amerika, jetzt ist derselbe auf i. pCt. gesunken. Es ö. sich hieraus, daß gegenwartig nicht Amerika der Schuld— kr 6 ist, sondern umgekehrt. Eine solche vollkommene . ution in dem Stande der Handels-Angelegenheiten ist 1. , Zeit vollbracht worden. Baares Geld . it Vortheil eingeführt werden, und die natuͤrliche Folge 3. wird swyn, daß es bald in Menge aus Europa und naä— , ö. an und Frankreich hierherstroͤmen muß. Die f e dieses , der Dinge ist die geringe Einfuhr und , usfuhr von Baumwolle, die groͤßtentheils mit . elde, statt mit Waaren, gin. werden wird. Die * ., die Kaufleute der Vereinigten Staaten am 131 5 6 Krisis den Englischen und Franzoͤsischen Kauf— rn. uldig waren, sind theils durch Zahlungen, theils durch banismentz,Collständig getilzt, In den Hendeis-Verhältnisen ew Hork herrscht große Unruhe, wen die Banquiers ihre

Diskontirun 3 vorzubereiten beschraͤnken, um sich auf die Baarzahlungen

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(heißt es in der Elberfelder Ztg.) sieht es dort gegenwärtig nicht erfreulich aus; die Geschäfte sind im höͤchsten Grade flau und es scheint auch mit dem nächsten Fruͤhjahr nicht viel besser zu werden. In Folge dieser Stockung der Geschaͤfte ist die arbeitende Klasse schon bedeutend verarmt und wird nech von Tag zu Tag ärmer werden. Man macht sich keinen Begriff von der in New-YVork herrschenden Armuth. Deshalb hält es der sehr achtungswerthe Berichterstatter fuͤr nuͤtzlich und nothwendig, solche Mittheilungen in den Zeitungen des Deutschen Vaterlandes zu veröffentlichen, um das Volk auf diese Weise vor den Auswanderungen nach Amerika zu warnen. Viele, sagt er, verlassen ohne Ursache 28 Vaterland, sie kommen ohne Geld an und so fehlen ihnen alle Mittel, zu subsistiren. Das Gouvernement der Vereinigten Staaten giebt jetzt keinen Strich Landes mehr hin, es sey denn daß er baar in Gold- oder Silber-Muͤnze bezahlt werde, und dies ist eine der Ursachen, warum New-⸗York gegenwartig mit so unzähligen armen Leuten angefuͤllt ist. Deshalb erkennen es alle rechtschaffenen Maͤnner daselbst fuͤr ihre Pflicht, ihre Lands— leute vor den Auswanderungen zu warnen und sie mit dem Stande der Dinge dort bekannt zu machen.

Inland.

Berlin, 6. April. In der Nr. 107 der Staats-Zeitung von 1857 ist einer Verfugung erwaͤhnt worden, welche der Herr Minister des Innern und der Polizei von Rochow unterm 13. März v. J. an das hiesige Polizei-Präͤsidium, so wie an sämmtliche Provinzial⸗Regierungen erlassen hat, um schon vor⸗ läufig, in Erwartung des Resultats der damaligen Berathun⸗ gen über ein neues Gesetz zum Schutze des Eigenthumes an Werken der Wissenschaft und Kunst, den Schriftstellern und Verlagsberechtigten denjenigen polizeilichen Schutz zu gewähren, den die Umstaͤnde erheischen moͤchten.

Durch jene Verfuͤgung waren die Polizei⸗Behoͤrden ange— wiesen worden, nicht bloß auf Ansuchen der Betheiligten, son— dern auch in allen andern Fallen, wo sie zuverlaͤssige Kennt— niß davon erhielten, daß in ihren Bezirken ein Nachdruck von Buͤchern, die in den Deutschen Bundesstaaten verlegt wor— den, stattgesfunden habe, oder ein Handel mit solchen Nachdruͤcken gefuͤhrt werde, von Amtswegen sofort einzu— schreiten, die Frage: ob ein Nachdruck in melie sey? durch Sachverstaͤndige feststellen zu lassen, und wenn diese die Frage bejahten, die Beschlagnahmme der Nachdruck-Exemplare zu verfuͤgen, gleichzeitig aber die Verleger von der erfolgten Beschlagnahme zu benachrichtigen, und denselben anheim zu stellen, ihre Rechte gegen diejenigen, welche sich des Nachdrucks schuldig gemacht, binnen einer ihnen nach den Umstaͤnden zu bestimmenden angemessenen Frist gerichtlich zu verfolgen, dabei auch den Verlegern zu bedeuten, daß die Beschlagnahme wie—⸗ der aufgehoben werden wuͤrde, wenn sie nicht innerhalb der ihnen gestellten Frist die gerichtliche Klage anhaͤngig machen und sich daruͤber, daß solches geschehen, gegen die Polizei⸗Be— hoͤrden ausweisen möchten.

Nach dem Erscheinen des neuen Gesetzes vom 11. Juni 1837 ist nun bei dem Herrn Minister des Innern und der Polizei die Frage angeregt worden:

ob auch jetzt noch, nachdem das neue Gesetz die Feststellung der Existenz eines unerlaubten Nachdruckes oder einer uner— laubten Nachbildung dem Richter uͤbertragen und bestimmt habe, daß Vereine von Sachverstaͤndigen gebildet werden sollten, die Verfuͤgung vom 14. Maͤrz v. J. anwendbar sey?

In Folge dessen ist den Provinzial-Polizei⸗Behorden mit— telst Eirkular-Erlasses vom 26sten v. M. anderweit eroͤffnet wor— den, daß der Herr Minister, mit Ruͤcksicht auf die Motive, welche in der Cirkular-Verfuͤgung vom 14. Maͤrz v. J. ange⸗ geben worden waͤren, keine Bedenken finde, sich nicht bloß

fuͤr die fernere Anwendbarkeit jener Verfuͤgung hinsichtlich

des Buͤcher⸗Nachdrucks, sondern auch

fuͤr die Ausdehnung derselben auf alle durch das Gesetz

vom 11. Juni v. J. als verboten bezeichneten Nachdruͤcke

und Nachbildungen von Werken der Wissenschaft und Kunst, um so mehr auszusprechen, als ein polizeilich es Einschreiten, wie solches durch die Verfugung vom 14. März v. J. bestimmt worden, durch die Festsetzung des §. 15 des Ice ds vom 11. Juni v. J., wonach gerichtliche Untersuchungen nur auf den Antrag der Verletzten einzuleiten waͤren, keinesweges ausge—⸗— schlofsen werde, ein solches polizeiliches Einschreiten vielmehr der Absicht des Gesetzes voͤllig entspreche.

Daß das gedachte Gesetz die Entscheidung streitiger Falle dem Richter uͤbertragen hat, kann, wie in dem Cirkular-Er— lasse vom 26sten v. M. ferner bemerkt worden, in den Befug—⸗ nissen und Verpflichtungen der Polizei, der Verletzung des Eigenthums moͤglichst vorzubeugen, nichts andern. Der Rich, ter hat zwar, wenn er zweifelhaft ist, ob eine Druckschrift als Nachdruck oder unerlaubter Abdruck zu betrachten, oder ob eine Nachbildung als unerlaubt anzusehen sey, nach §. 17 und 5. 31 jenes Gesetzes das Gutachten der zu diesem Zwecke zu bilden— den Vereine von Sachverstaͤndigen einzuholen; dagegen bleibt aber in Gemaͤßheit des Cirkular-Erlasses vom 26sten v. M. fuͤr die Polizeibehorden und deren vorläufige Einschreitung die Ministerial-Verfuͤgung vom 14. Maͤrz v. J. dahin maßgebend, daß fur sie die bloße Zuziehung von Sachverstaͤndigen genuͤgt.

Bei dem Interesse, welches die Regierungen in den uͤbri— gen Deutschen Bundesstaaten, so wie auch in Frankreich und England gegenwaͤrtig den zum Schutze des literarischen und kuͤnstlerischen Eigenthums zu ergreifenden Maßregeln widmen, haben wir geglaubt, den Lesern unseres Blattes auch die er— wähnte fuͤr den Preußischen Staat ergangene neuere Ministe— rial⸗Verfuͤgung mittheilen zu muͤssen.

. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Mersebur sind im verflossenen Jahre 24,323 Kinder, und zwar 12,14 Knaben und 11,873 Madchen geboren und dagegen 18,004 Per⸗ sonen, naͤmlich S228 mannlichen und 8776 weiblichen Geschlechts gestorben. Es ergiebt sich hieraus ein Zuwachs der Bevoͤlke—⸗ rung von 6319 Seelen. Zwillings-Geburten kamen 303 Mal und Drillings⸗ Geburten 5 Mal vor, und unter den Gestorbenen waren 37 Personen, die ein Alter son mehr als 96 Jahren erreichten. Getraut wurden 3282 Ehepaare. Die gesammte Einwohnerzahl des Reg.-Bez. belief sich am Schlusse des vori— gen Jahres auf 613,779 Seelen. Im Reg.“ Bez. Trier wurden im Laufe des verflossenen Jahres 15,681 Kinder (8010 Knaben und 7671 Maͤdchen) geboren. Die Zahl der Gestor— benen betrug 13,336 Personen, wovon 6813 maͤnnlichen und 6493 weiblichen Geschlechts. Es sind mithin 2345 Personen mehr geboren als gestorben. Unter den Geburten waren 142 Zwillings- und 4 Drillings-Geburten. Getraut wurden 3211

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens ] Nachmittags Abends Nach einmaliger

5. April. 0 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Zuftdtud... .. z36 1 per. 335, or. 33 4, 1 Par. Quellwarme G77 X. Lustwarme ... 4. 2,19 R. 4 7,49 R. 96,30 R. Fluß wärme 2,2 M. Jhaupunkt ... O1 R. 4 M0 R. 4 3,40 NR. Beden warme 2A, 70 3. Dunstsattigung SI IE. 78 . 79 o6t. Ausdunstung 0, ois“ Rip. Wetter . ...... trübe. tegnig. regnig. Niederschlag O, 338“ Rt. Wind .. ...... W. 2. W. Warmewechsel 4 7,8 0 2K elkenzu ... W. 23 4 656.

Tasetnittel: 33x, es“ Par.. S R.. 4 2,37 R.. 76 p6t. B

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Deu 6. April 1838.

mi löcher HEC MMS 20 AMQ CI- CQυλeu, Z tt ed.

8 Fr. Gonr. X F b.

& Brief. Gelid. 8 Brief. I Ged. St. Sehnld- Sch. / * 10255. 10217 shouunu. Pfandhr. 31 1090 Sym. Pr. Engl. Mi.. 39. 4 103 1021/2 khRur- u. Neum. d0. 1 1097/, kram. Seen. = 6517. 83 do. do. d0. 31 100 ol / r,, 3103 1921 /. Schlesische do. 4 103 Nin. liut. Seh. 40. 4 1025/6, iekat. C. und Z.

nherl. Stadi- Ohl. 4 10312 Seh. d. K. u. N voi se] RKöuidsb. do. 41 .

Filbinger do. * 16 Gold al mareo = 218. 21126 Panz. do. in Th. A363 / Neue Dueaten 18! 4 Wentpr. Ptandhr. 1 nn, 1901/9 Friedriehsd'or 1372 131. Grosah. Pon. do. 4 1017/5 And. Goldmün-

sathr. Pfaudhr. 1 101 190 2àJien à s ThI. 18 1 122, Pomm. do. 1 1003, Dineonto . 3

6

Neue Anl. 1817/4.

Re

Auswärtige Börsen.

1. April.

Amsterdam, do /g do. 10m /

Nie(lerl. wirkl. Sehuld SdwA3 /,. Passive —.

Kanz-Bill. 25.

Antwerpen, 31. März.

Passive —. Linsl. 5. Neue Anl. I83j4. C. Frankfurt a. M., 3. April. ' Hesterr. 50/ g Met. 1063/4. G. AY 164. G. 2120/9 2 tlisz. 155 261 /a. 26! 3. Bank- Actien 17AI. 17340. Fartial . Obl.

151i. CG. Loose zu vo FI. 1221/.. 122. Loose an 100 CI. 258. 6. Preuss. Präm. Seh. 681 s2. 6511. do. A0 / Anl. 1625/8. G. Lom. Lose r' os nie Bhan. Ka 1d, isa Zi- so ssoss. Sa' is. bas,

Hamburg, 4. April. Bank- Actien 1436. 11313. Engs. Russ. 1083.5. 57/0 Port. —. 0.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, J. April. Im Schauspielhause, zum ersten⸗ male: Der Gemahl an der Wand, Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar. Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Possenspiel in à

Abth,, von E. Raupach. Sonntag, 5. April. Im Opernhause: Der hinkende Teu⸗ fel, pantomimisches Ballet in 3 Abth., bearbeitet von Hoguet. Im Schauspielhause; Verirrungen, buͤrgerliches Schau⸗ spiel in 5 Abth., von E. Devrient. Montag, 9. April.

wiederholt: Der Gemahl an der Wand, Schwank in 1 Akt, von A Cosmar. Hierauf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth. (Herr Seydelmann: Perin, als zweites Debut.)

Die eingegangenen Meldungen um Parquet-Billets sind beruͤcksichtit worden und wird ersucht, dieselben bis Sonntag, den Sten 8d. M., Mittags 2 Uhr, abholen zu lassen, widrigen falls solche anderweitig verkauft werden muͤssen.

Koͤnigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 7. April. Norma. Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen, von Seyfried. Musik von Bellini.

Sonntag, 8. April. Der Vater der Debuͤtantin. Posse in A Akten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Vorher: Der Obrist von fechzehn Jahren. Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von B. A. Herrmann. ?

Montag, 9. April. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair. Großes romantisches Ori⸗ ginal-Zauber⸗Maͤhrchen mit Gesang in 3 Akten, von F. Rai— mund. 8 Lang, vom Theater zu Pesth: Fortunatus Wur— zel, als Gastrolle.)

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 5. April 1838.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1Rtinlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch i Rthir. Hafer 1 Rihlr., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen Rihlr. 12 Sgr. 6 *f. Eingegangen sind z7 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen 2 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rtosr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1. Rihir. 180 Sgr., auch 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 2 Szr. 6 Pf.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf. auch 25 Sgr. 3 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rihlr. 13 Sgr., och 1 Rtblr. 13 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 120 Wispel ! Schefftl.

Mitwoch, den A. April 1838.

Das Scheck Stroh 6 Rthlr. 27 Sar. 6 Pf., auch 3 Rehlr. 15 Sgr. Der Cemner Heu 1 Rihlr.7 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. ö.

Branntwein ⸗Preise vom 30. März bis 3. April 1838.

Das Faß von 200 Dnart, nach Tralles 81 pCt., nach Richter A pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn⸗ Branntwein 18 Ribir. 7 Sgr. 6 Pf; Kartoffel⸗Brauutwein 16 Rthlr. 1 Sgr, auch 15 Rihlr. 28 Sgr. 6 Kf.

Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf, auch 1 Sgr. 1 Pfz

Redacteur Ed. Cottel.

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Gedruckt bei A. B. Harn.

Nach einem Schreiben aus New-⸗York vom Februar

Paare.

Im Schauspielhause, zum erstenmale

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