1838 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nenden Humanität und Billigkeit, daß dem

sten Wechsei unterliegenden buͤrgerlichen Verhäͤltnisse die kurzen, aber angemessenen Verjahrungs / Fristen von zwei und vier Jah⸗ ren anordnet. Der nicht nachlaͤssige Gläubiger wird durch diese Käürzung gewiß nicht übereilt, der Zahler wird aber der drük—⸗ kenden dal entledigt, die geringfuͤgigsten Quittungen ein Men⸗ schenalter hindurch aufzubewahren, ünd die Annglen der Justiz werden manchen an sich einfachen, aber durch Lange der Zeit verdunkelten, kostspieligen Prozeß weniger aufzuweisen haben.

Was die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes angeht, so

mögen noch folgende gelegentliche Bemerkungen hier ihren Platz finden. Dasselbe spricht im Anfange der §Ff. 1 und 2 aus druͤcklich von Verjährung „der Forderungen.“ Es geht daher das anze Recht, nicht bloß das Recht zur Klage, wie mehrere gen eee. bei der Verjährung durch Nichtgeben annehmen, verloren und man kann dasselbe daher auch nicht mehr in Form der Einrede entgegenstellen. Dagegen wird in der Wirkung der Verjährung nichts i, , . es tritt mithin als Folge derselben nur die rechtliche Vermuthung fuͤr die Tilgung der Forderung ein, welche noch immer dürch den Beweis, daß der Schuldner unredlücherweise seiner Verbindlichkeit sich entziehen wolle, ge⸗ hoben werden kann. (85. 5368. 569 Tit. 9. Th. I. A. L. R.)

§. 2. Nr. 2. Hiernach verjähren Forderungen der Zeugen und Sach verstaͤndigen binnen 4 Jahren; dies ist eine bedeutende Erleich terung der Parteien, denen bisweilen nach Verlauf vieler Jahre Kosten abgefordert werden mußten, wenn es einem Zeugen ein⸗ fiel, die so lange versaͤumte Liquidation bei Gericht anzubrin⸗ gen. Es ist ein Ausfluß der unserer Gesetz gebung innewoh⸗

eugen die Aus⸗ aͤbung seiner Buͤrgerpflicht dürch Ersatz der Reise, und Zeh— cungs⸗Kosten erleichtert werde; , . kann nicht geleugnet werden, daß die Positionen der ebüͤhren⸗ Taxe vom 23. August 18i5, namentlich in den beiden letzten Klassen, fuͤr Zeugen sehr hoch sind und daher, wie die Erfahrung wenigstens in minder theuern Gegenden lehrt, eine Erwerbsquelle fuͤr den Zeugen bilden, welche der Gewissenhaftigkeit des Zeugnisses nicht foͤr⸗ derlich ist. Darum ist auch bereits nachgegeben worden, daß der Richter jene Gebuͤhren bis auf die Halfte ermäßigen koͤnne, und diefe Einschränkung, gleichwie die kuͤrzere Verjaͤhrungs⸗ Frist, werden ihre wohlthaͤtige Wirkung nicht verfehlen. Den⸗ noch aber werden sich durch letztere nicht immer laͤstige Nachli⸗ quidationen der Zeugen vermeiden lassen, und es steht dahin, ob es nicht gut waäͤre, den Zeugen zur sofortigen Liquidation, laͤngstens aber bis zur Aufmachung der Schluß ⸗Rechnung, zu verpflichten, damit diese ihrem Namen und ihrer Bestimmung wirklich enisprechen konne.

5. 2. Rr. 8. Gebuͤhren⸗ Forderungen der Gerichte und Behoͤrden verjähren hiernach binnen 4 Jahren. Die Parteien wuͤrden sich jedoch irren, wenn sie glaubten, nach dieser Frist vor jeder Kosten⸗Forderung gesichert zu seyn; denn nach Ab- lauf der Verjaͤhrungs⸗Frist steht den fiskalischen Behdorden noch die vierjaͤhrige Restitution zu, und erst nach Ablauf von 8 Jahren wird daher völlige Sicherheit eintreten, (SF 174— 177. Tit. 14. 8 I. A. L. R) Ob und inwieweit diese Restitutions⸗ Frist zum Zwecke des vorliegenden Gesetzes einzuschraͤnken sey, daruͤber wird die Bestimmung der Revision der Gesetze vorbe⸗ halten bleiben muͤssen.

jenem Artikel gesagt wird, in Kirchen- und Haudelssachen sey die alte ,, Überhaupt geblieben, da die Nr. 1 und 2 des 5. 1 Und die Rr. des §. 2 des Gesetzes vom 31. März d, J. das Ge⸗ eniheil ergeben. Wenn dies Gesetz übrigens zu irgend einem Wunsche Kn all afff fte geben sollte, so wäre es der, daß seine Wirksamkeit durch das Bestehen etwaniger abweichender vrovinzialrechtlicher Bestimmun⸗ gen über die Verjährung nicht beeinträchtigt werden möge.

) Hiergegen dürften sich, insbesondere mit Rücksicht darauf, daß jm Eingange des Gesetzes vom 31. Märg d. J. der S. 629. Tit. 9. Th. J. des AÄllgemejnen Landrechts über die A4 juͤbrige Verjährung s⸗ Frist ebenfalls erwähnt sst, maucherlei Einwendungen erheben lassen. Jedoch liegt es außer dem Zwecke und mangelt der Staats-Zeitung

auch an Raum, näher darauf einzugehen.

C *

§. 5. Nr. 1. und 3. Neu und dem Zwecke entsprechend ist die Bestimmung, daß die Verjaͤhrung mit dem letzten De⸗ zember dessenigen Jahres beginnen soll, in welches beziehungs⸗ weise der Zahlungstag, die ending des Prozesses oder die Möglichkeit der Liquidation fällt. Dadurch werden in der Re⸗ 7 diejenigen kleinlichen Ermittelungen uͤber den Anfang der

erjährung vermieden, welche allein schon im Stande sind, kost⸗ spielige Verwicklungen herbeizufuͤhren.

5 5. Nr. 2. Hier ist als Prozeß jede Art des gericht⸗ lichen Verfahrens angegeben, welche Gegenstand des ersten Theils der Allgemeinen Gerichts-Ordnung ist. Es wird indessen keinem Bedenken unterliegen, auch die Nichtigkeits⸗Beschwerde (Gesetz vom 14. Dezember i833), so wie den Mandats, Ba—⸗ gatell⸗ und summarischen Prozeß (Gesetz vom J. Juni. In⸗ struction vom 24. Juli 1853) einzubegreifen, da sie, formell zwar selbststaͤndige Gesetze, doch in der That nur ein Supple⸗ ment zur Allgemeinen Gerichts-Ordnung bilden, auch kein Grund sich vorfinden ließe, fuͤr das schleunige Prozeß-Verfahren laͤngere Fristen bestehen zu lassen, als fuͤr den gewohnlichen Prozeß.

Die Bestimmung daß die Verjährung der Gerichtskosten mit dem letzten Dezember des Jahres beginne, in welchem der Brez durch rechtskraͤftiges Erkenntniß, durch Entsagung oder

ergleich beendet worden ist erleidet eine Modisication in der Anwendung auf den Subhastations⸗Prozeß. Dieser und das Geschaͤft der Kaufgelder-Vertheilung sind ihrer Natur und , nach voͤllig getrennt; den ersteren beendet das Zu— schlags -Erkenntniß, letzteren, Anerkenntniß der Theilung oder Prioritäͤts⸗Urtel. Strenge genommen muͤßte also die Verjäh⸗ rung der Subhastattons⸗Kosten vom Ablaufe des Jahres der Adjudikatoria beginnen. Da indessen nach §. 16 der Sub hastations⸗ Ordnung vom 4. Marz 1834 das Kaufgelder Liqui⸗ dations⸗Verfahren von Amts wegen gleich nach Eröffnung des Zuschlags⸗Bescheides eingeleitet werden soll, und erst bei diesem '§. 18 daselbstꝰ die Forderung der Gerichts-Gebuͤhren realisirt werden darf, so kann selbstredend gegen die an der fruheren Einforderung gehinderte Kasse (8. 56. Tit. 9. Th. J. A. L. R.) die Verjaͤhrung nicht fruͤher ihren Lauf beginnen, als am letz— ten Dezember desjenigen Jahres, in welchem die Kosten⸗-Forde⸗ rung des Gerichts im Kaufgzelder-Vertheilungs / Verfahren wi—⸗ derspruchlos festgestellt worden ist (5. 17 der Verordnung vom 4. Maͤrz 1834).

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Ztg, S. 676, Sp. 3, 3. iz = 14, statt: „Channin“, lies Chaunin; 8 16, statt: „Letting's“, lies: Lessing's, und 3. 26, statt: „Sten— der's“, lies: Bender's.

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 13. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruc . .... 33379“ war. 333 01 Par. 332,91“ par. Quellwärme 7,49 R.

Luftwäͤrme ... 12.38 R. 4 19590 R. 4 11,80 R. Flußwarme 11570 R. Thaupunkt .. 4 S20 R. 4 1270 9. 4 10,10 R. Bodenwaͤrme 15360 R.

Dunstsattigung 72 pCt. Ah pCt. S8 pCt. Augdünstung O, 29“ Rh. Wetter ...... heiter. heiter. regnig. Niederschlag O, 218“ Rh. Wind ... ..... SO. SO. WSW. Warmewechsel 4 21,40 Wolkenzug ... SO 4 8/40.

Tagegmittel: 333, 20 Par.. 4 17.00 R.. 4 10,20 R.. 69 pCt. SO. Gewitter um 6 Uhr Nachmittags.

vw

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. Juni. Niederl. wirkl. Schuld Sa7/ s. 50, do. 101*a. 2814. Soo Span. 3153. Tassive - Auss, Sch. —. . Preuss. Pram.- Sch. —. Poln. —. Cesterr. Met. —. Antwerpen, 8. Juni. Zinsl. 6. Neue Anl. 21/9. G. Frankfurt a. M., 11. Juni. Oestorr. So / Met. 1067.9. G. oo 1911/8. G. Br. 10/9 26166. Br. Bank- Actien 174. 172.

Kanz. Bill. Zinsl.

21 29j9 i Partial. Obl.

20/0

Portug. 24 /a.

18116. G. Lo doo Fl. 1261. 1261/.. L.

6 ze, e, , ,. r . 1g m Ge n. m

dafl. . Dl Sre i Tr, is, , e ü kin. 6 16

Bank- Acien 1111. 1139. Eng Neue Anl. 191 /.

do / Rente fin eour. 110. 10. 30/0 fin eour. 80. —. S0 M au compt. 558. 70. Do /9 Span. Renie 221. Fansite ,, * ;

9 7os,2. A0 / 1010/32. 20 365. 21 r

9. Jo.. Aui. 1063. 6.

3 12. Juni. KRuas. 1082/9. So / Port- 2

Paris, 9. Juni.

Wien, 9. Juni. eue Anl.

E er liner

E ö ra e. 6

Den 1A. Juni 1838.

meli cin sr Ende nd Geld- Ce, , -- eto) 8 r. Cour. 8 . D N Brief. J Geld. 8 riet. Lan St . Achald- geh. 1 1027/9 1023 /. Fomm. Pfandhr., 4 arm, Pr. Eugl. Obi. 2. 4 103152 102712 do. do. I. 100! 9 PrimSeh. d. 8ech.— 65 / 6a? s. Kur- a. Nœum. do. i 10903. 1 kKurm. Obl. mi. C. 4 1063159 10237, 40. do. do. 3) 10016 10 Nm. Iut. Seh. do. 4 1023/5, Sehlesisehe do. 4 101 Rerl. Stadt · 0bl. 4 103 1021 /,. Rückat. C. und 2. ( Königabh. do. geh. d. R. n. N. 99 Elbinger do. 44 Han. do. Ia T. - A332. ,, KGold a are - 215810 2 Wentpr. Pfaudbr. 4 1011. Nene Dacaten 181, * do. do. 3 90 O85 Frieariehechor 18371, n Grosch. Pos. do. 4 1021 And. Goldmän- Ostpr. Pfaudbr. 4 101139 Jau STI. 137/I m do. do. B 99 ., 859 olaconto 8 Me che el - Cour 4. uit rei ĩ Brief. Gai Amuterdam ...... . 60 EI. Kur 14116 nim do. ä 250 FI. 2 Mt. 1M Hamburg 2 .. 300 Mp. Kur 151 do.... 3 ... 200 Mk. 2 Mt. lz) London ...... 118 3 Mt. 6 Al Paris.... .. 200 Fr. 2 Mt. So? /i z Wien ju 20 Xr. ...... ...... 180 F 2 Mt. 101 10 Augahurg.. .... .... 180 FI. 2 Mt. 1017 Breshin . . D , D . . 100 Til 2 Mt. 99 s; Leipris. ...... 100 Tul 8 Tage 1021, 10 Fraukfurt a. Al. Wz. .. ...... 180 Fl. 2 Mt. l0li Petersburg.... .... . 100 Rhl. 3 Woeh. 30

Raupach.

K

rollen.)

W. Koch.

In

Sonnabend, 16. Juni. Der schwarze Domino, Oper in 3 Abth, nach dem Franzi schen des Scribe, zur beibehaltenen Musik von Auber, fuͤr R Deutsche Buͤhne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein.

Sonnabend, 16. Juni. Zum erstenmale: Das Testamm

einer armen Frau. (Herr Seelig und Fräulein v. St. George: Ku

und Amalie, als Debuͤts.)

Königliche Schauspiele.

Freitag, 15. Juni. Im Schauspielhause; Der Gemahl n der Wand, Schwank in 1 Akt Vor hundert Jahren, Sitten⸗Gemaͤlde in A Abth., ven

von A. Cosmgr. dan

Im Opernhause, zum erstenmalt

Snigsstädtisches Theater.

Freitag, 15. Juni. Auf Begehren: Wilhelm Tell, Hu roisch⸗romantische Oper in 3 Akten, nach Jouy und Bis fr bearbeitet von Theodor von Haupt. Musik von Rossini. (Mad Ernst⸗Seidler: Mathilde. Herr Schober: Tell, als Gas

e,

Srama in 5 Akten, nach Ducange, vn

Imtmann

Allgemeine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 16ten Juni

iszs.

———— —— * 3 3

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestaͤt haben den Rittergutsbesitzer, Ober— Brauns zu Lopatken, 8 Landrath des Grauden⸗ Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Marienwerder, Allergnaͤdigst

ernennen geruht.

er Justiz⸗Kommissarius Dietze zu Torgau ist zugleich é in ** Bezirke des Ober-Landesgerichts zu bie ed urg bestellt worden.

Der Notariats⸗Kandidat Theodor Straßer ist zum No⸗ é fuͤr den Friedensgerichts⸗Bezirk Hermeskeil, im Landgerichts⸗ denrk Trier, mit nweisung seines Wohnsitzes in Hermeskeil, ennt worden.

eute wird das 22ste Stuͤck der Gesetz Sammlung ausge— n, welches enthalt: unter

hr, l9lrz. die Erklaͤrung wegen der zwischen der Koͤnigl. Preu— ßischen und Großherzogl. Oldenburgischen Regie⸗ rung verabredeten Maßregeln zur Verhuͤtung und Bestrafung der Forstfrevel in den Gränzwaldungen. Vom 26. Mai d. J.; und

5 1903. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 6. Juni d. J.,

betreffend den Steuer⸗-Erlaß füuͤr Meß waa— ren auf den Messen zu Frankfurt a. d. O. Berlin, den 16. Juni 1838. Debits-⸗Comtotr der Gesetz⸗- Sammlung.

Abgereist: Der General⸗Major und al inter. Comman— ur der ten Division, Freiherr von Quadt und Huͤchten—

rock J, nach Torgau.

Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mini—

'r am Kaiserl. Russischen Hofe, von Liebermann, nach Bchlesien.

Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath Chambeau, cc Fuͤrstenstein in Schlesien.

Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 9. Juni. Das traurige Ereig⸗ ß, das am 30sten v. M. das Dampfsschiff „Nirolay i. vor ravemuͤnde betroffen, wovon uns die erste Nachricht die am nd. hier eingetroffene „Alexandra“ brachte, hat auf unser anzes Publikum den peinlichsten Eindruck gemacht, um so

Vertretung des Redacteurs: Wen tzel. chr, da sich mehrere ausgezeichnete Personen darauf befanden.

Gedruckt bei A. W. Hayt,

·· 2 * 2 . * e * * Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. Di io ei Di *. ) i e ig ĩ li Bekanntmachungen. kan e d erben Rech gehn Cunstznchen, di e fee , en.

R eth wendiger Verkauf. Ober-ELandesgerlscht zu Bromberg.

olgt der nebst Hypotheken Schein und Bedingungen in und

er Registratur einzusehenden landschaftlichen Taxe, soll Verabsäumung der rechtzeitigen Empfangnahme der uli 1838, Vormittags um 11 Uhr, Zahlung unerläßlich herbeiführen würde, Zur Ver- e, e n . en.. ien g. 3 . rauz. Schule besonders, wie nach und von Coypel, die Zahlung der Zinsen aller konvertirten, so wie der ?! w

erft zn Weihna chlen. er,. get ündigten Lebrun, Bourdon, Poillo, Pic art, De spla⸗

am 23.

an ordentũcher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. meidung von Irrthümern bemerken wir übrigens, daß

Snbhastattons-Patent. Roid wendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Cöslin.

der nebst Hypoiheken-Schein und Bedingungen in mer unserer Registratur einzusehenden Tare, soll

am 7. au ordentlicher Gerichtssielle subhastirt werden. Die ihrem Leben und Aufenthalte nach unbekannten

diesen Orten zu eln sind. Wir fordern daher die

schein genommen werden.

v. Eickstedt⸗Peterswalde. So eben ist erschienen und bei

Hypotheken⸗ Gläubiger, namentlich; I) die Johanne Wilhelmine Küleist, 2 der Martin Otto Kleist und 35 der Arrhendator Ernst Gottlieb Wendeler,

11.

machung der

spätestens in diesem Termine zu melden. der

Oeffentliche Bekanntmachung der Pommerschen Land sch aft, Am 25. Juni dieses Jahres und in den nächstfel⸗

positalscheine und beziehungsweise gegen Einreichung

schen Landschafts⸗ Agenten, Bananier M. Borchardt jun., Hager left Rr. 22, ausgezahlt werden: die Kapstalbeträge und fälligen Zinsen J

a) der von der Lantschaft zu Johannis er. gekündig⸗

llsst, und überhaupt ̃ b) Aller von der Landschaft zu Jehannis gekündig— ten nicht konvertirten Pommerschen Kurani⸗ fand⸗ briefe mit Ausnahme derer, welche bei den Tepar⸗

Mit Bezugnahme königlichen Hochlöblichen Westpreußischen oder deren Erben, werden hierzu öffentlich vorgeladen. General⸗Landschafte⸗Direction vom 2östen d. M. wegen

Zugleich werden alle unbekännte Real⸗Präienden Einiösung und Konvertirung der Westpreuß. Pfand

ten aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präclusion briefe zeige ich hierdurch an, daß die Konvertirung fandbriefe, so wie die Ertheilung von Empfangs

Bescheinigungen Ge nn für die eingelieferten

Coupons, ferner die

Zins vergůtungen nach Pe fgaz jener Bekanntmachung vom 1. Juni bi

enden Tagen werden, gegen Zurückliefernng der De⸗sin den ern nrg nn n, von 9 12 Uhr,

vom 1. der Pfandbriefe und Zinsscheine in kursfähiger Be wegen der dann eintretenden Pfandbrief⸗Zinsenzahlung schaffeuheit in Berlin, in der Wohnung des Pommer-sin den Rachmittagsstunden van 3 6 Uhr, vom 1§5. August bis zum 15. Okt ober d. J.,

Vormittags von 9 12 Uhr,

bei mir stattsinden wird.

Bei der Zahlung der nächsten Weihnachts⸗-Zinsen ten, nicht feciwillig keuvertirten, ommerschen wird dann gegen Rückgabe der ven mir ertheilten Kurant Pfandbriefe, welche in Berlin devonirt, Recognitionen die Augreichung der neuen, Couvong⸗ oder deren Zinsscheine dort angehalten sind, eder Serien zu drei ein halb Prozent jührlich zinsbar für

deren Realisirung in Berlin auẽdtücklich beantragt den Zeitraum von Johannis 18389 bis

1832 incl. durch mich erfolgen. Berlin, den 27. Mai 1838. Ter Wessprenßische General- Landschafts⸗-Agent

anf die öffentliche Bekanut⸗ zu haben

Thiek, G., der Deposital spstematische Darstellung des

aarjahlung der Prämien und

31. Juli d. J; 230 Formulare über Depofftal.

und Kontrolle. Preis 10 sgr.

bis 15. August d. J., ; E. Zimmerman

lung ist so eben erschienen und zu Crome, E. G. W. (Pastor),

chen Bered

e hnachten alten Klassiker.

Ludwig Lessing. 1838. 20 sgr.

nteressenten auf, die ihnen bei Ga Spare . 35. . , , . Das im Bremberger Kreise beegene adelige Gut zukommenden Kapital- und Zinsen-Beträge prompt in , . 6. . Hg gerd g Mochelu, abgeschätzt auf 87513 Thlr. 8 sgr. pf. jur Empfang zu nehmen, damit sie nicht von den Kosten⸗ gerahmier Kupferskiche un, un m Horfescuille schbuer insen-Verlusten betroffen werden, welche die Blattner von R. Mor gh en, Rahl, Burnei, Co—

ronni, Sharp, Feising u. s. w. ihren Anfang

und der auf ; 1 Hhien Gold lautenden in,, Pfandbriefe in 8 3 . h . rn , ö . 18ten und 196 partementsstädten, so wie auch in Steitin und Berlin ; 56 . innt. unverändert in , . irfetßen wird, der Verkauf der Kupferstiche laut Katalog beginnt Das Rittergut Wachholjbausen im Schivelbeinschen auf diese also die obige Bekanntmachnug, we che nur 2 in, , m, ; . rrise, abgeschätzt auf S938 Thlr. 1 sgr. 6 pf. zufolge die . Johannis gefündigten, nicht kenvertirten Pem— den Rachmittagen vorher im Auction s⸗-Lokal in Auge chen Knrant-Pfandbriefe betrifft, keinen Bezug hat. Stettin, den 28. Mai 1838. Seyle m ber 1838, Vormittags 11 uhr, Königl. Preuß. Hommersche General⸗Land⸗ schafis⸗Direction.

Die zu versteigernden Gegenstände können stets an

e 0 0 Q

Literarische Anzeigen.

in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, so wie in allen soliden Buchhandlungen,

Deposital-Wesens bei Sbergerichten und kleinern ollegien, als Leitfaden für Geschäftsmänner, . für praftische Beamte und die es werden wollen; nebst einem vollständigen Sach regifier zur Deposital⸗Drdnung und zu den bezig⸗ lichen v. Kamptz schen Jahrbüchern, ingleichen

Hannover, im Verlage der Hahn schen Hofbuchhand⸗ bei Ludwig ODehmigkfe, Burgstraße Nr. 8:

Anleitung zur Vervollkemmnung der g

an ker durch das Für Prediger Kandidaten und Studirende der Theologie. . den Ansichten geschätzter Kanjelredner völlig um⸗ gearbeitete und vermehrte Auflage.

worauf am 20sten

E. S. Mittler

Beamte. Eine Assessoraten⸗ und

Rechnung sführung

n in Naumburg.

erhalten in Berlin theoretisch⸗praltische eistli⸗ tu dium der Zweite nach

Gr. Svo.

Buchhandlung (F erd. Müll er), Breitestraße Nl. zu haben:

Rum ohr, C. Fr. von, Reise du rch die ösll'

chen Bundesstaaten in die Lom bardth. und zurück über die Schweiz und den ohl⸗ ren Khein, in besonderer Beziehung gh Völkerkunde, Landbau und Siaatswin haft. 1s Bogen. gr. sro. Preis geh. 1 stl.

Nächst vielen und viclartigen Bemerkungen w. vereinzelte Gegenstände und Verhältnisse des gehäh, lichen Lebens, über bisher minder beachtete Kun werke, Volks, Eiger thümlichkeiten, Naturscenzn, 4 halt diest Schrift' auch einige mehr zu famm enhähga Abhandlungen, z. B. über den gf gr fn Ursprun der Lombardischen Feld⸗ und Wiesenbewasserung, ö. . i. 3, . a6 im Du

en Feldbau mehrfältig hingewiesen wird.

Die Erörterung von gan einn Erfordernissen mm Voraussetzungen einer mehr verbreiteten Anwen ö diefes Kunstbortheils der Agritultur macht an schluß. Sie werden in die Aushildung eines . ten Wasserrechts, in eine präcisere Wassernm 7 vornchmlich aber in ebrigkeitlich angeordnete . lung des Gefälies solcher Wasserlgufe gesetz. n dem Feld, und Wiesenbau in größerer Aut de ju nutzen versprechen. Diese Schrift wird . uicht bloß dem praktischen Oekonomen, viene e. dem Staatswirthe und den Regierungs : Bih überhaupt gewidmet seyn.

In der Buchhandlung von Carl Curths in heisy Jägerstrasse No. M, ist so eben erschienen: Win- erzeichnifs sämmtlicher Aerzte; inn ärzte un d Apotheken- Besitzer er j nebst Angabe ihrer jetzigen Wohne en. . offizieller Mittheilung. reis 73 sgr. gel⸗ In meinem Berlage ist erschienen und in der , eisß s⸗Buchhgndlung unz bei E. S. Scht onn⸗ Königsstraße Rr. 37, gi haben: zul. liteh Kürts (Major und Direktor des Königl. un Instiuts), Karte von Eu roa mit. enn Angabe der lheils bessehenden, iheil presn Eisenbahn⸗Linien und der bestehenden . Ihifffahrten des Kontinente. Der Preis s⸗

er illuminirt, 74 sgr. Glogau. S. Prausn .

Be. Majestaͤt der Kaiser haben, wie man vernimmt, als Sie

Berlin die erste Nachricht von diesem Ungluͤck vernahmen, ne namhafte Summe zur ersten Aufhuͤlfe fuͤr die armsten Pas⸗ giere, die dabei vielleicht ihre ganze Habe einbuͤßten, uͤber⸗ dt. Mit dem Dampfschiff „Großfuͤrst Thronfolger“, das mm letzten Dienstag von Kronstadt abging, verließen uns auf klub: der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Vice⸗ anzler Graf Nesselrode, der Graf Matuscewitsch, der Koͤnigl. hahersche Gesandte, Graf Lerchenfeld, dessen Stellvertreter, haton von Fahnenberg, Koͤnigl. Bayerscher Legations-Secre— uit, mit dem am Sonnabend zuvor hier eingetroffenen „Thron⸗ gi“ angekommen war, endlich der beim auswärtigen Ministe— um attachirte Wirkliche Staatsrath Baron Bruno.

Vor n, Tagen begab sich auch der an unserem Hofe

s'ereditirte Kͤnigl. Schwedische Gesandte Baron Palmstierna on hier uͤber Finnland nach Stockholm, um unseren Groß— arsten Thronfolger, der in diesen Tagen von Stettin aus dort ntreffen wird, zu empfangen. Neuerdings sind aus der hoͤheren Klasse unserer Staats⸗ beamten beurlaubt: der See⸗Minister Fuͤrst Mentschikow, dessen harge als General- Gouverneur von Finnland der Chef der ortigen Truppen, General⸗Lieutenant Teslew uͤbernehmen wird, rner der Minister Staats-Secretair des Koͤnigreichs Polen, zr Grabowski zur Wiederherstellung seiner Gesundheit auf nderhalb Jahre; der Wirkliche Staats-Rath Turtull versieht nterimistisch seinen Posten, endlich der General-Gouverneur er provinzen Wietepsk, Mohilew und Smolenst, General, Ad⸗ int Djakoff; seine Charge bekleiden unterdessen die Civil⸗ houperneure besagter Provinzen.

Mit Freude sehen wir, daß der Adel in den Ostsee⸗Pro⸗ nien es nicht dabei bewenden laßt, der nationalen Bevoͤlke— n derselben, den Esthen und Letten vor drei Dezennien die acheit zuruͤckgegeben zu haben, sondern jetzt auch mit regem er bemuͤht ist, an Ausfuhrung der wichtigsten Bedingungen n Freiheit zu denken. Immer allgemeiner namlich wird der ä dieser Provinzen von der Gesinnung belebt, die sitlich— ie Ausbildung der Bauern, insofern solche ihrer Lage und zin mmung noth thut, durch Begruͤndung zweckmäßiger Land

en, ihren physisch,materiellen Zustand aber durch Verbesse⸗

8 der oͤrtlich,wiethschaftlichen Verhältnisse zu heben.

6 onntag am Iten d. M fand die Eröffnung der vollende⸗ i lsenbahn von Zartkoje⸗Selo nach Pawlowsk statt; des un—⸗

n. kalten Tages wegen, erfreute fich die Promenade nicht ͤ e lanten Zuspruchs, den man am ersten Pfingst-Feiertage ö. warten berechtigt war; dennoch waren an diesem Tage

romantische Pawlowek und sein anmuthiger Park mit vie—

aus Petersburg heruͤbergekommenen Lustwandlern gefuͤllt; ö sestt enn wohnte dieser ersten Eröffnung der Eisenbahn bei 13. * hier nur fluͤchtig, was er selbst gesehen. Das Gast— a. auxhall) im Park, ist ein mit lururiöser Pracht und er Geräͤumigkeit, in Form eines Halbkreises vom Archi—

s irn Stackenschneider aufgeführtes Gebüude, dag den Gaͤsten

hinsichtlich der Eleganz, des Geschmacks und der Bequemlichkeit

nichts 9 wuͤnschen uͤbrig laßt. Die weiten luftigen Gallerieen, die schoͤnen Säle, vor allem der große Hauptsaal in der Mitte, die vielen geraͤumigen und bequem arrangirten Gastzimmer ma— chen den zieren eine imposante Kolonade, zwei elegante Buͤffets und ein zur heißen Tageszeit durch seine Kuͤhle sehr erfrischender Spring— brunnen. Auf den umlaufenden Gallerieen wird an Festta—⸗ gen von Garde⸗Musicis eine auserlesene Instrumental⸗Musik, die mit National⸗Gesaͤngen der unten placirten Tyroler-Saͤnger wechselt, aufgefuͤhrt. Das Point de vue von hier aus nach 28 Seiten des großen Parks ist reizend. Das Kaiserliche Schloß sieht man aus dem dichtbelaubten Gebuͤsche nur theilweise hin⸗ durchschimmern.

Die in jedem gen der Golbsand Lager am Ural, Altai und in anderen Ge⸗ birgsschichten Sibiriens, haben die Nothwendigkeit zur Erlas— sung eines neuen Reglements fuͤr diesen Gegenstand erheischt, und dieses hat am 12. Mai die Kaiserliche Sanction erhalten. Den fruͤhern Maͤngeln in diesem Zweige der Volks-Industrie , ten. Demzufolge ist die Aussuchung und Bearbeitung von auf Sibirischen Kronlaͤndereien befindlichen Goldsand⸗-Lagern Indi— viduen aller Volksklassen gestattet; ausgenommen jedoch werden Goldsandschichten im Trans balkaischen Bergwerks⸗Dezirk des Gouvernements Irkuzk, wie die im Altaischen des Gouverne⸗ ment Tomsk. Nur der Finanz⸗Minister ist berechtigt, Erlaub⸗ nißscheine zur Ausuͤbung dieses Rechts zu ertheilen, die auf Stempelbogen ausgestellt seyn muͤssen. Er kommunizirt solche dem General⸗Gouverneur und dieser dem Ober Verwalter des Bergwerkt⸗Bezirks, in dessen Gebiet der Bittsteller die Goldaus⸗ beute bewirken will. Zur Ausfuͤhrung der Arbeiten kann man sich auch der nach Sibirien auf Ansiedelung verwiesenen Indi⸗ viduen bedienen.

Frankreich.

Deputirten⸗-Kamm er. Sitzung vom S. Juni. (Nach⸗ trag. Die (bereits erwahnte) Rede des Herrn Berryer lau⸗ tete, ihrem wesentlichen Inhalte nach, folgendermaßen:

„Rach den ersten Worten zu urtheilen, die der Herr Conseils⸗ Präͤsident sprach, hoffte ich, daß die Debatte sich nicht weiter ausdeh⸗ nen würde. Ich glaubte sicher, daß er endlich ein positives System fesistellen, daß er irgend einen bestimmten Plan entwerfen würde; aber ich habe mich geiäuscht, wir sind noch auf demselben Punkt, wie vorher. Sollen wir nur darum in Algier bleiben, weil wir einmal darin sind, oder bleiben wir, weil unser Bleiben uns beträchtliche Vor⸗ theile gewährt? Ist das Uebel, woran wir jetzt leiden, durch den Drang der Umstände berbeigefübrt, oder ist es durch das Betragen der Verwaltung veranlaßt? Das ist die eigentliche Frage, die wir zu erörtern haben. Was die Colonifations⸗-Frage betrifft, so kann sie erst später an die Reihe kommen; sie hängt davon ab, ob wir die Kolonie überhaupt bebalten oder nicht. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, eine Rothwendigkeit, die keine Roihwendigkeit ist, ein fal— sches Ehrgefühl von uns abzuwerfen; Frankreichs Größe steht dessen⸗ ungeachtet unerschüttert da. Hier gilt einzig und allein die Frage: „Ist die Erhaltung Algiers für Frankreich eine pelitische und mate⸗ rüelle Rothwendigkeit““ Der Redner entwickelt diesen Gedanken und siellt fest, daß Frantreich im Mittelmeer, wo andere Mächte Malta und Eorfu inne haben und vermittelst derselben Sriechenland und Acgvpten beherrschen, auch einige feste Seepläße von Bedeutung ha⸗ ben müsse. Erlauben Sie mir, m. H., fubr Herr Berrver fort, auf diejenigen Thatsachen zurückjukommen, die der Ereberung von 1830 vorangingen; Sie werden dann besser versteben, was ich Ibnen zu sagen habe. Rach dem Abschluß des Aachener Traktais bestand eine Art Uebereinkunft zwischen den Eurepäischen Großmächten, nach welcher Frankreich und England mit der Vernichtung der Sceräube— rei im Mittelmeer beauftragt wurden. Dieser Uedereinkunft wurde keine Folge gegeben. Am 30. April 1827 ward unser Gesandter in Algier, Herr Delavalle, von dem Dev beleidigt, und wir rächten diese Be leidigung durch ein Seegefecht, das für unsere Flotte nicht obne Ruhm war. legt, der in dem Archiv des Kriegs. Ministeriums aufdewabrt wird, worin alle Ansichten ausgesprochen sind, die die Regierung, in Bezug auf die Afrikanischen Berhältniffe, für die Zukunft batte. Alle Fra⸗ gen, welche der Kammer in diefer Beziehung vorliegen, sind in dem

Berichte auf die vorsorglichste Weise crörtert worden. Als alle nötdi⸗

gen Vorbereitungen beendet waren, verlangte man von dem Ded eine Erklärung und Sie wissen, daß er jede Genugtbuung bebarrlich ver- weigerte. England versuchte bei unserem Kabinette zu interveniren, aber Sie wissen, was seine Antwort war. Das Kabinet machte in dem Aftenstück, welches es damals allen Alliirten Frankreichs mittbeilte, Folgendes bekannt: „Wenn die Kriegs⸗Ereignisse Algier in unsere Ge— wall geben, wird der König auf diejenigen Maßregeln bindeuten, die er, im JInteresse seines Königreiches zu nebmen für gut findet. Alles, waer seinen Alltirten versprechen könne, sed die Bersicherung: ibr Gutachten zu erbitten, (allgemeine Bewegung) und mit der Mäßigung eines Eurepäischen Fürsten zu verfabren.“ (Ledbafte Aufregung.) Ach wundere mich, daß diese letzten Pbrasen eine solche Aufregung in der Kammer veranlassen konnten. Wenn allgemeiner Frieden berrscht, wenn unter den Mächten freundschaftliche Verdält nisse obwalten, dann ist es natürlich, daß ein Staat keine wichtige Maßregel in AuEfübrung bringt, obue voerber desbald mit seinen Al ssirten Rücksprache genommen zu baden. Ader im Interesse des Lan⸗ des und zur Ebre desselden bat man sich die Freideit jnum Randeln vorbebalten. Man bat drei Jadte gebraucht, um die Selagernng vorzubereiten. Was daden wir in acht Jabren geidan! Iwc soreche bier nicht davon, ob die Beidebaltung Algiers Rutzen ae rätre eder nicht, aber ich spreche es unverbelen aus. daß alles Undeil aus der Unschlüssigkeit der Regierung entstebt, die nun einmal archt nach cinem fesien Sostem bandelt. Sollte man glauden daß wir in einem Zeitraum von acht Jadren in Algier dereits den zedaten General-

ouverneur baben? Die Wenschen und die Sosteme wechseln dert mit dem Tage. Ade WMinisterien daden in dteser Bencdung eine unverzelbliche Wachlässigteit an den Tag gelegt, und der War schall Claujel datte fan recht, als er sagte lücken der ersten Expeditien nach Kenstantine wur en Winlen des Minsstertums zuzuschreiden sed. Eg ißt die Wahrdeit zu sagen. Der Marschall Clauzel dat nicht lan sehs gesprechen. Ja.... darch das Schwanken darch dee Unents cleffen beit des Kabinets ist alle in. das un in Algier dere ffen dat, entstanden. Im Jabre 1836 batten wir einen Conseils Drâùsidenden voll Wutd und Esitschleffendeit, den Gerrn diere. Alles war in

ufenthalt hier ungemein angenehm. Den Hauptsaal

ahre immer 6 werdenden Entdeckun⸗ j

Rach dieser Zeit ward dem Könige ein Bericht vorge⸗

daß das Mit dem db eit.

schen ihm und dem Marschall Clauzel abgemacht. Ein anderer Cen⸗ feils⸗Präsident, ein anderer Kriegs⸗Minister gelangten an das Ruter und der Letztere schrieb an den Marschall, daß er ihm nicht Alles be⸗ willigen könne, was ihm rersprochen worden sev. Als die ser sich we⸗ gert, die Expedition mit so geringen Witteln zu unternehmen, beruft man ihn ab und schickt den General Damrämont. Da haben mir ei— nen Mann, der 30 Jahre Krieg fübrt, der Marschall von Frankreich ist, und den man in die Roihwendigkeit versetzt, dem Feinde aus deu⸗ Wege zu gehen, eder einen gefährlichen Feldzug mit unzureichenden Mitteln zu unternehmen. Alles, was ich dier behauptet habe, geht ang den Depeschen hervor, die zwischen dem Marschall Claujcl und dem Ministerium in dieser Beziehung gewechselt worden sind.“ Der Redner las hierauf die Depesche, worin der Kriegs⸗Minister dem Marschall meldete: „Ich sehe mit Vergnügen, daß Sie die Erped⸗— tion unternehmen und über den Ausgang derselben sich nicht beun— ruhigen. Der Herzog von Remours wird abreisen: er ist Ihnen an- vertraut. Halten Sie Pferde für den Prinzen in Bereinschaft. „Konnte“, führ der Redner fort, „ein Mann ron Ehre in dem Au— genblicke, wo ein Königlicher Prinz an der Küste landete, die Armt. verlaffen und das Schicksal derselben den Händen eines Nachfelgers anvertrauen? Riemais hätte er das gekonnt; kein Mensch darf das zu behaupten wagen. Diese unangenehme Lage führte für den Mar schall ein Unglück herbei; aber nicht er, sendern das Kabinet hatte dasselbe verschuidet; wir haben es den Ausflüchten, die das Minist= rium gebrauchte, juzuschreiben. Ich werfe mich hier nicht zum Ver—⸗ theidiger des Marschalls auf, er hat einen solchen nicht thig, ich vertheidige nur die Wahrheit; ich habe einen Att der Gerechtigkeit eee, Ich will Alles frei heraussagen Das obwaltende Unglück wird nicht so sehr durch die unüber windlichen Hindernisfe, die sich uns entgegensiellen, dervergern sen, als durch die Unentschlossenheit der Männer, die diese Hluder—⸗ nisse überwinden sollten. Die gegenwärtige Debatte giebt Ibnen da— für den besten Beweig. Man hat sich kein politisches System er— baut; hat man dies nicht gethan, so regiert man nicht, und wan man nicht regiert muß Alles untergehen. Und wissen Sie denn, was Ihre geringe Festigkeit im Auslande für Bemerkungen hervorgerufen dat? Hat man nicht dort laut geäußert, wir würden Algier niche behalten? Hat man nicht in dem Hause der Gemeinen gesagt, da unser Benehmen in Algier zur Zeit des Friedens gleichgültig wärs, daß man aber zur Zeit des Krieges mehr auf der Hut sepn wolle Und hat Sir Robert Peel nicht im Jahre 1834 sagen dürfen, dar wir uns in Algier ganz anders benäbmen, als die Regierung es rer. sprochen habe?“ Der Conseils⸗Präsident: „Ich leugne dies Herr Berryer: „Sie haben sehr Unrecht, es jn lengnen Der⸗ tiges Murren. Ich habe nicht gesagt, daß die Aeußerung 1en== Parlaments- Mitgliedes durchaus richtsg sey; ich habe jeune Woite na als einen Beweis angefübrt, wie schädlich die Augflüchte des Kabi nets für uns werden. Die bezügliche Stelle befindet sich in der Times vom 12. März 1831 und lautet folgendermaßen: Crane besides has spoken and acted as...“ (Tautes Selächter) Bine Stimmen: „Das verstehen wir nicht! Sprechen Sie Franzesss— und gutes Frauzösisch! Herr Berrver. Ich füge mich den Bwün⸗ schen der Lammer; ich gebe Ibnen eine Ucbersetzung der Stelle un verbürge die Richtigkeit der Uebertragung: „Frankfreich det ande rerfests geiprechen und gehandelt, als wellte es, gan; gegen die ferrr⸗ liche Erflärung Ludwig Philipps, für immer ven Algier Besitz ar greifen.“ Mehrere Stim men: „Diese Bebauptung ist est gen- widerlegt worden.“ Herr Berrver⸗ „Es ist Zeit, ernst und fest aufzutreten, um den gebässigen Hoffnungen an serer Rachbarn ein Ende zu machen.“ Eine Siim me: Sagen Sie, unrersch im Herr Berrder: Die Handlungen des Kabinets sind leider ais=: dazn gemacht, solche Schritte zu ibun. Durch den Traktat an T* Tafna haben wir die Plätze verlassen, die wir inne datten wir baben darurch diejenigen Stämme entm utbigt die = uns anschließen wollten; wir baben eine Arabiscke Natiens is die Ratienalitãt Abdel-Kader's anerkannt. Ber der Abse n Fung dieses Traktais waren die Instructienen der Regie un- die Erbaltung Medeabs, die Seurctainetät Frankreies und d Bewahrung der Küsten; diese Bedingungen sind in dem Traktat ai= aufrecht erbalten, und dech hat Ardel-Kader den selden angeedr?e“ verletzt. 96* ill die Briefe nicht èffentlich in der Kammer rerlerr die der Warschall Bale am . 6. 12. und 2. Jannar gescrieden bar; sie sind ibrer Ratur nach nicht für die Oeffentlichkeit gecign* aber sie sind der Kemmissien mitgetdeilt werden; sie deden alle Tãn⸗ schung binsichtlich des Traktates an der Tafna anf. JS ñi - auf den Bruch eines Traktates dringen, den ein Frans nsert Sent ral im Ramen Frankreichs adgeschlessen dat. ader wenn Qddel Kade es dennoch wagt, denselden ju verletzen se verdient er, ded are den rar zu werden, daß man idm dt Bertdeile nieder armmt der ren = denselden errungen dat. Mit Ungedald dade id einen der reren? Redner bebanrten dören, das die Agtrecerbaltung des Treftares en der Tafna das einzige ju defelgende Senem sed. Je sælicEt. inden ich die Seidebaltraz unsertr Bestzungen und die Errichtung ren festen Mätzen an den Küsten verlange. Ich Ti. Peder cinen Err rung gz⸗, noch einen Züchtignngtkrieg ie ihn der Sencral Sngeand verlangt dat; ich fordere nur eine Edrfurcht scdirtende Stell un Auch verlange ich eine religtöse Saltung jenen Selkern gegcnübtr Tir und nach unseren Werken deurtdeilen und in deren Ager n S* den sind.“ Nachdem Herr Berrver die Redner büdne unter al geme ner Aufregung verlassen hatte, verlangte wan von med reren

Seiten den edligen Schluß der Dederte Andere dester der ern!

die Vertagung derselben dis zum folgenden Tagt. Ede der Kammer in dieser Beziehung einen Entschluß gefaßt darte, de stieg der Con seils - Präsident aoch einmal dir Rednerbehn— und sagte:

EF baden sic Streitigkeiten erdoder derrn Beilegnnz nia dit mergen rerfa eden werden kann. cd derilt we der Ert nne abzug eden, daß dit meisten Tbarfocen Dit n Dreser Anger dend rorgedract wurden. Eußers entüett werden nnd. Es er tern vor mir, meint Stimmt gegen den Rn einer gefaßenen Srdhrt u -= deden, ader wenn das wat dit Reñanre rien geidan bal dis in der Dimmel erdoden wird,. und man des war war hentiger ade deer se unrerdaltnißmäßig rief felt, dann wird etz für mick ii Wadrbeit in drem ganzen Umfang mn sogen. (Bead. S N stanratton datte sc dazi versanden idr Qlttrren um Raid en Fr gen, welchen Gebranct ne pon idrer Erdoderunz machen olle S. ol no- medr gethan; r dat mit det Vfortt nnterdande l nnd egen der Ser ren, ein leet Saen dels Bortdeilt n dit Derar sgade van Aigen gemi denn, s. wegn ng) Tert Magnencsnrt Das is6 wa Ter = elle Traäfslde nt! Jedem des Seine m 8. niche mehr nir

wentger! Was die TWödrte des Sr Roder Peel Derrifft . win Sie wodl nian genan, woranf fie an spielen Sie weisen au die wor Dem Abnige del feiner Throndestetgnng adgegeken ee rung,, ift deüedenden Bertrkgt dinfrecht e Dasten n wohten. Aer die N Fanratien bare Seiner Bertrag mit ibren Rährren adaereiosfen r-

n

N ¶⏑— 53

1

/ 0