1838 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eine solche Bill ginge in der naͤchsten Session im Unterhause durch,

so wurde sie doch vom Oberhause jedenfalls verworfen werden. Das genannte Blatt raͤth daher den Philanthropen, sie sollten

*

ihre Aufmerksamkeit lieber auf andere, noͤthigere und ersprieß—

lichere Gegenstaͤnde richten, um so mehr, als das Parlament bis jetzt noch gar nicht dafuͤr gesorgt habe, die Neger auf den völligen Genuß der Freiheit vorzubereiten, denn es sey weder

fuͤr ihre religisse Belehrung, noch fuͤr ihren Unterricht uͤber— haupt, weder fuͤr die Erhaltung der Armen unter ihnen, noch fuͤr die Einfuhrung einer unparteiischen Polizei und für den Schutz der künftigen freien Arbeiter gegen Uebervortheilung von Seiten ihrer ehemaligen Herren, bisher auch nur das Geringste geschehen. Durch das Schiff „Star“, welches am 24sten v. M. von St. Thomas absegelte, erfährt man übrigens schon, daß in den Westindischen Kolonieen nicht geringe Besorgniß unter den WPhflanzern herrschte, wegen der Aufregung, welche die unter den Neger-Lehrlingen verbreiteten Geruͤchte, daß sie bereits am J. August dieses Jahres ihre Freiheit erhalten würden, in ihren

Gemuͤthern veranlaßt hatte.

Gestern fand in der Kron- und Anker-Tavern auch eine Versammlung von Bewohnern des Stadttheils Westminster

statt, um daruͤber zu berathschlagen, ob es nicht ange— messen sey, die Königin um Aufschub der Kroͤnung zu er— suchen. Diesmal hatte Sir F. Burdett den Vorsitz übernom— men, es wurde ihm aber ein sehr unfreundlicher Empfang zu Theil, ja, man ließ ihn nicht einmal zu Worte kommen, obgleich Herr Duncombe bemerklich machte, daß der Baronet, als ehe— maliger Repraͤsentant von Westminster, diese Gelegenheit gern habe benutzen wollen, um sich wegen seines Meinungs-⸗Wechsels vor seinen fruͤheren Konstituenten zu rechtfertigen. Er mußte sich unter Zischen und Lärmen 2 und Herr Hethe⸗ rington wurde statt seiner zum Vorsitzer ernannt. Das Resul— tat der Versammlung war eine Spaltung in zwei Parteien, von denen die eine sich, im Widerspruch mit der Eity, fuͤr die ministeriellen Anordnungen in Betreff der Kroͤnung erklaͤrte, weil dadurch unnuͤtze Ausgaben und folglich hoͤhere Auflagen erspart wurden, die andere aber eine Petition zu Gunsten des Aufschubs der Krönung beschloß.

des Handels dienen sollen, so sollte man lieber alle sechs Mo— nate eine vornehmen, man sollte eine Kroͤnung in Manchester,

eine andere in Leeds, eine dritte in Birmingham und so wei⸗ ter herum in allen großen Staͤdten des Koͤnigreichs veranstal⸗ Wahrlich, den Tories steht es an, sich fuͤr Aufmunterer des Handels und der Gewerbe auszugeben, nach dem Unheil, welches sie durch ihre verkehrte Regierungsweise uͤber das Sie sollten nur auf die Fabrikanten von Glasgow und Spitalfields und auf die nothleidenden Irlaͤnder sehen, sie sollten das Elend betrachten, welches unter

ten. Land gebracht haben.

der ganzen Bevoͤlkerung herrscht, und dann sagen, ob ihr Zweck

wohl Aufmunterung des Gewerbfleißes gewesen ist! Der Mar

quis von Londonderry behauptete neulich, die Kroͤnung Georg's IV. habe die Accise⸗Einnahme um 600,006 Pfd. vermehrt; weiß er aber auch, wie viel Demoralisation sie verursacht hat, und daß jene Mehreinnahme einem verarmten, unzufriedenen Volke ab— gepreßt wurde? Wir haben allen Grund, den Whigs zu zuͤr— nen, wir sind nicht hierher gekommen, um das Benehmen der Whigs zu loben; aber wo sie recht handeln, da wird das Volk sie nicht verda:nmen; wir hatten wohl Grund, sie zu verdam— men, und die oͤffentliche Stimme hat dies auch gethan, aber nur deshalb, weil sie sich der Tory⸗Faction , .

Das Dampfboot „Sirius“ ist bereits von New-York wie— der in England eingetroffen; die Ruͤckfahrt hat es in 18 Tagen zuruͤckgelegt; es war in New-HYork zu gleicher Zeit mit dem „Great Western“, dem anderen von England abgegangenen Dampfboot, angelangt, namlich am 23sten v. M. Der „Sirius“

Ein Herr Cleave suchte besonders die Ansichten und Behauptungen des Marquis von Londonderry in Bezug auf die Krönung zu widerlegen. „Wenn Krönungen“, sagte er unter Anderem, „zum Besten putirter der Juristen⸗Fakultaͤt zu Halle, die es sich nicht neh— men ließ, ihren Jubel-Doktor an seinem Ehrentage persoͤnlich

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hatte New⸗York am lsten d. verlassen, und der „Great Western /!

wollte am Iten abfahren.

ans Ufer gezogen, von dem sie mit Gluͤckwuͤnschen begruͤßt wurden. Mit dem „Sirius“ hat man auch neuere Nachrich— ten aus Ob er⸗Kanada . durch welche die Hinrich— tung der beiden gefangenen

bestaͤtigt wird. Daß man aber deren Leichname ihren Freun— den zur Beerdigung vorenthalten haͤtte, wie ein Geruͤcht be— hauptete, war eine reine Erfindung; allen uͤbrigen in Ober— Kanada zum Tode verurtheilten Gefangenen, mit Ausnahme eines einzigen, Namens Theller, hatte man Frist zu einem Be— gnadigungs⸗Gesuch gewahrt; indeß auch Theller war beim Ab— gange der letzten Berichte noch am Leben; man glaubte, daß das Kriegs-Gesetz nun bald in der ganzen Provinz Kanada werde 5 werden.

Belgien.

Bruͤssel, 22. Mai. Der Koͤnig hat der Deputation des Senates die nachstehende Antwort auf dessen Adresse ertheilt: „Meine Herren! Die von dem Senat ausgesprochenen Gesin— nungen und Wuͤnsche sind auch die Meinigen. Ich habe bereits Gelegenheit gehabt, es zu erklären: alle Einwohner des Landes haben sich Rechte auf Meine thaͤtigste Sorgfalt erworben. Es ist wahr, m. H., daß die Umstaͤnde Mich in den Stand gesetzt, dem Europaͤischen Frieden große Dienste zu leisten. Ich wan sche und begehre, daß Mir dies im Interesse von Belgien zu gute kommen moöͤge.“

Deutschland.

Hannover, 24. Mai. (Hannov. Ztg.) In Gottingen fand am 10. Mai das Doktor⸗Jubilaͤum des Geheimen n Raths Hugo statt. Aus einer Darstellung desselben in der Kasseler Zeitung“ entnehmen wir Folgendes: „Die Goͤttinger iniversitaͤt hat in den letzten Jahren vor ihrem eigenen huün— dertjährigen Jubelfeste viele funszigjährige ihrer Lehrer gefeiert, und wenn auch die Zahl der Jubelgreise nicht immer gerade eine Buͤrgschaft fuͤr die Bluͤthe einer Universität ist, so trafen doch schon bei mehreren unter diesen Umstände zusammen, welche deren Feier nicht bloß fuͤr die Georgia⸗-Augusta, sondern auch fuͤr die ganze gelehrte Zeitgenossenschast zu einer merkwuͤr⸗ digen und erhebenden machten. An den Namen Hugo knuͤpft sich die Geschichte einer großen Umgestaltung der ganzen Rechts⸗ gelehrsamkeit, eben so in ihrem . chen, wie in ihrem historischen Theile, die auch auf den praktischen nicht 1* Einstuß geblieben ist; und selten hat das Wirken eines Ge— lehrten mit solcher Entschiedenheit vom 4 an immerfort dieselbe Laufbahn verfoigt und mit solchem Gluͤcke gleichzeitige und juͤngere Gelehrte mit hineingezogen. Die Dissertation, welche Hugo fuͤr den Zweck seiner Promotion in Halle schrieb, de bonorum potnzestionibus nicht das erste seiner schriftlichen Werke, da ihm eine Prelsschrift de fundamento juckenioni, ab

Die Ankunft dieser beiden ersten Englischen Dampfschiffe in New-⸗York hatte eine Menge Volks

nsurgenten Lount und Matthews

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ein wichtiger Punkt in denz betrachtet werden. Auch beginnt die oͤffentliche Lehrer ⸗Thä⸗

Absicht erwirkt worden, um eine Professur in Goͤttingen antre— ten zu koͤnnen. Darum schien es der Universitaͤt, da man doch Jubiläen lieber fruͤher als spaͤter feiert, angemessen, dem Doktor Jubilaͤum ganz die Bedeutung zu geben, deren ein solcher Akt der Vergegenwärtigung und dankbaren Anerkennung eines langen erfolgreichen Wirkens fähig ist; und die Stimmung der Freunde und ehemaligen Schuͤler des Jubilars auf anderen Universitaͤ— ten Deutschlands kam dieser Absicht mit einer unverabredeten UeVbereinstimmung entgegen. Zuerst, schon vor dem 109. Mai, kam dem Jubilar ein Beweis Fuͤrstlicher Gnade gerade von der Seite in die Hande, welche die allererfreulichsten Erinne— rungen in ihm erwecken mußte, aus dem heimischen Baden: das Commandeur-Kreuz des Zähringer Lwen-Ordens, begleitet von einem huldreichen Schreiben Sr. Koͤnigl. Hoheit des Groß— herzogs Leopold. Bald folgten Gluͤckwuͤnschungs-Schreiben von verschiedenen auswaͤrtigen Universitaͤten. Aber Nichts war so geeignet, die Bedeutung des Festes dem Jubilar und den ihm e wn, zu vergegenwärtigen, als die Uebergabe einer kleinen Denkschrift von dem vieljährigen Freunde, dem ruhm— vollen Genossen auf dem Felde der historischen Jurisprudenz, der, so viel er von Hugo empfangen, so viel ihm zu—

ruͤckgegeben hat, von Savigny in Berlin. Seine Schrift: Der 10. Mai 1788, ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- Wissenschaft“ auch in aͤußerer Ausstattung ein Meister— stuͤck des Berliner Kunstfleißes legt in der schon durch ihre Klaxheit und Durchsichtigkeit gewinnenden Weise dieses treffli⸗ chen Lehrers und Schriftstellers das schoͤnste Zeugniß davon ab, was das Studium des Roͤmischen Rechts vor 2 o's Auftre⸗ ten war und durch seine Anregung geworden ist. Der Jubilar

hegte einige Besorgniß, daß die feierlichen Begruͤßungen am Tage des Jubilaͤums selbst, bei manchen schmerzlichen und pein— lichen Erinnerungen, die dabei nicht zu vermeiden waren, ihm geistig wie koͤrperlich nicht wohlthun wuͤrden, und hatte sich ih— nen durch eine Reise nach Kassel entzogen, wo indeß ein De—

zu begruͤßen, Professor Pernice, ihn ereilte und ihm, dem aka— demischen Herkommen gemaͤß, das erneuerte Doktor-Diplom uͤberreichte. Die Freunde des Jubilars in Kassel machten dem Ju— bilar seinen Aufenthalt daselbst sehr angenehm; Hofrath J. Grimm, schon seit vielen Jahren mit Hugo durch die gemeinschaftliche Freund“ schaft Savigny's, dann persoͤnllch noch inniger verbunden uͤber— gab ihm eine Gratulations⸗Tafel, die in ihrem stattlichen Roͤmischen apidar-Styl, wie im antiken Faltenwurfe einer Toga, alle Liebe und Treue eines Deutschen Herzens durchblicken laßt. Der Ruͤckkehrende genoß nun in Ruhe im Kreise seiner Fami— lie und guten Freunde die Ehrenbezeugungen, die ihm in so reichem Maße erwiesen worden waren. Die Universitaͤt hatte ihm, nach uͤblicher Weise, einen Ehren-Pokal dargebracht, des⸗ sen antike Embleme, von einer den Numismatikern wohlbekann— ten Muͤnze des Q. Cassius hergenommen, nicht minder die Ach— tung vor dem unabhaͤngigen Rechtsgefuͤhl, als vor der Rechts—⸗ Gelehrsamkeit des Gefeierten ausdrückten. Die juristische Fa—⸗ kultät Goͤttingens gratulirte durch ein von , Bergmann verfaßtes Programm, dessen Inhalt einen Prozessualisten des vierzehnten Jahrhunderts, Tancred, betrifft, mit dessen Her— ausgabe Hofrath Bergmann gegenwartig beschaͤftigt ist. Zwei philosophische Fakultaͤten Preußischer Universitäͤten, von Berlin und Halle, hatten den Jubilar auch zum Doktor der Philoso— phie kreirt und triftige Gruͤnde in ihrem Diplome geltend ge— macht, um den beruͤhmten Civilisten auch sich zu vindiciren. Die juristische Fakultät in Leipzig bezeugte ihre Theilnahme durch eine sehr glaͤnzend ausgestattete Gratulations-Tafel, die Breslauische durch ein gelehrtes Programm vom Professor Huschke uͤber eine Roͤmische Schenkungs-Urkunde, deren Auf⸗ findung in einer handschriftlichen Sammlung Lateinischer In— schriften zu den zahlreichen Fruͤchten der gelehrten Reise von Professor Ritschl nach Italien gehoͤrtit⸗⸗ ;

Oester reich.

Wien, 22. Mai. Um der Nachwelt ein ehrendes Anden⸗ ken des fuͤr das Allerhoͤchste Kaiserhaus und fuͤr sein Vaterland Tyrol hochverdienten Andreas von Hofer zu uͤberliefern, geruh— ten Se. Kaiserl. Majestaͤt anzuordnen, daß die von ihm hinter— lassene Realitaͤt in Passeier erkauft und in ein Landesfuͤrst⸗ liches Lehen, das auf immerwährende Zeiten den Hoferschen Namen fuhren soll, umgestaltet, und daß damit ein Enkel des Andreas von Hofer belehnt werde, so wie auch die Aufnahme der Descendenten des Andreas von Hofer in die Tyroler staͤn— dische Adels-Matrikel huldvollst zu gestatten.

Das von einem Vereine hiesiger Damen ins Leben geru— fene und geleitete Unternehmen einer großen Lotterie und Re— doute zum Besten der durch die Ueberschwemmung betroffenen Einwohner von Pesth hat, nachdem Se. Majestaͤt der Kaiser einen Theil der Einxichtungskosten auf die Staatskasse ange— wiesen, einen Rein-Ertrag von 58, 817 Fl. 42 Kr. C⸗M'. geliefert.

Schweiz.

Zurich, 18. Mai. (Lei pz. A. 3.) In den Beschluͤssen vom

11. Mai, wodurch zwei eidgenoͤssische, am 16. Mai nach Schwyz abgegangene Kommissarien bestellt wurden, um den Landfrie— den zu gebieten und zur Herstellung einer verfassungsmaäͤßigen Ord⸗ nung mitzuwirken, sind diese ausdruͤcklich angewiesen, sich un— mittelbar an das Volk zu wenden, „da Verfassung und Re— ierung aufgeloͤst sind.“ Hitte eine bloß zufaͤllige Schlaͤgerei die eendigung der Landsgeneinde gehindert, so duͤrfte man die Regierung eben so wenig fuͤr aufgeloͤst erklären, als wenn etwa ein Platzregen die Versammlung vertrieben hätte, und man ging also wohl von der Voraussetzung aus, daß die Regierung selbst durch Verfassungsbruch das rechtliche Fundament ihres Bestan— des vernichtet habe. Letztere will dies natuͤrlich nicht gelten lassen. Darum erklärte der am 14. Mai mit Muͤhe und Noth in vorgeschriebener Anzahl versammelte Kantonsrath zu Schwyz, die eidgendssischen Kommissarien und das vom Vororte zu be— schließende Provisorium nicht anerkennen zu wollen, und be⸗ schloß dagegen, die ausgebliebenen Mitglieder des Kantonsta⸗ thes auf den 16. Mai einzuberufen, eine neue Lands⸗ gemeinde auszuschreiben, zwei seiner Mitglieder nach Lu⸗ ern abzuordnen und bei allen Kantonen gegen den Vorort eschwerde . fuͤhren. In gleichem Sinne wurden die an das Schwyzer Volk gerichteten eldgenssischen Proclamationen in

intestalo um drei Jahre vorausging kuͤndigt nach dem Ur— theile der Kenner den Gang seiner civilistischen Laufbahn schon sehr deutlich an und darf wegen dieses Zusammenhanges als der Geschichte der neueren Jurispru—

tigkeit Hugo s, die mit seiner gelehrten Wirksam keit so eng verflochten ist, nur wenige Monate spaͤter; die Promotion selbst war in der

zu Werke gehen zu wollen. Hierauf deutet der gleichzeitig . * Ernennung von Kommissarien erlassene Deschit ace , nit die Nachbar-Kantone Zuͤrich, Zug, St. Gallen, Üri, urch den, Luzern zu „eidgenoͤssischem Aufsehen“ aufgefordert angewiesen werden, cinen Theil ihrer Militair, Knontingen. Bereitschaft zu halten. Was soll nun aber endlich in Sn werden? Daruber scheint die liberale Partei einig, daz“! durchgreifende Veranderung der Verfassung und namen eine andere Bezirks-Eintheilung noth thue, und eine soiche g gestaltung des Kantons fordert denn namentlich auch eine n! Seiten der Klauenmaͤnner des Bezirks Schwyz an die noͤssischen Kommissarien gerichtete Zuschrift. Getheilter e jedoch die Ansichten uͤber die Frage, ob die absolute 3! mokratie beizubehalten oder mit einer repräsentativen . vertauschen sey. Obgleich Horn- und Klauenmaͤnner nicht gere · die historische Bedeütung der Guelphen und, Gibellcnen ze der Whigs und Tories erlangen werden, so sind doch hier ⸗⸗ nige Worte uͤber die Entstehung der Parteien und HVartenan. in Schwyz am rechten Platze. Den sogenannten aͤußern; ; zirken March, Einsiedeln, Kuͤßnacht, Pfaffikon, Wollern wozu durch die Vermittelungs-Akte noch die kleine Nepubi Gersau kam war unter Franzoͤsischem Einflusse Rechts) heit mit Innerschwyz gewaͤhrt worden. Dieses wußte d jur Zeit der Restauration und Reaction seine herrschaftlichn Vorrechte theilweise wieder herzustellen, daher Opposition Außerschwyz; 1832 zeitweise Trennung der äußern Bezlts— mit Ausnahme von Wollerau, unter einer besonderen Pe, fassung; Landfriedensbruch der Innerschwyzer gegen 9 Außerschwyzer; eidgenoͤssische Besetzung von Innerschm

getrennten Theile durch die Verfassung von 1833.

der Gemeinde mit dem Kloster genaͤhrt worden, der schon iy 16ten Jahrhunderte begonnen hatte und im 19ten mit neun Heftigkeit gefuͤhrt wurde. Die Entstehung der Opposition in Inner-Schwyg ist dagegen von neuem Datum. Bei Benutzun der Ober⸗Almenden hatte sich der Grundsatz eingeschlichen, de man im Sommer so viel Vieh weiden duͤrfte, als man zu lͤben, wintern im Stande war. Hiernach waren die Aermeren gegah die Reicheren beeintraͤchtigt, und als Jene mit der Forderüm gleicher Nutzungsrechte auftraten, wurden sie natuͤrliche Verbum, dete der schon bestehenden Opposition. Da nun die aͤrmeren Buͤrger sich hauptsächlich nur im Besitze von geringerem Klauen viehe befinden, dem die legitime Mutter-Natur die stattlicher⸗ . . versagt hat, so kamen die Namen Klauen um Hornmaͤnner auf, deren man sich bald als allgemeiner Part Namen fuͤr Bezeichnung der Gegner und der Anhaͤnger der herrschenden Faction bediente. Die am 13. Mai versammelte

verworfen, die weiteren Beschluͤsse d

fahrens gegen die Betheiligten, jedoch unter einstweiliger Sisi rung der Urtheils⸗-Vollstreckung, beschlossen.

Der Landammann und Rath des Kantons Schwyz erließ am 15. Mai ein Schreiben an den eidgenoͤssischen Vorort Lu— ern worin den Angaben in dem Kreisschreiben, daß Anarchie

der Eidgenossenschaft eingeschritten werden, wenn sie von der betreffenden Kantons-Regierung dazu aufgefordert werde, wie es in der Bundes-Verfassung bestimmt ausgesprochen sey. „Wir koͤnnen daher schließt das Schreiben nicht umhin, gegen die vom hohen Vororte ergriffene diesfaͤllige Maßregel unsere feierliche Verwahrung anzubringen und uns gegen alle und sede Kosten, die sowohl dadurch als durch die angeordnete Inter— vention bereits verursacht sind oder noch verursacht werden soll— ten, auf das feierlichste zu verwahren.“

Spanien.

Madrid, 13. Mai. Die Debatten in der Deputirten Kammer uͤber die letzten Vorfaͤlle in Malaga haben ein fuͤ das Ministerium i ,,. Resultat gehabt.

Die letzten Nachrichten aus Toledo lauten zufriedenstel

lend.

dational-Garde unaufhöͤrlich verfolgt. Ein Theil der Reserwe—

Armee des Generals Narvaez ist in die Mancha eingedrungen silber⸗Minen zuruͤckgelassen. rie, außer einem 1200 Mann starken Guiden-Corps und 1160 Rekruten, die aus Jaen, Almeria, Malaga und Granada er— wartet werden. .

Der General Flinter befindet sich in Truxillo in Estrema— dura und wartet auf eine Eskorte, um sich nach Madrid zu be— geben. Er schrieb am 26. April aus Aiĩm aden: „Morgen reise ich nach der Hauptstadt ab, da Ihre Masestaäͤt meine Ent lassung angenommen hat. Ich habe fuͤr 8 Millionen Realer Quecksilber dadurch in Sicherheit gebracht, daß ich es nach St villa sandte. Ich habe Almaden befestigt und es uneinnehmbet gemacht. Ich verlasse, Gott sey Dank, das Land mit Ehr und ohne daß ich in irgend einem Orte eine Contribution hoben haͤtte.“

Die Cortes haben die Regierung ermaͤchtigt, das gericht liche Verfahren gegen Herrn Mendizabal wegen Veroͤffentii⸗ . geheimer Dokumente durch das „Eco del Comercio“ fott— zusetzen. Herr Borrow, der bekanntlich wegen Vertheilung des neuen Testaments in Spanischer Sprache ünd einer in die Zigeuner Sprache veranstalteten Üebersetzung des Evangeliums Lucas ver⸗ haftet worden war, ist r . auf Andringen des Englischen Gesandten, Sir George Villiers, aus dem Gefaͤngnisse entlas⸗ sen, dagegen der Polizei⸗Beamte, auf dessen Aussage die Ver⸗ haftung geschah, sofort ins Gefaͤngniß gesetzt worden, wo er sel ner Vestrafung entgegensieht. Der Graf von Ofalia hat uͤber⸗ dies Herrn Borrow versprochen, daß er fuͤr die Kosten, welche seine Verhaftung ihm verursacht habe, volle Entschädigung von der Spanischen Regierung erhalten werde. Der Englische Courier enthalt folgendes Schreiben von der Spanischen Graͤnze: „Das Mémorial Borde lals sagt, Don Carlos sey naͤch Estella zurückgekehrt und habe den Forderungen der , . nachgegeben. Bestaͤtigt sich dies, so ist die Natur des Krieges eine ganz andere geworden; es wird dann keine Expeditionen mehr geben, denn die Navar⸗ resen weigern sich, ihre Berge zu verlassen. Die Karlisten wer⸗ den vielmehr die Angriffe ihrer Feinde erwarten, und dies ware

mehreren Bezirken von den Béchoͤrden unterschlagen und dem 5 vorenthalten. Der Vorors scheint sedoch n Nachdruck

ein Vortheil far die Christinos, die seyt vor allen Dingen Ca—⸗

3 21 daß ein

und unter eidgenössischer Vermittelung Wiedervereinigung In n Waldstadt Einsiedeln war der Oppositionsgeist gegen die arit;. kratische Partei noch besonders durch einen Almenden Str

Geduld der Basken.

3 * t brechen, ihm die Bergfestungen entreißen und bre s , r fen. . und Unter-Aragonien in ein zwei, eh ha zu verwandeln. Obgleich dies niemals vollkommen ge lin gen wird, da die Bevoͤlkerung gleichguͤltig oder selbst feind— gain gegen Don Carlos gesinnt ist, so koͤnnte doch etwas Aehnliches lstehen, wenn man Cabrera gestattete, sein Schreckens⸗System daselbst ungestoͤrt einzufuͤhren. Wir sehen jedoch, daß die Se. nerale der Königin einen kraͤftigen Angriff gegen Aragonien vorbereiten. Don Carlos wird ohne Zweisel dem Cabrera einige Bataillone zu Huͤlfe senden, da aber der Suͤden des Landes ruhig ist, die Karlisten daseibst verschwunden sind und nicht so bald wieder daselbst erscheinen werden, 9 kann auch die Re⸗ serve⸗Armee des Generals Narvaez nach Aragonien marschiren. Mag nun auch Don Carlos sich fur den Augenblick mit den rebellischen Basken verstaͤndigen, so werden sie hald neue Ur—

r Klage finden. ; gehe iche, we, rern ehe, hat er verloren, und einen heurelofen und blutigen Krieg fortjusetzen, übersteigt selbst die

Sie verlangen Frieden und Privilegien; Beides koͤnnen sie aber nur erhalten, wenn sie sich von Don

agen.“

eue. ien Blatte wird von seinem Korrespondenten in San Sebastian unterm 14. Mai geschrieben: „Unter der Lei— tung des thatigen und umsichtigen Gouverneurs von Fuen⸗ tarabia ist ein foͤrmliches Kundschafter⸗ System organisirt wor⸗ den, um von Allem, was auf die Unternehmungen der Basken und Navarresen gegen Don Carlos Bezug hat, schnell Kennt⸗ niß zu erhalten. Der , ,. fuͤr Don Carlos nimmt übrigens in den Provinzen immer mehr ab, waͤhrend sie ande⸗ rerseits mehr als jemals entschlossen sind, ihre alten Privilegien gegen jeden Angriff, er komme, von welcher Seite er wolle, zu vertheidigen. Der junge Mann, welcher vor einiger Zeit den Regidor von Villabona und zwei Karlistische Soldaten gefangen nahm und Sergeant bei den Chapelgoris, nicht aber, wie fruͤher gemeldet, bei

den offentlichen Arbeiten beschäftigt ist, hat sich kürzlich wieder

; durch ein ähnliches kuͤhnes Unternehmen ausgezeichnet. e n. oͤchsten Gipfel des Gebirgszuges, der sich von dem

Forposak und drei Mann aufzustellen pflegen.

Fast

hlesigen Hafen nach Guetaria hinzieht, liegt ein verfallenes

Dorf, Iguelda, wo die Karlisten bei Nacht ein Piket von einem

Der unterneh⸗

mende Sergeant, Namens Elorri, bestieg mit zwei Chapelgoris

um Mitternacht den Berg, drang bei Tagesanbruch mit seinen

Begleitern in das Haus, worin die Karlisten sich befanden,

nahm zwei derselben gefangen, schoß den Dritten, der sich wi— derfetzte, nieder und kehrte, da der Korporal sich aus dem Fen— ster rettete, mit seinen beiden Gefangenen im Triumph zuruͤck.“

gänzlichen Aufhoͤren der unruhigen Auftritte daselbst. Marine Minister Kryesis, der selbst ein Hydriote ist,

Glarner Lands-Gemeinde hat die begntragte Amnestie fuͤr jetz ö . ber der Lands-Gemeinde von 1839 vorbehalten und die Fortsetzung des gerichtlichen Vn

hindert.

m Kanton Schwyz herrsche, durch welche die oͤffentliche Ruhe und Ordnung erschuͤttert werden koͤnne und Auswanderung verschiedener Familien stattgefunden habe, entschieden wid erspro⸗ chen wird. Es duͤrfe, heißt es weiter, erst dann von Seiten gegen das Land und gegen seine Geburtsinsel vollkommen in

Griechenland.

Athen, 30. April. (Journ. de Smyrne.) Die Vor— faͤlle auf Hydra sind nicht so ernster Natur, wie man anfaͤng— lich geglaubt hatte. Es ist zu keinen Thätlichkeiten gekommen, die . sind nicht gepluͤndert worden, und es ward die Be— hoͤrde eigentlich nur in der Ausuͤbung ihrer Amtspflichten ver— Das Dampfschiff „Maximilian“, welches von Hydra uͤberbringt die erfreuliche Nachricht von dem

Dem : war es endlich gelungen, auf der Insel zu landen, und vermoͤge des Einflusses, den er auf seine Landsleute uͤbt, stellte er die Ruhe wieder her. Die Wahl des Marine-Ministers zu dieser wich⸗ tigen Sendung zeigt von Klugheit, denn er hat seine Pflichten

eingetroffen ist,

Einklang zu bringen gewußt. Die Anstifter des Aufstan— des sollen sich bis jetzt allen Nachforschungen entzogen haben. Das Stillschweigen, welches der Griechische Courier bei diesen Vorgaͤngen beobachtet hat, macht hier einiges Aufsehen. Dieses halboffizielle Blatt äußerte weiter nichts, als daß auf Hydra ziemlich ernste Unruhen ausgebrochen wären, und daß die Regierung Vorkehrungen ,. habe, um die Ruhestoͤrer zur Pflicht Jr ,, , o kam es denn, daß die uͤber⸗ friebensten Geruͤchte Glauben fanden. Bei den Vorfaͤllen auf org brauchte man uͤbrigens nicht die Oeffentlichkeit zu scheuen.

ie Regierung hat jetzt zu viel Festigkeit schon gewonnen, als

daß sie noch etwas verschweigen mußte, und die von allen Seiten einlaufenden Nachrichten floͤßen Vertrauen ein.

Die

Nachricht von der Krankheit des Herrn von Rudhart war

Die Karlisten sind in kleinen Trupps von zehn bis fun ehn. Mann uͤber die Provinz zerstreut und werden von der nem Tode. men in der Verwaltung und sieht der Veroͤffentlichung der und hat in Almaden eine Besatzung zum Schutz der Quec⸗ Die Reserve⸗-Armee besteht jet bereits aus 10,540 Mann Infanterie und 8i0 Mann Kavalle⸗

hier mit dem zuletzt aus Triest eingetroffenen Dampfschiff an— gekommen; es verbreitete sich sogar schon das Geruͤcht von sei— Seit einiger Zeit spricht man von großen Refor—

hierauf bezuͤglichen Arbeiten naͤchstens entgegen. Die heute aus

verschiedenen Provinzen des Reichs eingetroffenen Couriere uͤberbringen sehr befriedigende Nachrichten. Nur an den Graͤn⸗

zen Albaniens erschienen noch von Zeit zu Zeit vereinzelte

Banden, zu deren Verfolgung sich die Griechischen Behoͤrden

mit den Turkischen vereinigten. Eine neue in dieser Beziehung erlassene Verordnung setzt zwei außerordentliche Gerichtshoͤfe in

LLamia und in Missolunghi ein. Diesen sollen alle Räubereien,

Diebstaͤhle, Mordbrennereien, welche in den Regierungs-Be— zirken dieser Staͤdte vorfallen, uͤberwiesen werden. Man er— wartet die guͤnstigsten Resultate von dieser Einrichtung. Tur kei. Konstantinopel, 1. Mai. (Journ. de Sm.) Hier geht

mnman mit einem Plane um, vermoͤge dessen die Abgaben auf

eine neue Weise erhoben werden sollen; auch organisirt man ein neues Verwaltungs-System, welches die Unterdruͤckung der Nukatas oder des . der offentlichen Aemter bezweckt. Neschid⸗Pascha beweist sich ichn thätig bei der Einfuͤhrung die— ser beiden Maßregeln, deren Wichtigkeit man ar fuͤhlt.

Am vergangenen Sonnabend besuchte der Sultan die Pul— vermuͤhle von San Stefano. Derselbe soll sich sehr zufrieden . a6 Dampfmaschinen gezeigt haben, die daselbst in Thaͤ— igkeit sind.

Hier ist das Geruͤcht verbreitet, daß die Flotte bald unter Segel gehen werde; von der Bestimmung derselben erfährt man

indeß nichts.

Unter den niederen Volksklassen ist hier ein ganz abge— schmacktes und grundloses Geruͤcht verbreitet, das wohl zunäͤchst aus der unsicheren Stellung der Regierung gegenuͤber dem Pascha bon Aegypten hervorgegangen ist. Es heißt nämlich, daß eine Russische Armée sich' mit der des Sultans vereinigen werde, um die ehrgeizigen Plaͤne Mehmed Ali's zu bekämpfen. Mehr— mals hat man schon die Ankunft der Rüssischen Avant-Garde in Bujutdere verkuͤndet. Man wundert sich, daß die Regierung noch nichts gethan, um das Unbegruͤndete dieses Geruͤchtes deum⸗ lich zu machen.

n Smyrna, 5. Mai. Eine neue Insurrection in Syrien, elcher sich ungefaͤhr 1000 bis 1200 Menschen aus Vellam,

1

ie Hoffnung, die Zeit und die haben. Indessen sind noch weitere Nachrichten abzuwarten, ob⸗ gleich die Aengstlichkeit, mit welcher die Regierung alle aus

haupt und nicht ein ohne Plan und Uebereinstimmung mit den uͤbrigen agirendes Corps besiegt worden sey.

aber man spricht schon so lange davon, daß es Niemand mehr

len. Die Bemannung der Schiffe, auf welchen Pestfälle vorgekom⸗

hu Harbajo und Bascheja angeschlossen hatten, ist ohne Muͤhe un⸗ terdruͤckt worden. Der Neffe Enn ge nn,. Emir⸗Efendi, hat

sich hierbei ein großes Verdienst erworben und wird dadurch wahrscheinlich den Haß gegen Emir⸗Beschir, den der Libanon als einen meineidigen Verraäther ansieht, welcher sich den Unter⸗ druͤckern seines Landes verkauft hat, noch steigern. Die Aegyp—⸗ tische Regierung hat von diesem Siege viel Aufhebens gemacht und das Geruͤcht zu verbreiten gesucht, daß die Drusen uͤb er⸗

Die Drusen von Haouran, welche der Aegyptischen Macht seit

vier Monaten widerstehen, sind kluͤglich mit Stillschweigen uͤber⸗ gangen worden. Pascha in einer Schlacht 500 Mann von einem aus 600 Mann bestehenden irregulairen Corps und eine entsprechende Anzahl Li

Nach den neuesten Nachrichten hat Soliman⸗

nien⸗Truppen verloren. Er selbst soll in Lebensgefahr geschwebt

Syrien kommenden Nachrichten verheimlicht, diesen Geruͤchten einen gewissen Bestand verleiht. Fortwährend gehen von Aegyp⸗ ten Verstäͤrkungen nach Syrien ab; in den letzten beiden Wo— chen sind 8 10, 000 Mann und ungeheure Kriegs- und Mund⸗ Vorräthe geschickt worden. In Alexandrien ist das Geruͤcht verbreitet, daß Mehmed⸗Ali selbst nach Syrien abgehen werde;

laubt. Diese Drohung, meint man, bezweckt vielmehr eine . , deren Nothwendigkeit der Pascha anerkannt, und welche die so vielfach von ihm beguͤnstigten Englaͤönder wohl auf sich nehmen werden. Johr nm ist 6 krank. Clot⸗Bey meldet nichts von seinem Zustande und schreibt nur, daß er auf eine ausgezeichnete Weise empfangen worden sey, und daß man ihm 25,060 Piaster als Schadloshaltung ausge— zahlt habe.

Aegypten.

Alexandrien, 26. April. Mehmed Ali hat jetzt das Delta nach allen Richtungen durchreist, und man sieht morgen seiner Ankunft hier entgegen. Er ist von Boghos-Bey ünd den Chefs zweier Griechischen Handlungshaͤuser begleitet. Man spricht schon von einer Anleihe, welche er aufzunehmen genoͤ— thigt sey, um der Pforte den traktatmaͤßigen Tribut zu bezah— len. Die Pforte soll die Abtragung desselben sehr gebieterisch verlangen und von den in Aegypten residirenden en ul. in ihren Anspruͤchen unterstuͤtzt werden. Nach anderen Geruͤchten bezieht sich die Reise , . zum Pascha auf die Sy⸗ rischen Angelegenheiten. Uebrigens weiß man nichts Bestimm⸗ tes in dieser Beziehung und kann nur mehr oder weniger ge— gruͤndete Vermuthungen anstellen.

Vor seiner Abreise nach dem Delta hat Boghos⸗Bey eine (bereits erwähnte) Bekanntmachung ergehen lassen, durch welche alle auf den Lebensmitteln lastenden Abgaben abgeschafft werden. Dieselbe hat uͤbrigens wenig Aufsehen gemacht, da man laͤngst wußte, daß Mehmed-Ali die Einfuhr des fremden Getraides, besonders des Russischen, nicht hindern konnte. Der Russische Konsul soll dem Vice⸗Koͤnige sogar im Namen seiner in erklaͤrt haben, daß er keinen hoͤheren Eingangszoll auf Lebens— mittel, als den von 3 pCt., wie es auch in den Vertragen be— stimmt sey, zulassen koͤnne. Mehmed Ali fuͤgt das Journal de Smyrne hinzu) hat wenigstens den Schein retten wollen, und das, wozu er gezwungen war, fuͤr eine freiwillige Ent— schließung ausgegeben. Fuͤr jetzt ist in Aegypten Ueber fluß an allen moglichen Lebensmitteln, und es sind sogar mehrere Schiffe mit Getraide nach Syrien gegangen.

Die Pest fordert noch immer ein oder zwei Opfer täglich auf der Flotte sowohl wie im Arsenal des Pascha. Kuͤrzlich erkrankte auch ein Europäischer Bediente des Toskanischen

Vice⸗Konsuls, und dieser Vorfall hat keinen geringen Schrecken im Fraͤnkischen Viertel verbreitet. Gluͤcklicher Weise ist dieser Pestfall der einzige in der Stadt geblieben. Der Wiederaus⸗ bruch der Pest, glaubt man, sey durch einige von den Arabern in fruͤhern Jahren verborgenen Effekten, so wie durch die Nach—⸗ laͤssigkeit, mit welcher man bei der Desinfizirung mehrerer angesteck⸗ ten . zu Werke gegangen, veranlaßt worden. Die Gesundheits⸗ Kommission scheint jetzt energischere Maßregeln anordnen zu wol⸗

men waren, wurde am Bord zuruͤckgehalten, bis die Desinfizirung der zu ihrer Aufnahme bestimmten Baracken vollendet war. Der Ausbruch der Pest hat dem Handel einen neuen Stoß versetzt. Im Hafen liegen immer eine Menge Schiffe, welche auf Baumwollen⸗-Ladungen warten, aber man weiß noch nicht, wann die Versteigerungen stattfinden werden. Das Dampf— boot, welches unter Toskanischer Flagge eine regelmäßige Ver⸗ bindung zwischen Alexandrien und Konstantinopel begruͤnden soll, wird am 28sten d. seine Fahrten beginnen; die Dauer der⸗ selben fuͤr die Hin- und Ruͤckreise ist auf zwanzig Tage festge— setzt. Das Zustroͤmen der Reisenden, welche uͤber Suez nach Indien reisen, wird immer bedeutender.

Mexiko.

Veracruz, 7. April. Das Franzoͤsische Geschwader liegt noch immer auf der hiesigen Rhede, und da die Mexikanische Regierung sich geweigert hat, die von dem Franzoͤsischen Ge— sandten vorgeschriebenen Bedingungen anzunehmen, so hat der⸗ selbe den Franzoͤsischen Kaufleuten anzeigen lassen, sie wuͤrden besser thun, wenn sie ihre Schiffe noch vor dem 15. April ex⸗ pedirten. Man glaubt daher, daß von dem genannten Tage an die Blokade beginnen werde, wenn nicht, wie man immer noch erwartet, die Mexikanische Regierung sich lieber den For⸗ derungen des Franzoͤsischen Gesandten fat, als daß sie Defensiv⸗ Maßregeln ergreift. Im Innern des Landes ist Alles ruhig, doch hegen Einige Furcht vor der Zukunft. Die gegen Texas bestimmten Truppen befinden sich noch immer in Matamoros.

Brasilien.

Rio-⸗Janeiro, 8. Maͤrz. Die Provinzial⸗Versammlun hat heute den ersten Artikel eines Gesetz⸗ Entwurfs zur Bil⸗ dung einer Eisenbahn⸗Gesellschaft angenommen.

Offizielle Depeschen aus Porto Alegre vom 19. Februar melden die vollstandige Unterdruͤckung des Aufstandes in der

rovinz Rio Grande. Die Insurgenten zerstreuten sich bei i ne der Regierungs / Truppen, ohne einen Schuß zu thun.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Hwork, J. Mai. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat das Anerbieten der Mexikanischen Regierung, die Differenzen zwischen beiden Republiken einer dritten Macht zur

Entscheidung vorzulegen, angenommen, so daß die Gefahr eines Krieges geen n e, ist.

Die Wahlen fallen, namentlich in Virginien, immer unguͤn⸗ stiger fuͤr Herrn van Buren aus.

Der New-⸗JYpork En quirer enthält Folgendes uber die Kanadischen Angelegenheiten. „Während der Suspendirung der Constitution von Nieder Kanada hat Sir John Colborn? einen besonderen Rath eingesetzt, der jetzt in Quebek seinen Sitz hat. Die Mitglieder würden in der Eil des Augenblicks er

narint, um gewisse Gesetze, die mit dem ersten Mai zu Ende ngeng, zu verlängern und einige andere nothwendige legisla—

tive MN * anzunehmen. Der Rath hat nicht das Recht der Initiative, aber seine Zustimmung ist nothwendig, um den ihm vorgelegten Verordnungen des interimistischen Gou⸗ verneurs Gesetzeskraft P geben. Bei der Ankunft des Gene⸗ ral⸗ Gouverneurs Lord Durham hoöͤren die Functionen des Raths auf. Seit den Hinrichtungen von Lount und Matthews haben wegen Hochverraths in Ober-Kanada keine mehr stattgefunden. Es ist wahrscheinlich, daß man die ubrigen dieses Verbrechens über rten Personen entweder deportiren oder begnadigen wird. Ein Mann, Namens Dawson, ist in Lewiston im Staate Rew⸗ York auf Befehl des Friedensrichters verhaftet und ins Gefäng— niß gesetzt worden, weil er an der r m,. des Dampfbootes „Caroline“ Theil genommen haben soll. Dies ist ein sehr thöͤ⸗ richtes und unpassendes Benehmen. Da die Kanadische Re— gierung die ganze Verantwortlichkeit fuͤr den erwahnten Vorfall auf sich genommen hat, so muß man sich an sie und nicht an Personen halten, die in ihrem Auftrage handelten.“

Die in Cincinnati erscheinende Evening Post vom 25. April enthält einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber eine Explosion des Dampfboots „Moselle“, wodurch 125 Personen umgekommen sind. Das Dampfboot fuhr am 25. April Abends um fuͤnf Uhr mit Passagieren, die hauptsaͤchlich aus Deutschen Auswan⸗ derern bestanden, von Cincinnati nach St. Louis ab, als ploͤtz⸗ lich beide Dampfkessel mit einem furchtbaren, dem staͤrksten Donnerschlage aͤhnlichen Getoͤse sprangen. Mit Ausnahme der in der Damen-Kajuͤte befindlichen Personen wurden fast Alle, die am Bord waren, getoͤdtet oder verwundet. Der Capitain des Dampfbootes, Perin, wurde etwa 80 Schritte weit in eine Straße hineingeschleudert und starb augenblicklich. Der Steuer⸗ mann flog etwa hundert Fuß hoch in die Luft und fiel dann ins Wasser, aus dem er nicht wieder hervorkam. Einen Kna⸗ ben fand man todt auf dem Dache eines Hauses. Eine große Anzahl von den Getodteten hat man noch gar nicht aufgefun— den; man schaͤtzt die Zahl derselben indeß auf 125 Personen. Die Schuld an diesem Ungluͤck traͤgt der Eapitain, der bei dem Voruͤberfahren an der Stadt die Schnelligkeit seines Dampf bootes zeigen und ein anderes kurz vor ihm , uͤberholen wollte. Der Schreiber des Bootes soll mit dem Leben davongekommen seyn.

Inland.

Berlin, 26. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser von Ruß⸗ land haben Se. Koöͤnigl. Hoheit den Prinzen Wilhelm (Bru⸗ der Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) unterm 22sten d. M. zum Chef des 3Zten Astrachanschen Kuͤrassier-⸗ Regiments ernannt.

Aachen, 21. Mai. (Duͤsseld. 3.) Heute hat uns der kommandirende General, Herr von Borstell, wieder verlas⸗ sen, nachdem er am Sonntag einem ihm . Ehren ver⸗ anstalteten Diner beigewohnt und gestern die Truppen unserer Garnison so wie die Land wehr⸗Kavallerie inspizirt und sich so⸗ wohl uͤber diese Mannschaften, wie fruͤher uͤber die Landwehr— Infanterie, die bei Geilenkirchen versammelt war, lobend aus—⸗ esprochen. Se. Excellenz entließ die Landwehr mit einigen er⸗ , Worten, worauf diese dem Koͤnige ein dreimaliges ebehoch ausbrachte.

Viersen, 20. Mai. (Köln. Ztg.) Am l6ten d. M. starb hier der Kommerzien⸗Rath Diergardt, ein Mann, der um den Aufschwung der Industrie in hiesiger Gegend sich große Ver⸗ dienste erworben hat. 1817 gruͤndete er hier eine Sammet⸗ und Seiden⸗Fabrik, die sich durch seine Thaͤtigkeit und Geschaͤfts Umsicht bald zu einer der ersten Manufakturen dieser Art im

reußischen Staat erhob. Seine großartigen mit bedeutenden

osten verknuͤpften Anlagen fuͤr Maulbeer⸗Pflanzungen zur Ein⸗ fuͤhrung der Seidenzucht haben den besten Erfolg ah at und setzten deren Pfleger in den Stand, einzelne Probe⸗Artikel aus selbsterzogener Seide verfertigen zu lassen. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm von Sr. Königl. Majestaͤt der Rothe Adler⸗Or⸗ den dritter Klasse zu Theil. Bei der letzten Anwesenheit unseres allver⸗ ehrten Kronprinzen mit einem Besuch seines Hauses und seiner k gewuͤrdigt, stiftete er zum Andenken daran ein allgemeines Armenhaus fuͤr den hiesigen Ort, wozu er 50900 Rthlr. aussetzte. Spaͤter dotirte er noch eine Verpflegungs⸗A nstalt fuͤr beduͤrftige Woͤchnerinnen mit 3000 Rthlr. Der Tag seiner Beerdigung war fuͤr den Ort und die Umgegend ein allgemei— ner Trauertag.

Duisburg, 23. Mai. (Duͤsseld. 3.) Zur Herstellung einer besseren Verbindung mit den auf der anderen Rheinseite belegenen Ortschaften ist eine Personenpost zwischen hier und Crefeld eingerichtet worden, welche vom 1sten k. M. ab, vorerst nur waͤhrend der Sommermonate, taglich uͤber Uerdingen Vor— mittags dahin und Nachmittags von da wieder hierher zuruͤck— ehen und sich an die tagliche Schnellpost nach ünd von Muͤl— nr an der Ruhr, resp. Muͤnster, anschließen wird.

Berichtigung. Dem im gestrigen Blatte unter Paris enthaltenen, sich uͤbrigens schon durch seine Fassung als einge— sandt darstellenden zweiten Artikel, welcher mit den Worten: Die hiesigen Zeitungen und die dem Ministerium dienstbaren Revuen 1.“ beginnt, ist aus Versehen das gewoͤhnliche Kor— respondenz Zeichen beizufuͤgen unterlassen worden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

ueber die Eigenthums-Rechte der Schriftsteller und Kuͤnstler und ihrer Rechts-Nachfolger. Von Paul Neff, Buchhändler in Stuttgart. Siutt⸗

gart, i838. Verlag von Paul Neff. 16 S. 8. Preußen beginnt die Früchte seiner Aussaat mit dem Gesetz vom 11. Juni 1837 zu ärndten. Dies wird der Schluß der obigen klei⸗ nen Bchrift darihun, die keines Augzugs fähig, aber auch werth ist, ganz gelesen n werden, weil sie die Begründung des geistigen Eigen shmus auf eine neue Weise versucht. Jene Schlußworte lauten, wie

folgt:

„Seit der Gesetzgeber (über diese Materie) der Gerechtigkelt genügte, so bleibt noch die Rücksicht übrig, daß er nicht del h er⸗ sheile, die unter sich und mit 6 chen Zuständen kollidiren. Cin folcher faftischer Zussand ist das Verhästmß der Deutschen Lite⸗