1838 / 157 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Grundlagen jener Verträge zu erschüͤttetn, so wurde ich, so sehr ich auch Gleichheit der Munizipal-Verfassung in England und Irland und gleiche buͤrgerliche Privilegien eingeführt zu sehen wuünsche, mich dach gerechtfertigt glauben, den Irlaͤndern diese Privilegien vorzuenthalten, und ich behalte es mir noch vor, bet der dritten Verlesung der Munizipal- Bill nach meiner besten Ueberzeugung von der Zweckmäßigkeit der Bill, wie sie im Aue schusse gestaltet werden wird, zu handeln. Ich warde auch uberhaupt mich auf die Erwägung der Irlandischen Munizipal⸗Dill nicht eingelassen haben, wenn der edle Lord (J. Russell) mir nicht die Aussicht auf eine versshnliche Ausgleichung der Zehnten und Kirchen— Angelegenheit dargeboten, wenn ich ihn nicht haͤtte sagen hoͤren, daß er, zwar fur sich bei seiner Ansicht beharrend, es doch nicht für angemessen halte, unnuͤtzer Weise den Kampf noch länger fort— zuführen.“ Der Redner setzte nun seine Ansichten über die einzelnen Punkte der Zehnten- und der Munizipal-Angelegen heit naher aus einander. (Wir werden in einem unserer näch sten Blätter nech einen Auszug aus diesen: Theil seines Bor— trages geben.)

Unterhaus. Sitzung vom 1. Juni. Herr Plumptre drachte ebenfalls die Auftritte bei Canterbury zur Sprache und erhielt von Lord J. Russell im Wesenttichen dieselbe Ant— wort, welche der Premier⸗Minister im Oberhause ertheilt hatte. Lord J. Russell erklärte auch, daß den Aufhetzungen des Cour— tenay das neue Armen-Gesetz zum Vorwande gedient habe, wie

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Berathung über die fur entspann sich eine lebhafte sel von Sir R. Peel vorgeschlage Aualification der tziwalwähler auf die Entrichtung einer

jahrlichen Riethe oder Pacht von mindestens ih (nicht 25) Psd.

atte uber ein zur sechsten Klau—

von einem Hause, Laden oder sonstigem unbeweglichen Cigenthum

innerhalb des Stadtbezirks festgesetzt werden sollte. Der mini— stertelle Satz war nur 3 Pfd., worauf Lord J. Russell, von O' Connell unterstuͤtzt, bestand. Bei der Abstimmung ergaben sich denn auch 137 Stimmen faͤr den ministeriellen Vor— schlag und nur 111 für das Amendement, so daß die— ses, obgleich die Orposition das groͤßte Gewicht darauf legte, mit einer Masoritäͤt von 25 Stimmen verworfen wurde. Sir R. Peel erklärte daher, daß er unter diesen Umstaͤnden darauf verzichten müsse, sich mit den ubrigen Artikeln der Bill noch weiter zu befassen, daß er jedoch bei der Bericht— erstattung ber die Ausschuß-Berathungen noch eine Abstim— mung uͤber die Bill veranlassen werde. Am Schluß der Siz— zung wurde noch dem Hertn Baring mit 71 gegen 23 Stim— men die Erlaubniß ertheilt, eine Bill zur Anlegung einer Bri— tischen Kolonie in Neu⸗Seeland einbringen zu duͤrfen.

London, 2. Junt. Wenn die „Times“ meint, die Mi— nister koͤnnten und wuͤrden gewiß, obgleich sie in abstrakter Hin— sicht immer noch bei der Ueberzeugung von der Gerechtigkeit der 2Apxeουνιιάυs Prinzip beharrten, doch in der Praxis eben so wenig nochmals darauf zurückkommen, wie die Konservativen, obgleich sie ihrerseits die Ueberzeugung von der Unzweckmaͤßig— keit einer neüen, auf die Volkswahl begruͤndeten Munizipal— Verfassung in Irland eben so wenig aufzegeben hätten, nach der Einführung einer solchen Verfassinng wieder auf die frühe— ren geschlossenen Corporationen zurückkommen und die Aufhe— bung der neuen Munizipalitäten beantragen könnten und würden, so scheint dieses Blatt bei dieser Vergleichung der beiden Fälle doch nicht von einem ganz richtigen Gesichts— punkte auszugehen. Ein Anderes ist es mit einer einmal einge— räumten und mit einer noch zuruͤckgehaltenen legislativen Maß— regel. Im ersteren Fall warde das Zuruͤckkommen auf das früher Behauptete eine Reaction seyn, und der Herzog von Wellington und Sir R. Peel wuͤrden natuͤrlich gewiß, wenn sie die Irlaͤndische Munizipal-Bill einmal genehmigt haͤtten, auf eine Ruͤckkehr zu dem fruͤheren Zustande eben so wenig dringen wollen, wie sie etwa die Parlaments-Reform, nachdem sie dieselbe gomnehmigt hatten, wieder ruͤckgängig zu machen gesucht. Im anderen Fall aber, wo etwas erst bewil— ligt werden soll, ist damit, daß es im gegenwaͤrtigen Augenblick noch nicht geschieht, nicht zugleich auch bedingt, daß es nie geschehen konnte und die Minister wurden sich tkeinesweges einer gleichen Inkonsequenz schuldig machen, wenn sie etwa nach Jahren die Appropriation von neuem zur Sprache brachten, obgleich sie dieselbe jetzt fuͤr unausfuͤhrbar halten, als wenn die Konservativen jetzt Irland eine volksthuͤm— liche Munizipal⸗Verfassung verliehen und in den nächsten Jah— ren wieder die Aufhebung derseljen beantragten. Von dieser Seite also durften die Konservativen wenig Garantie dafuͤr ha— ben, daß von der Verwendung eines Ueberschusses der Irlandi— schen Kirchen-Einkuͤnfte zu anderen als rein Anglikanisch-kirch⸗ lichen Zwecken keine Rede mehr seyn werde. Aber eine starkere Gewahr dagegen moͤchte es vielleicht seyn, daß unter dem Eng— lischen Volke selbst, wovon die Minister sich, ihren eigenen Er— kiärungen zufolge, jetzt uberzeugt halten, die Irländische Appropria— tions-Fraze keineswegs populair zu seyn scheint, wie denn überhaupt das Interesse fuͤr die Irländischen Angelegenheiten im Ganzen in England wohl nicht so bedeutend ist, als es ein Theil der Przsse, der jener Fragen als Hebel zur Forderung seiner Zwecke hedarf, darzustellen sucht. Hat sich doch O'Connell stets daruber beschwert, daß unter dem Englischen Velke eine große Gleichguͤltigkeit gegen die Irlaͤndischen Verhaͤltnisse herrsche. Man sieht auch aus dem Eifer, mit welchem ministerielle Blat— ter jetzt wieder die Einfuhrung der geheimen Abstimmung bei den Parlaments⸗-Wahlen anempfehlen, daß sie unter den jetzigen Umständen an der Durchführung der Appropriation ganz ver— zweifeln und nach neuen Mitteln suchen, von denen sie sich mehr Erfolg fuͤr diese Maßregel versprechen. Es ist aber sehr die Frage, ob Englische Parlaments-Mitglieder, die durch Ballotte— ment gewählt wären, mehr mit der Majoritaͤt der Jelander sympathisiren wurden.

Es hat sich in der City das Geruͤcht verbreitet, daß in Felge der Annäherung Sir R. Peel's und Lord J. Nussell's eine Umgestaltung des Ministeriums stattfinden und daß einige Konservativen, namentlich Sir R. Peel selbst, Sir J. Graham und Lord Stanley, in das Kabinet eintreten wurden. Indeß wird diesem Geruͤcht wenig Glauben geschenkt.

Die Unruhen bei Canterbury sind, nach Berichten der heutigen Morgenbläͤtter, vollig unterdruͤckt, ohne daß die Be— hörden noch ein weiteres Einschreiten, als das gestern gemeidete, nöthig gehabt hatten. Auch fuͤrchtete man keine neue Ruhe— störüngen in Canterbury selbst oder in der Umgegend. .

nes Amendement, wonach die

650 Belgien.

Bruͤssel, 1. Juni. Hiesige Blätter berichten, „Ge— stern Abend bildete sich nach Beendigung des Schauspiels ein Auflauf auf dem Munzplatze. Drei bis vierhundert Menschen zogen unter dem Geschrei: „Es lebe der Stadtrath! Es lebe der Burgemeister! Fort mit den Kutten! Nieder mit de Theux!“ nach dem Hause des Herrn Rouppe, wo sie patriotische Lieder absangen. Von dort zog die Volksmenge zu Herrn Gendebien, wo dasselbe Schauspiel aufgefuͤhrt wurde. Unter dem Rufe: „Nieder mit de Theux!“ zog der Haufe sodann nach dem obe— ren Theil der Stadt, wo einige Polizei⸗Beamten, von einer Abtheilung der bewaffneten Macht unterstuͤtzt, den andringenden Menschen den Weg zu versperren suchten. Auf die Frage, was sie beginnen wollten, erwiederte die Menge: „Herrn de Theux ein Charivari bringen.“ Als die Aufforderungen im Namen des Gesetzes kein Gehsr fanden, erneuerte ein Polizei⸗Beamter dieselben im Namen der gesunden Vernunft, worauf die Gui— den zu Pferde auf die Menge eindrangen. Der Palast des Ministeriums wurde durch ein Infanterie-Bataillon geschuͤtzt. Die Menge zerstreute sich sodann, und die Ruhe wurde wie— derhergestellt. „Solche Auftritte, die unter den gegenwärtigen Uimständen dem Lande einen unglaublichen Schaden thun“, be— merkt ein hiesiges Blatt, „konnen nicht genug getadelt werden. Die Bewohner von Brüuͤssel muͤssen hierbei mit einem guten Beispiele vorangehen. Die Niederlage, welche das Ministe— rium gestern im Rathhause erlitten, wird eine Lehre fuͤr dasselbe seyn, und es ist uͤberfluͤssig, ihm noch andere Schwierigkeiten und Verlegenheiten zu bereiten.“

Die neueren Vorfälle im Luxemburgischen (s. Nr. 151 der St. Ztg.) haben den hiesigen Blaͤttern keinen weiteren Anlaß zu politischen Expectorationen gegeben. Die meisten haben sich begnügt, die beiden Relationen mitzutheilen, welche das in Luxemburg erscheinende „Journal“ und das in Arlon heraus— kommende „Echo“ davon gegeben hatten; der halbamiliche „In— dependant“ hat sich sogar so ausgesprochen, als mißbilligte er das Aufstecken der Brabanter Fahne in den beiden Ortschaften, das zu der militairischen Execution den Anlaß gegeben. Den Einwohnern, meint er, staͤnden ja noch andere Mittel zu Ge— bot, wenn sie ihre Anhaäͤnglichkeit an die Belgische Regierung zu erkennen geben wollten.

Lüttich, 2. Juni. seine Functionen als Buͤrgermeister von Luͤttich niedergelegt hat, erwartet man hier die Ernennung des Herrn Tilman -Lohens.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Mai. Der General Lieutenant, Freiherr Lowisin, hat auf sein Ansuchen seine Entlassung von den Func— tionen eines Ober-Befehlshabers der hiesigen Besatzung erhal— ten, die dem General-Major Lorichs uͤbertragen worden sind.

Herr Ole Bull ist hier eingetroffen, und der Norwegische Virtuos wird sich jetzt zum erstenmal in der Schwedischen Hauptstadt hoͤren lassen, wenn er naͤmlich zu bewegen ist, öͤffent— lich aufzutreten, da er uͤber den kuͤrzlich erfolgten Tod sei— nes Vaters sehr betruͤbt seyn soll. Der Kronprinz hat den Kuͤnstler bereits bei sich gesehen. Auch der Berliner Kammer— Virtuos, Herr F. Belcke, der eine Kunstreise durch mehrere Städte des noͤrdlichen Deutschlands und durch Daͤnemark nach Schweden unternommen hat, befindet sich jetzt in unserer Haupt— stadt und ist in einem Konzert, in welchem er seine große Fertig— keit auf der Baß-Posaune produzirte, mit vielem Beifall auf— genommen worden.

Deutschland.

Lübeck, 4. Juni. Das Comité der St. Petersburger Dampfschifffahrts-Gesellschaft laßt jetzt am Strandungs-Platze des „Nicolai J.“ unter Leitung und Aufsicht eines Beamten alle Anstalten treffen, um aus dem Wrack des Schiffes diejeni— gen Effekten von Werth, namentlich das baare Geld :c zu ret— ten, die moͤglicherweise noch geborgen werden koͤnnen. Bei dem anhaltenden Nordost Winde ist indessen bis gestern Abend noch nichis Erhebliches zu bewirken gewesen, und nur bei eintreten— dem suͤdlichen Winde kann mit Erfolg gearbeitet werden. Vom Schiffe selbst und von den Maschinen durfte wohl in keinem Falle so viel zu bergen seyn, daß dabei mehr als die Kosten der Bergung herauskommt. Die mit dem Dampfboote gekom— menen Passagiere sind gröoͤßtentheils schon von hier abgereist, und den Wenigen, die sich augenblicklich hier in Verlegenheit befinden, ist von dem Kaiserl. Russischen Konsulat und von einem Unterstuͤtzungs-Verein, der sich hier gebildet, Huͤlfe zu Theil geworden. Denjenigen, die nach St. Petersburg zuruͤck— kehren wollen, ist eine freie Passage auf dem Dampsschiff „Alexandra“ gestattet worden.

Wiesbaden, 2. Juni. Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau ist verflossene Nacht von der Reise nach Graͤfenberg und Wien in erwuͤnschtem Wohlseyn zuruͤckgekehrt. Hoͤchstder⸗ selbe wird sich, wie man vernimmt, vor der Reise nach Kissin— gen, erst nach Berlin begeben.

Frankfurt a. M., 5. Juni. Die hiesigen Blätter enthalten Folgendes: „Nachdem in Gemaäßheit des Bundes— Beschlusses vom 30. Oktober 1833 die Spruchmänner bei dem zur Entscheidung der Streitigkeiten zwischen den Regierungen und den Staͤnden angeordneten Schiedsgerichte jedesmal von drei zu dret Jahren zu ernennen und die erfolgten Ernennun— gen oͤffentlich bekannt zu machen sind, so ist in der Bundes tags— Sitzung vom 17. Mai l. J. das nachstehende Verzeichniß der für die zweite dreijährige Periode, namlich fuͤr die Jahre 1838, 1839 und 1849, ernannten Söpruchmaͤnner vorgelegt und be— schlossen worden, dasselbe durch die Zeitungen zur oͤffenilichen Kenntniß zu bringen.

Ver zeichniß der von den siebjehu Stimmen des engeren Raths der Denischen Bundes-RVersammlunß für das zweite Triennium (1838, 1839 und 18320) ernannten Spruchmänner zu dem durch Bundes-Beschluß rom zh. Oktober 1831 angeordneten Schiedsgerichte. Dest erreich. Freiherr von Heß, Wirklicher Gebeimer Rath, Präsident des K. K. Appellationsgerichts in Böhmen, in Prag. Graf von Ugarte, Wirklicher Geheimer Rath, Landes-Gouvernenr in Mähren und Schlesien, in Brünn. II. Peeußen. Graf zu Siolberg-Wernizerode, Ober-Präsident der Provinz Sach— sen, in Magbeburg. Eichhorn, Doltör der Rechte, Geheimer Legations- und Geheimer Dher⸗Tridunals⸗Raih, in Berlin. III. Bayern. Ednard von Schenf, Staatsrath im außerordentlichen Dienst, Reichs—⸗ raih und Reagierungs-Präsident, in Regensburg. Angust Graf von Rechberg, Kämmerer und Präsident des Ober-AgAp— pellationsgerichts, in Wünchen. IV. Königreich Sachsen. von n, . Wirklicher Geheimer Rath und Kreis-Direktor, in res den.

Freiherr von Winzingerede, An die Stelle des Herrn Jamme, der von Oertzen, Doltor der Rechte, Ober Appesatiensgerichis-Prästeh,

Schumann, Teftor der Rechle, Präsideut des Ober -A 5 richts, in Dresden. ppellatienih⸗

S annover.

von Dachenbausen, Landdrest in Hannover. Graf von Wedel, Justiz Kanzlei-Direkter, dermaliger dauddres 6

Donabꝛücĩ. VI. Württemberg. von Harttmann, Doktor der Rechte, Staatsrath, vorsitzender 9 beim BVepartement der auswärtigen AÄngelcgentsten unk? un tor des Lehnraths, in Stuttgart. rtl⸗ von Schmidlin, Deter der Rechte. Ober⸗Finanj⸗-Keih, vort are Raih und Justitiar bei dem Departement der Finanzen, 2 rektor der Königl. Zoll Direction, in Stutigati. 2 VII. Baden. Doktor der Rechte, Geheimer Rath und Prosesser, in J elberg. lt Dahmen, Geheimer Rath und Regierunzs-Direftor, in Manz FIII. Kurfürstenthum Hesfen. un. Wöhler, Siaatsrath, in Kassel. Bickeil, Doktor der Rechte, Ober-Appellatiensgerichts-Raih, in lX. Großherzegthum Hessen. von Kopp, Wirklicher Geheimer Rath und Präsident der Ober nanz⸗-Kammer, in Darmstadt. 6 Linde, Doktor der Rechte, Gebeimer Staatsrath und Kangler k Universitt Eießen, in Darmsiadt. ln X. Dänemark wegen Holstein und Lauenburg. Ingwer Karsten Levsen, Konftrenz⸗Raih und Direkter des So sun schen Ober⸗Gerichts, in Glüg stadt. n Lüdwig Heinrich Scholtz, Konferenz Rath ünd Amtmann, la Reinht XI. Riederlande wegen . Greßherzogthums Lurch urg. Stifft, Geheimer Reserendär fär die ten, in Larxemburg. München, Licentiat der Rechte, Mitglied der zu Luremburg, in Lurembarg. XII. Sachsen⸗Weim ar, Sachsen-Coburg-⸗Gotha, Sach sen⸗Meiningen⸗ Hild burg hausen, Sachsen-Altenhurg. Niedesel. Freibert zu Eisenbach, Großherzog. Sächsischer Laud. Mn schall, in Nenhof bei Eüenach. Lotz, Herzog!. Sachstn. Coburg-Gethaischen fertnzj⸗Rath, in Ceburg. XIII. Brannschweig und Nassau. ven Amsberg, Chef des Hetzogl. Bra: uschweigschen Finanz- Kch ginnis, Finanz-Direkto-: Und Geheimer Legatiolls-Raih, h Breaunschwrig. J Herzegl. Raffanischer Kaumerherr in Hofgerichts Direktor, in Usingen. . XIV. Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelit;.

l.

Luzemburgischen Angelegen

Rezierungs . Kommisn

Wirklicher Geheimer Ke

e , ,,.

.

in Paechim. . Bonchholtz, Regierungs-Rath, in Schwerin. . XV. Oldenburg, Anhalt-Deßau, Anhalt-⸗Bernbuar;, Auhalt-Cöthen, Schwarzburg-⸗Sondersbäausen un Sch warzburg-⸗Rudelstadt. Suden, Großherzog. Oldenburgscher Staatsratb, in Oldenburg. von Albert, Delstor der Rechte, Auhalt-Cöthenscher Regierungs,Mi— sident. in Cöthen. XVI. Hobeuzollern-Hechingen, Hobenzollern-Sigma— ringen, Liechtenstein, Reuß ältere und jünagrre Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe und Waldeck. ron Strauch, Fürstl. Reußtscher Kanzler, Regierung, und Konssin rial-Präsident, in Gera. . von Strombeck, Fürstl. Lippe⸗, Schaumburg-Lippe- und Waldecscha Ober⸗Appellationsgerichts-Ranh bei dem X ber-Appellanonsgeliãh u Wolfenbüttel, in Wolfenbüttel. ̃ XVII. Freie Stadt Sübeck, Freie Stadt Frankfurt, Freie Stadt Bremen, Freie Stad! Hamburg. . . der Rechte, Senator der freien Stadt Lübiä, in Lübeck. . Starck. Schöff und Syndikus der freien Stadt Frankfert, in F amn. An die gesetzgebende Versammlung ist ein Senats-Vornm ergangen, worin die Errichtung eines Muͤnz-Gebaudes bean tragt wird. Dieselbe wird dadurch motivirt, daß, nachdem duch die Muͤnchener Munz-Convention dem traurigen Zustande de Muͤnzwesens ein Ende gemacht worden sey, der Senat es sch der Ehre und dem Nutzen der Stadt angemessen halte, gif eigener Muͤnzstaͤtte die Frankfurter Muͤnzen auszupraäͤgen. Du Kosten zur Herstellung der Münze sind auf 39 40,60 Gu⸗ den, die zur Anschaffung von Maschinen und Prägewerken af 25,265 Gulden angeschlagen worden. Einstweilen sollen jedech die Frankfurter Münzen in Darmstadt geprägt werden.

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UAus dieser

Navarra ungestört über Blatter nennen zwar

ö hehau ten, Luchang und behaurten, Lach

das Ministerium Je! . DVereits vorgestern zFgefertigt, um an u überbringen.

dem dis ponibeln Theil der 2 Luença verfolgen. Toledo und Cuenca Die Kön; . ö Nachmittag 20 EsScadrons Kavallerie (2690 Pferde zählen b), welche in der Umgegend von Madrid neu organäsirt worden sind, im Prado die Revue passiren lassen.

schiren. Unter diesen Umst anden, welche die ganze

.

Spanien. 3 22. Mai. (Allg. Ztg.) Vorgestern traf bei 2 in Courier 9 . Nord- Armee mit der Nach⸗

32 e rn 2 söten mehrere Bataillone Karlisten bei Ve— aber den Arga gegangen seyen, und daß Don Carlos Vaianllonen ihnen zu folgen beabsichtige. hier den Schluß, daß es auf abgesehen sey, um sich dort mit Es scheint, daß die das Fort Nauclares

loscoain 6. selot mit zahlreichen

Bewegung zog man , Nieder ⸗Acagonten nen Zug nach Nieder Acag ,. . Streitkräften Cabrera's vereinigen. Karlisten durch das linternehmen gegen ; ö zie Aufmerksamkeit Luchanas auf döesen , ,. 3 n suchten, um unterdessen ihren Zug, gsgen Aragonien fahren zu konnen. In der That eilte Luchana in die e end von Vittoria, üm jenes Fort wieder herzustellen, und befand sich noch dert

21 9 * 55 **

am 13ten, während die Karlisten in den Arga gingen. Die ministeriellen den Marsch des Den Carles eine Flucht, verfolge ihn mit dreifacher Macht, allein bst scheint die Sache ernsthafter zu betrachten. rden Couriere nach allen Richtungen ab— die verschiedenen Truppen Corps Vorschriften Der General Pardisias erhielt den BMehl, sei— Marsch nach Aragonien zu beschleun igen. Narvaez soll mit Reserve⸗ Armee Stellungen in der Mancha Streif Corps in den Provinzen

Die Koͤnigin selbst wird diesen

nen

einnehmen, und die Karlistischen

Bereits morgen werden 2h06 Mann davon nach Aragonien, und 0e nach wärgos mar— Thätigkeit des Kriegs⸗Ministeriums in Anspruch nehmen, ist es zu bedauern, daß der Chef desslben, Reneral Latre, durch den Zustand seiner Wunde gensͤthigt worden ist, einstweilen die Leitung der Geschafte

. niederzulegen; auffallen aber muß es, daß man deese nicht wie früher dem tragen hat.

Marine⸗Minister, sondern dem Grafen Osalia uͤber— d WDer General Orga hat Alcaniz befestigt, ver— proöviantert, und dort ein großes Hospital angelegt; er scheint diesen Platz 3am Mittelpunkte seiner Bewegungen machen zu wollen. Der Brigadier Aspiroz hat sich bereits mit ihm in Verbindung gesetzt. Merind war am * ten mit 20669 Mann in Manzanera, zihn Stunden von Teruel. Negri sell sich bei Morella befinden.

Madrid, 25. Mat. Die Hof⸗Zeitung meldet, daß die Königin die von dem Kriegs-Minister General Latre nachgesuchte

Eatlassung angenommen habe. Das Ausscheiden desselben aus

dem Ministerium erregt hier großes Bedauern, da er in der

rturzen Zeit seiner Verwaltäang sich die allgemeine Achtung er— worben hat.

Die kirchliche Junta von Sevilla hat der Königin eine

ö Verstellung zu Gunsten der Wiedereinführung des Zehnten ́iberreicht. Die Diskussion dieser Frage wird in den naäͤchsten

Tagen in der Deputirten-Kammer beginnen.

Die Angabe mehrerer, sowohl hiesiger als fremder Blaͤtter, daß der General Castasios und einige andere Personen geger die Erhebung Espartero's zum General -Capitain der Spanischen

Armee protestirt haͤtten, erweist sich als durchaus falsch.

Der General Buerens wird das Kommando der Divisiton Iriarte's übernehmen.

Briefe aus Aragonien vom 19. Mai melden, daß die Geruͤchte von einer neuen Karlistischen Expedition voͤllig unge— gruͤndet seyen.

Das in Valencia erscheinende Blatt „Verdad“ enthält folgendes Schreiben aus Murcia vom 12. Mai: „Das Co— mits der Englischen Bibel-Gesellschaft hat wahrend seines hie— sigen Aufenthalts etwa tausend Exemplare eines Werkes zurück—

gelassen, das gegen die Religion gerichtet ist, zu der wir uns

bekennen. In dem Buͤreau des politischen Chefs wird dieser Gegenstand gerichtlich untersucht, und es ist von der hoͤchsten Wichtigkeit, daß schnell gegen ein solches Verfahren eingeschrit— ten werde, da wir uns sonst bald in einen Religionskrieg ver—

vickelt sehen würden, der, unter den jetzigen Umstaͤnden, uns

far immer vernichten muͤßte. Die Gefahr ist drohend. Schrei—

Munchen, 1. Juni. Se. Majestät der Koͤnig haben den Professor Steinheil die noͤthigen Geldmittel anweisen lassen, um an der Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fuͤrth Versuch— uͤber Benutzung der Eisenbahnen als Leitung fuͤr galvanisch Telegraphen anzustellen.

Oesterre ich.

Wien, 26. Mai. Heute nahmen Se. Majestaͤt der Kuß ser, in Begleitung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin und der Cl herzogin Maria Ludovica, die Aufstellung der vom hiesizen Kunst-Verein im laufenden Jahre erkauften Kunst-Gegenstandt in Augenschein und bezeigten dem Vorstande und den Mitglia dern des Aueschusses Ihre Zufriedenheit mit dem bis hersgtn Wirken des Vereins.

Ftg lien.

Neapel, 22. Mai. Das in der gestrigen Nummer Giornale delle due Sicilie enthaltene Koͤnigliche Dehn in Betreff der wegen politischer Verbrechen in Sicilien Angh klagten lautet also: „In Erwägung der wiederhergestellt Ruhe und Ordnung in den von Uns vor kurzem besuchkh Provinzen jenseit des Faro, finden wir Uns durch Unsere ch geborene Königliche Gnade und Malde bewogen, zu verordhil wie folgt: 1) Voͤllige Amnestie allen denjenigen, die bei Ich letzten politischen Unruhen von Sicjlien betheiligt waren. Von dieser Amnestie sind jedoch ausgenommen die Radelsfuͤhrer det politischen Unruhen Und die Austister der begangenen Excess wenn diese letzteren nach dem Civil-Strafkoder mehr als zwe Jahre Galeeren-Strafe nach sich ziehen; 2) alle schon Vein theilten, die in dieser Amnestie begriffen sind, sollen bei Erschth nung dieses Dekrets augenblicklich in Freiheit gesetzt werden, die noch in Untersuchung Stehenden koͤnnen das Ende ihres Pu zesses im Schooß ihrer Familien abwarten; 3) die Kriegsgericht. die zur Beurtheilung der wegen polttischer Umteiebe Verhast ten versammelt wurden, sind von diesem Augenblick an aufg loͤst; 4) die nicht in dieser Amnestie Begriffenen werden dush die Suprema Commessione der Staais-Verbrecher gerichtet. Solll dieselbe sich gezwungen sehen, ein Todesurtheil auczuspr ech so wird sie Üns zuerst hieruͤber Bericht erstatten; ) fur dige nigen der schon Verurtheilten, die nicht in dieser Amnestie ö. griffen, soll die Strafe üm zwei Grade gemildert werden, ug sie arretirt wurden, und um drei Grade, wenn sie sich den i. richten selbst überlieferten; hierbei soll noch bei dem schew . milderten Grade das Minimum der zu ertheilenden Strafe nn genommen werden.“

tet die Behoͤrde nicht auf eine keaͤftige Weise gegen diese neue

Verbreitung des Protestantismus ein, so werden wir selbst keine Anstrengungen scheuen, um jeden Angriff gegen unsere Reli— gions Freiheit zuruͤckzuwei en.“

Die Morning Chronicle enthält nachstehendes Schreiben ihres Korrespondenten aus San Sebasttan vom I9. Mai: „Es kann jetzt kein Zweifel mehr daruber obwalten, daß das Baskische Velk, die Truppen und ihre Anfuͤhrer ge— neigt sind, sich von Don Carlos voͤllig loszufagen. ein, daß Spanien ihn verwirft und daß sie nur mit Gefahr fuͤr ihre Privilegien den Kampf fortsetzen koͤnnen. Die Frage, wer auf dem Thron von Castilien sitzt, geht die Basken, es auch Muñagorri ausgesprochen, nichts an. Sie erneuern bei dem Beginn einer neuen Regierung mit dem Souverain är sacta, mit dem Koͤnige in Madrid, einen alten Vertrag. Da nun die Regierung der Königin seit dem Tode Ferdinand's vll.

stas gezoͤgert hat, die Fueros der Basken anzuerkennen, so ist

's klar, daß sie ihre ganze Hoffnung auf den Sieg des Don Carlos setzen, wenn nicht etwa die Regierung in Madrid, auf An— rathen von. Großbritanien und Frankreich, Fest dieser Frage thut, einer Frage, die nur ein

ferium so lange unerledigt lassen konnte. nochwendiger, da, selbst wenn Don Carlos die lassen muß, die Bewohner und die Truppen bei lichen Beschaffenheit ihres Landes jeden Versuch Spaniens

zu unterdrücken, vereileln werden. Die Emporungzen der Kar— stischen Truppen in Aoiz, Estella und Billabong scheinen mit Mäustagorri's Plänen nicht unmittelbar in Verbindung zu stehen, ob— wohl ste dieselbe Tendenz haben. Mußagerri will seinen Zweckehne Anwendung von Militalrgewalt erreichen. Er wird wahrscheinlich, obald er glaubt, daß der geeignete Zeitpunkt gekommen sey, eine Pro?vinzial-Deputation zusammenberufen, und dann wied . tuͤchtigen und faͤhigen Maͤnnern nicht fehlen. Eneland wird sich hoffentlich einem Volke nicht entzehen, das seine alten

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Degt⸗ zu bewahren, wuͤnscht, unter denen es Jahrhunderte lar gluͤcklich lebte und einen weit höheren das ganze uͤbrige Spanien.

19 d Wohlstand erreichte, als ö. Es ware un streitig fer die Spa⸗ ler weit vortheilhafter gewesen, wenn sie, statt die Verfassung der Bas ken u vernichten, sich mit herselbhen genau bekannt g§⸗ macht und sie zum Muster genommen hätten.“ Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß die Fuerss gewisse ModlsiesUonen erle?? en muͤssen, um sie mit dem übrigen Spanien mehr in Eiuflang 9 bringen. Dies würde indeß wenig Schwierigkeiten machen, a die Basken dies selbst einsehen.“

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che Res 68 uüz« n 1 sche Negiterung doch b . f

ziehung aufhören mußte;

Innen zu konsolidiren.

Sie sehen

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Portugal.

Lissabon, 22. Mai. Es geht hier das Geruͤcht, daß die . . ** J . J z 2 ö z Infantin Isabella Maria in ein Komplott verwickelt sey, wel— ches den Zweck habe, Dom Miguel wieder auf den Thron von Portugal zu setzen. Man glaubt indeß hier nicht daran und ist vielmehr der Meinung, daß die Entdeckung einer Migue— listischen Verschwörung, del der einige im Dienst der Infantin stehende Personen betheiligt sind, so wie die ploͤtzliche Ruͤckkehr der Infantin Amora, zu diesem Geruͤchte Anlaß gegeben haben. ö

Die R i190 ii 6 den Gemeinde- Mat zoon RVarmesslg ab⸗

* gierung hat den Gemetrtnde⸗ Rath von Jarmello 4ad⸗ gesetzt, weil derselbe bei dem neulichen Versuch eines Migue— listischen Corps, die Stadt Guarda zu uͤberfallen, betheiligt ist. erausgeber des

8 „Ecco“, eines Miguelistischen Jour— 8 ö a0 2 ' zie Jury wegen einiger

wa in diesem Blatte er schienenen zu dreizehnmonatt

her Gefängnißstrafe und zur Erlegung von einem Conto de Reis verurtheilt worden. ! Miguelisten in

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7. JZeör. In ** er Sr 3ta kak h worm de m Rinn . Ar. t. Sig. habe ich von eln Yu 5a ar kn mne nn M k H ga, m gerhandels gesprochen, und wie ihn die Brasilia— 5 134 6 ö , , ö . 3 n. Kwürzuch erschten in der Zeitung eine halboffizielle . n 9 6 ht w,, . Me ierung: es sey nicht wahr, daß ritt annsti⸗ . ' ö hritte begüͤnstige, die man thue, um den J 66 fie 36 zu erlauben; sie werde sich ihnen viel— 19 99 RXCnAIIS

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so möchte die Engli— Unterthanen anfangen; es sey bekannt, alle die Waaren, die nach der Kuͤste von Afeika gehen, in England gemacht und von Engländern importirt wärden; warum denn die Regierang das nicht ver— biete? Und haben da die Brasilianer nicht gewissermaßen Recht? Mit Unwissenheit konnen sich die Engländer wahrlich nicht ent— schuldigen; sie wissen sehr gut, wozu namentlich die ordinairen Zeuge und Tücher gebraucht werden, die sie in solcher Menge bsetzen; und wenn nun die X silianer sehen, daß die Eng⸗ 185

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den laut ausge olkes für eine bloße r Wenden wir uns aber nun zu dem, was fuͤr die Einwan— ng freier Kolonisten hier geschteht. Es ist bekannt, daß zur Zeit Dom Pedro's J. in dieser Hinsicht Manches geschehen ist. Zwar wurde den Einwanderern bei weitem nicht Alles gehal— ten, was ihnen die Agenten in Europa versprochen hatten; zwar wurden viele, hier angekommen, dem Heere einverleibt; indeß, man legte doch auch Kolonien an. Die Kolonie Novo Friburgo, meist von Schweizern bewohnt, war an einem schlechten Orte gegründet, dem es an Communication fehlt; und so hat sich auch ein großer Theil der Ansiedler nach und nach weggezogen. Zwar gedeiht sowohl die Viehzucht als der Gemuͤsebau; das (Gemuͤse, welches nach Rio auf den Markt kommt, Bohnen, Schoten, Kohl und Blumenkohl, wird alljährlich besser; aber es ist nur zu theuer, und die Englischen Kartoffeln sind wohl— feiler, als die von der nur drei Tagereisen entfernten Kolonie. Biel besser ging es den Kolonieen in den suͤdlichen Provinzen, Sta. Katharina, S. Paulo und Rio Grande do Sul, deren gemäßigtes Klima den Deutschen besser zusagte. Namentlich in der zuletzt genannten Provinz waren viele zu bedeutendem Wohslstande gelangt; Mühlen und Gerbereien waren zahlreich gebaut, und es ist eine der traurigsten Folgen des Krieges, daß alles das nun zerstoͤrt ist. Es lag in der Natur der Sache, mit der Vertreibung des Kaisers und den darauf foölgen— den Verwirrungen alle Thätigkeit der Regierung in dieser Be— fur Brasilien kam es seit 1831, und kommt es jetzt hauptsaͤchlich darauf an, sich nach Außen und Erst muß es sich zeigen, ob wirklich die Integritaͤt des Reiches in seinem jetzigen Umfange erhalten werden kann, und dann, vb es moͤglich ift, in die innerlichen Verhältnisse, Administration und Justiz, Charakter und Regel— ßigkeit zu bringen. Kurz, Brasilien bedarf eines schoͤpferi— en Geistes, der die gewaltigen Elemente, die jetzt chaotisch durch einander treiben, in organische Bildungen einfuͤhrt. ber eine solche schoͤpferische Thätigkeit ist Sache einer eminen— n Personlichkeit; ein Regent mit einem verantwortlichen Mi— isterium, dessen Existenz durch jeden Wechsel der aura popularis efaͤhrdet ist, kann an dergleichen nicht denken; fuͤr ihn kommt llles darauf an, die Maschine in leidlichem Gange zu erhalten, es das Bedurfniß des Augenblicks erheischt; eine Zutunft er nicht. Colonisatton aber ist ein Unternehmen, dessen ruchte immer erst spät reifen, und darum wird, so lange die egentschaft dauert, von Staats wegen nichts dafuͤr geschehen. Was aber nicht durch die Regierung geschah, das sollte ein eier Berein thun; es wurde ein AÄctien-Verein gegruͤndet: zcielacle oromofora dla Colonisaeao. Dies war offenbar von zorn herein ein verkehrter Gedanke; da Tolonisarion fur den nf ße Opfer A freiheit, Vorschuͤsse ie im Großen nur von Regierungen Gesellschaft kann allenfalls einen zränzen machen, ein Stuͤck Land

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. 91 (SSSR 2 50S io 98 35 . später einen reicheren Srträag zu sichern, wie es ein ein

Gutsbesitzer auch thun kann; bringt man aber Actien auf den ill man auch ein Ziel im Auge haben. Die Leute wollen die u ihrem Gelde zu kommen; „die Colo— ist ein zu uäabestimmmtes Ziel. bald in eine ganz andere Bahn

isirt, was man sonst S

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e Passage fuͤr sie und vermiethet sie; in dem werd stipulirt, wieviel tlich an die Gesellschaft zu zahlen ist, und so lange die Leute auf diese Weise der Gesell— chaft noch Geld schuldig sind, haben sie keinen freien Willen, und konnen den dem sie fuͤr bestimmte Zeit uͤbergeben ind, nur mit Bewilligung der Gesellschaft verlassen. Doch unten immerhin auch auf diese Weise nützliche Einwohner ge— onnen werden; aber ihr Augenmerk richtete die Gesellschaft zunächst auf Portugal und die Azoren; sie ließ Schiffs- Ladun—

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gen von Galleges und Ilheos kommen und uͤberschwemmte das Land mit heillosem Gesindel; zwar finden sich auch Handwer—

ker aller Art darunter; aber 5er größere Theil, na lich auch Fe Frauenzimmer, suchen Unterkommen als Domestiken oder Alussetzer auf Fazendas u. dgl. Daß dieses Volk weder indu— strioͤs, mach am beitsam ist, ist bekannt; als Bedienten in den

reichen Häusern fäͤhlen sie sich am wohlsten, weil natuͤrlich alle Arbeit den Negern zufaͤllt. Außerdem sind sie rachsüchtig, zu Schlägereien und Mordthaten geneigt; kurz, um den Kunstfleiß und Vohlstand eines Landes zu heben, sind gewiß Ilheos am wenigsten geeignet. Von Anfang an war die Gesellschaft nicht populair;, die Sklaven -Besitzer fuͤrchteten fuͤr ih. Junteresse, und es ist ganz gewiß: wenn die Zahl der freien Arbeiter und dadurch die Konkurrenz steigt, so muß der Arbeitslohn von seiner übertriebenen Höhe etwas sinken, wodurch denn frei⸗ lich auch der von den Negern zu ziehende Nutzen sich vermin— dert. Die Art, wie die Gesellschaft ihr Geschaͤft trieb, war auch nicht geeignet, ihr Freunde zu machen; und dazu kommt noch ein eigenthüͤmlicher Umstand. Die Actionairs sind meist Fremde, namentlich auch Portugiesen, und die Brasilianer be— haupten, daß diese darum so viel Ilheos ins Land ziehen, um

. . 2 9 . 122 27 ; ; ; en ihnen nathigenfalls einen Ruͤckhalt oder ein Mittel, eine po— litische Uebermacht zu erringen, zu haben.

Bei dieser Stim⸗ mung kann denn auch der Schutz der Regierung nichts nutzen,

. 18191 R GMr 7 2 * ö 4 . 4 obgleich auch von diesem Schutze bis jetzt wenig zu sehen war.

Es hieß immer, die Gesellschaft werde Laͤndereien erhalten; aber

wenn man das wirklich bezweckte, so wärde man nicht eine sehr

gute Helegenheit, die sich kürzlich darbot, voruͤber gelassen haben. Zum erstenmale nämlich erhielt die Gesellschaft eine bedeu— tende Anzahl Deutscher Auswanderer. Es kam gegen Ende des vorigen Jahres das Schiff „La Justine“ hier an, von Haobre nach Sidney bestimmt, mit beinahe 360 Leuten am Bord, die angeblich von einer Englischen Gesellschaft fur jene Kolonie in Neu Holland engagirt waren. Einzelne Passagiere kamen ans Land und klagten uͤber schlechte Behandlung von Seiten des ; ins. Es scheint, als waͤre die Sache nicht so arg sen; aber unberufene Vermittler schuͤrten das Feuer; es kam zu offener Meuterei, und die hiesige Regierung mußte einschreiten und ließ die Haupt-Meuterer in die Cadea bringen. Jene Vermittler „wußten im Truͤben zu fischen; zuerst wurden auf der Flotte und

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die gst der kurzum, die Passage und nahm intliche epost Hier begann nun fuͤr die Armen eine sehr schlimme Zeit. Die Gesellschaft, deren Ausgaben schon so groß waren, mußte natäarlich streng okonomisiren, und die Veruntretuunngen Brasilignischer Unter-Beamten sind graͤn—⸗ zenles; dazu kam, daß man bisher nur mit Ilheos zu thun gehabt hatte, die mit Farinha und schwarzen Bohnen sehr zu⸗— frieden waren, und sich uͤber die ekelhafteste Unsauberkeit der Zubereitung nicht beklagten. Unter den Deutschen aber, die, solcher Kost ungewohnt, schon durch die Seereise geschwaͤcht wa—⸗

ren, rissen bald Krankheiten ein; der bestaͤndige Aufenthalt so

vieler Menschen in einem Raume ohne Bewegung, in der hei— ßesten Jahreszeit wirkte gleichfalls sehr nachtheilig ein, und dazu kam nun die brutalste Behandlung von Seiten der unteren Aufseher, abgesehen von zahllosen kleinen Reibungen, die aus der Unmöglichkeit, sich wechselseitig zu verstandigen, hervorgin— gen. Physische und moralische Entbehrungen aller Art hatten sie zu ertragen, und alle versicherten: Waͤren wir nur in Havre geblieben! Da hatten wir Arbeit im Ueberflusse. Zweierlei erschwerte besonders das Unterbringen der Leute, erstens, daß es fast alles Landleute waren; die wenigen, welche ein Hand— werk verstanden, fanden rasch ein gutes Unterkommen, sodann

Jemand auch Lust hatte, zwei, drei Paare zu sich zu nehmen, was sollte er mit 6, 8, auch wohl mehr Kindern, die noch muͤtterliche Pflege

brauchen und so die Frauen am Arbeiten hindern. Dazu kam

nun auch hier noch die Unbekanntschaft mit Sprache und Sit—

ten; die Deutschen wollten nicht wie Neger behandelt seyn, und ein Brasilianer beklagte sich: sie wollten Edelleute spielen, denn sie forderten Abends Wasser, die Füße zu waschen. () Mit einer ganzen Anzahl Familien machte man den Versuch, sie auf Probe bei Brasilianern arbeiten zu lassen; aber selten hielten sie's langer als ein Paar Tage aus. Am besten trafen es die Knaben von 12 15 Jahren, die Franzoössch sprachen. (Die Leute sind nämlich meist von der Franzoͤsischen Gränze, Rhein— Bayern und einige Preußen; auch waren mehrere schon ein Paar Jahre in Havre gewesen.) Es ist unter den Vornehmen foͤrmlich Mode, solche als Jockei's anzunehmen; Viele wurden auch von Deutschen Handwerkern angenommen. Die Mehr— zahl aber blieb zuruck, und so war endlich die Gesellschaft froh, mwit der Provinzial-⸗Regierung einen Akkord zu schließen, kraft dessen der ganze Rest, zwischen 30 und 60 Familten, nach der Serra d' Estrella, zwischen zwei und drei Tagereisen, von hier geschiekt wurde, um da, unter Leitung eines Deutschen Jäge— nieurs, Capitains Kohler, ß Die ar⸗

aber die Menge von kleinen Kindern; wenn 8

an der Straße zu arbeiten. men Leute sind froh, wenigstens aus dem Deposito heraus zu

sind; wie viel Jahre sind da

ist es, daß ein

dem Trunke hu

seyn; sie werden leidlich bezahlt und sollen nach und nach Jeder

ein kleines Haus und etwas Garten bekommen; indeß sie muͤs⸗—

sen auch gehörig arbeiten; es druckt sie gewaltig, von ihren

Kindern getrennt zu seyn; und nun die Schuld an die Gesell—

schaft! Es giebt Familien, die 509, ja ö 0 Milreis schuldig

noͤthig! Und bis dahin fuͤhlen

als Sklaven und sind auch gewissermaßen. diesen

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daß

da Kolonisten an— Deutschen Regie—

ehung warnten. Mag Jhiesigen Regierung auf—

Regierung, die genug

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. 1 . ein solcher Mann

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e Ver un Niemand zur Aue Handwerker, der sieißig hier ein gutes Auskommen findet. ink ist die Haguptklippe, an welcher das Lebensgluͤck so vieler und dann die Trägheit. Die Deutschen, denen es hier arbeiten sicherlich eben so viel, als ihre Handwerks—

wollen gewiß

Der

36h, 0 2 ; . 8 m Im LIS Mort keil ist 86 si 7 Genossen in Deutschland; der einzige Vortheil ist, daß sie bes⸗ 3 ö Rory ya s fir T . 1 ser bezahlt werden, und daher eher etwas fur die Folgezeit z⸗

ruüͤcklegen koͤnnen. Leider ist es schen dahin gekommen, daß die

sich lieber Neger zuziehen, als Deutsche

veil diese außerordentlich schwer an regel— mäßiges Arbeiten zu gewöhnen sind. Besonders gilt dies von selchen, die sruͤher hler bei den Truppen standen, denn ich tenne

ordentlichsten Meister Gesellen annehmen,

auch Beispiele von Leuten, die jährlich neue Arbeiter aus

Deutschland kommen lassen, und sich also gut dabei stehen muͤssen.