1838 / 159 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

davon haben, hne nur den geringsten Nutzen daraus

zu ziehen. Vlida hat breitere und geradere Straßen als Al— gier, die Hauser und die Stadtmauer sind aus Stampferde aufgebaut. Von dem Kärchhofe aus, der vor der Stadt liegt,

erblickt man die weite Cbene von Metidja, die im Nordosten von einer Huͤgelketie begraͤnzt wird. Auf derselben erhebt sich Coleah, und kann man die weißglaͤnzenden Mauern und die Minarets sehr deutlich wahrnehmen. Auch das Lager von Chiffa erkannten wir, obgleich die Außenwerke kaum noch im Werden sind; es ist auf einer Hoͤhe errichtet, die vom Ufer des Flusses aus terrassenfoöͤrmig hinansteigt. Die Soldaten arbeite— ten mit großem Eifer an den Verschanzungen, und das ganze Etablissement nimmt sich wie ein Vorposten aus, den man ge— gen das Innere von Afrika hat vorruͤcken lassen. Der Mar— schall ist bestandig krank; da nur wenige Personen in seine Nahe kommen, kann man auch nur unzuverlaͤssige Nachrichten von dem wahren Zustand seiner Lage haben, indessen ist von seiner Ruͤckkehr nach Frankreich stark die Rede. Die Armee El-Barcani's war, den letzten Nachrichten zufolge, ungefähr eine Tagereise von dem Eisenthor entfernt; in diesem Augen— blick mochte sie sich schon wieder in Medeah befinden. Nach einigen Tagen der Ruhe wird sie sich vollstaͤndig auf den Kriegs— fuß setzen ünd sich nach dem Suͤden wenden. Ihr Zweck ist, sich die Staͤmme zu unterwerfen, welche den Saum der Wuͤste inne haben. Einige Arabische Scheiks aus der Provinz Kon⸗ stantine haben, wie man sagt, El-Barcani begleiten wollen, . Abdel Kader ihre Unterwerfungs-Akte persoͤnlich zu uͤber⸗ ringen.

* einem Schreiben aus Bayonne vom 30. Mat heißt es: „Zariateguy wird wahrscheinlich das Schicksal des Batail⸗ lons-Chefs Urra theilen, wenn nicht irgend ein Zwischenfall ihn rettet. Wahrend Don Carlos auf dem Marsche von Estella nach Guipuzcoa begriffen war, verlangte der Oberst seiner Es⸗ korte eine Audienz und stellte ihm vor, daß es Zeit sey, die Navarresischen und Baskischen Generale vor die Richter ihres Landes zu stellen. Don Carlos ließ den Oberst sogleich verhaf⸗ ten und, statt seinen Marsch fortzusetzen, kehrte er nach Estella uruͤck. Die Unruhen in Azpeitia und Agzcoitia haben diesel— 5 Ursachen gehabt, wie die in Oñate. Die Empoͤrung war gegen die Ojalateros gerichtet. Mittlerweile bleiben Villareal, Torre, Guibelalde und Andere ruhig in ihrer Verbannung in Guernica. Gomez, Eliot, Zariateguy und Eguia schmachten noch immer im Gefaͤngnisse. Die 7 Karlistischen Bataillone, die uͤber die Arga gegangen waren, hatten keinen andern Zweck, als sich Lebensmittel zu verschaffen. Sie haben das Land ver— wuͤstet und sich dann uͤber Villava in ihre alten Stellungen zuruͤck⸗ gezogen. Espartero hat sich neuerdings der Stadt Estella genaͤ⸗ hert. Sollte er einen Angriff beabsichtigen, so ist es nicht wahr— scheinlich, daß Don Carlos denselben abwarten wird. Der Feldzug, der sich jetzt eroͤffnet, ist wahrscheinlich der letzte, der nach einem großeren Maßstabe gefuhrt wird, denn wenn, wie es zu hoffen steht, die Truppen der Koͤnigin, welche Nieder— Aragonien besetzt halten, durch Kavallerie verstaͤrkt werden und Cantavieja und Morella wiedernehmen, so kann sich Don Car— los weder in Navarra noch in den Baskischen Provinzen be— haupten.“

Großbritanien und Irland.

,,,, Oberhaus. Siz⸗ zung vom 31. Mai. Das von dem Grafen Fitz william zu der 41sten Klausel der Irländischen Armen-Dill vorgeschla— gene Amendement, wonach nur Arbeitsunfaͤhigen Unterstützung gewährt und der in der Bill enthaltene Name „Arbeits häuser“ überall in „Armenhauser“ verwandelt werden sollte, wurde be— sonders von dem Marquis von Clanricarde sehr angelegent— lich vertheidigt. Er meinte, eine Armen-Bill in Irland muͤsse jedenfalls mit der Sorge fuͤr die Kranken, Gebrechlichen und Bejahrten anfangen; wolle man die Unterstuͤtzung auch gleich iuf die Arbeitsfahigen ausdehnen, so wurde man das Land zanz zu Grunde richten; man wuͤrde ihm eine Last von Steuern aufbarden, um Arbeitshaͤuser zu errichten und die übrigen Ko⸗ sten der Armen-Verwaltung zu bestreiten, und am Ende wuͤrde kein Armer in die Arbeitshäͤuser gehen moͤgen. In England habe das neue Armen Gesetz jahrlich lis 7, zéu6 Pfd. gekostet, so weit es bis jetzt eingefuhrt sey; in Irland wuͤrde es, nach der Zahl der dortigen Armen, nicht weniger als 3,500, 060 Pf. kosten. Diese Summe koͤnne vsrtheilhafter zu oͤffentlichen Bau— ten und Arbeiten verwendet werden. Der Herzog von Wel ling ton dagegen trat aufs entschiedenste zu Gunsten der Bill und wider das Amendement auf.

„Wenn Sie“, sagie er, „das Wort Arbeitshaus in Armenhaus verändern, so aürde di- Bill eine ganz andere werden; Sie würden für inen beschränkten Zreck große Ausgaben machen. Für Kranke und Alte febit es nicht an Anstalten in Irland, und eine geringe Ecweiterung derselben würde voll koumen genügen. Meiner Änsicht nach muß die Sache aber aus cinem weiteren Gesichtspunkte be— trachtet werden; s handelt sich darum, der Moth abzuhelfen, die in den großen Städten, besonders in Dublin, berrscht, und der die jetzigen frei illtgen Beiträge keine Abbülfe zu schaffen im Stande find. Das Swoitische Sostem, an den Kirchtbüren für die Armen zu sammeln, würde sich in Irland gar nicht einführen lassen. Es ist also die Einführung eines Spstems nöthig, welches die Grund— besitzer zu einer angemessenen Bewirthschaftung ihres Eigenthums und zur aufmerksamen Beachtung des Zustandes der Bevölkerung auf ihren Gütern und in ihrer-Rachbarschaft zu veranlassen geeignet ist. Ich hoffe, Ihre Herrlichkeiten werden sich da—⸗ ber einer Beränderung der Isten Klausel dieser Bill widersetzen. Wenn Sie dies thun, so will ich auf einer späteren Siaiion der Bill die Einschaltung einiger Worte beantragen, welche sich nä— her auf die Sorge für die Alten, Gebrechlichen und Kranken bezie— hen sollen. Was die Kosten der Maßregel anbeirifft, so glaube ich nicht, daß ein Arbeitshaus auf mehr als 70600 Pfd. zu stehen kom⸗ men wird. Da nun die Regierung die Summe von 700,000 Pfd. für 100 Arbeitshäuser auf eine geraume Zeit vorschießen und keine Zinsen dafür fordern will, so glaube ich, daß die Last der ersten Aus—⸗ aben für das ueue Armen-Gesetz auf Irland nicht sehr schwer drük⸗— en kaun. Nur gegen den Theil der Maßregel, der sich auf die Er— hebung der Armen-Taxen bezicht, habe ich Manches einzuwenden. So scheint es mir namentlich unbillig gegen die übrigen Pächter, daß diejenigen unter ihnen, deren Land weniger als 3 Pfund ein⸗ trägt, ganz von der Armen-Steuer befreit seyn sollen. Gegen die den Armen⸗Kommissarien und Armen⸗Vorstehern ertheilten Vollmachten habe ich für jetzt nichts auszusetzen. Wenn man die Sache näher untersucht, so wird man auch finden, daß die Armen⸗Vorsteher es sind, welche die Armen⸗Taxen zu erheben haben, uicht die Kommissa⸗ rlen, denn die Letzteren können ohne Zustimmung der Ersteren keine Ausgaben machen. Es ist daher unrschtig, wenn man sagt, daß die kn den Armen Kommissarien die Befugniß verleihe, das Land zu

esteuern.“

Der Lord⸗Kanzler stimmte vollkommen mit der Ansicht des Herzogs aͤberein, daß ei sich bei dem vorgeschlagenen Amen⸗ dement um das eigentliche Wesen der Maßregel gen hne. Er bemerkte in dieser Hinsicht:

„Die Pill hat nicht dioß den Zweck, eine gewisse Klasse von Un⸗

eClücklichen in Irland zu unterstützen; ihr Zweck in viel umfassencet, sie soll der unglücklichen Lage abhelfen, in welcher sich die arbeitende Bevölkerung Irlands seit so langer Zeit besindet, und die sich nicht äudern würde, wenn die Gesetzgebung nicht etwas dafür thut. Es berrscht in ganz Irland ein böchst feblerbafies Beschäftignngs-System. Der Arbeiter ertält keinen Lohn, sondern der Pächter gicht ihm ein Siück Land, welches nalürlich so klein ist, als dieser es irgend für den Unterhalt desselben binreichend hält. Der unglückliche Arbeiter muß sich alle Bedingungen gefallen lassen und bat dann weiter keine Subsistenzmittel als dies Stückchen Land. Woven bezablt er nun seinen Pachtzins? Mit seiner Arbeit. Se wird ein Kontakt zwischen

wei Parteien unter den nachtheiliesten Bedingungen abgeschlossen.

er Pächter giebt das kleinstmögnche Stück Land, und der Arbeiter hut so weniz als möglich, weil er den Preis für seine Arbeit schon empfangen hat. Er vermag ron seinem Bischen Land das Jahr über nicht zu leben; zwei bis drei Monate treibt sich daher seine Familie, wenn nicht auch er selst, im Lande umher und erbält sick durch Betteln. Ein Armer bettelt dann beim anderen, der sich selbst vielleicht nicht viel besser zu ernähren im Stande ist. Der arme Hüt⸗ tenbewohner wagt es nicht oder han nicht das Herz, den ihm abgebettelten Almesen zu verweigern; er giebt jedem unzlücklichen Bettler nech ei⸗ nen Theil von seinem jämmerlichen Zehrpfennig ab, und ehe das Jabr zu Ende ist, sieht er sich selbst zum Bettler reduzirt. Wie soll diesem llebel abgeholfen werden? Dürch Aufnahme der Kranken und Ge— brechlichen in Arbeitehäinser? (Hört, bört Dann würde das llebel bleiben, wie es ist. Dir jetzige Zustand Irlands gleicht dem Zustande Englands, ebe das verbesferte Armen-Gesetz durchging. In Irland wird der Arbeiter aus den Beiträgen Anderer bezahlt, in Eugland wurde der Mangel durch die Steuern ersetzt; aber er mag nun aus schlecht verwalteten Steuern, oder aus Cöniributionen seiner ärme⸗ reu Nachbarn, oder aus milden Fonds bezahlt werden, die Wirkung bleibt immer dieselbe. Welche Felgen hat dagegen das verbesserte Ar⸗ men-Gesetz in England gebabt ! Dieselben, die diese Bill, wenn sie durchgehi, in Irland haben wird; daß nämlich der Arbeiter fühlt, er müsse sich selbst nach Unterhalt für sich und seine Familie umseben, und daß der Pächter füblt. er müsse Mittel ausfindig machen, um dem Arbeiter den nöihigen Unterhalt zu verschaffen, oder, mit anderen Worten, daß der Pächter die Armen-Stener und der Arbeiter das Arbeitshaus fürchtet. (Sört! Es wird dem Arbeiter nicht ge— sagt, daß er keine Untersiützung erbalien solle, aber diese Unter— siützung wird ihm, wenn er feine Unterhaltsmirtel für sich finden kann, nur unter gewissen Bedingungen und in gewisser Form gewährt. Es bandelt sich allerdings um einen Versuch in Irland, und zwar um denselben, der in En land gemacht worden, nämlich ob die Furcht vor den Arbeitsbäusern dieselbe Wirkung auf den Irländischen Ar⸗— beiter wie auf den Englischen ausüben und ihn bewegen wird, alle seine Kräfte aufzubieten, um nicht ins Arbeitshaus gehen zu müssen. (Hört, bört) Man bält die Vollmachten der Kommissarien für zu auegedebnt; aber ist das Parlament nicht da, um jeden Mißbrauch deiselben zu verhindern? Wenn erst die Ackerbau-Arbeiter Irlands in einge bessere Lage versetzt sind, dann kann das Prinzip rielleicht weiter ausgedehnt werden; für jetzt handelt es sich nur um einen Versuck, ob die arbeite fähigen Armen im Stande sind, sich zu erhal⸗ ten. Was die Steuer betrifft, so gebe ich nur zu bedenken, daß sie von denen entrichtet werden muß, welche sie zu zahlen vermögen, nicht ven dem bedürftigen Theit der Bevölkerung, dem jetzt der Arme zur Last fäll!.“

Der Graf von Haddington, der unter dem Peelschen Ministerium Lord-Lieutenant von Irland war, bedauerte es, daß er sich genoͤthigt sehe, bei dieser Frage gegen die Ansichten des Herzogs von Wellington zu stimmen, was ihm um so mehr leid thue, als der edle Herzog sich des Vertrauens der großen Mehrheit unter Ihren Herrlichkeiten erfreue. (Hoͤrt, hoöͤct!) „Thut man wohl recht daran“, sagte er, „einem so reizbaren Volke, wie das Irlaͤndische, zu sagen, man wolle die arbemtsfaͤ—⸗ higen Armen unrterstuͤtzen, und ihm doch nur eine Art von Un— ierstuͤtzung darzubieten, die sich durch die Erfahrung als eine Taͤuschung, als ein leeres Gaukelspiel erwiesen hat? denn der vorgeschlagene Versuch ist nichts Anderes, als eine Probe, ob der Irlaͤndische Arbeiter sich lieber in einem Arbeitshause quaͤ—⸗ len lassen oder lieber vor der Thuͤr verhungern wird. (Hort, hort!) Alles, was Sie, meiner Ansicht nach, thun werden, wird darin bestehen, die Irländische Haͤlfslosigkeit in Pauperism zu verwandeln, ohne den Zustand des Irlaͤndischen Volks im min—

desten zu verbessern.“ Der Graf von Aberdeen erklaͤrte sich dagegen fuͤr die Ansicht des Herzogs von Wellington. Lord

ungeachtet werde ich fuͤr das Amendement stimmen und werde fuͤr die Bill stimmen, wenn sie jemals den Ausschuß passiren

sollte.“ Daß das Amendement des Grafen Falmouth nach dem

Schluß der Debatte mit 107 gegen 41, also mit einer Majori— taͤt von 66 Stimmen, verworfen wurde, ist bereits gemeldet.

London, 2. Juni. Aus den obigen Parlaments⸗Debatten ersieht man, daß die Minister die Durchbringung der Haupt— Kiausel der Irlaͤndischen Armen-Bill, wonach die Unterstutzung nur in Arbeitshaͤusern gewährt, aber auf alle Armen, nicht bloß auf die Kranken, Gebrechlichen und Alten, ausgedehnt werden soll, im Oberhause wohl vorzuͤglich wieder, eben so wie die große Majorität bei der zweiten Verlesung der Bill, dem Her— oge von Wellington zu verdanken hatten, der sie bei diesem Binn im Ausschusse so eifrig unterstuͤtzte, daß selbst gemäßigte Tories, wie der Graf von Haddington, ihre Verwunderung darüber zu erkennen gaben. Da der groͤßere Theil der konservativen Pairs sich ganz von dem Herzoge leiten läßt und dieser auch gegen die uͤbrigen Bestimmungen der Armen-Bill so wenig einzuwenden hat, so steht wohl zu er— warten, daß die Maßregel, wie es auch Sir R. Peel gestern im Unterhause mit großer Zuversicht hoffen ließ, sehr bald erle— digt seyn wird, trotz der heftigen Opposition, die von verschie— denen Seiten her noch immer dagegen fortdauert. Unter der Presse ist es ganz besonders die „Times“, die mit anhaltender Konsequenz ihre Stimme wider diese Maßregel erhebt, so wie sie auch die groͤte Gegnerin des neuen Englischen Armen⸗-Ge— setzes ist. In gegenwaͤrtigem Falle kaͤmpft sie mit Lord Broug⸗ ham in vderselben Reihe, während sie bei Gelegenheit der Englischen Armen-Bill ihre Hauptangriffe gegen die— sen Staatsmann richtete, der in England die Einfuͤh—⸗ rung eines neuen Armen Gesetzes vertheidigte, fuͤr Ir— land aber nichts von einer parlamentarischen Einmischung in das Armenwesen wissen will, was er dadurch rechtfertigt, daß es sich in England darum gehandelt habe, ein aus Elisa— beth's Zeiten her bestehendes fehlerhaftes Armengesetz zu ver— bessern, daß dagegen in Irland kein Armengesetz hesteh und also auch keines eingefuͤhrt zu werden brauche, wie es denn auch, seiner Ansicht nach, fuͤr England besser gewesen waͤre, wenn es nie ein Armengesetz gehabt haͤtte. Dieser Staatsmann hat sich indeß in der letzten Zeit so schwankend zig und sich, wie zum Beispiel in der Neger⸗Angelegenheit, so oft mit sei⸗ nen eigenen fruͤheren Ansichten in Widerspruch gesetzt, daß man nicht mehr recht weiß, ob das, wofuͤr er sich gerade entscheidet bei ihm aus fester Ueberzeugung , n oder ob er na irgend einem momentanen Antrieb handelt. ; Das Unterhaus wird, der Pfingst- Feiertage wegen, seine

Brougham veranlaßte einiges Gelachter dadurch, daß er am troffen. Schluß einer langen Rede, in welcher er weder fuͤr das Amen⸗

dement, noch fuͤr die Bill sprach, dennoch erklaͤrte: „Dessen⸗ 10. Juli im Bade Bruͤckenau eintreffen.

Sitzungen crst amm Nit do uno das Dm nm erst am Donnerstage wieder beginnen. In der letzten Zeit ist der Zufluß von Fremden in Eng ungewöhnlich stark gewesen; man bemertt darunter beso mn sehr viel schlechte Subsekte, und man will dies zum Theil ö Aufhebung der Spielhäuser in Paris zuschreiben. t

Naͤchsten Donnerstag tritt das Dampfboot „Sirius“ sein⸗

j 9 Si ö 2 , . geht chon heute wieder von Bristol dorthin ab, und die Eigenthi des . wollen ein noch größeres Dampfschiff für n

Tour bauen lassen.

6 Fahrt nach New York an; der „Great Western“

2

Belgien.

Luͤttich, 4. Juni. Der Bischof van Bommel hat so ch, eine Fasten-Predigt drucken lassen, die er in diesem Jahre * das Primat des Papstes gehalten. Am Schlusse bäsinden sa einigẽ Bemerkungen, in denen er sich gegen die Anschult n zu rechtfertigen sucht, daß er an den politischen Vewenuin gen der Jahre 1830 und 1838 Theil genommen. Der ien versichert, daß er weder einerseits mit Herrn de Potter,“ andererseits mit dem Erzbischof von Koln, Herrn von Dran? in naͤherer Verbindung gestanden habe. Er giebt eine hin rische Darstellung der Ereignisse, in Folge deren er, ein geha, ner Holländer, der in Munster seine priesterlichen Wehn empfangen und der noch im Jahre 1829 in der Pran Nord-/ Holland an der Spitze eines Seminars gestande trotz der Offenheit, mit er der Miederlaͤndischen Rent rung entgegengetreten, in dem gedachten Jahre zum BVishi von Luͤttich ernannt worden sey. Die Regierung selbst, fügh, hinzu, haͤtte damals den Wunsch ausgesprochen, daß er Hr

de tie, der, obwohl er im Gefaͤngnisse sich befand, ihrn;

erlegenheiten bereitete, zu bewegen suche, durch sah (Herrn van Bommel s) Vermittelung die Gnade des Könzh nachzusuchen. Er (Hr. v. B. setzte sich darauf durch Hemm Tieiemans mit Herrn de Potter in Verbindung, erhielt un demselben einige Billets, gab jedoch bald wieder seine Verm telungs-Versuche auf, da Herr de Potter sich weigerte, den ihn angedeuteten Weg einzuschlagen. In anderer Korrespondah habe er durchaus nicht mit ihm gestanden, und zwar eben s wenig, als mit Herrn von Droste, dem er nicht einmal zu se ner Erhebung auf den erzbischöͤflichen Stuhl Gluͤck gewunsth obwohl er dazu, als ein alter Bekannter des Hauses von Drosf, der seine Jugendzeit in Muͤnster zugebracht, die Verpflichtum gehabt hätte. .

In Bruͤssel hat sich, dem patriotischen Klub des Hern Jakob Cats gegenuber, ein anderer gebildet, der unter der kel tung des bekannten Abbe van Helsen steht und der gegen zn Ersteren bereits stark zu Felde gegen ist. Zwei daselbst i Flamaändischer Sprache erscheinende Volksblaͤtter, der Volks, vrtend und der Uylenspiegel, haben jedes fuͤr einen an— dern dieser Klubs Partei genommen und tragen nicht went dazu bei, daß sowohl der Eine als der Andere in den Augen des Publikums als lächerlich erscheint.

Deutschland.

Hannover, 6. Juni. Heute Nachmittag sieht man de Ruͤckkehr Sr. Majestaͤt des Koͤnigs aus Berlin entgegen. Ihn Majestaät die Koͤnigin wollten gestern bis Genthin, heute his Halberstadt reisen Und demnach morgen hier eintreffen.

Dresden, J. Juni.

manche

Grafen und einer Graäͤfin von Muͤhlingen, heute fruͤh von hier

reise von Berlin Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prinzessinnen Marie und Sophie von Wouͤrttemberg, unter dem Namen Graäͤfinnen von Teck, nebst Gefolge hier angekommen und in Hotel de Saxe abgestiegen. Der Kaiserl. Hesterreichische Ge sandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russishen Hofe, Graf von Ficquelmont, ist gestern ebenfalls hier einge

Muͤnchen, 2. Juni. Se. Majestaͤt der Koͤnig werden am

Professor Ludwig Schwanthaler ist nach Baden in da Schweiz abgereist, um seine unter vielen Anstrengungen außet ordentlich geschwächte Gesundheit wieder herzustellen. Geil langen Jahren hat, kaum Cornelius ausgensmmen, kein Künß ler von Bedeutung eine so umfassende Thaͤtigkeit entwickel, und ist sich dabei in der Frische der Empfindung so fast durch

ehend gleich geblieben. Sein letztes Werk das Modell zu

,. einer stehenden weiblichen Gestalt, die achtzig Fu hoch auf der Hoͤhe uͤber der Theresienwiese, in Erz gegossen, aufgestellt werden wird gehoͤrt zu den freiesten und gesunde sten Conceptionen seines gluͤcklichen Genius.

Muͤnch en, 4. Juni. Nach einer General-Uebersicht det Bevoͤlkerung des Königreichs Bayern am Schlusse des Jahrtt 1837, welche die Muͤnchener politische Zeitung veroffenn licht, betrug die Gesammt-Bevoͤlkerung des Koͤnigreichs zu jener Zeit 4,315, 469 Seelen. Nach den einzelnen Provinzen ist die selbe folgendermaßen vertheilt:

Ih her wgherrtnt 684, 105 Seelen

In Nieder⸗Bayern . . . . . . .... 5i5, 17 *

k oSßd, 335 **

In der Ober -Pfalz und Regensburg 449,608 * nf nnn, 180,230 *

In Mittelfranken.... . 507, 604 *

In Unterfranken und Aschaffenburg 579,173 *

In Schwaben und Neuburg .. .. 533,687).

Gesammt . Summe 4,3 15,469 Seelen (

Luxemburg, 2. Junk. Ein an die Redaction der i

en Zeitung eingesendetes Schreiben enthaͤlt Folgendes: . . die nur zu beruͤhmte Fahne auf dem Kirchthurm gen, J Sie war in der Nacht vom Sonng ö. 060 Personen aus der Ülimgegend nach diesem Orte zusammh Ich kann indeß versichern, daß Niemand , zwei oder drei Beamte und wahrscheinlich auch denjenigen / die Verpflichtung hatte, diese Unordnungen zu ver hindern van

Die Kirche konnte nich e Die Schluͤssel uͤbergiebt der ig, stan dem Pfarrer am Abend, wenn das Angelus ert unghith⸗

dann feige zuruͤckziehen. Der Burgemeister ließ t thuͤre die Bekanntmachung der ,, in Arn, p deen sen, als waͤre es ein Regierungs- Dekret; es wir

Der regierende Herzog von Anhalt-Bernburg nebst Gemahlin sind unter dem Namen eines

bleiben statt; eines

sodann die eines, 41 : iner unvermeidlichen militairischen Execution aussetzt.

Einwohner bleiben übrigens bei diesen Umtrieben ganz ruhig, und man verhielt sich hier, wie aberall, bei den Umzuͤgen der Belgischen Fahne, die man wie den Karneval-⸗9chsen angafft. Nan lacht über die Masken und laßt sie voruͤberziehn, die

feösnern verkündet, daß sie Belgier sind und sollen. Hierbei fand eine doppelte Unredlichkeit erstlich die, welche aus der unbegraͤnzten Unwissenheit Menschen hervorgeht, der seine Regierung täuscht, und eines gefuͤhllosen Burgers, der seine Mitbuͤrger

Finder allein lassen sich zu dem in unseren Straßen so bekann⸗

ten Freudengeschrei verleiten. Wenn ich indeß nach der Weise

des „Echo“ reden soll, so sey dies mein letztes Wort: „Jene

Helden, Stützen des Vaterlandes, die wahren Freunde der öffentlichen Sohlfahrt, vollführten freiwillig die patriotische That, um ihre Anhänglichkeit an das Vaterland an den Tag legen und um Sie Einheit der großen Luxemburgischen Fa— nille aufrecht zu erhalten!“ Und das Alles, um ihre Aemter zu behalten.“

Schweiz. Die Hannoversche Zeitung schreibt aus der Schweiz

pom 3. ai: „Um die Angelegenheiten von Schwyz moͤg— sichst schell in Ordnung zu bringen, hat dieser Stand auf dle unverweilte Zusammenberufung einer außerordentlichen Tag— satzung angetragen. Da nach den Bestimmungen der Bundes, Virfassung wenigstens fuͤnf Stände einen solchen Antrag, soll hm wirklich Folge gegeben werden, unterstuͤtzen muͤssen, bis setz aber nur Uri, Unterwalden, Freiburg und Neuenburg dies gethan haben, so wird der Vorort dem es ohnehin lieb seyn muß, nöch einige Zeit ganz freie Haͤnde im Spiel zu ha— hen, den gewoͤhnlichen Termin der Versammlung der Tag— sͤtzing nicht vorruͤcken. Derselbe fällt auf den Beginn des Juli. Die eidgenoͤssischen Kommissarien befinden sich noch mmer in Schwyz, trotz dem, daß die Ruhe dieses Laͤnd⸗ chens vollkommen hergestellt ist, und sie fahren in ih— ren Untersuchungen fort, die verfassungsmaͤßigen Behoͤrden als nicht mehr vorhanden betrachtend. Dieses bundes— widrige Verfahren wird in der Schweiz immer mehr gewuͤrdigt, und es fangen selbst Maͤnner, die der sogenannten Sarnerei keines weges dcn, sind, an, laut und entschieden dagegen sich auszusprechen. Sicherem Vernehmen nach, wird alles Ernstes darauf hingearbeitet, eine repraͤsentativ⸗demokrati⸗ sche Verfassung in Schwyz einzufuͤhren und die Landes-Ge— meinde gänzlich ,, . Durch dieses Mittel hofft eine maͤchtige Partei in der Schweiz den Zweck zu erreichen, die Ur⸗Kantone, welche bis jetzt noch am meisten dem politischen Geiste unserer Tage widerstrebt und in ihrer alterthuͤmlichen Form sich

erhalten haben, zu modernisiren und mit dem uͤbrigen Theile

der Sidgenossenschaft inniger zu verschmelzen. Dieser Plan verdankt jedoch seine Entstehung viel weniger dem patriotischen Eifer besagter Partei, den dermaligen Zustand der Ur-Kantone zu verbessern, als der Furcht, es moͤchten letztere fruͤher oder spaͤter der Mittelpunkt von Reactionen gegen die dermalige Ord— nung der Dinge in der Schweiz werden. Noch immer uͤmgiebt die Beburtsstaͤtte des Schwetzerischen Bundes und die Wiege der Freiheit Helvetiens ein gewisser Nimbus und noch haben all' die politischen Negenerationen der neuern Zeit im Schwei— zervolke den historischen Respekt vor den noch vorhandenen Resten einer großen Vergangenheit nicht gaͤnzlich vernichten koanen. Da derartige e unter gewissen Umstaͤnden leicht wieder feindselig werden koͤnnten gegen das Nivellirungs⸗System

wieder nach Bernburg abgereist, dahingegen sind auf der Rick, . unserer Zeit, so muß es natuͤrlich dessen Verfechtern sehr daran

llegen, alles das vollends zu vernichten, was noch irgend eine Art von Vorliebe fuͤr das Alte unterhalten koͤnnte. Wenn es nun auch sehr zu bezweifeln ist, daß ein solcher Plan im Jahre 1838 seine Ausfuͤhrung erhalte, so duͤrfte es boch ein Wunder seyn, wuͤrden sich die Ur-Kantone noch lange dem Einfluß des Zeitalters entziehen. Man kann daher wohl ziemlich sicher voraussagen, daß die Zeit nicht mehr fern it, wo die genannten Kantone das von ihnen nun schon seit Jahrhunderten getragene Kleid abwerfen und das Gewand un— serer Tage anlegen werden. Mit einem solchen Wechsel ver— liert aber die Schweiz sicherlich unendlich viel an Reiz und In— kerese, wie eine Gegend, in der man ehrwuͤrdige Ruinen nie— derreit, um aus ihrem Material Fabrikgebaͤude zu errichten. Unter dem Gesichtspunkte materieller Zweckmäßigkeit und Ruͤtz⸗ lcihkeit moͤgen derartige Veraͤnderungen gerechtfertigt werden koͤnnen, unter jedem anderen aber gewiß nicht, und sie muͤssen namentlich diejenigen schmerzen, in welchen die Liebe fuͤr eine

schine Vorzeit nicht gaͤnzlich erstorben ist.“

Italien. Florenz, 39. Mai. Am 23sten d. M. kehrte Se. Kaiserl.

; Hoheit der Großherzog nach einer mehr als vierwoͤchentlichen

Abwesenheit hierher züruͤck. Am 21. April war Höchstderselbe in Lastiglione della Pescaja mit dem Prinzen Johann von SFachsen zusammengetroffen, und hatte fodann der Eroͤffnung

des Leopold -Kanals beigewohnt. Auch der Zustand der Provinz

grell, wo der Großherzog mit seiner Gemahlin und seinen oͤchtern zusammentraf, zog‘ die Aufmerksamkeit Sr. Kaiserl.

PNöoheit auf sich. Die Frau Großherzogin und Höchstihre Töch⸗ er kamen einige Tage vor dem , in der Hauptstadt Un, da der Letztere noch die Insel Eiba

esuchte, und von hier

aus nach Livorno überschiffte.

Spanien.

3 Madeid, 26. Mai. Die Kommission, welche beauftragt j zu. untersuchen, ob die gegen Herrn Mendizabal erhobene flu aun; daß er dem „Eco del Comercio“ Staatsgeheim— ) e mitgetheilt habe, sich zu einer gerichtlichen Verfolgung eigne, at diese Frage verneinend entschieden.

Spanische Granze. (Fran ze 6. z e. z. Bl.) Man schreibt aus . vom 27. Mai: „Gestern ist Espartero mit seiner . avallerie in Viana angekommen und Buerens mit sei⸗ . ann starken Division eben dahin beordert worden. ah 9 glauht, Espartero habe von dem Ministerium den Befehl e en, Estella anzugreifen. Alair hat, nachdem er die Kar— un aus Santa Barbara vertrieben, diesen Ort mit we Ba⸗ i nen in Besitz genommen, um die Straße nach Estella of— . Ribera bewacht die Furthen des Ebro bei Men beo nn h St, Martin, Am 2asten desertirten 50 Soldaten echt ö Navarresischen Bataillons mit i. und Gepaͤck daß T0 4. Ein so eben angekommener Eourier meidet, 53 arlos Mendavia anzugreifen Willens sey, und daß tains Ur sturin gehen wolle. Die Hinrichtung des Capt= Elio rg die Verurtheilung Zarigteguhrs zum Tode und unter z Den ngliche n Gefaͤngniß hat große ünzufriedenheit en Basken erregt. Man wagt es indeß nicht, den Ge⸗

Die

*

neral Zariateguy erschießen zu lassen, weil man eine allgemeine Insurrection befuͤrchtet. Man hatte dem Don Carlos den Rath gegeben, die ganze Familie Muñagorri's hinrichten zu lassen der General Villareal machte ihm sedoch bemerklich, daß er sich seine Anhäaͤnger dadurch fuͤr immer entfremden wurde.“ Einem Schreiben aus dem Hauptquartier des Don Carlos zufolge, erwartete man daseibst 100 Millionen Realen, die ei⸗ nen Theil einer Anleihe ausmachen. Die Karlisten haben ver kuͤndigt, daß sie Pampelona streng blokiren wollen, und daß bei Todesstrafe sich Niemand der Stadt bis auf eine Meile nähern duͤrfe. Der Brigadier Osma ist mit Ausfuͤhrung die— ser Maßregel beauftragt. Im Phare de Bayonne liest man: „Als bei den letz‚ ten Unruhen n Onñate der Oberst Iturbe den Landleuten,

welche daran Theil genommen hatten, befahl, die Waffen nie⸗ derzulegen, gehorchten sie sofort ohne die geringste Widersetz⸗ lichkeit. Fuͤnf dabei betheiligte Studenten sind verhaftet wor

den und sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Da die ubrigen Studenten sich kaͤmpfen, so hat er den Befehl gegeben, bis auf weitere Ordre das Königliche Kollegium in Oñate zu schließen.“

Man schreibt aus Perpignan, daß der Karlistische An— fuͤhrer Tristany, der sich von Catalonien nach Navarra habe begeben wollen und mit einem, in Barcelona unter falschem Namen ausgestellten Passe versehen gewesen, in Hospitalette verhaftet und zuerst nach Foix, dann aber nach Perigueux ge— bracht worden sey.

Die Sentinelle des Pyrenses meldet, daß der Mar— quis von Valdespina sechsunddreißig der reichsten Gutsbesitzer der Provinz Biscaya zu sich berufen und sie aufgefordert habe, fuͤr die Beduͤrfnisse des Buͤrgerkrieges und den Dienst des Don Carlos unter den Einwohnern der Provinz 3 Millionen Realen aufzubringen. Sie haben sich jedoch entschieden gewei—⸗ gert, darauf einzugehen.

Portugal.

Lissabon, 23. Mai. Der Graf von Metaxa, außer— ordentlicher Gesandter des Koöͤnigs von Griechenland, ist vor einigen Tagen hier angekommen, um der Königin die Insignien des Griechischen Erloͤser-Ordens zu uͤberreichen.

Der Brigade General Quiroz, der in Befehlshaber der Truppen in Algarbien ernannt worden, ist am Sonnabend uͤber Setubal dorthin abgegangen.

Der Commandeur der achten Militair-Division in Algar— bien meldet, daß bei einem Zusammentreffen mit den Migueli⸗ stischen Guerillas drei der unternehmendsten Anfuͤhrer derselben, Bergzone, Balhote und Joao das Ovelhas, getödtet, so wie . Munition und eine große Quantität Brod erbeutet worden.

Die Unruhen, welche vor einigen Tagen in Mafra statt— fanden, wurden hier sofort als eine Miguelistische Insurrection dargestellt, und inan hielt das Ganze wohl deshaßb fuͤr ernst—⸗ licher, weil der Civil Gouverneur von Lissabon mit 260 Mann Infanterie und 80 Lanciers dorthin aufbrach. Es ergab sich indeß, daß es nichts weiter war, als ungluͤckliche Liebeshaͤndel unter den Landleuten, die wegen der Eifersucht der Betheilig⸗ ten einen Mord herbeigefuͤhrt hatten. Da seit kurzem so haͤu⸗ fige Mordthaten in diesem Distrikt vorgekommen sind und die Munizipal eamten sich in der gerichtlichen Belangung der da— bei Betheiligten sehr lässig erwiesen haben, so ist die dortige Munizipalitaͤt aufgeloͤst und der 6 zur Wahl einer neuen . worden. Die Soldaten haben waͤhrend ihres Aufent⸗ alts in Mafra in verschiedenen Haͤusern etwa 200 Flinten weg⸗ genommen, die, wie man glaubt, aus einem vor kurzem an der dern . Kuͤste gestrandeten Schiffe entwendet worden sind.

ie Tabacks-Paͤchter haben sich in einem Schreiben an den Visconde Sa da Bandeira bereit erklaͤrt, jaͤhrlich 18 Ton- nen Taback von den Capperdischen Inseln zu kaufen.

Der Konsul Smith hat auf die Beschwerden der Briti—⸗ schen Kaufleute gegen die ungesetzliche Erhebung der sogenann— ten Maneio⸗Taxe e nerd erwiedert:

„Mein Herr! Sie werden die Güte haben, den Herren, die nebsi Ihnen eine an die Britischen Minister . Vorstellung in Be⸗ treff der Maneio-Taxe unterzeichnei haben, zu benachrichtigen, daß Lord Howard de Walden mich beauftragt hat, zu erklären, daß wenn, ungeachtet der in dieser Beziehung der Portugiesischen Regierung ge— machten Vorstellungen, die Lokal-Behörden die Zahlung des Maneio erzwingen wollen, es nicht gut seyn würde, Widerstand zu leisten. Se. Herrlichkeit empfiehlt unter diesen Umständen vielmehr allen im Großen handelnden Kaufleuten, der Behörde, die mit einem Befehl zur Erhebung dieser Abgabe versehen ist, einen förmlichen Protesi gegen die Gesetzlichkeit dieses Verfahrens zu überreichen ünd mir so⸗ dann darüber zu berichten, damit der Fall dem Britischen Ministe⸗ rium vorgelegt werden kann. William Smith.“

Rn r eh.

Konstantinopel, 9. Mai. (Morning Chroniele.) Ein am Iten aus Persien hier angekommener Tatar hat Briefe bis zum 8. April von Tabris mitgebracht, aus denen hervor— geht, daß die letzten Nachrichten aus dem Lager vor Herat guͤn— stiger fuͤr den Schach lauten, als dies bisher der Fall gewesen. Die Belagerung wird mit groͤßerer Energie betrieben, als je— mals, und da er die Stadt jetzt von allen Seiten angreift, so sind die Bewohner gendthigt gewesen, die beiden Thore zu schließen, durch die sie bisher noch die Verbindung mit dem Lande unterhielten. Da ihnen hierdurch die Zufuhr abgeschnit— ten wird, so hofft man, sie bald zur Uebergabe zu zwingen. Die Nachrichten uͤber den Zustand der Persischen Truppen lau— ten sehr verschieden, so viel geht indeß daraus hervor, daß ihre Zahl sich sehr vermindert hat, und daß wegen Man— gel an Munition und anderer Vorraͤthe eben nicht viel von ihnen zu erwarten ist. Der Englische Gesandte, Herr Macneil, befand sich am 21. Maͤrz noch zwölf Tagereifen von Herat und setzte seine Reise mit der groͤßten Schnelligkeit fort, ohne zu vermuthen, daß der Russische Botschafter dicht hinter ihm ist, indem derselbe auf die Nachricht von der Abreife des Herrn Macneil nach Herat sich sofort eben dahin auf den Weg machte. Die Belagerung kann sich noch lange hinziehen, und das Resultat wird wahrscheinlich seyn, daß der Schach sich mit dem Verluste des groͤßten Theiles seiner Armee wird zuruͤck⸗ ziehen muͤssen. Außerdem hat er sich in solche finanzielle Schwierigkeiten verwickelt, daß viele Jahre daruͤber vergehen duͤrften, ehe er dieselben uͤberwindet. ;

Brasilien.

Rio Janeiro, 21. Maͤrz. Noch immer stehen Ne Angelegenheiten in Bahia so en, auf 21 alten feen In den Gefechten am 17. und 18. Februar scheinen sich die Kaiserlichen Truppen allerdings gut geschlagen zu haben, indeß die fuͤnf Positionen, aus welchen sie sich ruͤhmen, die Hebellen vertrieben zu haben, sind Gehoͤfte, welche sene hei ihrem Vor⸗

geweigert haben, fuͤr Don Carlos zu

dringen am 17ten besetzten, und aus denen sle am 18ten beraus⸗ geschlagen wurden, nicht etwa zur Festung gehörende werke; doch ist auch die moralische Wirkung eines solchen Kampfes bedeutend. Ein Angriff, den die Legalisten am 15ten machten, begann guͤnstig; die Rebellen flohen, „und wir wür⸗ den“ sagt eine dortige Zeitung, „ohne Widerspruch im Besitze der Magazine seyn, wenn nicht die Ermuͤdung und die Sonne unsere Truppen gezwungen hatten, sich zuruͤckzuziehen!“ Der auf den 26sten bestimmte allgemeine Angriff war unterblieben, weil inzwischen ein neuer Ober- Befehlshaber, Joao Chry⸗ sostomo Callado, angekommen war; es scheint, als erwarte die⸗ 2 neue Verstaͤrkungen, die ihm auch fortwährend zuziehen; nfangs Maͤrz waren noch 106 Mann von Pernambuco abge— gangen. Ein nicht unbedeutender Verlust fuͤr die Insurgenten ist die Wegnahme eines ihrer armirten Kutter durch die r. der Brasilianischen Kriegsschiffe. Bessere Nachrichten haben wir aus Rio Grande. Der aus Bahia entflohene Bento Gongal— ves war dort angekommen und hatte ein Corps gesammelt, um die Blokade vor Porto Allegre zu verstäͤrken, der Präfldent aber, Eliziario, brach rasch auf, und als er sich Porto⸗ Allegre näherte, zogen sich die Rebellen, ohne einen Angriff abzuwar— ten, in solcher Eile zuruͤck,; daß ihre Artillerie in die Hände der Regierungs- Truppen fiel. Dieser Entsatz der so lange be— lagerten Hauptstadt mußte den guͤnstigsten Eindruck machen, und in Folge einer versohnenden n des Praͤsidenten waren mehrere Hunderte der Insurgenten zu ihm uͤbergetreten. Bento Gongalves hatte sich in Folge dieses Ereignisses gleich⸗ falls zuruͤckgezogen; auch die Kolonie St. Leopoldo wurde ge— raͤumt, und die Legalisten sind Herren des Landes bis zum Passe von Cachoeiras Wenn der Praͤsident in seinem Be— richte sich freut, dies Alles ohne Blutvergießen erreicht zu ha⸗ ben, so ist diese Freude wohl eher am Orte, als das Zarigefühl eines Generals, dem der Kriegs- Minister den Antrag machte, das Kommando vor Bahia zu uͤbernehmen, und der sich wei— gerte, weil er Abneigung habe, Brasilianisches Blut zu ver⸗ ,. Und als ihn der Kriegs⸗Minister darauf verabschiedete, eschwerte sich der gute Patriot bitterlich in den Zeitungen uͤber diese Ungerechtigkeit. Fuͤr den Handel von Rio ware es ubrigens sehr zu wuͤnschen, daß jene Provinz endlich zur Ruhe kuͤme; sie bezog ihren Bedarf an Europaͤischen Fabrikaten meist uͤber Rio Janeiro.

Inland.

Landsberg a. d. W., 8. Juni. Der hiesige Woll— markt hat bereits am 5ten d. M. begonnen. Die Zufuhr war des eingetretenen Regenwetters wegen nicht sehr bedeutend, den⸗ noch aber hatten sich viele Kaͤufer , , . und der Kauf begann ziemlich lebhaft. Die Preise fur Mitteiwolle waren um 10 Rthlr. pro Centner höher als im vorigen Jahre. Die Zu— fuhr mehrt sich, es finden sich immer mehr Käufer und Woll⸗ ,, . auf dem Platze ein, und der Handel nimmt an

ebhaftigkeit zu.

Swinemünde, 6. Juni. In Folge der lange anhaltenden Kalte, des Eistreibens in See und der sehr oft stuͤrmischen Witterung ist der Heringsfang in diesem edi nicht bedeutend, die Salzerei aber noch unbedeutender gewesen, weil ein großer Theil des gefangenen Herings gruͤn zu Buͤck— lingen und zum Mariniren verwandt worden ist, was sonst bei nicht so lange dauerndem Winter schon in den Monaten Maͤrʒ und April, in welchen diesmal gar kein Fang stattfand, zu ge⸗ schehen pflegt. Auf den Inseln Wollin und Usedom und sen⸗ seits der Diwenow sind uͤberhaupt nur 11471. Tonnen Heringe, mithin 2852s. Tonnen weniger als im Vorjahre, gesalzen worden.

Bei der Koͤnigl. General-Kommission fuͤr die Kurmark find

im Jahre 1837, mit Einschluß von 225 neu hinzugekommenen, 209 Regultrungen, 0662 Ablösungen und 1430 Gemeinheits ,, . uͤberhaupt 2301 Auseinandersetzungen, anhaͤngig ge⸗ wesen.

Wahrend der ganzen Verwaltungs-Periode haben bis zum Schlusse des Jahres 1837 ö d J

durch die Dienst-⸗Regulirungen in 612 Ortschaften 6672 baͤuerliche Lasswirthe das , . ihrer Hofe mit 715, 134 Morgen Grundstuͤcken erworben. a⸗ bei sind sie von der Leistung von 325,950 Spann- und 406, 162 , ,, befreit worden, so wie von der Abfuͤhrung und ntrichtung anderer Leistungen und Praͤstationen, die dem Geld⸗ werthe nach zu 1,828,951 Rthlr. zu veranschlagen sind.

631 berechtigte Dominien sind dafuͤr entschädigt worden durch 169,372 Morgen Grundstuͤcke, 5610 Scheffel Roggen T2, S6 Rthlr. Geld -Rente, 1,5721023 Rthlr. Kapital und 369,324 Rthlr. Hofwehrgelder. Außerdem haben sie noch 105,708 Rthir, an Gegenleistungen erspart und bei diesen Ge— legenheiten 22, 626 Morgen Grundstuͤcke von erledigten bäͤuerli— chen Hoͤfen eingezogen.

Durch die Abloͤsungen von Diensten und Praͤstationen sind in 963 Ortschaften 10,319 bäuerliche Eigenthuͤmer von 111,S74 Spann- und 126,111 Hand⸗ diensttagen befreit worden.

1861 Berechtigte haben dafür zur Entschaͤdigung erhalten: 18,75 Morgen Grundstuͤcke 81 Scheffel Roggen 18,981 Rthlr. Geldrente und 573,197 Rthlr. Kapital.

Fuͤr andere abgeloͤste Gegenstaͤnde, Natural⸗Abgaben und Zehnten sind die Berechtigten entschäͤdigt worden durch 7900 Morgen Grundstuͤcke, 10, 803 Scheffel Roggen 23, 108 Rthlr. Geldrente und 185,416 Rthlr. Kapital. Außerdem haben sie noch 20,136 Rthlr. an Gegenleistungen erspart.

. Gemeinheitstheilungen

sind uͤberhaupt 1616 ausgeführt, mit 71,165 Interessenten. 1,850, 187 Morgen Grundstuͤcke sind gänzlich separirt und hut— frei gelegt. 1,190, 127 Morgen sind außerdem von Grundge— rechtigkeiten verschiedener Art durch Abloͤsung befreit und mit Ausschluß der darunter befindlichen 226,706 Morgen Forsten mehr oder weniger klassenweise zusammengelegt.

Bei allen durch Land-Umlegung erfolgten Auseinandersez⸗ zungen . uͤberhaupt 821 Schulstellen durch 2538 Morgen Brundstuͤcke, 288 Rthlr. jaͤhrliche Rente und durch Huͤtungs— Rechte auf i80 Kuͤhe verbessert, wonach sich die Verbesserung jeder Stelle bei vorausgesetzter Garten⸗-Kultur und Stall-Fut⸗ terung vom näͤchsten Lande durchschnittsweise zu circa 25 Nrihlt. veranschlagen laͤßt.

An neuen Etablissements

sind entstanden 18 Vorwerke, 151 abgebaute Hofe, 41 Fami⸗ lienhaͤuser und A6 Nebengewerbliche⸗ und Fabrications⸗Anstalten. Obgleich die Kultur-Vortheile und wirthschaftlichen Ver⸗ besserungen, welche eine Folge der Augteinandersetzungen find, erst allmaͤlig hervortreten, so ist doch uͤber deren Ergeönisse, so

weit sie in Zahlen ausgedruͤckt werden können, bis jatzt Folgen

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