1838 / 127 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sind 3 Menschen erschlagen worden, Jwurden mehr oder weni⸗

ger beschadigt.

Gestern früh ist einem Soldaten des Infanterie⸗Negiments Hessen⸗Homburg, welcher vor Wochen seinen Korporal meuch— lings niederschoß, sein Urtheil publizirt worden, gemäß dessen er mit dem Strange vom Leben zum Tode gebracht werden soll; nach 3 Tagen, binnen welcher Zeit der Delinquent oͤffentlich ausgesetzt ist, wird das Urtheil vollstreckt werden.

Das Donau Dampfboot „Maria Anna“ ist gestern von seiner ersten ordentlichen Fahrt in der erstaunlich kurzen Zeit von 9 Stunden 6. Minuten von Linz zuruͤck hier angelangt, und hat diesen Morgen bereits seine zweite Fahrt nach Linz angetreten.

Am 2éusten v. M. hatten wir ein starkes Gewitter, und un— weit Treiskirchen, 4 Stunden von hier, ist ein Bauer beim Ackern auf dem Felde vom Blitze getoͤdtet worden.

Wien, 2. Mai. Die neuesten Berichte aus Con— stantinopel bringen die bestimmte Nachricht, daß Ibrahim Pascha in Syrien die Offenstwwe gegen die Insurgenten mit Vortheil ergriffen hat.

Aus Konstantinopel wird vom 18. April geschrieben: „In den letzten 8 Tagen sind wieder mehrere nicht unwichtige Veranderungen in den Staats⸗-Aemtern vorgefallen. Der Zarb⸗ chane Muschiri Hassib Efendi ist zum Range eines Pascha von drei Roßschweifen erhoben und es ist ihm zugleich die Stelle eines Ewkaf Naziri (Aufsehers der frommen Stiftungen) zu— getheilt worden. Zum Musteschar des Zarbchane wurde Schewki Efendi, vormaliger Dschebbi Humajun Kiatibi, er— nannt. Der bisherige Zahire Naziri Hadschi Weli Aga ist dieses Amtes enthoben und durch den ehemaligen Weznedar Baschi und Anfuͤhrer der Karavane von Mekka Hadschi Ah— med Efendi ersetzt worden. Am 16ten d. ist Marquis Pa— reto, Königl. Sardinischer Geschaͤftstraͤger bei der hohen Pforte, auf einer Korvette in dieser Hauptstadt angelangt.

Den letzten Berichten aus Smyrna zufolge, war der Kaiserl. Oesterreichische Internuntius Freiherr von Stuͤrmer am sten um 11 Uhr Nachts dort angekommen und wurde Tags darauf von der dort befindlichen Tuͤrkischen Fregatte begruͤßt und uͤber⸗ haupt von den Osmanischen Behoͤrden mit der größten Aus— zeichnung aufgenommen. Herr v. Stuͤrmer verließ Smyrna am Ften und kam am 10ten in Syra an, wo er nur die Ankunft des Franzoͤsischen Dampfbootes „Dante“ von Alexandrien er— wartete, um die Weiterfahrt nach Malta anzutreten. Briefe aus Alexandrien vom ten d. melden, daß am 29. Marz die Pest daselbst ausgebrochen sev und daß seitdem taglich einige Falle vorkamen.

Spanien.

Madrid, 21. April. Es zirkuliren hier unbestimmte Ge— ruͤchte in Bezug auf Esoartero's Armee. Es soll sich unter den Soldaten allgemein eine unguͤnstige Stimmung kundgeben, auch spricht man von Komplotten, die entdeckt worden seyen und Verhaftungen und selbst Hinrichtungen zur Folge gehabt hatten.

An dem Tage nach der Abreise des Infanten Don Fran— cisco de Paula fand man an den Straßenecken Anschlaͤge, welche Beleidigungen gegen die Koͤnigin enthielten.

Der General Cordova hat dem hiesigen Britischen Bot— schafter, der bald nach London abreisen wird, um der Krönung der Königin beizuwohnen, auf seinem Landhause Carabonchel ein glaͤnzendes Diner gegeben.

Am 10. Mai wird im Prado eine Musterung von acht neu errichteten Kavallerie⸗Schwadronen stattfinden. Die un—⸗ gemein große Schwierigkeit, eine tuͤchtige Kavallerie zu organi— siren, wird der Beschaffenheit der hiesigen Pferde zugeschrieben, indem dieselben mehr zu Luxus- als zu Campagne-Pferden tauglich seyn sollen.

Dem Vernehmen nach sind Unterhandlungen mit der Por— tugiesischen Regierung angeknupft worden, um die Karlisten in den Gränz-⸗Provinzen zu verhindern, nach Portugal zu fliehen.

Der Herausgeber des „Graduador“ ist wegen eines belei⸗ digenden Artikels gegen die Königin zu zweijähriger Gefängniß— Strafe verurtheilt worden.

Der Eourier enthalt ein Schreiben aus San Se—⸗— bastian vom 22. April, worin es unter Anderem heißt: „Es hat sich das Geruͤcht verbreitet, daß Muñagorri, der bekannt⸗ lich die Unabhängigkeit der Baskischen Provinzen und Navarra's proklamirte, durch Uebermacht gezwungen worden ist, sich nach der Franzoͤsischen Gränze hin zurückzuziehen. Seine Frau und seine Kinder sind von dem Kommandanten von Guipuzcoa als Geiseln festgenommen worden. Die drei Navarresischen Batail⸗ lone, welche von den Linien bei Hernani gegen Munñagorri ge— sandt wurden, sind dorthin zuruͤckgekehrt. Man behauptet, daß drei Compagnieen Chapelgoris zu Muñagori uͤbergegangen seyen. Uebrigens ist die Unzufriedenheit unter den Basken allgemein und hat namentlich seit der Ruͤckkehr des Gomez von seinem Zuge nach dem Suden Spaniens immer mehr zugenommen. Die Aeltesten der Provinz, oder die Vaͤter des Volks, wie sie genannt werden, haben ihre Soͤhne und Bruͤder zur Unter— stuͤtzung der Sache des Don Carlos hingegeben. Ihr Blut, sagen sie, sey geflossen, gleich der Urumea, wenn sie von den Winterregen angeschwollen, und ihre Gebeine laͤgen unbeerdigt in den Landern der Fremden. Ste finden jetzt, daß die Sache von Car- los duinto'“ nicht so innig mit der Bewahrung ihrer eigenen Rechte verbunden ist, als sie anfanglich glaubten, und sie haben daher den Beschluß gefaßt, daß, wenn sie noch Truppen stellten, dieselben innerhals der Gränzen bleiben mußten. Bei der vor kurzem on Don Carlos anbefohlenen Aushebung in Masse fur eine wrue Exvedition nach dem Suden Spaniens haben die Juntas der drei Provinzen erklärt, sie wurden nicht einen einzigen Mann zu einem anderen Zwecke als zur Vertheidigung ihres eigenen Landes stellen, denn die einheimischen Truppen sollten niemals wieder den Fluß überschreiten, der sie von Spanien trenne. Der General Espartero hat, wie wir hoöͤren, die Re⸗ gierung in Madrid dringend aufgefordert, den Backischen Pro⸗ dinzen ihre Fueros zu bestäͤtigen. Geschieht dies, und die Bas—⸗ ken' legen di? Kaffen nieder, so möchte es dem Don Carlos wohl schwer werden, sich in Sxanien zu halten.“

ntrt'gi. 22. April. Der Zustand Albaniens ist, obwohl diese Previnz äußerlich den Schein der Ruhe 3 innerlich doch sehr bedenklich, indem die Gemuͤther durch Ver⸗ e und Geld Mehmed Ali's neuerdings in die größte

ufrezung versetzt seyn sollen. Die Albanesen scheinen aber, durch die trüben Erfahrungen der letzten Jahre gewitzigt, nicht wieder leichtsinnig die Fahne des Aufruhrs erheben zu wollen, was die Agenten Mehmed Alis auch bereits bestimmt zu haben scheint, ihre Tattit zu ändern. Statt nämlich ferner sich mit dem gefährlichen uud dennoch wenig Erfolg versprechenden Be⸗

Belgrad,

516

streben zu befassen, die Bevölkerung Albaniens zu insurgiren,

aer nunmehr vorzugsweise bemuͤht, Rekruten in Al⸗ banien zu sammeln, um dieselben auf andern Punkten gegen die Pforte zu gebrauchen. Man versichert, daß bereits uber 1000 Mann der krieggewohnten Albanesen auf solche Weise fuͤr Mehmed Ali geworben worden seyen, die heimlich eingeschifft und auf einer der Jonischen Inseln gesammelt werden, um in größern Abtheilungen vorlaͤufig nach Candien geführt zu wer—

sind die

den. Auf Corfu soss sich ein förmliches Aegyptisches Comits befin- den, das alle diese Vorkehrungen und Umtriebe in Albanien leitet. Aus Vitoglia berichtet man, daß der Rumely Walesst seinem sehr geachteten und einflußreichen Secretair, einem Griechen Namens Costa, auf eine einfache Anzeige des Paschas von Ja⸗ nina ꝛc. „daß er Briefe desselben 2 habe, worin die Albanesische Bevölkerung zum Aufruhr ermuntert werde“, den Kopf habe abschlagen lassen, und solchen dem Pascha von Ja—⸗ nina, in Gemaͤßheit seiner Forderung, ihm den Secretair zur Untersuchung auszuliefern, uͤberschickt habe. Dieser Vorfall hat großes Aufsehen erregt, und allerlei Vermuthungen und Com— binationen uͤber seine Veraniassung erzeugt. Waͤhrend nämlich Einige der Ansicht sind, daß Costa durch den ihm vorgespiegel—= ten Plan einer Tripel⸗Allianz zwischen Aegypten, Griechenland und Serbien zum Umsturze des Turkischen Reiches von Meh⸗ med Ali's Agenten gewonnen, die Rolle eines Auswieglers wirk— lich gespielt haben koͤnnte, treten die zahlreichen Gegner des Rumely Walessy mit der Behauptung auf: „daß Costa nur auf Befehl seines Herrn, des Rumely Walessy selbst, jene zu Un⸗ ruhen gegen den Pascha von Janina auffordernde Briefe ge— schrieben habe, wodurch jener die Einverleibung des Paschaliks von Janina mit seiner Statthalterschaft zu erzwecken gedacht habe darum, sagen sie, wurde Costa nicht lebend ausgeliefert, wie es verlangt wurde, sondern bloß sein Kopf uͤbersandt, der nicht mehr reden kann.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Außer den bereits in Rr. 120 der St. Ztg. mitge⸗ ibellten Auszügen aus dem Bericht über die zur Bekannimachung geegneten Berhandlungen der Akademie der Wissenschaften im Meuat März entnehmen wir denselben noch die damals nur erwähnte Ad— handlung des Herrn von Humboldt über die Hochebene von Bo— gota. Dic Andes⸗-Kette, wie alle großen Gebirgs-Ketten der alten und neuen Welt, bietet mehr oder minder ausgedehnte Hochebenen dar. Sie liegen stufenweise über einander und sind meist durch enge Schluchten Thäler, die senfrecht die Haupte-Are des Gebirges durch⸗ schneiden verbunden. Diese sehr bekannte Erscheinung wiederholt sich selbst am Adhange isolirt stebender Berge. Was der Ande s⸗Kelte aber eigenthümlich ist und sich in gleichem Maßt nirgends in dem alten Kontinent wiederbolt, ist der Ümstand, daß dort große, reiche und wohlbevölkerte Städte in den Hochebenen selbst gegründet sins; fast reihenweise in gleichem Abstande vom Acqualor, zwischen 360 nötdlicher und 360 südlicher Breite, von Neu⸗Mexiko bis Chili. Die Ursache dieser sonderbaren Städte⸗Gründung muß man suchen in der Richtung der frühesten Völkerwandtrungen, in der Furcht aller Berg— volker, in die heißen Ebenen hinadzusttigen, in der Wahl der näb— renden Pflanzen, welche früh ein Gegenstand des Ackerbaues gewor— den sind! Die Europäischen Ansiedler folgten überal der alten Kul— tur: sie haben die eroberten Städte erweitert, doch ihnen selten neue Namen gegeben. Wenn man Caraccas, Popavan, Mexiko, Quito, La Paf und Potosi nennt, so reihti man genau in dieser Folge Stationen an einander, die sich senkrecht zu Lufischichten zwischen 28006 bis 13, 00 Fuß Höhe über die Meerçsflüche erheoen, incttorologische Warten, gewiß einst Sitze wissenschafilicher Bildung, in weichen durch permanente Bewohnung die wichtigsten Aufschlüsse über den mittleren Zustand der Atmosphäre nach Perschie dentein der Höhe und geograpbischen Breite erlangt werden können. Die Asiatischen Bergländer zeigen uns höber bewohnte Dorfschaften und Meierhöfe am nördlichen Äbhange des Himalaga, wie in Wst-Tidet, am Küenlun und in dim Plateau von Pamer gegen den Bolor hin. aber keinesweges eine Reihe großer Städte. Kaschmir liegt nach Victor Jacquemont und Baron von Hügel nur 5000 oder M0 Par.

hoch, es erreicht also noch nicht die unbedeutende Höbe der Stadt Popapan. Der Paß, auf dem Burnes, zwischen Kabul und Balfh, den LindusKbo bei dem alten Bamivan überschrin, ist auf dem böchsten Punkte fast 1000 Fuß niedriger als das Straßenpflaster der obertn Stadt Potesi. Herr von Humboldt untersucht in diesen allgemeinen Betrachtungen, welche der Abhandlung zum Eingange dienen, die Stellen det Alten, in denen das allgemeine Gesetz der, unabbängig von der geographischen Breite, mit der bloßen Erhebung des Bodens zunehmenden Kälte der Klimate ausgesprechen it, Der von Herodot geleugneten Schneeberge in Afrika zwischen den Wende⸗ freisen erwähnt zuerst die Adulische Inschrift. Im neuen Kentinent wurde der ewige Schnee der Tropen⸗Reg mon zuerst in dem Gebirge von Li. tarma (jetz Re vados de Santa Marta), neun Jabre nach Columbus erster Enideckung, geseben. Petrus Martyr de Anghiera bemerkte zuerst in einem für den Papst Leo X. geschriebenen Buche, daß die untere Gränze des ewigen Schnees mit abnehmender Brtite sich erhebe. Neuere Beobachtungen lehren den Einfluß der Hochebenen auf die mittlere Temperatur, sie ist 16,3 bis 20, größer. als in gleicher Höhe an dem ununterbrochenen Abhange der Gebirgsketten: auch bemerki man Unterschiede zwischen der Mitte der Hochebenen und den Rän. dern. Dem Ackerbau, besonders der Kuliur des Mais und der Eu— ropäischen Cerealien, ist in den Hochebenen, besonders weun sie sich über 7800 Fuß erheben, das Erfgeren durch näch liche Strab ung gegen einen heiteren, dunsfreien Himmel, durch unbewegte, dünne und sehr trockene Luft, gefahrbringend. Jedes Plateau hat ein eige⸗ nes jndividuchles Klima! welches durch seinen Vöigetatious-Zustand, die Gestalt der umgebenden, nächsten Feiswände, ihre Stellung zu den berrschenden Winden und ihre Fare, wie durch den periodischen Gang der Störungen im elektrischen Gleichgewicht der Aimosphãare bedingt witd. Die numerischen Resultate der mittleren Lag- und Nacht-Temperaturen geben allein, bei dem verwickelten Gauge des weteorologischen Drozessts, lein trenes Bild der lokalen Klimate. Auch ron die ser Seite bietet in der glücklichen Trepen-Zone die kleiuste Raumfläche die höchsimögliche Mannichfaltigkeit von WRatur. Erschei— nungen dar, sev es in den meteorisch verübergehenden oder in den durch innere Entwickelung sich ewig erneuernden des organischen Le bens. Herr von Humbeldt ging nunmehr ju einer spezsellen Schilde— ung der Hochebenen von Bogota nach seinen noch ungedruckten Tage büchern über und sprach über die Bewehnbarkeit, das Klima, Lie M ho— siognomik der Vegetation und die geognostischen Schichiungs Verhält— nisse. Das Plateau Llanura de Bogota, nach den auen Sagen der Urcinwebner vom Stamme der Muvsgças der Boden des ausgetrock⸗ neten Ser Funzha, hat die mittlere Höhe von 8I350 Fuß. Die Stadt Bogota, vor deim Freibeitskeiege Saura Fe de Bogoia genannt, lie gt 2386 Fuß höher als das mildere Popavan und S820 Fuß tiefer als uit ' Es bietet in sciner 15 18 geegraphische Quadrai; Wieilen großen, ganz söhligen, fast baumlosen Fläche vier merkwürdige Er⸗ scheinungen dar: den prachtvollen Wasser fall des eguendam a, der von der Region immergrüner Eichen in eine Kiust stürk, zu welcher Palmen und baumartige Farren bis an den Fuß der Katarafte binaufgestiegen sind; das mit Mastodonten Kaechen überfüllte Riesenfeld, Campo de Gigantes; Stein kohblenflöze und mächtig- Steinsalzschich ten. Da⸗ Berlommen der beden letzteren Formationen erregt um so mehrt Befremden, als sie eine Höhe erreichen, ungefähr der gleich, die man erbält, wenn man sich unseren Brocken auf den Gipfel der Schneekoppe gethürmt denkti. Der Charakter der ganjen Landschaft ist großartig, aber melanchelisch nud ͤde. Die Stad;, von Alleen riesenmäßiger Daturen umgeben. liegt dicht an einer fast senkrecht abgestürzten Felswand, deren östii⸗ cher Abfall über den Paramo de Chignacht hinüber in die Ebene des

Meta und Orinoko fübrt. Anu dieser Felswand hände

nber der Start, nesterartig swei Kapessen. Monserraie and

besuchte Wall fahrtsorte, in absel Gegin Südwesten siebt man unu sie bezeichnet den Punkt, wo der W Vegetation der Hochebene kentrastirt wand, an der die Kapellen hängen,

callonia tubar,

werden. Die mittlere

Höhe und unter 0 z Breite) ist 1103 C. (111,0 R.),

der Temperatnr

der wäimsten und käl

79.33; August 230,7), Wärme so gleichmäßig

gende Monate nur einen Unterschild ven 009 bieten. Im aanzen Jabee ist der

der kälteste 140,? C. (1

Lebensprojesse des Organismus h Wärme unter die verschiedenen Jabree⸗ mittleren Temperatur des ganzen Jabres ab. Begota hat, wie ihr indiridurtles K

Ebene ein

Mytihe. Die (Tenochtiilau), nem einzigen in ihrem

Manco⸗Capac,

bau aurigte, den Sonne pan, die DObergewalt lint nen geistlichen, den Ober⸗ Die Lokal⸗Fluih,

Segamoso), theilte. Sers Funzha wurde Gestalt, Huvtharca,

d. b. von dem Stamme der ; langbärtige Wundermann Boischica bff nete die nun wieder

die nahen Berge. Der

Fels wand bei Tequendama und Canoas: t nun bewehnbare Ebene. Huvthaca selbst wird der alle Feuchtig'eit auzt⸗

*

hende Mend, welcher nun erst die Erde zu begleiten beginnt. ron Humboldt macht hier

Personen Buetzalcoate in ü tschie d aufmerksam. Die beiden ersteren enden, nach=

Manco⸗-Capac in SVeru

Becken, Punsfte einen Schunbeden die Fbiere, aber die Oeffnung im Thal von Mexito ist ri durch die Spanischen Aasitdler seit 1607 welchen der Rio de Begota oder Funzhba, ser der Hochevene ausfübet, nen des Urvolks der Muvéeca und die Enistehung des großen f Wundermannes, des Botschica (Bochica) zu, er die in roher Sitte lebenden Murscas zum Acht.! ndienst einfübrte und, wie in Tibet und Ju . er einen welllichen Kerrscher (Iaque) und i sich in der erwahnten Kirche.

verursacht.

vertheilt ist,

19,2 R.).

wie die Birgebene aus dem die Ausweg finden.

fossilen Knochen

bildet

ist cin naiürlicher.

durch eine

er trocknet die

auf die Aebnlichkeit der

n, fast ooo du uler obe fañt dem Gipfel des Artua glei nterdrochen cine Dampfsãule a. ssteign Wasserfall von Tequendama liegt. da mit der des Abhanages der geg, wo unter dem Schatten von Ee Valsen stipularis und Weinmannien, Lurvurblüthige Thibandien, Fassifloren und Gaulterien von ewigem Nebel getruͤn;j Jahres-Temperatur von Bogoig (bei Slz0 zus

einem Heliaden, wi

G uadaluy

also giug

von Rem, aber in Rom sind die mittleren Grin tesien Monate um jo verschieden (Janna während in der Hochebene von Bogeta n daß oft sieben auf einander fa mitilerer Wärme dy wärmste Monat 166.6 C. (130,3), Die klimaterischen Einslüsse auf, ängen mehr von der Veribeilungn und Tageszeiten, als ven n Die Bergebene ru lima, so auch ihre geegnestic von Wasser nur in a, Beide cnihalin elephantenartigu ne lünsilicht begennen: der Paß, dutt bei Tequendamo, die Wi. 2 . 1 6 ö. fand 8, schreiben die Oeffnung dieses Passe r, , , n.

Wasferfaus der mächtigen Sand ein desselben Monats verstorbenen Ober-Buͤrgermeister,

Mex

Lama des Sounentempels ven Jraca (i Bildung und Anschwellung di; dem Heliaden feindliche weiblict

Was von dem Menschengeschlecht, Muyscas, sibrig blieb, reitrie sich f

Meriko, Botschiea in Neu-Granada und

dem sie ihr Mifsions Geschäst vollbracht, auf einsamen Bergen, wie

Buddha, in selbstaufgelegten strengen Büßungen.

Ueberall hat sich

die spmbolisirende Menschbeit Personifizirungen, Repräsentanten dir Gesittung, große historische Erstalten gedacht, um ihnen

bequem als plötzliche Erfindung, burgerliche Einrichtungen technise jahrt zuzuschreiben. Was sich allmär

Fortschritte der Kultur, g

einfach und

eisiliche und

chuͤische Künste und Verbesserung der Men, ig entwickelt hat, wird gedacht als gleich

zeitig, wie durch fremde Wundermänner oder Anfämmlinge bervorag rufen.

Herr von Humboldt

Fber und beschreibt die Ausl— Raum-⸗Verhältnissen, ohne sie ;

oder der Identität mit

Votsicht schien Herrn von Humboldt näth ig ; 9 8d Stur ium der zoolegischen Kennzeichen und charalterisirenden Fossilien der fast einzig sichere Leiter liche Bestimmung der Verst

acht nun zu der geognestischen Schil derun flagerung der Fiöß Formationen ; u benennen nach dem Parallelismuz

in bloßen

j tzt wohlerkannten Curopäischen Typen. Diese

geworden ist.

Identität der Formationen mit Eurcpäischen Typen

erflären.

einerungen der Andeskere w

zu einer Zeit, wo das

Eine sergfälnige und glück⸗

nd bald dit befriedigend

B e r

1 in er Bor s e.

Den 7. Mai 1838.

mtIii cher End- Rd C. e IM. C0 Zet te].

32 ; * Fr. Cour. & rien Torna. S nrint . Geng. Dir sem, sis ids fs Jari sa shoumm. LP'faudir. 3] 11M / Pr. Eugl. Ohl. 30. 4 1031 / 10925, Kur- u. Neun. do. 1002 pruuSen. d. Seh. G65 6ais 40. do. do. I 1001 / 995 /s Kärm. bl. m. l. «. 4 103151. 1025, Sehlesische do. 10335 m. Ivt. Sch. do. 4 10255, 1021 s9 Rückat. C. uud Z. Berl. Stadt · ul. 4 l11451 32 gel. d. RK. u. N 2013] Köuigah. d. 4 u n rer do. 4 Gold al marco. 2152, 215, Dauz. do. iu Th. A3 */ Neue Du aten 181 / Westhr. pfaudir. 4 10912 Fric driehrd'or— 13712 131In Grosek. Pos. do. 4 105 Aud. Goldunüu- QsStpr. Plaudr. 4 191 1. zen à 5 Tul. 121 13 bomm. do. 116 101 hiscouto 3 * Aus wärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Schuld SA5 / 10. Do / g Span. 2012. . Preuss. Präum.-Sch. —.

247 /. Zinsl. 579. 19/9

613 / g. 26110.

18172. G. Loose zu 500 EHI. Preuss. Prüm. Sch. 651s2. 684. do. do/9 Span. Anl. 12. 112

66 i /. 6.

5zo/, Rente sin eour. 108. 5.

sin cour. 160. 80.

] 221 Portug. 22! /.

0 / Met. 10678. Bank- Anetien 15612.

Amsterdam, 2. Mai. Do/g do. 1013/6.

Passive A135, 93. Ausg. Sch. Poln. —.

Antwerpen, 1. Mai.

Neue Anl. 201s. Br. ; Frankfurt a. M., M. Mai. Qesterr. 50 Met. 1065s. G.

ab joos /s. G. 21 hank- Actien 1743. Hr.

123. 1233,

6.

21sa / kbaris, 2. Mai. zug lin eour. 80. 75. 5/9 Span. Rente 21. Wien, 2. Mai. 40/6 —. Su Bas /.. Neue Anl. 6221122.

Kanz · Bill

Gesterr. Met. 102724.

420g 615

bartial . 0. Loose zu 1090 FI. 261. 6. do. Ao, Anl. 10235 /g. G. Poln. Logs o Ilosl. Sas /. S wie in

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LHassive —. P

219/. —. 10 derer Senat hinzugefuͤgt, welchem das muͤndliche Verfahren und

Kön

Dienstag, 8. Mai. Abih, mit Tanz. Musik von

wieder auftreten.)

Wegen Unpaßlich

sche Gedicht: Faust, werden. Es bleiben

tag bezeichneten Billets fuͤr die erste Vorstellung in' den' nachsten Tagen naͤher angezeigt werden soll.

Im Schauspielhause: I) LC Chaperon, 2) La premiere représentafion nouveau en 1 acte, du ihédre du Gymnase, hät 2) La sille de Dominique, vaudenylll

par ðSeribe. Rome, vauileville AMXI. Paul Duport et

en 1 acte.

igliche Sch auspigle. Im Opernhause: Norma,

Dienstag, den Sten d.

aber die dazu bereits gekauften, dung, welch

dé:

Arago.

Kösnigsstädtisches Theater.

Dienstag, 8. Mai. Der Barbier von S in 2 Atten, aus dem Jialiaͤnischen, von Kollmann.

Rossini. Hierauf: Testaments . Klausel.

, in Pommern, oder:

audeville⸗Posse in 1 Akt, von L.

Redaction unter Lenung von Röeinwald. ** Gedruckt bei A. W. H ayn.

Bellini. (Dlle. Lowe wird hinin

Oper in?

keit des Herrn Grua kann das dramati,— M, nicht gegeben

mit Frei

vau leville en 1 ach ö Une Eleve

exilia. Komische Hor Musik von Die seltsan

Angelh⸗

Beilage

. I.

. an der Stirn tragenden Auffaͤtze einen unbegreiflichen Mangel an

Seit ö ö t drei mvrhischen dessen Höhe, durch bequeme Pfade zugänglich gemacht, schoͤne

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung M 127.

Inland.

Unter mehreren auf Preußen Bezug habenden Korrespondenz⸗Artikeln, welche die gestern hier ange⸗ üngte Nr. 123 der Augsburger Allg. Zeitung enthält, befindet ein mit einem Stern bezeichnetes Schreiben, angeblich aus

Hrn vom 26. April, welches in der Aufzaͤhlung von Beweg⸗

gründen zu der vorgeblich unter den Bewohnern des Großher⸗

jogthums Posen herrschenden duͤstern und gedruckten Stimmung EURie bisherigen luͤgenhaften Darstellungen noch uͤberbietet. Erwarte weder der frivole Einsender jenes Artikels, noch die Allg. Ztg. selbst, die durch die Aufnahme solcher, den Stempel der innern Unwahrheit

Berlin, 7. Mai.

. Kritik darlegt, daß wir uns auf eine spezielle Widerlegung von dergleichen aus der Luft gegriffenen Anklagen, wie sie der einsternige angeblich Berliner Korrespondent der Allgemeinen SZeitung bereits zum Oeftern vorgebracht, einlassen werden; wir Dienen uns schlagenderer Waffen: wir lassen nur Thatsachen [. sprechen und freuen uns um so mehr, gerade heute Gelegen⸗ ö. heit zu haben, jenem Korrespondenten gegenuͤber das Großher⸗ ogthum Posen zu besprechen, weshalb war denn auch unsere ö eier noch besonders auf den nachstehenden Artikel uͤber die neue Justiz-⸗Organisation dieser Provinz aufmerksam machen. . Breslau, 1. Mai. In der hiesigen Armenhaus-⸗Kirche am 25sten v. M. elne Gedaͤchtniß-Feier fuͤr den am Eten Richter ꝛc. Menzel statt. Saͤmmtliche Mitglieder des evangelischen Schul— lehrer ⸗Vereins, der Magistrat, die Stadtverordneten, die evan— gelische Geistlichkeit und viele andere Theilnehmer versammelten Nach Avsingung eines Chorals telt der Konsistorial⸗Rath Fischer eine Rede, worauf 2 Lieder— He e der eine von den Lehrern, der andere von der Ver⸗ Feier beschlossen.

sammlung angestimmt, die . Breslau, 4. Mai. Die in der Grafschaft Glatz zu Kun⸗ zendorf bei Neurode seit einigen Jahren entstandene Kalt ⸗Was⸗ ( r el Ainstat, nach Art der Grafenberger, wird in diesem dem Arzt Niedenfuͤhr, bedeutend

Fruͤhsahr von ihrem Besitzer, d Abhang eines Berges,

erweitert werden Das Bad liegt am . Aussichten darbietet, und hat eine vorzügliche Quelle unter dem aten Namen der Zentnerborn, von der gerühmt wird, daß sie auch bei anhaltendem Regenwetter hell und klar bleibt.

J Die von dem 5konomischen Verein zu Brieg gegruͤndete Zeitschrift beginnt ein allgemeines Organ für okonomische Me theilungen in Schlesien zu werden, indem der Steinauer Ver— ein bereits den Anfang gemacht hat, sich ihr zu diesem Behufe anzuschließen. Der Ertrag eines auf Kosten Ihrer Königl. der Frau Kronprinzessin lithographirten Bildnisses der Dorothea Sibylla von Liegnitz und Brieg, deren an. Denkwurdigkeiten der Syndikus Koch herausgegeben, frommen Stiftung fuͤr Brieg, im Fuͤrstin bestimmt

ö Hoheit . Herzogin ziehende wird zur Errichtung einer Sinne dieser trefflichen und wohlthäͤtigen werden.

. Aachen, 26. April. Die Gesellschaft fuͤr Steinkohlenbau imm Wurm - Revier hat zur Erhohung (hres gesellschaftlichen Grund -Kapitals bis auf I! Millionen Rthlr. die landesherr— lche Erlaubniß erhalten.

Duͤsseldorf, 3. Mai. Heute Morgen fand vor dem kommandirenden General des ten Armee Corps, General⸗ Lieutenant Freiherrn von Pfuel, welcher gestern Nachmittag von Muͤnster hler angekommen war, große Parade statt, wel⸗ ches herrliche militairische Schauspiel vom schoͤnsten Wetter be, gaͤnstigt wurde.

Ueber die neue Justiz-Organisatlon im Großher«; zogthum Posen.

Die seit der Wiedervereinigung der Provinz Posen mit

den Staaten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs dort eingeführte Ge—

klichts-Einrichtung gründete sich auf die Verordnungen vom 9.

November 1816 und 9. Februar 1817. Es wurden

. 30 Friedensgerichte,

Inquisitoriate,

. Landgerichte und

ö. 1è0ber-A Appellationsgericht, als Gericht dritter Instanz,

errichtet.

Bald ergab sich jedoch die Unzulaͤnglichkeit dieser Anord-

nungen.

Schon in den Jahren 1820 1822 wurde:

die Vermehrung der Friedensgerichte auf 69, mit Verkleine—

azrung ihrer Bezirke und Erweiterung ihrer Kompetenz;

die Reduction der Landgerichte von 7 auf 4;

die Aufhebung des wechselseitigen Instanzenzuges in zweiter Instanz von einem Landgerichte in das andere;

die Errichtung eines Appellationshofes als Spruchbehoͤrde fuͤr die zweite Instanz, und .

die Verlegung der dritten Instanz nach Berlin

Vorschlag gebracht.

In Folge dieser Antraͤge wurde die Zahl der Friedensge—

illchte nach und nach bis auf 41 vermehrt, der wechselseitige

Instanzenzug von einem Landgericht an das andere aufgehoben und statt dessen dem Ober-Appellationsgerichte noch ein beson—

m blassun der Erkenntnisse in zweiter Instanz uͤbertragen wurde.

„Auf dem ersten und zweiten Provinzial-Landtage in den hren 1827 und 1831 kam die Sache wieder zur Sprache. Die hierdurch veranlaßten Geschaäfts-Revisionen ergaben die Nothwendigkeit einer umfassenden Abhuͤlfe. Die Arbeits— masse uͤberstieg die Kraͤfte der Beamten und erforderte eine deutende Vermehrung sowohl im Richter⸗, als Subalternen— Personal. Eben so erheischte der zu große Umfang der Be— zirke der Landgerichte, Inquisitioriate und einzelner Friedens— gerichte eine Abänderung.

Zwei Wege boten sich dazu dar: Die Beibehaltung der bestehenden Gerichts-Einrichtung

mit Vermehrung der Friedens- Gerichte, Erweiterung der . Kompetenz derselben, Errichtung einiger Landgerichts-Depu— lationen und Anstellung mehrerer einzelner Kriminal⸗Richter.

( Oder die Organisirung kollegialischer Untergerichte fuͤr jeden landraͤthlichen Kreis und die Unterordnung derselben unter einige Ober⸗Gerichte. ; der Dabei kamen, außer den allgemeinen und besonderen Gruͤn⸗ 5 1'gegen die Verwaltung der Rechtspflege durch einzeln ste— . 1 Richter, folgende Umstaͤnde zur Erwägung:

N daß durch das Vorschreiten in der Regulirung der baͤuer—

lichen Verhältnisse die Geschaͤfte der Justiz⸗Behoͤrden in

Betreff der Hypotheken⸗, Vormundschafts- und Nachlaß⸗ Sachen von Tag zu Tag ungemein vermehrt wurden, und dieser Zuwachs nur allein in kollegialisch formirten Ge⸗ richten genügende Arbeitskräfte finden koͤnne;

daß durch Bildung von Kollegial⸗Gerichten und durch die mit ihr in Verbindung stehende, gleichmäßigere Verthei— lung des Beamten-Personals das Aufbluͤhen der dazu ge— wählten Staͤdte vorzuͤglich gefoͤrdert werden wurde;

daß die Gerichte in denjenigen Landestheilen, wo viele ,, s -⸗Gegenstände, wie Hypotheken⸗ Vormund⸗ schafts⸗ hören, wobei es sich nicht bloß um die Anwendung des Gesetzes auf den gegebenen Fall handelt, wo es vielmehr auf eine Menge positiver, administrativer Kenntnisse, auf eine umsichtige Verwaltung, auf die einsichts volle Einlei⸗ tung und Behandlung aller Arten von Rechts, und Ver— moögens-Angelegenheiten ankommt, einer aufmerksamen beständigen Ober-Aufsicht beduͤrfen, und zwar durch solche

2)

3)

achlaß⸗Sachen, zu ihrem Geschaͤftskreise ge—

Ober⸗Gerichte, welche mit der Bearbeitung ahnlicher Ge⸗

genstaͤnde selbst beauftragt, damit folglich vollkommen ver—

traut sind, an welche die Beschwerden uͤber die Unter⸗

Gerichte gelangen, und die durch fleißiges Visitiren der— selben eine Garantie fuͤr die Thätigkeit und Integrität der Beamten gewaͤhren; .

daß dergleichen Ober-Landesgerichte die beste Bildungs— Anstalt fuͤr angehende Justiz-Beamte sind, indem ein Re— ferendarius nur dadurch, daß er bei einem großeren Ge— richte, welches aus ausgezeichneten Justiz⸗Beamten zu— sammengesetzt ist, in allen Theilen des Dienstes be— schaͤftigt wird, eine klare Ansicht von den gesetzlichen Vor— schriften erhält, welche das Verfahren betreffen, und sich

darin mit Selbststaͤndigkeit frei bewegen lernt. Se. Majestaͤt der Koͤnig entschieden Sich fuͤr den letztern

Weg,

eine kollegialische Verwaltung der Rechtspflege und eine

. Reform.

. derselben aus.

ie Verordnung vom 16. Jun 1833 sprach die Grund Sie sind, nachdem der Herr Fuͤrst von

Thurn und Taxis die ihm zugestandene Privat-Gerichtsbarkeit im Fuͤrstenthum Krotoschin an den Staat abgetreten hatte, im Wesentlichen nachstehende:

J.

Die Rechtspflege wird verwaltet:

durch zwei Ober-Landesgerichte fuͤr die Regierungs-Bezirke

26

Posen und Bromberg; Land- und Stadtgerichte, wovon jedes einen landräth— lichen Kreis zugetheilt erhält;

Inquisitoriate;

ein

Ober⸗Appellationsgericht fuͤr die ganze Provinz;

das Geheime Ober-Tribunal zu Berlin, und

die

geistlichen Gerichte, in deren Einrichtung nichts geändert worden ist.

II. Alle gerichtlichen Geschäfte sind zwischen den Ober / Lan⸗ desgerichten und den Land- und Stadigerichten zunachst nach dem . des dinglichen Gerichtsstandes und erst die

uͤbrig blei

enden nach der Hohe und der Wichtigkeit des

Objekts vertheilt. Es gehoren daher

2)

b)

c)

A. vor die Ober⸗Landesgerichte

als dinglicher Gerichtsstand,

die Hypotheken-Buchfuͤhrung uͤber alle in ihrem Bezirte gelegenen Do mainen und Ritterguͤter, so wie uͤber alle zur Aufnahme von Pfandbriefen geeigneten adeligen Guͤter; die Instruction und Entscheidung erster Instanz in allen Projessen, in welchen der dingliche Gerichtsstand nach der allgemeinen Gerichts-Ordnung bei den ihrer Gerichts- barkeit unterworfenen Grundstuͤcken eintritt,

die Bearbeitung aller Vormundschasten, aller Nachlaß—

Regulirungen und aller Konkurs-, Liquidations, und Guͤ⸗ ter⸗Abtretungs-Prozesse, wenn ein zum Hypotheken-Buche des Ober-Landesgerichts gehoͤrendes Grundstuͤck einen Theil des Nachlasses oder der Masse ausmacht;

als persoͤnlicher Gerichtsstand, alle Prozesse Konkurs, und Liquidations-Prozesse nicht ausgenommen welche dem in dem urspruͤnglichen Klage—

Antrage berechneten Objekte nach einen 34 von mehr erechtsame,

als 5060 Rthlr. Courant oder Regalien oder . in welchen das Rechtsmittel der Revision nach §. 1 und 2 . vom 15. Dezember 1833 zulaͤssig ist, be— treffen,

die Bearbeitung aller Vormundschaften und damit verbun⸗ denen Nachlaß-Regulirungen, wenn der Nachlaß 2500

c) alle Vormundschaften bis zu einem Nachlaß ⸗Betrage von

resp. 2500 Rthlr. und 5006 Rthlr.; in Betreff der Strafgerichtsbarkeit,

a) alle polizeimäßig oder fiskalisch zu fuͤhrenden Untersuchun— gen, die Untersuchungen gegen Beamte nicht ausgeschlossen,

b) alle Kriminal⸗Untersuchungen wegen kleinen, unter erschwe— renden Umständen verübten, wegen ersten, zweiten oder dritten großen gemeinen mit oder ohne erschwerende Um— staͤnde begangenen, oder ersten gewaltsamen Diebstahls, so wie wegen aller Vergehen, bei welchen die hoͤchste ge⸗ setzliche Strafe des, den Gegenstand der Untersuchung ausmachenden Verbrechens oder Vergehens eine Geldstrafe oder, außer körperlicher Zuͤchtigung und den eintretenden Ehrenstrafen, eine jährige Freiheitsstrafe nicht uͤbersteigt. Zur Erleichterung der Gerichts-Eingesessenen sind in den

großeren Kreisen an bestimmten Orten Gerichtstage eingefuͤhrt, und die an diesen Gerichtstagen vorzunehmenden Geschafte genau

stitution wegen Preußen vom dem Erzbisthum Gnesen und erzbischoͤflichen Konsistorial⸗Gerichten Diszese, und zu Posen fuͤr die Diszese den ihnen zugewiesenen Sachen und erster Instanz und bilden wechselseitig die zweite Instanz; die dritte Instanz formirt das Prosynodal Gericht zu Posen.

Rthlr., und bei vorhandener Guͤtergemeinschaft das ge⸗ meinschaftliche Vermoͤgen 30600 Rthlr. üb ersteigt, wobei

es auf den Betrag der Aktivmasse zur Zeit der Einleitung

nach der in den §5. 107 se. Tit. der Allgemeinen Ge⸗ richts-Ocdnung vorgeschriebenen Werths-Berechnung an⸗

kommt;, in Betreff der Strafgerichtsbarkeit,

die Abfassung der Erkenntnisse

in

in

erster Instanz, wenn ein Inquisitoriat in den vor dem— selben ressortirenden Sachen die Untersuchung gefuͤhrt hat,

zweiter Instanz, wenn das Erkenntniß erster Instanz bei einem Land- und Stadtgericht ergangen ist.

B. vor die Land- und Stadtgerichte:

22 49 6

h)

2)

9

als dinglicher Gerichtsstand,

die Hypotheken-Buchfuͤhrung uͤber alle in den Gräͤnzen

ihrer Bezirke (landräthlichen Kreise) gelegenen staͤdtischen ten die er für . 1 und bäuerlichen und solche Grundstuͤcke, welche nicht vor Rechts-Wissenschaft und RechtsVerwaltung, Band , Seite

den Ober-Landesgerichten ressortiren, die Instruction und Entscheidung erster Instanz in allen

Prozessen, in welchen dieser dingliche Gerichtsstand ein. ü ; nen 6 . sondern auch rasch bearbeitet; langjährige Prozesse sind zu Ende

tritt, ohne Ruͤcksicht auf die Hoͤhe des Objekts, die Bearbeitung aller Vormundschaftssachen, Nachlaß— Regulirungen und Konkurs, Liquidations, und Guͤter-Ab— tretungs⸗Prozesse, wenn ein zum Hypotheken-Buche des Land und tadtgerichts gehoͤrendes Grundstuͤck einen Theil des Nachlasses oder der Masse ausmacht;

als persoͤnlicher Gerichtsstand,

Malle Prozesse bis zu einem Objekte von 560 Rthlr. ein

[. und Gerechtsame, welche nicht revisionsfaͤhig ind alle Nachlaß-Regulirungen, ohne Unterschied des

Objekts, insofern damit nicht eine dem Ober- Landes‘ ; M Fördern gesucht. Eine redaiche und unabhängige Rechts—

. zustehende vormundschaftliche Verwaltung in Ver⸗ indung steht, oder zum Nachlasse ein Gut gehoͤrt, dessen Hypotheken“ Folium bei dem Ober Landesgerichte gefuͤhrt wird, und

vorgeschrieben.

III. Die Inquisitoriate zu Posen, Kozmin und Fraustade

bilden fuͤr den Bezirk des Ober-Landesgerichts zu Posen unk das Inquisitoriat zu Koronowo fuͤr den desgerichts zu Bromberg die Untersuchungs-Behoͤrden in allen den Kriminalsachen, die nicht zur Kompetenz der Land— und Stadtgerichte gehören, oder die von den Land- und Stadt— gerichten wegen Unzulänglichkeit ihrer Gefaͤngnisse nicht gefuͤhrt werden konnen. .

Bezirk des Ober-Lan—

Iz. Die geistlichen Gerichte uͤben die ihnen durch die Con Verfassung der geistlichen Gerichte in Suͤd— 25. August 1796 beigelegte Gerichtsbarkeit in Posen aus. Sie bestehen in den zu Gnesen fuͤr die dortige zu Posen, erkennen in

V. Das Ober“ Appellationsgericht zu Posen ist der Ge—

richts hof zweiter . fuͤr die ganze Provinz und zwar:

a) in Civil⸗Sachen ohne Ausnahme, und ) in solchen Straf⸗Sachen, in welchen in erster Instanz von den Ober -Landesgerichten entschieden worden ist. vI. Vor das Geheime Ober-Tribunal gehort die Enischei— dung der Revisions⸗Sachen und Nichtigkeits⸗Beschwerden nach Maßgabe der Verordnung vom 14. Dezember 1833.

An die Ausfuͤhrung der Reorganisation nach vorstehenden Grundzuͤgen wurde mit Aufgebot aller Kraͤfte geschritten. Sie wurde in der Hauptsache schon mit dem 18. Juni 1835 been— digt. Mancherlei Schwierigkeiten waren dabei zu uͤberwinden,

wovon nur Einiges hier , werden mag.

1) Eine besonders schwierige Aufgabe war es, den neu zu errichtenden Gerichts⸗Behoͤrden die Geschäfts-Lotale und die Gefangnisse, und den Beamten die unentbehrlichsten n ,. zu verschaffen. Die Provinz mit ihrem verhaältnißmäßig geringen stäͤdtischen Gewerbsbetriebe, der sich auf eine große Zahl unbedeutender Städte vertheilt, erschwerte dieses Unter— nehmen. Einzelne Staͤdte, in denen Land- und Sradtgerichte zu errichten waren, machten freiwillige Anerbletungen, welche benutzt worden sind. So bedeutend aber auch diese Hülfe gewefen ist, so blieben doch noch zu Neu, und Umbauten und zu Reparaturen,

welche fuͤr Koͤnigl. Rechnung auszufuͤhren

waren zur Einrichtung der

60,609 Rthlr. 10,009 Rthlr.

l

Gerichte

d

zu unverzinslichen Darlehnen fuͤr Beamten— K 15,009 Rthlr. nothwendig.

Die Geschaͤfts-Lokale wurden durch diese, aus Staats- Fonds bewilligten Summen ausreichend und voll— staͤndig beschafft.

Fuͤr die Wohnungen zum Unterkommen der Beamten

ward nach den Ümstaͤnden gewirkt; die bewilligten Bas— Vorschuͤsse halfen dabei viel. Die bewilligten Fonds konn— ten aber bei dem Kosten-Aufwande, mit welchem die Bauten im Bromverger Regierungs-Bezirk ausgefuͤhrt werden mußten, nicht ausreichen. Es ward daher noch ein Zu— schuß von 15,609 Rthlr. gewahrt. Bei der Auswahl und Vertheilung der Beamten blieben, nach Entfernung mehrerer Arbeits- Unfähigen, noch an 1200 Beamte, die sich bereits in der Provinz befanden, zu beruͤcksichtigen; eine große Zahl wirklicher und ver— meintlicher Anspruͤche mußte erwogen, die Anforderungen einer ganz neuen Verfassung mußten beachtet und darnach das Beduͤrfniß und das Vorhandene gewürdigt werden; jedes Gericht bedurfte eine angemessene Zahl von Beam— ten, welche der Polnischen Sprache kundig waren.

Ein bedeutendes, vielfach verwickeltes Kassen, und Rechnungswesen war aufzuloͤsen und der uͤberwiegende Theil der neuen, damit wenig vertrauten Beamten mußte auf eine feste Bahn geleitet werden.

Die Vorschlaͤge zur Wahl der Direktoren erforderten eine besondere Sorgfalt.

3) Es bedurfte gemessener Instructionen fuͤr alle Theile des

Geschaͤftsbetriebes.

Alle diese Aufgaben wurden geloͤst. Nähere daruber

enthalten die Jahrbuͤcher fuͤr die Preußische Gesetzgebung,

6

Das

5z bis 203. Die seitdem verflossene Zeit laßt den Erfolg der neuen Einrichtung uͤbersehen. ᷣ⸗. Die Rechts-Angelegenheiten werden nicht allein regelmäßig,

gefuͤhrt, zum Theil sehr alte Kreditmassen ausgeschuͤttet worden.

Man darf die Geldsummen in beiden Ober Landes gerichts⸗Be⸗ zirken, welche zahlbar gemacht und aus den gerichtlichen Depo— sitorien ausgeschuͤttet worden sind, auf mehr als eine Million Thaler annehmen. Dem wichtigen, fruͤher oft vernachlaͤssigten Vormundschaftswesen wird die gebührende Aufmerksamkeit ge—

widmet; die Strafsachen haben eine bisher nicht gekannt? Be—

schleunigung erhalten. Sehr großer Fleiß wird den Hopo— thekensachen zugewendet. Die Gerichte haben diesen, fuͤr das Gedeihen eines geregelten Kredits, fuͤr das Aufoölühen des Ver— kehrs so sehr wirksamen Geschaͤftszweig nach Moͤglichkeit zu

pftege ist hergestellt. Jeder findet sein Recht, alle Besch == den werden sorgfaͤltig gepruft, die Beamten in gleicher Werse beaufsichtigt.