1838 / 120 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und seine Truppen leisteten einen feierlichen Eid, wodurch sie sich für immer von Don Carlos lossagten, den sie als den Ur— heber alles Ungluͤcks betrachten, welches das Land betroffen. Der Karlistische Brigadier Iturri verließ auf die Nachricht hiervon sogleich Andoain mit einem Bataillon, wurde aber von den „Unabhängigen“ geschlagen, die in Verastegui eine Junta eingesetzt haben, welche wahrscheinlich bald von allen Provinzen anerkannt werden wird. Der Christinische General O Donnell ist von San Sebastian abgegangen, um diese Bewegungen zu beobachten und Vortheil daraus zu ziehen. Murragaray ist

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in Artigariaga geboren, 30 Jahr alt und hat in Oñate studirt.

Er besitzt viele Kenntnisse und einen unbeugsamen Charakter.

Als im Jahre 1830 die Emigrirten sich der Graͤnze näherten, war er der Vertraute von Santos Ladron; später war er sehr intim mit Quesada. Seine Anhaͤnger, die fast alle reichen Familien angehoͤren, haben sich stets dem Militairdienste in der Armee des Don Carlos dadurch entzogen, daß sie bei jeder von ihm befohlenen Rekrutirung sich loskauften. Die Bewölkerung von Verastegui hat sich für diese Bewegung ausgesprochen. Murragaray hat folgende Proclamation erlassen: „Navarresen und Guipuscoer!“

„Seit fuͤnf Jahren schweben Verwuͤstung und Tod uͤber unserem Vaterlande. Das auf unseren Feldern vergossene Blut ist das Blut unserer Bruͤder, jener Tapferen, die, verfuͤhrt und getäͤuscht durch Intriganten, für einen Prinzen kaͤmpfen, dessen Nechte auf die Krone Spaniens sehr zweifelhaft sind. Was verlangt Ihr? Weshalb kaͤmpft Ihr? Fuͤr wen? Friede und Privile⸗ gien! Das muß unser einziger Zweck seyn. Wenn Ehrgeizige nach dem Throne streben, so mögen sie sich ihn selbst erobern. Na— varra und die Baskischen Provinzen, durch so viele Bande der Freundschaft, des Blutes, der Sitten und der Freiheit verbun— den, sind von jetzt an unabhängig. Von heute an sind wir nicht mehr Sklaven jener Elenden, die als Herren zu komman— diren und sich auf Kosten der Armee zu bereichern pflegen. Zu den Waffen! Es lebe die Unabhaͤngigkeit! Friede! Frei— heit! Unterwerfung unter neue Behoͤrden! Der kommandi— rende General Murragaray.“

Ein hiesiges Blatt sagt: „Es ist jetzt außer Zweifel, daß Herr Aguado seine Vorschlaͤge, in Betreff einer neuen Spanischen Anleihe zuruͤckgenommen hat. Er soll sich uͤber—

zeugt haben, daß es ihm unmoͤglich seyn wuͤrde, dieselbe zum halten hat. Andere wollen den' Grund diefer Aufkaͤufe darin

CTourse von 50 pCt. unterzubringen, da das Spiel in den in— dustriellen Actien den sonst so lockenden Geschaͤften in Spa— nischen Papieren Eintrag gethan hat. Die Spanischen Un⸗ terhaͤndler geben indeß noch nicht alle Hoffnung auf, durch die Vermittelung Anderer, Franzoͤsischer oder Englischer Kapita— listen, eine Anleihe zu Stande zu bringen, und sie haben sich jetzt vorzugsweise an Herrn Laffitte gewandt, dessen Anträge fruͤher ziemlich schnoͤde zuruͤckgewiesen worden waren.“

Großbritanien und Irland.

London, 24. April. Heute wird die Koͤnigin von Schloß Windsor in London erwartet. Es heißt, Ihre Mazjestaͤt werde erst zu Anfang Juni's wieder nach Windsor zuruͤckkehren. Morgen beginnen auch die Parlaments-Sitzungen wieder.

Das Geruͤcht, daß Ihre Majestaͤt in diesem Jahre noch Irland besuchen werde, wird jetzt von ministeriellen Blaͤttern für unverbuͤrgt erklaͤrt.

Im St. James-Palast werden bereits die Zimmer des Königs von Hannover fuͤr den im Monat Juni hier erwarteten Großfuͤrsten Thronfolger von Rußland in Bereitschaft gesetzt. Wie es heißt, wird Fuͤrst Lieven den Russischen Thronfolger nach England begleiten. Zur Kroͤnung der Koͤnigin sind auch schon alle die bedeutendsten Hotels fuͤr enorme Preise von den ver— schiedenen hohen Fremden gemiethet, die dieser Ceremonie bei— wohnen werden. Ein hiesiges Blatt will wissen, daß unter Anderen der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier, die Herzoͤge von Braunschweig und von Sachsen-Koburg, der Prinz und die Prinzessin von Oranien und der Erzherzog Karl von Oesterreich zur Kroͤnung hierher kommen wurden. Von Seiten Spa— niens wird der Herzog von Osuña der Kroͤnung beiwohnen. Der Britische Gesandte in Madrid, Sir G. Villiers, wird zu dieser Feierlichkeit ebenfalls in London erwartet.

Im Courier liest man: „Die Ernennung des Grafen ven Flahault zum Franzoͤsischen Botschafter bei der bevorstehen— den Kroͤnung wurde in England große Freude erregt haben, da derselbe hier sehr geachtet ist und sich stets als enischiedener Freund der Aufrechterhaltung einer engen Allianz zwischen den beiden Landern erwiesen hat. Wir haben daher mit eben so viel Verwunderung als Bedauern gehoͤrt, daß diese Ernennung, nachdem sie schon faͤr gewiß angekuͤndigt worden, wieder zuruͤck— genommen und auf den Marschall Soult uͤbertragen ist. Unser Pariser Korrespondent versichert uns, daß, als Herr Soult sich nach den Tuilerieen begab, um fuͤr seine Ernennung zum au— ßerordentlichen Botschafter am Englischen Hofe zu danken, Lud— wig Philipp zu ihm gesagt habe; „„Mein lieber Marschall, Sie sind Mir keinen Dank schuldig, sondern nur der jungen Koͤnigin, die Mir den Wunsch zu erkennen geben ließ, Sie bei dieser Gelegenheit als Frankreichs Repraͤsentanten zu sehen.““ Diese Erklarung hat in den diplomatischen Zirkeln von Paris einiges Erstaunen erregt, da man allgemein glaubte, die Wahl des Grafen von Flahault, dem der 5. der Franzosen fruͤher diese hohe Ehre zugedacht hatte, habe den unbedingtesten Beifall bei der ,. Regierung gefunden.“

Graf Durham ist gestern von hier nach Portsmouth abge— reist, um sich dort nach Kanada einzuschiffen.

Vorgestern ist Lord Erskine, Britischer Botschafter am Bayerschen Hofe, nach seinem Bestimmungsort abgegangen.

Der Morning Herald hat schon seit einiger Zeit einen auffallend bitteren Ton gegen die Fuͤhrer der konservativen Par— tei angenommen, und man weiß nicht recht, ob man dies auf eine Spaltung in den Reihen der Konservativen oder auf ein neues Ueberlenken des genannten Blattes zur liberalen Partei deuten soll. Ersteres ist jedoch wahrscheinlicher, da ihm Sir R. Peel und Lord Stanley nicht rasch genug zu Werke gehen“ und dieselben, seiner Meinung nach, das Nh isti rin laͤngst ge⸗ stuͤrzt haben mußten, wogegen der Standard fuͤr jene Partei—⸗ häupter das Wort nimmt und noch nicht Alles zum Wiederein— tritt der Tories fuͤr reif haͤll. Man muͤßte in diesem Falle an— nehmen, daß der Herald im Sinne der Ultra⸗Tories schreibe, und daß diese mit dem Benehmen jener beiden Staatsmaͤnner nicht zufrieden waren. Indeß auch fuͤr diese Annahme erschei⸗ nen doch die Angriffe dieses Blattes auf Sir R. Peel und Lord Stanley fast zu hestig, und da dieselben mitunter ganz allge— meln gegen die „Konservativen“ uͤberhaupt gerichtet sind, so könnte dies wieder fuͤr die anders Vermuthung sprechen, daß der „Herald“ auf eine Veraͤnderung seiner Farbe hinsteure. So sagt er unter Anderem: „Was haben die Konservativen in dieser Ses⸗

ser In suhret - vre unavyangtigten von Yavarra und Guipuzcoa-

ürsachen ihres Bersaus auszutlaren und um dem Lnglischen Volke zu bewejsen, daß sie bessere Staatswirthe seyen, als unser jetziger höͤchst unfähiger Kanzler der Schatzkamer? Und schaͤmen

ven Fuͤhrer sich bei der Frage uͤber die Spanischen Angelegen⸗ heiten benommen, wie sie den Ministern dazu behuͤlflich waren, uͤber diese Frage hinwegzukommen.“ Nachdem das Blatt dann noch mehrere andere ähnliche Vorwuͤrfe erhoben, schließt es sei⸗ nen Artikel mit den Worten: „Dies sind einige von den Gruͤn—

im Parlamente sich träg, gleichguͤltig und pflichtvergessen bei allen großen und wichtigen Angelegenheiten erwiesen haben, ob— gleich sie in öffentlichen Versammlungen außerhalb des Parla— / ments fortwährend behaupten, daß die Minister nur noch mit ihrer Erlaubniß regierten.“

Bei dem Tory-Diner in Huddersfield, zu welchem sich Sir Francis Burdett, Lord Maidstone und Sir George Sin— clair von Manchester aus begaben, zeichnete sich besonders der Letztere durch die ungestuͤme Heftigkeit aus, mit der er auf den Sturz des Ministeriums drang. „Jeder Tag“, sagte er unter Anderem, „den die Minister noch am Ruder gelassen werden, ist fur das Land verloren. Je eher diese Menschen ihrer Macht beraubt werden, desto besser. Sie werden aber nicht eher zur Thuͤr hinausgehen, bis man ihnen andeutet, daß sie sonst zum Fenster hinaus wandern muͤssen. Zu energischen Maßregeln muß man seine Zuflucht nehmen, ein Votum des Mangels an Ver— trauen zu dem Ministerium muß man beantragen, vor der Kroͤ— nung noch muß die Stimmung des Unterhauses erforscht wer— den, und sollte ich auch ganz allein dastehen, fo werde ich doch einen solchen Antrag machen. Ich werde dies thun, damit das Land erfahre, auf welche Maͤnner es seine Hoffnungen zu setzen habe..“ Diese Drohung erscheint den ministeriellen Blättern sehr lächerlich; die Minister, meinen sie, die schon manchen An—⸗ 166 ö wuͤrden auch diesem mit großer Ruhe entge— gensehen.

Die von dem Oberst Seale eingebrachte Bill, nach welcher die Vermahlung von fremdem unter dem Schloß der Koͤnigin liegenden Getraide in England erlaubt werden soll, unter der Bedingung, daß es als Mehl wieder ausgefuͤhrt werde, soll hie—

finden, daß man wegen des kalten Fruͤhjahrs eine schlechte Aerndte in England besorge. 6 .

derer durch oͤffentliche Versammlungen und Petitionen eine

sion gethan, um den wahren Zustand der Staats⸗Revenuͤen und die

sige Kaufleute schon zu Aufkaͤufen von Getraide veranlaßt ha— ben, obgleich diese Bill noch nicht einmal die zweite Lesung er—

Der beruͤhmte Dichter William Wordsworth hat ein Schrei— ben an Herrn Talfourd, den Verfasser und Befoͤrderer der Bill uͤber das Verlagsrecht, gerichtet, worin er demselben im Namen aller Autoren fuͤr dessen Bemuͤhungen zu Gunsten der— selben dankt und sich mit dem Prinzip seiner Bill vollkommen einverstanden erklaͤrt. Man hatte Herrn Wordsworth vorgestellt, ob er nicht, da von Seiten der Buchdrucker, Verleger und An—w

starke Qpposition gegen die Bill eroͤffnet worden, waͤhrend die Schriftsteller noch keine Gegenbewegung gemacht, mit einem ausgezeichneten Literaten zusammen, als einer der aͤltesten Schriftsteller, dessen Erben daher bei der Sache ganz beson— ders betheiligt waͤren, eine Petition zu Gunsten der Bill oder wenigstens des Prinzips derselben dem Parlamente uͤberreichen wolle. Diesen Vorschlag hat Herr Wordsworth jedoch abgelehnt, wie er in seinem Schreiben sagt, vorzuͤglich aus zwei Gruͤnden: erstens, weil er nicht glaube, daß eine einsichts volle und unei— gennuͤtzige legislative Versammlung sich durch bloße Schein⸗Ar— , n,. von Buchdruckern und Verlegern gegen die gerechten lnspruͤche einer Klasse von Personen, der jene ihr gutes ö men, wo nicht ihre Existenz verdankten, in ihrer Handlungs— weise werde bestimmen lassen; zweitens, weil es ihm unange⸗ messen scheine, daß ein Einzelner oder zwei Individuen als Supplikanten fuͤr eine Maßregel auftraͤten, die eine ganze Klasse als ein Recht zu fordern habe, und zwar auf eine viel laͤngere Zeit, als die in der Talfoͤurdschen Bill festgesetzte, naͤm⸗— lich fuͤr immer. Der Brief des Herrn Wordsworth schließt mit den Worten: „Sollte auch Ihre Bill durch die ei— gennuͤtzige Opposition, die sich dagegen erhoben hat, vereitelt werden, was ich jedoch nicht fuͤrchten will, so muß die Gerech— tigkeit doch fruͤher oder spaͤter den Sieg davontragen, und je— denfalls werden Ihnen und allen denen, welche Sie bei dieser Gelegenheit unterstuͤtzen, die Schriftsteller bis zu ihrem letzten Hauch mit innigster Hochachtung und Dankbarkeit verpflichtet bleiben.“ Der Courier bemerkt mit Hinsicht auf dieses Schrei— ben, daß er leider die in demselben ausgesprochene Hoffnung auf die Annahme der Talfourdschen Bill im Unterhause, wo ihre zweite Lesung schon auf morgen, in der ersten Sitzung nach den Ferien, auf der Tagesordnung steht, nicht theilen koͤnne, weil die bloßen Argumente der Gerechtigkeit in einer literarischen Frage auf eine Versammlung, wie das Unterhaus, schwerlich genugsam einwirken wuͤrden, um die Vorurtheile und eigennuͤtzigen Einwendungen der Gegner, die weder gering an Zahl, noch muͤßig seyen, zu besiegen. Der Vertreter dieser Geg— ner ist besonders Herr Mudie, der die „Times“ auf seiner Seite hat, waͤhrend die „Morning Post“ in dieser Sache auf der liberalen Seite ist.

Morgen wird die hiesige große Freimaurer-Loge die fuͤnf— undzwanzigjaͤhrige Jubelfeier des Tages begehen, an welchem der Herzog von Sussex zuerst den Vorsitz in derselben uͤber⸗ nahm; man will Sr. Koͤnigl. Hoheit bei dieser Gelegenheit ein kostbares Service uͤherreichen.

Der Graf von Essex hat sich am Donnerstage mit Miß Stephens, einer der ausgezeichnetsten Englischen Saͤngerinnen, verheirathet. Der Graf ist 82 und seine nunmehrige Gemah— lin A Jahre alt. Letztere zog sich vor sieben Jahren von der Buͤhne zuruͤck und sang zum letztenmale oͤffentlich im Jahre 1834 bei dem Musikfeste in Manchester.

Aus Liverpool schreibt man: „Das Fahrzeug, welches in der Nähe unseres Hafens Schiffbruch gelitten hat, war nicht der Quebek“, sondern der „Athabaska“, befehligt vom Capitain Resfield und von Liverpool nach Quebek bestimmt. Von 25 Individuen, aus denen die Mannschaft dieses Schif— fes bestand, ist nicht ein einziger dem Tode entgangen, trotz aller Anstrengungen, die zu ihrer Rettung aufgeboten wurden. Die Franzoͤsische Barke „Koͤnig Hamedoun“, welche am 14ten von hier nach Nantes abgegangen war, ist am 17ten Abends in die Muͤndung des Fluͤsses Ribb getrieben, wo sie festsitzt; man glaubt, daß die naͤchste Fluth sie ganz vernichten wuͤrde. Die Mannschaft hatte dies Schiff verlassen. Es werden auch noch andere Ungluͤcksfaͤlle befuͤrchtet. Das stuͤrmische Wetter ver— hindert die hier liegenden Schiffe noch immer am Auslaufen.“

Zu Gunsten der unverzuͤglichen vollstaͤndigen Freigebung der Westindischen Neger haben in den letzten Tagen wieder

muͤssen wir uns, wenn wir daran denken, wie die konservati⸗

den, auf welche gestuͤtzt wir die Konservativen anklagen, daß sie

schuß nicht stattfinden wird.

nungs⸗Blattes publizirt das neue Militair⸗Straf⸗Gesetzbuch sr das Koͤnigreich Sachsen, und enthält solches im Isten Thel allgemeine Vorschriften über Verbrechen der Militair-Personn und deren Bestrafung in A Kapiteln, und im 2ten Theile i einzelnen Militair-Verbrechen und deren Bestrafung in 7 y piteln.

mehrere Versammlungen stattgefunden, namentlich zu Liverpool

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und Glasgow, so wie an anderen Orten im noördsschen ngsn und im westlichen Schottland.

Aus Buenos-Ayres sind Zeitungen bis zu Ende 3 nuars hier eingegangen, in denen die Anerkennung dieser 9 publik von Seiten Sardiniens gemeldet wird.

Montevideo erschienen.

Niederlande. Am sterdam, 25. April.

seiner Gemahlin nach Berlin zu begeben.

Glaubwürdigen Berichten aus London zufolge, hat sich 1 Konferenz bisher darauf beschraͤnkt, ihre respektiven Hofe n neue Instructionen zu bitten. Von Lord Palmerston ist als, dings eine Antwort eingegangen, doch wird damit nur unson e , . Herrn Dedel, der richtige Eingang seiner Note n, gezeigt.

Das heutige Handelsblad enthaͤlt einen ausfuͤhrlichn

Eingangs-Artikel, in welchem es darzuthun sucht, daß das Pn, ö.

hibitiv, und Schutz-System, welches Nlederiand bisher beobag tet habe, nichts Anderes als eine Mystisfication sey, und de

der freie Handel, der in der ganzen Welt ein immer dringen

deres Bedürfniß werde, besonders fuͤr Holland das einge seinen physischen und moralischen Kraͤften entsprechende Ey⸗ stem waͤre.

Deutsch land.

Hannover, 27. April. In Bezug auf die Staats⸗Ein, nahmen und Ausgaben fuͤr das laufende Rechnungsjahr von 1. Juli 1837/23 liest man in der Hannoverschen Zeitung:

„Nach dem für das Rechnungsjahr 1645/8 aäfgestellien Bud

waren die Einnahmen angeschlagen zu 6093, 93's Rihlr.; die Aus

ben bewilligt zu 6 G10 365 Rihli., so daß sich daraus ein llebersch̃tj ergeben haben würde von 53 A1 Rthlr. diesem Budget zum Gründe lagen, waren auf den damaligen Zusiand gebauet. Da aber die Thronbesieigung Sr. Majestät des jetzt regt, renden Königs und die Trennung der Krone von England ditsen

Zustand wesentlich veränderte, so waren davon große Veräuderungen in den Einnahmen und Ausgaben der General-Kasse die nothwen,. Es mußte nämlich der Zuschuß, welg en des Höchstseli—

dige Folge. J gen Königs Majtstät für das Rechnungsjahr 1837.33 an die Gent

ral-Kasse zahlen zu lassen sich erboten hatte, so wie die Zusage, die

Kosten der Deutschen Kanzlei in London mit Ausnahme der Be— soldungen tragen zu wollen, bei dem Regierungswechsel von selbs binwegfallen. Die Deutsche Kanzlei wurde zwar aufgelöst, aber die mit derselben verbundenen Kosten mußten 'noch länger font gehen, und haben noch nicht ganz aufgebört. Statt dessen ist hier das Kabinet Sr. Majestät des Königs errichtet, das indeß seine gane Ausbildung noch nicht erbalten hat, und dessen Kosten daher auch

noch nicht feststehen; und in London ist eine neue Gesandischaft nolß, ,

wendig geworden. Außerdem sind an vorübergehenden Ausgaben zi für die stattgehabten außerordentlichen Sendungen an fremde Hife

und die für die herkömmlichen Trauergelder vorgekommen. Abgesehel! hiervon und von den geringen Ersparungen, welche unter den meisieh Rubriken des Budgets vorkommen, und welche sich, so weit sie in dem

gegenwärtigen Augenblicke schon übersehen werden können, auf etna 25,000 Rthlr. belaufen mögen, sind noch einige andere Abweichungen von dem Budget bemerklich zu machen. Da nämlich bei diesem darauf

gerechnet war, daß die Aufhebung des Häuslings- und des Juden, Schutzgeldes vom 1. Juli 1837 an erfolgen würde, und diese Einnahmen daher bei den Domainen nicht mit angeschlagen waren, wachfen sie durch die geschehene Beibehaltung beider Abgaben den Domanial-Einnahmch! Dagegen füllt

mit dem Rein-Ertrage von 213509 Rihlr wieder zu. die in AÄnschlag gebrachte Eiunahme von der Berghandlung gan

weg, indem der Blethandel seit dem Anfange des gegen wärtigen Rech= .

nungsjahres völlig darnieder liegt. Jadeß wird der Ausfall diese Einnahmen durch den besseren Ertrag der Salinen etwas wieder aus geglichen. Bei den direkten Steuern belaufen sich die nothwendh werdenden Remissionen und Restitutionen nach den bisher gemach— ten Erfahrungen weit höher, als bei dem Budget angenommen wer

den konnte, so daß der Ftein-Ertrag dircser Steuern wobl um ag c

Rthlr. hinter dem Anschlage zurückbleiben dürfte. ben hat die für Pensionen vormaliger Staatsdiener einen nicht unmn— beblichen Zuwachs erhalten. Und was die Ausgaben für den Passuh— Etat betrifft, so war bei dem Budget darauf gerechnet, daß an außerordentll⸗ chem Zuschuß für die Tilgungs⸗Kasse nur so vieh gezahlt werden sollte, als en⸗ forderlich wäre, um dieser KLasse eine Einnahme von überhaupt 270 00 Rthlr. zu gewähren. Die Stände haben dagegen gewünscht, daß dit. ser Zuschuß, ungeachtet des größeren Betrages der in die Tilgungt— Kasse fließenden Zinsen unverändert die Größe behalten möge, welche er im Jahre 1835/39 hatte. Durch die Gewährung dieses Antragtb wird die Ausgabe gegen das Budget um etwa 20 600 Rthlr. erhöht.

Inter den Ausgh⸗

Dies sind, so weit der Haushalt der Königlichen General,Kasse biz jetzt vorliegt, die wesentlichsten Veränderungen, welche er im Ven gleiche zu dem Budget erlitten hat, und es ergiebt sich aus der Auf zählung derselben, daß der nach dem Anschlage zu erwartende Ueber Da indeß zu hoffen ist, daß nicht nt. der Ertrag der Posten den Anschlag um einige Tausend Thaler übet -. steigen, sondern auch die indirekten Abgaben und Zölle wenigsten nicht erheblich hinter dem Ergebnisse von 18363, zurückbleiben, so läßt sich bis jetzt annehmen, daß die laufenden Einnahmen ausresã chen werden, um die bewilligten und sonst nothwendig gewordenen Ausgaben zu decken.“

Dresden, 27. April. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der

Prinz Albrecht von Preußen nebst Gemahlin sind gestern Nach mittag, aus Schlesien kommend, hier eingetroffen, im Hotel de Saxe abgestiegen und heute Abend von hier uͤber Leipzig mei ter gereist.

Das eben erschienene 7te Stuͤck des Gesetz- und Vero'h—

Dresden, 27. April.

Das dte Stuͤck des Gesetz⸗ und Verordnungs-Blattes von

diesem Jahre, als dessen letzte Absendung der 20. April bemert ist, enthält ein Gesetz, einige Bestimmungen uͤber die Verpflich tung der Kirchen- und Schul-Gemeinden zu Aufbringung de; fuͤr ihre Kirchen und Schulen erforderlichen Aufwandes betref/ fend, vom 8. Maͤrz, ein Gesetz, die Aufhebung des Bier⸗ und Mahl-Zwanges betreffend, vom 27. Maͤrz datirt, nebst einer dazu gehoͤrigen Verordnung, und endlich die bereits fruͤher er— waͤhnte Verordnung des Finanz-Ministers zum Gesetze vom 8. Januar 1838, die Ausgabe und Annahme des Conventionk

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und P

dinier Der Insurgn ten⸗CThef Rivera war mit seinen Truppen vor den Mauern . shrettet, . hervor, daß in den letzten Tagen 300,000 Rthlr. baares Geld

ö il. Se. Königl. Hoheit der Pßymn Friedrich hat heute den großen Reichs-Werft besichtigt. Zu . ; fang des naͤchsten Monats denkt sich Se. Koͤnigl. Hoheit n

20, 00 Rthlr.

wim 8. Januar swegen Ausgabe und Annahme des Conven—

Die Berechnungen, welch.

schen Nuntius wissen zu lassen, und

Die seit einiger Zeit aut unter hoͤheren Offizieren des hier garnisonirenden Militait- stattgefundenen Duelle, von denen das eine fuͤr den einen Thel besonders ungluͤcklich ausgefallen seyn soll, haben nicht bloß il militairischer und staatsrechtlicher, sondern auch in geselligie Ruͤcksicht Interesse erregt. Man rufe sich nur die Verhandlun gen beider Kammern der letzten Staͤnde⸗Versammlung bei de Berathung uͤber das nunmehr publizirte Kriminal-Gesetzbuch n dieser Beziehung ins Gedaͤchtniß; manches gewichtige Wort it damals unbeachtet gesprochen worden und spurlos verhallt.

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renssschen Geldes betreffend, vom 2. April, wo nach Wech⸗

und Anweisungen nach dem 1. April ausgestellt, die auf

e gahiun oder andere Sorten nach Cours lauten, ledig lig i Wechsel Zahlung zu berichtigen sind.

Vie angelegentlich unsere Regierung da unterstuͤtzend ein. wo es Noth thut, geht unter Anderem auch daraus

ii, in Pr. Cour. und. 1 3 in Conventions⸗Muünze) fuͤr die

ermaßen Abhuͤlfe zu leisten; doch verlautet, daß nicht unter und die entnommene Summe nur gegen genuͤ—⸗ gende Deckung verabfolzt wird. Ob dadurch den mannigfachen Schwierigkeiten, welche schon jetzt die Anwendung des Gesetzes

tions- und Preußischen Geldes), wie der Verordnungen vom 2. februar und 2. April d. J., herbeifüͤhrt, begegnet werden fann, ist nicht ohne Grund zu bezweifeln.

Madame Schroder⸗Devrient, die im Begriff ist, eine Reise anzutreten, wird nur einen Theil ihres Urlaubs zu Gastspielen zuf dem Stadttheater zu Leipzig benutzen, die uͤbrige Zeit des⸗ slben aber in einem Bade zubringen, um ihre seit der letzten Reise nach England 3 Gesundheit wieder , , . Dis Neumann⸗-Haizingersche Ehepaar, das im ereine mit zen Töchtern der Neumann in mehreren Rollen den ungetheil— ten Beifall unseres Publikums geärndtet hat, geht auch zu Gastspielen hach Leipzig.

Munchen, 24. April. Se. Majestät der Koͤnig haben dem aͤltesten Rathe des protestantischen Ober-Konsistoriums, Imanuel von Niethammer, das Ritterkreuz des Civil-⸗Verdienst⸗ Irdens der Bayerischen Krone verliehen.

Stuttgart, 25. April. Gestern hielt die Abgeordneten— Kammer ihre erste Sitzung nach den Oster-Ferien. In der— selben brachte der Geheime Rath von Schlayer im Namen der Regierung einen Gesetz⸗Entwurf gegen den Nachdruck ein, der noch in der jetzt versammelten Stände-Versammlung zur Be— rathung kommen soll. Streng kann man die Bedingungen des— selben eben nicht nennen, da sie das literarische Eigenthum nur auf 20 Jahre, vom Tage des Erscheinens an gerechnet, be— schuͤtzen sollen. Fuͤr Musikalien ist sogar nur ein zehnjaͤhriger Zeitraum festgesetzt.

Karlsruhe, 26. April. Einer Privatmittheilung im „Deut—

minder, als bei den Protestanten, unterliegt jetzt keinem Zwei⸗

il smannschaft nach Leipzig, d. h. die dortigen Bariquiers, ab- 19. April einmuͤthig folgende Antraͤgs der Standes-Kommission

zegangen sind/ um hierdurch dem gegenwärtigen Mangel eini⸗

gebrannten Wasser aufhbre. Gott wird Ihrem amtlichen Worte das Gedeihen geben. olothurn, den 12. April 1828. Joseph Anton, Bischof von Basel.“

Glarus, 21. April. (Neue Zur. Ztg.) Die Entruͤ⸗ stung uͤber Bischof Bossis Benehmen, bei den Katholiken nicht

fel mehr. Der Landrath, der so lange unentschlossene, hat am

um Beschluß erhoben. 1) Es sey der Bisthumsverband mit Lhur von Stunde an aufgehoben; 2) dem Hrn. Bossi sey jeg⸗ liche Einmischung in unsere kirchlichen Angelegenheiten sofort strenge untersagt; 3) ebenso sey bei strenger Verantwortlichkeit allen Beamten und Einwohnern des Kantons untersagt, Mit⸗ theilungen von Bossi anzunehmen, zu verbreiten oder an ihn abgehen zu lassen; 4) sey dem Hrn. Bossi ein Absagebrief zu uͤbermachen und das Volk von diesen Schlußnahmen durch eine eigene Publication in Kenntniß zu setzen. Eben so einmuͤ— thig wurde dem Rath der Auftrag ertheilt, wegen Anschluß an ein anderes Bisthum die erforderlichen Schritte einzuleiten und dem Nuntius anzuzeigen, daß man bereit sey, darüber Unter— handlungen zu eröffnen. Auf den Antrag des Hrn. Fuͤrsprech Kubli erhielt der Rath gleichzeitig Auftrag, dafuͤr zu sorgen, daß auch von Seiten des Nuntius oder einer andern kirchlichen Behoͤrde keine feindselige und fremdartige Einmischung in un— sere Angelegenheiten geduldet wuͤrde. Hinsichtlich der Behand⸗ lung der katholischen Geistlichen fand man, daß dieses Sache des Rathes sey. Noch denselben Tag, Nachmittags, versam— melte sich also der Rath und beschloß „Ueberweisung der Geist— lichen ans Kriminal-Gericht“, und zwar in zwei Ich cin. Zur ersten gehoͤren die Pfr. Tschudi, Etziger, Reithaar und Kaplan Fischli, welche sowohl als Eidscheue, als auch hinsicht⸗ lich ihrer vor und waͤhrend der Fahrt bewiesenen Widersetzlich⸗ keit und weitern Unfugen geahndet werden sollen. Die zweite Klasse ist bloß der Eidesweigerung wegen uͤberwiesen. Sehr zu wuͤnschen ist nun ein baldiger Spruch.

Italien.

Livorno, 18. April. (Allg. Ztg.) In Folge der vie— len Ansuchen fuͤr eine Eisenbahn zwischen hier und Florenz hat das Gouvernement nun einem hiesigen und einem Florentiner Hause die Erlaubniß ertheilt, die vorlaͤufigen Arbeiten zur Aus⸗ mittelung einer solchen Straße vornehmen zu lassen. er Ent⸗

schen Courier“ zufolge, ist Herr Staatsrath Nebenius an die

Stelle des verstorbenen Ministers Winter zum Departements— ; n 3 vorgelegt werden und, wenn das Gouvernement sich entschließt,

Der Kapellmeister

Chef des Innern ernannt worden.

Frankfurt a. M., 28. April. Gula, der vor einigen Tagen bereits in Verbindung mit den angesehensten Dilettanten und Musik-Vereinen eine große Kir— chenmusik zum Besten der von der Ueberschwemmung heimge— suchten Ungarn veranstaltet hatte, wird in diesen Tagen auf aͤhnliche Weise Haydn's Schoͤpfung auffuͤhren, und zwar ist der Ertrag diesesmal den Abgebrannten der Schwedischen Stadt Wexrid, so wie den Ueberschwemmten am Rhein und an der Oder bestimmt. Frau Gräfin Rossi wird bei dieser Musik-AUuf— fuͤhrung mitwirken.

Oe sterre ich.

Wien, 25. April. Gestern hat der Tuͤrkische Ge⸗ sandte am Köoͤniglich Preußischen Hofe, Kiamil Pascha, Wien verlassen und die Reise nach Berlin fortgesetzt. Der hier neu beglaubigte Tuͤrkische Botschafter Rifat Bey geleitete seinen bis— herigen Reisegefaͤhrten bis Stockerau. Rifat Bey wird in den Tagen des 265sten, 27sten und 28sten d. M. das diplomatische Corps bei sich empfangen.

Gestern fruͤh ist die nach Linz bestimmt gewesene Pionier— Division auf der Donau von hier nach Pesth abgeschickt wor— den, um dort dem Mangel an arbeitenden Händen zu steuern.

Die mit dem Anfang der Ziehung der bedeutendsten Tref— ser der Wohlthaͤtigkeits, Lotterie verbundene Redoute, deren Ein—

mwMhme ebenfalls den durch Ueberschwem mung verungluͤckten

llngarn zugedacht ist, hat vorgestern stattgefunden und war trotz bes hohen Eintritts-Preises von 4 Gulden C. M. ziemlich be— sucht. Man rechnet, daß uͤber 2000 Personen sich dabei ein— fanden, und nennt hierunter auch einige Mitglieder der Kaiser— n. die, wo es sich um schoͤnes Beispiel handelt, nie zuruͤck— eibt.

Schweiz.

Bern, 25. April. Eine außerordentliche Beilage des ultramontanen Organs, der „Schildwache am Jura“, vom 23. April, bringt folgende Korrespondenz aus Glarus: „Am L- April hat das am sten vom Kantons-Landammann Herrn Schindler auf dem Schlachtfelde bei Naͤfels angedrohte Rache—

werk gegen die katholische Geistlichkeit und das katholische

Glarnervolk begonnen. Das Inguisitorium begab sich im Staatswagen von Glarus nach Näfels; dahin wurden die hochwuͤrdigen Herren Geistlichen von Naͤfels und Oberurnen beschieden und jeder uͤber He Stunden verhoͤrt. Am 18ten kam die Reihe an die von Netstall, Slarus und Linthal, und mußten zu Glarus vor dem Vorhör-2Amte wegen ihrer Pflicht. treue gegen den hochwuͤr digen Bischof von Thur sich verant— worten. Dem 19ten aber ward die Krönung des Rachewerkes vorbehalten. Der dreifache Landrath beschloß, von ihrem Bischofe Johann Georg von Chur zu trennen, dies dem Bischof in gewohnten barschen Ausdrucken anzuzeigen, wie auch dasselbe in bescheideneren Ausdrücken den Apostoli— egen ihn den Wunsch Uuszudruͤcken, daß er fuͤr das geistliche ö der hiesigen Ka— hholilen Vorsorge treffen mochte. Sollte er aber nicht nach AWbunsch antworten, so solle ihm, wie dem Bischof in Chur, der uftindschein zugestellt werden. Was mit den „Römischen 'suffen zu thun sey, wurde dem einfachen Land rathe zu be⸗ Uimmen üͤberlassen, ch mittag vom Landammann bei Ehr und Eid einberufen 9 Dieser uͤbergab die hochwürdigen Herren Pfarrer schudi, Reidhaar, Etziger und Kaplan Fischlis dem Kriminal= n Die uͤbrigen Herren Geistlichen betreffend, wissen wir . bestimmt, was beschlossen worden; doch das wissen wir, sie nicht weniger als die Kriminalisirten der Gegenstand der hoheitlichen Rache sind.“ Der Bischof von Basel hat an alle Pfarrämter des Kan— ons Solothurn folgendes Schreiben erlassen: „Da die hohe gierung des Kantons Solothurn mir die Anzeige gemacht har daß auch in diesen Kanton der unmäßige Genuß gebrann⸗ 6. asser immer mehr überhand nehme, so ersuche ich Ihre U gleich wie das gleiche Anfuchen an sammtliche 9 1 Pfarrei ergeht, durch alle mögliche Belehrung und 1 h glich im Unterricht der Jugend us Fr Pfarr⸗Angehoͤ⸗ n einzuwirken, damit das Laster der Trunkenheit uͤberhaupt, nd der unmaͤßige Leib und

die Katholiken

der am Ende der Vormittags-Sitzung auf

Seele vergifrende Gebrauch der

wurf soll dem Gouvernement spaͤtestens bis zum 30. April 1839

die Bahn zu bewilligen, den Vorzug erhalten. Die erwaͤhnten Haäͤuser schlagen die Kosten der Bahn (die Poststraße zwischen Livorno und Florenz ist 63 Italiäͤnische Meilen) auf 30 Millio— nen Toskanische Lire an; sie verlangen bei Einzeichnung fuͤr Actien sogleich 10 pCt. Einschuß.

Spanien.

Madrid, 17. April. Die Hof-Zeitung enthaͤlt nach—⸗ stehenden Bericht des Generals Iriarte an den Kriegs-Minister: „Excellenz! Die gestrige Nacht brachten wir in Rioseco zu, heute n, ., die Straße nach Leon ein, als meine Avantgarde um fünf Uhr Abends die feindliche Kolonne entdeckte, die, sobald sie meine Truppen erblickte, sich nach Sallice zurückzog, um die dortige Brücke zu passiren. Auf die erste Nachricht hiervon ließ ich die beiden Schwadronen des Regiments „Prinz“ vorrücken, um den Feind bis zur Ankunft meiner Truppen zu beschäftigen; allein es gelang dem größten Theile der Feinde, die Brücke zu passiren und sich in der größten Unordnung zurückzuzieben. Unsere tapfere Kavallerie griff jedoch mit Ungestüm die feindliche an, die von vier Compagnieen Chasseurs unterstützt wurde. Unsere Kavallerie richtete unter den einden ein großes Blutbad an, und Alles, was nicht hatte den luß passiren können, wurde niedergemacht. Da meine Infanterie unterdeß auf dem Kampfplatze angekommen war, so verfolgte ich den Feind trotz der Dunkelheit bis um 10“ Uhr Abends. Die Karlisten sind völlig geschlagen, das Schlachtfeld ist mit ihren Todten bedeckt, und wir haben 200 zu Gefangenen gemacht, unter denen 14 bis 16 Offi⸗ ziere und Unteroffiziere. Auch haben wir mehrere Gefangene befreit, die der Feind von Sahagun aus mit genommen hatte. Außerdem sind Waffen, Lebensmittel und Pferde in unsere Hände gefallen. Wir haben 2 Todte und etwa 10 Verwundete. Ich werde Ihnen später die Details über diesen Kampf mittheilen, in dem Offiziere und Sol— daten an Tapferkeit mit einander wetteiferten Melgaär de Abajo, den 15. April 11 Uhr Abends. Firmin Friarte.“

Die Hof-Zeitung enthalt ein Koͤnigliches Dekret, welches die Verleihung von Medaillen an die Vertheidiger von Sara— gossa befiehlt.

Es ist jetzt entschieden, daß der Marquis von Miraflores c (nicht, wie fruͤher gemeldet, der Herzog von Osuña) als außer⸗

ordentlicher Botschafter zur Kroͤnung der Koͤnigin von England nach London gehen wird.

Die Deputirten⸗-Kammer hat gestern mit 76 Stimmen ge⸗ gen 46 entschieden, daß Deputirte und Senatoren, die sich we⸗ gen Annahme eines Amtes u. s. w. einer neuen Wahl unter— werfen muͤssen, ihre Sitze bis zur Beendigung der neuen Wah— len beibehalten sollen.

Als die neue Aushebung von 40,0900 Mann beschlossen wurde, ersuchte bekanntlich der Conseils-Praͤsident, Graf von Ofalia, die Britische Regierung um 40,0090 Flinten, die ihm auch von Sir George Villiers zugesagt wurden. Jetzt will man jedoch wissen, daß Lord Paimerston sich nicht nur entschie⸗ den geweigert habe, die verlangten Flinten zu senden, sondern daß er auch der Spanischen Regierung Wortbruͤchigkeit gegen ihre Glaͤubiger, so wie die Nichtzahlung des ruͤckstaͤndigen Sol⸗ des der Britischen Legion und ihre Weigerung, einen Handels— Vertrag mit England abzuschließen, vorgeworfen habe. Man behauptet sogar, daß Lord Palmerston erklaͤrt habe, England werde sich zu keinen Opfern fuͤr Spanien mehr verstehen.

. Der Senator Entrena hat das Amt eines politischen Chefs von Madrid angenommen und, was in Madrid unerhoͤrt ist, auf das Gehalt verzichtet.

Der Courier enthaͤlt folgendes Schreiben aus San Sebastian vom 12. April: „Die wichtige Seestadt Santan— der ist nur i enn Noth der Zerstoͤrung entgangen. Als Irun von den Soldaten der Britischen Legion mit Sturm ge⸗ .

nommen wurde, betrug die Zahl der gefangenen Karlisten etwa o5h0 Mann, unter denen auch der Gouverneur von Irun war. Saͤmmtliche Gefangenen wurden anfangs nach Corduma, spaͤter aber nach Santander in das Franziskaner-Kloster gebracht. Hier fanden sie Mittel, mit dem von Guergus kommandirten Karli— stischen Corps, welches in der Nähe von Santander stand, zu korrespondiren, wobei die Frau eines Landmannes, welche Eier und Gefluͤgel zu Markte brachte, die Vermittlerin machte. Als eines Tages die Schildwache in ihrem Korbe ein ungewoͤhnlich großes Paket bemerkte, wurde sie angehalten, und man fand bei Durchsuchung des Korbes ein starkes zusammengerolltes Seil und einen Brief; letzterer war von einem Offizier, der zwei Bataillone von Guerguc's Division kommandirt, geschrieben und an den ehemaligen Gouverneur von Irun gerichtet. Es

hieß darin, daß das Kloster, worin sich die Gefangenen befän⸗ den, schlecht bewacht werde, und daß daher leicht einer der Ge⸗ fangenen mit Huͤlfe des Seiles entfliehen könne, daß dieser dann um Mitternacht ein Haus in der Nahe des Klosters in Brand stecken solle, und daß wahrend der hierdurch erregten Verwirrung die beiden Bataillone in die Stadt einruͤcken wuͤr⸗ den, um dieselbe zu pluͤndern. Jenes Weib befindet sich jetzt dort im Gewahrsam, weigert sich aber, wie ich hoͤre, zu be— kennen, ob Bewohner der Stadt mit in dies Komplott verwi⸗ ckelt sind. Die Gefangenen sollen nun nach Santora, San⸗ tander gegenuber, gebracht werden, wo es ihnen nicht so leicht werden duͤrfte, mit ihren Freunden zu korrespondiren.

Tuüͤrke l.

Konstantinopel, 5. April. Die Wuͤrde eines Serias⸗ kers von Anatolien ist aufgehoben worden. Ferik⸗Bey ist zum Verwalter dieser Provinz ernannt worden, die nunmehr wie jede andere administrirt wird.

Die bereits erwahnte Armenierin, deren Bemuͤhungen die Wiederherstellung des aͤltesten Sohnes des Sultans gelungen ist, hat von diesem eine bedeutende Geldsumme, einen Dia— mantring, ein Haus, dessen Wahl ihr freigestellt ist, und eine lebenslaͤngliche Pension von 6000 Piastern, die auf ihre Kinder uͤbergeht, zur Belohnung erhalten.

Der Gesterreichische Internuntius Baron von Stuͤrmer und seine Gemahlin werden, wie es heißt, am 6ten d. M. mit dem Franzoͤsischen Packetboot nach Frankreich abgehen, wo dieselben sich einige Monate aufzuhalten beabsichtigen.

Die Kriegsruͤstungen werden rastlos fortgesetzt; noch in der vorigen Woche ging eine betraͤchtliche Truppenabtheilung ins Lager von Konieh ab. Eine nicht mindere Thätigkeit bemerkt man auf der Flotte.

Die Europäer, welche die am Bosporus gelegenen Doͤr— fer bewohnen, haben sich an die Regierung gewendet, um bei derselben die Erlaubniß zur regelmäßigen Verbindung beider Ufer durch ein Dampfboot zu erwirken. Wie schon öfter ist auch dieses Mal das Gesuch ohne guͤnstigen Erfolg geblieben.

Briefe aus Jassy meiden die Ankunft vieler Russischen Offiziere von verschiedenen Waffengattungen, welche sich nach der Tuͤrkei begeben, um die vorzuͤglichsten Festungen zu be—

siht gen Auch hier beklagt man sich uͤber schlechtes Wetter, und heute schneit es sogar sehr stark.

Belgrad, 16. April. So eben aus Vitoglia ein⸗ egangenen Berichten zufolge, hat der Rumely Walessy eine . erlassen, wodurch allen in dem seiner Verwaltung anvertrauten Gebiete ansaͤssigen Kaufleuten bei Strafe der Lon⸗ fiscation untersagt wird, nach Verlauf von zwei Monaten, vom Tage dieser Bekanntmachung an gerechnet, zum Bezug ihrer Waaren einen anderen Weg als den uͤber Durazzo zz waͤhlen. Diese Verordnung ist von nicht geringer Wichtigkeit, indem sie vielseitige Interessen beruͤhrt. Insbesondere ist dabei die Ser⸗ bische ö insofern sehr betheiligt, als ihr auf diese Weise eine bedeutende Zoll⸗Einnahme entzogen wird, da bisher die meisten Waaren aus Deutschland nach jenen Gegenden uͤber Belgrad gingen und Fuͤrst Milosch vorzugsweise wegen Ueberlassüng der Belgrader Mauth an Serbien den sehr an⸗ sehnlichen Tribut von 52, 000 Stuͤck Dukaten jährlich traktats⸗ mäßig an die Pforte bezahlt; dann aber sind besonders auch bethelligt die in Oesterreich ansaͤssigen Tuͤrkischen Kaufleute, in deren Ran ben hauptsaͤchlich der 1 mit jenen Gegenden sich befindet, da sie durch die fragliche Verordnung gezwungen werden, den bisherigen Weg der Versendung aufzugeben und dafuͤr den mit großeren Spesen verknuͤpften uͤber Triest einzu— schlagen, wodurch sie in ihren Geschaͤften genirt werden und durch die so veranlaßte Steigerung der Waare laͤnger beste⸗ hende Geschaͤfts⸗Verbindlichkeiten zu erfuͤllen sich gehindert sehen. Es existirt deswegen auch kaum ein Zweifel, daß gedachte Ver⸗ ordnung nicht lange in Kraft bleiben kann, da eben so die Oesterreichische als die Serbische Regierung dagegen protestiren werden; allein auch die augenblickliche Storung ist beklagens— werth, um so mehr, als sich eben mehrere Macedonische Kauf⸗ leute auf der Leipziger Messe befinden, um Waaren zu kaufen, und die Handelswelt uberhaupt im Begriff ist, zu der bevor⸗ stehenden Messe von Perlipe in Macedonien eine 6 Quan⸗ titaͤt Waaren nach jenen Gegenden zu versenden. Man erstaunt daher billig uͤber eine solche den Verkehr hemmende Verord— nung eines Tuͤrkischen Statthalters, dessen Regierung gerade jetzt nichts Angelegentlicheres zu thun weiß, als jeden den Han— dels-Verkehr hemmenden oder erschwerenden Umstand zu be— eitigen. s ne Janina berichtet man aus sicherer Quelle, daß die Unruhen in Thessalien sich bloß auf einige Auszuͤge der dorti⸗ gen Gebirgs-⸗Bewohner beschraͤnken, wie dies gewohnlich mehr oder weniger in jedem Fruͤhjahre der Fall war.

Smyrna, 7. April. Das Journal de Smyrnebringt. jetzt ebenfalls Mittheilungen aus Alexandrien, welche die Nach—⸗ richten von der Niederlage der Drusen bestaͤtigen. Nach den in Alexandrien umlaufenden Geruͤchten waͤre der Aufstand die— ser Voͤlkerschaft gaͤnzlich unterdruͤckt, und Ibrahim hielte die Insurgenten so fest eingeschlossen, daß sie sich bald auf jede Be⸗ dingung ergeben muͤßten. Dieses gluͤckliche Resultat wird be— sonders einem geschickten Manöver Soliman Pascha's zuge— schrieben. „Wenn alle diese Nachrichten begruͤndet sind“, be— merkt das genannte Journal, „so kann sich Mehmed Ali Gluck wuͤnschen, denn einen Augenblick war seine Herrschaft in Sy— rien ihn bedroht.“ Der Gesundheits-Zustand Ibrahim Pa— scha's soll sich fortwährend verschlimmern und seinem Vater die größte Besorgniß verursachen. Der Doktor Clot hat den Be⸗ fehl erhalten, sich nach Syrien zu begeben; Mehmed Ali hat demselben sehr ansehnliche Geschenke gemacht; unter andern eine Besitzung bei Alt-Kahira, welche einen Werth von 250,660) Piastern hat. Mehmed Ali soll sich noch nicht entschlossen ha— ben, seine Baumwollenvorraͤthe oͤffentlich zu versteigern; nur mit einigen von ihm beguͤnstigten Haäusern hat er schon Kauf⸗ vertrage abgeschlossen. Ein neues Edikt der Regierung gestat⸗ tet die Einfuhr fremden Getraides in Aegypten bis zur Mitte des April; und fo wird taglich eine ungeheure Menge Getraide nach Kahira gebracht, wo dasselbe sehr theuer bezahlt wird. Uebrigens steht es fest, daß die diesjährige Aerndte nur einen sehr geringen Ertrag gewähren wird, weil das Wasser des Nils keinen hohen Stand erreicht hat.

Mexiko.

Mexiko, 4. Febr. Die hiesige Regierungs-Zeitung enthaͤlt eine Botschaft des Ministers der auswärtigen Angele—

genheiten, Don Luis G. Cuevas, an den Kongreß. Der Theil,