1838 / 149 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Das Corps des Generals Sebastian besteht aus 1000 Mann im Unterhause geschehen ist

und ist seit dem 12. Mai im Besitz der Thaͤler von Casdous, Anen, Labursi, Escalou und Sterrh.“ Heute, als am Himmelfahrtstage, blieb die Boͤrse geschlossen.

Großbritanien und Irland.

London, 253. Mai. Es ist nicht zu verkennen, daß der Herzog von Wellington sich in der letzten Zeit, dem Ministe⸗ rium gegenuber, so versoͤhnlich gezeigt hat, als es sich mit sei⸗ nen könservativen Grundsätzen irgend vereinigen läßt. Schon am Schlusse der vorigen Session war er es, der aus eigener Bewegung im Oberhause dem Premier⸗Minister erklärte, daß er, wenn die nachste Session sie Beide nech in demselben Ver

haͤltnisse finde, aus allen Kräften dazu beitragen wolle, die Ir.

laͤndischen Maßregeln zur Erledigung zu bringen, und er ist bis jetzt wenigstens dieser Erklärung treu geblieben, denn er hat der Irlaͤndischen Armen-Bill im Bberhause bei der zweiten Lesung nicht die geringste vexatorische Opposition entgegengestellt, ja selbst in Bezug auf die einzelnen im Ausschusse näher zu er— oͤrternden Punkte ließ er keine wesentliche Einwendungen erwarten, sondern sprach nur von einigen Amendements und einigen neuen Klauseln, deren Annahme die Bill u einer nuͤtzlichen und wirksamen Maßregel machen warde. ie „Times“ meint zwar, nach der bedingten Art und Weise, wie der Herzog sich uͤber die Bill geäußert habe, konne man ihn wehl kaum zu den Unterstuͤtzern derselben zahlen; indeß dieses „kaum“ deutet zur Genuͤge an, daß das genannte Blatt fuͤrchtet, was es gern wegleugnen mochte. Bemerkenswerth ist es auch, daß der Herzog von Wellington und der Graf von Fitz— william vor dem Marquis von Londonderry, der das auf Verwer— fung der Bill gerichtete Amendement vorschlug, das Wort nahmen, wahrend sonst nach dem Antragsteller gewohnlich gleich derjenige aufzutreten pflegt, der ein Amendement in Vorschlag bringt. Wahr⸗ scheinlich wollten Beide dadurch dem Uebelstande entgehen, gegen das Amendement eines Mitgliedes ihrer Partei sprechen zu muͤssen. Auf Lord Lyndhurst scheint der Herzog von Wellington wenig— stens den Einfluß ausgeuͤbt zu haben, daß derselbe nicht fuͤr das Amendement stimmte, so sehr er es auch durch seine heftige Rede gegen die Bill unfterstuͤtzte. Die „Times“ . dieser Rede große Bewunderung und hebt uͤberhaupt das Benehmen Lord Lyndhurst's sehr hervor, wie es scheint, nicht ohne einen scheelen Seitenblick auf den Herzog von Wellington. Noch mehr aber suchen die Oppositions-Blaͤtter jetzt Sir Robert Peel auf Kosten des Herzogs von Wellington in ein glaͤn— zendes Licht zu setzen, und es laͤßt sich aus dem Allen wohl ersehen, daß der Herzog einem Theile seiner Partei als nicht eifrig genug auf ihr Interesse bedacht erscheint. So machte es ihm die „Times“ neulich zum Vorwurf, daß er die großen Zwecke und die ewigen Grundsaͤtze der Gerechtig— keit den Hof-Konvenienzen des fluͤchtigen Augenblicks“ zuin Opfer bringe, und warum? weil er in Gesellschaft Lord Mel— bourne's bei der Königin zu Mittag gespeist hatte. Einige Provinzial-Blaͤtter der Oppositions-Partei griffen ihn noch unumwundener an; aber am meisten mußte es Wunder neh men, im „Standard“, einem dem Herzoge fruͤher sehr ergebe— nen Blatte, jetzt die Insinuation zu finden, daß eigentlich der * og von Wellington hauptsaͤchlich an der Emancipation der rlaͤndischen Katholiken Schuld sey, daß er und der Koͤnig Georg IV. im Jahre 1829 Sir Robert Peel zu dieser Maß regel gezwungen hätten. Der „Standard“ sagte namlich: Wir hegen unbegtänztes Vertrauen zu dem sehr ehrenwerthen Ba— ronet, und dies Vertrauen wird noch verdoppelt durch die frei⸗ muͤthige und maͤnnliche Art und Weise, wie er sich hinsicht⸗ lich des Benehmens gerechtfertigt hat, welches ihm in dem einzigen Falle, in dem wir seine Politik verdammen mußten, von Georg 1V. und Anderen aufgedrungen wurde. Nur weil Sir Robert Peel nicht frei handein konnte, that er, was er im Jahre 1829 gethan. Der schwankende Koͤnig verrieth ihn, das von Canning gewaͤhlte Unterhaus war ihm entgegen, im Gber— hause fand er leider keine Stuͤtze, und im Kabinet wurde er von einem uͤberwiegenden Einfluß besiegt.“ Mit diesem Ein 6 kann natuͤrlich kein anderer als der des Herzogs von Wel— ington gemeint seyn, der Chef des damaligen Kabinets war. Also sucht der „Standard“ die Nachgiebigkeit Sir R. Peel's auf die Rechnung des Herzogs von Wellington zu schieben und schmeichelt Jenem auf Kosten des Letzteren. Den ministeriel— len Blattern kommen diese Angriffe der Oppositions-Presse auf den Herzog natuͤrlich sehr erwuͤnscht; je mehr diese sich gegen ihn wendet, desto mehr wird von jenen seine hoch⸗ herzige Gesinnung gelobt und dagegen dem Sir R. Peel vor— eworfen, daß er nahe daran sey, ein Werkzeug der aͤrgsten . zu werden, denen es nun, da sie die Versöhn— lichkeit des Herzogs gerade jetzt sehr ungelegen faͤnden, vor al— len Dingen darauf ankomme, Sir R. Pee zu gewinnen und von dem Herzoge loszureißen; ihr Feldgeschrei sey daher: „Peel ist groß, und Stanley ist sein Prophet!“ Allerdings scheint Sir R. Peel fuͤr oͤffentliche Tribute empfaͤnglicher zu seyn, als der Herzog, und etwas darauf zu geben, daß man sich um ihn als den dig! einer großen Partei sammelt und ihm als solchem in Diners und anderen oͤffentlichen Demonstrationen die Huldigungen seiner Partei darbringt. Es sind in den letzten Jahren öfters Gastmaͤhler ihm zu Ehren veranstaltet worden, er liebt es, in öͤffentlichen Reden und Adressen zu glaͤnzen, woge— gen der Herzog von Wellington sich mehr zuruͤckgezogen hält und auch in seinen Reden im Oberhause immer einen sehr ge⸗ mäßigten, von allen Partei⸗Anspielungen freien Ton beobachtet. Wenn man aber deshalb glauben wollte, daß der Herzog min⸗ der konservatix gesinnt ware, als Sir R. Peel, oder daß zwi⸗ schen beiden Staatsmaͤnnern jetzt etwa irgend eine Spannung ,, so wuͤrde man sich gewiß sehr im Irrthum befinden er Unterschled in dem Benehmen Beider ist mehr ein äͤußer⸗ licher, auf ihrem verschiedenen Naturell beruhender; aber was Charakter und Grundsaͤtze anbetrifft, so stehen sie in dieser Be⸗ iehung einander wohl noch so nahe als jemals. Sir R. Peel h die Irlaͤndische Armen⸗Bill im ,. in der That nicht mehr bekämpft, als der Herzog von Wellington es im Ober— n gethan, und die Rede, welche Ersterer kuͤrzlich in der uchhaͤndler⸗-Halle hielt, lieferte den Beweis, wie fehr auch er von schikanoͤser Opposition gegen das Ministerium entfernt ist. Der Unterschied ist, wie gesagt, nur der, daß Sir R. Peel, vermoͤge einer ihm inwohnenden Neigung zum Sarkasmus, in seinen Reden zuweilen nicht so schonend gegen die Minister zu Werke geht, wie der Herzog, wahrend Letzterer von nachgiebi— erem Temperament ist und daher, wo es sich nur mit seinen onservativen Prinzipien vertraͤgt, dem Ministerium gern entge⸗ enkoͤmmt. Diese Gemuͤths⸗Stimmung mag aber freilich den ltra's seiner Partei nicht immer angenehm seyn, und beson⸗ ders mochte ihnen seine Erklärung am Schluffe der vorigen

Abolitionisten sprochen hat,

Session ungelegen kommen, weil sie natuͤrlich besorgten, daß die Minister, wie es auch bei Gelegenheit der Zehnten⸗Diskussion

darauf fußen und nun eine groͤßere Bereitwilligkeit zu Konzessionen erwarten wurden. Bis jetzt aber ist von solchen Zugeständnissen nichts wahrzunehmen, und die Nachgiebigkeit mit Bezug auf die Irlaändische Armen⸗-Bill ist keinesweges als eine Aufopferung konservativer Prinzipien, sondern nur als eine Geneigiheit zu betrachten, die 4 Anteressen da, wo es sich nicht um solche handelt, wie bel jener Bill, nicht absichtlich mit ins Spiel zu bringen.

Die Times, obgleich sie keinesweges zu Gunsten der un— verzuͤglichen Aufhebung des Lehrlings-Zustandes der Neger ist, kann doch ihre Freude über die kleine Niederlage, welche die Minister gestern bei der Motlon Sir Earley Wilmot's erlitten haben, nicht verbergen und und macht sich besonders daruͤber lustig, daß Herr Hume der Hauptvertheidiger des Ministeriums gewesen, indem er den Wilmotschen Vorschlag als nachtheilig fuͤr die Neger selbst bezeichnete, weil es in deren Interesse liege, daß England ihre Herren gutgestimmt gegen sie erhalte. Nach— dem das genannte Blatt die von Edward Lytton Bulwer, der die Debatte schloß, zu Gunsten der Motion vorgebrachten Ar— gumente aufgezählt hat, sagt es weiter: „Diese Argumente wurden von den Ministern unbeantwortet gelassen. Herr O; Connell, ihr Fuͤuhrer und Patron, mochte sich wohl wenig träumen lassen, welches Schicksal uͤber ihnen schwebe, denn er

brach fortwährend in stuͤrmischen Appi. Us über Herrn Bul— wer's Argumente aus, als ob er sich dadurch vor den rein waschen wolle, da er zwar oft ver— einen ahnlichen Antrag zu stellen, aber niemals Wort gehalten. Als Herr Bulwer sich niedergesetzt hatte, wartete der Sprecher eine Weile, weil er offenbar glaubte, daß ein Minister aufstehen und antworten wuͤrde; keiner von ihnen wollte sich aber der persoͤnlichen Unpopularitaͤt aussetzen, ihre eigenen Maßregeln zu vertheidigen. Sie verließen sich viel— leicht, wie gewohnlich, darauf, daß die Konservativen fuͤr sie thun wuͤrden, wozu sie selbst den Muth nicht hatten; diesmal sahen sie sich indeß getaͤuscht. Die Konservativen waren zwar bereit, nach ihrem Pflichtgefuͤhl zu stimmen, und sie thaten dies auch, aber sie wollten das Ministerium nicht mit ihren Argu⸗ menten beschirmen. Nach ein paar Minuten wurde daher laut zur Abstimmung gerufen, und die Minister, nicht einmal von ihren Vasallen unterstuͤtzt, uͤber deren Anwesenheit sie nicht zu gebieten vermoͤgen, hatten die Kraͤnkung, sich bel einer Motion, die sie stets als eine Lebensfrage betrachtet haben, in der Minori— taͤt zu finden. Dies machte in den Vorhallen des Hauses, die mit Quaͤ— kern dicht gefuͤllt waren, einen solchen Eindruck, daß ein lauter Ju⸗ belruf ertoͤnte, worauf der Befehl erfolgte, die Gallerieen zu raͤumen. Der Enthusiasmus, den die Fremden kundgaben, wurde freilich von Lord J. Russell nicht getheilt, der ein merkwuͤrdiges Ge— sicht dazu machte. Fuͤr Lord Brougham wird dies neuen Zuͤnd— stoff abgeben. Nachdem schon einiges Andere vorgenommen worden war, erhob sich endlich Lord J. Russell und sagte: „„Da die Entscheidung des Hauses uber die Motion des 'eh— renwerthen Baronets die ernstlichsten Folgen haben und großes Unheil erzeugen koͤnnte, wenn man uͤber die Absichten des Mi— nisteriums in Bezug auf dieselbe im Zweifel bliebe, und da die mit einer Majoritaͤt von 3 Stimmen angenommene Resolution eine Veraäͤnderung in einer Parlaments-Akte be weckt, eine solche Veraͤnderung aber nur durch eine andere Parlaments“ Akte ausgefuͤhrt werden kann, folglich nothwendiger Weise der ehrenwerthe Baronet (Sir E. Wilmot) oder sonst Jemand eine Bill wird einbringen oder andere Schritte thun muͤssen, um eine solche Veraͤnderung in dem Gesetze zu bewerkstelligen, so muß ich erklären, daß, wenn der ehrenwerthe Baronet oder irgend ein anderes Mitglied in Folge dieser Resolution eine Bill oder eine Maßregel einbringt, das Ministerium es fuͤr seine unumgängliche Pflicht halten wird, sich ihr aufs entschie— denste zu widersetzen.““

Das Unterhaus hat gestern auf den Antrag des Kanzlers der Schatzkammer einen Beschluß angenommen, wonach ins⸗ kuͤnftige das Prisengeld von genommenen Sklavenschiffen nicht mehr nach der Zahl der befreiten Sklaven, sondern nach der Tonnenlast des Schiffes bestimmt werden soll. Bis jetzt wurde nämlich fuͤr jeden Sklaven eine Praͤmie von 5 Pfd., fuͤr Schiffe aber, die nur zum Sklavenhandel ausgeruͤstet waren und bei der Wegnahme keine Sklaven am Bord hatten, gar keine Praͤmie gezahlt. In Zukunft soll dagegen, wenn das genom— mene Schiff auch keine Sklaven am Bord hat, eine Prämie von 1 Pfd. fuͤr die Tonne und, wenn es Sklaven am Bord hat, eine Prämie von 4 Pfd. fuͤr die Tonne bewilligt werden. Außerdem sollen diejenigen, welche das Schiff weggenommen haben, in beiden Faͤllen, wenn es verkauft wird, noch die Halfte des Erloͤses bekommen.

Belgien.

Bruͤssel, 24. Mai. Herr Ramon de la Sagra, Deputir⸗ ter in den Spanischen Cortes, der auch als Verfasser mehrerer staatsoͤkonomischer Schriften, namentlich uͤber das Gefaͤngniß⸗ wesen bekannt ist, und Herr Moreau Christophe, Genera, In, spektor der Gefängnisse im Franzoͤsischen Departement Der Seine, sind von ihren beiderseitigen Regierungen hierher ge⸗ sandt worden, um die hiesigen Gefaͤngnisse und mildthaͤtigen Anstalten in Augenschein zu nehmen.

Antwerpen, 21. Mai. Man liest in einem hiesigen Blatte (dem Commerce): „Wenn man die jetzigen Vor⸗ gaͤnge in Luxemburg und Limburg in Erwaͤgung zieht, so koͤnnte man sich in das Jahr 1830 zuräckversetzt glauben. Dieselben Maͤnner, welche damals Himmel und Erde in Bewegung setz⸗ ten, um die friedlichen Bewohner gegen die rechtmäßige Regie— rung zum Aufruhr anzureizen, tauchen auch jetzt wieder auf, um den Zustand der Dinge, den sie herbeigeführt haben, zu er⸗ halten. Ihre Schuld ist es gewiß nicht, wenn die Bevoͤlkerung nicht eine feindselige Stellung gegen diejenigen Maͤchte annimmt, welche auf der Aufrechterhaltung der 24 Artikel, so weit sie die Territorigl⸗Frage betreffen, bestehen.“

X In Bezug auf den Konflikt, der sich zwischen dem Bruͤs⸗ seler Stadtrath und der Regierung erhoben, berichtet ein Kor— respondent der „Leipziger Allgemeinen Zeitung“ vom 26. Mai: Nach den halboffiziellen Organen der Regierung hat die Stadt Bruͤssel, wie es auch allgemein bekannt war, sich schon vor der Revolution nicht in den glaͤnzendsten Finanz⸗Umstaͤnden befun⸗ den, und dieser Zustand hat sich, selbst die durch die Revolution erlittenen Unfaͤlle abgerechnet, seitdem bedeutend verschlimmert, so daß sie sich gezwungen sah, schon am 2. August 1832 eine Anleihe von 31 / Millionen Fr. zu 8ois, pCt., wobei 2 pCt. Kommissions⸗Gebuͤhr eingerechnet sind, abzuschließen, wozu je⸗ doch erst die Zustimmung des Koͤnigs erforderlich war, um die Darleiher zu vermögen, ihre Kapitale zu diesem Zwecke hee n

eben. Aber schon zehn Monate darauf, am 29. Juni 1833, üchte der Munizipal-Rath bei der Regierung nach, eine neus

diese Angelegenheit so dringend, daß das Ministeriu wagte, seine Genehmi ung zu versagen. Jedoch beobaen nig Regierung seit dieser Zeit mit Mißtrauen die Verwalten horde der Stadt, um so mehr, als dieselbe mit großer 6nd lichkeit bei Abfassung ihres jährlichen Budget vbesg haben soll, dem Staate eine genaue Untersuchun nin Einsicht in die verwickelten Verhaältnisse ihres 369 dl sens moglich zu machen. Als sich nun endlich van gen des stets wachsenden Defizits nicht mehr verbergen in beantragte die Hauptstadt neuerdings die Genehmigun 1ef Anleihe von 13 Millionen Fr. Selbst auch dies ma! zehnch Regierung sich nicht entschieden dieser Forderunz abgen soll bloß eine genaue Einsicht in die Verwaltungs art h 6 nanzen verlangt haben, um vor den Kammern die na Nachweise ertheilen und die Nothwendigkeit dieser neuen 85 motiviren zu koͤnnen. Die Munizipal-Behoͤrde aber erh darin einen gefaͤhrlichen Eingriff in ihre Rechte und eine h. letzung der Gemeinde-Verfassung, und verweigerte uchi der Regierung die geforderte Aufklärung, worauf du ice sich veranlaßt fand, ihre Mitwirkung zur Abschließung delle leihe von 13 Millionen Fr. gleichfalls zu versagen— Nun ss man von Seiten der Muntzipalitaͤt zu Drohungen, und diese ihren Zweck verfehlten und die unumgängliche Vedin unter der man das Bleiben im Amte angeboten hatte, nig! fuͤllt wurde, fuͤhrte man jene aus und reichte in Mass Entlassung ein. Die Regierung hofft jet Alles davon, on zu leistende Rechnungslegung des abtretenden Gemeindern den Buͤrgern uͤber die Handlungsweise desselben und! Unordnung, welche seit lange in den Finanzen herrscht, Augen oͤffnen und sie auf die Seite der Regieruͤng ziehen in wahrend sie bis jetzt entschieden fuͤr ihre Behoͤrden Partz; 5 nommen haben. Bemerkenswerth ist aber, daß die Blaͤtti Regierung, welche gegen die Munizipalitaͤt das Wort fuͤy⸗ es nicht wagen, die Redlichkeit des Buͤrgermeisters, det St pen und Beisitzer in Verdacht zu ziehen, und daß sie sich ni darauf beschranken, die Regierung gegen den Vorwurf tn willkuͤrlichen Verfahrens und der Räcksichtslosigkeit hinsicht⸗ der Verdienste Brussels um die jetzige Regierung zu verthen gen, als ihren Gegnern selbst durch Veröffentlichung der 8 weisstuͤcke, welche sie in Häͤnden zu haben vorgiebt, in der M nung des Landes Line vollkocmmene Niederlage zu bereiten. ; sehr uͤbrigens die Regierung geneigt gewesen ist, die Sache ni zum Aeußersten kommen zu lassen, geht daraus hervor, daß der Gemeinde angeboten, fuͤr den Betrag der bon ihr zu h stenden Entschaͤdigungen an die waͤhrend der Nevolution Schaden Gekommenen Kassenscheine zu pCt. auszugeben,“, mit sich die Glaͤubiger leicht einverstehen wurden, da man sn nesweges an die Zahlungs-Unfaͤhigkeit der Gemeinde glaubt, m die Stadt-Obligationen, trotz der seit langerer Zeit umlaufennn nachtheiligen Geruͤchte, noch gestern mit 971, gesucht wurdn Daß aber die Munizipal-Behörde trotz diesem Entgegenkomm auf ihrem Entschlusse bestanden, beweist gerade, daß noch anda Ursachen dabei im Spiele sind, und daß politische Partei,nn sichten ihren Theil daran haben. daruͤber Aufschluß geben.“

Deutschland.

gerichtete Eingabe des hiesigen Magistrats- und Buͤrger⸗-Vor⸗

Anleihe von 4 Millionen Fr. aufnehmen zu därfen, und machte

steher⸗Kollegiüms in Bezug auf die Repraͤsentation derselben

190. April, aufgefordert vom Landrath, die aufruͤhrerischen Geist⸗

Die nächsten Tage werd auszuuͤben.

folgen zu lassen, um Euch Kenntniß zu geben, daß jene unsere

*

ĩ ; meinen Staͤnde Versammlung veranlaßte, und welche 19. * , 12. Mai = der 1 Kammer stattfan⸗ * befichtet die hiesige Zeitung ' folgendermaßen: „Das gen dium machte darauf aufmerksam, daß die Form der von dem Magistrate und dem Buͤrger⸗Vorsteher⸗Kollegium herruͤh⸗ renden Eingabe ungewöhnlich sey, da sie a. an die zweite Kammer gerichtet worden gleich wohl keine i,. enthalte Nachdem von mehreren Seiten verschiedene 1 ge in Ve⸗ jtehung auf gedachte Eingabe gemacht worden waren, wurde der Antrag, zur Tagesordnung üͤberzugehen, urch Stimmen Mehrheit angenommen, wodurch ein . Antrag, die Ein⸗ gabe zu den Akten zu nehmen, seine en, fand. .

Munchen, 2 Mal. Heute fand als cchluß der dies⸗ jährigen Waffen- Uebungen das gewohnliche Mandver der ge— sanmten hiesigen Landwehr statt. Tausende von Zuschauern bedeckten das Marsfeld, und die Fertigkeit und Praͤzision in Ausführung des Kommando's, so wie die militairische Haltung und Schönheit der Mannschast, fand alle Anerkennung.

Augsburg, 25. Mai. (Allg. Ztg.) Ihre Majestaͤt die verwittwete Kaiserin von Brasilien, Herzogin von Braganza, sind gestern Nachmittag um 4 Uhr (unter dem Namen einer Gräfin von Mindello reisend) mit ihrer erlauchten Tochter, der Infantin Donna Marig Amalig, Kaiserl. Hoheit, und beglei⸗ set von den Hofdamen Marquisin von Maceyo und Frau von Maucomble, so wie den Kammerherren Marquis von Rezende und Commandeur von Almeida hier eingetroffen. Heute haben Ihre, Kaiserl. Majestät, nach deni Höchstdieselbe gestern Abends die Aufwartung der hoheren Behoͤrden der Stadt, des Bischofs und des Offizier Corps angenommen, die Neise nach Muͤnchen fortgesetzt, das die erlauchte Fürstin nun nach einer Abwesenheit von neun ereignißschweren Jahren wiedersieht, und wo sie mit derselben Liebe empfangen werden wird, die sie einst begleitete, als sie (am 3. August 1829) Muͤnchen und Augsburg Lebe— wohl sagte.

Oesterre ich.

Wien, 24. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem zum außerordentlichen Botschafter nach London bestimmten Fuͤr— sten Adolph von Schwarzenberg die Wuͤrde eines Kaiserl. Wirk— lichen Geheimen Rathes zu verleihen geruht.

Schweiz.

Luzern, 20. Mai. Wie man vernimmt, wollen sechs Kantone auf das Verlangen der vom Vororte bekanntlich nicht mehr anerkannten Regierung von . eine Zusammen⸗ kunft der Tagsatzung zur Eroͤrterung der Schwyzer Angelegen— heiten in Antrag bringen.

Der Großbritanische Gesandte bei der Eidgenossenschaft ist seit einigen Tagen hier eingetroffen.

Von Glarus kommt die Nachricht, der Rath, der am lichen dem Kriminal-Gericht uͤberwiefen hat, appellire nun ge— gen das von diesem gefaͤllte Urtheil, weil es zu streng sey, und gestatte einstweilen den abgesetzten Geistlichen, ihre Functionen

Folgendes sind Eingang und Schluß eines vom 18. Mai datirten Kreisschreibens der Regierung von Schwyz an sammt— liche Staͤnde. „Getreue, liebe Eidgenossen! Wir sehen uns in die unabweichliche Nothwendigkeit versetzt, unserem an Euch aberlassenen Kreisschreiben vom 16. Mai noch ein zweites nach⸗

Euch bereits mitgetheilte Vorstellung, welche wir hinsichtlich der ebenfalls bekannten, von dem Vorort gegen unsern Kanton ge⸗ troffenen Anordnungen gerichtet haben, bis jetzt nicht nur ohne allen Erfolg, sondern gar unbeantwortet geblieben ist. Daraus sowohl, als auch aus der Antwort, die Unseren Herren Abge⸗ ordneten, welche jene von dem Vorort in unserem Kanton gesen⸗ deten Kommissarien zu empfangen und zu der in Schwyz versam⸗ melten Negierung einzuladen beauftragt waren, von denfelben ge⸗ zeben worden ist, ¶nd die mit dem Inhalte der hier beilte— genden erlassenen Proclamation ganz uͤbereinstimmend ist, muͤs⸗ sen wir klar entnehmen, daß der Vorort die Regierung des Kantons Schwyz als aufgeloͤst ansieht, und sich nicht begnuͤgt, diese Ansicht fuͤr sich allein zu hegen, sondern solche auch noch den Landleuten des Kantons gleichsam aufzudringen, und selbe von ihrer verfassungsmaͤßigen Regierung dadurch abzuwenden. Bei dieser Sachlage und ganz besonders den Umstand ins Auge fassend, daß durch das Umsichgreifen einer solchen Meinung es nech moglich werden durfte, die proklamirte, aber bis jetzt noch nirgends vorhandene Anarchie thatsächlich herbeizufuͤhren, die furchtbarsten und graͤßlichsten Verwirrungen zu veranlassen, so wie eine bewaffnete Dazwischenkunft der Eidgenossen un⸗ erlaͤßich zu machen, erachten wir demnach zu unserer hei— ligsten Pflicht, nicht zu ruhen, sondern den' weisen und ge⸗ rechten Entscheid unserer eidgenoͤssischen Mitstaͤnde dringends anrufen zu muͤssen.“ Es folgt die Beschuldigung widerrechtli⸗ chen Handelns gegen den Vorort, die Aufforderung, eine außer— ordentliche Tagsatzung einzuberufen, ein Wort an' die gleichge sinnten Staͤnde und ein Lob auf den Vorort Zuͤrich, der nach der Schlaͤgerei von 1833 nicht, wie der gegenwaͤrtige Vorort, eingeschritten sey. Hier noch der Schluß des Schreibens: „Ucberhaupt fragen wir, kann es wohl fuͤr einen Vorort eine größere Vollmacht geben, als einen Kanton in anarchischem ustande anzusehen, seine Regierung als aufgeloͤst zu erklaͤren, bloß noch einzelne Kanzlei-Angestellte anzuerkennen, seine Auf— traͤge nur noch an diese zu richten, Kommissarien zu senden, durch diese ohne Zuthun der rechtmaͤßigen Regierung Un— trsuchungen zu wveranstalten und vorzunehmen, Procla— mationen zu erlassen, von Gemeinde zu Gemeinde zu reisen, das Volk zur Eingabe von Wunschen und Beschwerden gegen Eine selbstgewaͤhlten Behoͤrden auf ufordern, und die von der Eidgenossenschaft garantirte Ver fe gleichsam als aufgeho— en, zu betrachten? Unmsͤglich! Wenn dieses recht und zu⸗ ic ist, so bedarf der Vorort in Zukunft keiner besondeken tvollmächtigung mehr; die bisher in den Traktanden der agsatzung jedes Jahr erschienene, bei den Staͤnden gestellte ziesfillige Anfrage wäre eine nutzlsse und' fuͤr alle Zeiten uͤber⸗ üssige geworden; er kann ohne dieses Alles, er kan selbststaͤn⸗ zige Staaten, er kann ihre Behörden au loͤsen, er kann die uͤrger des Gehorsams und ihrer buͤrgerlichen Pflichten keen solche lossprechen, er kann sich das Recht der ele gebung uͤber dieselben zueignen, er kann Truppen marschhen lassen, er kann Gebiete besetzen, er kann, wie ge— t; Alles, und kann dieses, wenn es in feinem Willen liegt, e die eigentliche Bundes⸗Behoͤrde sich nur versammeln kann, ef keinem Belieben aus und zum Ziele führen. Darum, eh Eid⸗ und Bundesgenossen, müssen wir Euch dringendst er— ö zen, diesem Gegenstande die verdiente Aufmerksamkeit wid⸗ ngund von dem hohen Vororte nicht bloß sofortige Zusam⸗

batten in der Deputirten Kammer angenommen worden

sey, und er bereit ware,

weit reichen die Nachrichten.

jetzt zu Gunsten des Pascha's.

menberufung der Tagsatzung verlangen, sondern Euere dahin!

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abzusendenden Herren Ehren⸗Gesandten auch mit den erforder—

lichen Instructionen versehen zu wollen, womit wir Euch nebst uns Gottes himmlischer Gbsorge bestens empfehlen.“

Spanien.

Madrid, 16. Mai. Der Kommissions⸗Bericht uͤber die Petition der beiden Wittwen aus Malaga, deren Männer in Folge von Einkerkerung gestorben sind, ist nach heftigen De Die andere Deputirte haben

Herren Mendizabal, Canteno und faͤllig ge⸗

darauf angetragen, daß die seit dem 13. Oktober 1837

wesenen Zinsen der inneren Schuld bei Entrichtung der Kriegs,

Contribution in Zahlung angenommen werden sollen. Die Hof-Zeitung meidet, daß Cabrera sich vor Alcañiʒ zuruͤckgezogen und nur zwei Bataillone zur Beobachtung der

Stadt zurückgelassen habe.

Die Regierung hat eine Kommission ernannt, um die ver— schiedenen, in Bezug auf eine Anleihe gemachten Anerbietun⸗ gen zu pruͤfen. Zu den Mitgliedern derselben gehoren Herr Martinez de la Rosa und einige der angesehensten Kapitalisten der Hauptstadt.

Gestern ist der Anfuͤhrer des fuͤnften Bataillons der Na—

tional⸗Garde von drei betrunkenen Soldaten ermordet worden.

Aegypten. Alexandrien, 7. Mai. (Allg. Ztg.) Gestern trafen Briefe aus Beyrout vom 27. April ein, welche uns die gaͤnz⸗ liche Unterdruͤckung der im Hausan ausgebrochenen Insurrection

melden. Die Rebellen hatten zu vier verschiedenen Malen die Aegyptischen Truppen angegriffen, wurden jedoch jedesmal mit Verlust zuruͤckgeschlagen.

Anstrengungen sandten die him Pascha, um zu kapituliren, aber Se— Hoh. weigerte sich dessen, ihnen sagend, daß die Reihe noch damit zu versehen. Eingeschuͤchtert von dieser Antwort, begaben sich zwei der Parlamentairs wieder zu den Insurgen—

ren zuruck, welche, alsdann die Waffen streckend, sich auf len, aufs neue bestaͤtigt und der Handels -Vertrag mit den Die naͤchsten, ohne Zweifel bin nen kurzem eintreffenden Briefe werden uns uͤber das wei Ibrahim Pascha's in Betreff der Rebellen das

Discretion dem Aegyptischen Generalissimus ergaben. So

tere Verfahren Naͤhere bringen. In Aegypten sind nun die Aushebungen eingestellt. Man erwartet aus dem Sennaar die vier Regi— menter zuruͤck, welche gegen Abyssinien haͤtten agiren sollen; es heißt, sie werden nun bei Anlegung einer Straße von Rossette durch das Delta nach Damiette verwendet werden.

28. April hier und erfreut sich des besten Wohlseyns. Seit einiger Zeit kommen

sich bis jetzt wenig in der Stadt verbreiteten,

zeigten. Nach den letzten Nachrichten hat sich diese Seuche auch in Jaffa entwickelt. Die hiesige Sanitaͤts / Kommission sendet einen ihrer Aerzte dahin ab, um an Ort und Stelle die geeigneten Maßregeln gegen das schreckliche Uebel zu ergreifen.

Die Morning Ehroniele enthält ein Schreiben des Herrn , aus Kahira vom 20. April, worin es heißt: „Die Empoͤtung in Syrien scheint die Energie Mehmed Ali's noch vermehrt zu haben. Er ist fast uͤberall, und gestern stuͤrzte sein Boot auf dem Nil um, weil er zu viele Segel beigescht hatte. Er rettete sich ohne fremde Huͤife und lachte sehr uͤber die Furcht einiger seiner Begleiter. Seitdem er vor etwa acht Monaten der muhamedanischen Welt durch Freilassung seines Harems eine wahrhaft christliche Lehre gegeben, hat er an Ge— sundheit und Stärke gewonnen, und Alle, die ihn fruͤher ge— kannt, sagen, daß seine außerordentlichen Fa

Holliday, die von der Londoner Missions-Gesellschaft hierher gesendet worden ist, in die Familie des Paschafs einführte, um die weiblichen Mitglieder derselben im Nahen, Zeichnen u. s. w. zu unterrichten. Der lange Kampf in Hedschas wendet sich

Ein Häuptling der Raͤuber vom Assyr-Stamme, der an der Ostkuͤste des Rothen Meeres weitlaͤuftige Landstriche besitzt, hat sich fuͤr den Pascha erklart. Zu gleicher Zeit ist die Nachricht eingegangen, daß im noͤrdli— chen Sennaar eine neue Goldmine entdeckt worden sey. Die unangenehmen Vorfaͤlle in Syrien werden also durch diese Nachrichten hinreichend aufgewogen.“

Mexiko.

Tampigo, 14. April. Die Uebereinkunft zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, die Entscheidung ihrer Strei⸗ tigkeiten einer dritten Macht zu übertragen, kommt Mexiko sehr gelegen, da seine Zwistigkeiten mit Frankreich eben jetzt zu einer Krisis gelangt sind. Am 21. Maͤrz naͤmlich richtete der Fran— zoͤsische Gesandte, Baron Deffaudis, nachdem er die Geschaͤfte seinem Secretair, Herrn Delille, uͤbertragen und erklaͤrt hatte, daß er einige Zeit abwesend seyn werde, vom Bord der Fre— gatte „Herminie“ aus, die auf der Rhede von Sacrificios lag, ein Ultimatum an die. Mexikanische Regierung. Er verlangte darin Entschaͤdigung fuͤr mehrere von Franzoͤsischen Unterthanen erlittene Verluste und Bestrafung einiger Mexikanischen Beam— ten, die sich Beleidigungen gegen ihn erlaubt haͤtten. Die verlangte Entschaͤdigung . und der Baron von Deffaudis forderte die Mexikanische Regierung auf, ihm in 24 Stunden nach dem Empfange seiner Mittheilung oder spaͤtestens vor dem 15. April auf alle Punkte derselben mit Bestimmtheit zu ant⸗ worten. Geschehe dies nicht, so werde er dem Herrn Bazoche, der das bereits an der Mexikanischen Kuͤste erschienene FranQ zoͤsische Geschwader kommandire, die Fortsetzung der Unterhand⸗ lungen uͤbertragen, und dieser Offizier werde dann die ihm ge⸗ gebenen Befehle zur Ausfuͤhrung bringen. Am 360. Maͤrz uͤber⸗ sandte darauf der Mexikanische Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten eine Note an Herrn Delille, worin er erklart, daß der Inhalt des Ultimatums nicht eher in Erwaͤgung gezogen wer⸗ den koͤnne, als bis das Franzoͤsische Geschwader die Mexikani— schen Kuͤsten verlassen habe. Da die Korrespondenz hiermit ge⸗ schlossen ist, so hat der Praͤsident der Republik eine Proclamatiöon an böte Mexikaner erlassen, worin er das ganze Sachverhaͤltniß auseinandersetzt, die von dem Mi— nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten ertheilte Antwort billigt und die Mexikaner auffordert, alle Zwietracht und allen Haß zu vergessen, ruhig der Entscheidung des Kongresses zu vertrauen und zur Vertheidigung ihrer Ehre und Freiheit be⸗ reit zu seyn. In Bezug auf die in Mexiko lebenden Franzo⸗ sen sagt er: „Beweiset der Welt, daß Edelmuth der Grundzug

ach diesen unnuͤtzen gröͤßtmoͤglichen Rebellen vier ihrer Chefs an Ibra.

ihe zur Offensive nun an ihm wenn es ihnen an Munition fehle, sie

Jetzt ar⸗ beiten nahe an funfzigtausend Menschen am Kanalbau, der spaͤ⸗ ter, wenn die Laͤndereien bewaͤssert werden koͤnnen, den Acker⸗ machen, zu welchem Zweck man ihm die Kriegsbrigg „General

bau ungemein befoͤrdern wird. Der Vice⸗-König ist seit dem Paez“ zur Disposition stellte. hier wieder einige Pestfaͤlle vor, welche sondern sich groͤß⸗ tentheils auf der Flotte und unter den Arbeitern des Arsenals

igkeiten noch die⸗ ] ; . . ! ö selben seyen, wie vor zwoͤlf Jahren. Seine er. Lern r 3 Kreisen des hiesigen Regierungs-Bezirks eingezogenen amtlichen

9 . 2 ü 1 ü 4 ;. Mi . so eben ein anderes gutes Beispiel gegeben, indem sie Miß weiche meist ganz dahin find, dürch die seitherige unbestandigẽ

Eures Charakters ist, und daß diejenigen, die Euch als un⸗ gastlich nnd uncivilisirt schildern, Euch nicht kennen. Traget Sorge, daß die Franzoͤsischen Burger, die in unserem Lande unter dem Schutze der Gesetze leben, sich niemals über Angriffe von Eurer Seite zu beklagen haben. Behandelt sie mit der schuldigen Ruͤcksicht und duldet nicht, daß der Mexikanische Charakter durch Exzesse befleckt werde.“ .

Es geht das Geruͤcht, daß die in der Hauptstadt wohnen⸗ den Franzosen in einer Versammlung beschlossen hätten, den Gesandten in einer Verstellung zu ersuchen, sich auf Unterhand⸗ lungen einzulassen. Sie fuͤrchten nämlich, da sie in Menge uͤber das ganze Land verbreitet sind, daß die Regierung sie aus dem Lande weisen werde. Wegen der erwarteten Blokade herrscht große Ee, in Veracruz, so wie in der . siadt. Mexiko. Alle Arten Waaren finden leicht Käufer. Einige Personen sind indeß der Meinung, daß England, die Vereinig⸗ ten Staaten und Frankreich, welche die meisten Gegen⸗ staͤnde einfuͤhren, den groͤßten Nachtheil durch die Blo⸗ kade haben wurden; Mexito selbst werde dagegen durch das Verschließen seiner Zollhaͤuser am Meere wenig und nur temporair leiden; dies werde vielmehr dazu fuͤhren, den einhei⸗ mischen Manufakturen, die in der letzten Zeit schon bedeutend verbessert worden seyen, eine größere Ausdehnung zu geben. Auch ist die Bemerkung gemacht worden, daß Mexiko unter der Spanischen 3 wenig oder gar keine Einkuͤnfte aus den Zollhaͤusern bezogen und doch eine Armee von Jö, 05 Mann unterhalten habe. Damals brachten die Abgaben von Taback und von den edlen Metallen jährlich mehrere Millonen Dollars ein, und die Regierung könnte jetzt im Falle der Noth wieder ihre Zuflucht dazu nehmen.

Venezuela.

Caraccas, 9. April. Die mit Neu-Granada und Ae⸗ quator abgeschlossene Uebereinkunft wegen Vertheilung der Staats / schuld ist von dem Praͤsidenten der Republik Aequator ratifizirt, das Gesetz vom 30. März 1837, wonach Schiffe unter Spani— scher Flagge und mit Spanischen Waaren in den Hafen von Venezuela gleiche Rechte mit den uͤbrigen Nationen haben sol

Hansestäͤdten bekannt gemacht worden.

Der General Scholten, Gouverneur der Daͤnischen Inseln in Westindien, welcher zur Abschließung eines Handels Trak— tats sich hier befand, hatte den Präsidenten der Republik, Ge—⸗

neral Paez, ersucht, ihn auf den Daͤnischen Inseln zu besuchen. Dies wurde Letzterem jedoch nicht gestattet, da man f

urchtete, die Unzufrtedenen mochten eine so lange Abwesenheit des Praͤsi⸗ denten zur Anstiftung von Unruhen benutzen; es wurde ihm dagegen freigestellt, eine Reise laͤngs der Kuͤste der Republik zu

In lan d.

Berlin, 29. Mai. Der Tuͤrkische außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmächtigte Minister, Kiamil Pascha, hat Sr. Köoͤnigl. Hoheit dem Prinzen August im Auftrage seines Monar⸗ chen Höͤchstdessen Portrait, in Brillanten iel, uͤberreicht.

Königsberg, 23. Mai. In dem hiesigen Regierungs⸗ Bezirk sind im Laufe des Jahres 1837 uͤberhaupt fö5s Aus einandersetzungen, worunter 117 Gemeinheits⸗-Theilungen, zum Abschluß gediehen. Durch letztere sind j20, 168 Morgen voll⸗ staͤndig separirt, 17,570 Morgen von verschiedenen Servituten befreit, ß Höfe abgebaut und 37 Schulstellen verbessert, durch die uͤbrigen Regulirungen und Abloͤsungen aber 21 Bauern zu Eigenthuͤmern von 3762 Morgen gemacht und 3195 Spann und Handdienste, so wie andere Leistungen, gegen anderweite

Entschädigung aufgehoben worden. Posen, 25. Mai. (P. 3.) Nach den aus verschiedenen

Berichten haben die Wintersaaten, mit Ausnahme der Oelfrüchte,

und naßkalte Witterung wenig gelitten und laffen eine geseg⸗ neie, wenn gleich spaͤte Aerndte hoffen. Fuͤr Wein und edͤleres Obst hat jedoch der Nachtfrost am 10,1 d. M. alle Hoffnun⸗ gen vernichtet. Die uͤberschwemmt gewesenen Gegenden, bis auf die an der Obra, welche noch nicht in ihr Bette zuruͤckge⸗ treten, . wieder entwaͤssert. Der Handel mit Schwarzvieh ist zur Zeit sehr lebendig, namentlich in den Staͤdten Obornik und Schrimm, an welchem letzteren Orte an jedem Sonnabend mehrere Tausend Stuͤck zusammengetrieben und in wenigen Stunden zum Transport in andere Provinzen verkauft wer— den. Auch die Holzfloͤßerei ist sehr bedeutend, besonders be— merkt man auf der Wartha viel Bauholz. Das Separati⸗ stenwesen dauert noch an einzelnen Orten fort, obwohl es im Allge⸗ meinen stark im Abnehmen ist. Die Kiefern⸗-Raupe, welche sich in mehreren Kreisen zeigt, hat Maßregeln zu ihrer Vertilgung veranlaßt.

Gnesen, 271. Mai. Der hiesige St. Georgen⸗Markt, wel⸗ cher im vorigen Jahre durch den von Seiten Rußlands von 10 Rubeln Silber auf 1 Rubel Papier herabgesetzten Aus— gangs-Zoll fuͤr Pferde einen hoͤchst guͤnstigen Aufschwung ge— nommen hatte, hat in diesem Jahre den Erwartungen weniger entsprochen. Es kamen zu Markte:

1837. 1838.

Pferde aus Polen, edler Race... zu 100 806 Rthlr. 00 Stuͤck 180 Stuͤck

einheimische Pferde 100 150 * 3000 v

edler Race.... einheimische gute Ar⸗ 50 70 9 1500 1000 10 14 250 1500 9

beits pferde... einheimische ordinai⸗ re Arbeitspferde

in Summa 5I55 Stuck JJ506 Stck mithin weniger 18090 gegen das verwichene Jahr. Die zu Markt gebrachten auslaͤndischen Pferde sind saͤmmtlich verkauft worden; es waren groͤßtentheils junge, noch ungezaͤhmte Thiere, fast alle Stuten, die den Verkaͤufern einen sicheren Absatz ünd den Kaͤu⸗ fern eine Veredlung der einheimischen Race versprachen. An Rind vieh kamen, exkl. Jungvieh, 1450, an Schweinen 950 Stuͤck zum Verkauf, an ersteren 350, an letzteren S50 Stuͤck weniger als 1837. Der Grund von diesem unguͤnstigen Ausfall liegt theils darin, daß der Markt genau zu St. Wohycech (Georgen) und nicht, wie sonst, S8 Tage nachher, um den 1. Mai, abge⸗ halten wurde, wonach sich besonders die Auslaͤnder, aller Be kanntmachung ungeachtet, nicht uͤberall gerichtet hatten, theils darin, daß in der Ferne die Besorgniß sigen Geistlichkeit angeregten Spannung gr 91 hatte dazu das etwa 8

n der von der hie⸗ ßer als noͤthig war, Tage vor dem Markt verbreitete eruͤcht von bevorstehenden Zusammenztehungen großer Trup⸗