1838 / 124 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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h / , der betheiligten Zehntherren vom Staate alle Jahre den Auf— kauf von einem Zehntel des uͤbrigen in eine Rente verwandel⸗ ten Zehnten, wenn auch das Recht darauf nicht durch Tod oder Versetzung erloschen ist, verlangen durfen. Die dom Staate dafuͤr bezahlten Kapitalien sollen aber nicht an die Geistlichkeit, sondern in die Hande der Kir⸗ chen? Kommissarien gezahlt werden, die das Geld zum BVesten der Geisilichkeit anzulegen haben. Wenn daher die Zeit herangekommen wäre, wo dieser Plan sich vollständig entwickelt hätte, wurde der Staat von Irland eine jährliche Grundrente zum Betrage von „m des jetzigen Zehntenwerthes zu erheben haben und die Geisilichkeit in dem sechzehnfachen Gesammtwerth des jetzigen Zehnten gleichkommendes Kapital besitzen, dessen Zinsen ihr kuͤnftiges Einkommen bilden würden. Jene Grund— Tente soll färs erste finf Jahre lang durch die Kommissariem. für die Forsten und Waldungen erhoben werden, bis das Par⸗ Lament eine andere Erhebungsweise zu verfugen belebt. Das Einkommen, welches dem Staate, nach Abzug der in der oben ange⸗ fuhrten Weise an die Geistlichkeit zu zahlenden Summen, hieraus noch erwachsen durfte, soll zur Bestreitun gewisser deillcher Kirchen⸗ Ausgaben, die jetzt der konsolidirte . zu tragen hat und fur den Unterricht verwendet werden, der etwanige Ueberrest aber in den konsolidirten Foads fließen. Ferner enthalten die von Lord J. Russell vorgeschlagenen Resolutionen noch die Be⸗ stimmung, daß da, wo der jetzige Zehnten Vergleich sich als un— gerecht erwiesen, eine Revidirung desselben vorgenommen, daß die Laien Zehntherren die Grundrente, in welche der Zehnte verwandelt werden soll, selbst fuͤr sich erheben und daß diesen Zehntherren und ihren Zehntzflichtigen von der Regierung die Mittel an die Hand gegeben werden sollen, sich über cine Ab lüsung der Grundrente zu verstandigen. Endlich wird noch be— merkt, daß fernere gesetzliche Bestimmungen zur Regulirung der geistlichen Angelegenheiten und zur besseren Vertheilung der Kirchen- Revenuen in Irland getroffen werden sollen. Diese Resolutionen, welche den Tories als eine arge Beeintraͤchtigung der herrschenden Kirche erscheinen, waͤhrend sie von den Radi— kalen im Gegentheil fuͤr unzureichend gefunden werden, wird der Minister des Innern, Lord John Russell, dem Unterhause in einem Ausschuffe am 4. Mai zur Annahme vorschlagen.

Am Dienstag ist der General- Lieutenant James Moore, der 26 Jahre lang Stallmeister und Vertrauter des verstorbe⸗ nen Herzogs von Kent war, im 7Ssten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Herr OConnell erklärte in der Versammlung. welche am vorigen Sonnabend in Dublin zu Gunsten der Abkuͤrzung der Neger-Lehrlingszeit gehalten und in welcher das Benehmen derjenigen Irlandischen Parlaments mitglieder, die nicht far den bekannten Stricklandschen Antrag gestimmt, scharf geraͤgt wurde, er habe nicht nur dieser Motion beigevflichtet, sondern er werde auch am 3. Mai jedenfalls seinen angekuͤndigten Antrag, daß am 1. August dieses Jahres wenigstens auch alle weibliche Ne— gerlehrlinge, gleich den Haus-Negern, bereits ganz freigegeben werden solltön, zur Sprache bringen. Die Tories, und die Englischen Radikalen hatten in ihren Blaͤttern namlich schon spoͤttischer Weise bemerkt, O'Lonnell werde die⸗ sen Antrag wohl ruhen lassen, weil er uberhaupt nichts thue, was den Ministern nicht angenehm sey, mit De— nen er jetzt ganz unter einer Decke handle. Die Radikalen namentlich mainten auch, es sey mit all' seiner Agitation in Irland jetzt nicht mehr weit her und nur blinder Larm; komme D' Lonnell' wieder nach England, so thue er doch nur was Lord John Russell wolle Hickauf hindeutend sagte Herr O' Lonnell bei jener Gelegenheit: „Ich unterstuͤtze allerdings das etzige Menisterium; wenn ich aber dabei meine Grundsötze aufor f hn mäößte, so warde ich das Ministerium augenblicklich im Stich lasten, so sehr ich auch vielleicht die Folgen seines Sturzes zu bedauern haben möchte.“

Die in Glasgow veranstalteten Petitionen gegen die lan⸗ gere Fortdauer der Lehrlingszeit zahlten am Sonnabend schon 35, 52 Unterschriften von Mannern und 938 von Frauen.

In den letzten drei Jahren sind in England 1500 Eng—⸗ lische Meilen Eisenbahnen angelegt worden; die dazu erforder⸗ lichen Kosten beliefen sich auf 30 Millionen Pfund Sterling.

In Kanada will man dem Grafen Durham bei seiner An⸗ kunft in der Kolonie eine Denkschrift uͤber den Zustand und die Angelegenheit derselben uͤberreichen, Dem Vernehmen nach, nimmt er noch ausgedehntere Vollmachten zur Begnadigung der Rebellen mit, als sie der jetzige provisorische General⸗Gou⸗ verneur Sir J. Colborne und der Gouverneur von Ober Ka⸗ nada, Sir G Arthur, besitzen. Diese duͤrfen die Begnadigung nicht auf fluͤchtig gewordene und nicht auf solche aus dehnen, auf deren Kepf ein Preis gesetzt war. Die Nachricht, daß der zu Toronto in Haft befindliche Insurgenten Chef General Su⸗ therland einen Versuch gemacht, sich das Leben zu nehmen, be— statigt sich. Er hatte sich die Adern an Handen und Fuͤßen ge⸗ öffnet, man glaubt, ihn aber noch retten zu koͤnnen. Der gegen ihn eingeleitete Prozeß war indeß dadurch natuͤrlich unterbrochen worden? In der Stadt Kingston in Ober- Kanada sind die Englischen Parlaments- Mitglieder Sir W. Moles worth, Jo⸗ seph Hume, Leader und Grote wegen ihrer Sympathie fuͤr die Insurgenten, die Rebellen⸗Chefs Mackenzie und Papineau, und Onkel Sam, eine Personification des Amerikanischen Volks, wegen dessen Theilnahme an der Insurrection, von der loyalen Partei in elsizie aufgehaͤngt worden. ̃

Sir F. Head hatte vor seiner Abreise aus Ober Kanada noch eine Depesche an Herrn Fox, den Britischen Gesandten in Washington, gerichtet, worin er die Amerikanische Regierung eben so wie in seiner Abschieds⸗Rede mit großer Leidenschaftlich⸗ keit beschuldigt, daß sie bei ihren Versuchen, die Aggressionen von Seiten Amerikanischer Baͤrger gegen Kanada zu verhin, dern, sehr unredlich . und daß namentlich der General Scott, der die Gränz⸗ Truppen der Vereinigten Stagten befeh⸗ ligte, keinen Beweis von dem Wunsche, die freundschaftlichen Verhaltnisse zwischen beiden Landern aufrecht zu 6 ab⸗ gelegt habe. Der ministerielle Courier bemerkt in Bezug auf diesẽ Bepesche, er habe schon bei fruͤheren Gelegenheiten aus

die Indiscretion des ehemaligen Gouverneurs von Ober⸗ Kanada

aufmerksam gemacht, und dies neue Beispiel von der Unbeson— nenheit dieses Mannes werde schwerlich eine hoͤhere Meinung von ihm geben konnen.

Vei Gelegenheit der bevorstehenden Ruͤckkehr Sir Charles Metcalfe's, des bisherigen Gouverneurs von Bombay nach England spricht der Atias die Hoffnung aus, daß Ostindien an ihn recht bald einen neuen ausgezeichneten Vertreter seiner Interessen im Parlamente erhalten wurde. Unter den jetzigen Ünterhaus-Mitgliedern sind in den Ostindischen Angelegenheiten durch eigene an Ort und Stelle gemachte Erfahrungen am mel ö bewandert! Lord W. Dentinck, Sir James Carnac, Hert

enking und Herr Hagzz⸗ 3

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England jährlich fur 25 Mill. Psd. Fabrikate beziehen wurde, wenn letzteres die hohen Einfuhrzölle ven Ostindischem Zucker, Rum, Taback, Kaffee und Gewuͤrz aufhoöͤbe.

Nachrichten aus Bahia vom 6. Februar zufolge, wurde der Hafen dieser in Insurrection befindlichen Siadt noch immer von dem Kaiserlichen Geschwader blokirt. Die Bewohner der Stadt litten große Noth, und es sellen bereits gegen Tausend derselben vor Hunger umgekommen seyn. Ein Faß Mehl ko⸗ stete 10 Dellars. Die Zahl der Bewaffneten in der Stadt be— lief sich auf 5009). Man befürchtete, daß sie, wenn die Kaiser⸗ lichen Truppen sie einnahmen, der Pluͤnderung wuͤrde preisge⸗ geben werden.

Belgien.

Brüssel, 29. April. Der Montteur Belge theilt nun— mehr den vollstaͤndigen Inhalt der Adresse an den Konig mit, welche die Mitglieder far das Limburgische und Luxemburgische in der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗ Kammer in Vor⸗ schlag gebracht haben. Dieselbe lautet folgendermaßen: „Sire! Im Jahre 1831 waren es ungluͤckliche Umstaͤnde, welche Bel⸗ gien mit der schmerzlichen Aufopferung unserer Bruͤder im Lim⸗ burgischen und Luxeinburgischen bedrohten; koͤnnte dieses Opfer auch heute noch gebracht werden, nachdem sieben Jahre einer gemeinschaftlichen Existenz sie mit Belgien verknuͤpft haben? Die Kammer, Sire, wagt zu hoffen, daß bei den zu eroͤffnenden Unterhandlungen uͤber den Vertrag mit Holland die Integritaͤt des Belgischen Gebietes behauptet werden wird.! Im Palast der Ratlon, am 21. April 1838. (gez) Metz, d Hoffschmidt, von Renesse, de Puydt, Jadot, Pollenus, Scheyven, Simons, de Lon—⸗ gree.“ Bei dieser Gelegenheit war es, wo Herr Metz ein Schrei⸗ ben aus Strassen vorlas, einem Dorfe, das eine Stunde von Luxemburg, also noch im Bereiche des großeren Festungs—⸗ Rayons, liegt. Hiernach ist am 25. April ein Freiheits baum mit einer dreifarbigen Fahne, den man in Strassen, dem neuen Burgemeister zu Ehren, aufgepflanzt hatte, von einer Abthei—⸗ lung der Deuischen Bundes- Truppen, nachdem diese die frei⸗ willige Entfernung des Baumes vergebens verlangt hatten, um⸗ gehauen worden. Herr Metz wollte darin eine. Kraͤnkung der Beigischen Nationalität erblicken; der Minister des Junern und der auswaͤrtigen Angelegenheiten ermahnte den Redner jedoch zur Mäßigung, da man erst die naͤhere Beglaubigung der Thatfachen abwarten muͤsse, bevor man sich ein Urtheil erlaube. Der Minister bat demzufolge auch, die Berathung der Adresse zu vertagen. Nicht minder heftig als Herr Metz, sprach sich auch Herr d'Höffschmidt aus. Herr Gen debien bedauerte, daß man nicht schon vor sieben Jahren seinen Rathschlaͤgen gefolgt sey, und äußerte die Besorgniß, daß die jetzige Appellation an die Diplomatie keinen guͤnstigen Erfolg fur s elgien haben werde. Herr de Brouckere, der ebenfalls fuͤr die Adresse stimmte, meinte doch, es wuͤrde dadurch nichts versaumt, wenn man sie erst einer Kommission zur Pruͤfung uͤberwiese, und da auch Herr Lebeau fuͤr die Vertagung der Dis kussion auf Montag sich erklärte, so faßte die Kammer am Ende den (bereits gestern erwähnten) damit uͤbereinstimmenden Beschluß. Zu Mitglie⸗ dern der Kommission wurden die Herren Fallon, Dubus, de 3 Desmanet de Biesme, von Nenesse und Dechamps erwählt.

Lättich, 29 April. Der Courrier de la Meuse be⸗ richtet, daß gestern auf dem Kirchhofe von Tilff das große Kreuz, das man neulich in der Nacht umgestuͤrzt hatte, von Neuem und zwar nach Laͤtticher und Päpfilichem Ritus aufge⸗ richtet worden sey. Der Schöffe Gillard war zwar mit einem Magistrats Deener in der Satristei erschienen, um vor dem Pfarrer gegen die Kreuzaufrichtung zu protestiren; der Letztere hat sich jedoch durch diesen Schritt der Kommunal-⸗Behérde nicht irre machen und sogar selbst ein Protokoll uͤber sein Ver⸗ fahren aufnehmen lassen. Der „Courtier de la Meuse“ weist bei dieser Gelegenheit die Andeutung des „Journal de Liege“, daß die Partei des Bischofs bei der im Dunkel der Nacht ge⸗ schehenen Umreißung des Kreuzes wohl selber, die Hand im Spiele gehabt haben mochte, voll Unwillen zuruͤck.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 26. April. Aus Gothenburg schreibt man: „Die Aerndte ist im vorigen Jahre sehr duͤrftig ausge⸗ fallen, und deshalb konnte nicht wie sonst gewohnlich Getraide nach Norwegen ausgefaͤhrt werden; in den letzten Monaten des vorigen Jahres trat sogar Getraidemangel ein, dem durch Ein⸗ fuhren als Jaͤtland und Danemark abgeholfen werden mußte. Die Einfuhren sind ziemlich bedeutend gewesen, naͤmlich 200 Tonnen Weizen, 1306 Tonnen Roggen, II, 560 Tonnen Gerste und 650 Tonnen Kartoffeln; aber sie sind dennoch nicht genuͤ⸗ gend fuͤr den Verbrauch bis zur naͤchsten· Aerndte , und man sieht neuen Zuführen aus Preußen und Daͤnemark entgegen. Der Hafen von Gothenburg ist zwar noch geschlossen, aber er wird hoffentlich bald zugaͤnglich fuͤ Schiffe werden.“ Der neue Goͤtha⸗ Kanal, der die Nord, mit der Ostsee verbindet, konnte bis jetzt nicht von großen Schiffen befahren werden, weil die kleineren Dimensionen des in denselben aufgenomme⸗ nen alten Trollaͤtta⸗Kanals dies nicht gestatteten. Diesem Uebel⸗ stande soll jetzt dadurch abgeholfen werden, daß man bei Troll—⸗ haͤtta neben dem alten einen neuen Kanal erbaut, der in den— selben Verhaͤltnissen wie der Goͤtha⸗Kanal angelegt werden soll. Der Bau wird schon im Fruͤhjahr beginnen, und in einigen Jahren wird der ganze Kanal von größern Schiffen befahren werden koͤnnen.

Der Artikel in der Schwedischen Staats Zeitung, nach welchem die Einfuhr von Gerste und Hafer in den noͤrdlichen Pro⸗ vinzen auch ferner gestattet wird, lautet folgendermaßen „Se. Ma⸗ jestat der König haben geruht, die erlauͤbte Einfuhr mit herab⸗ gesetztem Zolle, welche durch die Bekanntmachung vom 2. Ja—⸗ nuar v. J. fuͤr die noͤrdlichen Provinzen gestattet wurde, noch fernerhin bestehen zu lassen, und deshalb unter dem Sten d. M. verordnet, daß die erwahnten Getraide⸗Arten noch bis zum 15. Juli in die Haͤfen Norbottens, Westerbottens, Wester⸗ Norkiands und Gefleborg-Lehns gegen Erlegung der Haͤlfte des durch die Bekanntmachung vom 24. Januar ĩ8gs festgesetzten Einfuhrzolles eingefuͤhrt werden koͤnnen, wenn nachgewiesen werden kann, daß die Fahrzeuge vor dem 135. Juni d. J. von dem Einladungsorte abgegangen sind.

Deutschland.

Hannover, 1. Mai. Die fn. Zeltung fährt in der Mittheilung derjenigen Attenstuͤcke fort, die der Staͤnde⸗Ver⸗ fammlung dor ihrer Vertagung zu den Oster⸗ Ferien vorgelegt worden sind. Es befinden sich darunter das , . ür die Verhandlungen in der zweiten Kammer, das oͤnigl. Schrei⸗ pen ber den Erlaß an der Personen⸗ ünd Gewerbe⸗ Steuer,

nigl. Kommissarien zu den

Sitzungen der Staͤßdẽ V Weimar, 2. Mai.

Die hiesige Zeitung entharj gende Bekanntmachung des Großherzog! taats. Min isterin „Ein boshaft verbreitetes Gerücht hatte die Verwaltun ? ünter der Ober Aufsicht des Großherzogl. Hofmarschall m stehenden Kassen zu verdächtigen gesucht. Auf Anteag 1 Ehefs sener Behörde geruhten deshalb Se. Königl. Hohen , Großherzog, eine Untersuchung anzuordnen und dazu eine gene Immediat⸗Kommission niederzusetzen, Es hat nunm diese üintersuchung, wie sich voraussehen ließ, das böͤslich v. breitete Geruͤcht, als seyen bei den erwähnten Kassen he schaftliche Gelder zu anderen als herrschafilichen Zwecken . stimmungswidrig verwendet worden, gruͤndlich widerlegt in hieruͤber nach den vorliegenden Akten und Berichten ein mm kommen befriedigendes, ehrenhaftes Resultat gehabt.“ 1.

Kassel, J. Mai. (K. 3) In der Sitzung der Stn Versammiung vom 30. April machte der Landtags⸗Komnsf,

faͤr das Ministerium des Innern die Mittheilung, daß in i J

einer Entscheidung des Gesammt⸗ Staats / NMinisteriums dei spruch der Bevollmächtigten der Prinzen Und Standes h; auf Diaͤten als begruͤndet erkannt sey und daher die zu Kosten der Staͤnde⸗Versammlung in Voranschlag aufgenomm.

Summe von 26,607 Rihlr. auf 33, 000 Rihlr. zu erhöhen s

wuͤrde; 2) die Anstellung eines vierten Polizei⸗Inspektors

treffend. Beide Mittheilungen gingen an den schuß. Herr Obervorsteher von Trott berichtete faͤr den Len mations-Ausschuß mit dem Antrage, die Herren Most, und Auffarth, deren Wahl bestritten war, fuͤr legitimirt zu klaren. Die“ Veschlußnahme ward ausgesetzt. Der Vice ) sident berichtete für denselben Ausschüß uber die Wahl Herrn Wilhelm fuͤr den Landwahlbezirk Fulda mit dem trage, denselben,

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wurde. Eben so wurde Eberhard nicht zugelassen. Auf den Bericht des Herrn Win mann wurde sodann der Gesetz- Ent vurf wegen Forterhebn der Steuern bis zum Schlusse des Monats November nm gegen 5 Stimmen angenommen. .

O e st erer i ch.

Wien, 28. April. In Folge der Aus dehnung!“

Donau ⸗Dampfschifffahrt bis Regensburg kann man nun, ni dem sich das Bayerisch⸗Wurttembergische Dampfboot „Ludn

mit den hiesigen Dampfschiffen in regelmäbige Verbindung setzt hat, auf die beguemste und angenehmste Weise von Stadt Bayerns aus in 13 Tagen nach Konstantinopel gelan In dem benachbarten Stadichen Klostecncubusg hat sich ser Tage ein schrecklicher Unglücksfall ereignet. An dem in der Auffuͤhrung begriffenen neuen Klosterbau stuaͤrzte nan während der Arbeit ein Theil der neuen Gewoͤlbe ein und! schlug mehrere Handwerksleute; Andere wurden mit schwen Wunden und zerbrochenen Gliedern unter den Stein massen vorgezogen. ö er Großherzog von Toscana Dietz in ehrender Anerkennung der selbe um die Wissenschaft und die leidende der Dauer der

Eholera zu Rom durch in seinem Berufe erworben Kaiferl. Hohelt versehene große goldene Verdienst⸗ Ehren / N daille zustellen lassen.

unermuͤdete Th tig

Schweiz.

Bern, 23. April. Der Verfassungs freund bericht „Am 21. April scheint eine wichtige geheime Verabredung ih kirchliche Verhaltnisse in der Schweiz im Kloster zu St. Urh staitgefunden zu haben. Der Franzoͤsische Gesandte, Han von Montebello, war dort anwesend und wurde an der i fuͤrstlich bewirthet; welche andere Gaͤste noch anwesend wan verschweigt die uns aus dem oberen Aargau zugekomm

Nachricht.“

Kanton Glarus, 24. April. kirchlichen Wirren gehen nun ihrer Loͤsung entgegen. Am April faßte der Landrath, unter dem Präãsidium des Land manns Schindler, auf den Antrag der Standes Kommisi (Regierung), folgende bereits erwähnte, wichtige Besch 1 * bischbfliche Verband mit dem Bischofe Bossi von &

(Leip z. A. 3.) us

ist aufgehoben. auigestellt: a) das Verbot des Bischofs an die Geistlichkeit, Eid auf Verfassung und Gesetze zu leisten. nen Eid „unter dem Vorbehalte wollen, allein das verwegene Spiel, Worte „Kirchen⸗-Gesetze daß es ihm nur um . gewesen; 5) das Verbot desselben an die Geistlichen, Taäͤfelser Feier beizuwohnen, trotz den aus druͤcklichen Bu sen der Obrigkeit an die Geistlichkeit, nach alter Sitte, ih Pflichten gemäß, diese Feier zu begehen; ) die harin. Weigerung desseiben, sich in ein friedliches Verhaͤltniß mit Staatsgewalt zu setzen. Ein solcher Mißbrauch der bischl chen Gewalt und solche Uebergriffe in die Rechte des Stu seyen unvereinbar mit einem laͤngern Fortbestande des bit gen kirchlichen Verbandes mit dem Bischof in Chur. 2) 9 Vischofe Bosst ist jede Einmischung in die kirchlichen An gelegenheiten des Kantons Glarus von nun an untersagt! allen Weltlichen und Geistlichen streng verboten, von ihm liche Befehle anzunehmen. 3) Die betreffenden Behorden beauftragt, den Anschluß an ein anderes Bisthum (Basch unterhandeln. 4) Der Nuntiatur soll von diesen Bis sen Mittheilung gemacht und ihr angezeigt werden, die Regierung bereit sey, mit ihr die Unterhandllh über Einverleibung des katholischen Kantontheiles anderes Bisthum anzuknüpfen. Sodann. wurde! Geistlichen, welche auf Anstiften des Bischofe sich sowohs der Eidleistung als auch bei den spaͤtern Anlaͤssen als zuͤglich widerspaͤnstig gegen die Verordnungen der Staatsgeh bewiefen hatten, der Kriminal⸗Untersuchung uͤbergeben. In sen steht nun ein neuer Kampf bevor, naͤmlich mit der N tur.! Die Runtien in der Schweiz sind nicht bloße diplon sche Gesandte, sie haben kirchliche Vefugnisse und bilden kuechlich? Stelle. Zwar kann der Nuntius insofern nichts die Trennung des Kantons Glarus vom Visthume Chu 9 wenden, als der Anschluß an dieses Bisthum Cseit 19, provisorisch gewesen ist; allein oer Bischof Bosst hat in Al! was er that, nach den Weisungen des Nuntius gehandelt, dieser wird ihn nun aus allen Kraͤften unterstuͤtzen. Des wurde im Landraih auch der Antrag gestellt und angenem man solie dem Nuntius zugleich mit der Eröffnung der 96 ten Veschlaͤsse und der Bereitwilligkeit zu Unterhandlungen

das er spater mit de

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Zwar habe er

weil er nicht die ganze Verfassungs Urn beschworen, fuͤr nicht zuläͤssig zu erklären, welches genehm Heir Jungk auf den Bericht des H

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ger dem Doktor John erdienste, welche sich !

hat, die mit dem Vildnisse!

Als Erwaͤgungsgruͤnde dieses Beschlusses

getrieben, habe evident gez Erregung von Unruhen zu i

artnaͤch

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n mmer men, fan wer dẽ

n ergreifen.

Die neuesten Berichte aus Glarus melden, daß die Glar⸗ ner Ragnaten auf, Eatfernung sämmüilicher ihrem Bischof teeu gebliebener eistlichkeit und Verbannung einzelner Glieder der—

selben dringen. Schweizer Blätter berichten. „In St. Gallen lebt ein Kapuziner, Sebastian Ammann, der wegen eines reforma⸗ torischen Buches, „der aufgehende Morgenstern“, von seinen Oberen aus dem Kloster verstoßen und verfolgt tst. Die Hoff— nung, ihn in die Gewalt zu bete nmen, haben sie aufgeben muͤs⸗ sen, weil er in St. Gallen geschüͤtzt wird; auch ihn zum 26. berluf zu bewegen, können sie nicht hoffen, da er etwa folgende Eiklärung veröffentlicht hat: „„Mein Provinzial, Pater Sig⸗ mund, spricht aus, daß er meine Schrift erst dann lesen und erdammen werde, wenn ich Widerruf und Abbitte geleistet habe. Ich widertufe daher jene Stelle meines Buches, die en Pater Sigmund rühmend anerkennt und die ihn bei den Rönlingen so verdächtigt, daß er sich beinahe zu Tode grämt. Das lesende Publikum ist gebetün, die bezeichnete Stelle als Irrthum und Ketzerei zu verwerfen und nie wieder zu lesen.““

Neuchatel, 26. Arril. In unserem Fuͤrstenthum beträgt die mitilece Zahl der polizeilichen Vergehungen waͤhrend des v„oölfsahtigen, Zeitraums von 1826 1837 1232 fuͤr jedes

ahr. Im Jahre 1846 stieg diese Zahl auf 1853, im Jahre W nahm sie wieder um 129 ab und betrug nur noch 1724. Einige

üJ 6 . Maßtege

Gemeinden zeichnen sich in dieser Beziehung sehr vor⸗ theilhaft aus, wahrend andere fast das ganze Fuͤrstenthum mit Landstreichern versorgen. Die mittlere Zahl der gerichtlich an— haͤngig gemachten Verbrechen betragt 3! fuͤr jedes Jahr.

Italien.

Rom, 21. April. (Allg. Ztg.) Vor einigen Tagen kam der zweite Bruder des Koͤnigs von Neapel, Prinz 3 de Paula, Graf von Trapani, in Begleitung seines Kammerherrn . an, um in dem (ollegio dei Wabili unter der Aufsicht der

aͤter der Gesellschaft Jesu seine Studien zu machen. Man sagt, er habe den geistlichen Stand gewahlt, und sey bestimmt, wenn er einst die hoͤheren Weihen erhalten habe, mit dem Kar⸗ dinalshut beehrt zu werden. Der andere Bruder, Prinz Lud⸗ wig, Graf von Aquila, wird sich der Marine widmen, und der König soll bestimmt haben, daß er fuͤnf volle Jahre mit Be⸗ schiffung der verschied'nen Meere zubringen soll,

Der Großherzog hat von Pisa aus seinen erlauchten Schwa⸗ ger, den Prinzen ey nn! von Sachsen, nach Rom begleitet. Die berühmte Aecademis della Crusca hat den Prinzen zu ihrem Mitgliede ernannt. Der Großherzog hat seine Einwilligung zu einer Eisenbahn von Florenz nach Pisa und Livorno gege— ben, doch mit der Bedingung, mit angefangen werden soll; wahrend dieser Zeit wird Alles, was diese Unternehmung betrifft, genau untersucht werden.

Der heutige 2587ste Jahrestag der Erbauung Roms (wie es der hiesige Kalender angiebt) wurde, wie alljahrlich, durch mehrere gelehrte Gesellschaften festlich begangen.

Neapel, 19. April. (Allg. Ztg.) Der Bruder Sr. Majestaͤt, Prinz Leopold von Syrgcus, soll eine Reise nach Wien beabsichtigen. Der zweite Bruder des Königs ist vor wenigen Tagen nach Rom abge Geistiicher in einem dortigen Kloster zu beginnen. Ein ande⸗ rer Bruder des Koͤnigs hat 66 seiner ferneren Ausbildung als Seemann zu einer laͤngeren eereise eingeschifft und ist be⸗ reits abgesegelt, ohne eigentliche Bestimmung. ;

Spanien.

Madrid, 19. April. Der Correo Nacional enthalt folgendes Schreiben aus Santander: „Die Karlisten unter Guͤergue, welche aus drei Bataillonen bestanden und am 11. April bis Toranzo vorgedrungen waren, sind voͤllig geschlagen worden. Der Brigadler Castañeda war an demselben Tage mit drei Bataillonen von Sancillo aufgebrochen, um den Feind

zu versolgen und kam um acht Uhr Abends in Lucena an, wo

er erfuhr, daß der Feind in dem 3! Leguas entfernten Onto— neda Halt gemacht habe. Nachdem die Soldaten sich etwas erfrischt hatten, setzte er seinen Marsch fort, um den Feind in der Nacht zu uͤberfallen. In der Stadt Entram las Mestas wurde die Avant-Garde gefangen genommen, ohne daß ein Mann entkommen wäre, ebenso ein Vorposten von 50 Mann in Alceda. Um 11 Uhr Nachts wurde das Haupt-Corps in Ontoneda uͤberfallen und 609 Mann, ohne einen Schuß zu thun, zu Gefangenen gemacht. Da sich jedoch das Gerücht verbreitete, Guerguüͤe sey entkommen, so zerstreuten sich die Truppen, um ihn zu verfolgen, wodurch es einen Theil der Gefangenen msglich wurde, in der Verwirrung zu entkommen; es blieben jedoch noch z00 Gefangene, unter denen 36 Ofsiziere, 10berst und die Adjutanten Guergue's in den Haͤnden unse— rer Truppen.“ (Der Korrespondent der Morning Chronicle“ meint, daß die Generale Espartero und Iriarte, wenn sie ein wenig thätiger gewesen waͤren, den Karlisten unter Negri, so wie allen Expeditionen, die in diesem Fruͤhjahr die Baskischen Provinzen verlassen haben, ein aͤhnliches Schicksal hatten berei⸗ ten konnen.)

Die Morning Chroniele enthaͤlt ein Schreiben ihres Korrespondenten in Madrid vom lö. April, worin es heißt: „Wie schnell in n die Angelegenheiten oft in kur— h Zeit ein voͤllig anderes Ansehen gewinnen, zeigte sich niemals

esser, als in voriger Woche. Zu Anfang derselben boten sie einen ziemlich duͤsteren Anblick dar. Die Lan f cht Expedition unter Negri befand sich fast unter unseren Augen, in dem un⸗ bestrittenen Besitz der Stadt Segovia, waͤhrend 7000 Mann ruhig zusahen und nicht daran dachten, den Feind anzugrei— fen, der weder durch seine Zahl noch durch seine Organisation furchtbar war. Iriarte, dem dieser Stand der Dinge größten⸗ theils zur Last fallt, hielt Rath mit den Ministern, wahrend die Karlisten von den Bewohnern Contributionen erhoben und die jungen Leute zu Soldaten aushoben. zwei andere Expeditionen die Baskischen Provinzen verlassen, von denen die eine nach Asturien, die andere nach Ober-Ara— gonien bestimmt war. Die Asturische Expedition ist zuruͤckge⸗ trieben worden, und man hoͤrt nichts mehr von ihr; die andere ij voͤllig geschlagen und gezwungen worden, mit großem Ver⸗ uste und in völliger Auflosung nach Navarra zur ckzutehren. Die 7 Baraillone, die unter Anfuͤhrung des Infanten Don Sebastian der Expedition nach Ober- Arragonien folgen sollten, haben nicht einmal den Versuch gemacht, die Graͤnze von Aragonien zu uͤberschreiten. Die Provinz Toledo und 1. Mancha wurden, ungeachtet der Anstrengungen der Gene— rale Flinter und Pardisias, die zu den tuͤchtigsten Offifiertn der

an andere

J belegen. Nur an die

daß erst nach 8 Monaten da⸗

angen, um seine Laufbahn als

Außerdem hatten

durchaus feinen Grund hat, zu be

n n, ee rennen ist 5 Tide Fem̃as worden. Basilio hat seine Streikräfte in kleine Haufen auflö⸗ sen muͤssen, und er selbst wandert mit nur 20 Begleitern durch die Berge von Toledo, nachdem er nicht nur seine einzige Ka⸗ none, sonderm auch den größten Theil seiner Vorraͤthe verloren hatte. In Fernan Caballero nahm der General Flinter 200 Mann von Palillo's Trurpen gefangen, in einem Augenblick wo er nicht wußte, ob er ein Offizier der Königin sey, oder nicht. Als Regri sah, daß die Truppen der Koͤni⸗ gin das Guadarama-Gebirge uͤberschritten, da wartete er den Angriff in der ummauerten Stadt nicht erst ab, sondern verließ Segovia. Diese Ereignisse haben einen sehr guͤnstigen Einfluß auf die oͤffentliche Stimmung in der Hauptstadt ge— habt. Ueber die Erneuerung des Ministeriums herrschen noch immer verschiedene Geruͤchte. Bald wird der Graf von Toreno, bald der General Cordova oder Pio Pita Pizarro als Conseils-Praͤsident genannt. Uebrigens faͤngt man sowohl in den Cortes als außerhalb derselben an, einzusehen, daß ein energisches Ministerium nothwendig ist, denn alle Parteien fühlen, daß das gegenwärtige Kabinet aus den wahrend seiner r, von den Waffen der Königin errungenen zahlrei—⸗ e

chen Vortheilen nicht den geringsten Nutzen zu ziehen ge— wußt hat.“ Türkei. Konstantinopel, 12. April. (Allg. Ztg.) Die Nach

richt von dem Siege Soliman Pascha's, des bekannten Rene⸗ gaten Seves, wird durch mehrere Briefe aus Haleb bestäͤtigt. Man glaubt, daß Ibrahim Pascha jetzt den Plan, sich Bagdad tributair zu machen, durchfuͤhren wird. Er soll in der reichen und sehr bevölkerten Stadt viele Verbindungen haben, die ihn 8 unterstuͤtzen bereit sind. Es ist unberechenbar, wohin die

esitznahme Bagdads den kuͤhnen Eroberungsgeist des Aegyp⸗— tischen Feldherrn fuͤhren kann. Fuͤr die Pforte wäre es ein

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Todesstreich! Die Spannung ist hier groß, die Besorgnisse nehmen zu, eine Krisis scheint sich vorzubereiten

Belgrad, 18. April. In an Bosnien und auch in Herzegowina herrscht jetzt vollkommene Ruhe, und Wedschihi Pascha schreitet in der Organisation des Landes ohne Schwierig⸗ keit vor. Obwohl die Tuͤrken, welche die Aristokratie dieser Provinz bilden, bis jetzt durchaus steuerfrei waren, so ist es dem Statthalter doch allmaͤlig gelungen, sie durch indirekte Steuern, namlich mittelst einer Art Consumtions-Steuer herbei zu ziehen, und schon faͤngt er an, die Tuͤrkischen Herren auf dem Lande, ebenso wie die Christen, auch mit direkten Abgaben Tuͤrken in den Staͤdten hat sich Wed chihi Pascha noch nicht gewagt; sie allein zahlen noch keine direkte Steuer, wofuͤr indeß die indirekte um so bedeutender. ist. Dadurch wird aber die christliche Bevölkerung in den Staͤdten empfindlich getroffen, da sie neben den direkten Lasten mit den Tuͤrken die indirekten ganz gleich tragen muß. Indessen hoͤrt man doch weit weniger Klagen der Christen als fruher, da sie sich wenigstens nunmehr vor sonstigen Vedruͤckungen der Pascha's ge⸗ schuͤtzt, und in den von Wedschihi Pascha bisher energisch verfolgten Plaͤnen ein baldiges Ende ihrer ungleich bedruͤckteren Lage er⸗ blicken. Auch das neue Militair-System macht in Bosnien schoͤne Fortschritte und scheint nunmehr auch in Herzegowina, dessen Statthalter, Ali Pascha, als das Haupt der gegen die Reformplaͤne des Sultans von jeher eifernden Bosnischen Ari⸗ stokratie betrachtet wird, feste Wurzel gefaßt zu haben. Man erzählt, daß Ali Pascha, dessen Stellung, der Pforte gegenuͤber, immer zweideutig schien, im letzten Spätjahre durch Tuͤrkische Schiffe, welche an der Dalmatinischen Kuͤste angelegt hatten, eine ziemliche Quantitaͤt Munition aus Konstantinopel erhalten habe, als Ersatz jenes Kriegs-Materials, das er in dem kurzen Feldzug gegen die Bewohner des Bezirks von Grahowo an der WMontenegrinischen Graͤnze im Monat Dezember 1836 und fol— genden verbraucht hatte. Es scheint also, daß Ali Pascha das Zutrauen der Pforte von neuem zu gewinnen wußte. Aus Macedonien vernimmt man vielfache Klagen gegen den Rumely Walessy über Bedruckung des Handelsstandes, zwar nur in kurzen Andeutungen, da aus Furcht vor dem Zorn des genannten Statthalters Niemand wagt, seine Gedanken dem Papiere anzuvertrauen. Der Rumely Walessy ist uns stets als ein ebenso energischer als redlicher Mann geschildert worden, nur seine Heftigkeit und seine unselige Leidenschaft zu trinken wurde getadeit, und diese scheint auch neuerdings den Klagen zum Grunde zu liegen. Es ist dies unter den Tuͤrken, obwohl der Koran dagegen eifert, eine nicht gar seltene Erscheinung. Nicht Wein und Branntwein, was der Koran ausdruͤcklich ver⸗ bietet, trinkt der Tuͤrke, sondern Liqueur, mit welcher fremden Bezeichnung er etwaige Gewissenestrupel beschwichtigt. Dieses Getraͤnk müß so viel inoͤglich die Farbe des klaren Wassers ha— ben, damit daran weder eigenes noch fremdes Auge ein Aerger⸗ niß nimmt. Man hat von jeher die bemerkenswerthe Erfah— rung gemacht, daß der Tuͤrke, wenn er einmal mit dem Ge— nusse geistiger Getraͤnke begonnen hat, schneller ein Trunken⸗ bold wird, als der Christ. In Serbien ist es spruͤchwoͤrtlich, einem Tuͤrken, dem man flucht, 6 wuͤnschen, daß er anfange u trinken; während man einem Christen, gegen den man gleich Fin ile Gesinnungen hegt, als das Schlimmste wuͤnscht: daß er ein Raͤuber werde.

Suüd⸗ Amerika.

Buenos⸗Ayres, 20. Jan. Am 27. Dezember vorigen Jahres wurde die Provinzial Legislatur mit der gewohnlichen Boilschaft des Praͤsidenten eröffnet. In Bezug auf die Ver— einigten Staaten von Nord⸗Amerika heißt es darin: „Die unerwarteten Schwierigkeiten, von denen die Regierung in ihrer letzten Botschaft Sie in Kenntniß setzte, sind beseitigt, und es ist ein außerordentlicher Gesandter fuͤr Washington er— nannt worden, der in kurzem auf seinen Posten abgehen wird. Die Regierung wuͤnscht ernstlich, mit den Vereinigten Staaten in gutem Einverstaͤndniß zu leben, und da sie ihre geheiligte Pflicht erfuͤllt hat durch energische Protestation gegen das gewalt, thätige und schaͤndliche Verfahren der Keiegssloop „Lexington“ bei den Falklands-Inseln, so hofft sie, daß die Regierun einer Nation, die eben so eifersuͤchtig auf ihre Ehre, als dur die Gerechtigkeit und Liberalitaͤt ihrer e, net ist, vollständige Genugthuung fuͤr jenen Vorfall geben wird.“ In Betreff der Falklands-Inseln heißt es ferner: „Die Frage in Bezug auf die unerwartete Besitznahme der Falklands - Inseln durch Großbritanien ist noch eben so unent⸗ schieden, wie es Ihnen im vorigen Jahre mitgetheilt wurde. Die Gerechtigkeit der Anspruͤche der Confoͤderation macht es ihr zur strengen Pflicht, dieselben nicht aufzugeben. Die Un⸗ térhäͤndlungen werden ihren Gang gehen, da die Regierung

ar n, daß die Gewalt die⸗

Da die Argentinische Republik in dem Kriege gegen Peru gemeinschaftliche Sache mit Chili gemacht hat, so hat die Nach richt von dem Abschlusse eines Friedens-Vertrages zwischen dem rotektor von Peru, General Santa Cruz, und dem General lanco, welcher die in Peru eingedrungene Chilische Armer kommandirt, großes Mißvergnuͤgen in Buenos Ayres erregt. Zu der Zeit, als der Vertrag zwischen dem General Blanco und dem Praͤsidenten Santa Cruz abgeschlossen wurde, soll in Bolivien eine Insurrection gegen Santa Cruz organisirt und ihrem Ausbruche nahe gewesen seyn. Als der Vertrag nun wir klich unterzeichnet und publizirt wurde, begab sich der Bo⸗ livische General Lopez, als er 1 Absichten entdeckt sah, nach Chuquisaca, um sich mit seiner Partei im Kongreß zu berxathen. Er war jedoch kaum angekommen, als auch schon der Be ehl, ihn zu verhaften, einging; er floh a nach der Graͤnze und schloß sich den Truppen von Buenos ⸗Ayres unter Heredia an. Es ergiebt sich hieraus, daß in Ober-Peru große Spaltungen herrschen, und daß das Land keinesweges ruhig ist.

Laut Nachrichten aus Chili, soll ein Peruanisches Geschwa⸗ der die Abwesenheit der Chilischen Flotte zu einem Angriff auf die Insel Juan Fernandez benutzt, daselbst Alles zerstoͤrt und den Chilischen Gouverneur auf dem Amerikanischen Schiffe „Washington“ fortgeschickt haben.

Ueber den Bürgerkrieg in dem oͤstlichen Staate enthalten die Blaͤtter aus Montevideo vom 17. Januar nichts Neues. Es war den Anarchisten unter Fructuoso Ribeira gelungen, ein Zusammentreffen mit den von der Regierung gegen sie gesand⸗ ten Truppen zu vermeiden.

Die Montevideo; Zeitungen enthalten Briefe aus Piratina in Rio⸗Grande, worin gemeldet wird, daß daselbst wieder die Republik proklamirt worden ist, an deren Spitze der General Bento Gonsalvez da Silva steht, der auch die fruͤhere Insurrection leitete und, nachdem er geschlagen wor⸗ den, in Bahia ins Gefaͤngniß gesetzt wurde, aus dem ihn die Infurgenten befreiten. Am 189. Dezember wurde er foͤrmlich als Präͤsident der neuen Republik installirt und stand im Be⸗— griff, sich mit Bento Manuel uͤber die noͤthigen Maßregeln zu ihrer gemeinsamen Vertheidigung zu besprechen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

. New⸗York, 3. April. Die Legislatur des Staates Maine hat den Gouverneur aufgefordert, die Gräͤnzlinie zwi⸗ schen den Britischen Provinzen und den Vereinigten Staaten in Gemaäͤßheit des Traktats von 1783 ziehen zu lassen, da in den Unterhandlungen mit Großbritanien uber die Gränz Frage kein Ende abzusehen sey. Die Auslegung jenes Traktats in Bezug auf ein gewisses Gebiet war aber eben der Streitpunkt zwischen beiden Landern; wenn es also jetzt von Amerikanischer Seite heißt, die Graͤnze solle diesem Traktat gsmäß abgesteckt werden, so ist natuͤrlich darunter die einseitige Auslegung des⸗ selben in Amerikanischem Sinne verstanden. Sollte der Be⸗ schluß der Gesetzgebung von Maine daher wirklich zur Ausfuͤh⸗ rung gebracht werden, so wurde Großbritanien dies jedenfalls als einen Eingriff in seine Rechte ansehen. Lord Palmerston ist ohnedies schon von der Opposition sehr hart angegriffen wor⸗ den, weil er in dieser , sich so nachgiebig gegen die Regierung der Vereinigten Staaten gezeigt habe; um so viel

ausgezeich

mehr würde man ihn jetzt mit Vorwürfen uͤberhaͤufen, wenn der Gouverneur des Staates Maine es sich herausnaäͤhme, die Granzfrage einseitig entscheiden zu wollen, ohne sich weiter an die Ansicht Großbritaniens zu kehren.

Lord Gosford, der bisherige General-⸗Gouverneur von Kanada, hat die Staͤdte Philadelphia, Baltimore und Washing⸗ ton besucht und ist uͤberall mit großer Zuvorkommenheit aufge⸗ nommen worden. Dem Vernehmen nach, wird er sich am 10ten d. nach London einschiffen.

Die Actionaire der Unions-Bank Praäsidenten, dem ausgeꝛeichneten Amerikanischen cholas Biddle, ein Silber-Service uͤberreicht, Dollars kostet. .

Man ist hier sehr gespannt auf die gegen Ende dieses Monats erwartete Ankunft des ersten Dampfbobts aus England. Daß die Dampfschifffahrt auch bei so weiten Entfernungen nicht nur anwendbar, sondern auch leicht zu bewerkstelligen ist, hat das kuͤrzlich von Jamaika in Norfolk angekommene Dampf⸗ schiff „die Stadt Kingston“ bewiesen. Es war wenige Tage vorher von England in Jamaika angtle ngt und hatte bei den Bermudas einen furchtbaren Sturm zu bestehen gehabt, aber keinen Schaden gelitten. 7

Der Volksstamm der Tschirokis, einer der maͤchtigsten un⸗ ter den Nord⸗Amerikanischen Indianern, hat dem Kongreß eine Denkschrift uͤberreichen lassen, worin er erklaͤrt, daß er den im Jahre 1835 mit ihm abgeschlossenen Traktat, wonach saͤmmt üiche Tschirokis nach der westlichen Seite des Mississippi aus—⸗ wandern sollten, nicht erfuͤllen koͤnne. Die Annahme dieser Denkschrift ist aber im Repraͤsentanten-Hause mit 103 gegen 16 Stimmen verworfen worden, und die 17, 00 Indianer wer⸗ den sich daher entweder dem Exil oder einem Kriege unterziehen muͤssen. Wenn sie sich indeß so tapfer zeigen wie die Semino⸗ len, so duͤrfte ihre Vertreibung oder Vertilgung den Vereinig⸗ ten Staaten theuer zu stehen kommen.

Texas hat auch bereits einen Gränzstreit mit dem benach— barten Staate Arkansas begonnen; es macht auf zwei Graf⸗ schaften Anspruch, die bisher zu den Vereinigten reten ge⸗ rechnet wurden.

Obgleich sich jetzt Hunderte von Kaufleuten aus den gro—⸗ ßen fruchtbaren Regionen und Staͤdten des Westen in den At—⸗ lantischen Hafenorten befinden, um ihre ,, zu machen, so sieht es doch an diesen Märkten in Folge des jetzi⸗ * Standes des einheimischen WechselCourses sehr duͤster aus. etzterer verschlimmert sich mit jedem Tage. Geld aus den suͤd⸗ lichen und westlichen Staaten wird in Philadelphia und New— York nur gegen ein Diskonto von 15 bis 30 pCt. angenom— men. Ein foscher Zustand der Verhaͤltnisse zwischen Staͤdten und Staaten einer uͤnd derselben Nation und unter einer und derselben Central⸗Regierung möchte wohl noch nicht vorgekom⸗ men seyn. Die Anhaͤnger der Unions⸗Bank halten eine neue Inkorporirung derseilben fuͤr das einzige Abhuͤlfemittel.

Es werden jetzt saͤhrlich fuͤr 16 Millionen Dollars Seiden— waaren, , aus Frankreich, in die Vereinigten Staa—⸗ ten eingefuhrt. Da nun aber der Seidenbau hier auch unter nommen worden ist und namentlich in Neu⸗England schen meh⸗ rere Seiden Fabriken bestehen, so duͤrfte sich diese Einfuhr wohl von Jahr zu Jahr vermindern, ja, man hofft sogar, binnen ar nicht laͤnger Zeit aus den Vereinigten Staaten Seide aus⸗ fehr zu koͤnnen.

haben so eben ihrem Financier Ni⸗ welches 20, 600

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