1838 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der bisherige Gouverneur von Ceylen, Sir W. Herton, fuͤgbar, in Reparatur, in Reserve ist; an einem allesumfassen⸗

ist vorgestern von Ostindien hier eingetroffen. Belgien.

Bruͤssel, 10. Mai. handlungen der Repraͤsentanten⸗Kammer uͤber die Frage, ob es zweckmäßig sey, daß die Regierung auch ferner die Eisenbahnen für ihre Rechnung baue, theilen wir Nachstehendes aus der Sitzung vom 7. . M. mit. Herr Verhaegen, der das ganze bisher befolgte System fuͤr verderblich erklaͤrte, sagte unter An— derem: „Der Enthusiasmus ist zu manchen Dingen gut; sor— gen wir nur, daß er uns nicht in die Irre verlocke; die Eisen⸗ bahnfrage ist nichts anderes als eine Geldfrage; koͤnnt Ihr billig bauen und sparsam verwalten, so moͤgen Euch die Anlagen Vortheil bringen; im umgekehrten Falle wird Euch die Reue zu spaͤt kommen. Es sind ja Actien-Vereine da, die bauen wollen; gebt doch dem Privat⸗Interesse freien Spielraum; dann wird das kostspielige Grandiose vermieden, dem wir nur schöne Gebaͤude, aber keine ergiebige Verzinsung des angelegten Kapitals ver— danken; die Belgische Eisenbahn kostet schon 54 Millio— nen; jetzt sollen abermals 21 Millionen darauf verwendet werden; liefern die geoͤffneten Bahnstrecken einen Ertrag der die Zinsen der dafür aufgewendeten Summen deckt⸗ Der Staat muß ein enormes Material besitzen; ist es gehoͤ— rig inventarisirt? Man hatte angefangen, die Maschinen und Lokomotive im Lande machen zu lassen; dies scheint nicht

mehr zu geschehen; die Administration kommt mir chaotisch

vor; man hoͤrt nur von Klagen uͤber den mangelhaften Dienst auf der Bahn; die Regierung sollte einmal einsehen, daß es ihr rein unmoͤglich ist, die Aufsicht über so kolossale, täglich be— fahrene Bahn-Anlagen zu fuͤhren. Die Regierung soll nicht spekuliren; sie soll nur die Speculationen uͤberwachen und an Bedingungen knuͤpfen; sie kann dann auch auf Einhaltung die— ser Bedingungen bestehen; verwaltet sie aber selbst, so wird sie Dartei und Richter zugleich. Soll ich einen Rath geben? Mun denn, ich rathe euch, verkauft eure Bahnen jetzt noch, während das Unternehmungsfieber grassirt, heute koͤnnt ihr viel⸗ leicht euer Kapital noch herausziehen; spaͤter wird es euch nicht so gut werden. So ist meine Ueberzeugung und darum stelle ich nun acht Fragen: I) Wie viel Kapital ist aufgewendet wor⸗ den fuͤr die der Befahrung eroͤffneten Bahn-Sectionen? 2) Wie fark war die Einnahme? 3) Wie viel Angestellte sind bei jeder Section? 4) Wie berechnen sich die Verwaltungs-Kosten? 5)

Wird eine Erhoͤhung des Tarifs noͤthig seyn, um Zinsen und predigen und das herbeistroͤmende Volk vernachlaͤssigt seine Arbeit.

Dafuͤr wird ihm aus Jesuitenmunde der Trost, daß ihre Aecker hun⸗

Amortissement zu decken? 6) Ist ein Inventar des Materials vorhanden? 7) Wird ein Bahndienst fuͤr die Nacht beabsichtigt?

Von den vorgestern erwähnten Ver“

) Ist es wahr, daß die Regierung vorhat, große Werkstaͤtten

zum Maschinenbau und Hochofen anzulegen, auch die Kohlen— gruben zum Eisenbahnendienst auszubeuten?“ Der Mi— nister der oͤffentlichen Bauten, Herr Nothomb, hat auf die Angriffe Verhaegen's und seine Fragen befriedigend geant— wortet. Zuerst beruft er sich auf die nach Vorschrift des Ge— setzes vom 1. Mai 18331 schon zweimal eingereichten Rechen⸗ schafts-Ablegungen; dann kuͤndigt er eine neue an, die in wenig Tagen an die Kammer kommen soll; sie erledigt alle Fragen des Gegners der Bahnen; Nothomb beruͤhrt jedoch gleich aus dem Gedaͤchtniß, was in wesentlichen Beziehungen daraus re— sultirt. „Ich hielt die aufgeworfenen Bedenken fuͤr laͤngst geloͤst und entfernt; ich glaubte, alle Zweifel seyen am schlagendsten durch die thatsaͤchlichen Ergebnisse widerlegt. Erwaͤgt man die Umstände und urtheilt man unbefangen, so wird man zugestehen muͤssen, daß die Ereignisse unser Erwarten gerechtfertigt haben. Wir hatten Glück in dem Bau, Gluͤck in der Benutzung der Eisenbahn. Gluͤck im Bau! Ja, unsere Bahn kostet im Ver— haͤltniß am wenigsten von allen, die noch angelegt wurden. Die Belgische Eisenbahn mit doppeltem Fahrweg wird per Kilome⸗ ter 166,000 Fr. kosten; ich habe zuverlaͤssige Notizen unter Augen, woraus sich ergiebt, daß die Bahn von Liverpool nach Manchester per Kilometer 700, 000 Fr. gekostet hat; die von London nach Birmingham 300,009 Fr., die von Lon— don nach Bristol 5,000 Fr.; ich will nicht reden von der London⸗Greenwich-Bahn, dieser Monumentalstraße mit Galle⸗ rien und Arcaden, denn sie wird zwei Millionen Fr. per Kilo— meter zu stehen kommen; in Frankreich rechnet man die St. Etienne⸗Bahn zu z00, 900 Fr., die St. Germainer auf 600, 000 Fr., die Versailler Cam linken Seineufer) auf 400,000 Fr. per Ki— lometer. Kurz, die Belgische Bahn ist die billigste im Bau. Aber auch in der Ausbeutung und dem Ertrage hatten wir SGluͤck. Zuerst duͤrfen wir uns freuen, daß auf der Belgischen Bahn keine jener furchtbaren Katastrophen vorgekommen ist wie sie nicht selten aus anderen Laͤndern berichtet werden; ein— zelne Ungluͤcksfaͤlle werden immer zu beklagen seyn; das gilt aber auch fuͤr die Minenarbeiten, und doch faͤllt Niemandem ein, die Regierung deshalb verantwortlich machen zu wollen. Es sind allerdings Klagen uͤber verspaͤtete Ankunft der Dampf— wagen laut geworden; wenn am Eilwagen ein Rad bricht und die Reisenden ein Paar Stunden aufgehalten werden, so sind es hoͤchstens 18 Personen, die darunter leiden; ihre Be— schwerden verlieren sich fast ungehoͤrt; ganz anders ist es mit der Eisenbahn, auf welcher 3000 Menschen fortgeschafft wer— den; passirt das Geringste, so . gleich die 5000 ein lau— tes Geschrei; da heißt es denn: Wo steckt der Minister? Sollte er nicht bei jeder Abfahrt zugegen seyn und auch auf jeder Station! Ich aber sage der Kammer, auf unserer Bahn geht Alles so gut, wie in England und in Amerika, und ich glaube, wir duͤrfen es als ein Wunder ansehen, daß es so ist. Uunser Tarif tst nicht aristokratisch; gebt mir den Englischen Tarif, und ich stehe fuͤr Wegraͤumung aller Verlegenheiten; es ist leichter, 106 Reisende fortzuschaffen, die 20 Fr. fuͤr den Kopf zahlen, als 1060 Reisende fuͤr 2 Fr. die Person; der Ertrag ist derselbe, aber der Kosten-Aufwand weit großer, denn man bedarf mehr Material, mehr Angestellte, mehr Aufsicht. Wir in Belgien transportiren die Menge, in England und Amercka fahren nur die Wohlhabenden auf der Eisenbahn. Es ist nun vier Jahre, daß wir das Gesetz zur Anlegung von Bahnen haben; in den vier Jahren sind ver g Lieues fertig geworden ein Resultat, wozu sich das Land Gluͤck wuͤnschen darf. Die Einnahme und die Ausgabe unserer Bahn stehen im Budget; die Einnahme war (im letzten Jahre) 1/16, 82 Fr, die Ausgabe fuͤr Unterhaltung und Verwaltung belief sich auf 1,0561, io7 Fr., so daß zur Deckung der Zinsen vom Ka—⸗ pital 365,875 Fr. uͤbrig blieben. (Nimmt man an, daß, wie oben vorkam, die Bahn bereits 354 Millionen kostet, so waͤre freilich der Netto- Ertrag nicht einladend zur Speculation.) Haͤtten wir die Bahn-Anlage Privaten uͤberlassen, sie wuͤrden einen ganz anderen Tarif verlangt und nicht die große Zahl des Volks transportirt haben; die Bahn waͤre dann nicht ein allgemeines Verbindungs⸗Mittel, eine National⸗Wohlthat gewe⸗ sen. Ueber das Material der Bahn bestehen geordnete Ver— zeichnisse; ich erfahre jedesmal am 25sten des Monats, was ver⸗

ner gefunden.

den Inventarium wird eben jetzt gearbeitet. Die Regierung hat auf verschiedenen Punkten Werkstätten fuͤr ne ern und Herstellung der Maschinen errichten lassen; sobald sie ein— mal die Ausbeutung der Bahn in ihren Wirkungskreis zog, konnte sie sich von der Sorge fuͤr prompte Reparatur nicht entbinden. Man wird zusehen, ob es in der Folge möͤg— lich ist, Kontrakte darüber mit Privaten . Was die Lieferung der Lokomotive angeht, so hat die Regierung Vertraͤge mit Herrn John Cockerill in Se— raing und mit Herrn Robert Stephenson in New— castle. Der letztere hat seine Verpflichtungen vollkommen geloͤst; er sollte vierzehn Lokomotive liefern und hat sie gelie⸗ fert; ich habe acht neue bei 26. bestellt, was ich thun mußte, weil der Belgische Maschinenbauer seine Verbindlichkeit nicht ganz eingehalten hat. Herr Cockerill sollte siebenundzwanzig Locomotive liefern; er ist noch zum Theil damit zuruͤck. Um jedem Vorwurf zu begegnen, konsultirte ich Herrn Cockerill, ehe ich die neue Bestellung nach Neweastle gelangen ließ; er hat zugegeben, es sey ganz angemessen, daß die Regierung einen neuen Kontrakt mit Stephenson mache. Die Schienen sind meist in Belgien angekauft worden und zwar zu einem hohen Preis, weil die Regierung bedachte, wie es ihr zukomme, die inlaͤndische Production und Bearbeitung aufzumuntern. In Jahresfrist hoffen wir die Zahl der Lokomotive auf 80 bis 100 zu bringen und die der Waggons auf 500.“

Luͤttich, 11. Mai. (Elberf. Ztg.) Man ist hier im Lande in sehr aufgeregtem Zustande: es sind der falschen Pro— pheten so viele, die unter der Maske der Heiligkeit einher— schleichen und auf die Massen, die leider noch in den Banden der Unwissenheit liegen, einen verderblichen Einfluß ausuͤben: indessen haben diese Verehrer der geistigen Sklaverei ihre Geg—⸗ Vor einigen Monaten haben alle Bischoͤfe den Bannfluch gegen die Freimaurer ins Gedaͤchtniß zuruͤckgerufen, um das Volk gegen eine Gesellschaft aufzuhetzen, die nicht so ganz in ihrem Geiste handelte. Es ist zur öͤffentlichen Fehde gekommen, die Presse hat die Hand geboten: gegenseitig er⸗ schienene Flugschriften werden unentgeltlich vertheilt: es ist ein Kampf auf Leben und Tod. Den Freimaurern, welche zu den Gebildeten gehoöͤren, schließen die sogenannten Liberalen sich an, und der Kampf wird desto hartnaͤckiger. Zu diesen Umstaͤnden kommt jetzt ein Schwarm Missionaire, welche gewaltigen Un⸗— sinn verkuͤnden, von Ort zu Ort ziehen, unter freiem Himmel

dertfaͤltige Fruͤchte tragen werden, wenn nur die Predigten besucht wuͤrden: Verdammniß, Hoͤlle, Intoleranz, Zwietracht, nichts vom Evangelium wird vernommen, letzteres duͤrfen sie nur le⸗ sen. Die Bibel⸗Gesellschaft in Bruͤssel laßt, und zwar bischoͤf— lich approbirte Bibeln verbreiten, allein man verfolgt sie, zer— reißt öffentlich die vertheilten Exemplare, und fordert das Volk zum Steinigen der Verkäufer auf. Das Ereigniß in Tilff (2 Stunden von hier) ist bekannt der dortige Buͤrgermeister soll jetzt in die Provinzial-⸗Deputation gewaͤhlt werden: der Advokat des Bischofs, Bruder des Schwiegersohnes von de Theux (Herr v. Longrée / Verdbois), opponirt und unser „Maas -⸗Courier“ unterstuͤtzt ihn. beider fallen selbst in den Kirchen Streitigkeiten vor, dieselben sind immer ge— fuͤllt, aber von Neugierigen, denn ein Jeder will einmal den Wahnsinn hören; da predigt man, es sey besser, seine Schwester toͤdten, als Gott läͤstern; wenn eine Mutter ihr Kind in der Wiege sehe und glaube, es werde einst der Religion un— treu werden, so solle sie ihm lieber den Dolch in das Herz sto— ßen! Ein Bibel-Verkaͤufer steht heute hier auf dem großen Marktplatze und verkauft fuͤr 50 Cent. das neue Testament, fuͤr 3 Fr. die ganze heilige Schrift: trotz des Verbotes draͤngt man sich zusammen, Offiziere, Soldaten, Polizei, Gendarmen, alles kauft: die Erbitterung ist groß. Einem Offizier und einem Banquier, die beide Freimaurer sind, ist die kirchliche Einseg⸗ nung ihrer Ehe verweigert worden, sie haben sich mit der Ci— vil⸗Trauung begnuͤgt, und oͤffentlich erklart, wenn ihre Ehe mit Kindern gesegnet wurde, so sollten sie in der protestantischen Konfession erzogen werden. Bei solchen Ereignissen ist es kaum zu erwarten, daß nicht neue Excesse entstehen, die man natuͤrlich nicht billigen kann.

Deutschland.

Braunschweig, 12. Mai. Am gten d. M. sind in dem Dorfe Allrode, Amts Hasselfelde, 47 Wohnhaͤuser mit ihren Nebengebäuden, darunter die Pfarre, die Schule und die Ge⸗ meinde⸗Schenke, außerdem auch die Kirche und die Glocken durch eine heftige Feuersbrunst in wenigen Stunden in Asche elegt, waͤhrend die meisten Einwohner auf dem Felde mit dem Kcelen beschaͤftigt waren. Mehr als 60 Familien haben Ob⸗ dach und Habe verloren.

Leipzig, 15. Mai. 8 A. 3.) Verein gebildet, welcher die Verarbeitung des Asphalts zu Straßenpflaster und anderen Zwecken nach der von Herrn Hey— mann in Berlin unter der Mitwirkung des Herrn Veyssier in Paris bereits ausgeführten Methode beabsichtigt. Das Unter—

Es hat sich hier ein

nehmen ist auf Actien gegruͤndet, und der Verein hat vorlaͤufig

einen Vertrag mit Herrn Heymann abgeschlossen. In Auer— bach's Hofe ist eine kleine Strecke mit der nach jener Methode bereiteten Masse belegt. .

Luxemburg, 9. Mai. Ein an die Redaction der hiesi— gen Zeitung gerichtetes Schreiben lautet: „Nicht ohne Be— fremden habe ich in dem zu Arlon erscheinenden „Echo“ gele⸗ sen, daß am Tage nach der 5 der Fahne in Strassen die Bewohner der Umgegend bei der Kammer eine Petition eingereicht haͤtten, in welcher sie gegen jede Gebietsabtretung protestirten. Ein gewisser M. .., welcher in Strassen, Mamer und Kehlen die Functionen eines Secretairs bekleidet, hat diese Adresse fuͤr die Gemeinderaͤthe entworfen oder verfaßt, und die Naͤthe haben die Schrift mit der Gleichguͤltigkeit unterzeichnet, mit der man gewoͤhnlich diese Formalitaͤt auf dem Lande erfuͤllt. Die „Bewohner“ der Dorfer haben damit eben so wenig wie mit der Aufrichtung der Fahne zu schaffen. Zum Beweise, daß die Bevölkerung die Gesinnungen einiger unruhigen Kopfe, welche die Bevoͤlkerung in unserer Gegend aufzuregen suchen, nicht theilt, kann der Umstand dienen, daß die Einwohner von Strassen die zweite Fahne, welche M... am Tage nach der Expedition aufgepflanzt hatte, aus eigenem Antriebe weggenommen haben. Fast alle Dorfer in der Umgegend von Luxemburg ziehen die Mittel zu ihrer Existenz aus dieser Stadt. Die Befestigungs⸗ arbeiten bieten ihnen reichliche Gelegenheit zum Erwerbe. Da—⸗ her wuͤnschen wir nichts sehnlicher, als mit der Obrigkeit und den Einwohnern von Luxenburg in gutem Vernehmen zu blei—⸗ ben und weisen aufs Entschiedenste alle Unruhestifter zuruͤck, welche die Behoͤrden unkluger Weise aufreizen.“

Ein Schreiben aus Remich im Journal de Lu xem bourg enthält Folgendes: „In dieser Nacht hat man M Vel fh Fahnen auf den ansehnlichsten offentlichen Gebaub unserer Stadt aufgepflanzt, Diese That ist durch einige Trun kenbolde, denen man ein Trinkgeld J vollfthn ( worden. An ihrer Spitze steht ein Deutscher Fluͤchiling, j eifriger Belgischer Patriot. Zu bemerken ist, daß man die Heldenthat in der Nacht vollbracht hat, denn am Tage wurden die Bewohner unserer Stadt und der Mosel⸗Ufer, deren An, häͤnglichkeit an den Konig Wilhelm bekannt genug ist, dieselt mit Gewalt verhindert haben.“

Auf die Bemerkungen des Echo, daß die Missionspredige nun auch in Luxemburg eingedrungen seyen, um auch dit Provinz wie eine Landplage zu uͤberztehen und das Familien, gluͤck zu stͤren, erwiedert die hiesige Zeitung: „Die R. sions-Predigten sind also nicht nach Jedermanns Geschm , Es giebt viele Personen, welche dieser modernen Einrichu manche alte aus den Zeiten Köoͤnig Wilhelm's vorziehen. sagen es dem Herrn Hoffschmidt ganz unumwunden, daß ern, nige Luxemburger geneigt finden wird, die Quellen zu verg ten, und noch dazu im Interesse derjenigen, welche, nach de Zeugnisse seines Landsmannes, gekommen sind, um ihr mon, lisches Gift uͤber das Land auszuschuͤtten. Herr Hoffschmun; hat die Kammer und das Land benachrichtigt, daß man Em; saire nach Frankreich gesendet hat, um zu Gunsten des stan quo zu werben. Aber bevor die Parteigänger sich in Burgun und in der Champagne organisirt hatten, war das Haupt⸗Corpt welches sie unterstuͤtzen sollen, längst auseinander gelaufen. Da „Echo“ mißt dig Schuld der Belgischen Regierung bei, welch Emissaire nach Luxemburg geschickt haben soll, um die kriegen, sche Gluth zu dampfen. Dessen bedarf es aber 99 nicht, un die Bevoͤlkerung in ihrer Ruhe zu erhalten. enn in da Provinz einige unruhige Scenen stattgefunden haben, so sim dieselben nur ganz vereinzelte Aeußerungen. Wenn die Bry banter Fahne irgendwo aufgepflanzt worden ist, so kennt mn auch denjenigen, der es gethan hat; es war ein Agent der R, volution. In Diekirch ward sie indeß ganz im Geheimen wih. rend der Nacht aufgepflanzt.“

In demselben Blatte liest man.: „Die rasche Um— stimmung der Belgischen Blaͤtter hat etwas Komisches. Noch vor kurzer Zeit konnten sie nicht genug die Wohlthaten dei status quo preisen. Das Land befand sich gluͤcklich dabei, es genoß alle Vortheile der 24 Artikel, und Holland trug die La— sten derselben. Jetzt, wo es darauf ankommt, zu beweisen, daß der Genuß aller dieser Beguͤnstigungen Belgien Anspruͤche uf Entschädigungen giebt, ist die Verlegenheit dieser Lobpreiser des status quo nicht gering; wir fuͤrchten, daß sie sich aus derselhen nicht werden ziehen konnen.“

Oesterreich.

Wien, 12. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser sind neuerdings von einem Unwohlseyn befallen worden.

Der vorgestern aus St. Petersburg hier angekommene Courier hat bestimmtere Nachrichten in Bezug auf die Reise der Russischen Kaiser-Familie gebracht. Diesen nach wird der Großfuͤrst-Thronfolger zuverlaͤfsig im naͤchsten Monat unsere Hauptstadt besuchen. Fuͤrst Metternich hat darum seinen Reise⸗ plan wesentlich veraͤndert, und wird nun vor Ende des Monats Juni nicht von hier abgehen. Der beabsichtigte Besuch des Fuͤrsten auf dem Johannisberg ist jetzt zweifelhaft.

Die schon seit einiger Zeit erwartete große Avancements⸗ Liste unserer Armee ist nunmehr erschienen. In Folge dersel⸗ ben ruͤcken fuͤnf General-Majors zu Feld marschal⸗ Lieutenants vor, naͤmlich die General-Majors Freiherr von Wald stätten (Brigadier zu Karlstadt, wird Divisionair zu Agram), Graf Hartmann (in seiner Anstellung beim Hof. Kriegsrathe), Freiherr von Augustin (bleibt Kommandant des Feuerwerks-Corps), von Berwaldo Bianchini (Artil— lerie⸗Brigadier zu Wien, wird Divisionair der Artillerie da⸗

uind mit foͤrmlichem Widerstand drohte.

; mi * 23 ̃ m mtliche Akten den Flammen preisgegeben u. s. w.

wieder die

.

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nung wieder von selbst her.

packten sie mit übermäßiger nit dem Ungluͤcklichen, Nordern seine Retter erblickte, visio hende getäͤuschte Bevoͤlkerung' schaͤumt r i selbst, und Graf Woynga (Brigadier in Italien, wird Divi⸗ . n m, ,, .

Rekrutirungs / Sesetzes auf der Insel einigen Eindruck machen werde; allein auf eine förmliche Gahrung war man nicht ge— saßt. Kaum hatten nämlich die Behorden zur Zeit der Ostern, wesche die jungen Männer im Kreise ihrer Familien zuzubrin⸗ en pflegen, zur Ausführung des Gesetzes einige Vorkehrungen getroffen, als sich auch schon das Volk in Massen versammelte

e Der Gouverneur wurde insultirt und sogar thaͤtlich mißhandelt, saͤmmtliche Be—

hörden wurden vom Volke abgesetzt und andere Individuen

it den erledigten Aemrern bekleidet; an einigen Orten wurden Nach⸗ bem die Gemuͤther etwas besaͤnftigt waren, wurde eine Bitt— schrift an den König votirt, worin um Aufhebung der Patent—

und Stempelsteuern, so wie um Rekrutirungs-Freiheit fuͤr die Insel gebeten wird, Und eine Deputation ernannt, welche un,

zerzuͤglich mit dem zluftrage abgehen mußte, dieselbe in die Hande i Otto's zu uͤberliefern. Diese Deputation war bereits im

iraus angekõmmen, vom Koͤnige jedoch nicht angenommen, sondern an den Marine-Minister Anton Kriesi gewiesen wor— den, der sich eben auf Poros befand und zugleich den Auftrag eehlelt, sich persoͤnlich nach Hydra zu begeben. Kriesi ist von Hhdra gebuͤrtig und genießt auf dieser Insel ungemeines Anse—

. sen; es kann darum nur hoͤchst weise genannt werden, daß die

Wahl der Regierung auf ihn siel, und der Erfolg rechtfertigte vollkommen diese Anordnung. Zwar wurde Kriest im Anfange ebenfalls mit Hohn empfangen, allein bald gewann die Vernunft Oberhand in den durch uͤbertriebene Geruͤchte und salsche Ansichten ber das Rekrutirungs-Gesetz entflammten

Köpfen, und, nachdem die drei Haupt-Anstifter der Unruhen,

bei welchen übrigens gluͤcklicherweise kein Mensch'en— leben verloren gegangen und an keinerlei Privat— Eigenthum Hand gelegt worden ist, es noͤthig gefunden hatten, die Flucht zu ergreifen, stellte sich die Ruhe und Ord—

Es ist merkwuͤrdig, daß besonders die Weiber, durch ihre Leichtglaäͤubigkeit verfuͤhrt, bei diesen Sce⸗ nen eine Hauptrolle spielten. Ein Weib war es, die den Gou— verneur thätlich mißhandelte, weil sie, die ihren Mann im Frei— heits-Krieg verloren, meinte, man wolle ihr nun durch die Re— krutirung auch ihren einzigen Sohn entreißen. Die Ansicht Einzelner, daß Englische Intriguen dabei im Spiele gewesen, haͤlt man hier fuͤr absurd. (Vergl. den Artikel Griechenland.

Griechenland.

Athen, 29. April. (Allg. Ztg.) Die fast vollendete Aus— hebung der diesjaͤhrigen Konskribirten erfuhr von einer Seite, von welcher man es am wenigsten vermuthet hatte, hartnaͤckigen Widerstand. Hydra empoͤrte sich foͤrmlich gegen dieses neue

Gesetz. Die Einwohner begannen ihre Widerspaͤnstigkeit da⸗ mit, daß sie den Gouverneur der Insel, welcher seine Pflicht getreu versehen wollte, in einer oͤffentlichen Versammlung uͤber⸗ sieln und ihn mit Schlagen und Stoͤßen barbarisch mißhandel⸗ ten. Die Weiber nahmen großen Antheil daran und zerkrall⸗ ten mit Wuth das Gesicht des Gouverneurs. Nachdem nun

die Frage, ob man den Ungluͤcklichen gaͤnzlich todtschlagen solle, mit großer Stimmen-Mehrheit vom Volke bejaht worden, mach⸗ ten zwei ruͤstige Maͤnner den Vorschlag, ihn lieber gleich einem Hunde zu ersaͤufen; da diese Proposition gefiel, so schleppte man den blutenden Gouverneur nach dem Ufer, warf ihn in eine

Barke, die zwei Männer setzten sich ebenfalls in . und stie⸗ ßen vom Lande. Die ganze Bevoͤlkerung eilte ans Ufer, um die Execution mit anzusehen. „Nun“, riefen mehrere den in der Barke befindlichen Mannern zu, „werft den Hund einmal hinaus“ „Noch nicht“, antworteten diese, „wir sind noch

zu nahe am Lande, er konnte sich durch Schwimmen retten.“ Als sie endlich mehrere Schußweiten vom Ufer entfernt waren,

Kraft die Ruder, und flohen

der uͤberrascht in seinen vermeintlichen nach Poros. Die am Ufer ste—

chmaͤhungen aus. Kaum gelangte die Nachricht nach Athen,

sionair in Oedenburg). Dann werden 12 Obersten zu Ge, als der Marine-Minister sich augenblicklich nach Hydra begab,

neral⸗Majors befördert, namlich die Obersten Freiherr von Dankelmann (von Sachsen⸗Koburg Ulanen, wird Brigadier zu Theresienstadt)R, von Wania (von Paumgarten Infanterie, wird Brigadier in Podgorze), von Lebzeltern (im Inge nieur-Corps, in seiner Anstellung), von Weigelsperg (vom zten Jäger-Bataillon, wird Brigadier in Mailand), von Schsnhals (General⸗Adjutant des Grafen Radetzky, in seiner Anstellung), von Rajakovich (vom Deutsch-Banater Graͤnz Regiment, wird Brigadier zu Mittrowitz), von Eliatsch ek (vdon Richter Infanterie, wird Brigadier zu Innsbruck), Graf Cabog⸗ (im Ingenieur⸗Lorps), und Graf Meraviglia (Oberst⸗Höf

Aer auf Anrathen einiger von den Felsen herunter rufenden Stimmen die Insel nicht betrat, sondern von seinem Fahrzeuge aus im Namen des Koͤnigs den Hydrioten vier Tage Bedenk—⸗ zeit bestimmte, nach deren Verlauf, wenn nicht Alles zur Ordnung zurückgekehrt sey, die strengsten Maßregeln ohne alle Ruͤcksicht angewendet wurden. Zu gleicher Zeit wurde ein großer Theil unserer Garnisons- Truppen eingeschifft, um Hydra gegenuͤber das Resultat zu erwarten. Mittlerweile langte eine Deputa⸗ tion der empöoͤrten Insulaner im Piraͤus an, um im Namen saͤmmtlicher Hydrioten ihre Beschwerden dem Koͤnige vorzutra⸗ gen; da es jedoch natuͤrlich ist, daß kein Monarch eine Deputa—

meister bei Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Rainer, Beide tion annimmt, deren Absender die Antwort mit gewaffneter

in ihrer Anstellung), von Glaeser (von Kaiser Chevauxlegert, wird Brigadier beim mobilen Corps in Italien), von Medin (vom St. Georger Graͤnz⸗Regiment, wird Brigadier zu Pan?

sowa), und von Hartlieb (beim Generalstab, wird Brigadir M

zu Karlstadt). Der Feldmarschall-Lieutenant und Divisionair zu Hermannstadt, von Villata, wird in gleicher Eigenschat nach Kaschau versetzt; der Feldmarschall-Lieutenant und Divi sionair zu Oedenburg, von Piccard, zum Festungs⸗Komman⸗ danten von Peterwardein, und der General-Major und Br gadier zu Laibach, von P ir guet, zum Festungs⸗Kommandan ten von Legnago ernannt. Ferner werden versetzt: der Generg Major und Brigadier zu Innsbruck, Graf Thurn, in gleicht Eigenschaft nach Graͤtz, der General-Major und Brigadier zu Pilsen, Freiherr von Mylius, ebenso nach Prag, Und der General⸗Major und Brigadier zu Mittrowitz, von Maing, nach Verona. In Pensionsstand treten: der bisherige Festunzt⸗

Dand erwarten, so erhielt der Hasen-Capitain von Piraͤus die Ordre, die Verblendeten nicht aus Land zu lassen, und sie muß— ten noch in der Nacht um 2 Uhr den Hafen wieder verlassen. it großer Spannung sah man nun dem Ablaufe des nach⸗

sichts vollen Ter mi 538 en 2 . ĩ. r schte tmins entgegen, um so mehr, als die meisten Ca— pitaine und . Grü . n,

und in Folge dessen noͤthigenfalls Soͤhne gegen Vater, Bruͤder

Offiziere der Griechischen Marine Hydrioten sind,

gegen Bruͤder hatten feindlich agiren inüssen? Die letzten Nach⸗ echten jedoch lauten sehr beruhigend. Noch vor Ablauf der ir, Tage verschwanden die eigentlichen Aufwiegler, ihre Aus— Gunz fuͤrchtend, heimlich von der Insel, und man betrachtet icon jetzt die ganze Sache als beigesegt.

Kommandant von Peterwardein, Feldmarschall- Lieutenant von schiff

Milanes, der General-Major und Brigadier in Italien, Freiherr von Corbey, mit Feldmarschall- Lieutenants Tharal ter, und die Obersten, Freiherr von Dlauhowesky, von Jordis und von Brehm, alle drei mit General-Majors⸗ Charakter.

Das Projekt eines Getraide⸗Dampfm

Triest. 8. Mai. Eben hier eingegangene Briest aus Athen vom 29sten v. M. bringen Anzelge von bedauen⸗ lichen Unruhen, deren Schauplatz die Insel Hhdra gewesen is. Anlaß hierzu gab das neue Rekrutirungs⸗Gefetz, nach welchem gedachte Insel die verhaͤltnißmaͤßige Zahl Rekruten durch Be

stimmung des Looses stellen sollte. Da die Insel Hydra durch

den Freiheitskampf ganz besonders gelitten, so daß kaum eine Familie existirt, die nicht einen oder den anderen ihrer

ei der Griechischen Flotte und in dem Arsenale Dienst thut,

so ließ sich wohl voraussehen, daß die Einfuͤhrung des neuen J

Ange⸗ U ,, verloren hat, uͤberdies aber eine große Zahl Hydrioten

Drufen' berufen worden

n ge von Aleppo nach egyptischen Armee, begri

g. in Aleppo ausgebr

gleich um, und unterdrückte di

inrichtungen.

has von]

& Geißel h

g durch zahlreiche Verdacht des Pa⸗ und soll einen seiner Soͤhne iese Forderung soll einen mir treue Bevoͤlkerung des ie Vermittelung des Emir zu einem 1 . ten Mitte ; n, seine Zuflucht? Er hat zahlreiche Emissaire mi? . ummen ausgesendet, um die Fuͤhrer der Insurrection

gekommen ist, stroͤmen sehr viele Fremde hierher. merkte man hier den General Ventura,

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zu bestechen. Bis jetzt scheint sein Bestechungs⸗ Sy⸗ stem noch zu keinen großen Resultaten gefuͤhrt zu haben. Die wenigen Truppen, welche noch hier sind, sollen nach Syrien abgehen, mit Ausnahme breier Bataillone, welche zur Besetzung Kreta's bestimmt sind. Aus Syrien sind einige Compagnieen zuruͤckgekehrt, aber leidend und entkraͤftet. Der Gesundheits-Zustand Ibrahim Pascha's soll nicht sehr be⸗ friedigend sepn, und Mehmed Ali ist sehr nieder eschlagen. Die Angelegenheiten von Hedschas konfumiren ebenfalls die Kraͤfte Aegyptens; in einem neuen Gefechte sollen die Aegyptischen Truppen bedeutende Verluste erlitten haben. Die Schiffbauten werden nichtsdestoweniger fortgesetzt, und kuͤrzlich erst ging wie— der ein neues Schiff in See. Auf einigen Schiffen, wie im Arsenal, sollen mehrere Pestfaͤlle vorgekommen seyn. Der Ge— sundheits⸗Zustand Alexandriens scheint die Reise Mehmed Alt s im Delta zu ö wo ihm kurzlich beinah ein Ungluͤck zugestoßen waͤre. ls er namlich eine Barke bestiegen hatte, um sich nach dem Dampfschiff zu begeben, ware bie beinahe durch einen heftigen Windstoß umgeworfen worden. Seitdem die Verbindung mit Indien uͤber das Rothe Meer zu Siande 2 44 be⸗ ; welcher lange Zeit im Dienste des Sultans von Labore stand, und welcher ssch jetz nach Frankreich begeben will.“ .

Inland.

Berlin, 17. Mai. Ihre Majestäͤten der König und die Koͤnigin von Hannover speisten gestern bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Majestät) en nf Se. Königl. Hoheit der Kronprinz empfingen Vormittags den Kaiserl. Tuͤrkischen Brigade⸗General, außerordentlichen Gesand⸗ ten und bevollmächtigten Minister beim hiesigen Hofe, Kiamil Pascha. Nachmittags hatte derselbe die Ehre, von Ihrer Koͤ—⸗ nigl. Hoheit der Kronprinzessin, und heute von Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Majestaͤt) und Prinzen Karl in Hoͤchstihren Palais empfangen zu werden. estern Abend besuchten die Allerhöchsten und Hoͤchsten Herrschaften die zum Besten der im Nothstande befindlichen Einwohner der laͤngs der Polnischen Graͤnze belegenen Kreise Ostpreußens und Litthauens von saͤmmtlichen Musik-Eorps der hiesigen Garnison im Opernhause ausgefuͤhrten Militair⸗Musik. Heut ist diner en famille bei Sr. Königl. Hoheit dem Prin zen Karl. Die Truppen setzen ihre begonnenen Vorübungen fort. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Sachsen,Wei⸗ mar hat bereits das Kadetten⸗Corps, Invalidenhaus, Zeughaus, Museum, die Kunstkammer, so wie andere Institute und Se⸗ henswuͤrdigkeiten Berlins, in Augenschein genommen.

Königsberg, 13. Mai. Seit dem Abgang des Eises von den Gewaͤssern hat die Schifffahrt lebhaft wieder begonnen. Im verflossenen Monat gingen in den Pillauer Hafen 28 Schiffe ein, darunter 8 mit Stackgut und gewoͤhnli⸗ chen Produkten, und 17, darunter 7 mit Getraide und anderen Produkten (die anderen mit Ballast), aus. In derselben Zeit ö. . . ö 33 . davon 3 mit Kohlen, Dach⸗ iegeln und Kartoffeln; aus: davon mit 38 z und mit Flachs 8 Schiffe. ; K.

Kulm, 7. Mai. Pr. . In einem aus Danzig vom 15. April datirten Artikel der Augsburger Allgemeinen Zeitung Nr. 116 lesen wir, unter ahnlichen Nachrichten aus Preußen, zu unserer Berwun derung auch die, daß sich hier in Kulm kuͤrzlich 15 Fkatholische) Geistliche das Wort gegeben haben sol— len, jeden Verkehr mit Protestanten und Juden abzuschneiden und als Maͤrtyrer die Rechte der katholischen Kirche zu behaup⸗ ten. Daß daran nichts Wahres ist, faͤllt in die Augen, denn wer wird so thoͤricht anfangen und sich zum Maͤrtyrer machen wollen, wo es weder Gefahren noch Verfolger giebt? Die Ver⸗ breitung solcher Nachrichten kann also nur dazu dienen, die Saat des Hasses und der Zwietracht auch da aus zustreuen, wohin sie noch nicht gedrungen ist. Aber selbst das wird hier nicht ,. denn Geistliche und Layen aller Konfessionen , 9 . ö. . und freundlichem Verkehr, oben Gott, lieben ihren Koͤnig und lassen sich dari fremdes Treiben nicht irre ö J

Köln, 13. Mai. Der kommandirende General des Sten Armee Corps und General der Kavallerie, Herr von Bor— stell, ist, nach Inspizirung der hiesigen Truppen und heute abge— . Gottesdienste uͤnd Parade, von hier nach Elberfeld

gereist.

Die Schifffahrt durch den Sund ins be sondere Preu⸗ , hisch er Flagge, im Jah re 1837. d

Die Schifffahrt durch den Sund war in den ersten beiden Monaten mehrmals, jedoch nur in kuͤrzeren Perioden, durch Eisgang unterbrochen und fing, wie in den letzten Jahren, im Monat Maͤrzʒ eigentlich erst an, in welchem 54 Preußische Schiffe mit Holz, Getraide ꝛc., aus der Ostfee kommend, klarirten. Sie zeichnete sich durch bedeutende Frequenz aus. Es haben im Sund klarirt:

Also 1837

Nationalität der Schiffe. ucht!ꝰ wen ger

Preußische Schiffe

Belgische .

Bremische

Daͤnische

Englische

Franzoͤsische amburgische annoversche ollaͤndische

Luͤbecksche

Mecklenburgische

Neapolitanische

Nord⸗Amerikanische

Norwegische

Oesterreichische

Oldenburgische

Portugiesische

RNussische

Schwedische

Spanische

Im Jahre Im Jahre 1836. 1857.

2387 2319 43

40

1113

3417

37

189 227

25 11 65

57 95

Summa IIg9i5 13102 13

Es haben mithin im Jahre 1837 1311 125 2 1186 Schiffe mehr klarirt, als im Jahre vorher, und es steht die Schifffahrt von 183 selbst derjenigen der guͤnstigsten Jahre, als Si mit 34lus, 18:5 mit 13. 116, 1828 mit 43, 25, 1869 mit 13, 149,

III IRI I-IIIIIIæYIS

125

1830 mit 13,160 Schiffen nur um ein Geringes nach.

Das Steigen der 1 durch den Sund ist haupt—

sächlich durch den reichen . Bedarf an die

ahres fortgesetzten Getraide⸗

taaten, so wie durch die großere

nach England und in allen Sorten worden.

Die Preußische Schifffahrt ist

Jahre zuruͤckgeblieben, welches dem

daß eine nicht unbedeutende Anzahl Fahrt nach Nord⸗Amerika waren. sche 6 1836 gegen alle fr deutendes gestiegen war, so ist die sehr gunstig zu betrachten. Unter den Nationen, wel

Sund in einem vermehrten Verhäͤ

Norwegen, dann England obenan, dagegen 23 Schifffahrt sich am bedẽut

rikanis

endungen na

ringsfang in Norwegen, desfen

in der ersten Hälfte des den Vereinigten erschiffung von Waizen nach Holland he e n

um 68 Schiffe im vorigen Umstand zuzuschreiben ist, Preußischer Schiffe in der Da nun aber die Preußi⸗ uͤheren Jahre um ein Be—

vorigjahrige immer noch als

an der Schifffahrt durch den

ltniß Theil nahmen, steht at die .

endsten vermindert, ein Er⸗

eigniß, welches nach der dort stattgefundenen Handels, und Geld⸗

Krisis natuͤrlich eintreten mußte.

Der direkte Verkehr Preußischer Schiffe mit den senseits des Sundes belegenen Hafen im Jahre 363 ergiebt ij e.

solgender Zusammenstellung. Rame des Landes. Belgien

2

roßbritanien

ir.

olland ordsee u. uͤbrig. Landern

2

71 59 Nord⸗Amerika

Afrika

sen als 1836. Der Ausfall zei England, dessen Einfuhr von Der Fracht⸗Verkehr Preußisch ringer, als im Jahre 1836. von Rußland nach Frankreich,

kommenden, Ladun⸗ gen.

durch den Sund gefuͤh

Bohnen Branntwein Bretter Dielen Erbsen

lachs

erste Getraide Hafer

aͤute, Felle

aufmannsguͤter Knochen Knochenkohle Lein⸗ und Rappsaamen Lumpen Malz Mehl Oelkuchen Planken Provisionen Pulver Roggen Saamen Stabe . 5 ö

immerhol Zink Ballast

.

2 3 R Q S Z es de

bestimmten, dur

den Sund gefuͤhr Ladun⸗ zef h

Inhalt. Bier Blauholz Blechplatten Dachziegel Eisen und Eisenwaaren

de *

1— ö

Kaufmannsguͤter Kreide Kugeln Maschinen Oel Reis Rosinen Salz Syrup Steine und Gyps Steinkohlen Theer r ein 9 Zucker 811 Ballast Die Ausfuhr von der Ostsee Vergleich mit i846 um 363 S net) vermehrt. Dieser Unterschied

2

Se

* c X S = 1

Gunsten des Getraides aller Art. E

; . 1214 1160 Es ist derselbe im Ganzen um 54 Schiffe geringer gewe⸗ 9 , im Verkehr mit olz aus der ee geringer war wogegen der Verkehr mit Frankreich, * . ; gien und Nord⸗Amerika größer war,

Landern durch den Sund stellte sich im vergangenen J

Es gingen na rr. Ea y 1836. 1837. 38 Daͤnemark 3 143 708 3 46 ' 72 109 1 36 Westindien 1

Vorzüglich

nach Antwerpen.. 27

Bordeaux.. A4 London .... 183

25 62 29

Amsterdam .. Bergen. ... New⸗JYork.

Norwegen, Holland, Bel⸗ als im Jahre 1836.

Schiffe zwischen fremden ahre ge⸗

er

; Es haben nämlich 1857 nur 57 Preußische Schiffe diesen , e. unter Anderen 16

elgien land nach Rußland, Daͤnemark, Lubeck ꝛc

Nachweisung der im Jahre 1837 von

Holland, 16 von Eng⸗

Preußischen Haͤfen rten Ladungen.

Gingen vorzüglich:

nach England

8 desgl. Norwegen

y u. England v England

England Holland, England

England desgl.

Norwegen Frankreich

England » England, . rankreich

9 9

Nachweisung der im Jahre 1837 nach Preußischen Haͤfen

ten Ladungen: Vorzüglich

von Hannover Holland

Norwegen, England

England, Holland

England

England desgl. desgl. desgl.

Frankreich

ee hat sich im Jahre 1837 im n e enn (Ballast aa en. e

sich hauptsaͤchlich zu s wurden naͤmlich expedirt: