1838 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 22. Mai. Der arquis von Lon don derry legte eine Bittschrift der ehemaligen Britisch-Spa— nischen Hälfs- Legion vor, die von mehreren Stabs- Offizie— ren, 200 Subaltern- Offizieren und 309 Unteroffizieren und Gemeinen unterzeichnet war, und worin diese die Verwen— dung des Parlaments zu Gunsten ihrer Forderungen an die Spanische Regierung, deren Betrag auf 300,069 Pfd. Ster— ling angegeben wird, in Anspruch nehmen. Bei dieser Gele— enheit erinnerte der Marquis daran, daß er den schmachvollen Ausgang dieser Cooperation vorausgesagt habe, und machte sich darüber lustig, daß der erste Lord der Admiralität bei der Ab= reise des Oberst Evans nach Spanien geaͤußert, derselbe werde binnen Jahresfrist seinen Einzug in Madrid halten. Graf Minto leugnete, daß er jemals so etwas gesagt hätte, und Lord Melbourne wiederholte seine fruͤhere Erklärung, daß die Englische Regierung mit der Befriedigung der Forderungen jener Legionairs nichts zu schaffen habe und sich darauf beschraͤn— ken muͤsse, deren Anspruͤche auf diplomatischem Wege bet der Spanischen Regierung zu unterstuͤtzen.

Unterhaus. 3 vom 22. Mai. hatte bekanntlich vor einiger Zeit eine Adresse an die Königin erichtet, worin Ihre Maßjestäͤt ersucht wurde, die wirksamsten

, . zur Unterdruͤckung des Sklavenhandels zu ergrei— fen. Hierauf ließ Ihre Masestaͤt heute dem Unterhause durch Lord Palmerston die Antwort zugehen, daß sie sich aufs eifrigste bestrebe, jenem Wunsche entgegenzukommen, und daß nament— lich die Unterhandlungen mit Portugal, unter dessen Flagge der Sklavenhandel noch immer in großem Umfange getrieben wird, einem gluͤcklichen Ende sehr nahe seyen. Die Debatte über den Wümotschen Antrag auf unverzuͤgliche Aufhebung

Das Haus

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im Jahre 1825 wurde in England der Kaffee⸗Zoll auf die Hälfte herabgesetzt; dessenungeachtet verminderten sich die Ein— künfte aus diesen Zoͤllen in demselben Jahre nur um ein Vier— tel, so daß also die zunehmende Consumtion den Verlust bis auf dieses Viertel deckte. Der Verbrauch stieg aber fortwäh⸗ rend, und im Jahre 1829 uͤbertraf die Revenue aus diesem Artikel die des Jahres 1821 schon um fast 180,000 Pfund. Seitdem hat sie noch immer mehr zugenommen,

Nach neueren Berichten aus Waterford ist der Gutsbesitzer Keefe, gegen den ein Mordanfall gemacht worden, noch am Le— ben, und man hofft ihn zu erhalten.

Als kurzlich von dem Dubliner Schatzkammer⸗-Gericht auf den Antrag des Pfarrers von Karryglen in der Grafschaft An— trim ein Executions⸗-Befehl gegen 51 Zehnten⸗Verweigerer aus⸗ gefertigt wurde, fand es sich, daß in dem Kirchspiel Karryglen keine protestantische Kirche oder Andachtsstaͤtte vorhanden war, an wel ke, dem Gebrauche gemäß, jener Befehl hätte angeschla— gen werden konnen; es wurde daher befohlen, den Anschlag an ein Gotteshaus oder an ein Wirthshaus des benachbarten Kirch— spiels zu heften. „So wird also“, sagt der Courier, gin ei— nem Bezirk, wo gar kein Gottesdienst stattfindet, eine Abgabe fuͤr die ziele erhoben.“

Selg ien.

Bruͤssel, 23. Mai. Der Vicomte Vilain XAllIII., außer⸗ ordentlicher Gesandter beim Paͤpstlichen Stuhle und bei den andern Italiaäͤnischen Hofen, ist von seiner Sendung zuruͤckge— kehrt. Unser Kommunalrath war gestern in einer geheimen Sitzung versammelt. Nach einer langen Berathung wurde ein Aus—

schuß mit der Abfassung einer Darlegung der Geldverhaͤltnisse

des Negerlehrlings - Zustandes, welche demnächst begann, bot nichts Neues dar. Die Argumente füuͤr und win der diese Motion sind schon durch fruͤhere Verhandlun— gen uͤber diese Angelegenheit erschoͤfft. Von den Mi—

nistern und von den Tories nahm Keiner an der Debatte Theil.

Sir E. Wilmot wiederholte, daß von einem Kontrakt mit den

Pflanzern nicht die Rede seyn koͤnne, weil es Niemanden frei, gestanden habe, uͤber die angeborenen Menschenrechte der Neger

zu verfuͤgen und daruͤber einen Kontrakt abzuschließen; auch habe das Parlament dadurch, daß es schon mit Hinsicht auf die Ne— gerkinder eine Aenderung in der urspruͤnglich festgesetzten Lehr— lingszeit getroffen, hinreichend dargethan, daß es selbst diese Sache nicht unter dem Gesichtspunkt eines Kontraktes betrachte; esetzt aber auch, es waͤre ein Kontrakt mit den Pflanzern ge— chlossen worden, so haͤtten diese ihn doch durch die harte Be— andlung, die sie den Negern fortwährend widerfahren ließen, ihrerseits schon gebrochen, und man solle doch nicht glauben, daß sie die ministerielle Akte zur Verbesserung des fruͤ— heren Emancipations-Gesetzes mehr respektiren wurden, als dieses, welches sie ungeachtet der 20 Millionen Entschädigung, die ihnen dadurch zugesichert worden, nur mit Hohn aufgenommen hatten; was endlich die Behauptung be— treffe, daß ein Mittelzustand zwischen der Sklaverei und der voͤlligen Freiheit nothwendig sey, so werde dieselbe dadurch wi— derlegt, daß das Parlament doch dem . Neger, wenn er sich fruͤher loskaufen koͤnne, diesen Mittelzustand erlassen habe. Herr Villiers und Herr E. L. Bulwer sprachen zu Gunsten des Antrages, Herr Hume aber dagegen, jedoch nur aus formellen Gruͤnden. Die Motion wurde dann (wie ge— ern schon gemeldet) mit 96 gegen 93 Stimmen angenommen. m Schluß der Sitzung entwickelte der Rechtsgelehrte, Herr Jackson, in einer langen Rede seinen Antrag auf Verbesse— rung der in Irland bestehenden Gesetze uͤber die Registrirung der Parlaments⸗Waͤhler und uͤber die Abstimmung bei den Wahlen.

London, 22. Mai. Vor kurzem machte eine Deputation von Geistlichen aus Schottland, die an die Minister abgesandt war, um von ihnen einen Zuschuß zu den Fonds für den Bau von Kirchen aus dem Staaisschatze zu erbitten, auch dem Her—

oge von Sussex ihre Aufwartung. Se. Koͤnigl. Hoheit soll sich lange mit ihr über den Zweck ihrer Sendung unterhalten und unter Anderem gesagt haben: „Meine Herren, ich bin jetzt beinahe 65 Jahre alt, wovon ich 35 in Unpäßlichkeit zu— gebracht habe. Dadurch, meine Herren, wird man nüchterner, dadurch aͤndert man sich in manchen Gedanken und Ansichten fruͤherer Tage. So ist es mir auch gegangen. Ich pflege jetzt jeden Morgen vor dem Fruͤhstuͤck zwei Stunden fär mich allein in der 361 zu lesen, und ich kann Ihnen versichern, meine Herren, wenn man dieses Buch so liest, wie es gelesen werden muß, so wird man sich unfehlbar davon begeistert fuͤhlen.“ Der Herzog soll dann mehrere Stellen aus der Schrift citirt und in der Erläuterung derselben eine vertraute Kenntniß des Gei— stes sowohl wie des Buchstabens der Bibel gezeigt haben. Se. Königl. Hoheit ist besonders auch ein ausgezeichneier Sprach— kenner und besitzt in seiner Bibliothek zu Kensington nicht we— niger als 15,006 Bibeln in verschiedenen Sprachen und Aus— gaben, deren Werth zusammen auf 10 56,600 Pfd. Sterling geschaͤtzt wird.

In dem Ausschusse uͤber die Bill zur Verbesserung des die Entscheidung streitiger Wahlen betreffenden Gesetzes, der naächsten Freitag an der Tagesordnung ist, will Herr Greene darauf antragen, daß das Unterhaus bei der Zusammensetzung von Wahl-Untersuchungs⸗Ausschuͤssen sich in eine Anzahl von Sectionen theilen und daß aus diesen dann durch das Loos die Mitglieder der Ausschuͤsse gezogen werden sollten, so wie daß die Ernennung der den ee en beizugebenden gerichtlichen Assessoren von der Krone ausgehen solle. Lord Mahon will bei derselben Gelegenheit folgende Resolution vorschlagen: „daß die Zwecke der Gerechtigkeit, Konsequenz und Schnelligkeit in der Entscheidung uͤber Wahl-Petitionen am besten durch ein nicht aus Parlaments⸗Mitgliedern bestehendes Tribunal wuͤrden erreicht werden, insofern namlich ein solches Tribunal sowohl in Hinsicht seiner Ernennung als seiner Functionen vor dem ungebuͤhrlichen oder uͤberwiegenden Einfluß irgend einer politi⸗ schen Partei gehoͤrig bewahrt werden konne.“

6 Blaͤtter bringen jetzt von neuem die Nachricht, daß der Herzog von Nemours gegen Ende naͤchsten Monats mit einem ansehnlichen Gefolge hier eintreffen und der Kroͤnung beiwohnen werde.

Zu Guatimala ist, nach Berichten von dort, die bis zum 20. Februar reichen, eine Empoͤrung ausgebrochen. Sie ging von den Indianern aus, die von einem gewissen Carrera gefuͤhrt wurden und schon weit und breit die groͤßten Verheerungen e, hatten. Der Praͤsident der Republik hatte die Flucht ergriffen.

) Der Gouverneur von Gibraltar, Sir Alexander Woodford, ist gestern mit seiner Familie von Gibraltar hier angekommen.

der Stadt beauftragt. Dieselbe soll den Bewohnern mitge—

theilt werden.

Am 21sten d. M. fand eine Versammlung der bedeutend sten Einwohner der Hauptstadt statt, in welcher man sich einstim⸗ mig fuͤr die Wiedererwählung der abdankenden Mitglieder des Kommunal⸗Rathes aussprach.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Mai. (Hamb. Korr.) Der General Freiherr von Palmstjerna, Schwedischer Gesandter in St. Pe— tersburg, wird in Stockholm gleichzeittig mit Sr. Kaiserl. Ho—

eit dem Russischen Thronfolger eintreffen. Wahrend seiner bwesenheit wird die Schwedische Gesandtschaft am Russischen Hofe von dem Kammerherrn, Baron Manderstroͤm, als Ge— schaͤftstraͤger, versehen.

Wie in Norwegen ausschließlich die Norwegische (und nicht die Unions) Flagge, so faͤngt man auch jetzt bei uns an, auf Schwedischen Schiffen die alte Schwedische Flagge zu fuͤhren, und jeder Schwede sieht mit Stolz und Freude die ungemisch— ten blau und gelben Farben wieder, welche sich so lange Zeit mit Ruhm und Selbststaͤndigkeit auf Schwedischen und fremden Gewaͤssern, wie auf Schwedischem und fremdem Boden ge— zeigt haben.

Herr X. Marmier und die Schweden, welche die Franzoͤ— sische Untersuchungs⸗Expedition nach Spitzbergen begleiten, sind nunmehr nach Christiania abgereist, von wo sie sich nach Dront⸗

eim begeben, wo die Korvette, Recherche“ erwartet wird. Vor

seiner Abreise uͤberreichte der Erstere dem Koͤnige sein Buch „Lettres sur l'lslaude', welches ein hohes Interesse darbietet. Allgemeinen Beifall hat der Entschluß unseres Koͤnigs gefunden, außer den von dem Koͤnige der Franzosen eingeladenen Schwe— dischen Gelehrten, zwei Schwedische und zwei Norwegische Of— siziere mitzusenden.

Dänemark.

Kopenhagen, 21. Mat. (Alt. M.) Heute am Eroͤff— nungstage der zweiten Juͤtlaͤndischen Provinztalstaͤnde⸗Ver— sammlung erschien hier eine Fallergnaͤdigste Bekanntmachung“, welche nach einem kurzen Resumé der Koͤniglichen Propo— sitionen und der ständischen Petitionen, die auf dem er— sten Landtage Juͤtlands zur Verhandlung kamen, naͤher be— sagt, in wie weit und aus welchen Gruͤnden nach ö ten Sr. Majestaͤt den Rathschlaͤgen und Anträgen jener Ver— sammlung hat Folge gegeben werden koͤnnen. Im Eingang die— ses Landtags ⸗Abschiedes erklaren Se. Majestaͤt: Aus den Ver— handlungen, welche die Stande in jener Diaͤt gepflogen, „ha— ben Wit mit allerhoöͤchster Zufriedenheit ersehen, wie sie, durch Einsicht und redlichen Eifer Unser und des Landes Beste zu befoͤrdern, Unsere Erwartungen . haben.“ Das Einzelne zur Zeit uͤbergehend, heben Wir fuͤr diesmal nur den Schluß jenes Documents hervor, welches sich über die Finanz- Petition folgendermaßen verbreitet: „In An— leitung dieser (Nr. 35 der verschiedenen Petitionen) wollen Wir, daß es Unsern getreuen Provinzialstaͤnden zu erkennen gegeben werde, daß wie Wir schon vor Einreichung der staͤndischen Petitionen uͤber das Finanzwesen Unserm Finanz Minister in Verein mit verschiedenen dazu angeordneten Maͤn— nern den Auftrag gegeben haben, behufs naͤheren von Uns Selbst zu fassenden endlichen Beschlusses in Erwaͤgung zu zie— hen, welchergestalt das Gleichgewicht zwischen der Einnahme und Ausgabe des Staats durch zweckmäßige Ersparungen im Staatshaushalt zu Wege gebracht werden koͤnne, und demnaäͤchst einen hierauf bezuͤglichen Plan zu entwerfen, so auch bei dessen Abfassung die verschiedenen von Unsern getreuen Pro— vinzialstaͤndeVersammlungen beigebrachten Aeußerungen in Er— waͤgung gezogen werden sollen, daß dieser Plan, nachdem das Verhältniß zwischen den Finanzen und der Nationalbank regulirt seyn wird, Uns zur Allerhöchsten Approbation vor— gelegt und darauf das Noͤthige veroöͤffentlicht werden soll; daß Wir, nach dem, was Uns vorläufig schon uber die ins Werk gesetzten und noch ins Werk zu setzenden Ersparungen allerunterthaͤnigst vorgetragen worden, annehmen, daß weder erhohte Steuern, näch neue Staats- Anleihen, sofern nicht außerordentliche Begebenheiten eintreffen sollten, nothwendig seyn werden, und endlich daß, wie wir durch die anbefohlene Ver— Gr, , sowohl der kalkulatorischen Finanz- Uebersicht fuͤr das Jahr I855, als auch der Berichte uͤber die wirkliche Lage der Finanzen in den Jahren 1835 und 1836 schon . erkennen gegeben haben, daß Unserem Willen gemäß Unsere sammtlichen sieben und getreuen Unterthanen von dem Zustande der Finan⸗ zen Kunde erhalten sollten, Wir auch beschlossen haben, daß die einer angemessenen Oeffentlichkeit im Finanzwesen des Staats i wn Nachrichten fernerhin bekannt gemacht werden ollen.

Schleswig, 21. Mai. Heute Morgen um 6 Uhr schon verkuͤndigte Glockengelaäͤute, das sich von Stunde zu Stunde wiederholte, dieser Stadt , des Tages, den Be—

chleswigschen Stande⸗Versamm⸗

ginn (Eröffnung) der zweiten

der Alters-Praͤsident (Ahlefeld von Lindau) an der Epi em

Der Gottesdienst begann mit dem Gesninñ

hielt wieder der Nag dem Gottesdienste ging der Zug wieder nach dem Nalhhau⸗ und man schritt bald zu den Geschaͤften. Als Resustat . Wahlen gab sich bald Folgendes kund. Zum Praͤsidenten wun mit 31 Cum *n erwählt das gelehrte Mitglied fuͤr die Un versitat, Etatsrath Professer Falck; zum Vice Praͤsidenten nm 36 Stimmen der Gerichtshalter Jaspersen; zu Secretairen mit großer Stimmen-Mehrheit wieder die fruͤheren, Advokat Sum und Pastor Lorenzen; zu Redaktoren der Stäͤnde-Zeitung by, der von Warnstedt und Hensen. Am Mittwoch um Ei findet eigentlich die erste Berathung statt. Es waren 43 ö geordnetẽ zugegen, indem in Apenrade erst am 12. Jun s den abgegangenen neu gewaͤhlt wird.

Deutschland.

Dres den, 26. Mai. Die Bevollmächtigten de Zoll⸗Vereins⸗Staaten zu der hier stattfindenden Muͤnz⸗Konf, renz sind nun hier eingetroffen, und ist von Preußen zh Geh. Finanzrath von Pommer-Esche II., begleitet vom Mun wardein Kandelhardt, von Bayern der Ministerialrath n Staats-Ministerium der Finanzen, Weigand, begleitet vonn Muͤnzwardein Heindl, von Sachsen die Geh. Finanzrä;;. Scheuchler und von Weissenbach, von Wuͤrttem berg h

.

. veransta

nate p

ten werden.

u fahren, aus beracksichtigenswerthen Gründen nicht 2 Willens ist. Heute wurde eine zweite Schnellfahrt . = Grafen von Ugarte, Landes-Gouverneur von Mähren,

uruͤck 22 Minuten dauerte. l . und * ist nun entschieden, daß Ihre Kaiserl. Hoheiten der og Franz Karl mit Gemahlin sich im Laufe dieses Som⸗

er D een. ——ö— Teplitz begeben werden, und daß hierzu der Monat

nu . ö ie Mi ben Se. Ma⸗ stinmt ist, da es heißt, daß um die Mitte desselben . . 26 ebenfalls in Teplitz anlangen wird. Rorgen beziehen Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kalserin ihre Com mer⸗Residenz im Lustschlosse von Schonbrunn. Heute fuh⸗ n Se. Majestaͤt der Kaiser in Person auf der Eisenbahn von gur nach Wagram und zuruͤck. Der Staats-Kanzler Fuͤrst von

Metternich und der Staats-Minister Graf von Colowrat hat—

Majestät zu begleiten. Ihre Majestät die

j re, Se. e ten die Ehre, en Zug abfahren nd ankommen zu

Kaiserin begnuͤgte sich, d

se 97 der Serbischen Gränze schreibt man unterm 14. Mai: Der Rumely Walessy scheint schon die Ausführbarkeit sei—

1er Anordnung, wodurch die Waaren-Einfuhr nach Macedonien ö. auf jedem anderen Wege als dem uͤber Durazo verboten wer⸗

den soll, einigermaßen bezweifeln. Der Termin, an welchem bleseibe in Kraft treten sollte, ist auf die von Geschenken beglei⸗

Bitten der Macedonischen Kaufleute vorlaufig um 3 Mo— rolongirt worden, und kann also die Messe von Perlepe ohne weitere Vela stigung von Seiten des Statthalters abgehal—

teten

Ober- Finanzrath Hauber, von Baden der Geh. Referent pnins die Pforte dem „Rumely Walessy“ das Unpassende seiner

Regenauer, von Kurhessen der Finanzrath Duysing, veoh .

Großherzogthum Hessen der Ministerialrath Eckhardt, in Sach sen⸗ Weimar der Geh. Legationsrath Thon, von Ne sau der Ministerialrath Reuter, von Sach sen⸗ Meiningen der Regierungsrath Blomeyer, von Sachsen- Altenburg nn Reglerungsrath Geutebruͤck, von Sachsen-Kob urg⸗ Goth

der Kammerrath Gelbke, von Schwarzburg-Sondershal,

sen und Schwarzburg“ Rudolstadt, imgleichen Reuß,

Schleiz und Reuß-Lobenstein-Ebersdorf ist der Grij herzogl. Sachsen⸗Weimarsche Geh. Legationsrath Thon m. beauftragt, von Reuß-Greiz der Regierungsrath Freiherr un Mannsbach, und von der freien Stadt Frankfürt ona

Schoͤff Bansa hierzu abgeordnet worden. 6 Gesetzbuches und anderer vom Volke ungeduldig geforderten In—

4 3.

Frankfurt a. M, 21. Mai. Hier fangt man n,

das Geschrei der Belgischen unruhigen Kopfe in Bezug auf i Lage in Ausfuͤhrung der Territorial-Bestimmungen des Traktats vn

15. Nov. IS3, kaum mehr zu beachten. Man hat hinlaͤnglch

monstrationen in Belgien nicht der Ausdruck des Wunsches di Bewohner der an den Köͤnig der Niederlande zuruͤckfallendnn

die Ueberzeugung geschoͤpft, daß die sich kundgebenden d

erordaung schon werde begreiflich gemacht haben, und diese sich . in nichl ufs sen werde. Der Serbische Hof⸗Kanzlei⸗Di⸗ rektor, Herr v. Givanovitsch, ist in besonderer Mission nach Konstanti⸗ nopel abgegangen. Die Kaufleute meinen, daß dies auf die er⸗ wäͤhnte Anordnung des Statthalters von Rumelien Bezug habe,

allein besser Unterrichtete sind der Ansicht, daß dieselbe einen

tiefer liegenden Grund habe und sich weniger auf die kommer— ellen als vielmehr auf die rein politischen Verhältnisse Ser— biens im Allgemeinen beziehe. Man will namlich wissen, daß die Gemuͤther der Serben neuerdings in großer Aufregung seyen und daß es eines wichtigen Schrittes beduͤrfe, um die Un zufriedenheit ferner in Schranken zu halten, die wegen der bis etzt unerfuͤllt gebliebenen Erwartungen auf Einfuͤhrung eines

stitutionen sich vielseitig im Lande kundgebe. Aehnlich soll die Serbien schon im vorigen Jahre gewesen seyn, damals aber durch des Fuͤrsten Dolgorucki Sendung die allgemeine Auf— regung beschwichtigt worden seyn.

Wien, 23, Mai. Der zum Bevollmächtigten bei der Militair-Central-Kommission in Frankfurt a. M. ernannte

Gebietstheile von Luxemburg und Limburg sind, und zweiflt General Roditzky ist dieser Tage auf seinen Posten abgegangen.

auch keinen Augenblick daran, daß es neuer Berathungen di

*

Die gestrige Fahrt Sr. Majestaͤt des Kaisers auf der

Europaͤischen Großmächte nicht bedarf, um Gewißheit zu erlan Eisenbahn ngch Wagram hin und zuruͤck erforderte 49 Minu—

gen, daß es das allgemeine Europaͤische Interesse erheische, de 24 Artikel in vollkommene Ausfuͤhrung zu bringen.

Der seitherige Praͤsidirende der Bundes Militair⸗Kommis sion, der Kaiserl. Oesterreichische Feld marschall⸗ Lieutenant von Weiden, begiebt sich nicht in höherm Auftrag, sondern avf Un laub nach England, und wird erst im Monat Juli auf seinem neuen Posten in Gratz eintreffen. ).

Vorgestern wurde in dem nahen ,, der G68ste Ge burtstag der hier noch verweilenden verwittweten Frau Landgraf . von Hessen⸗Homburg festlich begangen. Ihre Koͤnigl. . beabsichtigen, anfangs des naͤchsten Monats ihre Sommer- sidenz in Homburg zu beziehen, bis wohin auch Se. Durch. der regierende Landgraf von Hessen- Homburg aus Berlin zu ruͤck erwartet wird.

Glaubwuͤrdigem Vernehmen nach, wird der Zeitpunkt der Aufloͤsung der Bundes-Central-Kommission vorerst noch nickt eintreten koͤnnen. In unserer Stadt sind uͤbrigens die nͤss wendig gewordenen politischen Untersuchungen gaͤnzlich beendet, un unter den Hardenberg⸗Gefangenen befindet sich nur noch einen, welcher sein Urtheil in erster Instanz vom hiesigen Appell tions-Gericht zu empfangen hat. ;

In den benachbarten Baͤdern sind bis jetzt noch weni Kurgaͤste eingetroffen und man hat auch fuͤr den nachsten M nat keine sichere Aussicht auf starke Frequenz, wohl aber me fuͤr die Monate Juli und August. Ueberall laßt man es aber sehr angelegen seyn, die Badeorte zu verschoͤnern, und s werden auch die kleineren mehr und mehr Luxus-Baͤder unn der Aufenthalt dort wird um so theurer. .

Auf verschiedenen Punkten sind nun in dem Herzogthin Nassau die Erdarbeiten an der Taunus-Eisenbahn in raschep Gange begriffen; dem Anfange derselben auf dem diesseitigu Gebiete stehen aber immer noch große Schwierigkeiten, namen lich auch die Acquisition der benöthigten Grundstuͤcke, entgegen Die Taunus-Eisenbahn-⸗Actien sind deshalb auch in den letztern Tagen wieder wesentlich gewichen.

Oe stÿterre i ch.

Wien, 22. Mai. Se. Majestäͤt der Kaiser ersch⸗ nen bei dem Rosenfeste am 19ten d. sehr heiter, ließen sich! fremden Gaͤste vorstellen und unterhielten sich mit diesen, böhh ders aber mit dem diplomatischen Corps.

Die Arbeiten an der Kaiser-Ferdinand's⸗Nordbahn wetht mit einer Energie fortgesetzt, die der Direction zu großer Chr gereicht. Ueber 6000 Arbeiter sind zwischen hier und Lunden burg und 10,000 auf der kuͤrzeren Flugel⸗Bahnstrecke von lun denburg nach Bruͤnn in Thaͤtigkeit, und schon sind auch du Erdarbeiten auf eine ziemliche Strecke von Lundenburg weiht unter guͤnstigen Bedingungen in Akkord gegeben worden; h großer Theil der in England bestellten Rails ist bereits unttg, weges. Dabei nimmt die Frequenz bei den Lustfahrten auf den fertigen Theil der Bahn von hier bis Wagram noch immer zu so daß man, um mit Gewißheit einen Platz zu bekommen, ll⸗ nige Tage fruͤher schon sich darum bewerben muß, was imme als ein vielversprechendes Omen angesehen zu werden verdi Die Direction hat sich veranlaßt“ gesehen, in letzter 8: in Fallen, die ganz besondere Ruͤcksicht erheischten, Ausnahmt fahrten auf dieser Sirecke anzuordnen. Ein solche, jetzt hier anwesende Oberst⸗Burggraf von Boͤhmen, G ö, Ehotet, Theil nahm, fand vorgestern statt. Uni demse ö einen Beweis des foliden Baues der Bahn und der Fahigtes der Maschine zu geben, legte man den Weg zur Hin und Nückfahr⸗ eine Strecke von fuͤnf Meilen, mit der Lokomotive Vin dob on . in 38 Minuten zuruͤck, das ist die Meile in 7! /2 Minuten 6. acht Deutsche Meilen pro Stunde. Die Direction ließ mit 9. ser Geschwindigkeit nur ausnahmsweise fahren, da sie fuͤr ö großen Trains von ihrem Grundsatze, nur vier Meilen p

schaft finde; ich liebe solche.“

chen und bleibend ruhigen Zustand zurückzuführen.

wirklich in

ten Zeit. An dem Stations⸗Platze bei Wagram wurde eine kurze Rast gemacht, während welcher Se. Majestät die dort neuerrichteten Lokalitaͤten besuchten und die Unternehmer der— selben freundlich und aufmunternd anredeten. „Ich werde bald wiederkommen und die Kaiserin mitbringen“, sprach Se. Maj. zu einem derselben, „sehen Sie aber zu, daß ich dann Gesell— l Den Direktoren, welche die Fahrt mitmachten, bezeugte der Kaiser Seine Allerhoͤchste Zu— friedenheit und Anerkennung.

Se. Durchl. der regierende Herzog von Nassau wird sich

vermuthlich von hier aus direkt nach Bad Kissingen begeben.

In Malta ist vor kurzem die daselbst neubegruͤndete, cen— rfreie Zeitung in Italiänischer Sprache unter dem Titel „Il pettatore Imparziale“ zum erstenmale erschienen.

J S ch we iz. Zuͤrich, 21. Mat. Beim Eintritt in den Kanton Sch wyz

serließen die vom kleinen Rath von Luzern abgeordneten Herren Dr. Naͤff und Hertenstein solgende Bekanntmachung:

„Bürger des Kantous Sch ppz! Liebe Miteidgenossen! Wir ha— den Boden Eures Landes betreten auf Geheiß des hohen eidge— össischen Vorortés. Der Vorort will aus zuverlässiger Quelle die lrsachen kennen lernen, die Eure Zerwärfnisse hervorgerufen haben, nd sendet uns daher in Eure Bezirke, um die Stimme des Volkes anminelbar zu vernehmen und desto sicherer diejenigen Maßregeln treffin zu können, die gerignet sind, Euren Kanton in einen gesetzli— Vor allem aus,

ind erklären jeden Störer desselben persönlich für alle Folgen verantwort— ich. Wir erscheinen unter Euch frel von jeder vorgefaßten Meinung, nur as eine Ziel im Auge, Euch recht bald Ruhe und Srdnung wieder zu brin⸗ en und dem Landmann Sicherheit seiner Person zu verschaffen. Wendet Ench zutrauens voll an die eidgenössischen Repräsentanten und cröff— let fret und osfen Euere Beschwerden und Euere Wünsche. Ihr ber Alle, die Ihr Euch nicht mehr sicher glaubtet auf eigenem hei— mischen Boden, Fehrt zurück in Euere Heimaih; faßt wieder Zutrauen n den gesunden Sinn Euerer Mitlandleute für Recht und Srdnung, der im frelen Manne nicht ersterben kann. Faßt Vertrauen in den un schiede nen Willen, in die Kraft des Vorortes, jeden Versuch von Gewaltthätigkeit und verderbliche Umntricbe im Krime zu erdrücken

. und zu verhindern, daß Anarchie auf dem frejen Boden Schwei zeri⸗

schet Eidgenossenschaft Wurzel schlage. Küßnacht, den 16. Mai 1838.

De eldgenßfsischen Kommisfarien n Kanton Schwyß: Dr. Näff,

Ad. Hertenstein. Kriminalgerichts- Präsidenz.“

gr er eidgenoͤssische Vorort hat unterm 19ten d. ein neues reis -Schreiben an saͤmmtliche eidgenoͤssische Stände erlassen, her er sich ausfuhrlich und vertheidigend gegen den Inhalt er Protestation verbreitet, welche, mittelst eines vom 15ten 8 datirten und vom Landamman und Rath des Kantons fr unterzeichneten Schreibens, bei ihm gegen jedes Ein— . reiten der Bundes-Behsrden in die Angelegenheiten des Kan— ons Schwyz eingelegt worden ist. Der Vorort weist in jenem des, Schteiben sein Verfahren in dieser Angelegenheit als bun— ; gemaͤß nach und schließt mit den Worten? „Dabei foll es en eidg endoͤssischen Vorort freuen, wenn der Kanton Sch wyz sas⸗ sich selbst die noͤthige Kraft sindet, um die ver nnen ät Ordnung wiederherzustellen und aufrecht zu 8 en und durch pflichtg emaͤße und weise Handhabung der gar e, Ruhe, Friede und Eintracht unter seinen Angehörigen . zurufen.“ Auch die Regierung des Kantons Basel-Stadt—⸗ 9 en im Einverstaͤndniß mit den Regenten zu Schwyz, auf ., reisschreiben des Vororts Luzern eine Antwort erlassen, nile em. sie sich tadelnd gegen die Verfuͤgungen des Vororts Die eldgenoͤssischen Kommissarien haben den Weg der Un— il chung eingeschlagen. Sie begeben sich von Der e zu Be⸗ h n 5. 6 6 Parteien zu vernehmen. Am 16ten

üßnacht begonnen, und werden nun w lich in der March an seyn. 93. .

2 14

tt, die aber, des starken Windes wegen, hinaus 24 . ; Buͤrger und Kantonstheile, welche, in Folge vorgefallener Stoͤ⸗

Es ist dadurch den meisten Besorgnissen gesteuert, pa man mit Zuversicht annimmt, daß nach Ablauf dieses Ter—

such der verfassungsmäßigen Behörden verbieten und so die Wirk

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Die Regierung des Kantons Basel (Stadt) hat am 19. Mai dem Vorort Luzern auf das Kreisschreiben an die Stände nicht ohne Einmischung herber Vorwuͤrfe geantwortet. So heißt es darin: „Wir konnen nicht umhin, zu finden, daß diejenigen

rungen an einer Landsgemeinde und stattgehabter tumultuarischer Aufloͤsung derselben, sofort den verfassungsmaßigen Behörden den Gehorsam aufsagen, die Verfassung aufgeloͤst erklären, Trennung aussprechen, Widerstand organisiren, ihren Mitbuͤrgern den Be—

samkeit dieser letztern zu Handhabung oder Wiederherstellung der

gesetzlichen Ordnung zum Voraus hintertreiben, wie dies durch die verschiedenen Bezirksgemeinde-Beschluͤsse geschehen ist, in

vöoͤllige Mißachtung ihrer Pflicht verfallen seyen und ein Be—

ginnen der

gefährlichsten Art vorgenommen haben. Wenn wir daher aus Euren Mittheilungen entnehmen muͤssen, daß dieses

Verfahren, voroͤrtlicherseits durch die gefaßten Schlußnahmen und getroffenen Maßregeln gleichsam gebilliget und darauf schon von vorn herein die Annahme gegruͤndet wird, es seyen die vverfassungsmäßigen Behoͤrden als nicht mehr vorhanden zu be— trachten, und es sey nun nicht mehr um Handhabung der in

Schwyz bestehenden, erst vor wenigen Jahren unter Mitwir—

kung der SEidgenossenschaft aufgestellten Verfassung, son— dern um Herstellung einer verfassungsmaͤßigen Ordnung zu thun, so konnen wir uns nicht bergen, daß uns

nmaͤchtige Zweifel aufsteigen, ob nicht die voroͤrtliche Behoͤrde

dadurch in einen gefaͤhrlichen und den bestehenden Bundes— Verhaͤltnissen zufolge unhaltbaren Weg gerathe. In dieser Be⸗ sorgniß bestarkt uns noch mehr die den abgeordneten Repraͤsen— tanten ertheilte Instruction, welche dieselben unmittelbar an das Volk des Kantons Schwyz weist, und die Regierung dieses Standes ganz bei Seite laßt.“

Der Vorort Luzern hat am 19. Mai ein weiteres Kreis schreiben an saͤmmtliche Stände erlassen, worin er die Protesta— tion der Schwyzer Kantons-Regierung beleuchtet.

FJ eglien.

Rom, 15. Mai. (Allg. Ztg.) Von der Anwesenheit des Paͤpstlichen Nuntius in Bruͤssel, Monsignore Fornari, verspricht man sich hier nur Gutes, da er bei ausgezeichneter Gelehrsam— keit Weltkenntnisse genug besitzt, um die dortigen hitzigen Ge— muͤther zum ruhigen Bewußtseyn zuruͤckfuͤhren zu konnen. Der Prinz Johann von Sachsen hat uns , nachdem er alle Merkwuͤrdigkeiten des alten und neuen Roms besucht, ver— lassen, und seinen Weg nach Neapel genommen, wo leider das anhaltende schlechte Wetter noch schlimmer und fuͤr die Gesund— heit nachtheilicher seyn soll als hier.

Spanien.

Madrid, 11. Mai. Es heißt, die Cortes wuͤrden gleich nach der Annahme der Gesetz-Entwuͤrfe uͤber die Zehnten und die Kriegs-Contributionen prorogirt werden, auch geht das Ge— ruͤcht, daß die Unterhandlungen mit Herrn Aguado wieder auf— genommen seyen.

Die Deputirten, welche beauftragt waren, uͤber die Fort⸗ setzung des gerichtlichen Verfahrens gegen Herrn Mendizabal zu berichten, haben jetzt die Kammer aufgefordert, sie zu i missarien zu ernennen, um zu untersuchen, welchen Gebrauch Herr Mendizabal von dem ihm als Minister bewilligten Ver— trauens⸗Votum gemacht habe.

Der General Flinter ist von Almaden hier angekommen.

Saragossa, 15. Mai. Die Ueberreste von Basilio's Corps sind am 13ten durch La Huerva und Romanos gekommen und haben die Richtung nach Luesma eingeschlagen. Merino war an demselben Tage in Albaracin, und Beide werden sich nach CLantavieja begeben, wo Negri sich bereits befindet. Die An— kunft dieser Anfuͤhrer in so traurigem Zustande muß noth— wendig einen üblen Eindruck auf die Aragonischen Karlisten machen.

San Sebastian, 13. Mai. Der Oberst Saussaye soll von Sir George Villiers aus Madrid benachrichtigt worden seyn, daß der Spanische Minister ihm in kurzem den Befehl zusenden werde, sofort mit seinen Truppen nach dem Suͤden zu marschiren; diesem Befehle solle er jedoch nur dann Folge leisten, wenn derselbe mit dem fuͤr die Legion verlangten Gelde begleitet sey, im entgegengesetzten Falle aber Lord John Hay ersuchen, ihm sofort die Mittel zur Einschiffung der Legion nach

: England zur Disposition zu stellen. Di fizier ñ Bürger des Kantens Schwyz! gebieten wir Euch den Landfrieden h z j , e Ifsblerg dienen az

vier Monate und haben noch nicht einen Pfennig von ihrem Solde erhalten, obgleich die regelmäßige Auszahlung desselben ihnen feierlich von der Spanischen Regierung versprochen wurde. Herr Guimenez, der Koͤnigl. Commissair in Betreff der Forderungen der ehemaligen Britischen Legion, ist, in Beglei— tung der Herren Lakin und Faxardo nach London abgegangen.

J

Lissabon, 15. Mai. Der Konig und die Koͤnigin wollen die Sommermonate in Cintra zubringen.

Lord Howard de Walden, der Britische Gesandte, hat seine Reise nach England abermals verschoben.

In Folge des erhöͤhten Zoll-Tarifs hat der Handel im hie— sigen Hafen bedeutend abgenommen.

Es geht das Geruͤcht, daß in Goa neue Unruhen ausge— brochen seyen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

NewYork, 1. Mai. Das gluͤckliche Gelingen des ersten Versuchs einer Dampfschifffahrt zwischen England und Amerika, welcher durch die beiden Dampfboͤte „Sirius“ und „Great Western! gemacht worden, hat hier bereits den Speculations— geist nach einer neuen Richtung hin in Bewegung gesetzt. Gleich

Actien⸗Gesellschast mit einem Kapital von 1,500,000 Dollars begruͤndet, um eine solche Communication zwischen New-HYork und Liverpool in Gang zu bringen. Was die Schnelligkeit be— trifft, mit welcher jene beiden Schiffe die Fahrt von Cork nach New⸗Dork zuruͤckgelegt haben, so konnte diefelbe allerdings nicht bedeutend erscheinen, da sie dazu, das erstere 17, das andere 14 Tage brauchten, in welcher Zeit auch gewoͤhnliche Pakerboͤte diese Fahrt unter sehr guͤnstigen Umstaͤnden schon gemacht haben; aber es ist erstens die Groͤße der beiden Dampfböte in Betracht 9 ziehen der „Sirius“ haͤlt 7— 800 und der „Great estern“ 1600 Tonnen und dann der fortwaͤhrend unguͤnstige Wind, der zuweilen sogar in den heftigsten Sturm uͤberging, womit beide zufällig auf dieser ihrer ersten Fahrt zu kaͤmpfen hatten, so daß alle Sachverstaͤndige versichern, ein gewoͤhnliches Paket⸗ boot wuͤrde unter denselben Umstaͤnden gerade die doppelte Zeit zu der Fahrt gebraucht haben. Der „Sirius“ hatte bei seiner

nach der Ankunft der beiden Dampfschiffe wurde hierselbst eine

Ankunft in New⸗York von den mitgenommenen à53 Tonnen —— noch 22 Tonnen übrig. Der Jubel der Amerikaner bei der An⸗ kunft der beiden Dampfboͤte, die kurz nach einander in den hie⸗ sigen Hafen einliefen, war außerordentlich; die Capitaine der⸗ selben wurden festlich bewirthet und zu allen oͤffentlichen Ver⸗ gnuͤgungen frei zugelassen, und als heute der „Sirius“ wie⸗ der abfuhr, wurde ihm ein Geleit von 17 Kanonenschuͤssen ge⸗ 1 eine Ehre, die man sonst nur Kriegsschiffen zu erweisen pflegt.

Die hiesigen Banken haben nun ihre Baarzahlungen wie der begonnen, und auch die von Boston sind ihnen hierin ge—⸗ folgt, ja sogar die von Philadelphia machen Miene, ein Glei— ches zu thun, ungeachtet aller Gegenvorstellungen von Seiten des Herrn Biddle.

Von den 26 Staaten der Union sind jetzt nur 3 fuͤr die von dem Präsidenten vorgeschlagene Maßregel, wodurch die Unter-Schatzbeamten in den verschiedenen Theilen der Union zu Depositaren der öffentlichen Einnahmen gemacht werden sollen, und der Praͤsident wird sich daher ohne Zweifel gendͤthigt sehen, die sogenannte Sub, Treasury⸗Bill fallen zu lassen.

In der 4 Haͤlfte des vorigen Monats sollen große Massen edlen Metalls aus Europa in New-VDork eingefuͤhrt worden seyn.

Breslau, 25. Mai. Rektor und Senat der Königl. Uni⸗ versitaͤt machen bekannt, daß der ordentliche Professor der dien / wissenschaft, Senior der Juristen⸗Fakultaͤt und Ordinarius des Spruch⸗Kollegiums, Dr. C. A. D. Unter holzner am 24sten Nachts mit Tode abgegangen ist.

Halberstadt, 25. Mai. Der durch seine Kunstliebe ruͤhmlichst bekannte Domherr, Freiherr Spiegel zum Diesen— berge, welchem wir vorzugsweise die reiche Ausstattung unserer bisherigen Kunst Ausstellungen verdankten, und der mit seltner Liberalität seine anmuthige Besitzung „die Spiegelschen Berge“ jedem Besucher zugänglich gemacht hat, steht im Begriff, mit der dort laͤngst eingerichteten Oekonomie eine große Stamm Schaͤferei zu verbinden und dadurch sich auch um die Kultur eines der wichtigsten Zweige der Landwirthschaft ein Verdienst zu erwerben. Er hat die bedeutendsten Schaͤfereien Sachsens, Schlesiens und Maͤhrens besuchen lassen, und nachdem sich er— mittelt hatte, daß zur Zeit die feinsten Boͤcke in Maͤhren zu haben waren, hat er davon und von anderem tauglichen Vieh einen bedeutenden Ankauf gemacht. Bei der Ausdehnung des Plans und da dem Besitzer alle Mittel zu Gebote stehen, um dem Unternehmen den erwüuͤnschten Erfolg zu sichern, wird die Anstalt bald und wesentlich zur Veredlung der Schaͤfereien un— serer Provinz beitragen und die Spiegelschen Berge werden durch diese ihre zweite gemeinnuͤtzige Bestimmung an Interesse und Besuchern aus der Ferne gewinnen.

Duͤsseld orf, 21. Mai. (Duͤss. Zeitung.“ Die hier lebenden Kuͤnstler, Herr Prof. Schirmer und Herr Kupfer— stecher Keller, Mitglieder der hiesigen Akademie, haben von dem Koͤnig der Franzosen mittelst Schreiben goldene Medaillen em—

fangen, als ein Zeichen der Anerkennung ihrer auf der Kunst⸗ lusstellung zu Paris ausgestellten Werke.

Aachen, 21. Mai. (A. 3.) Nach einer Bekanntmachung der hiesigen Polizei⸗Direction vom heutigen Datum ist, zur ver— suchsweisen Einfuͤhrung des Fiakerwesens, einigen hiesigen Lohn⸗— fuhr-Besitzern bewilligt worden, auf dem Theaterplatz und in der Komphausbadstraße, an jeder dieser Stellen wahrend der Monate Juni, Juli und August d. J. zwei viersitzige Wagen als Fiaker ausschließlich aufstellen zu durfen, welche gegen eine Taxe von 7!“ Sgr. fuͤr die Viertelstunde von einer oder meh— reren Personen bis zu vier, innerhalb und außerhalb der Ring— mauer benutzt werden koͤnnen.

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Civil Gesetz gebung.

Das Gesetz vom 26. April 1835 (Gesetz⸗— 2 fuͤr 1835. Seite 53), über Verträge zahlkungsunfaähiger Schuldner zum Nachtheil der Gläubiger, dessen Be— leuchtung in der Nr. 130 der Staats-Zeitung vorbehalten wor— den ist, hat zum Zwecke, dem Glaͤubiger bei der Execution in das Vermoͤgen seines Schuldners eine kraͤftigere Unterstuͤtzung zu schaffen und seine endliche Befriedigung mehr als fruͤher zu sichern. Es sollten die Mittel erleichtert werden, theils den vielfaͤltigen, haufig auf Kollusion beruhenden Interventiontz— Anspruͤchen der Angehoͤrigen des Schuldners, auf die bei dem— selben in Beschlag genommenen Objekte wirksam zu begegnen, theils da gewesene Vermogens stuͤcke wieder heranzuziehen, von welchen sich ergiebt, daß der Schuldner sie neuerlich, auch wohl erst nach Ankündigung der Execution, veraͤußert und der Be— schlagnahme entzogen hat.

Laängst schon theilten die obersten Staats-Behoͤrden mit allen Praktikern die Ueberzeugung von der im Laufe der Zeit eingetretenen Unzulaͤnglichkeit der Gesetze und dem dringenden Beduͤrfnisse ergänzender Vorschriften fuͤr einen Gegenstand, der unleugbar mit zu den Gebrechen des Executionswesens gehoͤrte. Allein die vielartige Gestaltung und Verschleierung, unter wel— cher das Uebel sich zeigt, oft nur sich ahnen läßt, die große Verschiedenheit in den Ansichten und Vorschlaͤgen der Sachver— staͤndigen uͤber die . dessen Bekampfung geeignetsten Mittel, die daher gebotene Nothwendigkeit einer erschoͤpfenden Auffas— sung der Frage in allen den Richtungen, in welchen viele und wichtige Theile des materiellen Rechts und der Rechts-Ver— waltung von ihr beruͤhrt werden, zugleich mit steter Ruͤcksicht auf die moͤglichste Freierhaltung des Verkehrs von beschweren— den Fesseln, alles dies ließ die Aufgabe als so schwierig er— scheinen, daß ihre treffende Loͤsung kaum anders und eher moͤg— lich schien, als im Wege und mit dem Schlusse der allgemeinen Gesetz⸗Revision. ;

Diese Betrachtungen waren es, die selbst damals, als die Verordnung wegen Verbesserung des Executionswesens (vom 4. Maͤrz 1833) vorbereitet ward, von dem gleichzeitigen Ein— gehen auf den vorliegenden Gegenstand abriethen, wie sehr wuͤnschenswerth auch die Mitaufnahme desselben, wie des Schlußsteins zu jener Verordnung, erscheinen mußte.

Abhuͤlfe

Inzwischen steigerte sich die Dringlichkeit einer durch die von Zeit zu Zeit von Gerichten, Beamten, Sachwal— tern, Magistraͤten und einzelnen Interessenten eingehenden Be— schwerden uͤber das bei den Executionen zunehmende Unwesen, besonders der sogenannten Scheinvertraͤge. Es ward von meh— reren Seiten angetragen, unabhangig von der allgemeinen Ge— setz⸗Revision Maßregeln wider jene Umzuͤge und Machinationen u treffen, die, weil sie allen richterlichen Bemuͤhungen Hohn , von dem Publikum nicht ganz mit Unrecht „privile⸗ girte“ genannt wurden und sogar auch bei Einziehung der

Steuern und Abgaben ihre Wirkung zu äußern begonnen, und