1838 / 121 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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welcher von den Verhaltnissen der Republik zu Großbrita⸗ nien handelt, lautet folgendermaßen:

„Uater dem unsterblichen Canning untersagte die Britische Re— glerung elfrigst die Unabhäagigkeit der neuen Staaten Amerika's nnd war die erste Eurordische Macht, welche unsere Uluabhängigkeit anerkannte und Freundschafts⸗, Vandels⸗ und Schifffabrts⸗ Verträge mit uns abschloß. Seit dieser Zeit war es zu erwarten, daß die volitischen und merkantilischen Terdindungen zwischen beiden Läu— dern immer enger werden und daß, nach Wiederherstell ung des Frie⸗ dens und der Srdnung in unseren den Britischen Besitzungen hier einwandern würden, uud es ist zu bedauern, daß vergleichungsweise so Wenige bisher angefommen sind.

Nichtsdestoweniger bestehen die frenndschaftlichen Verhälnssse mit jener

Wacht fort und werden, sobald nur erst die Zahlung der auswärtigen

Schuld feigestellt werden kann, nichts mehr zu wünschen Übrig laffen. im diesen wichtigen Zweck zu erreichen, wurde das Dekret vom 12. Ari 1837 erlassen, wertn den Agenten in Lendon die Bedingungen zur

Brendigung dieses Geschäftes vorgeschrieben wurden. Tese Ser

beuachrichtigten die Inhaber Re e ,. Papfere von 2 , der Borschläge, die sie zu machen ermächtigt waren; allcin nach meh— reren Konferenzen sahen sich die Agenten genöthigt, von den in dem erwähnten Dekret aufgestellten Bedingungen abzuweichen, weil die meisten Inhaber Merskanischer Papiere sich weigerten, Anweisungen

auf Land zu dem festgesetzten Werthe anzunehmen. Man darf indeß e Inhaber die Ueberzeugung aus- sprachen, die Regierung werde gewiß Alles thun, um die Divißenden ,

auch nicht vergessen, daß sämmtliche

zu zahlen. Diese Gesinnungen bewirkten im September und Sfto— ber ein beträchtliches Steigen unserer Paplere. Es ist daher von der böchsten Wichtigkeit, daß die durch unsere Agenten mit den In⸗ habern der Paxiere , . und von unserem e sch zsteo rc r gedilligte Uebereinkunft zur Fesistellung der Schuld, wovon unser Zredit im Auslande abhängt, so bald wie möglich, entweder vollstän⸗ dig oder mit den für nötbig erachteten Modificationen, bestätigt werde. Der Finanz-Minister hat bereits zu diesein Zweck beiden Kammern einen Gesetz Entwurf vorgelegt und die nöshige Auskunft ertheilt. Ich habe es dessenungeachtet für meine Pflicht gehalten, bei diesem wWegenstande zu verweilen, der von selcher Wichtigkeit ist für die Er— halfung der freundschaftlichen Verbältnisse, nicht nur mit Großbrita— nien, sendern auch mit den übrigen Europäischen Mächten, indem es in allen Kontinental⸗ Staaten Inhaber von Papieren unserer aus— wärtigen Schuld giebt; auch habe ich geglaubt, es nicht mit Still—⸗ schweigen übergehen, sondern derm Kongreß zur angelegentlichen Er— wägung empfehlen zu müssen, daß die Britische Regierung wiederhelt auf dit Rachtbheile und Verluste aufmerksam gemacht hat, welche so viele Britische Zamilien durch die Verzögerung der Diridenden-Zah— ung erleiden. Die Opfer, welche zur Erfüllung dieser Pflicht erfor⸗ derlich sind, werden die heilsamsten Resultate berbeiführen. Die Re⸗ gierung bedauert es, daß sich der Ausführung des Vertrages zur Ab— schaffung des Sklaven⸗Handels Schwierigkeiten n n , haben. Bon dem ernsilichen Wunsche beseelt, diesen abscheulichen Handel ganz n unterdrücken, glaubt die Regierung jedoch, es lasse sich zu diesem Zwecke leicht ein anderer, jenen Einwürfen nicht unterliegender Ver⸗ trag mit Großbritanien abschließen.“

Der Theil der Botschaft, der sich auf Frankreich bezieht,

ist sehr lang. Die streitigen Punkte werden der Reihe nach

arfaezhlt. Einen der Hauptpunkte bildet das von den Fran— zosen * Anspruch genͤmmene, ihnen aber bestrittene Recht,

sich als Detail-Haͤndler niederlassen zu konnen und von ge— zwungenen Anleihen befreit zu seyn. Es wird auch, jedoch ohne die geringste Besorgniß deshalb zu aͤußern, die Anwesen⸗ . eines Franzoͤsischen Geschwaders im Mexikanischen ⸗Meer⸗ usen erwahnt und zugleich die Hoffnung ausgesprochen, daß die Differenzpunkte sich auf guͤtlichem Wege wuͤrden ausgleichen lassen. Die Paragraphen, welche die uͤbrigen Europaͤischen Maͤchte betreffen, sind saͤmmtlich in den freundschaftlichsten Ausdruͤcken abgefaßt. Ganz besonders guͤnstig äußert sich aber die Botschaft uͤber Preußen und die anderen Norddeut—⸗ schen Staaten, wegen des zunehmenden Handels-Verkehrs zwischen diesen Laͤndern und Mexiko. r eng, Theil der Botschaft, welcher von den Vereinigten ta aten handelt, ist dagegen voll von Beschwerden. Nach Auf— zaͤhlung elner fingen Reihe von Unbilden und Beleidigun— gen, die sich das Kabinet in Washington gegen Mexiko erlaubt abe, zeigt der Minister dem Kongreß an, daß das Kriegsschiff der Vereinigten Staaten, „Natchez“, die Mexikanische Brigg „Urrea“ im Hafen von Matamoras weggenommen und daß Amerikanische Kriegsschiffe fortwaͤhrend in den Ge—⸗ wässern von Texas kreuzten, angeblich, um die Communi— cation offen zu erhalten, in der That aber nur, um den Texianern Huͤlfe zu leisten und indirekt die Operationen des Mexikanischen Geschwaders zu verhindern. Alle diese Ursachen zu Beschwerden seyen der Amerikanischen Regierung durch den Mexikanischen Gesandten in Washington mitgeiheilt worden; bis jetzt aber habe die Regierung der Vereinigten Staaten noch nicht die geringste . gezeigt, die Streitigkeiten auf freundschaftlichem Wege beizulegen; vielmehr sey der General Gaines auf das Mexikanische Gebiet eingeruͤckt, ohne daß fuͤr diese Gebiets⸗-Verletzung die geringste Genugthung gegeben worden.

Jnland.

Königsberg, 22. April. Am 19ten d. M. wurden in dem Dorfe Klein Nuhr, Wehlauer Kreises, 22 Gebäude, dar⸗ unter 11 Wohnhaͤuser, durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt, wobei an 90 Personen alle ihre Habe verloren.

Hirschberg, 25. April. Heute Nachmittag um 37 Uhr trafen Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prin in Albrecht, von Stift Kamenz uͤber Waldenburg, Landshut, Schmiedeberg und Erdmannsdorf kommend, in Hirschberg ein, und setzten, nachdem Hoͤchstdieselben die Bewillkommaung der staͤdtischen Behorden huldreichst aufgenommen, ohne Aufenthalt Ihre Reise uͤber Goͤrlitz nach Dresden fort.

Po sen, 26. April. In der Provinz Posen sind bis zum Schluß des Jahres 1837 in 19479rtschaften 21,341 baͤuerliche Ackernahrungen, mit einem Landbesitz von 1,6191, 921 Morgen, ihren Inhabern nach dem Gesetz vom 8. April 1823 zum Ei— genthum verliehen, an Diensten in gol der Regulirungen nach dem angefuͤhrten Gesetz 5,067,625 Diensttage, worunter L669, s13 Spanntage, nach der Abloͤsungs-Ordnung vom 7. Juni 1821 aber in vos Ortschaften 228,576 Diensttage, wor— unter 9l, 614 Spanntage, gegen Entschaͤdigung in Land, Rente, Kapital oder ersparten Gegenleistungen, abgelsst, 4,232,575 Preuß. Morgen speziell separirt, 700,995 Morgen von verschie⸗ denen läͤstigen Grund-⸗Gerechtigkeiten befreit, und zur Dotation der Schulen fuͤr 1157 Stellen unter andern 9033 Morgen Land hergegeben worden. In Folge aller Auseinandersetzungen sind entstanden 40 neue herrschaftliche Vorwerke, 6268 abgebaute bäuerliche Hofe und ois herrschaftliche Dienst-Familien⸗ Wohnungen. .

Mun ster, 27. April. Nachdem der Herr Ober⸗Praͤsibent,

Provinzen, viele Personen aus

Der von London . heimgekehrte „Rhein“ lag, reich mit Flaggen verziert, der Kanonen erschallen, waͤhrend das zweite Rhein-Seeschiff, der

gleichfalls eine schoͤne Schoonerbri Hoffentlich werden wir sie beide bald mit

daanen segeln, und dann auch das dritte Schiff, den „Kron— prinz von Preußen“ hier ankommen sehen. Leider haben

und der schleunigen und sehr thaͤtigen Huͤlfe ungeachtet konnte es doch bei den vielen brennbaren Stoffen und starkem Winde nur

des Rheins, der Elbe und der Oder verungluͤckten Bruͤder auf⸗ gefordert, hat sich am hiesigen Orte ein Hälfs⸗Verein gebildet, der im beutigen Blatte des „Westphaͤlischen Merkurs“ einen Aufruf an die Wohlthätigkeit seiner Mitbürger erlaͤßt. Koblenz, 27. April. Nach einer im heutigen Blatte der „Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung“ enthaltenen Bekanntmachung des 2QberPraäͤsidenten der Rheinprovinz, Herrn von Bodelschwingh, ist demselben die Summe von 360 Rthlr., als der auf die hiesige Provinz fallende Antheil desjenigen Geschenkes, das Se. Majestaͤt der Koͤnig aus Allerhöchstihrer Chatoulle zur Umn— terstuͤtzung der durch die diesjährigen Ueberschwemmungen be— schaͤdigten Einwohner des Landes zu bewilligen geruhet haben, durch des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz uͤberwiesen worden. Ueber die Verwendung dieses Gnaden -Geschenkes soll zu seiner Zeit öffentlich Rechnung abgelegt werden. In Bacharach fand vorgestern zur Feier der Wiederher— stellung eines Friedensgerichts in dieser Stadt und zur Bewill— kommnung der bei demselben angestellten Beamten, ein Fest— mahl statt, dem, außer dem Staats-Prokurator Lippi, die an—⸗ gesehensten Bewohner der Stadt beiwohnten, und zu welchem der Kreis-Landrath Heuberger durch eine Deputation des Stadt⸗Rathes, die ihm zugleich, als ein Zeichen der Erkennt— lichkeit fuͤr seine der Stadt bisher bewiesene Theilnahme, einen silbernen Ehrenbecher Namens der Buͤrgerschaft uͤberreichte, besonders eingeladen worden. Wie bei diesem Feste uberhaupt das Dankgefuͤhl fuͤr eine den Bewohnern durch Köoͤnigl. Huld zu Theil gewordene Einrichtung, die sie lange schmerzlich entbehrt hatten, sich auf das Lebhafteste aussprach, so war dies besonders bei dem, dem all⸗ verehrten Landesvater ausgebrachten Toaste der Fall, und als der Landrath, gegen die lorbeerbekränzte Büste Sr. Maj. gewendet, mit den Worten schloß: „Der Allguͤtige oben moͤge den König seinem treuen Volke noch lange in ungeschwaͤchter Heiterkeit und Kraft erhalten, als einen Befoͤrderer echt christlicher Ge⸗ sinnung und Duldsamkelt, einen Grundpfeiler des Europaͤischen Friedens, einen Schutz und Schirm Deutscher Wissenschaftlich⸗ keit und Aufklarung, Deutschen Gemeinsinnes und Gewerbflei— ßes, einen liebevollen Vater aller Gutgesinnten, weß Glaubens und Standes sie seyen, aber auch ein scharfes Schwert gegen Alle, die des Vaterlandes Frieden böswillig zu gefaͤhrden su⸗ chen mochten“, da stimmte der lauteste Jubel der Anwesenden in den Donner des Geschuͤtzes ein. Den zweiten Toast brachte der Buͤrgermeistere⸗Verwalter Borniger auf das Wohl des Herrn Geheimen Staats- und Justiz?Ministers von Kamptz Excellenz aus, welcher sich der Buͤrgerschaft in der Erfuͤllung ihrer Wuͤnsche so bereitwillig gezeigt. Wuͤrdig beschlossen wurde das Fest durch eine Sammlung für die durch Üeberschwemmung verungluͤckten Bruͤder am Nieder⸗-Rhein. Köln, 23. April. Gestern harten wir das neue Schau— spiel, zwei Seeschiffe in unserm Hafen sich begruͤßen zu sehen.

tadt gegenuͤber bei Deutz, und ließ seine

„Verein“ am diesseitigen Ufer langsam stroman gezogen ward; g, die wohl danach aussieht, hein“ aufnehmen zu koͤnnen. passender Ladung von

es in See mit dem erprobten

wir auch einen nicht unbedeutenden Verlust zu melden; am 23. d. brach in einem wohleingerichteten chemischen Laboratorium, man sagt durch das Springen einer Naphta⸗Flasche, Feuer aus,

theilweise gelingen, das weitere Umsichgreifen der Flamme zu verhindern. Das Laboratorium selbst und ein paar Hinterge— baͤude wurden zerstoͤrt. Von der Eisenbahn ist zu melden, daß bei dem schoͤnen Wetter die Erdarbeiten verhaͤltnißmaͤßig rasch gefoͤrdert werden; auch mit dem Zurichten der Eisen“ schwellen und dem Bau von Arbeitswagen ist man thaͤtig be—

schaͤft gt,

üsseldorf, 26. April. Gestern Abend gegen 71, Uhr wurde das im Theater zahlreich versammelte Publikum durch die eben so unerwartete als hoöͤchst erfreuliche Ankunft Sr. Köͤ— , n des Prinzen Friedrich auf das Angenehmste uͤber— rascht. Hoöͤchstdieselben hatten im Jaͤgerhofe kaüm vernommen, daß die Frau Prinzessin sich im Schauspielhause befinde, als Sie Sich sofort f . begaben. Mit lautem Jubel wurden Se Koͤnigl. Hoheit bei Ihrem Eintritt in die Loge von dem versammelten Hause begrüßt. Mittlerweile hatte sich auch in der Stadt die Nachricht von der Ankunft des Prinzen verbrei— tet, so daß am Schlusse der Vorstellung der Markt und die angraͤnzenden Straßen mit einer wogenden Menge uͤberfuͤllt waren, die beim Erscheinen Sr. Koͤnigl. Hoheit in ein tausend— stimmiges Willkommen ausbrach. Dem Vernehmen nach wer— den zu heute Abend ein Fackelzug, eine Erleuchtung der Stadt und ein Feuerwerk vorbereitet.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats, Zeitun erste Seite, Sp. 3, . 18 statt „Fuͤnfundvierzig Jaht . „Fuünfundfunfzig Jahre“.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

St. Petersburg. In dem Berichte, den der Minister des 6f. fentlichen Unterrichts Über vie Expedition zur Bestimmung des Hö— hen Unterschiedes zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meere an den Kaiser abgestattet hat, keißt es unter Anderem: „Die Frage Über den Höhen-Uniterschied beider Meere ist nun bestimmt enischste— den, und die Geologte ist mit dem giaubwü digen Faktum bereichert, daß sich auf dem festen Lande der aiten Welt eine Stelle beffudet, deren Oberfläche niedriger als die des Oceans ist. Auf der ganzen Dberfläche dir Erde kommt, aller Wabrscheinlichkest nach, kein ähn— liches Faktum vor; Beispiele daven kann man, und zwar in großer Anzahl, nur im Monde finden, wo ungehenre Tiefen sich unter seine allgemeine Oberfläche senfen. Es bleibt jetzt nur die inter essante Üufgabhe zu lösen übrig, die wahren Gräuzen und Ufer die— ses Bassins auf dem festen Lande zu bestimmen, d. h. in dem Um⸗ kreise alle Punkte aufzusinden, die mit der Fläche des Schwarzen Meeres auf einer Höhe liegen. Die Verbindung dieser Punkte unter sich giebt eine Linie, von der abwärts die Bertiefung unter den Meeresspiegel beginnt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß mit dieser Linie eine Fläche bezeichnet wird, die weit größer ist, als die ganze Oberfläche des Kas— pischen Meeres, da die Expedition schon einen Punkt bestimmt hat, der vom Ufer des Kaspischen Meeres 63 Werst in gerader Richtung entfernt ist. Es ist möglich, daß diese Punkte, nach anderen Rich— tungen hin, nech weiter entfernt sind; sie aufzufinden wird in der Folge nicht schwer seyn, da man sich nur, in irgend einer Rich— tung, auf cine Höhe von 101 Fuß über die wirkliche Ober— fläche des Kaspischen Meeres zu begeben hat. Jetzt beschäftigen

Wirkl. Geh. Rath Freiherr von Vincke Excellenz, unterm A4ten d. M. auch die Bewohner Westphalens zu miiden Beitraͤgen fuͤr ihre durch den diesjährigen Eisgang und das Austreten

sich die Asironemen, die an der Expedition Theil genommen haben, mit den Endberechnungen ihrer Beobachtungen, und nach einigen Monaten wird man mit Genauigkeit erfahren, welche reicht Aerndte

in Thatsachen bereichert, sewobl in Beziehung auf den höhen Unterschied von allen Punften, die zwischen beiden Meeren ij 'n, als auch in Beziehung auf die Höhe der Hauptspitzen des Karla u ferner in Hinsicht der verschiedenen Art von Barometer⸗Beobathtun gen, und endlich in Bezug auf die interessante Erscheinung der Luft

gefübrit Rirellirung der ganzen Operationslinie zwischen dem Aon. schen und Kaspischen Meere in einer Ausdehnung von 800 WerJ. m alle in den Steppen bemerkflichen Punkte, nach beiden Seiten, in einer Em, fernung von 18 Wersi bestimmt wurden. Zur ersten Grundlage für diese geographische Operation dienten die astronomischen Beobachtngm welche auf den beiden äußersten Puntien der Nivellirungslinie un auf verschiedenen dazwischen befindlichen Punkten angestellt wurden Von diesen Punften ausgehend, wurden 6 Operationen aus gef uhzt, und endlich wurde zur Vervollständigung der Rotigen dit age der Kirchen, Dörfer, Anhöhen und Hügel in kleinen Entfernm, 7 vermtttelst des Kompasses bestimmt. In den Steppen, weh

exölferung so gering ist, hat die Expedinson die Lage von 386 4, chen, 22 Dörfern und 8 Bergen, so wie einer Insel im Kaspisan Meere bestimmt.“

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens Nachmittags Abends Rach einmaliger 29. Aorll. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

CTuftdrud ..... 328 62“ Dar. 329,23 Par. 33 1,71 dar. Quellwarme 6,90 R. Luftwarme ... 4 140 R. 4 560 R. - 180 R. Flußwärme Y, 00e R. Thaupunkt .. 4 O40 R. 4390 R O00 R. Bodenwarme A,8 0 3. Dunstsättigung 89 pCt. Al pCt. 79 Ct. Ausdünstung O, O24 Ry. Wetter ... ... trübe. (Schn.) halb heüer. halbhelter. Niederschlag 0, 122“ g). Wind ...... Weẽ W. SIB. SW. Wärmewechsel . 6,30 Vg olkenzug ... SW. 049.

Tagesmittel: 829,87?“ Par.. 4 2,90 R.. 1,ů98 R.. 70 pCt. SW.

Ber liuer Börse. Den 30. April 1838.

Im elIeker Fonds- und Geld- Cours - Zettel. F DT

H . E r. Cour. riet. eld. & Brief. Geld. St. Schuld- Seb. 4 1025/6 1021/3 Pomm. Pfandbr. 3 1001/9 v9 5s. Pr. Engl. Obl. . 4 103/93 1025, Kur- a. Neum. do. I 10039 Prims eh.. d. Seh. 655, 12 6AM 12] do. do. do. 34 1001! gos / Kurimn. bl. . I. c. 195! 1025/9 Schlesische do. 4 1633, Nin. Int. Seh. do. 4 1025, 1021s. Rückat. C. und 2. Berl. Stadt. Ohl. 4 103817 Seh. d. R. u. N. v90Is. Königsb. do. Elbinger do. i135 Gold al mareo 2152, 214* Dana. do. ia Tn. A3 2 /. Neue Ducaten 181. Westpr. Pfundbr. 4 1011 101 Friedriehad'or 15372 181,0 Grossh. Pos. do. 4 104112 And. Goldmimn- Ostpr. Pfandbr. 4 10115. 101 1eu n 8 TI. 1315 13 Pomm. do. 4 l00s, Piu conto 3 A Aus würtige Börsen. Amsterdam, 25. April. Niederl, Wirkl. Schuld. SJ. 30/0 do. 1017, . Kanz. Bill. Passive —. Ausg. Sch. —. Zins.

253/38. 80½ Span. 1811. X. ren

S8. Pram. Sch. 113. Poln. —. Oesterr. Met. 10316.

; ; Antwerpen, 24. April. TZinsl. 6. Neue Anl. I185/8. Kr. 9,1 83. 6.

/ ,, a. M., 27. April. . Met. 07. G. MoM ois. G. 21600 601*66. , . 18511. C. Loose zu 5800 FI. 121. 1233/5. Loose zu 100 FI. 266. 6. Preuss. Präm.- Sch. 68! / 2. G68a. do. MM Anl. 102565. G. Poln. Loose z. Ss isz. So /o Spdit. Ani 123,6. 17 21. Ln 8a . as,.

Cesterr.

London, 243. April.

309 Port. 33. Columb. 272.

Paris, 23. April.

do /o Rente fin eour. 107. 76. 30 o fin eour. 80. 60. So/9 Nea sin eour. 101. doso Span. Rente 21. Parsive 4556. 33 PFortug. 22.

Wien, 25. April. Wo 100834. Zo / o 83! /s. 2120/‚9. 10,

30 / 9 Met. 1071/32. ö. 9 Neue Anl. 620.

261/53. Bank- Aetien —.

Königliche Schau splele. Dienstag, 1. Mai. Im Schauspielhause; Bruno und Balthasar, Lustspiel in 3 Abth, von C. Blum. Hierauf: Fröh⸗ lich, musikalisches Quodlibet in 2 Akten, von L. Schneider. Mittwoch, 2. Mai. Im Schauspielhause: Die Rohali⸗ sten, Schausptel in 3 Akten, von E. Raupach. (Herr Seydel—⸗ mann: Cromwell.) Freitag, 4. Mai. Im Opernhause, zum erstenmale: Faust, dramatisches Gedicht von Goethe, in 6 Abth. Ouvertuͤre, Entre-⸗Akts und lidie sonst zur Handlung gehoͤrende Musik ist theils von dem verewigten Fuͤrsten Radziwill, theils von dem Kapellmeister Lindpaininer. Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, so weit es der Raum gestartet, beruͤcksichtigt, und koͤnnen solche im Bil⸗ let⸗ Verkaufs Bureau bis Mittwoch, den 2ten d. M., 6 Uhr Abends, in Empfang genommen werden, nach welcher Zeit dien selben anderweit verkauft werden muͤssen.

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 1. Mai. Der boöse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Mustk von A. Muͤller. (Herr Gaͤdemann, vom zweiten Theater in Hamburg: Zwirn, als Gastrolle.)

Italianischen, von Seyfried. Musik von Bellini. (Mad. Ernst⸗ Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer-, und erste Sängerin des National ⸗Theaters zu Frankfurt a. M.: Norma, als Gast— rolle. Herr von Kaler: Orovist, als Debuͤt.) .

Redactien unter Leitung von Rheinwald.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

die Expedition für die Wissenschaft gemacht bat; sie hat dleselbe mit

spiegelung und der Strahlenbrechung u. s. w. In geographischir ö. zieburg sst die Expedition besonders wichtig durch 9 von ihr * .

6.

valde a. d. O. eine tägliche Personen-Post in Gang gesetzt wer⸗ den, welche

mcher landesherrlich bestätigt worden;

. Bielefeld, strs Ahlborn erledigte P Mllefeld, dem bisherigen Pfarrer zu Guͤtersloh, Joh. Heinr.

. Ausland.

. und „Tenedos“ bei Tagesanbruch nach

. Jin. Umanetz dorthin fi bringen den Auftrag hat.

Rhede lagen, ebenfalls ab.

Eine groß? Anzahl Schiffe der verschiedensten Nationen rest jetzt auf unserer Rhede.

der

. [in motiviren, ist der

anderen

Mittwoch, 2. Mai. Norma. Oper in 2 Akten, nach dem

rerer zu

1E

J h

Preußischt Staats-Ztitung.

* 121.

Berlin, Mittwoch den 2ten Mai

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Major Bua, Korvet— ten⸗Capitain der Kaiserl. Oesterreichischen Marine, so wie dem zirstlich Waldeckschen Justizrath Schumacher, Direktor der wandschaftlichen Kammer und Land⸗Syndikus, den Rothen Ad⸗ ser Orden dritter Klasse 4 verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Pfarrer Chillen zu Zuüͤsch bei Trier den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

; Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Instrumentenmacher Simon Skorra das Prädikat eines Hof⸗Instrumentenmachers

zu verleihen geruht.

Se. Köoͤnigl. Hoheit der Großherzog, Ihre Kaiserl. Ho— heit die & Ther ern und Se. . Hoheit der Erb— großherzog von Sachsen⸗Weimar sind von Weimar hier eingetroffen.

Bekanntmachung. Vom 1. Mai c. ab wird zwischen Berlin und Freien⸗

aus Berlin: 11 Uhr Vormittags und aus Freienwalde: 7 Uhr Morgens abgefertigt und in Freienwalde: 53 /, Uhr Nachmittags,

in Berlin: 13, Uhr Mittags eintreffen wird. ( Zu dieser Personen⸗Post werden zwoͤlssitzige, auf Druck federn ruhende, ganz bedeckte Wagen in Anwendung kommen und Bei⸗Chaisen nach dem Beduͤrfnisse gestellt werden. Das Personen⸗-Geld beträgt fuͤr die Tour von Berlin nach Freienwalde oder umgekehrt 1 Rihlr., wofuͤr jedem Reisenden die freie Mitnahme von 30 Pfund Effekten gestattet ist.

Die Benutzung dieser Post zu Reisen zwischen Berlin und Werneuchen, oder zwischen Freienwalde und Werneuchen, fuͤr 15 Sgr., bei gleichem Freigewichte an Effekten, kann nur dann gestattet werden, wenn der sich zu einer solchen Reise Meldende noch im Haupt⸗Wagen Platz finden kann.

J Berlin, den 21. April 1838. General ⸗Post⸗Amt.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung

3zeu Duͤsse dorf ist der bisherige Pfarrer zu Wichlinghau⸗ sen, J. F. E. Sander, von der evangelisch- lutherischen Ge⸗ neinde zu Elberfeld zum dritten Pfarrer erwaͤhlt und als sol—

zu Minden ist die durch die Ernennung des Pfarrers Oebicke zum ersten Pfarrer in Marienmuͤnster erledigte zweite Pfarrstelle daselbst dem Geistlichen Jos. Rempe aus Pader— vorn; die durch die Befoͤrderung des Pfarrers Heidsieck zum rersten Pfarrer in Heepen erledigte zweite Pfarrstelle daselbst dem seitherigen Huͤlfsprediger bei der Neustaͤdter Gemeinde in ilhelm Nagel, und die durch den Tod des Pa—

fer stch zu Joͤllenbeck, Kreises Bie—

Volkening, verliehen worden.

Abgerei ⸗— Der General⸗Major und Inspecteur der Re⸗ monten, von Cosel, nach der Rhein⸗Provinz.

Zeitungs-Nachrichten.

Rußland und Polen. Odessa, 20. April. Am 13ten d. M. sind die Fre in. eba⸗ ; Sie haben einen Theil der ruppen eingenommen, welche das Geschwader des Vice-Ad⸗ Am e und die Fregatte, welche auf der

staeol unter Segel gegangen.

Abende segelten 4 Schi

Anm ersten und zweiten (Russischen) Osterfeiertage stoͤrte

der Regen und der heftige Wind die oͤffentlichen Belustigun⸗ gen, erst am 16ten d. M. wurde das Wetter etwas besser, und die Veyoͤlkerung stroͤmte zu den Katschelis.

ö. Frankreich.

2 Pariet, 26. April. Wenn die Deputirten⸗Kammer der

nficht ihrer Kommission beitritt, so gilt in Frankreich fortan er Grundsatz, daß der Staat nicht berechtigt seyn soll, fuͤr eigene Rechnung eine Eisenbahn anzulegen. Diesen Beschluß Hauptzweck des von Herrn Arago abge— rlLatteten Berichtes. Das Ministerium war urspruͤnglich von der Neinung ausgegangen, es liege dem Staate ob, wie bei jeder ewegung in einem Volke, so auch bei dem gewaltigen treben zur Communications ⸗Verbesserung an die Spitze dieser Dewegung e treten. Die Verwaltung behauptete, daß die groͤ— keren oder sogenannten politischen Eisenbahnen am besten des . . vom Staate ausgefuhrt werden wuͤrden, weil dieser nicht 5 ein die Beduͤrfnisse der Lokalitaͤten am genauesten kenne, son— dern auch im Stande sey, die Arbeit schneller zu foͤrdern, siche⸗ * beendigen, und die Benutzung derseiben dem Publi⸗ äum am billigsten zu verschaffen. Die Kommission hat alle

9 . .

schneller bauen, als der Staat, weil sie weit mehr auf ihr In⸗ teresse bedacht seyn muß, als dieser; sie wird weit mehr suchen, das Publikum auf jede moͤgliche Weise zufriedenzustellen, weil sie weit mehr vom Publikum abhangig ist; sie wird endlich ge— wisser die einmal begonnene Arbeit beendigen, als der Staat, weil sie den Verlust eines unterbrochenen Baues weniger leicht tragen kann, als die Regierung. Herr Arago fuͤhrte meh— rere Falle an, wo der Staat große Bauten unternommen, sie unbeendigt gelassen und zuletzt Privat ⸗Lompagnieen uͤbertragen habe. m Allgemeinen, sagte der Berichterstatter, duͤrfe der Staat nur solche große Bauten uͤbernehmen, die von Privat— Compagnieen nicht ausgefuͤhrt werden koͤnnten. So lange aber fuͤr letztere die Moͤglichkeit des Unternehmens vorhanden sey, muͤsse man ihnen immer den Der ng geben, und zwar haupt⸗ saͤchlich aus Ruͤcksicht fuͤr die ganze Nation. Warum solle, wie zum Beispiel in dem vorliegenden Falle, ganz Frankreich 400 Millionen Fr. aufbringen, um Eisenbahnen anzulegen, von denen doch nur ein Theil der Nation Nutzen zieht, so lange sich noch d n, vorfinden, die h Geld zu diesem Zwecke herzuge⸗

en geneigt waͤren. Diese Ansicht des Herrn Arago findet hier im Allgemeinen vielen Anklang, besonders weil das hiesige Han—⸗ dels⸗Publikum immer von dem Grundsatze ausgeht, daß, sobald irgend ein Unternehmen einer Speculation ähnlich sieht, d. h. sobald das Resultat eines Unternehmens hinsichtlich des Ge— winnes oder des Verlustes zweifelhaft erscheint, der Staat das⸗ selbe nur im Nothfalle uͤbernehmen muͤsse. Der Staat soll nicht spekuliren, sondern nur vernuͤnftige Speculationen, die zum Nutzen der Gesammtheit ausschlagen koͤnnen, beschuͤtzen; das ist der Gesichtspunkt, der von dem , . Handelsstande im⸗ mer festgehalten wird. Wenn aber Herr Arago einerseits den Privat⸗ Compagnieen den Vorzug vor dem Staate giebt, so verlangt er auch andererseits von denselben ernste und umfangreiche Buͤrgschaften fuͤr die Ausfuͤhrung und die Solidität der uͤbernommenen Bauten, so wie fuͤr die möglichst billige Benutzung derselben, und er er⸗ theilt in dieser Beziehung der Regierung mancherlei Rath.

ierbei läßt es aber diesesmal die Kommission bewenden. Sie wagt es nicht, wie in der neueren Zeit bei aäͤhnlichen Gelegen heiten, an die Stelle des verworfenen Ministerial⸗Gesetzes selbst ein neues vorzulegen. Vielleicht wird dieses Beispiel dazu die⸗ nen, um die Kammer vorsichtiger in der Benutzung ihrer Ini⸗ tiative, oder gien, bedaͤchtiger in der Auslegung dieses Wor⸗ tes zu machen. Uebrigens zeigt sich Herr ii in seinem Berichte nicht eben als ein sehr leidenschaftlicher Verehrer der Eisenbahnen, wenigstens glaubt er, daß diese Erfindung sich noch sehr in der Kindheit befinde, und tadelt es deshalb, wenn man mit ungestuͤmem Eifer jetzt alle großen Eisenbahnen zu glei⸗ cher Zeit beginnen wolle. Er seinerseits sey uͤberzeugt, daß man schon in 5 Jahren fast alle diejenigen Bahnen bereuen werde, die man jetzt angelegt habe, weil schon bis dahin eine Menge von Veraͤnderungen und Verbesserungen aufgefunden seyn wurden, die man auf die aͤlteren Bahnen nicht mehr wurde anwenden konnen. Diese Ruͤcksicht duͤrfe natuͤrlich nicht hindern, Eisenbahnen anzulegen, denn wenn man auf alle moͤglichen Veraͤnderungen warten wolle, so duͤrfe man niemals beginnen; aber es sey doch gera— then, namentlich bei den groͤßeren Bahnen, mit Vorsicht und Behutsamkeit zu Werke zu gehen. Herr Arago scheint auch der Meinung zu seyn, der schnellere Verkehr durch Eisenbahnen werde wohl fuͤr den Handelsstand und fuͤr einzelne Lokalitaͤten, aber nicht fuͤr das Land im Allgemeinen von großem Nutzen seyn. So berechnet er z. B., daß im vergangenen Jahre das Ausland an Fracht fuͤr den Transitohandel beinahe 3 Millionen Fr. bezahlt habe, welche Summe sich, wenn die projektirten Eisenbahnen ausgefuhrt werden, um mehr als die Halfte ver—⸗ mindern wuͤrde. icht allein diese Berechnung, sondern auch die ganze Behauptung des Herrn Arago uͤber diesen Punkt duͤrfte vor einer gruͤndlichen Eroͤrterung schwerlich Stich hal— ten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Frequenz durch die Eisenbahn sich fast um das Fuͤnffache vermehrt, und nicht allein das von Herrn Arago befuͤrchtete Deficit, sondern alle ähnlichen im Staatshaushalte zu besorgenden Deficite wuͤrden durch die unverhaͤltnißmaͤßige Vermehrung der Frequenz gewiß hin⸗ reichend gedeckt werden. Ueberhaupt nimmt man wohl nicht mit Unrecht an, daß die Eisenbahnen, in Bezug auf die Land⸗ straßen oder Chausseen das sind, was diese früher in Bezug auf ganz ungebahnte und sandige Wege waren. Wenn noch alle . und alle Waaren im tiefen Sande oder auf grund⸗ losen Wegen sich vorwaͤrts bewegen muͤßten, so wurde der Nutzen fuͤr die Bewohner des Landes aus dem Reise- und Frachtfuhrwerk bei gleicher Groͤße des Verkehrs gewiß bedeu— tender seyn. Aber hatte man deshalb keine Chausseen bauen sollen? Den strategischen Nutzen leugnet . Arago nun vollends. Man habe gesagt, wenn erst alle Eisenbahnen aus— gefuͤhrt waͤren, so wuͤrde man eine ganze Armee augenblicklich von einem Punkte nach dem andern versetzen koͤnnen. Dies sey, wie jedem Militair leicht einleuchten werde, eine bloße Ue— bertreibung. Hoͤchstens werde man es erlangen konnen, ein Regiment schneller von einer Stadt zur andern zu transporti—⸗ ren. Wenn man aber auf den Nutzen der Eisenbahnen im Kriege rechnen wolle, so duͤrfe man nicht vergessen, wie wenig dazu gehoͤre, um eine Eisenbahn zu vernichten und unfahrbar zu machen, auch wie nachtheilig es alsdann werden koöoͤnne, wenn man auf dies Transportmittel gerechnet habe. Herr Arago erklaͤrte schließlich, er sey, trotz dieser Ausstellungen, ein Anhän⸗ ger der Eisenbahnen, nur wunsche er, man moͤge sich nicht zu viel und zu Glänzendes von ihnen versprechen. Er hoffe, die Regierung werde nicht zoͤgern, Gesetz-Entwuͤrfe vorzulegen, durch welche soliden Privat-Kompagnien die Anlegung der Ei— senbahnen uͤbertragen wuͤrden.

Der Konig hat zu dem Denkmale, welches Moliere errich⸗ tet werden soll, eine Summe von 15060 Fr. unterzeichnet; die Koͤnigin zu demselben Zwecke 300 Fr.

Die Deputirten⸗Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den

1838.

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Der Constitutionnel meldet, die Kommission der De⸗

putirten⸗ Kammer, die zur Pruͤfung des Gesetzes Aber die in⸗

nere Schifffahrt niedergesetzt ist, habe ihre Arbeit fast beendigt

und von den vier durch die Regierung vorgeschlagenen Kanä—

len zwei angenommen, nämlich den Kanal, der die Marne mit

dem Rheine verbinden soll, und den Seiten-Kanal der Ga—

ronne. Der erstere soll eine direkte Wasser⸗Verbindung zwischen

Havre und Straßburg herstellen, und dadurch Frankreich einen Antheil an den Transit-Handel, den jetzt Holland und Belgien ausbeuten, sichern. Der Seiten⸗Kanal der Garenne wird die jetzt noch sehr theure und langsame innere Wasser-Verbindung wischen dem Mittellaͤndischen und dem Nord-Meere, die fur Frankreich im Falle eines Seekrieges hoͤchst wichtig ist, weit wohlfeiler und beschleunigter machen.

Die Regierung soll auf telegraphischem Wege die Nachricht von der Ankunft der Herren Lascases und Beudin in Brest er— halten haben.

Ben-AUrach besichtigte gestern in Begleitung mehrerer Ot— fiziere das Marsfeld. Uebrigens lebt derselbe sehr eingezogen, und scheint sich an die Europäischen Sitten nur schwer gewsh

nen zu konnen.

Man spricht von einer großen Musterung der National— Garde, die am 1. Mai stattfinden wuͤrde.

Die Vorrede des Herrn von Chateaubriand zu seinem neuesten (gestern erwahnten) Werke lautet folgendermaßen: „Man scheint diese Erzählung des Veronaer Kongresses und des Spanischen Krieges mit den Memoiren verwechselt zu ha— ben, die erst nach meinem Tode erscheinen sollen. Ich sage heute nur, was ich bei meinen Lebzeiten sagen Kann: das an⸗ dere bleibt dem Grabe uͤberlassen. Mein jetziges Werk trägt seine Vorrede in sich. Mein literarisches Leben ist ziemlich be—⸗ kannt; ich habe meines politischen Lebens niemals erwaͤhnt. Hier spreche ich zum ersten und . letzten Male davon. In⸗ dem ich als Staatsmann das größte Ereigniß der Restauration erzähle, bin ich genoͤthigt Lr en Staatsmaͤnner auf den Schauplatz zu fuͤhren, die in Verbindung mit mir standen; aber man besorge nichts, ich allein habe mich geopfert. Wenn ich in den Aktenstuͤcken das Lob, welches man mir ertheilte, und das ich nicht verdiente, habe stehen lassen, so habe ich doch auch alles Böse, das man mir nachgesagt hat, unveraͤndert erzaͤhlt; da ich die Geschichte schrieb, habe ich die Unpartheilichkeit des Geschichtsschreibers auch auf meine Person angewendet. Uebrigens lege ich auf nichts in der Welt mehr irgend einen Werth. Dieses Werk, im Fall es von Erfolg wäre, wurde eine Umwälzung in den Urtheilen uͤber eine denk wuͤrdige Epoche in unseren Annalen veranlassen. Die Aufgabe ist schwer. Darf ich auf Erfolg rechnen? Ich habe mit der Eigenliebe zu kämpfen, und unsere Eitelkeit gesteht so selten, daß sie sich getaͤuscht hat. Man wuͤrde glauben muͤssen, daß der Kongreß von Verona niemals den Krieg gewollt hat, daß die Spanische Unternehmung eine im Interesse Frankreichs gebo⸗ tene Unternehmung war, daß die Ordonnanz von Andujar wohl schoͤn in philosophischer Hinsicht, doch ein politischer Feh— ler war; kurz, man wuͤrde das , . von dem glauben muͤssen, was man bisher geglaubt hat. Was ist dabei zu thun? Die Beweise sind da, man kann die authentischen Aktenstuͤcke nicht ben n. Ich bestreite nicht, der Haupturheber des Spa— nischen Krieges gewesen zu seyn. Man verurtheile mich, wenn ich zufaͤllig einmal gegen die Menge Recht gehabt habe: man wird alsdann die Thatsachen verurtheilen.

Gestern gegen Abend war hier ein heftiges, mit Hagel be— gleitetes Gewitter. ;

An der heutigen Boöͤrse war das Geruͤcht verbreitet, es sey eine vollstaͤndige Spaltung im Ministerium ausgebrochen und schon mehrere Minister hatten ihre Entlassung eingereicht, die auch angenommen worden waͤre. Es hieß, Herr Thiers sey mit der Zusammensetzung eines neuen Kabinets beauftragt worden, welches Geruͤcht indeß wenig Glauben fand. Die aus⸗ scheidenden Minister sollen eingewilligt haben, ihre Portefeuilles 3 bis zur definitiven Ernennung ihrer Nachfolger zu be—⸗

alten.

Großbritanien und Irland.

London, 25. April. Ihre Majestäaͤt die Königin und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Kent sind gestern Nach⸗ mittags von Windsor im Buckingham-Pallast eingetroffen. Zu gleicher Zeit langte auch Lord Melbourne wieder in London an.

Die HoftZeitung meldet die Ernennung des General— Lieutenants Sir Frederick Robinson zum Großkreuz, der Ge⸗— neral⸗Majsore Lord Charles Manners und Sir Janies Macdo⸗ nell zu Commandeuren des Bath-Ordens und des Sir Ed— ward Baines zum Britischen Konsul in St. Petersburg.

Wenn der Herzog von Cambridge an Stelle des Lord Hill das Kommando der Armee uͤbernehmen sollte, so meint die Ti— mes, er wuͤrde es gewiß nur unter der Bedingung thun, daß Lord Fitzroy Somerset seinen Posten als Militair-Sectetair beibehielte, dessen Functionen der Letztere stets so ausgezeichner versehen habe. ĩ ;

Gestern ist nun Sir Francis Burdett, nebst seinen Beglei— tern, auch in Liverpool von den Tories bewirthet worden. Herr Holme, Praͤsident des dortigen konservativen Handwerker-Ver— eins, fuhrte den Vorsitz bei diesem Diner, und die Haupt⸗Red— ner waren wieder die drei mit einander herumreisenden Freunde, Sir F. Burdett, Sir G. Sinclair und Lord Maidstone. Der Erstere wiederholte seine fruͤhere Aeußerung, daß ihm die Na— dikalen lieber seyen, als die jetzigen Minister, denn Lene mein ten es doch ehrlich, wenn sie sich auch in manchen Dingen im Irrthum befaͤnden; wuͤnschten sie aber einen ihrer Lieblings piaͤne durchgesetzt zu sehen, so müßten sie vor allen Dingen das jetzige Ministerium . Dann sprach er gegen O Lonnell und die Irländer. Dieses Volk, sagte er, ruͤhme sich, von Kar= thago herzustammen, und allerdings habe es in einer Bezie— hung etwas Punisches an sich, es sey doppelzuͤngig; so spreche

. * Behauptungen des Ministeriums in Abrede gestellt. Eine Privat-Compagnie, sagt Herr Arago, wird immer billiger und

Gesetz⸗Entwurf in 5 Friedensgerichte mit einer Ma⸗ joritaͤt von 199 gegen 35 Stimmen angenommen.

O'Connell auf der einen Seite des Kanals Englisch, auf der