1838 / 123 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

** ** 5 YYY 11111 2* ö. . 2 127 727 schiedene Gerüchte. Dem Argus zufolge, wäre er fruher in Aibany gewesen, befände sich aber e nicht mehr dort; auch behauptet dies Blatt, daß er an den Vorfällen auf Navy-Is—⸗ land durchaus keinen Theil genommen, daß er aber wahrend seines Aufenthaltes in Albany von Personen aller Parteien Besuche empfangen habe.

Herr van Rensselaer hat sich von seinem Gefängniß aus mit seinem fruͤheren Freunde Mackenzie uͤberworfen, und Beide überbieten sich jetzt gegenseitig in Schmähungeh auf einander.

Dr. Rolph, einer der Kanadischen Rebellen⸗Chefs, fuͤr des— sen Verhaftung die Britischen Behörden eine Belohnung von 300 Pfd. geboten hatten, hat so eben einen medizinischen Kursus in New⸗York begonnen.

Die hiesigen Zeitungen sind sehr entruͤstet uͤber die Ab— schiedsrede, welche Sir F. Head in Ober-Kanada gehalten, und worin er die Nord⸗-Amerikanische Regierung mit Vorwürfen überhäuft, sie hoffen aber, daß diese Rede in England selbst werde gemißbilliet werden. (Bekanntlich haben auch die Eng— lischen ministeriellen Blatter den in der Rede Sir F. Head's vorherrschenden leidenschaftlichen Ton schon getadelt.)

Es ist ein eigenes Zusammentreffen, daß sich jetzt der bisherige Gouverneur von Ober-Kanada, Sir Francis Head, und der Rebell Mackenzie gleichzeitig in New-York befinden, die im vorigen Jahre gegen seitig 1069 Pfd. der Eine auf des Andern Kopf setzten. Ein hiesiges Blatt bemerkt, sie konnten nun ihre Köpfe ohne Transportkosten unter einander austauschen.

Die in New-Hork wohnenden Franzosen erwarten mit Un— geduld die Ankunft des Prinzen von irnvlln der sich als Lieutenant am Bord des Linienschiffes „Herkules“ befindet. In Bezug auf den Empfang des Prinzen bemerkt der hiesige Herald: „Man erwartet große Dinge, wenn der Koͤnigliche Seemann ankommt, und die Damen werden bei dieser Gele— genheit ein 3. Fest haben; Diners, Baͤlle, Soireen und alle moglichen Vergnuͤgungen wird man in Requisition setzen, und in der That, wenn ein junger Mann aus Koͤniglichem Gebluͤte aus eigenem Antriebe sich dem Seewesen widmet, so

muͤssen seine Verdienste auf gebuͤhrende Weise anerkannt werden. Außerdem ist dieser junge Mann nicht von der Art, wie viele Italiaäͤnische, Holländische und an—

dere Windbeutel, die hierher kamen, sich Grafen nannten und, nachdem sie sich in der hiesigen Modewelt eine Zeit lang umhergetrieben und sich auf Broadway wie Pfauen gebruͤstet hatten, am Ende ihr Leben im Zuchthause beschlossen. Der Prinz von Joinville stammt aus der reichsten Familie Euro— pa's, in der sich das Blut der Valois und Bourbons mit dem von Spanien, Oesterreich und den uͤbrigen Deutschen Fuͤrsten vermischt. Wenn der Prinz ankommt, werden die galanten Franzosen froͤhliche Tage haben, und unsere vornehmen Damen werden Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ihn auf eine Weise zu empfangen, wie sie dem Sohne eines Monarchen gebuͤhrt, der ein Freund Amerika's ist, fruher unter uns lebte und jetzt auf einem constitutionnellen Throne sitzt, umgeben von republikanischen Institutionen.“

Aus Philadelphia schreibt man, es solle in wenigen Tagen der dortigen Legislatur ein Gesetz vorgelegt werden, das den Zweck habe, das Kapital der Bank der Vereinigten Staa— ten um 10 bis 15 Millionen Dollars zu vermehren und den Freibrief . verlaͤngern, wofuͤr die Bank dem Lande ein Bonus von 11 Millionen Dollars zu zahlen haben wuͤrde. Man zwei—⸗ felte jedoch daran, daß unter den gegenwartigen Umstaͤnden diese Bill werde angenommen werden.

Der fremde Wechsel-Cours ist hier noch immer im Sin— ken; seitdem er zu fallen anfing, ist schon fast 1 Million Doll. in baarem Gelde von auswärts nach den Vereinigten Staaten gelangt, und man glaubt jetzt in den bestunterrichteten Finanz— Zirkeln, daß in weniger als vier Monaten an 4 Mill. Pfund Sterling oder 20 Millionen Dollars von Europa nach Amerika unterweges seyn würden, und daß dies eine bedeutende Stoͤrung im Europaͤischen Kredit-System verursachen duͤrfte. Fuͤr die bevorstehende Wiedereroͤffnung der Baarzahlungen von Seiten öh. Nord ⸗Amerikanischen Banken koͤnnte aber nichts gelegener ommen.

Inland.

Berlin, 2. Mai. Am 17ten v. M. fand die diesjährige Praͤmien⸗Vertheilung aus den Belohnungs⸗- und Unterstuͤtzungs⸗ Fonds fuͤr das hiesige Gesinde statt. Von den vorhandenen Bewerbern waren 99 Dienstboten ausgewaͤhlt worden, welche sich entweder durch vorzuͤgliche Treue und Anhaͤnglichkeit an ihre Herrschaft bei besonderen Nothständen, Krankheiten und dergl. ruͤhmlich ausgezeichnet, oder die längste Dienstzeit bei einer und derselben Herrschaft unter untadelhafter Führung nachgewiesen haben. Die Ausreichung der Prämien in Raten 2 46 Rthlr. und der daruͤber ausgefertigten Verleihungs⸗-Doku— mente erfolgte in Gegenwart von Deputirten des Magistrats und der tadtverordneten⸗Versammlung mit angemessener Feierlichkeit.

Bunzhlau, 29. April. Zu Tiefenfurth im dortigen Kreise ist ein dreißigjaͤhriger Schmiedegeselle in Folge entzuͤndlicher Af⸗ fectionen des Gehirns und Ruͤckenmarks, die auch das Gang— liensystem ergriffen haben, somnambuͤl geworden, wobei er es an außerordentlichen Erscheinungen und Vorhersagungen nicht fehlen laßt, wie sie von Kranken in diesem Zustande häufig er— zäaͤhlt werden.

Bromberg, 27. April. Die Umgebungen unserer Stadt gewinnen immer mehr durch die Bemuͤhungen des von dem Regierungs⸗Praäͤsidenten gestifteten Verschoͤnerungs-Vereins. Die Zuͤgaͤnge haben Alleen erhalten und anmuthige Spa— ziergaͤnge laufen von dem hohen Thalrand bis an den Netz— Kanal, an dessen ter Schleuse am 18. April der Grundstein zu einem geschmackvollen Salon gelegt wurde. Auch ist dem um diese Anlagen verdienten Kaufmann Stauditz in deren Mitte ein einfaches Denkmal gesetzt worden. Das nach einem Brande wieder aufgebaute hohe freundliche Theater, welches manches andere in großeren Staͤdten uͤbertrifft, hat im vorigen Winter auch im Inneren Vervollstaͤndigung, und durch die Gastspiele der gefeierten Crelinger und ihrer Töchter seine Weihe erhalten. Einen andern Kunstgenuß gewährte die wöchentliche Vorlesung eines klassischen Drama durch Prof. Roͤtscher im Gesangvereine.

Der Ritter guts⸗Besitzer Nordmann zu Liszkowo in Cujavien hat seine dortige ausgezeichnete Musterwirthschaft, in einer von Fa⸗ briken in entblößten Gegend, dahin gebracht, daß sie allen ihren Gewinn an Produkten selbst verarbeitet. Auch die Feld—⸗

wirthschaft des Generalpächter Kuͤhn in Strzelno bei Inowrac— law erinnert an die kuitivirtesten Theile des Magdeburgischen, und er hat dies dem alten Vorurtheil entgegen, ohne Anwen— dung körperlichen Zwangs bei seinen Dienstleuten, zu erreichen

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Anlagen des Rittergutsbesitzers Ebers zu Lobsens bei Bromberg, welches ein reizender Landsitz zu werden verspricht, der schon jetzt eine Mannigfaltigkeit feiner Obstarten besitzt, und des vorge⸗ dachten Nordmann zu Liszkowo abgeholfen. Erstere leitet der Sohn des bekannten Nees von Esenbeck, letztere der Kunstgärt⸗ ner Berthold aus Berlin. Der Rittergutsbesitzer Heine auf. der vormaligen Domaine Kruschwitz geht, wie verlautet, damit um, die Halbinsel im Goplosee, wo sich die Ruine des Thur me, in welchem nach alter Sage der Polenkönig Popiel von Maͤusen verzehrt wurde, uͤber die Flaͤche von Cujavien erhebt, mit Anpflanzungen versehen zu lassen, wodurch die romantische Lage desselben nicht wenig gewinnen wird.

Magdeburg, 28. . In der Provinz Sachsen sind 1837 46,ů 156 Thlr. 20 Sgr. durch Geschenke ünd Vermaͤcht— nisse den Kirchen, Schulen und Wohlthätigkeits Anstalten zu— gewandt worden, wovon 35,000 Thlr. auf die Stadt Magde— burg fallen. Unter letzteren sind die bedeutendsten eine Schen⸗ kung von 19,000 Thir. zur Unterstuͤtzung verschaͤmter Armen, von 12,000 Thlr. zur Erziehung verwahrloster Kinder und von 10,900 Thlr. zur Belohnung treuer Dienstboten. Unter den aͤbrigen ist das bedeutendste ein Geschenk eines unbekannten Wohlthaäͤters von 4000 Thlr. fuͤr die Kirche zu Skeuditz.

Der Kapitalfonds des Buͤrgerrettungs-Instituts in Magde⸗ burg ist dadurch um 1600 Thlr. vermehrt und es sind aus demfeiben seit seiner Stiftung 171 Personen mit 14,110 Thlr. unterstützt worden.

Magdeburg, 30. April. Gestern Abend 9 Uhr ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Berlin hier eingetroffen, um uͤber die hier in Garnison liegenden beiden Infanterie⸗Re— gimenter Inspection zu halten, und wird morgen die Reise durch die Provinz Sachsen uͤber Halberstadt weiter fortsetzen.

Halle, 28. April. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht trafen heute Nachmittag 2 Uhr auf Höchstihrer Reise von Dresden nach Kassel hier ein und reisten sogleich wieder ab, um in Nordhausen zu uͤbernachten. Die Kinder Ihrer Königl. Hoheiten waren in Höchstem Wohlseyn einige Stunden fruher von Berlin aus hier eingetroffen.

Koblenz, 28. April. Der am 23. hier ö Pferde⸗ und Viehmarkt war bedeutender als einer der fruͤheren, und zeichnete sich dadurch aus, daß mehr Vieh unmittelbar von den Landwirthen zu recht annehmlichen Preisen verkauft wurde. Mit Pferden wurden mehrere Haͤndel abgeschlossen; es waren viele Liebhaber zum Ankaufe eleganter Reit- und Wagenpferde am Platze, so daß ein rascher Verkauf erzielt worden, wenn mehr Auswahl in diesen Gattungen gewesen ware. Es spricht alles dafuͤr, daß die hiesigen Märkte in der Folge eine groͤßere Be— deutung erhalten, und namentlich einen Absatzpunkt fuͤr den Verkauf deutscher Pferde nach Frankreich bilden werden, wenn sich die Sache erst festgestellt hat, so wie denn auch durch die Aufmunterung und die Prämlenvertheilung Seitens des Land— wirthschaftlichen Vereins die Pferde- und Viehzucht nur ge⸗ winnen kann.

Köln, 17. April. Das Frankfurter Journal meldet unter diesem Datum uͤber den ferneren Ausbau des Koͤlner Doms, daß zwei treffliche Entwuͤrfe dazu gemacht worden, der eine des Bau⸗Inspektors Zwirner, nach welchem das bekanntlich unvoll— endete Schiff, dessen provisorisches Dach jetzt auf Nothstuͤtzen ruht, nicht in der urspruͤnglich bestimmten Hoͤhe aufgefuͤhrt, sondern niedriger gehalten und abgestutzt werden soll, wobei nur zu bedauern bleibe, daß auf diese Weise der Dom fuͤr im⸗ mer zu einem Torso mit einem Pygmaͤnenleib und einem Rie⸗ senhaupt gemacht werde, der andere des Geh. Ober-Vaurath Schinkel, nach welchem das Schiff in der Idee des urspruͤng— lichen Planes zur ganzen Hoͤhe aufgefuͤhrt werden soll, jedoch zur Ersparung unerschwinglicher Kosten mit Beseitigung alles dessen, was künftigen Zeiten zur Ausfuͤhrung, Ergaͤnzung und Verzierung vorbehalten werden kann. Unstreitig ist dem 23 ren der Vorzug zu wunschen, der sowohl im Aeußeren als In— neren vorerst wenigstens den vor dem ersten Urheber beabsich— tigten Total⸗-Eindruck der Kirche in seiner ganzen Große her— vorzubringen verspricht und nicht nur die dauerhafte Erhaltung des vorhandenen, sondern auch die dereinstige Erganzung des unvollendet bleibenden, ohne das einstweilen Hinzugekommene wieder vernichten zu muͤssen, sichert. In wiefern jedoch dazu uͤbergegangen werden kann, wird hauptsaͤchlich von Beschaffung der noͤthigen Geldmittel abhaͤngen, von denen die Kathedral-' Steuer bisher so wenig ergiebig gewesen ist, daß ohne die Er— gaͤnzungen, welche der Freigebigkeit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs verdankt und in obigem Artikel auf 165,009 Rthlr. angegeben werden, selbst das, was bisher fuͤr den Dombau geschehen, nicht hatte bewirkt werden koͤnnen.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung, S. 490, Sp. I, Z. 21 v. u. st. „Schrecken“ J. „Schwanken“.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der 166sten Versammlung des Vereins zur Be— förderung des Gartenbaues am 29. April c. gab Herr Prediger Helm, als Deputirter des Vereins zum Vorstcher-Amte der Gärtuer— Lehr-Anstalt, sehr befriedigende Rachrichten über die Wirksamkeit der selben in dem abgelaufenen Lebrsahre vom Monat Mär 1837 bis Ende Februar c. und über ihren gegenwärtigen Zustand, wonach zur Zeit auf den verschiedenen Lebastufen der Anslalt 28 Zöglinge sich befinden, mit Einschluß von 10 Frei-Alumnen. Durch den Ti rektor des Vereins wurden vergetragen: die von dem Gartenbau— Vereine in Köslin gemeldeten Resultate einiger Kultui-Versuche, bei denen unter Anderem die Sarepia Melone als ganz vorzüg ich sich bewährt hat; ein Auszug aus dem vielsenig inieressanten Jahrez— Berichte des Gewerbe Kereins im Erfurt, wonach z. B. das Russi— sche Staudenforn durch die vorjährige Aerndte sich aufs Neue em— pfohlen, der Persische Reggen gaten Ertrag geliefert, die Römische Behne (mit gelber Schote) ihre Vorjüglichkeit von Neuem berät hat und die Anzucht der daich ungewörenliche G öße ausgezelchẽwme en Madema-Zwiebel wohl gelungen, das Chenopodium Quin dagegen nicht gediehen ist; die Mittheilungen des GattcubäeeVéergius in Dombsel bei Poln. Wartenberg, ven den ergebuissen des vertuchs— weisen Anbaues verschiedener Getreide- und Kartoffel Arien, wengch die Kavalier-Gerste als eine der vorzüghichsten Geisten- Arten sich er= wiesen und die unter dem Ramen Merces potatoes von Baliimere eingekommene Kartoffelsorte als besonders ert agreich gerühmt am er— den: Bemerkungen des Ausschusses für die B. umenzucht, auf eine Aufrage über die Erzichung von Nellensaamen; die Mimrtheilung des Instituts-Gäsiners perrn P. C. Bouché über den gelungenen Ber— fuch, das Leucojum aestivum zu treiben, zur Bereicherung der Win⸗ terflor, bei Borzeigung eines Exemplars; der Jahres Bericht des

landwirthschafilichen und Gewerbe-Vereins des Kreises Wiitgenstemn, zu Berleburg, welcher durch Errichtung von Letal Vereinen in den cinzelnen Kirchspielen ves Kreises, seiner Wirksamfeit eine größere Ausdehnung geacben, namentlich auf den Wegebau, auf die Trecken⸗ legung der Dorfstraßen, so wie auf die Verbesserung der Dün— gerstätten und Anlegung von Kunstwiesen voribeilhaft eingewirkt, auch die Bejörderung der Obstjucht durch Ankauf und unent⸗

weiteren Bestrebungen gesetzt hat. Der Geheime Medisrnäl-H Herr Profeffor Lichtenstein gab Nachricht ven den Beobachtun Tes Herrn Regierungs- Raths von Türk, über die Einwirkung rerfleffenen Winters auf die Manlbeer⸗Bäume und von den Mn theilungen des Herrn Oberst-Lieutenants von Glasenapyp in Freien. walde, über seine Meibode, die Rosenstöcke vor dem Erfrieren zu k. wahren. Noch machte derselbe aufmertsam, auf die Anzeige des Kun. und Handelsgärtneis Herrn Limprecht Keppeng Siraße Nr. 2) daß die in feinem vorgelegten Verzeichnisse aufgefübrten 171 Sorin

2 gemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Hvac niben in viclen fausend ausgezeichnet schönen Exemplaren, ein Fliche von zwei Morgen seines Gartens bedeckend, jetzt in veln Blüthe steben. Von den einzegangenen Druckschriften wurden r. t 123 wähnt: die neuesten Hefte des Kunst⸗ und GewerbeBlattes des pr⸗ 6 9 lytechnischen Vereins in München und die von dem Gartenbau. Bar.

eine in Dessan übersandten ersten Blätter seiaer Auhaltschen Gar,

Berlin, Freitag den 4m Mai

1838.

ten-Zeitung. Vem Herrn Ober- Hofbuchdrucker Decker waren ging brachten wertbe blühende Exemplare zur Stelle gebracht, von: Bon nia pinnata, Acacia cordata, Pultenaea subumbellata, Epacris cCerzy flora und Exclamen repandum. Von den aus dem Königl. botan, schen Garten in reicher Anzahl aufgestellten blühenden Gew äch⸗ von sestener Schänbeit traten in ausgezeichneten Exemplaren ben. ders hervor: Oncidium Papilio Low., Rhododendron arbor: Russel . num und nepalense, ho lulrè mutabilis. Pultenea stipularis, Cohn. . Se giia incarnata, Cytisus chrxsobotris, Melaleuca squainea, Polygiin; attenuata, Brugmansia bienlor, Agathosma obtusa, Templelona glauca, , . r n , * 2 1 kusta und langifolia, Erica expensis, pubescens und purpurea, Huch. . sia reflexa e. globosa ete. Berloost wurden in der , ,. usse zu Vegesack die Rettungs- Medaille mit

blühende Exemplare von Camellia coralline und Polygala glitols. hem Bande zu verleihen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von Kassel hier eingetroffen.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Pfarrer z

Rie ger zu Kapsdorf. Regierungs-Vezirk Breslau, den Rothen Adler „Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Se. , . der Konig 2 dem Bremer Schiffs⸗Lapi⸗ in H. A.

Meteorologische Beobachtung.

188. Meraens Nachmittogs Abende Nach einmaliger Der Justiz⸗Kommissarius und Notarius Julius Adol . er * ommissarius un otarius Juliu o lp 1. Mai. 6 Ut. 2 Uhr. 19 unr. Beobachtung. Herrmann ornek zu Ratibor ist in gleicher Eigenschaft Custhrua. .. 386 c var. az? 23 Car. a3? Ot m ar. Quel warme 6 0 3. an das Ober⸗Landesgericht zu Breslau versetzt worden.

Flußwärme 5.50 R.

230 R. 1280 R. 4 9430 R. . 9 Bodenwärme 5, 1 06 9.

Luftwärme ... 2,360 R. 160 R 4 1,80 R.

Thauvunkt ... Bekanntmachung

Der Anschluß der Preußischen Post an die zwischen Luͤbeck

uunstsättigung G6 vt. 31 vt. S4 Et. Ausdünstung 9, 20 3; t a

, dee halbhener. heiter. heiter. Niederschlag 0. und St. Petersburg fahrenden Da mpfschiffe, von welchen vom Wind ...... a8. SS W. S Sas. Warmewecsel 4 1an j2. Mai bis zum 27. Oktober einschließlich aus Luͤbeck und Wolkenzug ... N28. 840. boom 19. Mai bis zum 3. November einschließlich aus St. Pe⸗

Tagesmlttel 337.28“ Par.. 448,10 R.. O, 8 R.. do pet. SSB. ersburg an jedem Sonnabend eins abgeht, wird in diesem

Jahre in gleicher Art wie im vorigen Jahre von Stralsund

us in der Bucht zwischen Ruͤgen und Hiddensee bewirkt Aus wärti ge Börsen. Herden.

ö 27. April . . 1. en. diese e , , ,

9 zrkl. G bn . 6, go! 3. Kanz. Bill land zu benutzen beabsichtigen, muͤssen sich also nach Stralsund bege⸗

a nn. . 1 . 6 ,, , ven . bei dem dortigen Post-Amte sich melden. Dieselben wer—

X. E preus prim. Sch. 1133/3. Poln. = Oesterr. Met. 1031. pen darauf aufmerksam gemacht, daß sie zur Reise nach Ruß⸗

Antwerpen, 26. April. Önd nothwendig mit einem von einer Kaiserlich Russischen

Zinsl. 6. Neue Anl. 1812. Br. 716. G:. Besandtschaft oder von einem Kaiserlich Russischen Konsul visir⸗

Hamburg; 30. April. nn guͤltigen Passe versehen seyn muͤssen, und daß sie ohne einen

Bank getien 11. 111. Engi. Russ. 1085. ichen unter keinen Umstäͤnden zur Reise mit den Dampsschiffen

do / g Port. . dl.

zo/79 —. Neue Anl. 17. . rden koͤnnen ; fl. ugelassen we 4 . Cons. 3019 93! z. . Tang. 203 / J. Passive MMM. Wagen werden auf diesem Wege von den Dampsschiffen Ausg. Sch. 77s. a0 / Iloll. S8. So 907 /g. Dog Port. 3233, nicht aufgenommen. . sso. Zo 7 22. Engl. Russ. —. Bras. 76. Columb. Mex. Berlin, den 28. April 1838. Peru —= . Chili —. General ⸗Post⸗Amt. Paris, 27. April. = .

Do 9 Rente fin cour. 107. 75. 30/0 tin our. S0. 35. Ʒo / g Neap.

fin Cor. 100. 30. 50/9 Span. Rente 212/83. Passive A5/ 6. 39 . 22 . = .

n , . Wien, 27. April. . 3 eit un 9 5⸗ N 40 chM r ch t en.

0 5 1. —— 0 .

do /g Met. 1097. A0, —. 30 /o 86! /16. 2 190 . Ausland.

Bank-Actien 1457. Neue Anl. 620.

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Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. April. Die Nordische Biene nthaͤlt folgendes Kaiserliches Reskript an den ö , Heneral der Infanterie Grafen Cancrin, vom 33S. April: „Um Ihnen einen Beweis Meines bestaͤndigen Wohlwollens und einer aufrichtigsten Ane kennung Ihrer dem Throne und dem

Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 8 Mai. Im 9Opernhause: Je toller je bes ser! komisches Gin spt! in 2 Abth. Musik von Mehul. Hier, auf: Der Schweizer⸗Soldat, Ballet in 1 Auf, von Hoguet. Im Schauspielhause; 1 Un Mariage sous P'REmpire, vaude.

ville Zn 2 actes, par Mr. Aneclot. 2) La sille de Dominique, van. . ,, großen Dienste zu geben, bewillige Ich deville en 1 acte. Am

. „Tragen Meiner Namens-Chiffre auf den Epaulets Mittwoch, 9. Mat. Dar Im Opernhause; nd verbleibe Ihnen uͤbrigens fuͤr immer wohlgewogen.

(Gez. ) ; ; ; Nikolaus.“

Ouvertuͤre zur Oper: Olympia. Hierauf; Die vier Jahreehe; Der auch im Auslande ruͤhmlichst bekannte Vice-Admiral 9 n , w drusznstern. Direktor des See,Kadetten Corps, ist zum Ritter , , mmer . weten mne, fire statungs Kass bes , . . (Spontint Fonds) für huͤlfsbeduͤrftige Theater- Mitglien ; . m . tvgt , . . 96 e) a. —⸗ bestimmt. 4 ö . . , . r Dich ö ,,, , und freien Entreen sind ohne Ausnahme ten Steinkohlen geheizt wurde. Bei dem Gebrauche Englischer

DBöertqllet Verkauf beginnt erst am Sonnabend, den teinkohlen sollen solche Ungluͤcksfälle nicht leicht zu befuͤrch—

ten seyn. oten d. M. Am 20. Aprin brach theilweise das Eis des Ladoga-Sees

Und veranlaßte den Bruch des Eises in der Newa auf einer Strecke von 5 Werst, von ihrer Muͤndung an gerechnet, in ö. dessen sich auch mehr stromabwaͤrts Oeffnungen im Eise lildeten.

Die hiesige Handel s-Zeitung bringt die Nachricht von rrichtung eines Magazins fuͤr Waaren und einer Niederlage on Schiffs⸗Materialien beim Hafen von Bodega, der an der Mordwest-Kuͤste von Amerika unter 380 18 30“ nördlicher Breite und 1220 58. westlicher Länge von Greenwich liegt. Die dort nlaufenden Schiffe sind frei von allen Hafen-Abgaben.

Frankreich. ö Deputirten-Kammer. Sitzung vom 27. April.

Köͤnigsstädtisches Theater. Donnerstag, 3. Mai. Drei Tage aus dem Leben eine Spielers. Melodrama in 3 Abth, nach dem Franzoͤsischen det Victor, von L. Angely. Freitag, 4. Mai. Der Barometermacher auf der Zauber Insek. Zauber⸗Posse mit Gesang in 2 Akten, von F. Raimund. Herr Lang, neu engagirtes Mitglied: den Barometermacher als Debut) Hierauf: Die beiden Hofmeister, oder: Asinn Asiniun fricat. Vaudeville in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen des Desaugiers bearbeitet, von L. Angely. (Herr Gademann vom zweiten Theater in Hamburg: Johann Quirl, als vorletzt Gastrolle.) Wegen Ableben des Herrn Schwanfelder kann die Posse „Der Vater der Debuͤtantin“ nicht gegeben werden. Sonnabend, 5. Mat. Der Wahnsinnige auf der Inst St. Domingo. Oper in 2 Akten, nach dem Italiänischen Musik von Donizetti. (Herr Schober, K. K. Hof-Opernsi⸗ ger vom Kaͤrntnerthor-Theater in Wien: Cardenio, als en Gastro lle.)

Machdem der Gesetz-Entwurf in Betreff der Fehler, welche den Kauf von Thieren uͤnguͤltig machen sollen, angenommen worden war, verlangte Herr Corne das Wort, um die Minister zu Fagen, ob das Verwaltungs-Reglement uͤber die Art, wie die Steuer auf Runkelruͤben-Zucker erhoben werden solle, noch nicht ntworfen worden sey? Der Handels-Minister erklaͤrte, je⸗ es Reglement liege im Staats-Rathe bereits vor, und koͤnne ach 6. Entscheidung desselben der Kammer vorgelegt wer— en. Herr Perignon erstattete darauf Bericht uͤber meh— ere bei der Kammer eingegangene Bittschriften, in welchen mn bestimmtes Gesetz, in Bezug auf das Duell, verlangt wird. der Berichterstatter ließ sich in eine ausfuͤhrliche Eroͤrterung ieser Bittschriften ein, an deren Schluß er sich ungefaͤhr so aͤu= erte: „Das Duell ist ein ungluͤckliches Vorurtheil, aber muß an es deshalb der Verachtung weihen? Nein, m. H., dieser nsicht sind wir nicht. Aber muß man es gut heißen, muß an ihm sogar Lobspruͤche ertheilen? Nein! Hier glauben wir

amen des Landes, im Namen der Civilisation, gegen je⸗ es verderbliche Vorurtheil protestiren zu muͤssen, dem wir 49 unterworfen sind, so gern wir es auch verbannen i Und hat man nicht eben deshalb in unsern Tagen 4 3uen gewissen Regeln unterwerfen wollen, die fuͤr Alle 1 esetz werden sollten, und die dem Kanipfe wenigstens Bleichheit und Rechtlichkeit sichern? Aber jenes Duell-Gesetz⸗

*

Mar kt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 30. Aprtt 1838. Zu Lande: Regaen 1 Rthir. 13 Sgr, auch 1 Rthlr; 12 S 6 Pf: Hafer 1 Rihir. 2 Sgr., auch 1 Rihlr.; Erbsen 1 Rihlr. Sgr. 6 Ps.

. Zu ö Weizen (weißer) 2 Rihlr. 7 Sgr. 6 li auch 2 Rspir. 2 Sr. 6 Ef. und 1 Rihir. 28 Sar; Roggen 1 Rtblr h Ser. auch 1-Ribl. 12 Sar. 6 Pf.; große Gerste 1 Riblr. 8 Sh, Tich' ! Riblt. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Riblr. 2 Sgr. 6 Pf, auch Szr. 5 Pf.; Erben, schlechie Sorte, 1 Nihlr. 10 Sgr.

ö: Sonnabend, den 28. April 1848.

Das Scheck Streb? Rihlr., auch 8 Rihlr. 18 Sgr. Der Cent - ner Feu 1 Rihir. ? Sgr. 6 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf.

Redactien unter Leitung von Rheinwald. Gedruckt bei A. W. Hayn.

buch, das wir loben, weil seine Absichten ehrenwerth und wohl—⸗ thuend waren, konnte nicht von der Legislatur ausgehen, es konnte nicht in das Heiligthum der Justiz eindringen; es ist daher ein ohnmaͤchtiges Een, welches das Uebel nicht zu ver— hindern vermochte. Ihre Kommission, m. H, hat die Wichtig keit der durch die Bittsteller angeregten Fragen vollkommen ver⸗— standen, aber eben so hat sie sich die Starke des Vorurtheils nicht verhehlt. Sie hat sich nicht verhehlt, daß es Faͤlle giebt, wo die Ehre, die wahrhafte Ehre auf dem Spiele steht, und ein Mann von Muth gezwungen ist, zum Degen zu greifen. (Heftiges Nurren.) Ja, meine Herren, es giebt dergleichen ernste Fälle, wo ein heilig⸗ernster Unwille rege gemacht wird, und einen solchen Unwillen muß man achten. Wer wagt zu behaupten, daß man ruhig bleiben muß, wenn das Andenken eines Vaters geschmaͤht, wenn die Ehre einer Mutter oder einer Schwester angegriffen wird? An wen soll man sich in einem solchen Augenblick wen— den, wenn nicht an seinen Degen? Hernach mag man seinem Lande und seinen Richtern sagen: „„Thut eure Schuldigkeit, ich habe die meinige gethan!““ (Lebhafte Unterbrechung.) Herr Odilon Barrott: „Es ziemt einem Berichterstatter nicht, dergleichen Dinge zu sagen! Das sind unhaltbare Grund— saͤtze!“ Herr Garnier Pages: „Die Kommission wird als im Namen der Kammer sprechend betrachtet; eine solche Erörterung ist daher nicht zu dulden!“ Der Berichter— statter fortfahrend: „Ihre Kommission, m. H., hat sich da— her gehuͤtet zu erklaren, daß ein Duell im mer ein Verbrechen sey; aber sie behauptet, bei jedem Duell, welches eine Verwun⸗ dung oder den Tod zur Folge hat, werde ein Verbrechen praͤ— sumirt und es muͤsse die Justiz einschreiten. (Mehrere Stimmen: „Das läßt sich hoͤren!“ Ihre Kommission schlaͤgt Ihnen deshalb vor, die Bittschriften, in soweit sie ein neues Gesetz, oder Modificationen des Strafgesetzbuches in Bezug auf das Buell verlangt, dem Großsiegelbewahrer zu uͤberweisen.“ Nach diesem Bericht gab sich eine ungemein lebhafte Aufregung kund. Herr Dupin, der sich auf dem Praͤsidentenstuhle hatte ersetzen lassen, eilte auf die Rednerbuͤhne, wo er in einem glaͤn— zenden Vortrage (den wir morgen mittheilen) die Ansichten des Berichterstatters widerlegte, und darauf antrug, man solle die in Rede stehenden Bittschriften durch die Tagesordnung beseitigen. Diesem Antrage trat die Kammer nach einer kur— en Erörterung bei. Der Praͤsident zeigte hierauf der Ver— n , an, er habe von einem der Adjutanten des Konigs ein Schreiben erhalten, welches meldet, daß der Koͤnig die große Deputation der Kammer, die ihm die Gluͤckwuͤnsche zu seinem Namenstage uͤberbringe, am kuͤnftigen Dienstag Mittag empfangen wolle. Der Praͤsident bestimmte hierauf durch's Loos die Mitglieder dieser Deputation, worauf die Sitzung auf⸗ gehoben wurde.

Sitzung vom 28. April. Nachdem heute das Protokoll der gestrigen Sitzung verlesen worden war, verlangte Hr. Lu— neau das Wort, um einige Bemerkungen uͤber das Protokoll zu machen: „Der Herr Vice-Praͤsident hat in der gestrigen Sitzung ein Schreiben verlesen, welches anzeigt, der König werde die große Deputation der Kammer am L. Mai empfan⸗ gen. Ich habe gestern die Unterschrift jenes Schreibens nicht vorlesen hoͤren, aber aus dem heutigen Moniteur ersehe ich, daß dasselbe von dem Minister des Innern ausgegangen ist, und dies waͤre auch in der That die richtige Art einer Mitthei⸗ lung von Seiten der Krone an die Kammer. In mehreren anderen Journalen aber las ich, daß das in Rede stehende Schreiben von einem der Koͤniglichen Adjutanten an den Praͤ— sidenten gerichtet worden sey. Ich habe mich heute vor Beginn der Sitzung uͤberzeugen wollen, welche von den beiden Versionen die richtige ist, aber in unserem Protokolle ist gar nicht angegeben, von wem jenes Schreiben ausgeht. Ich bin deshalb genoͤthigt, jetzt den Herrn Praͤsidenten um eine Auskunft uͤber diesen Punkt zu bitten.“ Herr Cunin Gridaine, der in Abwesenheit des Herrn Dupin praͤsidirte, erklaͤrte, daß in der That das in Rede stehende Schreiben von einem der Adjutanten Sr. Majestaͤt unterzeichnet worden sey. hm sey dies gestern erst aufge— fallen, nachdem er das chreiben vorgelesen habe. Es sey, fuͤgte Herr Cunin Gridaine hinzu, allerdings ein Verstoß gegen die hergebrachte Regel, daß die Krone, statt durch einen Minister, durch einen Adjutanten mit der Kammer communi— cire, und er hoffe, es werde sich ein solcher Fall nicht wieder ereignen. Der Minister des Junern erklaͤrte, man muͤffe bei den Beziehungen der Krone zu der Kammer zwischen offiziellen und bloßen df el, Wehn henghl . Bei den letzteren sey die Vermittelung der Minister gar nicht unumgaͤnglich nothwendig. Herr Chambolle erin—⸗ nerte daran, daß Herr CTasimir Perier im Jahre 1831, als er Praͤsident der Kammer gewesen, und bei einer ähnlichen Gele— genheit ein Schreiben von einem Adjutanten des Koͤnigs erhal— ten habe, dasselbe, ohne es der Kammer vorzulesen, dem Mi— nister des Innern zuruͤckgesandt, und um eine andere Art der Mittheilung gebeten hatte. Der Conseils-Praäaͤsident be— merkte, die in dem gestrigen Schreiben enthaltene Einladung muͤsse eigentlich von dem Ceremonienmeister ausgehen; da nun aber die Adjutanten des Koͤnigs die Stelle der vorigen Cere— monienmeister mit vertreten, so scheine ihm das gestrige Ver⸗ fahren unn in der Ordnung. Nachdem noch einige andere De— putirte Bemerkungen uͤber diesen Gegenstand gemacht hatten,

ing die Kammer zur Berathung eines Gesetz-Entwurfes in etreff der Bruͤcke von Cubzac uͤber.

Paris, 28. April. Der r von Fezensac, Franzoͤ⸗ sischer Botschafter am Spanischen Hofe, ist gestern in Beglei⸗ tung des Marquis von Ferriere le Vayer und des Vicomte von Goyon, welche beide seiner Gesandtschaft attachirt sind, nach Madrid abgegangen.

Der Bericht des Herrn Arago uͤber das Eisenbahn-Gesetz, von dem wir bereits in der 121sten Nummer dieser Zeitung eine allgemeine Inhalts ⸗Uebersicht geliefert haben, druckt sich folgen⸗ dermaßen uͤber die militairischen Beziehungen der Eisenbahnen

aus: „Wir bedauern, daß die strategische Frage nicht wie die⸗ jenige des Waaren-Transits sich auf Zahlen zuruͤckfüͤhren läßt. Diese wuͤrden, bei ihrer unbiegsamen Strenge, ihr gewiß einen großen Theil der Wichtigkeit, die man ihr hat beilegen wollen, nehmen. Niemand stellt in Zweifel, daß in seltenen und aus— nahmsweisen Fällen der sehr beschleunigte Transport einiger tausend Soldaten von einem Punkte des Gebiets nach einem anderen, aus den centralen Gegenden nach den Graͤnzen, nicht sehr nützlich werden koͤnnte. Aber dieses rechtfertigt keineswe— ges die Annahme, daß die Eisenbahnen ein wirksames Mit— tel abgeben könnten, mit den Truppen des Innern auf unseren Graͤnzen Armeen gewissermaßen zu improvisiren, die dazu dienten, einem i ,, Angriff zu begegnen, oder einen uͤberraschenden Einfall in das feindliche Gebiet zu bewerkstelligen. Die Meinung, die wir hier aussprechen, läßt sich nicht vermittelst bloß allgemeiner Gruͤnde feststellen oder wi⸗ derlegen. Um sie gruͤndlich zu beurtheilen, ist es unerläßlich, in das Detail einzugehen. Man nehme z. B. an, daß Straß“ burg als der Vereinigungspunkt einer Armee von 60, 000 Mann gegeben waͤre, zu deren Bildung Infanterie, Kavallerie, Artil— lerie, Ingenieür-Truppen, saͤmmtlich in ihren gewoͤhnlichen Garnisonen zerstreut, nach dem angenommenen Verhaͤltnisse zu konkurriren hätten. Man nehme ferner an, daß saͤmmtliche vor— geschlagene große Eisenbahn-Linien ausgefuͤhrt, und mit den erforderlichen Lokomotiven und Materiale aller Art vollstaͤndig ausgeruͤstet waͤren, und wir taͤuschten uns sehr, wenn bei allen diesen Annahmen mehr wie drei oder vier Tage hinsichtlich des Zeitpunkts gewonnen werden koͤnnten, wo die fragliche Armee vollstaͤndig organisirt und ausgeruͤstet ins Feld zu ruͤcken ver— moͤchte. Die Eisenbahnen bis in einer gewissen Entfernung von den Graͤnzen nutzen äbrigens nur bis zum Ausbruche des Krie— ges. Kaum hat der Kampf wirklich begonnen, so wird der Feind selbige durch Anhaͤnger oder gewonnene Leute auf meh— reren Punkten unbrauchbar machen lassen. Wenn ihm die Sache der Muͤhe werth scheint, kann er auch allenfalls ein Paar als Parteigänger detaschirte Schwadronen damit beauftragen. Daß solche fliegende Corps, sich durchzuschleichen, die Mittel sinden, zei die Erfahrung aller Kriege. Allerdings wird indeß die

rmee von den Eisenbahnen Nutzen ziehen, wie dieses bei allen Fortschritten der Kunst und Industrie im Allgemeinen der Fall ist. Von diesem Punkte ab aber bis zu den moͤglichen bedeu⸗ tenden Herabsetzungen in der Stärke uünserer Armee, liegt ein unermeßlicher Zwischenraum, uͤber den wir nicht schweigen durf— ten. In militairischer Beziehung wird einer der nächsten und unmittelbarsten Vortheile der Eisenbahnen in einer bedeutenden Verminderung der Kosten bestehen, welche die Garnisons-Ver— aͤnderungen verursachen. Ein Theil der Bevölkerung wird da— durch auch von der schweren Last der militairischen Einquartie— rung befreit werden. Wir muͤssen indeß abwarten, ob un— sere Generale nicht schließlich erschrecken werden, daß die Trans portirung vermittelst Waggons das Resultat haben wuͤrde, un— sere Soldaten zu verweichlichen, und sie die Gewohnheit forcirter Maͤrsche verlieren zu machen, die eine so große Rolle in den Triumphen unserer Armeen spielten.“

Das Journal du Commerce enthaͤlt unter der Ueber— schrift „Herr Mole“ nachstehenden Artikel: „Der Graf Mols ist entschieden in Ungnade. Man zuͤrnt auf ihn im Schlosse, wo seine Zugeständnisse fuͤr unverzeihlich erklärt werden. Man spricht von allen Seiten uͤber seine Unentschlossenheit, uͤber seine Schwache, uͤber seine Manie, alle Hindernisse durch Nachgie— bigkeit glauben besiegen zu koͤnnen. Man sieht ein, daß mit Herrn Mols die Konversion unvermeidlich wird; man hat zwar von ihm verlangt, und er hat es versprochen, neuerdings die unbekannten Gefahren geltend zu machen, denen Frankreich durch die Konversion ansgesetzt werden wuͤrde, aber es staͤnde sehr zu bezweifeln, ob die Majoritaͤt darauf den mindesten Werth legen wuͤrde. Man hat die n erkennen ge— geben, daß die Pairs-Kammer jedes Renten-Reductions⸗-Gesetz verwerfen werde. Allerdings bleibt dieses Mittel noch uͤbrig; aber dann tritt eine Kollision zwischen den beiden Kam— mern ein, deren Folgen schwer zu berechnen sind. Und was ist denn die Pairs-Kammer anders, als das aner— kannte Organ der geheimen Absichten der Krone? Die Krone also wuͤrde sich im Kampfe mit der Wahl⸗Kammer und der oͤffentlichen Meinung befinden. Es giebt nur ein Mittel, sich allen diesen Schwierigkeiten zu entwinden. Dies besteht in der Veraͤnderung des Ministeriums. Einem neuen Kabi— nette wird Alles leicht. Wenn man von ihm die Konversion , so wird es sich wohl huͤten, die Zeitgemäßheit und den Nutzen derselben zu bestreiten; im Gegentheil, es wird entschieden in den Sinn der Konversionisten eingehen. Es wird die Richtigkeit ihrer Ansichten loben und ihnen zu ihrer Aus dauer Gluͤck wuͤnschen; nur eine ernste, eine wichtige Frage wird noch zu entscheiden bleiben, dies ist die Art der Ausfuͤh—⸗ rung; wie kann aber ein neugebornes Kabinet uͤber diese Frage gleich eine gruͤndliche und entschiedene Meinung haben? Muß es dieselbe nicht erst sehr reiflich erwägen? Und wuͤrde man wohl anstehen, ihm einen Monat zu bewilligen, um sich uͤber einen Plan zu verstaͤndigen? dich einem Monat aber ist die Session ihrem Ende schon ziemlich nahe, und es wird die hoͤchste Zeit seyn, das Budget zu erörtern. Die Sonne wird dann ihre heißen Strahlen . die Fenster der Deputirten-Kammer werfen. Sie wird sich so als der beste Verbuͤndete des Mini⸗ steriums beweisen. Die Deputirten werden nach den Provin— zen fluͤchten, die Konversion wird bis zum kuͤnftigen Jahre vertagt bleiben, wo alsdann vielleicht neue Ereignisse der Re— gierung und der 5proc. Rente zu Huͤlfe kommen werden. Dies ist, unseres Erachtens, der Plan, den man befolgen wird, und wenn wir gut unterrichtet sind, so wird der Graf Mols die laͤngste Zeit am Ruder gewesen seyn.“

Heute Nachmittag war das Geruͤcht verbreitet, die Debat⸗ ten uͤber die Renten⸗Reduction wuͤrden am kuͤnftigen Mittwoch wieder beginnen.

Herr Thiers beabsichtigt, gleich nach dem Schlusse der