1838 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

an die Pflanzer haͤtten nicht eher gezahlt werden sollen, bis die Maßregel der Emancipation vollständig bewerkstelligt ge⸗ wesen ware; jetzt mochte man gern etwas von dieser Summe zuruͤck haben, aber die vier Jahre der unnuͤtzen 4 6 tung der Sklaverei wuͤrden sich durch nichts ersetzen lassen. Der Redner machte bei dieser Gelegenheit auch dem Lord Broug— 16 den Vorwurf, daß von ihm die Hauptbestimmungen der Emancipations-Akte ausgingen, und daß es demselben daher wenig gezieme, jetzt Andere fur das anzuklagen, wobei er selbst am meisten die Hände im Spiel gehabt. Er (O'Connell) er— innere sich noch sehr wohl, wie vor der Annahme der Eman⸗ cipations⸗Akte selbst Lord Stanley das Haus vor der Nichtigkeit aller Stipulationen mit den Pflanzern in Betreff der Behandlung ihrer Neger gewarnt habe. Damals sey allgemein die Rede gegangen, daß Lord Brougham im Kabinet die entscheidende Stimme gegen die augenblickliche vollständige Emancipation der Neger abgegeben habe. (Hoͤrt, hoͤrt) Er wisse nicht, ob jenes Geruͤcht gegruͤndet gewesen, oder nicht; ware es gegruͤn— det, so wolle der edle und gelehrte Lord durch seinen jetzigen Eifer zu Gunsten der unverzüglichen Emancipation wahrschein— lich seinen fruͤheren Irrthum wieder gut machen. Herr O Con— neil warf dann auch dem Ministerium vor, daß es seit der Emancipations⸗Akte gar nichts zu Gunsten der Neger gethan, nahm die von demselben jetzt eingebrachte Klausel zur Verbes⸗ serung jener Akte Klausel fuͤr Klauüsel durch und suchte die Un⸗ zulaͤnglichkeit derselben nachzuweisen. Wenn irgend Jemand n, m verdient hätte, meinte er, so waren es die Neger. Die jetzige Aufregung zu Gunsten der Letzteren sey nicht durch revolütionaire Abenteurer, sondern durch auf— richtige, fromme Maͤnner veranlaßt worden, die alle irdischen Güter geopfert haͤtten, um der ungluͤcklichen Afrikanischen Race als Missionaire zu dienen; und wenn die vorliegende Motion verworfen wuͤrde, so wuͤrden 500,000 Petitionen in das Par— lament stroͤmen, und die Mitglieder wuͤrden das Haus nicht verlassen koͤnnen, ohne von friedlichen, ruhigen Volksmassen be— lagert zu werden. Die Annahme der Emancipations-Akte sey eine Handlung der Gesetzgebung, nicht ein Kontrakt gewesen, denn die Kolonial⸗-Versammlungen seyen keine freie, unabhaän⸗ gige Agenten, die mit dem Parlament haͤtten kontrahi— ren konnen; man solle daher jetzt wieder ein Gesetz geben, wodurch den Leidenden Gerechtigkeit gewährt wuͤrde. Herr Plumptre dagegen war der Meinung, daß jene Akte ein Vertrag sey, den das Land halten muͤsse. Aber nicht bloß aus Gruͤnden der Gerechtigkeit, sondern auch aus Gruͤnden der Humanitaͤt widersetzte er sich der vorgeschlagenen Maßregel, weil die Neger noch nicht uͤberall fuͤr die Emancipation voͤllig reif seyen. Durch die Androhung von Petitionen und derglei— chen wolle er sich nicht von seiner Pflicht abhalten lassen, denn er habe zu seinen Wählern stets gesagt, wenn sie ihn ins Par— lament schickten, muͤßten sie ihn als freien Mann dahin senden. Lerd Howick machte bemerklich, daß der Gedanke, die Neger erst eine Lehrlingszeit durchmachen zu lassen, nicht von den Pflanzern, sondern von der Regierung und vom Parlamente ausgegangen sey; er selbst habe sich nach den Erfahrun— gen, die er, als Unter-Staats-Secretair fuͤr die Kolo—⸗ nieen, daruͤber * machen Gelegenheit gehabt, gegen den Grundsatz der Lehrlingschaft erklaͤrt und eine freisinnigere Maßregel gewuͤnscht, das Kabinet aber habe diesen Plan ver— worfen, weil Lord Brougham (er verrathe hier kein Kabinets— geheimniß, denn die Sache sey bekannt) der Meinung gewesen, daß derselbe zu weit weit gehe. Darauf habe er (Lord Ho— wick) sich von seinem Posten im Kolonial-Amte zuruͤckgezogen, und Lord Stanley, der Nachfolger Lord Ripon's als Staats Secretair dieses Departements, habe die Maßregel der Lehr— lingschaft eingebracht, welcher sich Herr Buxton, er (Lord Ho— wick) und 40 oder 50 andere Mitglieder des Unterhauses wi⸗ dersetzt haͤtten. Da aber neun Zehntel des Hauses diese Oppo— sition uͤberwältigt und jene Maßregel genehmigt, so duͤrfe jetzt nicht daran getastet werden. Sosche Anträge, wie der vorlie⸗ gende, seyen wenig dazu geeignet, das gute Vernehmen zwischen Herrn und Lehrling zu befördern oder ein gutes, freund— liches Verhaͤltniß zwischen Beiden nach dem Ablauf der Lehr— lingszeit vorzubereiten. Diejenigen, von denen die n , . Petitionen ausgingen, und die durch Aufregung der Volksmas⸗ sen eine Veraͤnderung in dem jetzigen System herbeizufuͤhren suchten, schienen ihm mehr durch Leidenschaft, als durch ruhiges Urtheil sich leiten zu lassen. Die Annahme der von dem Ministerium , n . Bill zur Verbesserung der Eman⸗ cipations-Akte werde uͤbrigens fuͤr die Kolonial-Versammlungen ein Fingerzeig seyn, der sie veranlassen koͤnne, den Zeitpunkt der völltgen Freigebung der Neger aus eigenem Antriebe zu be— schleüntgen. Dr. Lushington sagte, er begreife Lord Howick nicht, denn waͤhrend derselbe die Uebel einraͤume, uͤber die man klage, schuͤtze er den angeblichen Kontrakt als Grund vor, weshalb er nicht fuͤr die unverzuͤgliche Emancipation stimmen konne, und schlage doch wieder vor, es durch eine Parlaments-Akte dahin zu bringen, daß die andere bei dem Kontrakt betheiligte Partei denselben aufhebe. Ein solches Verfahren sey doch wohl nicht so ehrenhaft, wie eine offene Emancipation. Was den Kontrakt anbetreffe, so sey derselbe, wenn auch nicht uͤberall, doch in den meisten Faͤllen, von allen Kolonial-Behoͤrden, von Gouverneu—⸗ ren, gesetzgebenden Versammlungen, großen Juries, kleinen Ju—⸗ ries, Coroners, Friedens-Richtern, Aufsehern und Registratoren, verletzt worden. Das Parlament uͤbernehme daher eine furcht— bare Verantwortlichkeit, wenn es die Lehrlingszeit noch anderthalb Jahre fortdauern lasse. Lord J. Russel wollte sich in keine Erörterung daruͤber einlassen, ob es weise oder unweise gewesen sey, den Lehrlingszustand anzuordnen. „Aber“, sagt er, „es ist eine feierliche Akte angenommen worden, welche einen sol— chen Lehrlingszustand .. sechs Jahre festsetzt, und nun will man, nachdem vier dieser Jahre verflossen sind, ploͤtzlich eine Aufhebung der Akte vorschlagen. Man hat dadurch eine Auf— regung verursacht, die, wenn die vertheidigte Sache so rein und heilig ist, wie man sie darstellt, dieser Reinheit nicht sehr wuͤr—⸗ dig ist; und das Alles ohne die Maßregeln, welche nothwendig erforderlich seyn wurden, um die Neger auf die Veraͤnderung vorzubereiten, Maßregeln, welche durch die Emancipationi⸗ sten selbst verzögert worden sind, weil diese den Kolo— nial⸗Behoͤrden mißtrauten. Die Gouverneure von Jamaika sowohl wie von Britisch⸗Guiana haben guͤnstige Berichte uͤber den Zustand der Neger erstattet, und sie versichern, daß es thoͤ— richt seyn wuͤrde, die bestehende Uebereinkunft anzutasten. Die Bärgschaften, welche Sir E. Sugden verlangt, wird das Mi— nisterium nicht verweigern. Sollte aber die von Sir G. Strick⸗ land vorgeschiagene Resolution durchgehen, so wuͤrden die Mi— nister die Bill, welche darauf folgen muͤßte, nicht auf sich neh— men konnen. Keine Regierung darf einen Treubruch vorschlagen. Ein Treubruch aber wurde die verlangte Veraͤnderung seyn, wenn man keine Entschädigung dafuͤr bewilligte, und eine solche vorzu⸗ schlagen, kann ich mich nicht geneigt fuͤhlen.“ Herr Glad stone, der

seyn wuͤrde, dem ehemaligen Sklaven—⸗

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die Debatte schloß, faßte die Frage nicht nur als eine Eigen thums,, sondern auch als eine Ehrensache fuͤr die Pflanzer auf, und machte sich anheischig, zu beweisen, daß dieselben sich kei⸗ nesweges solche Bedruͤckungen haͤtten zu Schulden kommen las⸗ sen, als man ihnen zur Last lege. Auch in dem Bericht des Ausschusses, bemerkte er, in welchem Herr Buxton, dieser eifrige Vertheidiger der Neger, den Vorsitz gefuhrt, und der seine Ar— beiten bis zu Ende der vorigen Session fortgesetzt habe, sey die jetzt vorgeschlagene Veranderung nicht als nothwendig darge—⸗ stellt. Wenn auch im juristischen Sinne des Worts vielleicht kein Kontrakt bestehe, so sey ein solcher doch in moralischem Sinne vorhanden. Die Lehrlingszeit bilde einen Theil der Entschaͤdigung, denn die wahrend derselben zu leistende Arbeit habe einen bestimmten Werth, den man dem Herrn öder dem Kaͤufer von Pflanzungen nicht ohne Ungerechtigkeit rauben konne. Auf einzelne Falle duͤrfe man sich nicht berufen; es gebe zweifelsohne Fälle, wo Mißbraäͤuche vorgekommen, aber es frage sich, ob diese Mißbraͤuche allgemein seyen. Um zu beweisen, daß dies nicht der Fall sey, wolle er die veroͤffentlichten Berichte von Friedensrichtern und selbst von Gouverneuren Punkt fuͤr Punkt durchnehmen. Der Redner wies nun aus einer Menge von Aktenstüͤcken nach, daß unter allen Beschwerde⸗Nubriken die unbefriedigenden Faͤlle von den befriedigenden um vier bis fuͤnf Mal uͤberwogen wurden. Als einen besonderen Beweis von der unter dem Lehrlings-System eingetretenen Verbesserung des Zustandes der Neger fuͤhrte er an, daß in Britisch⸗Guiana, wo im letzten ed. der Sklave⸗ rei 280, 000 Peitschenhiebe ausgetheilt worden, die Zahl dieser Hiebe in jedem der seit Einfuͤhrung der Lehrlingschaft verflossenen Jahre sich durchschnittlich nur auf 684 belaufen habe. Das Auspeitschen von Weibern hielt er unter allen Umstaͤnden fuͤr gehaͤssig, aber,

meinte er, die Annahme der vorliegenden Motion wuͤrde die⸗

sem Uebel nicht abhelfen, denn dieselbe Strafe werde auch freien Weibern ertheilt; nicht als Neger-Lehrlinge, sondern als luͤ— derliche Personen wuͤrden Weiber ausgepeischt, wo dies geschehe. Nach diesen Auseinandersetzungen, schloß der Redner, glaube er, daß das Gefuͤhl der Menschlichkeit an dem Lehrlings-Zu— stande der Neger keinen Anstoß nehmen koͤnne, und daß man sich lieber bemuͤhen sollte, naͤher liegende Beschwerden abzustel⸗ len, er meine die Behandlung der Kinder in den Englischen Fabriken und den Sklavenhandel. Die Rede des Herrn Gladstone schien, da sie sich auf zahlreiche Thatsachen stuͤtzte, bedeutenden Eindruck auf die Versammlung zu machen und duͤrfte wohl mit dazu beigetragen haben, daß der Antrag Sir G. Strickland's (wie schon gemeldet) mit 269 gegen 205 Stim⸗ men verworfen wurde.

London, 31. Maͤrz. Lord Brougham ist heute fruͤh nach Paris abgereist, um dort waͤhrend der Osterferien, die dem Parlamente nun bevorstehen, den Unmuth daruͤber zu verschmer⸗ zen, daß der von seinem Einfluß unterstuͤtzte Antrag des Sir George Strickland auf sofortige völlige Freigebung der Neger mit Aufhebung der , . Lehrlingszeit nicht durchgegan⸗ gen ist. Vor seiner Abreise hat er an die zur Bearbeitung der Sklaven-Frage zusammengetretenen Vereine ein Schreiben er— lassen, worin er den Beschluß des Parlaments, die beantragte Aenderung mit der bekannten Sklaven-Emancipations⸗-Akte nicht vorzunehmen, fuͤr eine foͤrmliche Kalamitaͤt erklaͤrt. Er sagt sich in diesem Schreiben, eben so wie in der Rede, die er kuͤrzlich in der Exeter⸗Halle uber dieselbe Frage gehalten, von seinen fruͤ— heren Freunden, den Ministern, foͤrmlich los und giebt dabei manche Aufklaͤrungen uͤber das gespannte Verhaͤltniß, in welchem er schon zur Zeit, als er noch Mitglied des Kabinets war, mit seinen damaligen Kollegen gestanden. Inzwischen macht der Kriegs— Minister, Lord Howick, darauf aufmerksam, daß Lord Broug— ham im Jahre 1833, als die Sklavenfrage durch Feststellung der Lehrlingszeit entschieden wurde, gegen die letztere sich kei⸗ nesweges ausgesprochen habe, und sogar Herr O'Connell, der eifrigste Gegner dieses Auskunftsmittels, wirft dem Lord Broug—⸗ ham eine Art von , , vor. Von Herrn O Connell ruͤhrt das jetzt in England vielverbreitete Witzwort her: es mußte doch eine u praͤchtige Ueberraschung abgeben, wenn ein siebzigjaͤhriger Neger, der sich als ein alter Sklave zu Bette gelegt, nun in Gemaͤßheit der Sklaven-A Akte als ein Lehrjunge wieder aufstehe! Inzwischen hat selbst dieser Witz obwohl ein solches Wort oft vom unerwartetsten Erfolge seyn kann, das Englische Volk doch nicht davon uͤberzeugen koͤnnen, daß es loyal esitzer das Recht, das man ihm durch Bewilligung der Neger-Lehrzeit eingeräumt, ohne Weiteres wieder zu nehmen. Zwar wird angefuͤhrt, daß die Herren auf Jamaika, Barbadoes und anderwaͤrts die Skla—⸗ ven, die man ihnen mit schwerem Gelde abgekauft, nach wie vor, wiewohl unter anderer Benennung naͤmlich als Lehr— linge mißhandelten, indessen hat das Britische Parlament, vieler Hunderte von Petitionen ungeachtet, auf das Audiatur et altera pars verwiesen, ohne welches man die angeklagten Plantagen-Besitzer nicht verurtheilen duͤrfe. In der letzten Sitzung, in der die Motion des Sir G. Strickland zur Ab— stimmung gebracht wurde, haben eigentlich nur die Herren Dr. Lushington und O'Connell dafuͤr gesprochen, wahrend die Ma— jorität aller Redner dagegen war.

Das Tory-Blatt Age glaubt versichern zu koöͤnnen, die Königin habe aufs entschiedenste erklaͤrt, daß sie die bei ihrer Kroͤnung vorzunehmende Pairs-Kreirung zu keiner Parteisache machen, sondern ebensowohl Tories als Whigs zu Pairs er— nennen wolle.

Der Wahl-Ausschuß fuͤr Shaftesbury hat die Wahl des liberalen Herrn Poulter fur unguͤltig, dagegen den Capitain Matthews fuͤr den rechtmäßig erwaͤhlten Repraͤsentanten jenes Ortes erklart.

Die Konservativen von Liverpool und Manchester haben Sir Francis Burdett zu einem oͤffentlichen Diner eingeladen.

Niederlande.

Amsterdam, 2. April. Se. Maj. der König wird am 24sten d. M. zu einem Besuche in der hiesigen Hauptstadt er— wartet.

In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer der Gene— ralstaaten eroͤffnete der Praͤsident den Mitgliedern, er sey er⸗— maächtigt, dieselben der Verpflichtung zu entheben, die ihnen fruͤher gemachte Mittheilung in Bezug auf die Annahme der 24 Artikel als ein Geheimniß zu bewahren. Auf die Frage des Herrn Frets, ob das Protokoll in Bezug auf die Entge⸗ gennahme jener Mittheilung von der Annahme der 24 Artikel nicht gedruckt werden solle, erwiderte der Praͤsident, daß er le⸗ diglich zu dem ermaͤchtigt sen, was er der Versammlung be— reits eroͤffnet habe. ie Kammer ging sodann zur Be⸗ rathung des Eisenbahn⸗Gesetz⸗ Entwurfes uͤber, der,

wie man allgemein glaubt, keine Annahme finden wird.

olz zum Lechbruͤckenbau sind schon in großer 6 liefert. In wenigen Tagen wird sich die gegenwartige Zahl 0 Arbeitern auf das Dreifache steigern. Darf man nun ß auch in Muͤnchen Hand ans Werk gelegt wird, t noch immer gesaͤumt werden? . art, 9 n, n 8 , wicht gen . en des Strafgesetzbuches sind in der geordneten⸗ Dehn ul er igt. und nur noch der dritte Titel desselben, wel⸗ . von Vergehungen wider die Pflichten des oͤffentlichen eanstes handelt, noch vollends zu berathen. Bis naͤchsten Har woch (iten) wird voraussichtlich die Berathung uͤber das Ie Strafgeseßzbuch in der zweiten Kammer beendigt seyn, aan ber Ostern die Versammlung ihre Sitzungen aussetzen. h der Kammer der Standesherren geht die Berathung des Ztraf-Koder ihren raschen Gang, und nach den Feiertagen 3. wohl die Wahl-Kammer bereits die Beschluͤsse der ande⸗ e Kammer uͤber diesen Gegenstand erhalten koͤnnen. ken Rz iesbaden, 31. Marz. (Frankf. Journ.) Seit der akademischen * WRiderbesetzung unseres evangelischen Bischofsamtes hat es ei⸗ daren konne! Neue in?unserem kirchlichen Leben gegeben. Aim Sonn- ĩ ** der r Invocavit wurde ein gedrucktes Ermahnungsschreiben des renden brachten den Professoren in Luͤttich 36,8! Fr, 1 ieh, , e,. ö ,,,, . 8. r. . r slichen des Landes von der Kanzel ö. 9 Daun . 1 ö en etwas gesunken, er ̃ ußzeit in der Kirche der Hauptstadt trug nur noch 577. Der Minister glaubt 3 den werden wahrend jener Bußzei ch ptst

; ; n Donnerstage jeder Woche Fastenpredigten gehalten. dieser Abnahme der Frequenz noch keine Folgerungtz 4 . M., 4. 2. Hier ist ein Verein zur

j j * etreten.

wesens besaß, wurden von ungefaͤhr 1006 Studirenden . Dies moͤchte auch wohl die mittlere Zahl fuͤr die jekt h Q Wien, 2. April. Den hier aus St. Petersburg den vier Landes- Unipersitäten seyn. Diese Anstaltn i] ngegangenen Nachrichten zufolge, dürfte Se. Katserl. Hoheit fruuͤheren Verfassung boten keine Gelegenheit zur Erlen der Großfuͤrst Thronfolger auf der projektirten großen Reise zrientalischen Sprachen; jetzt ist an der Luͤtticher Uni ert gegen den Herbst dieses Jahres hier in Wien zu erwarten Lehrstuhl fuͤr dieselben eroffnet worden, und Gent sol cn. Nach einigen Wochen Aufenthalt wird sich Se. Kaiserl. Beguͤnstigung erhalten. Von den Universitaͤts-Bibliothele oheit, wie man vernimmt, von hier nach Schlesien begeben. Genter die bedeutendste; sie besteht aus 5l, ol Banden, wor Heute ist hier die Kunst-Ausstellung eroͤffnet worden, wo— 55s Manuscripte und 325 Inkunabeln befinden. Ein urch dem Freunde und Kenner der Kuͤnste eine reiche Augen⸗ von 106,090 Fr. sorgt fuͤr ihre Vermehrung. Die Flann Peide bereitet ist. Der Wetteifer, den durch die letzte Ueber— Litergtur, deren Kultur für die Ausbildung der Beigscn Hhwemmung in Ungarn Verungluͤckten Huͤlfe und Linderung tionglitaͤt von so großer Wichtigkeit ist, war bisher gan bieten, kennt noch immer keine Graͤnzen. ruͤcksichtigt geblieben; jetzt ist eine besondere Suinme zu Man schreibt von der Tuͤrkischen Gränze vom 21. Maͤrz: 6 dieser Luͤcke ausgesetzt worden. Die ubrigen J Die Englische Regierung hat fuͤr mehrere nur einigermaßen und Sammlungen der Universitaten, wie die botanisch nsehnliche Städte Bulgariens, Rumeliens, Macedoniens, Al⸗ ten, zoologischen und anatomischen Museen, mineralogischen aniens Und Bosniens Vice-Konsuln oder Konsular-Agenten lungen u. s. w. haben mehr oder minder ansehnliche rnannt, was aller Orten großes Aufsehen gemacht hat, da fuͤr ,, erhalten. N üöhiine so kostspielige Maßregel in kommerzieller Hinsicht kei⸗ in hie siges Blatt enthaͤlt folgenden Brief au nesweges genuͤgende Motive sich finden lassen, und man also nant: „Die Bußpredigten unserer sogenannten Missiongt »versucht ist, irgend einen Grund von politischer Wichtigkeit nicht ohne traurige Folgen . hier bricht ein Ri dahinter zu vermuthen. Moͤchten doch die betreffenden Regie— allen Umgang mit einem „Verdammten“ ab, der fi rungen durch eine ofsizielle Darlegung der Beweggruͤnde den einen ganz ehrlichen Mann galt; anderswo sehen vir wverschiedenen zum Theil höchst unwahrscheinlichen Deutungen Gattin die Fackel der Zwietracht in ihrem Hause entzün ihrer Absicht hierbei begegnen! Der Russische Konsul in weil ihr Mann den Vorschriften der Missionaire uchi Serbien hat die Eifersucht der beiden anderen, und namentlich seisten will; an einem dritten Orte verweigert der Oi 6 Englischen Konfuls in Belgrad, schon vor seiner Ankunft seinem Herrn den . weil man ihm denst regt; es scheint insbesondere dieser von der unrichtigen Vor— Ketzer geschildert hat. Seit dem vergangenen Sonntue ussetzung auszugehen, als wolle Rußland durch die Sendung die Tempel unserer Stadt von wahnsinnigen Decln! Es Herrn von Waschenko seinen Einfluß bei der Serbischen wieder. Bei dem aufgeklaͤrten Theile der Bevoͤlkerun g Regierung auf den . Grad steigern und die ganze Rus⸗— naturlich die groͤßte Unzufriedenheit mit diesen Vorgaͤngen sche Politik nach Belgrad verpflanzen, wie wenn Rußland ist jetzt mit den Vorbereitungen zu einer Kreuzes -Auft icht eben so gute reale Rechte und Gruͤnde haͤtte, einen Kon— beschaͤftigt, und duͤrfte bald noch mehr erleben.“ sul nach Serbien zu schicken, als England, Frankreich und Dent fc len d. Desterreich. Uebrigens wird es dem Talente des Herrn von

Waschenko Ehre machen, wenn er durch besonders im Anfan

Hannover, 28. März. (Hamb. Korr.) Di u beobachtendes zartes Zuruͤckhalten die so besorgten und .

mern haben eine Kommission von 14 Personen zur voil hreckten Herren, welche in ihm schon im Voraus den kuͤnfti—

Berathung uͤber die vorgelegte neue Verfassungs-Urk en Lenker der Serbischen Politik erblicken wollen, beschaͤmt. dergesetzt. In erster Kammer sind dazu gewaͤhlt die

der Gesundheits-Zustand in Serbien ist ganz erwuͤnscht. Graf von der Schulenburg-Wolfsburg, Graf zu IJ An der Griechisch-Tuͤrkischen Graͤn ll ie ein Schrei Knyphausen, Justizrath Wangenheim, Landrath v. Han . ö J

sen aus Trikala berichtet, noch immer Raͤubereien und Unord⸗ Kanzlei, Assesßhr von Daͤring, Hofgerichts, Assessor ö mien aller Art vor, obgleich sowohl von Griechischer als Luͤtken und Kammerherr v. Reden; in zweiter ,

Belgien. Stein und

Bericht des Ministers des Innern uͤber die Landes? nt sen, da . 0 /.

welt

Zuerst wurden die guͤnstigen Resultate erwähnt, neh, anisation der Universitaͤten nach Fakultaͤten gehabt su nnn der Studirenden, ihre Vorlesungen nach Vill

wahlen und sich ihre Studien einzurichten, erlitt, wie le

Besch J so itt lamm

B . 29 an. Außerdem werden noch 39 außerordentliche 3

Gen 1836 1837 besuchten f betrug 684;

duͤrfe, und daß dieselbe wohl nur ein vor iber eh ende

ken sey, wie es alle Universitaͤten darboͤten. Die drg an

Oesterre ich.

rlischer Seite dagegen kräftige Vorkehrungen getroffen wor en sind. Es scheint, daß die Gebirgs-Bewohner Thessaliens ieder ihr altes Wesen beginnen wollen, indem einige Raub— age derselben bereits wieder bis in die Umgegend von Volo attgefunden haben. Selbst bis nach Albanien . will Nan Zeichen von Unruhen bemerkt haben, wodurch sich die alte . fahrung bewahrte, daß, sobald sich die Verhaͤltnisse Mehmed Uli's in Asien mißlich gestalten, in Albanien eine Demonstra—

on zu seinen Gunsten eintritt, weshalb man auch nicht mit nrecht den Zustand Albaniens als den Gradmesser der Ver— ültnisse des Acgyptischen Satrapen im Allgemeinen darzustellen

7. ö 6 vor ö. liegendes Schreiben aus Ja⸗

a sprich unden die Behauptung aus, daß Aegyptische Emissaire das Volk ö n seyen. . . sstantinopel melden Handels briefe, daß daselbst, vermuihlich in

Beruͤcksichtigung der Lage Syriens, die Kri Haft Sehen erden e Syriens, die Kriegs- Rustungen leb⸗

Spanien.

falia, um sich über die Zusammensetzung eines neuen Kabinets

4 .. Frage über die Verhaͤltnisse

bh tigen Mächten, erwiederte er nur, daß die Re ierung be⸗

Ih ö üͤht seyn Ver fin f . n Hoͤfen zu erhalten.

des Innern hat Depeschen von dem politi/

leichzeitig in die standen. Frankreich, bemerkten Jene Offi⸗

Koͤnigin guͤnstig zi er, ne, aber jetzt aufgegeben, und Ii. ñ gland etwas unte 3E 7 klar, daß das Land ein Spielball des . ö.

395

Die Nachrichten aus den Provinzen lauten nicht guͤnstig. Ungeachtet der Niederlagen, welche Basillo Garcia erlitten ha—⸗ ben soll, naͤhert er sich immer mehr der Hauptstadt. Am 23sten war er mit 4000 Mann Infanterie und 800 Pferden in San Pablo de los Montes, vier Leguas von Toledo; der General Flinter befand sich zu derselben Zeit in Puebla Nueva bei Ta⸗ lavera de la Reina. Es hat sich hier das Geruͤcht verbreitet, daß der Pfarrer Merino mit 250 Kavalleristen sich der Hauptstadt bis auf drei Leguas genaͤhert habe. ö. Die Truppen der Generale Sanz und Pardiñas sind in der Entfernung von zehn Leguas rund um Madrid in acht verschiedenen Corps aufgestellt, die mit einander communiciren. Die Brigade von Aspiroz hat die Truppen des Generals Flin⸗ ter verstaͤrkt. Cabrera hat, auf die Nachricht von der Hinrichtung Tal— lada's, sofort den Brigadier Solano und zehn andere gefangene Offiziere erschießen lassen. Dies hat den Grafen von Ofalia veranlaßt, den Britischen Botschafter in einer Note dringend zu ersuchen, doch den Don Carlos aufzufordern, die Bestim— mungen des Eliotschen Vertrages zu beobachten.

Espartero befindet sich jetzt in Valladolid, und man glaubt, er werde nach Madrid kommen. Es heißt, er habe seinen (be—⸗ reits mitgetheilten) Tagesbefehl an die Armee zuruͤckgenommen.

Saragossa, 27. März. Man kennt jetzt den Verlust, den die hiesige National-Garde und die Karlisten bei dem Ge⸗— fechte am 5ten erlitten haben. Die Karlisten verloren an Tod“ ten 217 Mann, an Verwundeten 68 und an Gefangenen 1 General, 28 Gffiziere und 107 Soldaten. Der Verlust der National⸗Garde betraͤgt 7 Todte und 25 Verwundete, von de⸗ nen A bereits an ihren Wunden gestorben sind, 45 wurden von den Karlisten gefangen genommen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗JYork, 15. Febr. Glauben Sie ja nicht, daß es mit der Finanz-Noth und der Zerruͤttung des . in den Vereinigten Staaten so bald ein Ende nimmt. er außerordentliche Kongreß, welcher im vorigen September aus— druͤcklich dazu berufen wurde, das Uebel zu beschwoͤren, hat in aller Welt nichts zur Abhuͤlfe gethan. Doch ja, zwei negative Beschluͤsse hat er gefaßt, einen der Administration zu Cf len; einen ihr zuwider. Er hat mit 123 gegen 91 Stimmen die Inkorporirung einer National-Bank fuͤr unndͤthig (inexpedient) erklart; sodann hat er die Sub-Treasury-Bill abgelehnt; am 16. Oktober hat er sich quasi re bene gesia vertagt. Denn es lag den Herren Kongreß-Mitgliedern, solchen namentlich, die recht weit von hier zu Hause sind, sehr am Herzen, zwischen der außerordentlichen Session und der ordentlichen, die im De— zember wieder angehen sollte, eine Vakanz zu haben, um dop— pelte Meilengelder fuͤr die Heimreise und die Herreise liquidi—⸗ ren zu koͤnnen. Uebrigens glaubten damals Viele in ihrer Sorg⸗ losigkeit, und Viele wollten glauben machen, es werde sich Al— les schon von selbst in das rechte Geleis zuruͤckfinden, der Kre⸗ dit sich selbst wieder aufhelfen, wenn man nur geduldig abwarte und sich huͤte, einzugreifen. In der That war zu jener Zeit die fuͤr Metallgeld zu zahlende Praͤmie, desgleichen der Cours auslaͤndischer Wechsel, fortwährend im Fallen begriffen. Man versprach sich auch viel Gedeihliches von dem Beschlusse der Pennsylvanischen Staaten-Bank und des angesehensten New— Yorker Banquierhauses (Prince, Ward, King und Comp.), Agenturen in London zu errichten. „Am Ende“, so troͤsteten die Sanguiniker, „kommt es ja nur darauf an, daß unsere Glaͤubiger in Europa Einsehen haben und sich gedulden. Und warum sollten sie nicht? Je mehr sie uns Zeit zur Erholung lassen, uns allenfalls noch mit Kredit unter die Arme greifen, desto sicherer kommen sie zu dem Ihrigen. Wir sind ehrlich, wir haben jugendliche Kraͤfte; was vermag Arbeit und Spar— samkeit nicht!“ Allein die soliden, kalkulirenden Englaͤnder woll— ten auf das Lied nicht hoͤren. Sie kamen von ihren ersten, großmuͤthigen Anwandlungen zuruͤck; sie machten bedenkliche Gesichter zu Amerikanischem Papier.

Durch das Jahr 1838 muß sich die Regierung mit einem ungeheuren Defizit in ihren Finanzen schleppen und fuͤr 1839 sind schon Verlegenheiten genug in Aussicht. Baare 7 Millio—⸗ nen Dollars, welche die Regierung an die Deposit-⸗Banken zu fordern hat, sind so ausgeliehen, daß sie nicht mit Ungrund als verloren betrachtet werden. Die Regierung hat außerdem, um sich den Handelsstand geneigt zu machen, eine fernere neunmo— natliche Stundung der seit dem Mai 1837 ruͤckstaͤndigen Zoll⸗ gefaͤlle und die Rückerstattung des Zolles von den bei dem gro— ßen Brande in New-HYork vernichteten Waaren nicht allein be⸗ willigt, sondern selbst in Antrag gebracht. Wenn sie aber auf ihrem Vorsatze beharrt, nur Metallgeld oder in Geld umsetzba⸗ res Papier in Zahlung anzunehmen, so koͤnnen und werden die Kaufleute den Ruͤckstand nicht eher abtragen, als bis die Ban— ken wieder mit Baarzahlungen den Anfang machen, und damit ist die Sache ins Unbestimmte hinausgeschoben. Dazu kommt nun der Krieg in Florida, der Summen uͤber Summen kostet, ohne daß Etwas ausgerichtet wird. .

Die Mittel, welche der Regierung zu Gebote stehen, um sich durch das Jahr 1838 fortzuhelfen, sind kurzlich folgende. Sie ist durch den außerordentlichen Kongreß ermächtigt, den vierten Termin der an die einzelnen Staaten ruͤckzuzahlenden Revenuͤen-Ueberschuͤsse aus fruheren Jahren, welcher im Betrage von 10 Millionen mit Ablauf des naͤchsten März faͤllig wurde, bis zum 1. Januar 1839 zuruͤckzuhalten. Die Regierung hatte eigentlich diese Zahlung nicht bloß gefristet, sondern ganzlich er— lassen haben wollen, konnte aber damit im Hause der Repraͤ—⸗ sentanten nicht durchdringen, weil die meisten Staaten mit Be— stimmtheit auf ihren Antheil an jener Summe gerechnet haben und durchaus nicht darauf verzichten wollen. Also auf den 1. Januar 1839 ist einstweilen diese Sorge verschoben. Es blieb aber selbst dann noch fuͤr den Bedarf von 1838 ein vor— aussichtliches Defizit von 10 Millionen, das sich in der Wirk— lichkeit wohl noch hoͤher stellen wird. Die Regierung hat sich daher ferner ermaͤchtigen lassen, Tresorscheine (treasurꝝ notes) auszugeben, die sechs Prozent Zinsen tragen und nach einem Jahre eingelsst werden sollen. Sie wird, wie man . im Jahre 1839 Geld, sehr viel baares Geld brauchen. Sie will daher auch von Fristen und Kreditgeben bei Erhebung der Zoll⸗Abgaben nichts mehr wissen. Sie will an allen Zollstätten öffentliche Waaren— Depots errichten, wo die Waaren drei Jahre unter Kontrolle der Zoll-Beamten liegen bleiben durfen, aber bei der Heraus— nahme den vollen Zoll erlegen muͤssen.

Man wuͤrde das ganze Treiben und den Kampf der Par— teien hier zu Lande sehr falsch beurtheilen, wenn man politische Prinzipien, Motive, Ueberzeugungen dahinter suchte; ja man wuͤrde Vielen hier zu Lande zu viel Ehre anthun, wenn man

glaubte, sie stritten um Ehre, Ansehen und Macht. Die Par—⸗

teien fuͤhren zwar politische Namen, als: Konservative, Aristo⸗ kraten, Demokraten, Radikale. Allein die Triebfeder der Hand⸗ lungen ist bei den Meisten dieselbe: Eigennutz und Habsucht. Die Macht wird geschaßt und a als Mittel zum Geld⸗ erwerb. Die Einen wollen reich bleiben und reicher werden; diese nennen sich Freunde der Ordnung, der Ruhe, des Gesez zes. Die Andern wollen auf Kosten Jener reich werden und nennen sich Demokraten, Freunde der Freiheit und Gleichheit. Von einer Obrigkeit, in der Bedeutung, welche dieses Wort fuͤr einen Deutschen hat, weiß man hier nichts. Der Nord⸗Amerikaner spricht zu denen, welche ihn regieren: Ihr seyd meines Gleichen, meiner Haͤnde Werk, die Diener meines Willens; ich erwaͤhle Euch, ich entlasse Euch und setze morgen an Eure Stelle An⸗ dere, darunter mich selbst. So darf denn die Selbstsucht wal⸗ ten, trotzig und schrankenlos. Gewissenhaftigkeit, Maͤßigung, Billigkeit moͤgen bei Einzelnen zu finden seyn; aus dem .

nal⸗Charakter sind sie gewichen. Welche Partei auch ans Ru⸗

der kommen, die Handhabung der Staatsgewalt und die Ver⸗

wendung der Staats-Einkuͤnfte an sich bringen mag, Eins ist

aber allen Zweifel gewiß: sie wird beides in ihrem Interesse

maßlos, ruͤcksichts los 6 und mißbrauchen. Von Abwä⸗

gung der politischen Gewalten, von gegenseitiger Kontrolle der

politischen Institute kann hier kaum je die Rede seyn.

Der Neid des großen Haufens gegen die Reichen, seine

eifersuͤchtige Besorgniß vor einer Geld⸗Aristokratie, wird von

denjenigen, die am Ruder sind, sorgfaͤltig wach erhalten. So

dient es ihren Absichten, die auf immer . Begruͤndung ih⸗

rer Gewalt, auf immer weitere Ausdehnung ihres Einflusses

erichtet sind. Dahin zielte auch die Sub-⸗Treasury⸗Bill, welche

o zu sagen den äußersten Punkt des Vordringens in dem An—

it!! der Regierung gegen das Bank- und Kreditwesen

ezeichnet. Es zeigt sich, daß die Administration seitdem Ter⸗

rain verloren hat. Sie wollte das Unmögliche ertrotzen. Wenn

von einem Ende der Union bis zum anderen alle Welt fast nichts als Papier in Zahlung zu geben und zu empfangen det keine Forderung baar eingetrieben werden kann, und die Re⸗ gierung dessenungeachtet darauf besteht, nur. Metallgeld in Zah⸗ lung anzunehmen, so hat sie es offenbar darauf angelegt, alles Papier der Banken außer Cours zu bringen, die unmittel— bare und allgemeine Ruͤckkehr zu Baar Zahlungen zu erzwingen. Und damit waͤre all den zahireichen Lo— kal-⸗Banken, welche doch von der gegenwartig . den Partei auf alle Weise , . und beguͤnstigt wor⸗ den, bei welchen zumeist Anhaͤnger und Freunde der Admi— nistration betheiligt sind, der Gnadenstoß versetzt, und ihr Sturz wurde den Ruin von Tausenden zur Folge haben. Es ist da— her wohl erklaͤrbar, daß die Regierung in dieser Frage von einem großen Theile ihrer Anhänger, deren Existenz auf dem Spiele stand, im Stiche gelassen worden ist. Noch mehr: van Buren's Plan ging dahin, die oͤffentlichen Gelder gar nicht mehr durch Banken, sondern durch von der Regierung abhän— gige, allenfalls auch von ihr zu ernennende Kassen-Beamte ver— walten zu lassen, und ein vollstaͤndiges System oͤffentlicher Kas⸗— sen uͤber die ganze Union zu organisiren. Meint van Buren wirklich, die Gelder des Staates wuͤrden bei den Kassen-Be⸗ amten besser aufgehoben seyn als bei den Lokalbanken? Kann man einem Amerikaner zutrauen, ihm nur zumuthen, daß er Geld zur Verwahrung unter Handen haben und die Haͤnde davon halten, nicht damit spekuliren, keinen Profit fuͤr sich und fuͤr gute Freunde daraus machen soll? In einem Punkte war die Entruͤstung des alten Jackson gegen die Bank der Vereinigten Staaten gerecht gewesen. „Diese Biddle und Konsorten“, sprach er, „werden maͤchtiger als die Regierung. Sie haben das Geldwesen, den Kredit, den He— bel zu Allem in Händen. Sie koͤnnen ihren Dienern und Hel— fern groͤßere Vortheile bieten, als die Administration. Wo sie eine Filialbank, ein Comptoir errichten, da schaffen sie sich Krea⸗ turen. Sie werfen ein Netz uͤber die ganze Union aus.“ Jack— son hatte das Netz zerrissen; sollte man jetzt der Regierung ge⸗ statten, ein aͤhnliches auszuwerfen? Einmuͤthig war die *, zufriedenheit mit der vorgeschlagenen Maßregel und der Wider— stand dagegen in den Staaten des Nordostens und in einigen der mehr westlich gelegenen. Bei der juͤngsten Erneue— rung der Staats⸗Legislaturen hat die Administrations⸗Partei ihre Majoritat in dem wichtigen New-York, dem Empire- state, verloren, welchem van Buren angehoͤrt, wo alle feine Freunde leben, welchen er immer als seinen festesten Anhalts⸗ punkt betrachtet hat. Schwerlich wird er zum zweitenmal Praͤsident der Union werden. Die Opposition duͤrfte im naͤch⸗ sten Kongreß uͤberwiegen, und die Regierung wird ihren Krieg gegen Banken und Papiergeld einstellen muͤssen.

Damit ist jedoch den Banken nicht geholfen, hoͤchstens ihr Sturz noch auf eine Weile hinausgeschoben. Die Suspension der Metallgeld-Zahlungen war schon nichts als ein Aufschub der großen Katastrophe. Die Schuldner der Banken, die eigentlich schon zahlungsunfähig waren, stellten neue Schuld— scheine aus, und auf diesen Inhalt ihrer Portefeuilles hin fristen nun die Banken ihr kuͤnstliches Daseyn und geben sogar neue Darlehne in ihrem Papier. Die wahre Krisis wird ein— treten, wenn es mit dem Wiederanfang der Baar-Zahlungen Ernst wird. Dann ist der Ruin und offene Bankerott unzaäͤh— liger Lokal-⸗Banken unvermeidlich, und diese Erschuͤtterung duͤrfte noch schwerer gefuͤhlt werden, noch zerstoͤrender fuͤr den Wohl— stand von Tausenden seyn, als die letzte im vorigen Fruͤhsahr. Schon vor vier Monaten hatten die Banken u New-⸗York ein Cirkular an saͤmnitliche Banken des

andes erlassen und sie zu einer Versammlung auf den 27. No— vember vorigen Jahres eingeladen, um uͤber jenen Gegenstand zu berathen. Die Banken in Philadelphia erklaͤrten damals rund heraus: „An die Wiederaufnahme der Metallgeldzahlun— gen ist fuͤr jetzt noch gar nicht zu denken. Bei dem herrschen⸗ den Mißtrauen gegen die Banken würden wir gleich um Gold uͤberlaufen werden. Soll sich aber das Vertrauen zu ihnen wieder herstellen, so ist dazu vor allen Dingen erforderlich, daß sie ihre Papiergeld⸗Fabrication beschraͤnken.“ Allein gerade damit war dem Gewerb und Handelsstande nicht ge— dient; in Ermangelung des baaren Geldes bedurfte man des Papiers der Banken zum täglichen Verkehr, zu den kleinsten Ein- und Verkaufen, sonst waͤre aller Handel und Wandel ins Stocken gerathen. Ich glaube kaum, daß es den Ban⸗ ken damals mit der Idee Ernst war, wieder zur Einloͤsung ihrer Noten zu schreiten; wahrscheinlich hatte man bei der ganzen Verhandlung nicht sowohl Amerika als vielmehr Europa und den dortigen Kredit im Auge. Jetzt aber stellt sich die Sache anders. Die Pennsplvanische Staatenbank, und mit ihr die bedeutendsten Banken zu Philadelphia. New-⸗YPork, Baltimore, Boston, die mit Umsicht und Solidität operirt, die ober an? sehnliche, reelle Kapitalien zu verfuͤgen haben, und nur durch den Vorgang der westlichen Banken zur Suspension genöͤ—

thigt worden sind, diese werden des gegenwaͤrtigen Zustan⸗

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