1838 / 150 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der also nur aus anderen Quellen schoͤpfen konnte, soll das Resultat ubrigens nur in einer Resolutien bestanden haben, worin der Vorsehung gedankt wurde, daß sie die Herzen der Unterhaus-Mitglieder umgewendet habe. Gegen Lors J. Russell sollen wegen seiner Erklaͤrung, daß die Minister sich je= der auf die Wilmotsche Motion begruͤndeten Maßregel aufs ent⸗ schiedenste widersetzen wuͤrden, die erbittertsten Aeußerung en sor⸗

ekommen seyn. Das genannte Blatt bleibt seinen Ansi 6 diese Sache getreu, aber mit dem Verfahren, welches Ministerium eingeschlagen, ist es nicht ganz einverstanden. scheint ihm nicht hinreichend, daß die Minister sich in dies Fall auf die Negative beschraͤnken wollten; sie hatten, meint de

„Courier“, um dem Unheil vorzubeugen, welches aus einer

n der Neger entstehen konnte, eine positive Handlungsweise ergreifen sollen. „Entwe— der“, sagt das Blatt, „muß die Resolution gestrichen oder es muß augenblicklich ein Schritt gethan werden, um ein Gesetz darauf zu begruͤnden. Ein neutrales Verfahren könnte die schlimmsten Folgen fuͤr unsere Kolonieen haben. Man darf

längeren Ungewißheit uͤber den

die Neger nicht zu dem Glauben verleiten, als habe das Un— terhaus nach reiflicher Erwaͤgung beschlossen, sie ihrer gegen— waͤrtigen Pflichten zu entbinden. Nein; die Abstimmung am Dienstage war nur eine Ueberrumpelung. Wer mit den par— lamentarischen Gebräuchen bekannt ist, der weiß dies, aber das große Publikum und die, welche näher bei der Wohlfahrt un— ferer Kolonieen betheiligt sind, muͤssen es auch erfahren. Man eige also unverzuͤglich einen Antrag auf Zuruͤcknahme jener

esolution an. Wird dann die Resolution von neuem bestaͤ⸗ tigt, so bleibt dem Ministerium nur ein Weg uͤbrig, namlich selbst eine auf die Resolution begruͤndete Bill vorzulegen und

sie durch das Parlament zu bringen, wenn sich auch die Ses⸗

sion deshalb bis zum Herbst verlängern sollte. Natuͤrlich muß

*

sich jedoch in diesem Fall die Nation auf ein neues Geldopfer gefaßt machen; sie wird den Pflanzern fuͤr die zwei noch uͤbri⸗

en Lehrlingsjahre der Neger, die ihnen durch den feierlichen 2 einer Parlaments⸗Akte zugesichert waren, und die

man ihnen ohne ihre Einwilligung oder ohne ein gehoͤriges

Aequivalent nicht rauben darf, noch eine Entschädigungssumme

zahlen muͤssen. Daß uͤbrigens Sir E. Wilmot zoͤgern wuͤrde, wenn er einen Entschluß fassen sollte, war vorauszusehen. Er weiß sehr wohl, daß er nicht die entfernteste Aussicht hat, seine Bill durch— zusetzen, wenn er nicht vom Ministerium unterstuͤtzt wird. Sein Antrag war auch nur darauf berechnet, die Minister in

Verlegenheit zu setzen; die liberale . des Unterhauses hat

sich bei dieser Gelegenheit von den Tories in eine Falle locken iassen. Sie ließ den Feind von einer Volks-Aufwallung Vor— theil ziehen und hat sich dadurch in eine Lage versetzt, in der sie nicht bleiben kann, ohne den Tories den Weg zur Ruͤckkehr an's Staatsruder zu bahnen. Die Liberalen glaubten, sie köͤnn⸗ ten in diesem Falle den gutgemeinten, aber irrigen Gefuͤhlen ihrer Konstituenten nachgeben und die Minister fuͤr sich selbst sorgen lassen. Sie ließen daher das Ministerium im Stich; sie muͤssen sich nun aber wieder um das Ministerium sammeln und ihren Irrthum verbessern oder auf die Folgen gefaßt seyn. Jedenfalls sollten die Minister in dieser Sache keine Defensiv-Stellung einnehmen, sondern selbst die Ini— tiative ergreisen. Sir E. Wilmot ist fuͤr seine Person einer so wichtigen Angelegenheit nicht gewachsen, muß also seine Instructionen von wo anders entnehmen. Er wird daher ein Werkzeug in der Hand derjenigen werden, die dem Ministerium Verlegenheiten zu bereiten wuͤnschen, und sein nächster Schritt, wenn er auch den scheinbaren Zweck hat, die Resolution von Dienstag Abend auszufuͤhren, wird zu einem verdeckten Angriff gegen die Minister benutzt werden. Die To— ries werden sich seiner als einer Karte bedienen, die sie gegen die Liberalen ausspielen koͤnnen, ohne sich selbst dabei im min— desten zu kompromittiren.“ Heute fruͤh fand abermals, und zwar unter dem Vorsitze Lord Brougham's, eine Versammlung der Negerfreunde in der Exeter-Halle statt. Lord Brougham laubte, daß das Ministerium, nachdem sich die oͤffentliche

timme des Landes so laut zu Gunsten der unverzuͤglichen Auf— hebung des Lehrlingszustandes ausgesprochen habe, nicht im Stande seyn wuͤrde, einen Antrag auf Streichung der vom Unterhause angenommenen Wilmotschen Resolution durchzusetzen. Die Herren O Connell, Baines und Sir G. Strickland sprachen dieselbe Ueberzengung aus; Major Handley aber ließ sich gegen die beabsichtigte fruͤhere Emancipation vernehmen und warf dem Lord Brougham vor, daß er nur aus getaͤuschtem Ehrgeiz jetzt eine so agitatorische Rolle spiele. Dieser antwortete darauf nicht minder heftig, und es entspann sich ein sehr erbitterter Streit wischen Beiden. Als die Berichte fuͤr die heutigen Abend— en, n abgebrochen werden mußten, war die Ruhe und Ord— nung in der ö noch nicht wieder hergestellt.

Der Oberst Wertherall hat von der Koͤnigin von Spanien in Anerkennung der Dienste, welche dieser Offizier ihrer Re— glerung geleister, den Orden Karl's III. erhalten. Das Begleit— Schreiben soll in den schmeichelhaftesten Ausdruͤcken abgefaßt seyn und dem Oberst, wie die Times sagt, für die Unannehm— lichkeiten, welche ihm die ,, ,,. der Britischen Legion perursacht haben, vollkommene Entschaͤdigung gewähren.

Am Dienstage fruͤh ist auch das andere große Dampfboot, ver „Great Western“, von New-JYork gluͤcklich wieder in Bristol eingetroffen. Als es am Jten Nachmittags von New— York abfuhr, hatten sich uͤber 100, 000 Personen versammelt, um das Schauspiel mit anzusehen. Unter Musik trat das Schiff seine Fahrt an, und viele Amerikanische Dampfboͤte begleiteten es eine Strecke Weges. Es hatte 68 Kajuͤten-Passagiere, die groͤßte Zahl, die jemals auf einem Schiffe uͤber den Atlanti— schen Ocean heruͤbergekommen, am Bord, von denen jeder 35 Gui⸗ neen . Außerdem bringt es uͤber 20,000 Postbriefe und eine Ladung Baumwolle, Indigo, Seide und verschiedene andere Artikel mit. Neun Tage hatte es mit widrigen Winden und einmal mit einem heftigen Sturm zu kämpfen; dessenungeachtet machte es die Fahrt in 14 Tagen 1714 Stunden. Unter sei— nen Passagieren befand sich auch der Oberst Webb, Herausge⸗ ber einer New-Horker Zeitung, der kuͤrzlich das Buͤchsen-Duell hatte, von dem so viel gesprochen worden, und in welchem er seinen Gegner durch das Herz schoß. Die wichtigsten Nach— richten, welche dieses Schiff mitbringt, sind die, daß in Char— leston eine furchtbare Feuersbrunst stattgefunden hat, die ganze Straßen in Asche legte und einen Verlust von 3 Millionen Dollars verursachte, ünd daß die Franzoͤsische Flotte bereits die Blokirung der Mexikanischen Haͤfen begonnen hatte.

Belgien.

Bruͤssel, 25. Mai. Der Senat hat sich auf unbestimmte Zeit . ö

uf die Nachricht von der Errichtung einer patriotischen

Gesellschaft zu Arlon haben die Abgeordneten der Provinzen

Limburg und Luxemburg folgendes Schreiben an dieselbe erge—

en lassen: „Meine Herren! Luxemburg und Limburg billigen

hren Entschluß, zur Aufrechthaltung der heiligsten Rechte eine patriotische Gesellschaft zu stiften; in der Erkenntlichkeit und dem Gluͤcke Ihrer Landsleute werden Sie den Lohn Ihrer Anstrengungen finden. Die Abgeordneten der beiden bedrohten Provinzen werden Sie mit allen ihren Kraͤften unter Die Sympathieen der Kammer, des Senats, des ganzen sind uns gesichert, und Europa wird ohne Zweifel den festen Entschluß eines freien Volkes achten. Einige aus unserer Mitte werden sich nach Luxemburg begeben, und je geeignetsten Maßregeln verstaͤndigen. Einheit und Muth unser Wahlspruch. Die Abgeordne—

von Renesse, als Bevoll— ollegen Simon und Scheyver; Beerenbroek, Corneli, Hoffschmidt, de Puidt, Jadot Zoude, Ch. Metz.“

Die Zeitung von Verviers berichtet: „Die Missions— Prediger sind in der vorigen Woche zu Stavelot erschienen. Der Pfarrer, ein achtungswuͤrdiger Greis, der seit 30 Jahren diese Kirche mit dem Geiste des Friedens, der ihm die Vereh⸗ rung aller Einwohner erworben, verwaltet, wollte nicht an einem einzigen Tage die Frucht seines ganzen Lebens verlieren. hatte sich weder uͤber die Sitten seiner Pfarrkinder, noch uͤber die Nachlaͤssigkeit seiner Vikare zu beklagen. Die Vorschlaͤge der Missionaire wurden abgelehnt. Anwesenheit dieser Fremden schen zu erbittern begann, haben diese Nachricht mit Freude aufgenommen.

Eine kleine Schrift, die hier unter dem Titel: „Schwarzes Buch, oder die Belgische geistliche Propaganda, entschleiert von einem katholischen Priester“, angekuͤndigt worden, ward in ih— rer ersten Auflage sogleich vergriffen, und eine zweite ist bereits unter der Presse.

Luͤtt ich, 28. Mai.

sich mit Ihnen uͤber Unterdeß und immer

ten Luxemburgs und Limburg mächtigter seiner abwesenden

de Longrée, Raymakers,

Die Einwohner, welche die

Die Abdankung des Bruͤsseler Ma— gistrats, die jetzt allen Belgischen Zeitungen so viel zu reden giebt, ist keinesweges ein isolirtes Factum. mehr ebenfalls mit den Konflikten zusammen, die sich zwischen den ehemals verbundenen Parteien der Belgischen Nevolution, den Ultramontanen und ihren Gegnern, erhoben. Die Letzteren bilden eben so in Bruͤssel, wie in den meisten anderen großen Staͤdten Belgiens die Mehrheit in den Gemeinderäthen. Buͤrgermeister Rouppe in Bruͤssel ist eben so wie der Buͤrger⸗ meister Jamme in Luͤttich ein entschiedener Bekaͤmpfer des ul— tramontanen Liguorianern gelungen, an die Stelle des umsichtigen und seinen ultramontanen Schule des Bischofs van Bommel, an die Spitze des Flandrischen Magistrats zu Der Bruͤsseler Stadrath dagegen, dessen H standtheile noch aus der Zeit vor dem sich von jeher durch seine wahrhaft religioͤse, d. h. von allen ungeziemenden geistlichen Einfluͤssen auf weltliche Angelegenhei— ten entfernte Gesinnung ausgezeichnet. ̃ Bischoͤflichen Hochschule entgegengestellte freie Universitat von Bruͤssel stiften half, und er war es auch, der mit Recht ver— langte, daß die Pluͤnderungen der Hauptstadt seit dem Jahre 1830, die zum Theil die Folge einer von der Provinz gekom— menen Aufregung waren, nicht von der Stadt Bruͤssel allein, sondern vom ganzen Lande getragen werden. finanzielle Frage, die jetzt auch die Abdankung des ganzen Stadirathes herbeigeführt hat, mit den Konflikten jener beiden Parteien weniger direkt in Verbindung zu stehen; geht man jedoch der Geschichte dieser Frage näher auf den Grund, so stellt eraus, daß es sich augenscheinlich darum handelt, ob auch ruͤsseler Stadtrath nunmehr von den Ultramontanen be— Dieselben Anstrengungen, die

Sie haͤngt viel- gegenwaͤrtigen Wahl-Periode, welche im Mai 1839 zu Enz

Einflusses, ist es den Ankunft am Herzoglich Leuchtenbergischen Palais von eing geachteten Herrn van Crombrugghe,

Gegner, einen Professor

Jahre 1830 datiren, hat 25. April datirt und melden die gluͤckliche Ruͤckkehr desselben

Er ist es, der die der

Kahira zu verlassen, und mit 50 Kameelen die Reise durch die

Zwar scheint die

herrscht werden soll, oder nicht. man jetzt hier in Bezug auf die bevorstehende Provinzial-De— indem man der Kandidatur des Burge— meisters von Tilff, Herrn de Neef, die eines Schuͤtzlings des „Courrier de la Meuse“, Herrn de Longree-Verdbois, entge— genstellt, werden jetzt auch in Bruͤssel in Bewegun werden, wo sie jedoch, wie es scheint, in diesem Augen noch geringere Aussicht als hier haben, den Sieg der Ultra— Hier sehen wir der entscheidenden

putationswahl macht,

montanen herbeizufuͤhren. Wahl am naͤchsten Montag entgegen.

Deutschland.

Hannover, 28. Mai. feierten die Bewohner unserer Hauptstadt den 26sten Geburts— tag des Kronprinzen, den ersten, an welchem sie das Gluͤck hatten, denselben in ihrer Mitte zu sehen. Hoheit die Vermeidung alles Prunkes angelegentlich hatte, war von dem Magistrate und den Buͤrger-Vorstehern der schoͤne und sinnige Beschluß gefaßt, Stadt-Armen durch außerordentliche Verwilligung des monat lichen Armengeldes zu erfreuen. Am fruͤhen Morgen sah man Tausende von Einwohnern zu dem Georgen-Garten eilen, dessen Palais der Kronprinz seit einigen Tagen bewohnt, wo die Mitglieder der Königl. Hof⸗Kapelle sich vereint hatten. gen Mittag fuhr der Kronprinz in die Stadt, um im Koͤnigl. Palais die Gluͤckwuͤnsche der hoͤhern Staats-Beamten, der Mitglieder beider Kammern der Staͤnde-Versammlung, des Magistrats der Residenz und der Garnison entgegenzunehmen. Um 4 Uhr fand im Palais des Georgen-Gartens ein festliches Abends ward im Hof-Theater ur Feier des Tages die „Unbekannte“ von Bellini aufgefuͤhrt. ls der Kronprinz in die Koͤnigl. große Loge eintrat, empfing ihn ein lauter und lange andauernder Vivatruf des ungeachtet des schoͤnen Wetters sehr zahlreich versammelten Publikums; der Kronprinz dankte mit sichtbarer Ruͤhrung. Nach der Oper stroͤmpte Alles dem Hause des Ober-Hofmarschall von Wangen⸗ Ueber dem Balkon desselben prangte der Stern des Guelphen⸗-Ordens mit Krone und dem Namenszuge des Kron— prinzen in der Mitte, aus unzaͤhligen Lampions, eben so ge— Als der Kronprinz den Balkon be— trat, begann der lauteste Jubelruf der versammelten Menge, den vier Musik-Corps unterstuͤtzten, die dann das von Allen mitgesungene „Heil unserm Kronprinz Heil!“ anstimmten. Alles zeigte die aufrichtigsten und heißesten Wuͤnsche fuͤr das Wohl des angestammten Fuͤrstenhauses.

Leipzig, 28. Mai.

An dem gestrigen Tage Da Se. Koͤnigl.

die eingeschriebenen

Diner von 30 Couverts statt.

schmackvoll als glaͤnzend.

Die Ausstellung von Kunst— sachen und typographischen Prachtwerken auf der Deutschen Buchhaͤndler-⸗Boͤrse hier, welche wahrend der Zahlwoche der verflossenen Ostermesse stattfand, gewährte den fremden und ein⸗ heimischen Besuchern eben so viel Freude und Genuß, als sie einen Beweis abgab, wie die neuere Gestaltung des Deutschen Buchhandels nicht bioß festen Fuß gewonnen, sondern eine so eckmaßige Einrichtung ins Leben gerufen und befoͤrdert hat.

Regierung von Schwyg hat eine Ünterfuchung über die Vor, er Buchhaͤndler Verein scheint sehr eifrig die Sache des .

faͤlle an der Landsgemeinde vom 6. Mai angeordnet. Der Kan /

.

pus ⸗Rath hat beschlossen, die Ruhe im Kanton selbst wieder ers ell 21. Mai erließen Landammann und Rath des ö . ein neues Schreiben an den Vorort, als . auf das Kreisschreiben des letzten vom 16. Mai. un dem die Regierung von Schwyz die Handlungsweise des n. Luzern beleuchtet, demselben e, , wie 3 schon

II. Mal die Regierung und die obern Behoͤrden von Schwyz ö aufgelöst erklärt, dadurch den Beschluß mehrerer ,. 6. hen Kantons-Rath mehr zu beschicken, provocirt, und 6 ai fe Erklärung vom Ji. Mai mit dem erst später, an 2. Nai, 1 ten Beschluß der erwähnten Bezirke zu rechtfertigen ge⸗ 1 wie die Beschluͤsse der Konferenz an der Schindelleggi

sgäͤltigkeit entbehren und, vielmehr als quf, aller U , muͤssen; wie dadurch, daß von den

Kantons 8. vier 9 nnn s ; serung nicht anerkennen wollen, dieser Re— mißig , ,, Beschluͤsse zu fassen, nicht genom⸗ enn rde wird der Vorort auf die betreffenden Stellen der e fre von Schwyz hingewiesen; die Anklagen, welche aus * widersetz lichen Bezirken wider die Regierung beim Vorort eingereicht worden, weist das Schreiben zuruck und verweist schließlich auf die ven der Regierung von Schwyz nach dem hr zustehen den Rechte angeordnete Untersuchung. 2 Der große Rath von Graubuͤnden ist auf den 12. Juni einberufen. In den Vordergrund der Berathungen tritt die Ungelegenheit der Guͤter des saͤkularisirten Klosters Pfaͤffers, voruͤber, veranlaßt durch eine Zuschrist des Vororts, der Stand Br. Gallen durch ein Kreisschreiben sich an die Kantone ge—

wandt hat.

Nachdrucks und nicht bloß die des Deutschen zu betreiben zu einem festen Resultate in dem Geschaͤftskreise der mer e. len Literatur zu gelangen. Einen Beleg dafuͤr giebt die un wegen einer hier erschienenen Ausgabe von Ehateaubr inn Kongreß zu Verona in Franzoͤsischer Sprache, die von Pim Verlegern erhoben worden ist. Es fragt sich nur, in a die Letzteren felbst zum Verlage dieser neuen politischen Sah legitimirt, und ob uͤberhaupt Schriften in fremoen Srt n erschienen und durch den Druck vervielfältigt, beim Teutson Buchhandel als Nachdruck zu betrachten sind. Jedenfalls ae. der Prozeß zwischen Brockhaus und Avenarius zu Pariz * de Bowens hier zu interessanten Eroͤrterungen führen. m Gestern J ad. Schroͤder⸗Devrient ihre hiesigen Gastrol mit Romeo in Bellini's „Montecchi und Tapuletti“ beschloss und, ungeachtet des herrlichen Maiwetters, in der oft von . gesehenen Rolle neuen Beifall, viele Gedichte und frische ö sich erworben. it Die Wetter-Kundigen prophezeien keinen vorzuͤglichen, n, weniger einen anhaltenden Sommer; auch scheint der hen Stand des Wetterglases, das schnell auf „veränderlich“ gan men ist, fuͤr das Richtige dieser Voraussetzung zu sprechen. der Sonne haben wir große Hitze, im Schatten empfin ise Kalte und bei rauhem Winde eine so veränderliche Temperahh daß man wohl mit Grund ansteckende Krankheiten und plötlit Sterbefaͤlle fürchten moͤchte; dennoch sind in den letzten 17 gen nur 43 Personen, worunter mehrere an Altersschwiͤth verstorbene, beerdigt worden.

. * durchau . ruͤhrerisch bezeichne 28 Pfarrgemeinden des

Stuttgart, 26. Mat. In der gestrigen Sitzung zy Abgeordneten Kammer machte Herr Geheime gerrh v. Schlan eine Eroͤffnung in Betreff des naͤchsten ordentlichen Landtag Er deutete darin an, daß die Bewilligung des Budgets Zusammenberufung des naͤchsten Landtages wahrscheinlich sch im Anfange des kommenden Jahres noͤthig machen wurde, un daß dann die neu zu waäͤhlende Kammer noch vor Ablauf zn

Spanien.

Madrid, 16. Mai. Der General Narvaez ist heute nach Andalusien abgereist. Seine Zusammenkuͤnste mit den Genera— cn Palarea und Clonard hatten den Zweck, sich uͤber die Er— hebung einer gezwungenen Anleihe von 2 Millionen Realen in ndalusien zu besprechen. Sie kamen uͤberein, daß dieselbe un— er die fuͤnf Provinzen dieses Koͤnigreichs so vertheilt werden oll, daß auf Cadix 600, 00h Realen, auf Sevilla 300,090 Rea⸗ len, auf Malaga 500, 000 Realen, Almeria 300, 000 Realen und Huelvas 190, 000 Realen kommen.

Herr Zahas ist, an die Stelle des zum Konsul in Gibraltar

ernannten Herrn Arguiz, zum Spanischen Gesandten in Belgien ernannt worden. Die Hof-Zeitung meldet, daß der General Espartero, nachdem er am 10ten die Festungswerke von Viana inspizirt habe, am naͤchsten Tage mit seiner Division nach der Richtung von Haro und Vittoria aufgebrochen sey.

In Malaga ist ein Karlistischer Klub entdeckt worden, an dessen Spitze ein Moͤnch als Königl. Kommissar des Don Car—

aus Ober-Aegypten. Er war mit seinem Gefolge bis zur zwei, , los stand.

ten Katarakte gekommen. Die Reise, die eine reiche Ausbeute

von naturhistorischen Gegenstaͤnden gewährte, ward auch nh Oñate, 15. Mai. Die hiesige Karlistische Zeitung durch den geringsten Unfall getruͤbt. Se. Hoheit dachte bed enthalt einen Artikel uͤber die neuesten Miliair-Aufstände in Navarra und den Baskischen Provinzen, worin dieselben, als nur gegen die Junta gerichtet, dargestellt werden. Es heißt darin unter Anderem: „Schon vor einiger Zeit gaben einige

geht, einberufen und die jetzige Staͤnde⸗Versammlung aufgell werden muͤßte. Nach den Aeußerungen des Geheimen Rah von Schlayer, setzt die Regierung die Kammer schon jetzt dawn in Kenntniß, um allen etwaigen Mißdeutungen zu begegnen.

Munchen, 25. Mai. Ihre Kaiserl. Majestaͤt die Fra Herzogin von Braganza, verwittwete Kaiserin von Brassslie, ist heute Nachmittags hier eingetroffen, und wurde bei ihr

Ehrenwache des Infanterie⸗Regiments „Kronprinz“ mit Muß begruͤßt, und von dem harrenden Volke mit Vivat emp fangt

Von Sr. Hoheit dem Herzog Max in Bayern sind geseen Abend Briefe hier angekommen. Sie sind aus Kahira von

Wuͤste nach Syrien, Jerusalem, uͤber den Libanon nach BeiG rut, und von da nach Sn yrna und Konstantinopel anzutreien.

Der Prinz sowohl, als sein ganzes Gefolge befinden sich in dem Bataillone der Armee und mehrere Staͤdte große Unzufrieden erwuͤnschtesten Wohlseyn. .

heit mit der Regierungs-Junta zu erkennen, indem sie ihr die

; . schlechte Verwaltung der oͤffentlichen Angelegenheiten, un mäßige

Luxemburg, 23. Mai. Im Jour nal de Luxembourg VBedruͤckungen und die groͤbsten Mißbräuche in der Verwen— 9 9

liest man: „Die Prozession, welche die achttaͤgige Feier des dung der Contributionen vorwarfen. Mehrere Bataillone rie— Festes unserer lieben Frauen beschließt, hatte viele Fremden fen: „„Es lebe der Koöͤnig! Tod der Junta und den Ver— herbeigezogen, deren Zahl man wenigstens auf 30,000 anschle, raͤthern!““ Die Offiziere, aber besonders der treffliche Kom⸗ gen kann. Nicht der geringste Unfall, nicht die geringste Un mandant dieses Koͤnigreichs, brachten die Soldaten bald zur ordnung stoͤrte dieses schoͤne Provinzialfest, zu dem sich allaͤhr, Ordnung. Am Abend des 11Iten kamen die Freiwilligen des lich ein so großer Theil der Luxemburgischen Familie zusammen ersten Navarresischen Bataillons nach Estella, begaben sich nach findet. Das religiöse Gefuͤhl, welches die Grundlage diestz dem Platze, auf dem das Stadthaus steht, wiederholten hier Festes bildet, heiligt die alten und weiterverzweigten Bande, dasselbe Geschrei, feuerten mehrere Schuͤsse gegen das Haus welche die Luxemburgischen Landbewohner an die Hauptsadt und veruͤbten mancherlei Excesse. Vor dem Palais des Koͤnigs knuͤpfen. Die Luxemburgische Familie kann keine andere Haun viederholten sie dasselbe Geschrei. Se. Majestaͤt erschien auf stadt haben, als die, deren Namen sie traͤgt. Wollte man d dem Balkon und redete sie an, worauf sie ruhig in ihre Land und diese Stadt trennen, so muͤßte man das Land seing Cantonnements zuruͤckkehrten. Zwei andere Bataillone, welche glorreichen Namens berauben; ohne die Stadt Luren, am folgenden Morgen dasselbe thaten, wurden durch den Kom— burg giebt es weder ein Land noch eine Provinz Luxrem mandanten ebenfalls bald zur . gebracht, ohne daß sie den burg. Die Familie schwebt vielleicht in Gefahr, wiederum din geringsten Unfug veruͤbt hatten.

ses oder jenes ihrer Glieder zu verlieren, aber die Zuruͤckbln diejenigen Bataillone, in denen sich Spuren von Insubordina— benden werden in eine desto innigere Beziehung zum vaͤterl chen Hause treten, und die bruͤderlichen Bande, welche sie einander vereinigen, nur desto sester schlingen. Die Beziehmnn gen des Wohlwollens, welche die Luxemburger außer der Stab und die in der Stadt verbinden, sind den Unruhestiftern nich weniger als erfreulich. Deshalb haben sie zu den jammervel sten Mitteln ihre Zuflucht genommen, um die Bewohner de Landes vom Besuche der Hauptstadt abzuhalten. Bald herrsch der Typhus in Luxemburg, bald sollte die Stadt blokirt wel den, bald wollten die revolutionairen Agenten ihre Fahnen dort aufpflanzen. Einige Nicht-Luxemburger sollen wirkli durch solche falsche Geruͤchte getaͤuscht worden sey n. Die By wohner der Provinz haben sich dagegen in eben so großer An zahl eingefunden, wie sonst nur immer; man hat von ihne kein Wort zu Gunsten der Vorfaͤlle, welche sich außerhalb M Stadt ereignet haben, vernommen; und dies ist der beste Bo weis, daß die Land-Bewohner nicht die Aufregung einiger r dividuen theilen.“

Der Koͤnig befahl spater, daß

tion gezeigt, in Parade aufgestellt werden sollten. Dies ge— schah auf der Ebene von Dicastello, in der Nahe der feindli— chen Linien. Der Koͤnig erschien in Begleitung des Infanten Don Sebastian, des Kommandanten von Navarra und vier anderer Personen und hielt eine Anrede an die Truppen, die des Vaters seines Volkes und des Musters aller Tugenden wuͤrdig war. Nach Beendigung derselben gaben die Freiwilli— gen ihren heroischen Enthusiasmus durch tausendstimmige Vi— vas und Zurufungen zu erkennen und Alle erboten sich, ihren geliebten Fuͤrsten bis zu ihrem Tode zu vertheidigen und ihr DVergehen, wenn es seyn muͤßte, mit ihrem Blute zu tilgen. Die

Bataillone und Schwadronen hatten dann die Ehre, vor Sr. Majestaͤt vorbeizudefiliren, wobei sie die Vivas mit dem groͤß— ten Enthusinsmus wiederholten und dann in ihre Cantonne— ments zuruͤckkehrten.“

Der Courier enthaͤlt ein Schreiben aus San Seba— stian vom 17. Mai, worin es heißt: „Gestern Abend um . zehn Uhr wurde dem General O Donnell angezeigt, daß unter In einem dem Journal de Luxembourg eingesendtt den Karlisten in Villabona eine Insurrection ausgebrochen sey,

Berichte heißt es: „Wenn man den Belgischen Blaͤttern glu daß 400 Mann sich in die Kirche zuruͤckgezogen haͤtten und daß ben darf, so ist die Revolution in Luxemburg einstimmig un eselben und viele andere gewiß sogleich zu den Truppen der freiwillig von allen Bewohnern angenommen worden; die Rr Königin uͤbergehen wuͤrden, wenn man sie dazu auffordere. Es praͤsentanten haben sie genehmigt und das Volk, welches einn! wurde sofort nach Hernani der Befehl gesandt, daß die dorti— untruglich ist, konnte nicht wieder zu seinem legitimen Hen “en Truppen sich bereit halten sollten, noch vor. Tagesanbruch scher zurückkehren, ohne sich felbst zu'entiwüͤrdigen. Dem ist in aufzubrechen., Leider wurde jedoch das Wetter so schlecht, und deß nicht ganz so. Die Brabanler Revolution ist durch ein der Regen stuͤrzte den ganzen Tag in solchen Strömen herab, kleine Minoritaͤt nach dem Luxemburgischen verpflanzt worde. daß es unmsglich war, das Geringste zu unternehmen. Ich

noch ein Mann in Navarra und den Baskischen Provinzen

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lebe. Es ist in der That zu beklagen, daß die Regierung der Koͤnigin es nicht fuͤr rathsam hält, sich mit diesen tapferen aber irregeleiteten Maͤnnern zu verstandigen. Morgen soll ein Aus⸗ fall gemacht werden, wenn es das Wetter erlaubt; ich fuͤrchte jedoch, die Elemente werden sich auch in diesem Falle, wie es so oft geschehen, zu Gunsten des Don Carlos erklären. Ei—⸗ nem Geruͤchte zufolge, sollen in Catalonien 2000 Karlisten zu dem General von Meer uͤbergegangen seyn.“

Türkei.

Konstantinopel, 9. Mai. (O. B.) Was in diesem Augenblick die hiesige Regierung vorzuͤglich beschaͤftigt, ist die

Errichtung von Quarantainen, um die Hauptstadt vor dem

die aus dem Archipel und dem Meer von Marmora einlau— fenden Fahrzeuge in Feuer Bagdschi errichtet werden. Zu die— sem Zwecke sollen bereits von der Regierung vier Millionen Piaster angewiesen worden seyn. Ueberdieß wurden nicht bloß

den Franken uͤblichen Vorsichtsmaßregeln gegen die Verbrei—

Ausnahme streng beobachtet werden.

Die Tuͤrkische Zeitung Tekwimi Wekaji vom 11. Sa—

fer 1255 (6. Mai 1838) enthaͤlt in Bezug auf die Anwendung

von Sanitaͤts-Maßregeln gegen die Pest folgenden merkwuͤrdi⸗

gen Artikel: „Es ist Jedermann bekannt, und die theologischen

Und Gesetzbuͤcher lehren es, daß Gott die Macht hat, alle Dinge

in der Welt ohne alle Ursache zu schaffen und zu vernichten.

Allein wir sinden im Koran und in den muͤndlichen Ueberliefe—

rungen des Propheten, daß das allerhoͤchste Wesen, in seiner

Welsheit und Milde, gewisse Dinge anderen zur Ursache gege—

ben, und daß es durch diese Ursachen schafft und zerstoͤrt. Und

so wie die Froͤmmigkeit das ewige Heil, die Gottlosigkeit ewige

Strafen und die Speise die Saͤttigung verursacht, so hat Gott auch unter den Himmelsksrpern, wie in der Pflanzen, Thier— und Mineralienwelt jeder einzelnen Erscheinung eine eigen— thuͤmliche Kraft und Wirkung beigesellt, so daß das Feuer brennt, das Wasser die Hitze loͤscht u. s. w. Demzufolge ist es noͤthig, daß man, um den Hunger zu stillen, esse, um den Durst zu loͤschen, trinke, um die Krankheit zu vertreiben, Arznei nehme, und uͤberhaupt in Allem auf die Ursachen und Mittel zuruͤckgehe. Wenn wir nun gewisse dringende Beduͤrf— nisse und Dinge von bestimmter Wirkung, z. B. das Es⸗ sen, betrachten, so finden wir, daß derjenige suͤndigt, welcher die Fahigkeit hat, zu schlucken und zu verdauen, und, falls er nur das Fleisch eines todten Thieres findet, aus Ekel es stehen laͤßt und Hungers stirbt. Wenn nun gleich bei Dingen von bloß muthmaßlicher Wirkung, z. B. bei Arzneien, derje⸗ nige, welcher aus innerm Widerstreben sie nicht gebraucht, eben nicht suͤndigt, so geht doch aus den Gesetzbuͤchern hervor, daß es besser und vernunftgemäßer ist, von Arzneien Gebrauch zu machen. Einige mystische Theologen haben zwar den Satz aufgestellt, daß alle Mittel von bestimmter sowohl als von muthmaßlicher Wirkung in die Klasse der Wunder ge— hoͤren und es folglich unnuͤtz und sogar unzulaͤssig sey, selbe an— zuwenden. Offenbar ist diese Behauptung nur unter gewissen Bedingungen begreiflich und in der Ausfuhrung moglich. Jene Theologen dringen auf unumschraͤnktes Vertrauen auf Gott; allein man kann die noͤthigen Maßregeln ergreifen und dann, nach wie vor, auf Gott vertrauen. Zudem ist die Faͤhigkeit, diese Maßregeln zu ergreifen, wie auch die Wirksamkeit dieser letztern nur durch die Gnade und die Erlaubniß des Allerhoͤch— sten vorhanden, und sonach ist die Ergreifung solcher Maßregeln keinesweges mit dem Vertrauen auf Gott im Widerspruche. Nun lehrt uns die Heilkunde, daß die Pest, welche durch Gottes Rathschluß von Zeit zu Zeit in den Osmanischen Laͤndern ausbricht, gleich dem Aussatze, den Blattern, dem Scharlache und der Kraͤtze, nicht nur den Korper des Kranken ergreift, sondern sich auch der Luft, dem Orte und den Kleidern, die ihn umgeben, mittheilt und also, weil es die Erfahrung erwiesen, bei stattfindender physischer Dispo—⸗ sition ansteckend ist. Auch ist das im Buchari vorkommende Wort des Propheten: „Fliehet vor dem Aussaäͤtzigen, wie ihr vor dem Löwen fliehet“, von den gelehrten Kommentatoren dahin ausgelegt worden, daß es den Aussatz, die Pest, die Blattern 2c. für ansteckende Krankheiten erklaͤrt und Vorsichts- und Ver— wahrungsmittel gegen dieselben gestattet. Der gelehrte Ibn Nebschim sagt in seinem Werke: „Eschbah u nazais“, daß wah rend eines Erdbebens unter einem Gebaͤude verweilen, sich muthwillig in Gefahr begeben heißt, und daß es gesetzlich er— laubt ist, ins Freie zu gehen und unter einer den Einsturz drohenden krummen Mauer schnell durchzuschluͤpfen. Er setzt hinzu, daß die vorzuͤglichsten Gesetz-Gelehrten durch die Aeußerung: „„dies ist ein Beweis von der Gesetzlichkeit der Heilmittel; die Vorsichts-Anstalten zur Pestzeit sind euch von den vorzuͤglichsten Aerzten anbefohlen worden““, die Vorsichts- Maßregeln gutgeheißen und so die Frage ins Klare gebracht haben. Mit Einem Worte, da die Heilmittel zur Erhaltung der Gesundheit und Vertreibung der Krankheit die Erhaltung des Lebens zur Folge haben, da diese die Zu— nahme der Bevoͤlkerung, diese hinwieder den Wohlstand des Landes und letztere die Vermehrung der Huͤlfsquellen des Staa— tes nach sich zieht, so ist es aus diesen und aus Gruͤnden der Menschlichkeit noͤthig, Maßregeln gegen die Pest zu ergreifen, zugleich aber an dem Glauben festzuhalten, daß diese Maßre— gein nur durch Gottes Zulassen und Gnade wirksam seyn koͤn⸗ nen. In der kuͤrzlich bei der hohen Pforte gehaltenen Raths— Sitzung haben saͤmmtliche Ulema dieser Ansicht beigestimmt, und der Scheich-ol-Islam hat diesfalls ein Fetwa erlassen, laut welchem, „„wenn die Pest in einem Orte ausbricht, man, mit Anrufung der goͤttlichen Gnade, ohne Uebelstand Vor—

Es waren einige Hitzkoͤpfe, einige Abenteurer und Gluͤcksjaͤget, bin so eben um 7 ühr Abends von Hernani zuruͤckge— denen wenige andere Leute, welche zuweilen gute Gesinnungel kehrt; es konnte nichts geschehe. Dagegen war ich bei einer hatten, aber meistens den Verlust ihrer Stellen fuͤrchteten, nach Auswechselung von Gefangenen zugegen. Einer von den aus— schrieen. Die Massen haben sich nicht geruͤhrt. Nehmen hot gewechselten Gefangenen war der Regidor, der bekanntlich aber auch an, daß die Majorität in Folge der Vorgaͤnge h durch ein koͤhnes Wagestuͤck des Sergeanten Elorri gefan— Bruͤssel, Antwerpen, Namur u. s. w., so wie der lebhaften Auf gen genommen wurde. Die gefangenen Cheistinos wurden regung, welche ein Schwall von Uebertreibungen und ungehel, bon einer Compagnie Chapelchurris eskortirt. Die Affi— ren Versprechungen herbeigefuͤhrt hatten, wirklich Antheil in ziere, ein Capitain und zwei Lieutenants, hatten ein sehr der Revolution genommen habe, was wuͤrde daraus folgen eines Benehmen, einen wahrhaft miliiairischen Anstand Nichts anderes, als daß die Majoritaͤt sich hat täuschen lassen, und waren in ihrer Unterhaltung frei und ungezwungen. Ich

oder sich selbst getaͤuscht hat.“

sprach langer als eine Stunde mit ihnen und auf die von mir gemachte Bemerkung, daß die Sache des Don Carlos sich jetzt Schweiz. R ‚. einem hoffnungslosen Zustande befinde und daß es daher

Basel, 24. Mat. Die hiesige Zeitung meldet: Die höͤricht sey, ihr länger zu dienen, erwiederten sie, daß sie nicht l far den Don Carlos kaͤmpften, sondern fuͤr ihre Rechte und

rivilegien und daß dieser Kampf nicht enden wuͤrde, so lange

sichtsmaßregeln ergrelfen kann.“ Demzufolge hat Se. Hoheit beschlossen, eine in Reinlichkeit und zweckdienlichen Kaͤrztlichen Behandlung bestehende Quarantaine einzufuͤhren, de⸗ ren Vorschriften und Bestimmungen auf eine dem Gesetze, dem Landesbrauche und dem Geiste der Bevoͤlkerung angemessene Weise ins Leben treten sollen. Man hofft, daß die Dankbar— keit der Einwohner fuͤr diese neue Wohlthat Sr. Hoheit sich durch ihren Gehorsam gegen die naͤchstens zu veroͤffentlichenden dießfälligen Vorschriften kund thun werde. Jenen aber, die dieser Anstalt als einer Neuerung widerstreben, bemerkt man, daß schon vor Alters unter den fruͤheren Sultanen es in dieser Hauptstadt eigene Wohnorte fuͤr Aussaͤtzige, wie auch andere Krankenhaͤuser gab. Uebrigens werden solche Undankbare, die dem mit dem Ausspruche des Mufti in Einklang stehenden groß— herrlichen Befehle widerstreben, nicht nur in sener Welt, son— dern auch in dieser streng und ohne Verzug bestraft werden.

Eindringen der Pest zu bewahren; fuͤr die Schiffe, welche aus dem schwarzen Meere kommen, soll die Quarantaine in Umurjeri an der Asiatischen Kuͤste, Bujukdere gegenuͤber, fuͤr

in der Hauptstadt, sondern auch in allen Provinzen die Be⸗ hoͤrden angewiesen, daruͤber zu wachen, daß die bisher nur bei

tung des Pestuͤbels von allen Tuͤrkischen Unterthanen ohne

Aus einem anderen Artikel der gedachten Zeitung geht her⸗ vor, daß zu den bereits bestehenden Conseils, nun auch ein Krieg srath hinzugekommen ist, der seine Sitzungen im Pa⸗ laste des Seriaskiers halten soll. Ferner wird die Vereini⸗ gung der Stellen eines Bujuk- und Kutschuk-⸗Teskeredschi in der Person eines einzigen Beamten, naͤmlich des bisherigen Kutschuk⸗Teskeredschi . Efendi, die Ernennung des Meh⸗ med Ridschai Efendi zum Aufseher des Zeitungs⸗Bureaus, und die Erlassung einer strengen Verordnung zur Verhuͤtung der Bestechung bei den Staats-Beamten bekannt gemacht.

Das Toskanische Dampfboot „Il e nr osen, welches eine regelmäßige Verbindung zwischen Alexandrien und dieser Hauptstadt herstellen soll, ist am Iten d. M. zum ersten Male hier eingetroffen und tritt heute wieder die Ruͤckfahrt nach Aegypten an.

Am 5ten d. M. hat der Kaiserl. Russische Geschaͤftsträger, Baron Ruͤckmann, seine Abschieds-Besuche bei der Pforte ab⸗— gestattet und dem Tuͤrkischen Ministerium den Legations-Rath Herrn von Fuhrmann als seinen einstweiligen Stellvertreter vorgestellt. Herr von Ruͤckmann verließ am ten auf dem Oesterreichischen Dampfboote „Ferdinand J.“ diese Hauptstadt, um sich auf kurze Zeit nach Bukarest zu begeben.

Der Kapi⸗Kigja des Hospodars der Wallachei und Logothet der Griechischen Nation, Herr Aristarchi hat ebenfalls am ö5ten eine Reise nach Bucharest unternommen.

Der oͤffentliche Gesundheits-Zustand erhalt sich hier fort⸗ während befriedigend. Berichten aus Smyrna zufolge, war in Scio ein Griechisches Schiff von Alexandrien, mit einigen Pestkranken an Bord, angekommen, wodurch sich der Gouver⸗ neur gedachter Stadt veranlaßt gesehen hatte, Maßregeln der Vorsicht gegen die Provenienzen aus Aegypten anzuordnen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-⸗Hork, 7. Mai. Der Washington Globe zeigt jetzt offiziell an, daß das Franzoͤsische Geschwader alle Häfen Mexiko's in , n, n,, erklärt habe, und theilt zugleich nachstehendes, von dem Commandeur des Geschwaders an alle Franzoͤsische Konsuln erlassene Cirkularschreiben mit: 1) Kein neutrales Schiff, das sich den blokirten Häfen naͤhert, darf an⸗ gehalten oder genommen werden, wenn es nicht zuvor durch eines der Franzoͤsischen Schiffe von der Blokade unterrichtet worden ist. 2) Neutrale Schiffe, die sich schon vor dem Be— ginn der Blokade in einem Hafen der Republik befinden, koͤn⸗ nen waͤhrend der ersten vierzehn Tage nach dem Beginn der Blokade mit oder ohne Ladung ungehindert , i. 3) Die Haͤfen von Veracruz und Tanipico bleiben den Britischen Pa⸗ ketschiffen zur Ein- und Ausfahrt offen. ) Die Haͤfen der Re—⸗ publit Mexiko bleiben offen fuͤr die Mexikanischen Fischerboͤte, wenn nicht etwa das Franzoͤsische Geschwader sich genoͤthigt sieht, als Repressalie diese Beguͤnstigung zuruck zu nehmen.

Die Stadt Charleston in Suͤd-Carolina ist, der Au gusta Gazette vom 28. April zufolge, abermals von einer furchtba⸗ ren Feuersbrunst heimgesucht worden, die der im Dezember 1835 nicht nachsteht. Beim Abgange der Post lag etwa ein Drittel der Stadt in Asche, und noch war keine Aussicht da, dem Feuer auf irgend eine Weise Einhalt zu thun. Man hatte, wie dies bei dem Feuer in New⸗JYork geschah, mehrere Haäuser mit Pul— ver in die Luft gesprengt, um dadurch die weitere Verbreitung des Feuers u verhindern; es war jedoch Alles vergeblich. Die Assekuranz-Eompagnieen in Charleston haben nur ein geringes Kapital und werden daher nur einen kleinen Theil des Ver— lustes decken koͤnnen.

Die Texianer haben beschlossen, ihr Gesuch um Aufnahme in ö Union zuruͤckzunehmen und einen unabhangigen Staat u bilden.

Aus den naheren Nachrichten uͤber die (bereits erwahnte) Explosion des Dampfbootes „Moselle“ ergiebt sich, daß nicht,

wie fruͤher gemeldet, 125 Personen, sondern 230 bis 240 Per—⸗ sonen dabei umgekommen sind. Das Wrack des Bootes selbst liegt jetzt noch groͤßtentheils unter Wasser, und man wird ge— wiß noch eine große Anzahl von Personen darin finden. Auch auf dem Mississippi ist vor kurzem ein Dampfboot, der „Ore⸗ noko“ aufgeflogen, und es sollen etwa 100 Personen dabei um— gekommen seyn. Nach der Aussage des an seinen Verletzungen

gestorbenen Ingenieurs waren die Dampfkessel alt und un— brauchbar.

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Berlin, 30. Mai. Gestern war bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige in Charlottenburg ein großes déjeuner dansant, welchem der ganze Koͤnigliche Hof und saͤmmtliche fremde Hohe Herr— schaften beiwohnten.

Die in dem heute ausgegebenen Blatte der Gesetz— Sammlung enthaltenen Allerhoͤchsten Kabinets-Ordres vom 6. Oktober 1837 und 19. April 18538, betreffend die Rechte der zum zwanzigjaͤhrigen Militair-Dienste verpflichteten als Forst— schutz Beamte interimistisch angestellten Corps⸗Jaͤger lauten also:

„Um dem Zweifel zu begegnen, welcher bei Konstatirung der Holz-Diebstaͤhle uͤber die Glaubwuͤrdigkeit der interimistisch als Forstschutz-⸗Beamte angestellten, zu zwanzigjaͤhrigem Mili— tair-Dienst verpflichteten Corps-Jager und uͤber deren Befug— niß zum Waffengebrauch, entstehen koͤnnte, erklaͤre Ich hier— durch auf Ihren Bericht vom 29. August d. J., daß die zum zwanzigjaͤhrigen Militair-Dienste verpflichteten Corps-Jaͤger, welche, nachdem sie zur Reserve oder als halb invalide beur— laubt, interimistisch als Forstschutz⸗ Beamte angestellt und als solche vorschriftsmaßig vereidet worden, in Betreff der Glaub— wuͤrdigkeit vor Gericht und der Befugniß zum Waffengebrauch die Rechte haben, welche den auf Lebenszeit angestellten Forst— bedienten nach 55. 19 und 28 des Gesetzes wegen Untersuchung und Bestrafung der Holz-Diebstaͤhle vom 7. Juni 1821 und nach dem Gesetze uͤber den Waffengebrauch der Forst⸗ und Jagd⸗ Beamten vom 31 Maͤrz c. zustehen.

Berlin, den 6. Oktober 1837.

Friedrich Wilhelm. An die Staats-Minister v. Ladenberg und v. Rauch.“ Auf Ihren Antrag vom 12ten v. M. genehmige Ich, daß Meine Ordre vom 6. Oktober v. J. die Rechte der zum zwanzigjährigen Militair-Dienste verpflichteten, als Forstschutz⸗ Beamte interimistisch angestellten Corps, Jaͤger betreffend, in die Gesetz⸗ Sammlung aufgenommen werde, und uͤberlasse Ih⸗ nen, das Erforderliche zu verfuͤgen.

Berlin, den 19. April 1838. Friedrich Wilhelm. An den Staats-Minister v. Ladenberg und den Staats und Kriegs⸗Minister, General der Infanterie v. Rauch.“

Nachstehendes ist der Inhalt der ebenfalls in der letz ten Nummer der Gesetz⸗ Sammlung enthaltenen Allerhoͤchstem.