1838 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den X Soorg verivirn, wruni?« A apt don nnr, Tre Regiment; 3 Offiziere und mehrere Soldaten sind leicht ver⸗ 4 1

Die Regierung vublizirt heute nachstehende tele raphische Depeschen: „Bayonne, 4. Mai. Am 27sten v. 3 stieß Tspartero zwischen Burgos und Brivies ca auf die Expedition unter Negri und schlug dieselbe aus Haupt. 20090 Gefangene, worunter 200 Offiziere, Bagage und die n: Karlistische Ar⸗ tillerie sind in die Hande des Oberbefehlshabers gefallen.“ „Narbonne, 4. Mai. Zwei Karlistische Compagnieen, die in dem bei Vich liegenden Fort Orista durch die Truppen des Baron von Meer eingeschlossen waren, haben am 30sten v. M. kayitulirt.“

Die Sentinelle des Pyrenées vom 3. Mai enthalt Folgendes: „Wir erfahren so eben auf zuverlässigem Wege, daß von den beiden Guipuzcoischen Bataillonen, die im Mena—⸗ Thale stehen, etwa 300 Mann in ihre Heimath zuruͤckgekehrt sind, da sie nicht mehr außerhalb ihres Vaterlandes dienen wollen. In Durango wollte der Karlistische Kommandant sie verhaften lassen, da es ihm jedoch an der hinreichenden Trup⸗ venmacht fehlte, so mußte er sie ruhig ziehen lassen. In Folge der Schilderhebung Muñagorri's sind in Navarra und Gulpuzcoa mehr als 60 Personen, unter denen Offtiziere, Eigen⸗ thuͤmer und Notare, verhaftet und nach Estella abgeführt wor⸗ den. Cabrera ist, nach der Einnahme von Calanda, nach Carinena marschirt. Der Kommandant dieser Stadt hat die⸗ selbe bei der Annäherung der Karlisten in Belagerungszustand erklärt und eine Junta ernannt, die fuͤr den Unterhalt der Einwohner und die e mr der Stadt zu sorgen hat. Die Truppen der Koͤnigin im Suͤden Spaniens sollen Befehl erhalten haben, nach Unter⸗Aragonien zu marschiren, um den Fortschritten Cabrera's Einhalt zu thun; auch Espartero soll, wie es heißt, 10, 000 Mann nach Saragossa senden, um das Eorps des Generals San Miguel zu verstärken, der in Ver— bindung mit Oraa operiren soll.

Großbritanien und Irland.

Londen, 4. Mai. Außer den Mitgliedern der Britischen Königsfamilie und mehreren fremden Souverainen und Prin— zen sind 2 Personen vom hohen Englischen Adel im Besitz des Hosenband-Ordens. Diese haben ein durchschnittliches Al— ter von 72 Jahren. Ihrem Aiter nach folgen sie so auf ein⸗ ander: Graf von Lonsdale, 81 Jahr, Graf von Westmore⸗ land 79, Marquis von Camden ebenfalls 79, Marquis von Wellesley 78. 2 von Graston auch 18, Graf Grey 74, Herzog von Norfolk 73, Herzog von Bedford 72, Herzog von Dorset 71, Herzog von . . ebenfalls 77, Marquis von Angilesea Jo, Herzog von Wellington 69, Graf von Carlisle 65, Herzog von Leeds oz, Herzog von Somerset 63, Herzog von Buckingham 62, Marquis von Hertford 61, drr gr; von Rut⸗ land 66, Marquis von Lansdowne 58, Herzog von Neweastle 53, Herzog von Northumb er land 53, Herzog von Dorsetshire A8, Herzog von Richmond A7, Marquis von Exeter 43 und Herzog von Buccleugh 32 Jahre. ;

Graf Shrewsbury will am Sten d. im Oberhause die Korrespondenz noch einmal zur Sprache bringen, welche zwischen dem Gouverneur und dem katholischen Bischof von Malta uͤber die Verzichtleistung des Letzteren auf eine Stelle im Geheimen Nathe jener Insel, weil er den vorschriftsmaͤßigen Eid nicht lei⸗ sten zu koͤnnen glaubte, stattgefunden hat. 2313

er von Herrn Rowland Hill vorgeschlagene Plan zur Herabsetzung des Brief⸗Porto's, der jetzt von einer Kommission des Unterhauses durch , von Personen beider dabei betheiligten Parteien, der Post⸗Verwaltung und des Publi⸗ kums, gepruft wird, und woruͤber bereits ein erster Bericht die⸗ ser Kommission erschienen ist, beruht hauptsaͤchlich auf folgenden vier Punkten, die durch die Untersuchung erwiesen oder wider⸗ legt werden sollen. mi, . .

1) Herr Hill behauptet, die Kosten der Brief-⸗Beförderung seyen so gerinz und der Unterschied darin auf nähere oder eniferntere Strecken im Inlande so unbedeutend, daß sie sich im Durchschnitt nur auf fas Penny für jeden Brief beliefen, und daß daber das Porto, wenn es nicht als eine Auflage auf die Korrespondenz angesehen werden solle, überallhin gleichviel betragen müssse. 2) Das Porto sev jetzt so hoch, daß es die Ausdehnung der Korrespondenz in dem Maße, wie die Geschäfte, Reigungen und Bedürfnisse des Publikums es er— heischten, nicht zulasse und zur Benugung geheimer Wege für einen großen Theil derselben Anlaß gebe. 6 Ein gleichförmiges auf einen Penny herabgesetztes Porto wuͤrde keinen geringeren Brutto⸗ Ertrag stefern, als die jetzige Brief-Taxe, und überdies durch Stei⸗ gerung des Bertehrs und Verbrauchs mittelbar einen wohlidätigen Einfluß auf andere Einnahme⸗Zweige ausüben. 3 Aus den ron früheren Ünterfuchungs⸗Kommissionen abgegebenen Erklärungen von Post⸗ Beamten gebe hervor, daß die Brief⸗Beförderung durch clue andere Art der Porto⸗Erhebung sehr vereinfacht und be⸗ schleuni g! und daß mit den jetzigen Mitteln fünf bis sechs Mal so viel Briefe und in kürzerer Zeit befördert werden könnten. Herr Hill schlägt daher vor, die Regierung solle durch das Stempel⸗ Amt gestempelte Couverte zu einem Penny oder zu einem anderen niedrigen Preise ausgeben und durch alle Postmeisser, Stempel Com⸗ missionaire und Papierhändler im ganzen Lande verkaufen lassen, in benen Briefe nach allen Theilen des Königreichs versandt werden fönnten, fo daß die Post nur portofreie Briefe zu befördern haben würde. Die ungeheure Zunahme der Korrespoendenz, die Herr Hill biervon erwartet, würde, seiner Ansicht nach, den Staat vor jedem Veriust schützen. Der jetzige Durchschnitts Betrag des Porto's für inen Brief ist, mit Ausfchluß der freien Briefe, 56 Pence. Die Korrespondenz würde fich daher wenigstens um das Siebenfache ver⸗ mehren, müssen, um nach obigem Plane keinen Ausfall in den Staats⸗ MRevenüen zu verursachen. err Rowland Hill selbst war einer der Ersten, der von der Kommissson vernommen wurde. Auch der Ge⸗ neral⸗Postmeister Lord Lichsield, sein erster Secretair und andere Post.⸗ Beamten gaben ihre Ansichten und Berechnungen zu Protokoll. Außerdem wurden eine Menge von Kaufleuten, Buchhändlern, Juhr⸗= herren und Andere abgehört. Was den ersten Punkt, die Kosten der Briefbeförderung, anbetrifft, so stützte sich Serr Hig zuvör⸗ pberst auf die Aussagen von Kaufleuten und Buchhändlern Londons. detztere erklären in einer Petition zu Gunsten der Herabsetzung des Horto s:, Wenn das Gesetz zum Besten der Post un nicht daran hinderze, würden wir unsere Briefe nach Dunder, E dinhurg, Glasgow. NMeweasile, Hull und vielen anderen benachbarten Künenstädten mit den Dampfböten ju einem Preise von 1 Shilling auf 10 Stüc und mit fast glei her Schnelligkeit, wie durch die Postlutschen, befördern können; und wenn erst die drel Haupt⸗-Eisenbahnlinien ferlig seyn werden, wird sich uns ein eben so wohlfeiler Beg 6 den Verkehr mit Dublin, Kelfast, Cork, Waterford, Lancaster, Liverpor!, Manchester, Leeds, Birmingham, Beistol, Southampton und allen Hauptöriern des Ver- einigten Königreichs darbieten.“ Jerr Pearson segte aus, er schicke regelmäßig Briefe mit den Dampf⸗Pakerböten, und dieser Gebrauch nchme sehr zu, die Dampfböte würden für die ori p een ein eben so gutes Be örderungsmittel wie die Post, sie gingen schnell und fast so regelmäßig wie die Postkutschen. Hert Didinson gab die Kosten der Fracht auf den Dampfböten näher an, und nach einer Aussage wärtn sie noch sen als die Buchhändler in ihrer Petition sie be⸗ rechnen. Er schätzte namlich das Gewicht von 6e Briefen auf eis

nen Centner, und ein Centner zahlt auf den Dampfböten bis Schott⸗

nur auf ü, 000 Brikefé; wenn nun jetzt, wir ich sehe, der

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1 ß 1 . Manchester oder Lirctpool 6 oder 8 Pence kosten würden, da ein Ceniner Fracht auf der Eisenbahn jwischen Manchester und Liverpeol für 30 Englische Meilen jetzt ungefähr 6 Pence u entrichten bat. Einer Autsage des General⸗Postmeisters über den Brief. Tran? port zwischen London und Exinburg, so wie zwischen Len⸗ don und Loutb, bepiente sich Herr Hill auch zu scinen Gunsten. Lord Lichfield gab nämlich das Gewichi der Briefe von einem Abend für jene Tour auf des und für die letztere auf 167 Pfund an. Un⸗ ler den ersteren kamen aber oꝛ Pfund auf portofreie Briefe, Stem⸗ pel- Papiere und Zeitungen und auf das Gewicht der Säcke, und nur zu Pfund auf die portopflichtigen Briefe; unter den letzteren kamen 159 Pfund auf jene und nur 8 Pfund auf diese. Herr Hill bemerkt nun, man fänne doch nicht die portepflichtigen Brsefe allein für die Beförderungs⸗-Kesten verantwortlich machen und deshalb, weil die 1583 pom topflichtigen Edinburger Briefe, welche 31 Pfund wögen, die Ehre hänen, al das Ucbrige frei mitzunehmen, die Kosten eines seden derselben auf 3/. Pence berechnen oder cinen jeden der zo Louther Briefe, welche 8 Pfund oder ungefähr den zwan⸗ sasten Theil des Gesammt⸗Eewichts wägen, aus demselben runde zu jn /. Pence taxiren. Wenn man ferner bedenke, daß die portopflichtigen Briefe nur einen so geringen Theil von der Last der Postkutsche ausmachien, so müsse alle Besorgniß verschwinden, daß eine sechs⸗ oder siebenfache Zunahme der Brief⸗Versendung die Post⸗ futschen überfrachten würde. Andererseits könne man nicht verlan⸗ en, daß die Korrespondenz des Publikums die Kosien der portofreien riefe für die Parlaments-Mitglieder und für dit Regierung, der Zeitungen und Erg ,. mit bestreiten solle, da nech dazu das Siempel-⸗Amt an die Post jährlich 550 Pfd. für die Beförderung feiner Pakete zable; cine Zeitung witge im Durchschnitt fast so viel als Sis- Briefe, und durch die Herabsetzung des Zeitun Sstempels babe diẽ Zahl der von London durch die Post versendeten . sich von 3, 126 127 auf d G20 230 vierteljährlich vermehrt; sür dieses Mehrgewicht könne die Korrespondenz des Publilums nicht aufkom- men, und man dürfe daher bei der Berechnung des Brie fporto's alle portofreien Gegenstände nicht mit in Anschlag bringen. In Betreff des zweiten Punkies, der Umgehung des Post⸗Regals, ergiebt sich fat aus allen Aussagen der verüommenen Zeugen, deren ahl sich auf beinahe A0 belief, daß die jetzigen Porto⸗Sätze das Publitum veranlassen, sich aller möglichen Mütel zu bedienen, um sich dieser Taxe zu entiitben. Herr Peacock, der Fiskal des Gen eral⸗ Postamis, erklärte, es sey eine allgemein bekannte Thatsache, daß viele Handels⸗ häuser in London ibre auswärtige Korrespendenz von hier r e nach den Außenbäfen schickten, um sie daselbst an Bord eines Schif⸗ fes zu geben. Das Handelshaus der Herren Baring, Gebrüder und Compagnse sendet allein wöchentlich 260 Briefe nach Liverpool, wo sie an Bord der Amerikanischen Paketböte gegeben werden. Der Buchhändler Herr Charles Knigt fagte aus: „Wir schicken jährlich

im Durchschnitt 000 Briefe ab und empfangen deren an 7006. Die

von uns verfendeten Briefe geben, mit sehr wenigen Alusnghmen, durch die Post; unter denen aber, die wir empfangen, befinden sich sehr viele. die üns anf anderem Wege zugthen.“ Dr. vardner und Herr Richard Tavlor schiiderten besonders die Umgebungen des Porto's durch Ein— sage von Briefen in Depeschen des auswärtigen Ministeriums und durch Benutzung der den Parlaments⸗Mitgliedern gestatteten Porto— Freiheit. Letzeerer sagte, der größte Theil seiner umfangsreichen Kor⸗ responden komme ihm unter solchen Frei-Couverten zu, und als er jn Dublin gewesen, habe ihm Lord LKüosse erlaubt, sich seiner AÄAdresse u bedienen. Herr Murray, Direktor der Irländischen Rational⸗

ank und Prässdent einer anderen Handels-Coömpagnte, erklärte, daß

auch viele Actien-Banken den größlen Theil ihrer Korrespondenz in

Paketen, nicht in der Form von Briefen, beförderten. Herr Goöby, Secretair beim Dubliner Post⸗Amt, Begriff davon machen, in welchem Maße das Post⸗Regal umgangen werde; jedes Miltel, das man nur auffinden koͤnne, werde dazu be— nutzt, und die Vorkehrungen dagegen seyen so fig n c. daß die Posi in der That nur der Ausnahme- Weng für die, Beförderung von Briefen geworden, siatt der gewöhnliche Kanal dafür ju seyn. Herr Tees, Sccretair bei dem Edinburger Post Aimt, si mme dieser Aus⸗ sage vollkommen bei und fügte hinzu, daß diese Umgebung des Ge⸗ setzes sich nicht etwa auf diese eder jene Einwohnerflasse beschränke, fondern sich auf alle ohne Ausnahme, Kaufleute, Gewerbireibende und Reniiers, ersirecke. Den dritten Punkt, die Deckung des Aus—⸗ falls betreffend, welcher durch die Herabsetzung des Porto's in der Staats Einnabnie entstehen würde, hielten es der General⸗Posimeister nnd andere von der Kommission vernommene Post. Beamten für sehr , n, eb eine solche Maßregel eine entsprechende Vermehrung er Korrespondenz zur Folge haben würde, Mehrere andere Zeugen bestätigien dagegen Herrn Hills Voraussetzung. Der Buchhändler Knight zum Beispiel sagte: „Fakturen werden von ugs regelmäßig in Paketen versendet, da dies für diesen Artikel auch gesetzlich erlaubt ist. Würde aber das Porto auf einen Penny berabgesetzt, so wür⸗ den wir die 7000 Fatturen, die wir im Durchschniit jwhrlich versen⸗ den, auch als Briefe und durch die Pest befördern. Es wäre uns sogar seht angenehm, wenn wir alle unsere Fakturen und Avisbriefe

durch die Poi veisenden könnten, stait sie den Paketen beilegen zu

müffen; denn in Buchhändler-Sachen ist natürlich greße Schnellig ˖ kei sebr wesentlich; bei der Beförderung durch Dampfbõte und Fubhr⸗ leute kommen aber oft Verjögerungen vor; könnten wir daher an

demfelben Tage, wo wir unsere Artstel ahsenden, die Anzeige der Ge⸗

legenheit, mit welcher sie abgegangen, unseren Korrespondenten durch die Pest zukommen lassen, so würden wir ung dieses Mittels sehr gern bedienen, und ich din überzeugt, es würde bei ein em Porto von einem Pennv keine einzige Fakiur mehr anders als durch die Pest befördert werden. Unfere. Buchhandlung mwürde dann gewiß jaͤbrlich wenigstens 160 600 Cirkulare auf diesem Wege versenden, und ich lanbe für den besagten Fall die Zabl der gesammten Briefe, die wir jährlich durch die Post empfangen und abschicken würden, auf 127000 anschlagen zu können. Jetzt beläuft sich unsere Korrespondenz .

Urch⸗ schnitts Saß des Brief⸗Porto's zu 6m Pence berechnet wird, so würde von ung die Post, nach Annahme des niedrigen Porto's von einem Penn v,

fast doppelt fo viel Revenüen beziehen, als gegenwärtig. denn 11,000

Briefe zu 61 /. Pence machen 287 Pfd. 18 Sh. 127.000 aber zu 1 Penny würden 5329 Pfd. 3 Sh. gebtn,“ Der Hutmacher Christy er⸗ slärte ebenfalls, daß er die 18 00 Fakturen, die er jährlich versende, und von denen jetzt nur 1200 durch die Post gingen, in jenem Falle sämmtlich mit der Post befördern würde. . Hill stützte sich auch auf eine vergleichende Uebersicht der Post⸗ Einkünfte in den Jabren 1818 bis 1835, aus welcher sich ergiebt, daß dieselben nicht nur mit der Zunahme der Bevölkerung nicht gleichen Schritt gehalten, sondern dabeĩ sogar abgenommen haben, was er nur aus den iu hohen Porto⸗ Sätzen herleiten wollte. Im Jahre ls 18 belief sich nämlich bei einer Bevölkerung von 19 352 060 Einwohnern der Retto⸗Ertrag der Post⸗ Rerenüen auf 1.587291 Pfd. und im Jahre 1888, bei et. ner auf 25 8b, 600 Einwohner gestiegenen Bevölkerung nur anf 1310 300 Pfd., während er doch bet verhaͤltnißmäßiger Zu⸗ nahme 2 018 060 Pfd. hätte betragen sollen, so daß ein Desszit von doz 00 Pfd. herauskömmt. Hiergegen wird jedoch bemerkt, daß

Herr Hill bei seiner Berechnung die große Vernderung gan; außer

cht gelassen habe, die seit dem Jahre 1818 in der Landes Baluta siattgefunden. Die Porie⸗Taxe ist seitdem nicht wesentlich verändert worden, der Wersh des Gcsdes aber ist unterdessen bedeniend geslle⸗ gen, und in demfeiben Verhältniß hat sich natürlich auch jene Taxe, den Wertht nach, erhöht. In Frankreich und Amerika bat sich aller—⸗ dings in derselben Zest die Post- Einnahme um 39 pCt. vermehrt, aber in diefen Ländern ist auch keine solche Veränderung im Geld⸗ werthe vorgegangen. Mit Hinsicht auf den letzten Punkt, die von Herrn Hill vorgeschlagenen gestempelten Converie, hat sich be= ieits ein Papier- Fabrikant aubeischig gemacht, hierzu ein Papier mit eingelegten Zwirn oder Seidenfaden zu liefern, welches nicht so leicht würde nachgemacht werden können. Capitain Wood hatte an g im Unterhause daruͤber Klage gefuͤhrt, daß den gemeinen Soldaten durch eine Verfuͤgung

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land z Shilling 6 Pence Frachtgesß. Er berechnete erner, daß loco

der Koömmissarien fuͤr die Forsten und Waldungen verboten

sagte, man könne sich keinen

einem Schreiben aus Bruͤssel gemeldet, daß daselbst ein

Geheimerath, Ober- Jaͤgermeister und Kammer⸗ Direktor,

erklang, und nicht bloß bei Seinem Volke offene Herzen fan

er bemerkte, er sehe nicht ein, warum die Soldaten sich in sen Gaͤrten nicht mit gleichem Recht sollten erholen können e. Ihrer Majestät andere Unterthanen; man finde dert oft derm don niedrigerem Range, als der gemeine Soldat, und er j ö daher, daß diesem ungebührlichen Unterschiede ein Ende wal gemacht werden; er selbst wolle sich fuͤr das gute Benehm der . 2 [= n. ihnen den , in 8 arks gestatte. Lord J,, Russell erwiederte darauf, dies Va. *. chnlich erwarteten, Aller Herzen befreundeten Krie⸗ 28 ruͤhre noch aus den Zeiten Karl's II. her, es sey aber alen, die . * unserer Stadt 8. 36 war dings jetzt kein vernuͤnftiger Grund mehr dafur vorhanden. d) Ehn und blieb es auch bis zur Voͤlkerschlacht von Leip⸗ einer spaͤteren Sitzung zeigte derselbe Minister an, daß er . bis an die Saale von den Fremden besetzt, allein den⸗ Ihrer Majestaͤt den Befehl erhalten habe, jenes Verbot auf 9 schlossen sich Farst und Volk schon jetzt der Sache des ge⸗ zuheben. . ö 2 z nansamen Vaterlandes an von allen Deutschen am linken Zu dem Bankett, welches die konservativen Mitglieder ig L, ufer die Ersten. Schon am 12. April war aus den An—⸗ Unterhauses ihrem Führer, Sir Robert Peel, am 12ten dn hal weßauischen und Anhalt⸗Cothenschen Landestheilen diesseits der hiesigen Tuchhandler Halle geben wollen, haben schon ij 6 e Gaale die Mannschaft eines Bataillons versammelt; mit Persponen subskribirt. Der Marquis von Chandos wird in Eiser ward die Ausrüstung und Einuͤbung betrieben, und so Vorsitz fuhren. Es wollten auch einige ausgezeichnete Mitz;. fonnte dasselbe bereits am *. Mai den Marsch von hier antre⸗ der des Oberhauses, unter ihnen der Herzog von Welling⸗ Cen, um sich der Heeres-Abtheilung anzuschließen, die an der gern an diesem Diner Theil nehmen, man lehnte aber. ihr C Nieder / Elbe gegen Davoust s Üebermacht focht. Es nahm ruͤhm⸗ such ab, weil die Versammlung nur aus Unterhaus⸗Mitgliedn liche Ani heil an allen Gefechten, namentlich an der Goͤrde und be, Seestabt. Anhalt. Deßaus und 2 Drangsale in der eit des Waffenstillstandes, wegen dieses nschiusses an die ho⸗ . n Verbuͤndeten, sind bee, e. * . . t 64 . nt zu werden brauchten. Desto eifriger aber drängte Stamford, der den Vorfltz fuhrte, wänschte der Bersammun , Xx ) ö

* zen Bestrebungen des Volkes auf das ĩnnigste mit Preußen verbunden war und ist und immer bleiben wird,

der damaligen Zeit sich mit Ungeduld danach sehnte dle un n en fuͤr Deutschlands Unabhaͤngigkeit anschiießen 6 konnen. ;

fer besetzt bis auf den letzten Augenblick, und erst am 2. April des

zu halten und dadurch die Stimme des Publikums fuͤr e Kirche zu gewinnen. Es fragt sich jedoch, ob dies

. sand die i rung zur Theilnahme an eine solche den seine Vorlesungen in Hannover⸗Square⸗Rooms vor mir ] 2 ĩ de nn, n, erließen diejenigen ehemaligen Freiwilligen, welche als Offiziere den Feldzuͤgen beigewohnt batten jetzt groͤßtentheils zu den höheren Staats ⸗Beamten gehörend und unterzogen sich der Leitung und Ordnung des . . das auf den 2. Mai, jenen fuͤr uns so denkwuͤrdigen Tag, an welchem die ersten Truppen aus Anhalt-Deßau und zh Lgthen sich den hohen Verbuͤndeten angeschlossen hatten, angesetzt wurde. An diesem Feste nahm nun nicht allein ein ; ei. ere ʒgroßer Theil der hier und in Kethen noch anwesenden Freiwil— letzten Zeit in' Schottland schon einige Beispiele vorgekommen ügen aus den Jahren 1813. 1814 und 1815 Theil, sondern wo die großen n, denen nach der Ansicht der M ci fanden sich auch viele derselben aus weiter Ferne dazu ein. nister nn,, die Eben so schlossen sich auch sehr viele andere Anhalter, welche unter der Königin ʒspoꝙwohl im vaterlandischen als in fremden Kriegsdiensten tretenen ; ch; dem Freiheits, Kampfe beigewohnt hatten, der Feier zu sorgen, sich dazu entschlossen haben, die fehlenden Minn an. Hiese geschah durch ein hema in dem schönen Herzoglichen Konzert, Saale, welchen Se. Durchlaucht der Her⸗

zoͤg mot gewohnter Liberalität dazu hatte einräumen lassen, und der nach den Angaben des Herzoglichen Bauraths Pozzi zu diesem Zwecke auf das Geschmackvollste dekorirt war. Zwischen Trophäen erhoben sich die mit Laubgewinden bekraͤnzten Buͤsten des vor fuͤnf und zwanzig Jahren regierenden Herzogs Franz und seines edlen Sohnes, des Erbprinzen Friedrich; diesen zur n Seite die Buͤsten der jetzt regierenden Herzoͤge Leopold von An— 1 halt⸗Deßau und Heinrich von Anhalt⸗Coöthen, und zwischen Be diesen Buͤsten die Brustbilder des minderjaͤhrig verstorbenen Herzogs Ludwig von Anhalt-Cothen (des damaligen Landes⸗ herrn und des am 23. August 1830 verstorbenen Herzogs Ferdinand von Anhalt ⸗Cöthen, welcher, so wie Herzog Leopold, m den Preußischen und Oesterreichischen Heeren jenen Feldzuͤ⸗ gen beigewohnt hatte. Die Feier des Festes wurde durch eine alle Herzen ergreifende Rede eines Landsmannes und ehe— maligen Freiwilligen in den Reihen der Anhaltischen Krieger, des .,, Sachsen⸗Altenburgischen General⸗Superintendenten nd Konsistorial Raths, Dr. Hesekiel, eroͤffnet. Dieser folgte ein erzlicher Toast auf die regierenden Herzöge, und nachdem noch unserer verstorbenen Fuͤrsten von 1813 1815, denen wir so Vieles zu danken haben, mit Ruͤhrung gedacht worden, wurde . ein Toast auf die hohen Alliirten ausgebracht, nament⸗ ich aber auf Se. Majestaͤt den Koͤnig Friedrich Wilhelm 1I1, in welchen, als Huldigung eines echten Deutschen Koͤnigs, alle Anwesenden mit allgemeinem Jubel einstimmten. Se. Hochfuͤrstl. Durchl. der Herzog Leopold nebst der uͤbrigen Herzog Familie, wohnte dem Beginne des Festes, und namentlich der Eroͤffnungs⸗ Rede, bei. Dies und die persoͤnliche Theilnahme des Prinzen Georg, welcher ebenfalls den denkwuͤrdigen Feldzuͤgen beigewohnt atte, am Festmahle selbst, war es besonders, was den Frohsinn elebte, ja alle Theilnehmer bis zur Begeisterung erhob. Und so wird diese Feier bei allen denen, welche an derselben Theil nahmen, eine der herrlichsten Erinnerungen ihres Lebens bleiben, die heranwachsende Jugend wird sie aber in der Liebe und Treue zu ihren angestammten Fuͤrsten, und dem gemeinsa⸗ und der Graf Leon von Robiano den Grafen von Merode a men Vaterlande, dem schoͤnen Charakterzuge der Deutschen Volksstamme, bestarken, so daß diese, wenn es gilt, eben so

gern ihr Blut einsetzen werden, wie ihre Vater gethan. Graf Lehon, von 7 nach Paris ab. z . hre geth

Die Tentral⸗ ̃ 9 Munchen, 6. Mai. Ueber das Befinden des Herrn von

hat nun ebenfalls die Frage der Renten ⸗Konversion in Berg ee sind jetzt etwas guͤnstigere Berichte aus Triest hier 4 angen.

* as Intelligenz⸗Blatt fuͤr Unter⸗Franken und Aschaffen⸗

9 enthélt nachstehende Allerhöoͤchste Entschließung, den von

1. Majestat errichteten Stiftungs⸗Brief einer Huͤlfs⸗Kasse fuͤr

Nieder lande. Amsterd am, 6. Mai. Dem Handelsblad wird i

Note des Britischen Kabinets eingegangen sey, wodurch dassel seinen Entschuß kundthue, nicht zugeben zu wollen, daß Be gien sich jetzt den ihm durch die 24 Artikel auferlegten Ve pflichtungen entziehe, da diese die Hauptbedingung der ven de fuͤnf Maͤchten anerkannten Belgischen Unabhaͤngigkeit bildeten

Belgien.

8— 8 8 2 —w— 2 w 6 2 2 3 * 2 3 * v— 2 C 2 8 2 42 7 2 24 ** 2 3 2 8 124 —w 3 * =

. fand keine . att, weil sich nur 4 Mitglieder eingefunden hatten. SCErhaitung uöthlge Kapital- Summe aus Mangel einer hinrelchenden

Deutschland.

Weimar, 9. Mai. Am 3ten d. M. feierte der wirt chließen, wie folgt: J. Wir errichten in jedem der acht / 1 . 1 V. 1

Kreise Ünseres Reiches eine eigene Hülfs: K iren j -Kasse und dotiren jede ag en aus Unserer Kabinets-Kasse mit zehutausend ern in eint it, daß, vom Monat August angefangen, jeder Kreis monatlich 2 ausend Gulden in so lange empfange, bis jeder die ihm bestimmte ** von 10 000 Fl erhalten haben, also die Gesammt⸗Summe I r,. 9 nach Verlauf von 10 Monaten bez hlt seyn wird. und er e m, r n,, , . nin espenlti n ĩ 14 Besitzer in unverschuldeten Not en mit den zur fondern auch in allen Deutschen Gauen. Und es konnts d ö Lrhaltung sbres Ünweseng nöthigen Dariehen e. geringe .

Aug. Freih. von Fritsch, das funfzigjaͤhrige Dienst·Jubilaͤum

Deßau, 4. Mai. Fuͤnf und zwanzig Jahre ist⸗ her, daß das Wort eines Deutschen Königs An mein Voll

wohl nicht fehlen, daß wie in Preußen, so auch hier in Anheh, ung und leidsicht Rückzahlungsfristen allenfalls auch ohne die oft Deßau, welches seit langer als einein Jahrhundeit, ow . wier Bestellung einer Sppothet zu unn f gen 2mm fl

nießen. III. Welche Fälle dann geelgner seyen, Unterstũtzungen aus den Hülfeguellen ju erhalten, kann ö im Allgemeinen nicht be⸗ slimmt und muß dem Ermessen der leltenden Behörden anheimgestellt werden; beispieigweise werden jedoch angeführt: Biehfall, Mangel an Saamen und Brodfillchten, Verlust des Handwerks ⸗Geräths durch Brand u. dgl. nöthige Haupt-Repargaturen von Wohn- und Wirth⸗ schafts- Gebäuden u. dgl. Iv. Die Anleihen aus den Hülfs⸗-Kassen aeschehen gegen Tilgung durch Annuitäten nach einem in der beige⸗ fügten Tabelle desiimmten Maße; dieselben sellen nicht unter 190 Zl, nicht über z00 Fl. betragen. In welchem Zeitraume und nach wel⸗ chem Zinsfuße die Tilgung zu gescheben habe, wird die leitende Bt⸗ börde nach der Natur des Falles jedesmal bestimmen. V. Die Sicher⸗ beit, welche die Schuldner zu leisien haben, kann zwar, wenn es die Umstände erlauben, in iner ordentlichen Hrpoihek für den Ka— pitals-⸗Betrag bestehen, wo aber diese nicht geieistet werden kann, soll nur die jibrlich zu jablende Rente auf irgend eine schickliche Weise gesichert werden, VI. Zu Anieipen aus jeder Kreis⸗-Hülfelasse haben nur selche bedürftige Bavern Anspruch, welche in dem Fereise als fer, , . oder Gewerbs. Besitzer ansässig sind. In dem Unter. Mainkreise tritt noch die besondere Ausnahme ein, daß die Ein⸗ vehner des Fürstenihums Aschaffenburg, welche aus der von dem Kurfürsten Friedrich Karl Jofeyh, verchrungé würdigen Andenkens, in Jahre 1780 gestifteten Landes⸗-Roihduiftslasse die nöthige Unter⸗ stüpüng erhalten können, auf diese Unsere Stiftung keinen Anspruch haben.. VII. Jeder Bewerber um ein Darlehen hai neben seiner zin. fässigkeit im Kreife noch dar zuthun; ) seine rechtliche und sittliche Auffllbrung, Erwerbsamkeit und Thätigkeit; b) die Gefährdung sei⸗ nes ferneren Erwerbstandes durch einen unverschuldeten Neihfall und die Möglichkeit, sich durch ein Darlehen zu erhalten; ) die Unmög⸗ lichkeit, sich auf anderem Wege die nöthigsten Mittel zu ver⸗ schaffen. Unter mehreren Bewerbern soll demjenigen der Vorrang gegeben werden, welcher sich in der dringendsten Noih befindet, auch soll bei der Vertheilung die möglichste Rücksicht auf die Erweiterung und Bervielfältigung der zu gebenden Unterstützungen genommen, da⸗ ber mehrere kleinere Darleben größeren vorgezogen werden. VIII. Die Verwendung der erhaltenen Aushülfe bat unter einer von der leiten⸗ den Behörde anzuordnenden Aufsicht zu geschehen. 1X. Stirbt ein Schuldner vor Rückzablung des erbaltenen Anlebens, so sollen des⸗ sen Wittwe und Erben in auf⸗ und absteigender Linie dasselbe, wenn das Bedürfniß fortbestebt, nach dem ursprünglichen Plane zu tilgen fortfahren; hat aber das Bedürfniß aufgehört, oder treten Testa⸗ ments oder Seiten Erben in den Nachlaß ein, so soll der zu berech⸗ nende Kapital- Rest baar abgeführt werden. X. Die Leitüng dieser Anstalt übertragen Wir der Regierung eines jeden Kreises; da Wir jedoch wünschen, daß sich in jedem derselben Unterstütungs⸗Ver⸗ eine bilden, so behalten Wir Uns bevor, diesen einen Theil der Ge⸗ schäftéführung nach dem Umfange und den Satzungen, welche sich dieselben etwa geben werden, zu übertragen, sobald Uns diese zur Ge⸗ nebmigung werden vorgelegt seyn. XI. Wir hoffen, und werden es mit besonderem Woblgefallen sehen (baben auch vor, langjãhrige Dienste durch Auszeichnung zu belohnen), daß sich ein mit binläng⸗ lichem Vermögen angesessener Einwobner Unserer Kreis ⸗Haupistadte jum unentgeltlichen Rendanten der Hülfskasse versiehen werde; außer⸗ dem wollen Wir, daß die Kosten für Remuneration des Rendanten und die Regie möglichst beschräntt, und Unserer Genehmigung vor⸗ behalten werden. Ali. Zur Vermehrung der Fonds sollen nicht nur alle Zinsen admassirt werden, so weit nicht solche zur Bestreitung der Ausgaben erforderlich sind, sondern Wir vertrauen auch zu den Land⸗ räthen jedes Kreises, welchen jäbrlich die revidirte Rechnung nebst Belegen vorgelegt werden soll; dieseiben werden die Mittel sinden, diese Anstalt möglichst zu erweitern, so wie sich ohnehin, wenn Hülfs-ereine sich bilden sollten, die möglichste Beförderung des Zweckes nicht bezweifeln läßt. Xill. Wir behalten Uns und Un— seren Regierungs- Rachfolgern bevor, in Fällen, wo etwa in der Kreis. Eintbeilung Aenderung statisinden würde, über die Nutztheilung des von Uns gestifteten Kapitals und des Zinsen⸗Anwachses weitere Ber⸗ fügungen zu treffen „wobei jedech die geänderte Vertheilung desjeni⸗ gen Stiftüngs⸗Vermögens, welches sich aus der Wohlthätigteit Ein⸗ a. eder den Beiträgen der Gemeinden bilden wird, nach dem Wil⸗ en der Geber, nach llebereinkunft, und in Ermangelnng anderer Rormen, nach der Berblferung ungebindert bleiben soll. XIV. Die für die Geschäfisführung nöibigen Jüstructionen werden Wir nachträg- lich eriheilen. Gegenwärtige Siifiungs, Brief einer Hülfs⸗Kasse und die darin enthaltenen Satzungen beslätigen Wir mit Unserer Unter⸗ schrift und laffen Unser gebeimes Kabinets-Siegel beidrucken. Gege⸗ ben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Müuchen . ä 18s. u dw ig.“

Nurnberg, 8. Mai. Im hiesigen Korrespondenten liest man Folgendes vom Main Frankfurt): „Seit meinem vorigen Schreiben haben wir die Kunde erhalten von dem, was sich am 25. April in dem strategischen Rayon der Bundes— festung Luxemburg ereignete. Der Kommandant dieser Bun⸗ desfestung, unzweifelhaft mit klar sich aussprechenden In— structionen des Bundestags versehen, hat unter Absendung einer hinreichenden Waffenmacht, um einem moͤglichen Zwischen⸗ fall nachdruͤcklich begegnen zu koͤnnen, einen mit der Belgischen Fahne „geschmuͤckten“ Freiheitsbaum in dem, im Rayon der Bundesfestung Luxemburg liegenden Orte Strassen umhauen und die Belgische Fahne in die Bundesfestung einbringen lassen. Ueber diese rechtlich begruͤndete Handlung haben die Belgischen

Demonstration der Belgischen Reprasentanten⸗Kammer und Bewe⸗ gungen unter dem Belgischen Volke zur Folge gehabt. Wenn aber Belgischer Seits behauptet wird, Deutschland habe durch seine Besatzung in Luxemburg Belgisches Gebiet geschändet, den Belgischen National-Farben und der Belgischen Revolution Hohn gesprochen, so weiß man wahrlich nicht, was man mit Deutschem Sinne zu solcher Arroganz und Aufgeblasenheit sagen soll. Im strategischen Rayon der Bundes- Festung Luxemburg kann nur die Autorität des Deutschen Bundes herrschen, und ihr muͤssen sich alle Ortschaften darin unbedingt unterwerfen, denn sie befinden sich auf einem Deutschen Ge— bietstheile. Die Belgische Revolution hatte es auch noch nicht gewagt, in den Rayon der Bundes⸗-Festung Luxembur

einzudringen, und wie konnte es nun geduldet werden, . sie ihr Panier darin entfalte? Nach zuverlaͤssigen Mit⸗ theilungen aus Bruͤssel, die auf diplsmatischem Wege hier eingetroffen, ist das Bruͤsseler Kabinet auch weit entfernt, die Bewegungen im Luxemburgischen und Lim— burgischen billigen zu wollen. Die Belgische Regierung hat sich beeilt, dieses zu erkennen zu geben. Sie wird des halb es auch nicht versuchen, die Bewohner des strategischen Rayons zu unterstuͤtzen, oder sie nur in Schutz zu nehmen. Die An—⸗ gabe Belgischer Blatter, unter welchen auch der ministerielle „Independant,“ der Kommandant der Bundesfestung Luxem⸗ burg habe alle Buͤrgermeister der Ortschaft im Rayon fuͤr die Aufrechthaltung der Ruhe verantwortlich gemacht, bezweifeln wir keineswegs. Wohl aber mochten wir das bezweifeln, was von dem sogenannten status quo gesagt wird. Der status quo, welcher in Folge der Mai⸗Convention zwischen Holland und Bel⸗ gien eingetreten, und wodurch eine Wiederaufnahme der Feindselig⸗ keiten zwischen beiden Theilen untersagt ist, ist n ich t auf den strategi⸗ schen Rayon der Bundesfestung anzuwenden. Der Deutsche Bund ist bei dem status quo in den Niederlanden nicht betheiligt und hat ihn mithin auch nicht zu respektiren. Allerdings behauptete das Londoner Kabinet in dem neulich wegen der Gruͤnewalder

Angelegenheit mit dem Haager Kabinet gefuͤhrten Notenwechsel,

Blaͤtter nicht allein großen Laͤrm erhoben, sondern sie hat auch eine

2. 121 H . 11 1 * Sr bm, 11 I den strategischen Rayon der Bundes Festung Luxenburg ange⸗ wendet werden; allein dies wurde nicht von dem Haager 92 binet zugegeben, und wird noch viel weniger vom Deutschen Bunde zugestanden werden. Der Deutsche Bund hat das Recht, innerhalb des strategischen Rayons . jede Maßregel zu ergreifen, die er in irgend einem Interesse Deutsch⸗ lands fur noͤthig findet, und sich dabei nicht um den ztatus quo zu bekümmern. Aber nicht sowohl Deutschland, als vielmehr der Londoner Konferenz, mithin den Großmächten Europa's, spricht die Belgische Kevolution nun Hohn. Denn ist es nicht eine Forisetzung der Belgischen Revolution, wenn sich in Bruͤssel eine Bewaffnungs- und Vertheidigungs Kom— mission bildet, wie es geschehen, welche den Bewohnern Luxem⸗ burgs und Limburgs zu Hülfe eilen will in dem ihnen von den Belgischen Patrioten anempfohlenen thaätlichen Widerstand ge— gen die Ausfuhrung einer zwischen den Europaäischen Großmaäch—⸗ ten und Belgien abgeschlossenen Uebereinkunft, gegen die Aus⸗ fuͤhrung des Traktats vom 15. November 1831? Freilich iebt es auch namentlich ein Deutsches oͤffentliches Organ am hein, das fast täglich Artikel aus Bruͤssel bringt, welche un⸗ aufhörlich gegen Holland und seinen mit echtem Deutschen Cha⸗ rakter begabten Monarchen zu Felde ziehen. Wir wurden es versuchen, diese Artikel zu wuͤrdigen, wenn sie unabhaͤngig ge— schrieben waͤren. Aber von ihrem Verfasser heißt es: „Deß Brod ich ess', deß Lied ich sing““, und es duͤrfie somit alle Be⸗ lehrung unnützer Weise versucht werden. Bewahren wir aber Deutfche Gesinnungen, und machen wir sie geltend uberall, wo und wann es Noth thut!“

Oester reich.

Wien, 5. Mai. Heute hat Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl die Preis-Vertheilung fuͤr die edel⸗ sten a ,,. bei der Ausstellung im Augarten vorgenom⸗ men, da Se. Majestat der Kaiser sich durch eine leichte Unpäß⸗ lichkeit an der eigenhaͤndigen Vollziehung dieser Feierlichkeit verhindert sahen. Vermuthlich wird aus diesem Grunde auch die Üebersiedelung des Hofes von hier nach Schoͤnbrunn kaum vor dem 16ten d. stattfinden. Das hiesige diplomatische Corps ist bereits eingeladen worden, der Lombardischen Köͤnigs⸗Kroöͤnung beizuwohnen.

Der Staatskanzler, Fuͤrst von Metternich, wird in näch—⸗ ster Woche seine herrliche von einem wunderhuͤbschen Garten umgebene Villa in der Vorstadt Landstraße beziehen, und von da Aus im Monat Juni die schon besprochene Reise nach Boöͤh⸗ men u. s. w. antreten.

Der Russische Fuͤrst Baradinsky, welcher kuͤrzlich das UÜn⸗

luͤck hatte, üͤberfahren zu werden, befindet sich nun außer Ge⸗ ahr und auf dem Wege der Besserung. Der thaͤtige und um seine Regierung sehr verdiente Koͤ⸗ niglich Französische General⸗Konsul in Triest, Herr Levasseur, hat aus Paris die e eig: von seiner in gleicher Eigenschaft nach Bahia in Brasilien beschlossenen Versetzung erhalten, und ist nun im Begriff, sich perfoͤnlich nach Paris zu begeben, um gegen diese Versetzung Vorstellung zu machen.

Wegen Verweigerung des Exequaturs fuͤr die von Frank— reich fuͤr Dalmatien ernannten Konsular⸗Agenten findet jetzt zwischen Frankreich und Oesterreich ein lebhafter Notenwechsel statt; es ist nicht unwahrscheinlich, daß wenigstens Einzel⸗ nen der Ernannten das Exequatur ertheilt wird, so räth—⸗ seihaft auch bis heute noch immer das Motiv dieser Ernennun⸗

en erscheinen muß. Merkwuͤrdig ist, daß die Franzoͤsischen

ournale über diesen Gegenstand bisher ein so gaͤnzliches Still⸗ sch weg n beobachteten.

n dem kuͤrzlich wegen Meuchelmordes zum Tode verur— theilten Soldaten ist gestern der Urtheilsspruch mit dem Strange ven gen worden.

n der Montenegrinischen Graͤnze waͤre es neulich beinahe wieder zu blutegen Auftritten gekommen, und zwar diesmal nicht zwischen Türken und Montenegrinern, wie bisher uͤblich, sondern zwischen letzteren und den Oesterreichern. Die Bevol⸗ kerung der Montenegrinischen Nahia cermnitzka war naͤmlich mit den Bewohnern des Gebietes von Cattano wegen Graͤnz⸗ Differenzen in Streit gerathen, der in den letzten Wochen einen so ernsten Charakter annghm, daß die Oesterreichische Regierung fuͤr raihsam hielt, zwei Bataillone Infanterie mit gehoͤriger Ar⸗ tillerie nach dem bedrohten Graͤnzpunkte zu beordern, und die diesseitigen Rechte auf solche Weise zu schuͤtzen. Die benach—⸗ barten Tuͤrken jubelten uͤber diese Demonstration Oesterreichs in der Zuversicht, daß sie zu einem foͤrmlichen Bruche und ernsten Feindseligkeiten mit den Montenegrinern fuͤhren muͤsse, allein wenn sie reiflich daruͤber nachgedacht haͤtten, so wuͤrden sie im Voraus erkannt haben, daß gerade im Gegentheil Oesterreich damit das fast einzige Mittel ergriff, blutige Scenen zu ver— huͤten. Die Oesterreichischen Truppen haben sich auf der Graͤnze aufgestellt, und durch ihre 4 bei den Montenegrinern jede feindselige Absicht erstickt. Zwar sind bereits von dem Wladika dringende Vorstellungen ergangen, daß die Truppen von der Graͤnze zurückgezogen werden moͤchten, allein bis jetzt haben

muthlich erst dann thun, wenn der Wladika persöͤnlich wegen Respektirung des Oesterreichischen Gebiets und ruhigen Verhaltens der Bewohner der angraͤnzenden Nahien fuͤr die Zukunft genugend verlaͤßliche Zusicherungen ertheilt haben wird. Man zweifelt nicht, daß dies geschehen, und somit der gegen— waͤrtig? bedrohliche Zustand an der Graͤnze wieder sein Ende erreichen werde. Der Koͤniglich Großbritanische General—⸗ Konsul, Fuͤrst von Vasoevich, hat Cetinje wieder verlassen, und eine ,,. Herzegovina und Bosnien angetreten, wo er mit dem Tuͤrkischen Statthalter lebhaft verkehrt, und dadurch die oͤffentliche Aufmerksamkeit in foͤrtwährender Spannung er— hält. Der Zweck seines Besuches in Cetinje soll, wie schon er— wähnt, vorzugsweise privater Beschaffenheit gewesen seyn, und insbesondere auf die von ihm angenommene Fuͤrstenwüͤrde Be⸗ 6 gehabt haben. Man behauptet ubrigens, daß Fuͤrst von n, nicht ganz zufeieden mit dem Wladika von Cetinje abgereist sey.

Aus Corfu berichtet man, daß sich dort einige Aegyptische Commissaire befinden, die aͤußerst lebhaft mit Albanien kommu⸗ niziren. Man versichert, daß sie vorzugsweise bemuͤht seyen,

was ihnen ziemlich gelungen seyn soll. It alien.

Rom, 28. April. Der Großherzog von Toskana hat vor— estern und der Prinz Johann von Sachsen gestern dem Papste nen, 8 rar e. m ;

er nigl. Preuß. Gesandte beim Paͤpstlichen Stuhl Geheimer Legations Rath Bunsen, ist , . seiner 3

milie von hier nach Deutschland abgereist.

diese ihre Stellung nicht veraͤndert, und werden dies ver⸗

fuͤt Mehmed Ali's Armee unter den Albanesen zu rekrutiren,