1838 / 161 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

genden. In der Sitzung der geographischen Gesellschaft an 28. Mai würde ein Schreiben des Herrn Schemburgk aus Guiana vom Rerember 1837 verlesen. Er verließ im September Geerge Town jum drittemnal, ginz den Essequibe hinauf bis zur Bereinigung desselben mit dem Rupununi und felgte sodann dem Laufe dieses Flusses in westlicher Richtung bis zur Einmündung des Rewa, den er südestwärts bis zur Einmündung des Suitaro hinauf— fuhr, der sich ven S. S. D. her in den Rewa ergießt. „Rachdem wir“, schreibt Serr Schemburgk. den Duitare eine Strecke strom⸗ aufwärts vperfesgt hatten, machten wir am 7. Rovember Halt, um die natürliche Pyramide Ataraipu zu besuchen, über die ich so viel Wi⸗ dersprechendes gebört hatte. Unser Weg führte uns durch dichte Wälder, bis wir endlich, nach einem zweistündigen Klettern, den Fuß eines Gneis⸗ Berges erreichten, der völlig kabl isi, mit Ausnahme einiger Schmarotzer⸗ Pflanzen, wie Orchideen, Cactus, Clusien, die ibre färgliche Nahrung ans der dünnen Schicht ren Dammerde ziehen die sich in den Fels⸗ spalten findet. Rachdem wir eiwa 3900 Fuß gestiegen waren öffnete sich die Aussicht gegen Westen und aus der Tiefe erheb sich die weit— berühmte Pyramide Ataraipu, eines der größten Naturwunder von Gujana. Ihr Fuß ist bis zur Höhe ron 359 Fuß bewaldet, und von da erbebt sich die ven aller Vegetatien entblößte Granitmaffe in pp ramidaler Ferm noch etwa 336 Fuß so daß deren ganze Höhe 00 Fuß über der Ebene beträgt. Ven dem Berge, auf dem wir sianden, hatten wir eine weite und hertliche Aussicht. Ein wenig südlich ren der Granit-Poramide Ataraipu erbeb sich eine ähnliche aus Gneis, und in der Entfernung stieg gigen Wesien eine Bergreihe hinter der anderen amphitheatralisch emper. Ich erkannte die Saerari-Berge mit ihrem fenischen Pik, se wie die Derurn-Berge in der Richtung des Ferts San Joaquim, die ich sämmtlih auf meiner Reise im Jahrt 1835 geseben batte. Ich bestimmte die Last der Ataraipa-Pwp— ramide zu Lat. 280 55. R. und Leng 387 H 28. Grw. Auf meiner feüheren Karte babe ich diesen Berg nach Anssage der Eingebornen, 29 Engl. Meilen weiter nördlich niedergelegt. Gegen Süden über diet Savannen erblickt ich die Cara Wapmi-Kerge, während etwas ösilicher die Cara Etavyn- Berge sich in wunderlichen Formen bis zu 1600 Fuß über die Ebene erhoben. Weiter südlich wurde der Flüß Daßstaro fast unfahrbar und ich war daber erfreut, als ich den Punkt erreichte, ven wo aus ein Pfad westwärts nach der Rüiederlassung Cardeam eder Akatauri führt. Als wir am felgenden Morgen die Savanne passirten, fanden wir Strecken, die eiwa 200 Swritt breit und mit ecklgen Quarjstücken so regelmäßig belegt waren, daß sie das Anseben eines Pslasters hatten. Etwas welter hin trafen wir Gra— nitblöcke, die sich von Osien nach Wesien erstreckten und häufig so groß waren, daß sie Festungswerken glichen, wäbrend sie an anderen Stellen pyramidensörmig aufgethürmt waren. Bei Sonnen -Unter⸗

gang erreichten wir ein Lager ven etwa 30 Wappeshanas“ Herr Schomburgk bestimmte die Lage dieses Punktes zu Lat. 20 31. R. nnd Long. oss 1. W. Grwe. Sodann wurde ein Schreiben rer= lesen, das Herr Hoskins im Ramen einer Gesellschaft eingesandt hatte, die sich vereinigt hat, um einen Eingebernen von Dongola, der sich jetzt in Engiand besindet, zur Erferschung des Laufes der Quel— len des Bahr el Abiad, oder des westlichen Hauptarmes des Nils, nach Afrika zu senden. Außerdem wurden noch mehrere Schreiben mitgetheilt, nämlich aus Adelaide in Australien über die Mündung des Murrey⸗Flusses und den Alexandrinen⸗ See; von Herrn Thomson d'ᷓnbbadie aus Massauah; ferner das Itinerar des Oberst Lieutenants Shiel durch den Bistrikt Llamut in Persien und eine Mittheilung

50 Met.

Bank-Actien 115. Neue Anl. 6351*/ 56.

——

Montag Buͤrgerlich u

do. 309, 217 .. 261s7. Peru 20! 2.

des Lieutenants Lonchaus Bagdad.

Meteor ologische Beobachtung.

G. Kettel.

1838. Morgens Nachmittags Abends ] Nach einmaliger 6 . 9. ö, Ihr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. ö ö Juni 6 Uhr hr tung ter ern * 3. Luftdrug.... z36 0 Dar. zi im bar. a3 1 Car. Qnchwarne Tae s. ein Har es

Luftwärme ... 4 732 R. 4 1312 R. 4 Thaupunkt .. 4 617 R. 10,19 R. 4 7.90 R. ] Bodenwaͤrme 12370 R.

Dunstsattigung 0 pCt. 79 pCt. 7S pCt. Ausdünstung O, (23 Rh. Wetter .. ..... trübt. halbheiter. halbheiter. Niederschlag 0, 101“ Rh. Wind .. ...... NN W. NN IB. N. Wärmewechsel 1A, 1 Wolkenzug ... N. 480.

Tagesgmittel: 336,33“ Par. 4 9,86 R.. 4 805 R.. 79 oct. NM Aus würtige Börsen. Amsterdam, 5. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld Sa 13/6. Passive —.

255/89. 599 Span. 21/2.

9,19 R. Fluswärme 12,80 R.

. Gastrolle⸗)

Kanz. Bill.

50. do. 10170. . Zinsl.

Ausg. Seh. —.

feld. Hierauf: Dienstag, 12. Juni.

Im Schauspielhause; 3 2cses. 2) Le mari de la dame de choeurs, vaudeville nomen en 2 acte, par Mr. Bayard. n

Mittwoch, 13. Juni. . Neffe, Lustspiel in 1 Akt, von A. Cosmar. Hierauf: Richard Wanderleben, Lustspiel in 4 Abth.,, von G. Kettes, (Herr Liff⸗ ler, vom Stadttheater zu Breslau: Richard Wanderer, alg

Engl. Russ. 113. Bras. 07. Chili 30.

Wien, 5. Juni. 1077/43. M0 10/3. 35 8256.

dlumb. lg 9

21, 0p, a 10,

Königliche Schauspiele. „II. Juni,. Im Schauspielhause, auf Defehl. nd romantisch, Lustspiel in à Abth., von Vall ann; Drei Frauen und keine, Posse in 1 Att, von

Im Opernhause: Joconde, komt, 3 Abth., mit eingelegtem Solotanz. Musik von

(Herr Charles St. Marie, vom K. K. Hofthea= dem Kärntnerthore in Wien, wird im ersten Akt eus mit Dlle. * tanzen.)

ecole de bourgedis, comédie .

Im Schauspielhause: Onkel und

Köoöͤnigsstäͤdtisches Theater. Montag, 11. Juni. Der Barometermacher auf der Zau—

Preuss. K Poln. . esterr. Met. 1027. ber⸗Insel. Zauber Posse mit Etsang, in 2 Akten, von 3 an ah If, , m . Juni. Raimund. Musik von W. Muͤller. Vorher, zum erstenmale w / wiederholt: Der Verraͤther, Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Oesterr. S0 / Met. 1063j6. C zu 10116. G. 21/6 ο!lν Dienstag, 12. Juni. Wilhelm Tell. deroisch⸗romantische , mo, 26 (ak Lerne senrs i713. TPrifel' oli. Over in 3 Akten. Musik von Rossint. Mad, Ernst⸗ 6114. 19,99 261/86. Er. Bank; Actien 1747. 1745. Partial. Obl. per in ten. u on ii. dad. Ernst⸗Seidler, 1515. 6. Losse zu 50 Ei. 12651. 126163. Isoose zu 100 FI. 263. 6. Mathilde. Herr Schober: Tell, als Gastrollen.) Preuss. Präm. Sch. 6813. 6373. do. A0 Anl. 103. G. Poln. Loose 66. 68 */. 80 / Span. Anl. 123. 1285/9. 21/20 so Holl. da! / 9. a5 /g. J Ham käürg-, 8. Jun; . In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.

Rank Actien 110. 1138. Engl. Russ. 1081/7. Soo Fort. do.

09 Neue Anl. 18* / 9. London, 5. Juni. Cons. 30/9 9a7/3. Belg. 1015/.. Neue Anl. 221/93. Passive 3. Ausg. Sch. 8/5. Zi /a/s fol 535i /. So 161. do/9 Fort. 37.

zifgem

Bekanntmachungen.

Roth wendiger Verkauf. Köntgliches Kammergericht zu Berlin. Das vor dem Oranienbnrger There links an der

Chausseesiraße Nr. 7 belegene, Vol. III k. No. S0 pag. 69 des fammergerichtlichen Hypothekenbuchs verzeichnete . nebst Zubehör, abgeschätzt auf 13,731 Thlr. 23 sgr.

iner Anzeiger fuͤr

früher eint Taxe aufgenommen ist, wozu der Termin Eintritt erst die Zahl der ng Mitloosen berechtigten In den Gläubigern deshalb nicht bekannt gemacht worden, Actien sich fesistellen läßt, weil die Suhhastation damals eine freiwillige war.

Gedruckt bel A. W. Hayn.

Rolh wendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Bromberg. ( Die im Mogilnoer Kreise belegene, gerichtlich auf pf. zufelge der nebst Hopetheken- Schein mit 73,38 Thlr. 12 sgr. Apf. abgeschaͤtzte Herrschaft Pad⸗ Bedingungen in der Registratur einzuschenden Tare, soll niewo, bestehend aus dem Schlüssel Padniewo und

am 15. Rovember d. J.. Berm. um 1i'ühr, dem Schlüssel Paledzie Delue, nebst Zubehör, soll

an erdentlicher Gerichtsstelle subbastirt werden.

am 13. Juli 1858, Vormittags 11 Uhr,

Alle unbekannten Real-Prätendenten werden auf⸗- an ordentlicher Gerichissitelle subhastirt werden.

geferdert, sich bei Vermeidung der Präflnsien spätestens in diesem Ter: niu jn melden.

n

Das im Berenter Kreise belegene, zur Joseph r. Lehwald Jerzierstischen erbschaftlichen Lianidations Masse gehörige adliche Gut Klukewahntta, welches laut Taäausch« Kentralts vem 1. Ofteber 1811 und Rejesses vem 2. Mai 1837 aus cinjelnen Theilen der antsantbeile Mèjisczemice F. II. MI. X. I. I). E. I. . aus dem Verwerk Anten r. Wyseckischen Ambeils, Dombrewe und aus den Dörfern Alt— zaßenietz excel. des v. Marzickischen Amheils und Per— 1nenzien bestebt und landschaftlich

ahgeschäßt worden sell in termin den 15. September e. an hiesiget Gerichtssielle subhastirt werden. Zugleich werden alle unbekannten Real-Prätendenten nnd von den bekannten: 1 ę der Thaddrtus r. Kistowski; 2 der Matthias v. Kistewski, wegen der für jeden

lil. Suh No. M eingetragenen 10600 Fl.;

a) die Theresia v. Kistew ska, verehrlichte v. Wensierska, schlag gebracht. wegen der für sie auf Mezisczewier H. II. M. N. . RKübrica III. suh NG. 4. eingetragenen 300 Fl.;

A) dit r. Kocsocjkewskischen Erben, wegen der für die v. Kecivczkewskische Masse auf Meazisczewice . II. M. N. Kubrien III. Na. 6. eingetragenen 60M Thlr.:

3) der Carl Wieiki wegen des für ihn auf Mszisczewice

stige Briefs Inhaber, zu dem auf den 15. September e. anstehenden Termin Behufs vLiqnidatien ihrer Ausprüche unter der Verwarnung perzeladen, daß die Ausblei⸗ benden mit den gedachten Ansprüchen präfludirt wer— den sollen. Marienwerder, den 5. Februar 1838.

. kauft werden. C ietl Senat des König OSbervandesgerichts.

Die Tare, der Hvpotheken-Schein und die Kaufbe— dingungen können in der Registratur eingesehen werden. Der Ruhr. III. Jo. 7 cingeiragene Gläubiger Kauf- Berlin, Brüderstraße Rr. 13, ist so eben erschienen: mann Franj Habisch aus Kalisch, modo dessen Erben und Wachfolger, werden hierzu öffentlich vorgeladen. Bromberg, den 12. Dezember 1837. Königliches Ober-Landesgericht.

, leber den Nachlaß des am 20. November v. J. ver— und G. gebistet werden ist und gegenwärtig slorbenen Ackerbürgers Christian Friedrich Janicke zu und Dorf Klufowahutta, ercl. des Friesack ist durch die Berfügung vom heutigen Tage der aus dem Vorwerk erbschaftliche Liquidatiens-Prejeß eröffnet und zur An und Reu-smeidung und Rusweisung der Forderungen ein Termin auf den 17. Juli 1838. Vormittags 10 Uhr, . laut der in lim Gerichts-Lofaie zu Friesack, anberaumt, zu welchem hiesger Registratur nebst dem neucsten Hvpotheken⸗ alle diejenigen, welche Ansprüche an den Nachlaß des Schein einzuschenden Tare auf 2612 Thlr. 2 sgr. ? pf. c. Janicke zu machen haben, unter der Warnung hier⸗ durch vorgeladen werden, daß der Ausbleibende aller etwanigen Vorrechte für ĩ verlustig erflärt und mit seinen Forderungen nur deutschen Münzpereins andererseits eine besondere Be— an dasjenige verwiesen werden wird, was nach Be⸗ friedigung der sich meldenden Gläubiger von der Maffe noch übrig bleiben möchte. . Denjenigen Gläubigern, welche am persönlichen derselben auf Méjssczewice F. II. XI. N. Rubrica Erscheinen behindert sind, wird der Justiz-Kommissarius Büsching zu Rathenow zum Bevollmächtigten in Vor—

Neustadt 4. d. D. den 27. März 1838. Das Stadtgericht zu Friesack.

———

Landgericht Wittenberg. Schiffbaubel;z⸗Auction. Url. Es sellen 335 Stück behauene Schiffbauhßlzer, 1. Rribrica III. Je. 10. cingetragenen Lebtagsrechts, welche in der Lebusaer Heide au der Landstraßt zwi— modo deren Erben, Cessionarien- Pfand eder son-schen Lebusa und der Stadt Schlieben, dicht bei dem Etablissement Waldmannsruh, lagern und auf 194 Tha—⸗ ler geschätzt worden sind, im Termin am 25. Juni, Vormittags 9 Uhr, dort eutweder im Ganzen oder auch nach der Wahl der meist betheilgten Kauflustigen im Einzelnen eder Abtheilungen meistbietend gegen baare Zahlung ver—

Rothwendige n Berkanf. Civil Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts in Marienwerder.

Kunst- Verein für die Rheinlande und Wesiphalen.

Bekanntmachung.

Ju der Verhandlung des Kunst-Vereins für die

Die den Erben des Amts-Raths Ehregett Lndwig Rbeinlande und Wesiphalen vom vorigen Jahre isi

Hanssch und deffen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. (S. 23) bemerkt, daß von den für die Jahre 183 bestimmten Kupferstichen „Christus im oße Hoffmann, und „Roland befreit die Prinzessin Isabella von Galizien aus der

Werff, Kreist Grauden Mr. 1. nämlich ĩ

zuständige Erbpachtsgertchtigkeit auf dit im und gelegenen Sroß und Klein Bialoche wo, Malin

183

Bialochewoschen Güter Schooße der Maria“ von

kewe, Sappat, die Pusikewie Przinzawa, den Ossa⸗Räuberhöhle“, der ersiere im Dezember 1837, der letz⸗

Krug,

nannt Knebloch, das Dorf Voßwinkel und tere bis zum Mai d. J.

den Wald, von denen das Ober- Eigenthum in dem Actionaire kemmen würden. Diesem Versprechen steht

Dppothekeubuche als Rittergut eingetragen ist, zufolge es indessen eutgegen, daß (nach S. 7 a. a. S.) säümmt⸗

ker nebst Hppetheken Sein und Verkaufs-Kedin- liche für die Jahre 1833 und 18335 dem Vereine bei— gungen in der Registratur einjusehenden Tare auf getretene Mitglieder, welche ihren Actien⸗Beitrag ent⸗ si, 66! Thlr. A sgr. 11 pf. abgeschätzt, sell lin Wege richtet haben, Abdrücke der gedachten Kuyferstiche nach

der notbwendigen Subhastatien im Termine

der durch das Loos zu besiimmenden Reihefolge erhal⸗

den 11. De sember d. J. Bormittags 16 Uhr, teu sollen, der Beitrüt aber (laut Zusatz zu Art.? des

an erdentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Staiuts, ebendaselbst S. 18) bis zum Tage der Ge—

Hierbei wird bemerkt, daß die frliber eingeleitete frei. neral Versaumlung frei sieht und erst an diesem Tage willig? Subhastatien auf Instanz cines Gläubigers die Liste der Actiengire des Vereins pro 1835 ge—

in eine nothwendige verwandelt worden, und daß bereits schlessen wird, mithin vor diesem Zeitpunkt, nach dessen

zur Vertheilung unter die

die Preußischen Staaten.

ie Verloosung der Abdrüdt

nicht statihaben kann. Unmittelbar nach der dies

tigen Abdrücke an die Betheiligten bewirkt werden. Düsseldorf, den 26. Mai 1838.

für die Rheinlande und Westphalen. Kühlwetter, Secretair.

Literarische Anzeigen.

Die Lehre vom Gelde als Anleitung zu gründlichen Urtheilen über das Geldwesen mit besonderer Beziehung auf den Preußischen Staat,

vorgetragen von J. G. Hoffmann,

Direktor des statistischen Büreau's zu Berlin. Velinpapfer, sauber geheftet 1 Thlr. 3 sgr. Diese Schrift, welche ein hochgestellter Staatsmann hiermit der Oeffentlichkeit übergibt, wird allen deuen, welche sich mit Staatswirihschaft im weitesten Sinne beschäftigen, um so willkemmner seyn, als dieser Gegen⸗ stand eben jrtzt durch die Veränderung des Münzfuüßes im Königreiche Hannover und Herzogthume Braun— schweig einerseits und durch den Abschluß des süd—

C 1

dentung für das gesammte Deutsche Vaterland gewon— nen hat. Es enthält dieselbe ganz neue, bisher von Niemand nachgewiesene Aufschlüsse über das wahre Wesen des Geldes, seine unvermeidliche allmälige Ent— werthung und die Äothwendigkeit eines festen Müuz— fußes. Eben so wichtig sind die darin zum ersten— male gegebenen zu verlässigen Angaben über die in Preußen geprägte Geldmenge, so wie über die Mittel, welche einer Regierung zu Gebote stehen, um den ge— setzlichen Münzfüß mit dem wirklichen Metallwerthe des umlaufenden allgemeinen Zahlungsmittels fort— während im Gleichgewicht zu halten.

Im Verlage von Jnlins Klinkhardt in Le pzig ist fo eben erschienen und bei E. S. Mittler in Ber— lin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm und . so wie in allen andern Buchhandlungen zu aben:

Prof. Dr. Friedr. Francke,

Das selbststaͤndige und reine Leben des

Gefuͤhls als des Geistes ursprünglichen Urtbeils, im Gegensatze und Kampfe mit den Träumen vom Absoluten bei den Scholastikern und Reuplatonikern unserer Tage. Auch unter dem Titel:

Zur Theorie und Kritik der Urtheilskraft. r. Sv. Velinpap. Brech. 1 Thlr. Z0 sgr. Die Prinzipien und Ideen des Wahren, Gusen und Schönen, welche wir nach der Organisation unseres Geistes in unserm reinvernünftigen Leben in uns tragen, den Anlagen nach, werden hiernach nicht nur bloß durch die legisch vermittelnde Reflexion des wissenschaftlichen Verstandes in uns zum deutli— chen Bewußtseyn eutwickelt, sendern dem voraus fom— men sie schon immer in der Anwendung des wirkli⸗

jährigen General-Persammlung wird dieselbe je dech vorgenommen und demuächst die Versendung der fer mit besonderer Riscksicht auf die füustliche Vermehrung

Im Verlage der Nicolaischen Buchhandlung in

der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, e Schloßplatz Nr. 2, ist zu haben: Die neuesten Erfahrungen in der

Bienen zucht,

der Bienen. Leichtfaßlich für alle diejenigen bearbei=

tet, welche hne viele Zeitverschwendung Bienen nicht

Der Ferwaltung s-Rath des Kunst-Pereins dioß zum Vergnügen, sondern auch mit' vhutzen hallen

wollen, ven E. F Hoffmann. S8yo. Preis 15 sgr.

Diese Schrift darf unbedingt als die neueste und beste über die Bienenzucht angesehen werden, denn sie ist rein aus der Erfahrung eutsprungen. Ter Verf. hat die verschiedenen neuern Ansichten und Vorschlãͤge alle geprüft und das Beste sieis sich zu eigen gemacht..

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So eben ist erschienen und durch Blach & Arm. strong, Königl. Hof- Buchhändler in London, zu

beziehen (n Berlin durch George Gropius): Railway Practice.

FEin schöner Quarthand, enthaltend S0 bis 90 gross Folioblätter, worauf mehr praktische Details ent. halten sind, als gewöhnlich auf zwei Mal so viel blatten gefunden werden; mit einem schönen Titel. kupfer in Foli von 4Andrenw hicken, den North. Church. Tunnel auf der Birminghamer Eisenbahn dar. stellend. Das Ganze bildet ein in dieser Zeit sehr nützliches und wünschenswerthes Werk, besonders da ohne wirkliche Plane von gemachten Arbeiten nie ein riehtiger Anschlag der Kosten für projektirte Eisenbahnen gemacht werden kann. Auch ist dien eine Klesse der Baukunst, welche bis jetzt noch nicht auf eine angemessene Weise erläutert ist,

herausgegeben von S. C. Brees, Ingenieur. Es enthält: Eine Sammlung von wirklichen Pla. nen und praktischen Details für den Bau der öffent. lichen Werke der berühmtesten Ingenieure und Eisen. bahm . Architekten, mit Inbegriff der Tunnels und Tunnelsfacaden Brücken üb er Eisenbahnen, brüß . ken auf Eisenbahnen mit Heichnungen für verzierte Lehnen ete,, Viadukte und Aquadukte, Wende- Ma. schinen und überhaupt Alles, was zu einer Eisen. bahn oder einem Kanal gehört säämmtlich aus der einzig richtigen Auelle, nämlich unmittelbarer Jer. bindung mit den Architekten geschöpft, welche ein. stimmig dem Werk ihren Schutz haben angedeihen assen. Das Werk enthält Plane von den folgen. den Eisenbahnen: . Grand. Junction. Railway Great. Western. Rain way Leeds and Selby-Railway London an Birmingham. Rail way (15 Folio. Platten) Londen and Green wich-kailway Midland. Counties. Raj way North. Union. Rail way Slammanaw . Rail. way und auch Plane ete. auf dem Lancashire · Kanal. Preis gebunden 18 Thlr. 11 8g.

Binnen kukzem erscheint hiervon ein' 2r Band.

Terner ist durch Ba cRTCTM Strong au berieben:

The Public Works of Great Britain.

Enthaltend:; Plane für Eisenbahnen, Brücken eie, kurz Alles, was zu einer Eisenbahn gehört, ferner Pane von Eisenbrücken und eisernen Gas werken, Kkansle, Schseusen, Tunnels, Kanasböte, die London. und Liverpool. Docks, Dock Thore, Walle, Rays, Ankerplätze, Plan des Hafens von London und an, dere wiehtige 19genieurwerke. Das Ganze Mir auf die leichtfasssschste Weise dargestellt und allen

chen Lebens durch dieselbe Kraft, durch die Denkkraft oder Uriheilskraft, d. i. in der Thätigkeit des Gefühls, unmittelbar zum klaren Bewußtseyn. Wollen wir die Musiergestalten und Normen des geistigen Lebens in Kirche ünd Staat, in Schule und Leben, im wirk— lichen Leben zur schönen Erscheinung bringen: so müs— sen wir auch jugleich und vorher auf die reine Ratur— stimme des Gefühls hören.

Architekten und Eisenbahn- Erbauern gewidmet von ß. W. Sim m s. Ein Prachktband in Falio mit 183 kKrptespinrr, n Folio, einige in Doppel. Folio; praehi voll in Halb · Mardquin gebunden. Preis 25 Thir. 12 gr.

w

Preußische Staats-Zeitung.

amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

sestat der König haben dem Landrath des Ruppin⸗ 3 * Zieten auf Wustrau, den othen Adler⸗ * ersier Klasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht. dez. Majestät der König haben dem bei dem Kriegs ⸗Mi⸗ um stehenden Geheimen Registrator, Kriegsrath Beh⸗ den Rothen Adler⸗Orden drütter Klasse mit der Schleife, ö dem Eapitain außer Dienst Jannert, vormals im zten

nee, Regiment, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse

ruht. e ee re, der König haben dem Domainen, und . Kassen Exetutor Petersmart zu Salzwedel, auch dem d. und Sradtgerichts⸗Boten Seelhoff zu Hoͤrter, das mne Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Das heute ausgegeben werdende 2oste Stuͤck der Gesetz⸗ anmlung ⸗enthaäͤlt: unter ö . r. 1898. das Reglement fuͤr die Feuer ⸗Societaͤt der soͤmmt⸗ lichen Städte des Regierungs⸗Dezirks Kong eber mit Ausschluß der Stadt Koͤnigsberg. Vom 28. April d. I; und . 1899. die Verordnung wegen Aufloͤsung der bisherigen Staͤdte⸗Feuer⸗Societaͤt und Ausfuͤhrung des Regle⸗ ments fuͤr die Feuer⸗Societaͤt der sammtlichen Staͤdte des eben gedachten Regierungs- Bezirks. Von dem— selben Tage. Berlin, den 12. Funi 1838. Debits-Comtoir der Gesetz⸗ Sammlung.

Königliche Akademie der Kuͤn ste. Mittwoch den 13ten d. M. wird die Auffuͤhrung der Probe⸗ heiten der Eleven der akademischen Schule fuͤr musikalische mposuion Mittags von 12 bis 2 Uhr im langen Saale des sademie,Gebzudes unter den Linden stattfinden. An demsel⸗ n Tage wird die Ausstellung der Probe-Arbeiten aus den selassen der Akademie, den akademischen Ateliers ꝛc. um Uhr geschlossen.

Berlin, den 11. Juni 1838. Diteltorium und Senat der Koͤnigl. Alademie der Kuͤnste. (gez) Dr. G. Schadow, Direktor.

Abgereist: Se. Excellenz der Genergl-Lieutengnt und Beneral.Jdjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Graf von Nostitz, Dach Kissingen. Oer Königl. Niederlaͤndische General- Major Bagelaar, ch Schlesien.

3eitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 4. Juni. Bei p Fortsetzung der Debatte uͤber das Büdget des Ministeriums iffentsichen Unterrichts nahm heute der Minister dieses dcpartements zuerst das Wort und sagte: „Es handelt sich set nicht, wie Herr St. Marc Girardin sehr richtig bemerkt at, um eine akademische Fechter-Uebung, sondern es ist von n wichtigsten, von den ernstesten Interessen der Gegenwart ddr Zukunft die Rede, und 6 besteige ich die Red—⸗ tblhne. Ich glaube, daß es von Nutzen ist, der Kammer zu zen, nach welchen Grundsaͤtzen der Verwaltungszweig, der ir anvertraut ist, geleitet wird. Ich weiß, daß ich nicht al⸗ in uͤber meine Handsungen, sondern auch uͤber meine Absichten der Fammer Rechenschaft schuldig bin. Das Ministerium des oͤffent⸗ ichen Unterrichts theilt sich in zwei große Abtheilungen; in die Universitaͤt und in Literatur und Wissenschaften. Die Universi— ö begreift alle Methoden, alle Systeme, alle oͤffentlichen Un⸗ rrichts⸗Anstalten des Landes in sich; die Literatur und Wissen⸗ haften umfassen alle wissenschaftlichen und literarischen Inter en des Landes. Auf die letztere Abtheilung hat der Minister ut einen geringen Einfluß. 8. Bezug auf die Literatur kann nu afk sorgen, daß von den Unterstuͤtzungs⸗-Geldern, die Ble ihm anvertrauen, der bestmoͤglichste Gebrauch gemacht werde, Und in Bezug auf die gelehrten Anstalten kann der Minister ur nach seinen Kräften zur Vermehrung der Unterrichtsmittel eitrigen. Die Universitaͤt aber, m. H., ist auf andere Weise nstituirt, sie ist keine Verwaltung, sondern eine Koͤrper— Haft, ausgestattet mit all! dem Ansehen, mit all, der lraft, mit all' der Wuͤrde, die diesem Worte zusteht, hne Köͤrperschaft, die Alles, was den oͤffentlichen Unterricht des htaates betrifft, theils leitet, theils uͤberwacht.“ Der Minister leuchtete hierauf ausfuhrlich die Wohlthaten des Elementar⸗ nterrichtes und schilderte dann mit kurzen Worten den Gym— ig unrerrich. Er vertheidigte die klassischen Studien gegen * ngriffe des Herrn von Tracy und erklaͤrte sich auch gegen m item, welches Herr St. Marc-⸗Girardin befolgt wissen erf. naͤmlich den wissenschaftlichen Unterricht entschiedener von un segenannten praktischen Unterrichte zu trennen. Der junge an meinte Herr von Salvandy, inuͤsse moͤglichst in allen 9 des Wissens unterrichtet werden, damit er sich in sei⸗ n Uduftigen Leben nach mehreren Seiten hin wenden könne, zen nicht gezwungen sey, einen bestimmten Weg zu verfol⸗ iss auf dem sich ihm vielleicht unuͤbersteigliche Hinder“ un entgegen stellen könnten. „Als man fuhr der Minister wie im Jahre 80 fragte, was der dritte Stand sey, da un man mit Recht antworten: Alles; weil hinsichtlich der . und des Unterrichts er mit Allen auf gleichem Fuße

Wenn Sie aber ausgesprochen haben werden, daß der

Berlin, Dienstag den 121 Juni

Handels und Gewerbestand auf eine besondere Weise unter⸗ richtet werden sollen, wenn dieser Unterricht von dem abweicht, was in der ganzen Welt den Charakter einer gewissen gesell— schaftlichen Stellung verleiht, so druͤcken sie jenen Klassen fuͤr ewige Zeiten den 5 der Ungleichheit auf.“ Herr von

Salvandy erklärte, daß er damit nicht gesagt haben wolle, daß in den Studienplänen nicht noch Verbesserungen einzufuͤh— ren waͤren, nur ven der Basis einer allgemeinen wis⸗ senschaftlichen Erziehnag könne er nicht abgehen. Es sey bes sonders ein Punkt, bei dem Frankreich vielen andern Landern nachstaͤnde, namlich das Studlum der lebenden Sprachen. In dieser a, . sey noch viel zu thun und er werde sich nach seinen besten Kräften bemuͤhen, diese Luͤcke in dem oͤffentlichen

Unterrichte auszufallen. Herr St. Marc⸗-Girardin: „Ich theile die Ansicht des Ministers des öffentlichen Unter— richts, daß der praktische Unterricht einen Kastengeist in der Ge⸗ selischaft einfuͤhren werde, durchaus nicht. Meines Erachtens entsteht die Gleichheit nicht durch die Uebereinstimmung, sondern vieimehr eben durch die Verschiedenheit der Studien. Ich brauche nicht weit zu gehen, um ein Beispiel dafuͤr anzufüͤh⸗ ren. Ich blicke auf die Versammlung, die mir die Ehre er— zeigt, mich anzuhoͤren. Die Gleichheit in der Kammer enisteht dadurch, daß wir uns hier Alle mit verschiedenen Spe⸗ zialltäten, mit Erfahrungen zusammenfinden, die Jeder in sei⸗ ner Sphäre gemacht hat. Jeder trägt sein Scherflein Hei, und dadurch entsteht die Summe der Kenntnisse und Erfahrun⸗ gen, vermöge deren wir das Land repräsentiren. Man hat viel von dem Alterthum gesprochen. Ich liebe und studire dasselbe; es sagt dies nicht allein meinem Geschmack zu, sondern es ist mir Pflicht in meiner Stellung. satz des Alterthums, daß nur dann eine Gesellschaft wohl ge—

Nun ist es aber ein Grund

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regelt ist, wenn Jeder die ihm angewiesene Stellung, das ihm uͤbertragene Amt vollstaͤndig und , . ausfuͤllt. Es ist dies ein Gedanke, den ich dem Herrn Minister empfehle. Die Schulen muͤssen immer in Uebereinstimmung mit dem Zustande der Gesellschaft seyn, und die Jugend müß sich in denselben vorbe— reiten, ihre kuͤnftigen, verschiedenartigen Berufe wuͤrdig zu er— fuͤllen. Fuͤr den philosophischen und intellektuellen Theil der Gesellschaft behalte man die klassischen Studien bei, aber fuͤr den industriellen und Handel treibenden Theil errichte man ebenfalls besondere Schulen, in denen sie sich auf eine er— schoͤpfende Weise zu ihrem kuͤnftigen Berufe vorbereiten koͤnnen.“

Paris, 6. Juni. fen Sebastiani, der im Begriff ist, nach London abzugehen, eine Abschieds⸗ Audienz.

In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer ward das Budget fuͤr das Ministerium des oͤffentlichen Unterrichts unveraͤndert angenommen, und die Kammer ging darauf zur r ng des Gesetz Entwurfes hinsichtlich der Afrikanischen Kredite uͤber.

Der Belgische Gesandte, Herr Lehon, hat sich gestern nach Neuilly begeben. Man spricht von einer nahe bevorstehenden Inspections⸗Reise, die der Herzog von Orleans in Begleitung des Generals Athalin nach der Belgischen Graͤnze unternehmen werde.

In der Charte von 1830 liest man: „Mehrere Journale beschaftigen sich mit einem Artikel aus der „Revue des deux Mondes“ uͤber die Belgischen Angelegenheiten, indem sie be— haupten, daß derselbe eniweder von dem Grafen Mols selbst, öder unter seinem unmittelbaren Einflusse geschrieben sey. Eine solche Behauptung braucht wohl nicht ernstlich widerlegt zu wer⸗ den. Niemand wird glauben, daß ein Minister seine Zeit da⸗ mit zubringen koͤnne, Artikel fuͤr ein Journal zu schreiben; be⸗ sonders aber wird Niemand glauben, daß ein Minister der auswärtigen Angelegenheiten in der Presse ein Organ fuͤr sich habe, um seine Gedanken auszusprechen. Sicherlich wuͤrde nichts hinderlicher fuͤr einen Minister der auswärtigen Angele— genheiten seyn, als ein Blatt, das seine Mittheilungen erhielte und veröffentlichte. Der Graf Mols steht durchaus mit keinem Journale in irgend einer Verbindung. Alle Geruͤchte, die man , verbreitet hat, sind eben so falsch als

erlich.

In einem hiesigen Blatte liest man; „Die Inhaber der Haytischen Obligationen sind uͤber die Art, wie man sie behandelt, fehr ungehalten, und man versichert, daß sie gegen die Maßregeln, die ohne ihre Mitwirkung angenommen worden sind, ernstlich protestiren werden. Man erinnert sich, daß in dem Augenblick, wo der mit Hayti abgeschlossene Traktat in Frankreich publizirt wurde, Jedermann sich wunderte, daß uͤber die mit jenem Lande abgeschlossene Anleihe nichts festgesetzt wor, den sey. Man war der Meinung, daß die Interessen der bei sener Anleihe Betheiligten sogar noch mehr als die der Kolo⸗ nisten beruͤcksichtigt werden müßten, da sie ihr Geld nur unter

Termin der Entschädigungs- Summe zu bezahlen, hergegeben hatten. Das „Journal des Debats“ verkuͤndete auch damals, wenngleich in zweideutigen Ausdruͤcken, daß das Interesse der Darleiher nicht unberuͤcksicht geblieben sey und daß man sich nach der Ankunft der Franzsstschen Kommissarien davon uͤber— zeugen werde. Die Franzoͤsischen Kommissarien sind nunmehr angekommen; die mit Hahyti abgeschlossenen Verträge sind auf ,. Weise publizirt worden; aber bis zu diesem Augen⸗ blicke hat man es noch nicht der Muͤhe werth gehalten, das Publikum von den Unterhandlungen in Betreff der Anleihe in Kenntniß zu setzen. Alle Welt ist daher sehr erstaunt gewesen, als man gestern in mehreren Journalen eine Annonce des Herrn Laffitte las, worin derselbe anzeigt, daß im Monat Juli 1000 Stuck Haytische Obligationen durch das Loos bezeichnet und demnächst, incl. der ruͤckstaͤndigen Zins- Coupons, mit 1000 Fr. pro Stück bezahlt werden sollen. Hinzugefügt wird noch, daß dergleichen Ziehungen alljäͤhrlich bis zur Tilgung der ganzen Schuld, also 20 Jahre lang, fortgesetzt werden. Man fragt

sich, mit welchem Rechte Herr Laffitte dergleichen Vedingun—

Der Köoͤnig ertheilte gestern dem Gra⸗

der Garantie der Franzoͤsischen Regierung und um den ersten

1838.

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gen angenommen hat. Nicht allein, daß diejenigen Be⸗— sitzer ven Obligationen, denen das Loos nicht guͤnstig ist, noch zwanzig Jahre warten mussen, so noöͤthigt man auch diejenigen, die noch in diesem Jahre herauskommen, die ruͤckstaͤndigen Zinsen, die sich auf 600 Fr. belaufen, umsonst her⸗ zugeben. Diese Operation steht mit den Worten des Praͤsiden⸗ ten Boyer, daß er die Anleihe als eine heilige Schuld betrachte, durchaus im Widersoruch. Jedenfalls aber haäͤtten diese Bedin— zungen den Betheiligten zuvor mitgetheilt werden müssen, und es liegt in der ganzen Art und Weise, wie man bei dieser Sache verfaͤhrt, eine Rucksichtslosigkeit, welche die Kapitalisten, die der , Regierung fruͤher zu Huͤlfe eilten, nicht verdient aben.“

Der See-Minister hat eine Kommission zur Entwerfung einer administrativen Organisation des Senegal ernannt, an deren Spitze der Baron Karl Dupin steht.

Dem Journal du Commerce zufolge, beschäftigt man sich fehr ernstlich mit der Errichtung einer Citadelle in Laon. . nbthigen Terrains soll der Staat seit laͤngerer Zeit gekauft.

aben.

Die Herzogin von Dino bewohnt jetzt ihr Schloß in Va— lencay und wird erst zum Herbst wieder nach Paris zuruͤck—

kehren.

Man glaubt, daß Herr Michel Chevalier an der Stelle des verstorbenen Fuͤrsten Talleyrand zum Mitgliede der Akade— mie der moralischen und politischen Wissenschaften ernannt wer— den wird.

Die Franzoͤsische geologische Gesellschaft wird sich in diesem Jahre und zwar am 5. September in Porentruy (in der Schweiz) bei dem Professor Thurmann versammeln.

Die hiestgen Blatter theilen heute die Anklage⸗ Akte gegen den Mörder des Herrn Tessis, des Maire von Chollet, woͤrt— lich mit. Man glaubt indeß, daß die Verhandlungen, wenig“ stens ein Theil derselben, bei verschlossenen Thuͤren stattfin den wird.

Vorgestern Abend ward der nordoͤstliche Theil von Paris wieder von einem uͤberaus heftigen Gewitter heimgesucht. In den Vorstadten Montmartre und Poissoniere waren die Stra— ßen eine Zeitlang foͤrmlich unter Wasser gesetzt. Der Blitz schlug in Cin Getraide Magazin ein, und steckte dasselbe in Brand. Das Feuer ward indeß durch die schnell herbeigeeilten Pompiers bald wieder geloͤscht.

Großbritanien und Irland.

London, 6. Juni. In Dublin ging dieser Tage das Geruͤcht, daß Graf Mulgrave, der Lord-Lieutenant von Irland, der sich jetzt in London befindet, nicht wieder auf seinen Posten zuruͤckkehren, sondern den durch Lord Durham's Sendung nach Kanada erledigten Boischafter-⸗Posten in St. Petersburg er— . wuͤrde. Der Marquis von Conyngham sollte zu seinem

achfolger in Irland bestimmt seyn. Dies Geruͤcht wind jedoch hier in London fuͤr ganz grundlos gehalten. Eher glaubt man, daß die Koͤnigin den Grafen Mulgrave gern nach Eng— land versetzt sehen wuͤrde, um dessen Gemahlin, mit der Ihre Majestat fehr befreundet ist, stets in ihrer Nähe zu haben; aber Lord Mulgrave hat sich in Irland so beliebt gemacht, daß ihn die Minister dort schwer wurden entbehren koͤnnen. Er wird daher, den glaubwuͤrdigsten Nachrichten zufolge, zu An— fang Juli's, gleich nach der Kroͤnung der Koͤnigin, sich wieder nach Dublin zuruͤckbegeben.

Die Morning Post giebt folgendes Verzeichaiß der zur Kroͤnung in London erwarteten Stellvertreter ,. Sec uve⸗ raine, so weit dieselben bis jetzt bekannt sind, wobei das Blait bemerkt:

„Wenn Ihrer Majestät Minister gemeint haben, gerade diese Krönungs-Feier recht sparsam einrichten zu müssen, so legen alle Souveraine Europa's dabei eine ganz andere Gesinnung zu Tage. Erwägend, daß eine junge und schöne Fürstin den Thren dieser mäch— tigen Ration bestiegen hat, eine Fürstin, welche berufen ist, nicht nur Verträge pelnischer Freundschaft mit ibnen abzuschließen, sondern auch mit irgend einem begünsiigten Hofe sich durch eheliche Bande zu verknüpfen haben sie dies für die schicklichste Gelegenheit von alltn erachtet, ihre Repräsentanten mit dem höchsien Glanze auftreten zu laffen. Ja, wir werden diesmal nicht nur alle christlichen Fürsten⸗ häufer, sondern auch die erste der Mahomedanischen Mächte, die Türket⸗ durch einen außerordentlichen Gesandten bel der Krönung unserer Königin vertreten seben; unseres Wissens das erste Beispiel dieser Art. Der Va— dischah hat seinen Würdenträger schen lange ernannt, und derselbe sist Unlerweges. Wie sehr die fremden Höfe in der Entfaltung von Pracht und Aufwand mit einander wetteifern werden, das erhellt aus den Methspreisen, die für Wehnungen in London auf bis 6 Wochen geboten worden sind. Die Französische Gesandtschaft, nach⸗ dem sie lanße vergebens ein hinlänglich grotzes Gebiude gesucht hat, zahlt, wie wir hören, 1669 Pfd: Sterl. für das Haus des ehren— werthen Herrn Ponsonby. Die Russische Gesandtschaft, welche soä— ter kam, bot 3000 Pfd. Ster. für Burlington-House, was angenem— men wurde; da jedech die Zeit, auf die man das Gebäude zu die⸗ sem hoben Preise einrdumen wollte, als zu kurz erschien, so mur de ber Vertrag rückgängig. Endlich mietheie Rußland das Haus des Lord Stuart de Rothsav, nebst dem anstoßenden Hause seines Schwagers, für 2500 Pfd. Sterl. Trotz des ungemeinen Eisers⸗ weichen alle Einwohner- Klassen betätigen, den vornehmen Xi⸗ plomaten Raum und Beguemlichkeit für „billige Entschädiaung“ zu verschaffen rin Eifer, dessen Uebermaß von Seiten gewisser edler Peisonen die schöne Welt nicht wenig verwundert und belustigt bat —äist die Schwierigkeit, in London hinlänglich geräumige Gebände für folche Zwecke zu finden, über Erwarten groß, da selbst wen ar von denen, die man „Herrenbäuser (mansions)“ nennt, ein Drisel so groß sind, als die Gesandtschafts⸗Hotels in einer der größeren Re— sidenjstädte des Kontinent. Wir wellen nun die außerordentlichen Gesandischaften aufzäblen und beginnen mit unserm nächsten Nach⸗ bar, Frankreich. Marschall Soult, Herjog von Dalmatien, ist wohlbekannt. Der erste Feldherr Frankreichs nach Napolcon und fast sein Kebenbahler in friegerischem Ruhme, später mit den hächsten Cixil⸗ jmtern des Staates betrant und dabei im Besitz eines unermeßlicken Vermögens, so fonnte die Wahl auf keinen Besseren fallen. Der Herzog von Wellington bereitet seinem alten Feinde eine Aufnabme,

welche eben so warm seyn wird in der Gastfreundschaft, wie sie vor⸗ mals warm war dei Pulverdampf und Bajonnetten. Dech weiden

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